DE248852C

DE248852C -

Info

Publication number: DE248852C
Application number: DE1911248852D
Authority: DE
Priority date: 1911-04-28
Filing date: 1911-04-28
Publication date: 1912-07-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 248852 KLASSE 42 h. GRUPPE

Klemmer mit festem Nasensteg. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. April 1911 ab.

Bei den bekannten Klemmerformen reitet der Klemmer auf dem Nasenrücken und wird lediglich durch Klemmung in seiner Stellung gehalten. Bei Personen mit breiten, niedrigen, wenig fleischigen Nasen sitzt der Klemmer zuweilen nicht fest und kantet wegen der an sich namentlich beim Lesen starken Schrägstellung leicht vornüber, oder die Nasenklemmplättchen pressen sich, wenn das Kanten durch

ίο starke Federwirkung verhindert werden soll, in schmerzhafter Weise in das Fleisch des Nasenrückens ein.

Diese Nachteile sollen bei der neuen Erfindung dadurch vermieden werden, daß der Klemmer nicht auf den Nasenrücken geklemmt wird, sondern möglichst hoch im Augenwinkel über der Nasenwurzel durch federnde, an einem sich gegen die Nasenwurzel oder die Stirn legenden oberen Steg angebrachte Klemmplättchen gehalten und gleichzeitig durch einen möglichst tief darunter liegenden festen Verbindungsbügel der Augengläser auf den Nasenrücken wie böi einer Brille abgestützt wird. Hierdurch soll ein Kanten des Klemmers verhindert werden, und der Klemmer soll selbst bei schwacher Klemmwirkung der Federn besonders gut gehalten werden, weil der Haltepunkt fast in die Höhe der Oberkante der Augengläser, also hoch über dem Schwerpunkt des ganzen Klemmers verlegt ist, weil das Gewicht und die Stützung des Klemmers auf zwei weit auseinander liegende Punkte verteilt ist und weil in den Augenwinkeln über der Nasenwurzel das Anklemmen bei allen Personen leichter möglich ist als auf dem Nasenrücken. Infolge des sich gegen die Stirn oder die Nasenwurzel stützenden oberen Verbindungssteges kann der Klemmer schneller und sicherer in der richtigen Stellung aufgesetzt und festgeklemmt werden; vor allem aber kann man die Klemmplättchen leichter anbringen und ebenso wie ihre federnden Teile wegen des größeren zur Verfügung stehenden Raumes kräftiger ausführen, so daß Beschädigungen beim Gebrauch weniger häufig sein werden. Diese Vorteile des oberen Verbindungssteges sind unabhängig von der Form und Lage der Klemmplättchen; sie sind also auch bei dem üblichen Angriff der Klemmplättchen an der Nase selbst vorhanden. Außerdem kann man wegen der bei der hohen. Lage des Angriffspunktes geringeren zur Festklemmung erforderlichen Klemmwirkung mit kleineren Klemmplättchen auskommen.

Gegenüber den bekannten Fingerklemmern mit festem Nasensteg und federnden Klemmstücken sollen die Vorteile vorhanden sein, daß der Klemmer trotz geringerer Federwirkung fester sitzt, nicht nach vorn umkanten kann, sicherer senkrecht zur Sehlinie aufzusetzen ist wegen der beiden weit voneinander entfernten Stützpunkte und des oberen Verbindungssteges und leichter jeder Nasenform angepaßt werden kann. Das Anwendungsgebiet der Klemmer wird also erheblich erweitert.

Auf der Zeichnung sind beispielsweise verschiedene gemäß der neuen Erfindung entworfene Klemmerformen dargestellt. Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine Ausführungsform in der

Claims

Vorderansicht, im Grundriß und im Querschnitt durch die Mitte, die Fig. 4 und 5 eine andere Ausführungsform in der Ansicht und im Querschnitt (letzteren im größeren Maßstäbe). Die Fig. 6 und 7 und 8 und 9 stellen in der Ansicht und im Grundriß weitere Ausführungsformen des neuen Klemmers dar. Die Fig. 10 bis 12 zeigen in der Ansicht, im Querschnitt, durch die Mitte und im Grundriß noch eine Ausführungsform des neuen Klemmers.

Bei allen Ausführungsformen sind die Augengläser ι mit dem Steg 2 in bekannter Weise durch die Augen 3 und die Schrauben 4 verbunden und werden durch die an dem Glasrand anliegenden Lappen 5 gestützt. Es kann aber auch jede beliebige andere Einfassung verwendet werden.

Bei der Klemmerform nach den Fig. 1 bis 3 dient der feste Nasensteg 2 zur Abstützung des Klemmers auf dem Nasenrücken wie bei einer Brille. Darüber ist ein zweiter Nasenoder Verbindungssteg 6 ebenfalls an dem Stützlappen 5 so hoch über der Nasenwurzel angebracht, daß die darauf durch drehbare Spreizarme 7 befestigten Klemmplättchen 7*¹ noch in die Augenwinkel über der Nasenwurzel eingreifen und darin angeklemmt werden können. Die Arme 7 sind als Hebel ausgebildet und vorn mit einem Griff 8 zum Aufsetzen mit einer Hand versehen. Eine doppelarmige, auf dem Steg 6 befestigte Feder 9 bringt die Klemmstücke η^α in die wirksame Stellung. Die Bewegung der Spreizarme 7 kann durch Anschläge begrenzt werden.

Die Arme 7 können auch dadurch federnd gemacht werden, daß sich daran angebrachte, federnde, abgebogene Lappen seitlich gegen den oberen Tragsteg 6 stützen. Zur Anpassung an verschiedene Nasenformen kann der ' Steg 6 verstellbar an die Einfassung angeschlossen werden, z..B. wie in der Fig. 1 rechts angedeutet ist, durch Einklemmen in einen Schlitz der Fassung mittels der Klemmschraube

18. Der obere Steg 6 wird zweckmäßig in wagerechter Richtung so ausgebogen, daß er sich gegen die Nasenwurzel oder die Stirn legt, wenn die Klemmerebene senkrecht zur Sehlinie steht. Der Klemmer kann dann leichter als bisher in der richtigen Stellung aufgesetzt werden und sitzt besonders sicher, weil das weiche Fleisch an der Nasenwurzel zwischen den Klemmplättchen und dem Steg auch bei geringer Klemmwirkung fest eingeklemmt wird, namentlich dann, wenn man vor dem Loslassen der Klemmplättchen den Steg gegen die Nasenwurzel drückt.

Damit der Tragsteg 6 möglichst hoch am Klemmer angebracht werden kann, empfiehlt es sich, die Spreizarme auf seiner Unterseite anzuordnen.

Bei der Anordnung nach den Fig. 4 und 5 ist der die federnden Spreizarme 7 tragende obere Verbindungssteg 10 an den Fußpunkten des festen Nasensteges 2 oder in deren Nähe an die Klemmereinfassung angeschlossen. Der Steg 10 kann beispielsweise dadurch verstellbar gemacht werden, daß die Enden der anzuschließenden Arme (bei 11) geschlitzt sind, den entsprechend abgesetzten Steg 2 umfassen und durch Klemmschrauben 15 festgelegt werden. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 rechts trägt der wie in der Fig. 4 an die Klemmereinfassung angeschlossene Arm 12 unmittelbar den Arm 16 des Klemm-Stückes 7^Λ. Der obere Verbindungssteg 19 ist als Feder ausgebildet und trägt die Griffe 13.

Bei der links dargestellten Ausführungsform ist der Arm 17 des Klemmstückes η^α unmittelbar mit dem als Feder ausgebildeten Verbindungssteg 19 vereinigt und durch den Arm 14 an die Klemmereinfassung angeschlossen. Dieser Anschlußarm ist am oberen Ende nach vorn umgebogen und mit dem Griff 13 versehen.

Statt den Klemmer als Fingerklemmer auszubilden, kann man die beiden Tragstege 2 und 6 auch in wagerechter Richtung federartig ausbilden. Die Klemmplättchen werden dann durch Ausbiegen der Augengläser aus der Klemmerebene auseinandergespreizt. In diesem Falle kann der Nasensteg 2 ebenfalls durch Klemmwirkung auf dem Nasenrücken befestigt werden. Ausführungsformen hierfür sind in den Fig. 8 und 9 und 10 bis 12 dargestellt. . .

Bei ersterer Ausführungsform ist der als Feder ausgebildete obere Steg 19 durch die Stützen 22 an den festen Nasensteg 2 angeschlossen. Die Klemmplättchen können, wie bereits beschrieben, an den Steg 19 oder an die Stützen 22 angeschlossen werden.

Bei letzterer Ausführungsform sind die Klemmarme mit rauhem Stoff 23 bekleidet und unmittelbar mit dem federnden Steg 20 und den Stützen 22 verbunden. Letztere werden in beliebiger Weise an den festen Nasensteg 2 angeschlossen.

Pa τ ε ν τ - A ν s r R ti c η ε :

ι. Klemmer mit festem Nasensteg, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des festen Nasensteges (2) ein zweiter die Klemmstücke tragender Nasensteg (6, 10, 19, 20) angeordnet ist.
2. Klemmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizarme (7) der Klemmplättchen (7") federnd an dem oberen Verbindungssteg (6) der Augengläser gelagert sind.
3. Klemmer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der als Feder

ausgebildete obere Verbindungssteg (19, 20) unmittelbar die Klemmplättchen (y^a) trägt.
4. Klemmer nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Verbindungssteg (19, 20) mit dem Nasensteg (2) aus einem Stück besteht.
5. Klemmer nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragsteg (10, 19) für die Spreizarme (7) der Klemmplättchen (y^a) in der Nähe der Fußpunkte des Nasenstegs (2) an die Klemmereinfassung angeschlossen ist.
6. Klemmer nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Verbindungssteg (6, 10, 19, 20) an die Klemmereinfassung oder den Nasensteg verstellbar angeschlossen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.