DE24758C - Verfahren zur Darstellung niedrigsiedender und hochsiedender Kohlenwasserstoffe durch Einwirkung von Chlor und Salzsäure, resp. von Chlorzink und Salzsäure auf die bei der trockenen Destillation der Steinkohlen oder eines Gemisches von Steinkohlen mit Steinkohlentheer oder Steinkohlentheerölen entstehenden Oele - Google Patents

Verfahren zur Darstellung niedrigsiedender und hochsiedender Kohlenwasserstoffe durch Einwirkung von Chlor und Salzsäure, resp. von Chlorzink und Salzsäure auf die bei der trockenen Destillation der Steinkohlen oder eines Gemisches von Steinkohlen mit Steinkohlentheer oder Steinkohlentheerölen entstehenden Oele

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DE24758C
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E. HEUSSER in Dürkheim, Rheinpfalz
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/02Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by distillation

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
I. Zur Darstellung der niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffe unterwirft man in einer Thonretorte von Form der Gasretorten ca. 1 000 kg zerkleinerte Steinkohle der trockenen Destillation und leitet vom Beginn des Heizens an in die Retorte so lange Chlorgäs und Salzsäuredämpfe ein, bis sich aus den Steinkohlen keine condensirbaren Gase mehr entwickeln. Das Chlor und die Salzsäure bewirken wahrscheinlich eine Spaltung der in statu nascendi befindlichen hochsiedenden Kohlenwasserstoffe, da die bei diesem Verfahren erhaltenen OeIe mehr niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe enthalten als diejenigen OeIe, die aus derselben Menge Kohlen gleicher Qualität, aber ohne Anwendung von Chlor und Salzsäure erhalten werden. Die Retorte steht durch einen faconnirten Krümmer von Thon oder ausgebleitem Eisen von 130 mm Weite mit einem stehenden Bleicylinder von ca. ι 000 1 Inhalt in Verbindung, der in einem Holzbottich mit Wasser steht und durch das auf den Deckel des Cylinders fiiefsende Wasser abgekühlt wird. In dem Bleicylinder condensiren sich die höhersiedenden und zum Theil auch niedrigsiedenden OeIe, welche letzteren noch vollständig durch einen mit dem Bleicylinder in Verbindung stehenden Rückflufskühler von ca. 80 mm weitem Bleirohr verdichtet werden und sich ebenfalls im Bleicylinder sammeln. Der Bleicylinder besitzt am Boden' einen Ablafshahn oder ein Mannloch zur Entleerung der Destillationsproducte. Letztere werden mit Kalkmilch entsäuert und in gröfseren Mengen der fractionirten Destillation unterworfen. Der Steinkohlentheer, der auf oben beschriebene Weise, also durch gleichzeitige Einwirkung von Chlor und Salzsäure während der trockenen Destillation theerfreier Steinkohle erhalten wurde-, ergab, wenn man bei der Destillation dieses Theers auf harten, in Wasser von 8o° C. biegsamen Steinkohlentheer-Asphalt hinarbeitete, auf 100 Theile dieses Theers im Durchschnitt:
10 Theile Wasser,
18 - Rohbenzol, von 60° bis i8o° C. siedend,
(Beim Auffangen dieses Rohbenzols wurde die Vorlage gewechselt, als das Destillat im Wasser untersank.)
20 - eines Gemenges von Chlorsubsti-. tutions - und Additionsproducten mit hochsiedenden Kohlenwasserstoffen , worunter Naphtalin und Spuren von Anthracen,
52 - Steinkohlentheer-Asphalt von obiger Beschaffenheit.
Die 18 Theile Rohbenzol gaben, mit Schwefelsäure und Natronlauge gereinigt und bis 1500 C. abdestillirt, im Durchschnitt 10 Theile gereinigtes Handelsbenzol, aus Benzol, Toluol und Xylol bestehend.
Die 20 Theile des Gemenges von Chlorsubstitutions- und Additionsproducten mit hoch-
siedenden Kohlenwasserstoffen sind wegen der Beimengung der letzteren sehr schwierig von einander zu trennen, und wurde diese Fraction nach dem Auskrystallisiren fester Kohlenwasserstoffe zu dem Steinkohlentheer-Asphalt gemischt, um denselben weicher zu machen.
Vermischt man pulverisirte Steinkohle mit ca. 40 pCt. gewöhnlichem Steinkohlentheer, der von den niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen befreit ist, oder mit 40 pCt. schweren Steinkohlentheerölen, und erhitzt diese Masse unter gleichzeitiger Einwirkung von Chlor und Salzsäure, so ist wohl die Ausbeute an niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen um ca. 2 pCt. gröfser, aber die Zunahme der gechlorten Producte ist dann sehr bedeutend, weshalb dem Arbeiten mit Kohle allein der Vorzug zu geben ist.
Fettkohlen und solche mit geringen mineralischen Verunreinigungen geben auch nach diesem Verfahren eine gröfsere Ausbeute als magere Kohlen und solche mit grofsem Aschengehalt.
Am oberen Ende der Kühlschlange ist ein Rohr angebracht, in dem durch Einblasen eines feinen Dampfstrahles die überschüssigen Chlor- und Salzsäuredämpfe angesaugt und in eine Eisenchlorürlösung geleitet werden, um gleichzeitig Eisenchlorid zu gewinnen.
II. Zur Darstellung der hochsiedenden Kohlenwasserstoffe unterwirft man in einer Thonretorte von Form der Gasretorten eine Mischung von ι 000 kg pulverisirter Steinkohle mit 30 kg festem Rohchlorzink der trockenen Destillation, indem man zu gleicher Zeit vom Beginn des Heizens an durch Einleiten von Salzsäuredämpfen in die Retorte einer Zersetzung des Chlorzinks vorzubeugen sucht. Das Chlorzink wirkt auf die in statu nascendi befindlichen OeIe condensirend, so dafs nur sehr wenig niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe, sondern hauptsächlich hochsiedende Kohlenwasserstoffe entstehen.
Die Retorte steht durch einen fagonnirten Krümmer von Thon oder ausgebleitem Eisen von 130 mm Weite mit einem stehenden Bleicylinder von ca. 1000 1 Inhalt in Verbindung, der in einem Holzbottich mit Wasser steht und stets gekühlt wird und am Boden einen Ablafshahn oder ein Mannloch zur Entleerung der Destillationsproducte besitzt. Der Bleicylinder steht aufserdem noch mit einem Rückflusskühler in Verbindung, dessen Kühlwasser ungefähr auf Siedetemperatur gehalten wird, um einer Verstopfung des Rohres vorzubeugen. Die überschüssigen Salzsäuredämpfe treten durch ein am oberen Ende des Kühlrohres angebrachtes Rohr in ein Thongefäfs mit Wasser, in welchem sich Eisen- oder Zinkabfälle befinden, um Eisenchlorür oder Chlorzink gleichzeitig zu gewinnen. Der in der Retorte verbleibende chlorzinkhaltige Koks wird in Wasser abgelöscht und das Wasser nach dem Filtriren eingedampft und festes Rohchlorzink wieder regenerirt.
Die im Bleicylinder sich ansammelnden, fast ausschliefslich aus hochsiedenden Kohlenwasserstoffen bestehenden OeIe werden aus dem Bleicylinder entleert, dann entsäuert und in gröfserer Menge der fractionirten Destillation unterworfen. Die Ausbeute an hochsiedenden Kohlenwasserstoffen soll bei diesem Verfahren bedeutend gröfser als bei dem Verfahren ohne Anwendung von Chlorzink und Salzsäure sein. Statt der alleinigen Anwendung von Steinkohlen kann man auch ein Gemisch von 1000 kg pulverisirter Steinkohle mit 400 kg Steinkohlentheer oder 400 kg Steinkohlentheeröl und 200 kg festem Rohchlorzink der trockenen Destillation in obigen Retorten unterwerfen und bleibt das Verfahren dann dasselbe wie oben beschrieben.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Das Verfahren der trockenen Destillation von Steinkohlen unter gleichzeitiger Einwirkung von Chlorgas und Salzsäuredampf behufs Darstellung niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe.
2. Das Verfahren der trockenen Destillation von Steinkohlen oder eines Gemisches von Steinkohlen mit Steinkohlentheer oder eines Gemisches von Steinkohlen mit Steinkohlentheeröl, unter gleichzeitiger Einwirkung von Chlorzink und Salzsäuredampf behufs Darstellung hochsiedender Kohlenwasserstoffe.
DENDAT24758D Verfahren zur Darstellung niedrigsiedender und hochsiedender Kohlenwasserstoffe durch Einwirkung von Chlor und Salzsäure, resp. von Chlorzink und Salzsäure auf die bei der trockenen Destillation der Steinkohlen oder eines Gemisches von Steinkohlen mit Steinkohlentheer oder Steinkohlentheerölen entstehenden Oele Active DE24758C (de)

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