DE2461985A1 - Arzneimittel - Google Patents
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- DE2461985A1 DE2461985A1 DE19742461985 DE2461985A DE2461985A1 DE 2461985 A1 DE2461985 A1 DE 2461985A1 DE 19742461985 DE19742461985 DE 19742461985 DE 2461985 A DE2461985 A DE 2461985A DE 2461985 A1 DE2461985 A1 DE 2461985A1
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Description
W. Weinkauff Telefon my 530211
Dr.l.Ruch ^0212 2461985
Dr. H. Agular
Dr. rar. nat. I. Ruch (Fuchahohl 71) Dipl.- Ing. Dr. H. Agular
8000 München 2 Kateer-Ludwig-Platae 3· Januar 1975
National Starch and Chemical Corporation Bridgewater, New Jersey, USA
Arzneimittel
Die Erfindung bezieht sich auf ein Arzneimittel, enthaltend ein wasserlösliches Polymeres aus einem sulfonierten Homopolymeren
oder Copolymeren von Styrol oder einem Salz davon mit einem Substitutionsgrad von etwa o,7 bis etwa 1,3 Sulfonatgruppen je
Styroleinheit und einem mittleren Molekulargewicht über 6oo als Wirkstoff, gegebenenfalls zusammen mit üblichen pharmazeutischen
Hilfssubstanzen. Durch Anwendung dieses Arzneimittels erreicht man
eine Inhibierung einer bestimmten Enzymwirkung, indem man das
Enzym in wäßrig-saurer Lösung der Einwirkung des wasserlöslichen sulfonierten Polymeren aussetzt. Das Pepsin wird in wäßrigem
Medium bex einem pH unter 5,ο mit dem wasserlöslichen sulfonierten
Polystyrol behandelt. Wegen des hervorragenden Pepsininhibierungsvermögens
sind diese sulfonierten Polystyrole gute antiulcerogene
Mittel* 509839/0868
Der Ausdruck "Pepsin" umfaßt alle pro te oly tischen Enzyme der
zu den Proteinasen (Endopeptidasen) gehörenden Klasse von Verbindungen,
die am aktivsten bei sauren pH-Werten (pH 1-5) sind und normalerweise als Katalysatoren bei der Hydrolyse von Proteinen zu
wirken vermögen. Diese Enzyme finden sich normalerweise in der Magenschleimhaut höherer Lebewesen und werden im Magensaft abgesondert.
Pepsin wird auch technisch aus Magenschleimhaut hergestellt.
'
Es ist bekannt, verschiedene Polyelektrolyte, wie Amylosesulfat,
Amylopectinsulfat, Polyvinylsulfat und Hyaluronsäure, als
Enzyminhibitoren zu verwenden. Es wurde nun aber ein Produkt gefunden, das als Pepsininhibitor wirksamer ist.
Die Aufgabe der Erfindung liegt in der Bereitstellung eines wirksamen und wirtschaftlichen Mittels zur Behandlung von Magen- und
Zwölffingerdarmgeschwüren bei Menschen oder Tieren zur Inhibierung der Pepsinwirkung. .·
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das genannte Arzneimittel
gelöst, mit dem man in das saure wäßrige Reaktionssystem, das das Enayr.i und das Substrat enthält, eine geringe Menge an Homopolymeren
oder Copolymeren von Styrol in Form der Säure oder eines Salzes Gin])ringt. Insbesondere wurde gefunden, daß der Forderung nach einem
polyelektrolytischen Nichtpolypeptidpepsininhibitor durch die Verwendung
wasserlöslicher sulfonierter Polystyrolhomo- oder
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-copolymerer entsprochen wird.
Die Arbeitsweise zur Inhibierung der Pepsinwirkung mit diesem Arzneimittel besteht darin, daß man das aktive Pepsin in wäßriger·
Lösung bei einem pH-Wert unter 5*0 der Einwirkung eines wasserlöslichen
sulfonierten Polystyrolhomo- oder -copolymeren in Form der Säure oder eines Salzes mit einem Molekulargewicht von
wenigstens 600 und einem Substitutionsgrad von etwa 0,7 bis etwa 1,j5 Sulfonatgruppen je Styrolelnheit aussetzt.
Es wird vermutet, daß Magengeschwüre hauptsächlich durch die
Digestion der Schleimhaut durch das Pepsin des Magensaftes verursacht
wird. Eine Senkung dieser Digestionswirkung, beispielsweise durch eine Pepsininhibierung, würde die Ursache der Digestionswirkung
beseitigen und die Heilung ermöglichen. Pepsin kann auch durch Erhöhen des pH des Magensaftes auf etwa 5 inaktiviert werden.
Das verursacht aber, eine Reaktion des Körpers derart, daß mehr
Säure produziert wird, und die erhöhte Säuremenge hebt die Wirkun-
ι*
gen der Erhöhung des pH auf. Diese Wirkung wird von den Polystyrolsulfonaten,
die schwache Neutralisatoren sind, nicht erzeugt. Normalerweise wird, wenn eine hohe Azidität den Pförtnerteil des Magens
erreicht, eine weitere Sekretion von Magensaft inhibiert. Dieser Mechanismus kann durch die Verwendung von Mitteln zur Erhöhung des
pH (Puffern) gestört werden, wohingegen Polystyrolsulfonat die Wirkung
senkt und den natürlichen Mechnismus, der die Erzeugung von
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Magensaft und Säure beschränkt, nicht stört.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden wasserlösliche sulfonierte Polystyrolhomopolymere und -copolymere verwendet. Maleinsäure, Acrylsäure und Methylstyrol
sind geeignete Monomere, die mit Styrol copolymerisiert und dann zu verwendbaren Copolymeren sulfoniert werden können. Die SuI-fonierungsderivate
dieser Polymeren, die gemäß der Erfindung verwendet werden können, können Molekulargewichte von 600 oder darüber,
vorzugsweise 500 000 oder darüber, haben. Ein bevorzugter Molekulargewichtsbereich
ist 500 000 bis 7 000 000.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung können Salze von sulfoniertem Polystyrol mit Molekulargewichten in dem Bereich zwischen etwa 6oo und
etwa 16OO, die dialysiert und gefriergetrocknet sind, verwendet
werden. Diese sulfonierten Polystyrolderivate zeichnen sich ebenso wie die oben erwähnten hochmolekularen Salze von sulfoniertem
Polystyrol durch ihr Vermögen, die erwünschten pepsininhibierenden Eigenschaften zu entwickeln, aus.
Zn. dan Salzen von sulfoniertem Polystyrol, die zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbar sind, gehören diejenigen, die die folgenden Kationen besitzen: Natrium, Calcium,
Kalium, Ammonium, Tetramethylammonium usw.
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Da Pepsin bei pH-Werten zwischen 1,0 und etwa 5,0 reaktiv ist
und bei pH-Werten über etwa 5,0 entaktiviert wird, und da der normale pH-Wert von Magensaft zwischen 1 und 3 liegt, ist es nicht
notwendig, die pepsininhibierenden Polyelektrolyte vor ihrer
Verwendung gemäß der Erfindung zu neutralisieren. Daher
können gemäß der Erfindung auch die Säureformen der hochmolekularen sulfonierten Polystyrole als Pepsininhibitoren verwendet werden. '
notwendig, die pepsininhibierenden Polyelektrolyte vor ihrer
Verwendung gemäß der Erfindung zu neutralisieren. Daher
können gemäß der Erfindung auch die Säureformen der hochmolekularen sulfonierten Polystyrole als Pepsininhibitoren verwendet werden. '
Für die Auswahl des Pepsininhibitors sind der Grad der SuI-fonatgruppensubstitution
je Styroleinheit und das mittlere Molekulargewicht besonders wesentliche Kriterien. Bei der praktischen Anwendung
der Erfindung werden daher vorzugsweise Natriumsalze von · sulfonierten! Polystyrol mit einem Substitutionsgrad in dem Bereich
von 0,7 bis 1,3 und einem mittleren Molekulargewicht zwischen etwa 500 000 und 7 000 000 oder darüber verwendet.
Sulfonierte Polystyrole mit Molekulargewichten von 600 bis
500 000 sind etwa so wirksam wie sulfoniertes Amylopectin. Gewisse physikalische Eigenschaften, wie beispielsweise niedrige
Viskosität oder bessere Löslichkeit, können diese Produkte aber
dem Λ.-nylopectinsulfat als antiulcerogene Verbindungen überlegen
machen.
500 000 sind etwa so wirksam wie sulfoniertes Amylopectin. Gewisse physikalische Eigenschaften, wie beispielsweise niedrige
Viskosität oder bessere Löslichkeit, können diese Produkte aber
dem Λ.-nylopectinsulfat als antiulcerogene Verbindungen überlegen
machen.
Die Herstellung der sulfonierten Styrolpolymeren und -copolymeren kann in der Weise erfolgen, daß man das Grundpolymer nach ir-
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gendeinem herkömmlichen Verfahren, beispielsweise durch Masse-,
Suspensions-, Lösungs- oder ßnulsionspolymerisation, synthetisiert,
und die Sulfonierung der Stammverbindung kann nach dem in der US-PS 3 072 618 beschriebenen Verfahren unter Verwendung von
Addukten einer Phosphorverbindung und Schwefeltrioxyd erfolgen.
Die Arbeitsweise nach der Erfindung zur Inhibierung der Pepsinwirkung
besteht im allgemeinen einfach darin, daß man das Pepsin in einem wäßrigen Medium mit einem pH-Wert zwischen 1,5 und 5*0
bei einer Temperatur in dem Bereich von etwa 0 bis etwa 600C der
Wirkung eines wasserlöslichen sulfonierten Polystyrolhomo- oder copolymer oder eines Salzes davon aussetzt.
Die Konzentration des verwendeten Pepsininhibitors variiert natürlich mit der Art und dem Molekulargewicht des Polymer, der beabsichtigten
Verwendung und der dabei vorliegenden Bedingungen, der normalerweise zu erwartenden Digestionsgeschwindigkeit, d.h. der Aktivität
des Pepsins, und dem gewünschten Ausmaß der Inhibierung. Beispielsweise ist die Menge an Inhibitor, die normalerweise für
eine Verwendung beim Menschen erforderlich ist, meist beträchtlich verschieden von derjenigen, die für andere Verwendungen, beispielsweise
nicht-medikamentöse, Industrieverfahren, tierärztliche Behandlungen
usw., erforderlich sind. Die Wahl der wirksamsten Konzentration für eine bestimmte Anwendung bleibt daher dem Praktiker
überlassen.
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_7_ 2^61985
Die pepsininhibierenden Salze von hochmolekularen sulfonierten
Polystyrolen oder den Säureformen des sulfonierten Polystyrols können gemäß der Erfindung entweder allein oder als Hauptwirkstoff
in einer Tablette (Pille) oder Kapsel oder einem flüssigen Präparat, wie einem Eli-xier zur Behandlung eines durch Pepsin erzeugten
Ulcus verwendet werden.
Für die Herstellung irgendwelcher fester pharmazeutischer
Präparate kann der Inhibitor einfach mit einem herkömmlichen Bindemittel,
wie beispielsweise Glucose (Maissyrup), Gummiakazium, Gelatine, Stärke usw.; einem Desintegrator, beispielsweise Maisstärke,
Kartoffelstärke, Methylcellulose, Agar und dergl.j einem
Gleitmittel, beispielsweise Talk, Magnesiumstearat, Natriumbenzoat,
Leucin usw., vermischt werden. Für irgendein bestimmtes Präparat
können außerdem gewünschtenfalls noch beispielsweise Grundsubstanzen
oder Verdünnungsmittel, flüssige Extrakte, Tinkturen, Öle und färbende Mittel zugesetzt werden.
ι *
Beispielsweise können für die Herstellung antiulcerogener Elixiere für eine orale Verwendung die Pepsininhibitoren gemäß der
Erfindung einfach in die Primärflüssigkeit, wie ein wäßrig-alkoholisches Gemisch, das noch Glycerin oder Sorbit und zuweilen Syrup
oder Süßungsmittel sowie gegebenenfalls weitere Zusätze der oben beschriebenen
Art enthalten kann, einrührt. Natürlich kann auch ein Puffer zugesetzt werden, wenn aus irgendeinem bestimmten Grund,
beispielsweise um eine Reizung der Schleimhautmembranen des Mundes
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_8_ 2461385
während des Schluckens des Produktes zu verhindern, eine Lösung mit einem Gleichgewichts-pH von beispielsweise 4,5 gewünscht
ist.
Versuche in vitro haben ergeben, daß für eine orale Verabreichung bei Menschen eine Dosierung von 0,020 bis 1,000 g geeignet
ist.
Die Wirkung, d.h. das Ausmaß der Inhibierung der Pepsinwirkung durch die Pepsininhibitoren gemäß der Erfindung, kann nach
irgendeinem bekannten Prüfverfahren erfolgen, beispielsweise indem man den Grad der Hydrolyse eines Proteinsubstrats, wie säuredenaturiertem
Hämoglobin, mißt. Solche Prüfmethoden beruhen im allgemeinen auf kolorimetrischen oder spektrophotometrischen Messungen
der Spaltprodukte. Übliche Bedingungen für den Test sind ein pH-Wert zwischen etwa 1,5 und 5»0 und eine Temperatur von 370C, die
über eine Zeit von 1/6 bis 4 Stunden beibehalten werden. Gewöhnlich wird eine Einheit der Pepsinwirkung definiert'als diejenige
Menge an Enzym, die erforderlich ist, um unter den Prüfbedingungen
eine Zunahme der Absorption von 0,001 je Minute zu erzeugen. Eine typische spektrophotcmetrische Methode ist die von M.L. Anson,
Journal of Physiology, 22, 79 (1938) entwickelte, bei der ein Hämoglobinsubstrat
verwendet wird.
Weitere Informationen über herkömmliche Methoden zur Prüfung
einer Pepsinaktivität können u.a. aus Boyle, The Enzymes, Bd. Ill und IV, Hydrolysis!Peptide Bonds, 3· Aufl. (1971) erhalten werden.
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Das Arzneimittel gemäß der Erfindung besitzt eine Anzahl von Vorteilen. Beispielsweise ist es ein einfaches und wirksameres
Mittel zur Bekämpfung von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren; wegen der geringen Kosten der Herstellung der Salze der sulfonierten
Polystyrole ist es ein wirksames Mittel zur Inhibierung der Pepsinwirkung; und wegen der einzigartigen Pepsininhibierungseigenschaften
dieser Salze leicht in jedem Fall, wo Pepsin anwesend ist, beispielsweise für die Herstellung von Medikamenten für
Magenbeschwerden, die Herstellung von Peptonen, die Digestion von Gelatine bei der Rückgewinnung von restlichem Silber bei der Verarbeitung
photοgraphischer Filme usw. .anwendbar. Diese und ■
andere Vorteile ergeben sich aus den folgenden Beispielen, die die Erfindung veranschaulichen.
Dieses Beispiel veranschaulicht die gute Eignung eines wasserlöslichen
Salzes eines hochmolekularen sulfonierten Polystyrols als Pepsininhibitor und seine Überlegenheit gegenüber einem normalerweise
verwendeten Amylopectinsulfat von hohem Molekulargewicht.
In diesem Fall wurden ein Natriumsalz eines sulfonierten Polystyrols,
das nach dem Verfahren von Beispiel 1 der US-PS 3 072 618 hergestellt war und ein Molekulargewicht von etwa 7 000 000 und
einen Substitutionsgrad von 1,0 hatte, und ein herkömmliches Amylope ctinsulfat, das nach dem Verfahren der US-PS 3 ^1 558 hergestellt
war und ein Molekulargewicht von etwa 60 000 000 und einen Substi-
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tutionsgrad von 1,5 hatte, auf ihr Vermögen zur Inhibierung der
Peps.inwirkung getestet, wie unten beschrieben.
Um das Ausmaß der Inhibierung der Pepsinwirkung jeder der Testproben und der Vergleichsproben genau abschätzen zu können,
wurde zunächst eine Bewertungskurve hergestellt. Diese Kurve fußte auf den Werten, die durch Umsetzen variierender Mengen an Pepsin
mit einer bestimmten Menge an Hämoglobin unter Verwendung der "Anson"-Prüfmethode wie folgt erhalten waren:
Teil I
Herstellung der Bewertungskurve - 8 Proben, die verschiedene Mengen
in dem Bereich von 0,4 bis 8,0 μg eines dreimal umkristallisierten
im Handel erhältlichen Pepsins zusammen mit einer konstanten Menge an Hämoglobin enthielten, wurden wie folgt hergestellt:
Stufe 1 - Die variierte Pepsinmenge in 1 ml 0,01m Salzsäure (pH 2,0) wurde in ein 20 ml-Reagenzglas eingebracht.
Stufe 2 - Noch 1 ml Salzsäure wurde dem Reagenzglas zugesetzt.
Stufe 3 - Der Inhalt des Reagenzglases wurde 20 Minuten gerührt, nd eine wäßrige Lösung, die 75 mg im Handel erhältliches Hämoglobin in
5 ml Lösung in destilliertem Wasser, dessen pH durch Zugabe von Salzsäure auf 2,0 eingestellt war, enthielt, wurde zugesetzt. Der Inhalt
des Reagenzglases wurde kurz gerührt, und die gebildete Lösung wurde 2 Stunden bei 370C inkubiert.
Stufe 4 - Eine Suspension, die 10 mg Amylopectinsulfat in 1 ml
0,01m Salzsäure enthielt, wurde der inkubierten Lösung zugesetzt,
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~ 11 -
um einer etwaigen merklichen Verfärbung, die nur der Anwesenheit eines bestimmten Inhibitors in einem bestimmten Test zuzuschreiben
ist, zu kompensieren.
Stufe 5 - Die beiden in dem Reagenzglas enthaltenen Lösungen wurden
30 Sekunden gerührt, wonach Ί,Ο ml einer 20^-igen wäßrigen
Perchlorsaurelosung zugesetzt wurde. Der Inhalt des Reagenzglases wurde wieder kurz gerührt, und die erhaltene Lösung wurde filtriert.
Dann wurde 1,0 ml des Filtrats zu 10,0 ml einer 0,1m Acetatpufferlösung aus einer Kombination von Essigsäure und Natriumacetat im·
Verhältnis 1:1 zugesetzt.
Der Grad der Pepsinaktivität ergibt sich aus der Menge an Hämoglobin, die unter den oben beschriebenen Bedingungen digeriert
wird. Die digerierte relative Menge an Hämoglobin wird aus der optischen Absorption des nicht durch die Perchlorsäure gefällten
Materials bei 275 nm (Nanometer) bestimmt.
Die Absorption der in der obigen Stufe 5 erhaltenen Lösung wurde bei der angegebenen Wellenlänge von 275 nm an einem
Beckman DU Spektrophotometer abgelesen. In jedem Fall wurde der tatsächliche spektrophotometrische Meßwert korrigiert, indem man
0,050, den bei einer in gleicher Weise erhaltenen Leerprobe, in der das Pepsin fortgelassen war, erhaltenen Wert, abzog.
Die in den 8 Proben verwendeten variierenden Mengen an Pepsin und die korrigierten Absorptionswerte bei der angegebenen Wellenlänge
waren:
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Probe
abcdefgh
Menge an
Pepsin ' 0,4 0,8 1,0 1,2 1,6 2,0 4,0 8,0 Absorption
(275 nm) 0,011 0,037 0,037 0,064 0,095 0,116 0,234 0,322
Die oben zusammengestellten Werte wurden zur Auftragung der Bewertungskurve verwendet, indem der log.0 der variierenden Mengen
an Pepsin als eine Koordinate und die entsprechenden korrigierten Absorptionswerte für die andere Koordinate verwendet wurde. Unter
Zulassung einer sehr geringeren mittleren Abweichung, insbesondere in dem Gebiet der außerordentlich niedrigen Pepsinkonzentrationen,
wurde eine, die so in dem Bereich von 1,0 bis 8 μg Pepsin erhaltenen
Punkte verbindende gerade Linie gezogen. In dem niedrigeren Bereich von 0 bis 1,0. μg Pepsin wird der log. _ der Pepsinkonzentration gegen
den log der Absorption aufgetragen, so daß eine Gerade erhalten wird. Diese Bewertungskurve zeigte das normalerweise zu erwartende
Ausmaß der Pepsinaktivität in Abwesenheit eines Inhibitors unter Normalbedingungen.
Teil II
Bestimmung der Inhibierung - Um die Inhibierungseigenschaften des
erwähnten Natriumsalzes von sulfoniertem Polystyrol und des zum Vergleich verwendeten Amylopectinsulfats zu bestimmen, wurden die
oben für die Herstellung der Bewertungskurve angewandten Verfah-
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rensstufen wiederholt mit der Abweichung, daß in jedem Pall in
Stufe 2 10 mg des angegebenen Inhibitors, in .1 ml 0,01m Salzsäure
gelöst, zugesetzt wurden und in Stufe 4 der Inhibitor fortgelassen
wurde. Nach dem für die Bewertungskurve angewandten Verfahren wurde
auch eine Vergleichsprobe hergestellt. Nach Beendigung der Stufe 5
betrugen die Absorptionswerte des Filtrats der gepufferten Versuchsprobe
und des Vergleichsinhibitors bei 275 nm 0,064 bzw. 0,174.
Diese Werte wurden dann auf 0,008 bzw! 0,121 korrigiert, indem man
die bei den entsprechenden Leerproben ohne Pepsin erhaltenen Werte substrahierte. Unter Verwendung der oben erwähnten korrigierten Absorptionswerte
wurde dann die Bewertungskurve verwendet, um die Pepsinaktivität in jeder Probe zu bestimmen. Diese Werte wurden
dann in eine Gleichung eingesetzt, um die Inhibierungseigenschaft der getesteten Substanz zu bestimmen. Diese Gleichung ist:
of T«v,iw-D'v.,m« (λ Pepsinaktivität mit Inhibitor-^ „ 1ΑΓ.
* Inhibierung = (1 - v^g;LelchspepSlnaktivität >
X 10°
Wenn die aus den Tests mit dem Natriumsalz des sulfonierten
Polystyrols und dem Amylopectinsulfat erhaltenen Werte in die obige Gleichung eingesetzt wurden, ergab sich die prozentuale Inhibierung
für die Testprobe zu 97 und diejenige für das Amylopectinsulfat zu 70. Daraus ergibt sich, daß das Vermögen des sulfonierten Polystyrols
zur Inhibierung der Pepsinaktivität beträchtlich größer ist als dasjenige des im Hand-el als Inhibitor erhältlichen Amylopectinsulfats.
Da tatsächlich nur 3$ der Aktivität zurückbleiben,' wenn sulfoniertes
Polystyrol verwendet wird, während 30$ zurückbleiben, wenn die
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gleiche Menge an Amylopectinsulfat verwendet wird, ist ersichtlich,
daß Polystyrolsulfonat die Pepsinaktivität auf das 0,1-fache des bei Verwendung von Amylopectinsulfat erhaltenen Wertes senkt.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Wirkung eines weiteren
Natriumsalzes eines Polystyrolsulfonats bei seiner Verwendung als Inhibitor für die Pepsinaktivität gemäß der Erfindung.
Teil II des obigen Beispiels 1 wurde wiederholt mit der Abweichung,
daß 10 mg Natriumsalz eines Polystyrolsulfonats mit einem
Molekulargewicht von etwa 500 000 statt des Natriumsalzes des sulfonierten Polystyrols mit dem Molekulargewicht 7 000 000 verwendet
wurde. Die prozentuale Inhibierung der Testprobe ergab sich dabei zu 80,0#.
Diese Beispiele veranschaulichen die Wirkung von vier Salz**'
sulfonierter Polystyrole von variierenden Molekulargewichten als Pepsininhibitoren gemäß der Erfindung.
In jedem Pepsininhibierungstest wurde Teil II des obigen Beispiels
1 wiederholt, wobei 10 mg eines Natriumsalzes von sulfoniertem Polystyrol mit einem Molekulargewicht zwischen 16OO und 400 000
in 1 ml 0,01m Salzsäure verwendet wurden. Jedes verwendete Natrium-
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salz von sulfoniertem Polystyrol hatte einen Substitutionsgrad von
1,0.SuIfonatgruppen je Styroleinheit. Die Molekulargewichte der
Salze, die betreffenden korrigierten Testwerte und die. Vergleichsabsorptionswerte
und die so erhaltenen Testergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
400 | 000 | 0,089 | Absorption: Vergleich |
prozentuale Inhibierung |
|
70 | 000 | .0,127 | 0,260 | 71,0 | |
6 | 000 | 0,190 | 0,262 | 62,7 | |
Tabelle I | 1 | 6oo | 0,179 | 0,329 | 61,5 |
Beispiel Molekulargewicht Korrigierte Nr. ' Test und |
0,3^3 | 69,5 | |||
3 | |||||
4 | |||||
5 | |||||
6 |
Die in dieser Tabelle zusammengestellten Werte zeigen deutlich,
daß in jedem Pail eine beträchtliche Pepsininhibierung erfolgte.
Beispiel 7 . ·
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendbarkeit eines
wasserlöslichen niedrigmolekularen Salzes von sulfonierten! Polystyrol,
das dialysiert und gefriergetrocknet war, als Pepsininhibitor gemäß der Erfindung.
In diesem Fall war das Salz ein Natriumsalz von sulfoniertem
Polystyrol mit einem Molekulargewicht von etwa I600 und einem Sub-
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2A61985
stitutionsgrad von 1,0. Das Salz wurde zunächst über eine Zeit von
4 Stunden gegen destilliertes Wasser dialysiert und dann gefriergetrocknet, wie unten beschrieben.
Die Dialyse wurde durchgeführt, indem man eine Lösung, die 30 g des Salzes in 30 ml destilliertem Wasser enthielt, in ein
Dialyserohr aus Cellophan von 4,144 χ 20,0 cm (1.625 x 20.0 inch)
einbrachte. Das Rohr wurde für die oben genannte Zeit in 3,79 1 (one gallon) destilliertes Wasser eingebracht. Es wurde festgestellt,
daß das Volumen in dem Dialyserohr auf etwa 110 ml anstieg. Das pH der so erhaltenen verdünnten Lösung wurde vor dem Gefriertrocknen
durch Zugabe einer basischen Lösung von 3,8 auf 6,5 eingestellt. Die Ausbeute an dem trockenen festen Natriumsalz von sulfoniertem
Polystyrol betrug 4,7 g.
Wenn das oben beschriebene Salz auf seine Fähigkeit, die Pepsinaktivität
zu inhibieren, in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise getestet wurde, wurde ein Ergebnis von 63,8$ erhalten.
Dieses Beispiel veranschaulicht weiterhin die Eignung eines
Salzes eines sulfonierten Polystyrols von niedrigem Molekulargewicht, das dialysiert-und gefriergetrocknet wurde, als Pepsininhibitor
gemäß der Erfindung.
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In diesem Pall wurde ein Ammoniumsalz eines sulfonierten Polystyrols
mit einem Molekulargewicht von etwa 600 und einem Substitutionsgrad
von 1,0 in der in dem obigen Beispiel 7 angewandten
Weise dialysiert und gefriergetrocknet. Nach Beendigung der 4-stündigen
Dialysedauer zeigte sich, daß das Volumen in dem Dialyserohr auf etwa 200 ml angestiegen war. Das pH dieser Lösung vyurde
durch Zugabe einer basischen Lösung von 4,8 auf 6,5 eingestellt, und die Lösung wurde zu einem Salz gefriergetrocknet, wobei eine
Ausbeute von 16 g erzielt wurde. Wenn eine Probe des gewonnenen Salzes auf seine Fähigkeit, die Pepsinaktivität zu inhibieren, getestet
wurde, war das Ergebnis etwa 73*9$ Inhibierung.'
Dieses Beispiel veranschaulicht die Eignung eines Ammoniumsalzes
von sulfonierten! Polystyrol mit etwas höherem Subs ti tu ti onsgrad
und einem beträchtlich höheren Molekulargewicht als dem in dem obigen Beispiel 8 verwendeten als Pepsininhibitor gemäß der Erfindung.
In diesem Fall wurde ein im Handel erhältliches Ammoniumsalz von sulfoniertem Polystyrol mit einem Sübstitutionsgrad von 1,2 und
einem Molekulargewicht von etwa 10 000 nach der in Beispiel 1 angewandten
Methode auf seine peps.ininhibierende Wirkung getestet. Man
erhielt ein Testergebnis von etwa 65$ Inhibierung.
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Dieses Beispiel veranschaulicht die Eignung eines sulfonierten Copolymer von Styrol und einem anderen Monomer, Ein Copolymer aus
70$ Styrol/30$ Methylmethacrylat wurde bis zu einem Substitutionsgrad
von etwa 0,7» bezogen auf die anwesenden Monomeren, sulfoniert. Sein Molekulargewicht war etwa 400 000. Die prozentuale Inhibierung
wurde nach dem Verfahren von Beispiel 1 bestimmt und ergab sich zu 51$. Dieser Wert ist etwas niedriger als die 70$, die für das als
Vergleich verwendete Amylopectinsulfat gefunden wurde, kann aber geeignet sein, wenn die physikalischen Eigenschaften derart sind, daß
sich eine bessere Verträglichkeit mit anderen Bestandteilen oder eine längere Zurückhaltung im Magen ergibt.
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Claims (9)
- PatentansprücheMy Arzneimittel, enthaltend ein wasserlösliches Polymeres aus einem sulfonierten Homopolymeren oder Copolymeren von Styrol oder einem Salz davon mit einem Substitutionsgrad von etwa o,7 bis etwa 1,3 Sulfonatgruppen je Styroleinheit und einem mittleren Molekulargewicht über 6ob als Wirkstoff, gegebenenfalls zusammen mit üblichen pharmazeutischen Hilfssubstanzen.
- 2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere ein Molekulargewicht über 5oo ooo hat.
- 3. Arzneimittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere ein Molekulargewicht zwischen 5oo ooo und 7 ooo ooo hat.
- 4. Arzneimittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere ein Styrolhomopolymeres ist.
- 5. Arzneimittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere ein Copolymeres von Styrol und einem ropolymerisierbaren äthylenisch-ungesättigten Comonomeren ist.
- 6. Arzneimittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere in Säureform vorliegt.50983 9/0866ZO.
- 7. Arzneimittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere in Sälzform vorliegt.
- 8. Arzneimittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere in Form des Natriumsalzes vorliegt.
- 9. Arzneimittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymere ein Styrol/Methylmethacrylat-Copolymeres ist.509839/0866
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US408317A US3893890A (en) | 1973-10-23 | 1973-10-23 | Process for inhibiting the action of pepsin |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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