DE2450148B2 - Verfahren zur Inhibierung der Wirkung von Pepsin - Google Patents
Verfahren zur Inhibierung der Wirkung von PepsinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inhibierung
di.-r Wirkung von Pepsin, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Pepsin in einer wäßrigen Lösung mit einem pH-Wert unter 5,0 der Einwirkung eines wasserlöslichen iulfonierten Homopolymers von Styrol oder eines
Copolymers von Styrol und Maleinsäure, Acrylsäure, Methylstyrol oder Methylmethacrylsäure oder eines
Salzes dieser Polymere aussetzt wobei das sulfonierte Polymer einen Substitutionsgrad von etwa 0,7 bis etwa
13 Sulfonatgruppen je Styroleinheit und ein mittleres
Molekulargewicht über 600 besitzt
Der Ausdruck »Pepsin« umfaßt alle proteolytischen
Enzyme der zu den Proteinasen (Endopeptidasen) gehörenden Klasse von Verbindungen, die am aktivsten
bei sauren pH-Werten (pH 1 bis 5) sind und normalerweise als Katalysatoren bei der Hydrolyse von
Proteinen zu wirken vermögen. Diese Enzyme finden sich normalerweise in der Magenschleimhaut höherer
Lebewesen und werden im Magensaft abgesondert. Pepsin wird auch technisch aus Magenschleimhaut
hergestellt.
Es ist bekannt verschiedene Polyelektrolyte, wie Amylosesulfat, Amylopectinsulfat, Polyvinylsulfat und
Hyaluronsäure, als Enzyminhibitoren zu verwenden. Jedoch bestand ein Bedarf an einem Produkt, das bei
einem Verfahren zur Inhibierung der Wirkung von Pepsin noch wirksamer ist als die bisher eingesetzten
Produkte.
Aufgabe der Erfindung war somit, ein wirksames Verfahren zur Inhibierung der Pepsinwirkung bereitzustellen.
Diese Aufgabe konnte mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst werden.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren bringt man in das saure wäßrige Reaktionssystem, das das
Pepsin und das Substrat enthält, eine geringe Menge an Homopolymeren oder Copolymeren von Styrol in der
Form der Säure oder eines Salzes ein. Insbesondere wurde gefunden, daß der Forderung nach einem
polyelektrolytischen Nichtpolypeptidpepsininhibitor
durch die Verwendung wasserlöslicher sulfonierter
Polystyrolhomo- oder -copolymerer entsprochen wird.
Zur Herstellung der Copolymere werden Maleinsäure, Acrylsäure, Methylstyrol oder Methylmethacrylsäure als Monomere mit Styrol (»polymerisiert und dann
zu verwendbaren Copolymeren sulfoniert
FDr die pepsininhibierende Wirkung des Produkts kommt es jedoch auf die Gegenwart von Styrol an, so
daß es bezüglich Wirksamkeit keine Rolle spielt, welches Comonomere verwendet wird.
Die Sulfonierungsderivate dieser Polymeren, die gemäß der Erfindung verwendet werden, können
Molekulargewichte von 600 oder darüber, vorzugsweise 500 000 oder darüber, haben. Ein bevorzugter Molekulargewichtsbereich ist 500 000 bis 7 000 000.
Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung körn«-.« Salze
von sulfoniertem Polystyrol mit Molekulargewichten in dem Bereich zwischen etwa 600 und etwa 1600, die
dialysiert und gefriergetrocknet sind, verwendet werden. Diese sulfonierten Poiystyroiderivate zeichnen sich
ebenso wie die obenerwähnten hochmolekularen Salze von sulfoniertem Polystyrol durch ihr Vermögen, die
erwünschten pepsininhibierenden Eigenschaften zu entwickeln, aus.
Zu den Salzen von sulfoniertem Polystyrol, die zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendbar sind, gehören diejenigen, die die folgenden Kationen besitzen: Natrium, Calcium, Kalium, Ammonium oder Tetramethylammonium.
Da Pepsin bei pH-Werten zwischen 1,0 und etwa 5,0
reaktiv ist und bei pH-Werten über etwa 5,0 entaktiviert wird, und da der normale pH-Wert von Magensaft
zwischen 1 und 3 liegt, ist es nicht notwendig, die pepsininhibierenden Polyelektrolyte vor ihrer Verwendung in dem Verfahren gemäß der Erfindung zu
neutralisieren. Daher können gemäß der Erfindung auch die Säureformen der hochmolekularen sulfonierten
Polystyrole als Pepsininhibitoren verwendet werden.
Für die Auswahl des Pepsininhibitors sind der Grad der Sulfonatgruppensubstitution je Styroleinheit und
das mittlere Molekulargewicht besonders wesentliche Kriterien. Bei der praktischen Anwendung der Erfindung werden daher vorzugsweise Natriumsalze von
sulfoniertem Polystyrol mit einem Substitutionsgrad im Bereich von 0,7 bis 1,3 und einem mittleren Molekulargewicht zwischen etwa 500 000 und 7 000 000 oder
darüber verwendet
Sulfonierte Polystyrole mit Molekulargewichten von 600 bis 500 000 sind etwa so wirksam wie sulfoniertes
Amylopectin. Gewisse physikalische Eigenschaften, wie beispielsweise niedrige Viskosität oder bessere Löslichkeit, können diese Produkte aber dem Amylopectinsulfat als Pepsininhibitoren überlegen machen.
Die Herstellung der sulfonierten Styrolpolymaren und -copolymeren kann in der Weise erfolgen, daß man
das Grundpolymer nach irgendeinem herkömmlichen Verfahren, beispielsweise durch Masse-, Suspensions-,
Lösungs- oder Emulsionspolymerisation, synthetisiert, und die Sulfonierung der Stammverbindung kann nach
dem in der US-PS 30 72 618 beschriebenen Verfahren unter Verwendung von Addukten einer Phosphorverbindung und Schwefeltrioxid erfolgen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Inhibierung der Pepsinwirkung besteht im allgemeinen einfach
darin, daß man das Pepsin in einem wäßrigen Medium mit einem pH-Wert zwischen 13 und 5,0 bei einer
Temperatur in dem Bereich von etwa 0 bis etwa 60° C
der Wirkung eines wasserlöslichen sulfonierten Polystyrolhomo- oder -copolymer oder eines Salzes davon
aussetzt
Die Konzentration des verwendeten Pepsininhibitors variiert natürlich mit der Art und dem Molekulargewicht des Polymers, der beabsichtigten Verwendung
und der dabei vorliegenden Bedingungen, der normalerweise zu erwartenden Digestionsgeschwindigkeit, d. h.
der Aktivität des Pepsins, und dem gewünschten Ausmaß der Inhibierung. Beispielsweise ist die Menge
an Inhibitor, die normalerweise in einem Präparat zur Inhibierung von Pepsin im menschlichen Magen
erforderlich ist, meist beträchtlich verschieden von derjenigen, die für andere Verwendungen, beispielsweise nichtmedikamentöse, für Industrieverfahren oder in
tierärztlichen Präparaten erforderlich ist Die Wahl der wirksamsten Konzentration für eine bestimmte Anwendung bleibt daher dem Praktiker fiberlassen.
Die Wirkung, d. h. das Ausmaß der Inhibierung der
Pepsinwirkung durca die Pepsininhibitoren, kann nach irgendeinem bekannten Prüfverfahren erfolgen, beispielsweise indem man den Grad der Hydrolyse eines
Proteinsubstrats, wie säuredenaturiertem Hämoglobin, mißt Solche Prüfmethoden beruhen im allgemeinen auf
kolorimetrischen oder spektrophotometrischen Messungen der Spaltprodukte. Übliche Bedingungen für den
Test sind ein pH-Wert zwischen etwa 1,5 und 5,0 und eine Temperatur von 37° C1 die über eine Zeit von '/β bis
4 Stunden beibehalten werden. Gewöhnlich wird eine Einheit der Pepsinwirkung definiert als diejenige Menge
an Enzym, die erfarderlich ist um unter den
Prüfbedingungen eine Zunahme der Absorption von 0,001 je Minute zu erzeugen. Eine typische spektrophotometrische Methode ist die von M. L Arson, Journal of
Physiology, 22, 79 (1938X entwickelte, bei der ein Hämoglubinsubstrat verwendet wird.
Weitere Informationen über herkömmliche Methoden zur Prüfung einer Pepsinaktivität können u. a. aus
Boyle, The Enzymes, Bd. Ill und IV, Hydrolysis: Peptide
Bonds, 3. AufL(1971), erhalten werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besitzt eine Anzahl von Vorteilen. Beispielsweise ist es ein einfaches
und wirksameres Mittel zur Bekämpfung von Magenoder Zwölffingerdarmgeschwüren; wegen der geringen
Kosten der Herstellung der Salze der sulfonierten Polystyrole ist es ein wirksames Mittel zur Inhibierung
der Pepsin wirkung; und wegen der einzigartigen Pepsininhibierungseigenschaften dieser Salze leicht in
jedem Fall, wo Pepsin anwesend ist, beispielsweise für die Herstellung von Medikamenten für Magenbeschwerden, die Herstellung von Peptonen, die Digestion
von Gelatine bei der Rückgewinnung von restlichem Silber bei der Verarbeitung photographischer Filme
usw. anwendbar. Diese und andere Vorteile ergeben sich aus den folgenden Beispielen, die die Erfindung
veranschaulichen.
Dieses Beispiel veranschaulicht die gute Eignung eines wasserlöslichen Salzes eines hochmolekularen
sulfonierten Polystyrols als Pepsininhibitor und seine Überlegenheit gegenüber einem normalerweise verwendeten Amylopectinsulfat von hohem Molekulargewicht.
In diesem Fall wurden ein Natriumsalz eines sulfonierten Polystyrols, das nach dem Verfahren von
Beispiel 1 der US-PS 30 72 618 hergestellt war und ein Molekulargewicht von etwa 7 000 000 und einen
Substitutionsgrad von 1,0 hatte, und ein herkömmliches Amylopectinsulfat das nach dem Verfahren der US-PS
34 41 558 hergestellt war und ein Molekulargewicht von etwa 60000 000 und einen Substitutionsgrad von 1,5
·» hatte, auf ihr Vermögen zur Inhibierung der Pepsinwirkung getestet wie unten beschrieben.
Um das Ausmaß der Inhibierung der Pepsinwirkung jeder der Testproben und der Vergleichsproben genau
abschätzen zu können, wurde zunächst eine Bewer-
to tungskurve hergestellt Diese Kurve fußte auf den
Werten, die durch Umsetzen variierender Mengen an Pepsin mit einer bestimmten Menge an Hämoglobin
unter Verwendung der »Anson«-Prüfmethode wie folgt erhalten waren:
Teil I
Herstellung der Bewertungskurve
8 Proben, die verschiedene Mengen in dem Bereich
2i) von 0,4 bis 8,0 μg eines dreimal umkristallisierten, im
konstanten Menge an Hämoglobin enthielten, wurden
wie folgt hergestellt:
,.. Stufe 1 — Die yariierte Pepsinmenge in 1 ml 0,01m
Salzsäure (pH 2,0) wurde in ein 20-ml-Reagenzglas eingebracht
Stufe 2 - Noch 1 ml Salzsäure wurde dem Reagenzglas zugesetzt
i" Stufe 3 - Der Inhalt des Reagenzglases wunde 20
Minuten gerührt und eine wäßrige Lösung, die 75 mg im Handel erhältliches Hämoglobin in 5 ml Lösung in destilliertem Wasser,
dessen pH durch Zugabe von Salzsäure auf
j- 2,0 eingestellt war, enthielt wurde zugesetzt
gerührt und die gebildete Lösung wurde 2
4" fat in 1 ml 0,01 m Salzsäure enthielt wurde der
inkubierten Lösung zugesetzt um einer etwaigen merklichen Verfärbung, die nur der
Anwesenheit eines bestimmten Inhibitors in einem bestimmten Test zuzuschreiben ist zu
> kompensieren.
Stufe 5 — Die beiden in dem Reagenzglas enthaltenen Lösungen wurden 30 Sekunden gerührt,
wonach 1,OmI einer 20%igen wäßrigen Perchlorsäurelösung zugesetzt wurde. Der
'" Inhalt des Reagenzglases wurde wieder kurz
gerührt, und die erhaltene Lösung wurde filtriert. Dann wurde 1,0 ml des Filtrats zu
10,0 ml einer 0,1m Acetatpufferlösung aus einer Kombination von Essigsäure und
" Natriumacetat im Verhältnis 1 :1 zugesetzt.
Der Grad der Pepsinaktivität ergibt sich aus der Menge an Hämoglobin, die unter den oben beschriebenen Bedingungen digeriert wird. Die digerierte relative
Mi Menge an Hämoglobin wird aus der optischen
Absorption des nicht durch die Perchlorsäure gefällten Materials bei 275 nm (Nanometer) bestimmt.
Die Absorption der in der obigen Stufe 5 erhaltenen Lösung wurde bei der angegebenen Wellenlänge von
h-> 275 nm an einem Beckinan-DU-Spektrophotometer
abgelesen. In jedem Fall wurde der tatsächliche spektrophotometrische Meßwert korrigiert indem man
0,050, den bei einer in gleicher Weise erhaltenen
Leerprobe, in der das Pepsin fortgelassen war, erhaltenen Wert, abzog.
Die in den 8 Proben verwendeten variierenden
Die in den 8 Proben verwendeten variierenden
Mengen an Pepsin und die korrigierten AbsorptiGnswerte
bei der angegebenen Wellenlänge waren:
Probe
a
a
Menge an Pepsin | 0,4 | 0,8 | 1,0 | 1,2 | 1,6 | 2,0 | 4,0 | 8,0 |
Absorption (275 nm) | 0,011 | 0,037 | 0,037 | 0,064 | 0,095 | 0,116 | 0,234 | 0,322 |
Die oben zusammengestellten Werte wurden zur Auftragung der Bewertungskurve verwendet, indem der
iogio dei variierenden Mengen an Pepsin als eine Koordinate und die entsprechenden korrigierten
Absorptionswerte für die andere Koordinate verwendet
wurde. Unter Zulassung einer sehr geringeren mittleren Abweichung, insbesondere in dem Gebiet der außerordentlich
niedrigen Pepsinkonzentrationen, wurde eine,
die so in dem Bereich von 1,0 bis 8 μg Pepsin erhaltenen
Punkte verbindende gerade Linie gezogen. In dem niedrigeren Bereich von 0 bis 1,0 μg wird der logio der
Pepsinkonzentration gegen den logio der Absorption aufgetragen, so daß eine Gerade erhalten wird. Diese
Bewertungskurve zeigte das normalerweise zu erwartende Ausmaß der Pepsinaktivität in Abwesenheit eines
Inhibitors unter Normalbedingungen.
Teil II
Bestimmung der Inhibierung
Bestimmung der Inhibierung
Um die Inhibierungseigenschaften des erwähnten
Natriumsalzes von sulfonierten! Polystyrol und des zum Vergleich verwendeten Amylopectinsulfats zu bestimmen,
wurden die oben für die Herstellung der Bewertungskurve angewandten Verfahrensstufen
wiederholt mit der Abweichung, daß in jedem Fall in Stufe 2 10 mg des angegebenen Inhibitors, in 1 ml
0,01m Salzsäure gelöst, zugesetzt wurden und in Stufe 4
der Inhibitor fortgelassen wurd :. Nach dem für die Bewertungskurve angewandten Verfahren wurde auch
eine Vergleichsprobe hergestellt Nach Beendigung der Stufe 5 betrugen die Absorptionswerte des Filtrats der
gepufferten Versuchsprobe und des Verglekhsinhibi-
r> tors bei 275 nm 0,064 bzw. 0,174. Diese Werte wurden dann auf 0,008 bzw. 0,121 korrigiert, indem man die bei
den entsprechenden Leerproben ohne Pepsin erhaltenen Werte subtrahierte. Unter Verwendung der
obenerwähnten korrigierten Absorptionswerte wurde
jo dann die Bewertungskurve verwendet, um die Pepsinaktivität
in jeder Probe zu bestimmen. Diese Werte wurden dann in eine Gleichung eingesetzt, um die
Inhibierungseigenschaft der getesteten Substanz zu bestimmen. Diese Gleichung ist:
% Inliibierunu =( I —
Pepsinaktivitäl mit Inhibitor^
Vergleichspepsinaktivität /
Vergleichspepsinaktivität /
χ 100.
Wenn die aus den Tests mit dem Natriumsalz des sulfonierten Polystyrols und dem Amylopectinsulfat
erhaltenen Werte in die obige Gleichung eingesetzt wurden, ergab sich die prozentuale Inhibierung für die
Testprobe zu 97 und diejenige für das Amylopectinsulfat zu 70. Daraus ergibt sich, d&3 das Vermögen des
sulfonierten Polystyrols zur Inhibierung der Pepsinaktivität beträchtlich größer ist als dasjenige des im Handel
Ms Inhibitor erhältlichen Amylopectinsulfats. Da tatsächlich
nur 3% der Aktivität zurückbleiben, wenn sulfoniertes Polystyrol verwendet wird, während 30%
zurückbleiben, wenn die gleiche Menge an Amylopecj tinsulfat verwendet v»ird, ist ersichtlich, daß Polystyrolsulfonat
die Pepsinaktivität auf das 0,1 fache des bei Verwendung von Amylopectinsulfat erhaltenen Wertes
senkt.
Beispie! 2
Dieses Beispiel veranschaulicht die Wirkung eines
weiteren Natriumsalzes eines Polystyrolsulfonats bei seiner Verwendung als Inhibitor für die Pepsinaktivität
gemäß der Erfindung.
Teil II des obigen Beispiels 1 wurde wiederholt mit der Abweichung, daß 10 mg Natriumsalz eines Polystyrolsulfonats
mit einem Molekulargewicht von etwa 500 000 statt des Natriumsalzes des sulfonierten
Polystyrols mit dem Molekulargewicht 7 000 000 verwendet wurde. Die prozentuale Ir.hibierung der
Testprobe ergab sich dabei zu 80,0%.
Beispiele 3bis6
Diese Beispiele veranschaulichen die Wirkung von vier Salzen sulfonierter Polystyrole von variierenden
Molekulargewichten als Pepsininhibitoren gemäß der Erfindung.
In jedem Pepsininhibierungstest wurde Teil II des
obigen Beispiels 1 wiederholt, wobei 10 mg eines Natriumsalzes von ,-'jlfoniertem Polystyrol mit einem
Molekulargewicht zwischen 1600 und 400 000 in 1 ml 0,01m Salzsäure verwendet wurden. Jedes verwendete
Natriumsalz von sulfonierten! Polystyrol hatte einen
Substitutionsgrad von 1,0 Sulfonatgruppen je Styroleinheit.
Die Molekulargewichte der Salze, die betreffenden korrigierten Tes .werte und die Vergleichsabsorptionswerte
und die so erhaltenen Testergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
7 | Molekular | 24 50 148 | 0.260 | 8 | Prozentuale | |
gewicht | 0,262 | Inhibierung | ||||
Tabelle I | 400000 | 0,329 | 71,0 | |||
Beispiel | 70000 | 0.343 | 62,7 | |||
Nr. | 6000 | 61,5 | ||||
3 | 1600 | 69,5 | ||||
4 | Korrigierte Absorption: | |||||
5 | Test und Vergleich | |||||
6 | 0.089 | |||||
0.127 | ||||||
0,190 | ||||||
0.179 | ||||||
Die in dieser Tabelle zusammengestellten Werte zeigen deutlich, daß in jedem Fall ein beträchtliche
Pepsininhibierung erfolgte.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendbarkeit eines wasserlöslichen niedrigmolekularen Salzes von
sulfonierten! Polystyrol, das dialysiert und gefriergetrocknet war, als Pepsininhibitor gemäß der Erfindung.
In diesem Fall war das Salz ein Natriumsalz von sulfonierten! Polystyrol mit einem Molekulargewicht
von etwa 1600 und einem Substitutionsgrad von 1,0. Das Salz wurde zunächst über eine Zeit von 4 Stunden gegen
destilliertes Wasser dialysiert und dann gefriergetrocknet, wie unten beschrieben.
Die Dialyse wurde durchgeführt, indem man eine Lösung, die 30 g des Salzes in 30 ml destilliertem Wasser
enthielt, in ein Dialyserohr aus Cellophan von 4,144 χ 20,0 cm (1.625 χ 20.0 inch) einbrachte. Das
Rohr wurde für die obengenannte Zeit in 3,79 1 (one gallon) destilliertes Wasser eingebracht. Es wurde
festgestellt, daß das Volumen in dem Dialyserohr auf etwa 110 ml anstieg. Das pH der so erhaltenen
verdünnten Lösung wurde vor dem Gefriertrocknen durch Zugabe einer basischen Lösung von 3,8 auf 6,5
eingestellt. Die Ausbeute an dem trockenen festen Natriumsalz von sulfonierten! Polystyrol betrug 4,7 g.
Wenn das oben beschriebene Salz auf seine Fähigkeit, die Pepsinaktivität zu inhibieren, in der in Beispiel 1
beschriebenen Weise getestet wurde, wurde ein Ergebnis von 63,8% erhalten.
Dieses Beispiel veranschaulicht weiterhin die Eignung eines Salzes eines sulfonierten Polystyrols von niedrigem
Molekulargewicht, das dialysiert und gefriergetrocknet wurde, als Pepsininhibitor gemäß der Erfindung.
In diesem Fall wurde ein Ammoniumsalz eines sulfonierten Polystyrols mit einem Molekulargewicht
von etwa 600 und einem Substitutionsgrad von 1,0 in der in dem obigen Beispiel 7 angewandten Weise dialysiert
und gefriergetrocknet Nach Beendigung der 4stündigen Dialysedauer zeigte sich, daß das Volumen in dem
Dialyserohr auf etwa 200 ml angestiegen war. Das pH dieser Lösung wurde durch Zugabe einer basischen
Lösung von 4,8 auf 6,5 eingestellt, und die Lösung wurde
zu einem Salz gefriergetrocknet, wobei eine Ausbeute von 16 g erzielt wurde. Wenn eine Probe des
gewonnenen Salzes auf seine Fähigkeit, die Pepsinaktivität zu inhibieren, getestet wurde, war das Ergebnis
etwa 73,9% Inhibierung.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Eignung eines Ammoniumsalzes von sulfoniertem Polystyrol mit etwas
höherem Substitutionsgrad und einem beträchtlich höheren Mo'ekulargewicht als dem in dem obigen
Beispiel 8 verwendeten als Pepsininhibitor gemäß der Erfindung.
In diesem Fall wurde ein im Handel erhältliches Ammoniumsalz von sulfoniertem Polystyrol mit einem
Substitutionsgrad von 1,2 und einem Molekulargewicht von etwa 10 000 nach der in Beispiel 1 angewandten
Methode auf seine pepsininhibierende Wirkung getestet. Man erhielt ein Testergebnis von etwa 65%
Inhibierung.
Beispiel 10
Dieses Beispiel veranschaulicht die Eignung eines sulfonierten Copolymer von Styrol und einem anderen
Monomer. Ein Copolymer aus 70% Styrol/30% Methylmethacrylat wurde bis zu einem Substitutionsgrad von etwa 0,7, bezogen auf die anwesenden
Monomeren, sulfoniert Sein Molekulargewicht war etwa 400 000. Die prozentuale Inhibierung wurde nach
dem Verfahren von Beispiel 1 bestimmt und ergab sich zu 51%. Dieser Wert ist etwas niedriger als die 70%, die
für das als Vergleich verwendete Amyiopectinsulfat gefunden wurde, kann aber geeignet sein, wenn die
physikalischen Eigenschaften derart sind, daß bei der Verwendung als Präparat zur Inhibierung der Pepsinaktivität
im Magen sich eine bessere Verträglichkeit mit anderen Bestandteilen oder eine längere Zurückhaltung
im Magen ergibt
Claims (4)
1. Verfahren zur Inhibierung der Wirkung von Pepsin, dadurch gekennzeichnet, daß man
Pepsin in einer wäßrigen Lösung mit einem pH-Wert unter 5,0 der Einwirkung eines wasserlöslichen sulfonierten Homopolymers von Styrol oder
eines Copolymers von Styrol und Maleinsäure, Acrylsäure, Methylstyrol oder Methylmethacrylsäure oder eines Salzes dieser Polymere aussetzt, wobei
das sulfonierte Polymer einen Substitutionsgrad von etwa 0,7 bis etwa 13 Sulfonatgruppen je Styroleinheit und ein mittleres Molekulargewicht über 600
besitzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polymer mit einem Molekulargewicht Ober 500 000 verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polymer mit einem Molekular-
gewicht zwischen 500 000 und 7 (XXJ 000 verwendet
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polymer in der Form des
Natriumsalzes einsetzt
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