DE2456542B2 - Einrichtung an einer Schaftmaschine zur zeitlichen Vor- oder Nachverstellung der Bewegung einzelner Schäfte einer Webmaschine - Google Patents
Einrichtung an einer Schaftmaschine zur zeitlichen Vor- oder Nachverstellung der Bewegung einzelner Schäfte einer WebmaschineInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an einer Schaftmaschine zur zeitlichen Vor- oder Nachverstellung
der Bewegung der einzelnen Schäfte einer Webmaschine gegenüber der Normalbewegung, wobei
auf einer Antriebswelle mindestens eine Exzenterscheibe und darauf ein Bewegungshebel drehbar sitzt, auf
welcher Exzenterscheibe ein radial verschiebbarer Keil gelagert ist, der über Nuten die Exzenterscheibe 6C
steuerungsgemäß mit der Antriebswelle oder dem Bewegungshebel kuppelt
Zur Erzielung besonderer Effekte im Gewebe oder einer schonenden Fadenkreuzung oder eines frühzeitigen
oder verspäteten Einbindens des Schußfadens ist es bekannt, beim Weben von der üblichen Schaftbewegung
abzurücken. In diesem Zusammenhang versteht man unter der üblichen Schaftbewegung das gleichzeitige
Kreuzen sämtlicher Schäfte und den Zeitpunkt des Schußeintragens gegenüber der Schaftbewegung.
Mit der veränderten Schaftbewegung will man in erster linie die Bewegungsphase im Bereich des
Fadischlusses beeinflussen, indem der Durchgang der Kettfaden bzw. eines Teiles der Kettfaden durch diesen
Punkt früher oder später erfolgen solL
Bei Schaftmaschinen wurden verschiedene Lösungen angewendet, welche auf dem Prinzip der Änderung der
ursprünglichen Schaftbewegung mittels eines Hebeltriebes beruhen, welcher Hebeltrieb eine Verzerrung dieser
Bewegung ergab. Anstelle des Hebeltriebes wurden auch Kulissen verwendet Solche Lösungen verursachten
beträchtliche Verschlechterungen des in der ursprünglichen Schaftbewegung verwirklichten optimalen
Beschleunigungsgesetzes. Die Folge war vermehrter Verschleiß an Maschinen und Geweben. Zudem
brachten die zusätzlichen Getriebeteile mehr bewegte Masse, Reibung und SpieL Infolge der Erhöhungen der
Webgeschwindigkeiten wurden immer bessere Lösungen gesucht, welche insbesondere bei Exzenter-Schaftmaschinen
zur Anwendung gelangten.
Die Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer einfachen Verstellmöglichkeit einer Exzenter-Schaftmaschine,
die keiner Abnützung unterliegt und auch bei hohen Tourenzahlen einwandfrei funktioniert
Dies wird mit einer Einrichtung der eingangs genannten Art erzielt, die erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, daß sowohl die Antriebswelle als auch der Bewegungshebel Mittel zur Verstellung ihrer
Nuten gegenüber der Normallage aufweisen.
Dadurch soll erreicht werden, daß der Keil und das Rastelement um einen Phasenverschiebungsbetrag in
der Schaftbewegung bzw. einem Winkel verschoben bzw. gegenüber der Exzenterwelle verdreht werden
kann, wobei mindestens die auf der Exzenterwelle sitzenden Mitnehmerringe zwecks Verstellung von
außerhalb des Maschinengehäuses angeordneten Elementen bedient werden können.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt Es zeigen
Fig. 1 --3 drei verschiedene Schaftbewegungsdiagramme von üblich und erfindungsgemäß bewegten
Schäften,
Fig.4 den eigentlichen Schaftbewegungsmechanismus einer Schafthubeinheit, wie sie aus der CH-PS
5 12 605 bekannt ist,
Fig.5 denselben Mechanismus nach einer Verstellung
bezüglich der gesteuerten Schaftbewegung,
F i g. 6 in größerem Maßstabe einen Schnitt nach der
Linie VI-VI in F ig. 4,
Fig.7 einen Längsschnitt durch die Antriebswelle einer Variante einer Schaftmaschine zum Antrieb
mehrerer Schäfte und
Fig.8 einen Querschnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig.7.
Die F i g. 1 zeigt das Bewegungsdiagramm der üblichen Bewegung zweier Schäfte 1 und 2. Der
Fachkreuzungspunkt aller Schäfte ist mit a bezeichnet. Dasselbe Bild findet man auch in Fig.2 mit dem
Fachkreuzungspunkt a. Eine zweite strichpunktierte Kurve zweier Schäfte 3 und 4 zeigt eine vorlaufende
Phasenverschiebung +« gegenüber den beiden ersten Kurven 1 und 2. Der Fachkreuzungspunkt ist mit b
bezeichnet. F i g. 3 zeigt nun eine ähnliche Darstellung, wobei die Kurven der Schäfte 30 und 40 eine gegenüber
den Kurven 1 und 2 um —« nachgestellte Bewegungszeit aufweisen.
Aus den Diagrammen ist ersichtlich, daß in ein und
derselben Webmaschine gleichzeitig alle Bewegungsvorgänge nach den Fi g. 1,2 und 3 vorkommen können.
Auch der Wert der Phasenverschiebungen « kann verschieden sein. s
Mit den nachstehend beschriebenen Einrichtungen in Exzenter-Schaftmaschinen können solche Phasenverschiebungen für jeden Schaft individuell schnell und
leicht eingestellt werden.
Die Fig.4 und 5 zeigen dieselben Ansichten zweier
um diesen Winkel α verstellten Fachbildungsmechanismen, wie sie z. B. durch die CH-PS 5 12 605 der
Anmelderin bekannt geworden sind. Mit der Einstellung
gemäß Fig.4 erhält man die Kurven 1 bzw. 2 der
Diagramme, mit der Einstellung gemäß Fig.5 die
Kurve 3 bzw. 4. Die Fig.6 dient der weiteren Erläuterung des mechanischen Aufbaues.
Auf der Antriebswelle 5, welche pro Schuß eine halbe Umdrehung vollbringt, ist der Mitnehmernng 6 mittels
Schraube 32 festgeklemmt, welcher mit den beiden gegenüberliegenden Mitnehmernuten 7,70 versehen ist
Auf diesem Mitnehmerring ist frei drehbar die Exzenterscheibe 8 gelagert, welche ihr Zentrum bei 9
besitzt Auf dieser Exzenterscheibe ist der Keil 10 radial verschiebbar gelagert In die Nut 11 dieses Keiles greift
ständig der Kragen 12 des Schaltarmes 13 ein, welcher seinerseits auf der Achse 14 schwenkbar gelagert ist
Der Schaltarm befindet sich mit dem Auge 15 in Verbindung mit einem nicht dargestellten Steuerapparat einer Schaftmaschine.
Auf der Exzenterscheibe 8 ihrerseits ist der Ring 16
drehbar gelagert, an welchen Ring über die Schrauben 18 der Hebel 17 befestigt ist Dieser Hebel selbst ist über
den Bolzen 19 am Schwenkarm 21 schwenkbar gelagert, so daß Ring 16 und Hebel 17 die translatorischen
Exzenterbewegungen der Exzenterscheibe 8 mitmachen können und dabei den Schwenkarm 21 mitnehmen,
wobei dieser um die Achse 20 schwingt und seine Bewegung über das Auge 22 die Zugstange 50 zum nicht
gezeichneten Schaft mitnimmt Die Exzenterscheibe 8 weist zwei annähernd halbkreisförmige federnde
Rastspangen 24 auf, die an je ihren Enden die Kerben 23 und 230 für das andere Ende des Keiles 10 bilden.
Über den Schaltarm 13 wird der Keil 10 mustergemäß im Eingriff mit einer der beiden Nuten 7, 70 bzw. einer
der Nuten 23,230 gesteuert
Die kontinuierlich oder diskontinuierlich rotierende Antriebswelle 5 nimmt die Exzenterscheibe 8 mit, sofern
eier Keil 10 in einer der Mitnehmernuten 7, 70 eingerastet ist Dabei vollführt die Exzenterscheibe eine so
halbe Drehung, die sich auf den Ring 16, der durch den Hebel 17 am Drehen gehindert ist, als eine angenähert
translatorische Bewegung um den Exzentrizitätsbetrag von 2 E auswirkt Diese Bewegung dient der Verstellung
dies Schaftes von der Hochfachstellung in die Tieffachstellung, bzw. umgekehrt
Soll nun der Schaft gemäß einer gestrichelten Kurve
in F i g. 2 oder 3 bewegt werden, so wird, nach Lösen der Sichrauben 18, der Ring 16 auf der Exzenterscheibe 8 um
den Winkel <x verdreht, bis die Schrauben 18 je an einem
Ende der Schlitze 25 anliegen, worauf sie wieder angezogen werden. Mit der Verdrehung des Ringes 16
werden auch die Kerben 23 und 230 seitlich verschoben. Gleichzeitig wird auch der Mitnehmerring 6 auf der
Antriebswelle 5 um den Winkel α verdreht und wieder festgeklemmt Man erhält die Stellung gemäß F i g. 5.
Die Arbeitsweise der Schaftmaschine bleibt dieselbe.
Bei diskontinuierlichem Antrieb steüt die Welle 5 immer noch zum gleichen Zeitpunkt und in derselben Stellung
stilL
Aus der Lage des um den Winkel « verschwenkten Keiles 10 und des ebenso verdrehten Exzenters 8 ist
ersichtlich, daß der Exzenter nach 'Λ Drehung der
Exzenterwelle eine um den Wert α veränderte Lage eingenommen hat und deshalb auch einen um <x
verspäteten Fachkreuzungspunkt erreicht
Statt den Ring 16 gegenüber der Exzenterscheibe 8 und dem Hebel 17 zu verschwenken, genügt es auch, die
Rastspangen 24 auf dem Ring 16 um α in der einen oder anderen Richtung zu verdrehen, um den gleichen Effekt
zu erzielen.
Je nach der Größe des Winkels χ in Fig.5
verschieben sich die Kurven 3 und 4 gegenüber den Kurven 3,30 in den F i g. 2 und 3.
Die F i g. 7 und 8 zeigen eine Variante der Befestigung der Mitnehmerringe 27,120,120' auf der Antriebswelle
5. Nebeneinanderliegende Ringe 120, 12O7 greifen
ineinander ein, wobei der letzte Ring 120 in die Büchse
27 eingreift Die Verbindung erfolgt über Schnecken.
Durch Drehen der Schnecke 26 werden beide ineinandergreifenden Mitnehmerringe 120, 120' zueinander bzw. zur Büchse 27 um einen Winkel im Sinn von
λ verdreht Am Ende der Exzenterwelle 5 sitzt das von der Webmaschine mit nicht gezeichneten Organen
angetriebene Zahnrad 28 mit Hilfe der Schraube 29 unverrückbar fest An der Kontaktstelle dieses Zahnrades mit der Büchse 27 befindet sich ebenfalls eine
Schnecke 260, welche beide Teile einstellbar, aber drehfest verbindet Die Büchse führt durch das Gehäuse
30 der Schaftmaschine. Mit Hilfe der Schnecken 26,260 können die Mitnehmerringe 120,120' von außerhalb des
Maschinengehäuses zur Einstellung des Winkels χ verdreht werden.
Wie F i g. 8 zeigt, können die Enden der Achsen der
Schnecken 26,260 als Vierkant 31 ausgebildet sein. Die Drehverschiebung um den Winkel χ kann von
außerhalb der Schaftmaschine aus erfolgen. Vorteilhafterweise kann die Schnecke mit einer selbsthemmenden
Steigung versehen sein. Dadurch bleibt die gegenseitige Stellung der Mitnehmerringe über den ganzen Webprozeß bestehen.
Mit Hilfe der Schnecke 260 können alle Mitnehmer 120, 120' einer Antriebswelle 5 gemeinsam verstellt
werden. Die individuelle Verstellung der einzelnen Mitnehmerringe 120 und 120' erfolgt über die
zugeordneten Schnecken 26.
Eine oder mehrere Exzenterscheiben 8 können auf einem einzigen Mitnehmerring dreh- und kuppelbar
gelagert sein.
Es können aber auch Exzenterscheiben fest, d. h. nicht
ein- und auskuppelbar, auf Mitnehmerringen sitzen, was insbesondere dann vorteilhaft ist wenn fortwährend die
gleiche Schaftbewegung sich wiederholt
Der beschriebene selbsthemmende Schneckentrieb kann auch — in F i g. 4, 5 anstelle des Schlitzes 25 und
der Schrauben 18 — zwischen dem Ring 16 und dem Hebel 17 angeordnet sein.
Claims (7)
1. Einrichtung an einer Schaftmaschine zur
zeitlichen Vor- oder Nachverstellung der Bewegung der einzelnen Schäfte einer Webmaschine gegenüber
der Normalbewegung, wobei auf einer Antriebswelle mindestens eine Exzenterscheibe und
darauf ein Bewegungshebel drehbar sitzt, auf welcher Exzenterscheibe ein radial verschiebbarer
Keil gelagert ist, der aber Nuten die Exzenterscheibe
steuerungsgemäß mit der Antriebswelle oder dem Bewegungshebel kuppelt, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Antriebswelle (5) als auch der Bewegungshebel (16,17) Mittel (6,27,120,
26; 18, 2S) zur Verstellung ihrer Nuten (7, 23) is
gegenüber der Normallage aufweisen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, mit einem Btwegungshebel bestehend aus einem auf der
Exzenterscheibe gelagerten Ring und radial abstehendem Arm, wobei der Ring Nuten für den radial
verschiebbaren Keil der Exzenterscheibe aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (16) und der
Arm (17) gegeneinander verdreh- und feststellbar sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch 2s gekennzeichnet, daß auf der Antriebswelle (5) für
mindestens einen Schaft ein Mitnehmerring (6, 27, 120, 120') angeordnet ist, welcher gegenüber der
Antriebswelle (5) verdreh- und feststellbar und mit den Nuten (7,70) versehen ist
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (16) Schrauben (18)
aufweist, die in Schlitzen (25) des Armes (17) ver- und feststellbar sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ring (16) und der Arm (17) über ein selbsthemmendes Schneckengetriebe miteinander
ver- und feststellbar verbunden sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Mttnehmerring
(6,27,120,120') für sich gegenüber der Antriebswelle
(5) verdreh- und feststellbar ist
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Mitnehmerring (120,120') über
ein selbsthemmendes Schneckengetriebe (26) mit dem benachbarten Mitnehmerring (120, 120') oder
einem festen Teil (28) der Antriebswelle (5) verbunden ist
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