DE2456114A1 - Zur herstellung von acrylfasern geeignete selbstverloeschende copolymermassen - Google Patents

Zur herstellung von acrylfasern geeignete selbstverloeschende copolymermassen

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DE2456114A1
DE2456114A1 DE19742456114 DE2456114A DE2456114A1 DE 2456114 A1 DE2456114 A1 DE 2456114A1 DE 19742456114 DE19742456114 DE 19742456114 DE 2456114 A DE2456114 A DE 2456114A DE 2456114 A1 DE2456114 A1 DE 2456114A1
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Ferdinando Bencini
Enzo Chiellini
Luciano Console
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    • C08F220/02Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
    • C08F220/42Nitriles
    • C08F220/44Acrylonitrile
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/28Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description

Zur Herstellung von Acrylfasern geeignete selbstverlöschende Copolymermassen
Die Erfindung betrifft neuartige Copolymermassen, die zur Herstellung vonÄcrylfasern geeignet sind und Bromalkyl^ acrylat- oder -methacrylatanteile enthalten, durch welche den Massen flammenlöschende Eigenschaften mitgeteilt werden.
Bei der Herstellung von Acrylnitrilcopolymeren, die zur Umwandlung in Fasern geeignet-sind, wird Acrylnitril gewöhnlich mit geringeren Mengen anderer äthylenisch ungesättigter Monomere, wie Vinylacetat, Methylacrylat und Styrol, gegebenenfalls kleinen Mengen von copolymerisierbaren Farbstoff-Akzeptormonomere copolymerisiert.
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Die aus diesen Copolymeren hergestellten Fasern sind zum Färben geeignet und weisen alles in allem zufriedenstellende Eigenschaften auf, sind jedoch nicht so wenig entflammbar, wie es für verschiedene Endverbrauchszwecke erforderlich ist, beispielsweise für Kleidungsstücke, Decken, Teppiche, od. dgl.
Es wurden daher in der Technik ein HalogeneChlor oder Brom) enthaltende Copolymere verwendet, die durch Copolymerisieren halogenierter Vinyl- oder Vinylidenmonomere mit Acrylnitril und den anderen vorerwähnten äthylenisch ungesättigten Monomeren erhalten wurden.
Dieses Verfahren leidet unter verschiedenen Nachteilen, vor allem da das Einbringen halogenierter Vinyl- oder Vinylidenmonomere in die Acrylnxtrxlcopolymere für die Eigenschaften der aus den erwähnten Copolymeren hergestellten Fasern nachteilig ist.
Dieser Nachteil erhöht sich bei der Zunahme an halognierten Vinyl- oder Vinylidenanteilen in dem Acrylnitrilcopolymeren oder, mit anderen Worten, wenn verstärkte Selbstverlöschungseigenschaften gewünscht werden.
Daher sind beispielsweise beim Copolymerisieren von Acrylnitril mit Vinyl- oder Vinylidenchlorid und mit anderen athylenisch ungesättigten Monomeren die erhaltenen Copolymere für textile Zwecke ungeeignet oder doch wenig geeignet.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren werden die Copolymere von Acrylnitril mit den anderen äthylenisch ungesättigten Monomeren mit Polymeren oder Copolymeren halogenierter Vinyl- oder Vinylidenmonomeren, wie diejenigen von Vinyl-
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oder Vinylidenchlorid, gemischt.
Diese Polymermischungen ergeben Fasern von verbesserten feuerhemmenden Eigenschaften, jedoch von geringem Standard, Es wird angenommen, .daß dte gemischten Polymere zum Teil miteinander unverträglich sind.. Daher können mit den bisher in der Technik verwendeten halogenierten Vinyl- oder Vinylidenmonomeren keine Acrylnitriicopolymere, die sich dazu eignen, aus ihnen selbst verlöschende Fasern herzustellen, erhalten werden, ohne daß die weiteren Eigenschaften der Fasern nachteilig beeinflußt werden.
Es wurde nun festgestellt, daß diese Nachteile vermieden oder zumindest wesentlich reduziert werden können, wenn die erfindungsgemäßen Copolymermassen verwendet werden, die Acrylnitrilanteile und Bromalkylacrylat- oder -methacrylatanteile aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Angabe von Acrylnitril-Copolymermassen mit Bromalkylacrylat- oder -methacrylate anteilen, mit denen selbstverlöschende Acrylfasern von allgemein hohen Eigenschaften geformt werden können.
Die Erfindung ist daher auf eine Copolymermasse, die zur Herstellung selbstverlöschender Fasern "geeignet ist, von der Art mit halogenierten Monomeranteilen gerichtet und unterscheidet sich dadurch, daß die Masse enthält mindestens 85 Gew.% copolymerisiertes; Acrylnitril, zwischen 2 und 11 Gew.% eines copolymerisierfen, neutralen, äthylenisch ungesättigten, nichthalogenierten faserbildenden Monomeren und zwischen 4-13 Gew.% eines copolymerisierten bromierten Monomeren ausgewählt aus der Gruppe von der allgemeinen Formel:
,5 0 982 U /0931
R I CH0=C -C=O
2 I
0 -. (CH2)n - Br
wobei R Wasserstoff oder Methyl ist und η eine ganze Zahl von 1-4; und unterscheidet sich ferner dadurch, daß das ganze bromierte Monomere in Form eines Copolymeren mit Acrylnitril vorhanden ist und das neutrale Monomere in Form mindestens eines Copolymeren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus (a) dem erwähnten Copolymeren von bromiertem Monomer mit Acrylnitril und (b) Copdymeren von Acrylnitril, das mit dem erwähnten neutralen Monomeren vorhanden ist und keine halogenierten Monomeranteile enthält.
Die CopQlymermasse kann ausserdem zwischen 0,1 bis 3 Gew.% Monomereinheiten enthalten, die Sulfogruppen aufweisen, und zu zumindest einem der Copolymere gehören, die in der Masse vorhanden sind, wodurch die Färbbarkeit durch basische Farbstoffe verbessert wird. Die Sulfogruppen können frei sein, oder in Form von Salzen vorliegen. Die bevorzugten bromierten Monomere sind 2-Bromäthylacrylat und 2-Bromäthylmethacrylat,
Als neutrale äthylenisch ungesättigte, nichthalogenierte Monomere können die zu den folgenden Klassen gehörenden Verbindungen verwendet werden: Kohlenwasserstoffe wie Styrol und öC-Methylstyrol; Äther, wie Vinylmethylather; Ketone wie Vinylmethylketon; Acrylate und Methacrylate, wie Methylacrylat und Methylmethacrylat sowie Vinylester wie Vinylacetat. Unter diesen sind Vinylacetat, Styrol und Methylacrylat bevorzugt.
Die tsopolymerisierbaren ungesättigten Monomere, welche SuIfo-
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gruppen führen, können unter den folgenden Verbindungen gewählt werden: Methallylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Vinylsulfonsäure, Allyloxyäthylsulfonsäure, Methallyloxyäthylsulfonsäure, Allyloxypropanolsulfonsäure, Isopropenylbenzolsulfonsäure, Vinylmethy!benzolsulfonsäuren Vinyläthylbenzolsulfonsäure, Isopropenylisopropylbenzolsulfonsäure,, Vinylhydroxybenzolsulfonsäure, Vinyldihydroxybenzolsulfonsäure, Vinyltrihydroxybenzolsulfonsäure, Vinylhydroxynaphthalinsulfonsäure, Isopropenylnaphthalinsulfonsäure, Allylbenzolsulfonsäure, Methallylbenzolsulfonsäure, Isopropenylphenyl n-butansulfonsäure, Vinylhydroxyphenylmetansulfonsäure, Vinyltrihydroxyphenyläthansulfonsäure., Isopropy la thy lensulf onsäure, Acetylä thy lensulf onsäure, N-aphthyläthylensulfonsäure, Propensulfonsäure, Butensulfonsäure, Hexensulfonsäure,Methylpentensulfonsäure, Methylbutensulf onsäure , Triisobutylensulfonsäure und Diisobutylensulf onsäure. Die erwähnten Monomere werden zweckmässig in Form von Alkalimetall- oder Ammoniumsalzen verwendet. Unter den Monomeren, die Sulfogruppen führen, sind die Methallylsulfonsäure und Styrolsulfonsäure oder die Alkalimetallsalze derselben bevorzugt.
Die Copolymere mit bromierten Monomeranteilen können durch einen weiten Bereich von herkömmlichen Verfahren, wie Polymerisation in Suspension, Emulsion oder Lösung hergestellt werden. Das Polymerisationsmediüm ist gewöhnlich Wasser, jedoch sind für den beabsichtigten Zweck wässerige Salzlösungen oder wässerige saure Lösungen verwendbar. Es ist ferner möglich, in besonderen Lösungsmitteln, wie Dimethylformamid, Äthylencarbonat und Dimethylsulfoxid, oder in herkömmlichen organischen Lösungsmitteln, wiet Benzol, Heptan oder Alkohole, zu polymerisieren.
Bei der Polymerisation können die Monomere durch ein diskon-
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tinuierliches, halbkontinuierliches oder kontinuierliches Verfahren in Gegenwart von Katalysatoren, die freie Radikale bilden, gegenseitig kontaktiert und vermischt werden.
Wenn mit einem wässerigen Medium gearbeitet wird, wird der pH-Wert gewöhnlich zwischen 2 und 5 gehalten, wobei die Polymerisationstemperatur in Abhängigkeit von der Art und dem Verfahren der Polymerisation schwankt, obgleich Werte von 30 - 700C im allgemeinen bevorzugt werden.
Geeignete Katalysatoren sind: Perschwefelsäure und Perborsäure oder deren Alkalimetall- oder -Ammoniumsalze; Wasserstoffperoxid, organische Peroxide wie Benzoylperoxid, Lauroylperoxid und tert.-Buty!hydroperoxid; Azoverbindungen wie oC- cÄ?-Azobisisobutylronitril; Katalysatoren vom Oxydations-Reduktions-Typ wie Persulfate-Bisulfite, Chlorate-Bisulfite, Wasserstoff-Peroxid-Ferrosalze, Permanganat-Oxalsäure, Benzoylperoxid-Dimethylanilin und weitere zur Radikalpolymerisation bekannte Katalysatoren.
Falls erforderlich, kann das Polymerisationsmedium mit Modifikatoren des Molekulargewichts, Emulgatoren oder Dispergierungsmitteln vermischt werden.
Die ein bromiertes Monomeres enthaltenden Copolymere haben vorzugsweise eine Viskosität von 0,1 - 0,4, bestimmt mit einem Ubbelhode-Viskosimeter durch Messung der Strömungsgeschwindigkeiten durch die Kapillare von bekannten Volumen der Lösung, die 0,1 g Polymeres auf 100 ml Dimethylformamid und desDimethylformamids als solches enthält.
Die Verwendung der erwähnten bromierten Monomere bei der Herstellung der Acrylcopolymermassen ist vor allem vorteilhaft wegen der geringen Flüchtigkeit dieser Monomere im Vergleich
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zu dem bisher verwendeten Vinylbromid. Ausserdem sind die erwähnten bromierten Monomere leicht erhältlich, beispielsweise durch eine Umesterungsreaktion.
Die Anteile des neutralen, äthylenisch ungesättigten nichthalogenierten Monomeren können in dem Copolymer mit bromierten Anteilen fehlen. - ■
Die Copolymermasse enthält jedoch eine kleine Menge des erwähnten nichthalogenierten Monomeren, da dies der beste Kompromiß zwischen den . SeIbstverlöschungseigenschäften und den weiteren Eigenschaften der aus der Copolymermasse erzielbaren Fasern, ist.
Es kann daher gemäß einem wesentlichen Vorteil der Erfindung die Copolymermasse dadurch erhalten werden,daß das bromierte Monomeranteile enthaltende Copolymere mit einem weiteren Acrylnitril-Copolymeren vermischt wird, dem die halogenierten Anteile entzogen worden sind, das unter den herkömmlichen Copolymeren von Acrylnitril mit dem erwähnten neutralen äthylenisch ungesättigten nichthalogenierten Monomeren ausgewählt worden ist und gegebenenfalls ferner Anteile des erwähnten SuIfogrtippen führenden Monomeren enthält. In jedem-Falle soll die Gesamtmasse der erhaltenen Mischung von Copolymeren innerhalb der vorstehend angegebenen Bereiche liegen, ■
Die copolymere Masse kann nach einem nassen Verfahren dadurch versponnen werden, daß die in einem geeigneten Lösungsmittel gelöste Masse in ein Koagulierbad extrudiert wird, das aus einer Flüssigkeit besteht, die inert und für die Masse nichtlösend ist.-Für diesen Zweck kann eine Spinnlösung verwendet werden, die 10 - 30 Gew.% der Masse in einem Lösungsmittel enthält, wie N,N-Dimethylformamid, Äthylencarbonat, Ν,Ν-Dimethyl-
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acetamid, Dimethylsulfoxid oder eine konzentrierte wässerige Lösung von Natriumthiocyanat, Zinkchlorid oder Salpetersäure.
Als Koagulierbad kann ein Gemisch aus Wasser und Lösungsmittel für die Masse, beispielsweise ein Gemisch von Wasser mit Dimethylformamid oder Dimethylacetamid, verwendet werden. Das Koagulierbad kann ferner aus relativ verdünnten wässerigen Lösungen von Salzen oder Kohlenwasserstoffen oder Stoffen von einem alkoholischen Typ, welch letztere auch in wässeriger Lösung verwendet werden, bestehen.
Die gebildeten Fäden werden verstreckt und gewaschen und gegebenenfalls einer Wärmebehandlung in einer gesättigten Wasserdampfatmosphäre unterzogen.
Die Copolymermasse ergibt in jedem Falle selbstverlöschende Fasern von allgemein hervorragenden Eigenschaften. Dies dürfte der Verträglichkeit der Copolymere zuzuschreiben sein, die bromierte Anteile mit bekannten Acrylnitrilcopolymeren entblößt von halogenierten Anteilen enthalten.
Diese Möglichkeit, die erfindungsgemäße Masse dadurch zu erhalten, daß zwei Arten von Copolymeren vermischt werden, ist in der tatsächlichen Praxis höchst vorteilhaft,da durch einfaches Verändern der relativen Anteile der Copolymere in der Mischung Massen mit d'em Selbstverloschungsgrad erzielbar sind, der in jedem einzelnen Fall erforderlich ist. Die aus den erfindungsgemäßen Copolymermassen erzielten Acrylfasern zeigen eine Anzahl wünschenswerter Eigenschaften, wie leichte Färbbarkeit, hohe Hitzebeständigkeit und Lichtechtheit sowie physikalisch-mechanische Eigenschaften, die für Textilien wünschenswert sind.
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- 9 - ■ ■
In den folgenden Versuchsbeispielen sind die Teile als Gewichtsteile zu verstehen, wenn nicht anders angegeben. Ferner steht in den Beispielen AN für Acrylnitril, BEA für 2-Bromäthylacrylat, BPA für 2-Brompropylacrylat, BEMA für 2-BromäthyImethacrylat, MA für Methylacrylat, ST für Styrol und MAS für· Natriummethallylsulfonat.
Diese Abkürzungen bezeichnen sowohl die Monomere als solche als auch die entsprechenden Monomeranteile in den Copolymeren.
Beispiel 1
Ein Glasreaktionsgefäß, das mit einem Rührwerk, einem Rückflußkühler, einer Einrichtung zur Zufuhr der Reaktionsteilnehmer und einer thermostatischen Anordnung versehen ist, wird mit 300 Teilen Wasser gefüllt, dann auf 400C unter Zufuhr von Stickstoff zur vollständigen Spülung des Reaktionsgefäßes erwärmt.
Das Reaktionsgefäß wird stufenweise beliefert mit: 88 Teilen AN, 10 Teilen BEA und 2 Teilen MA in einem Zeitraum von 120 Minuten. Gleichzeitig wird das Reaktionsgefäß gespeist mit einem katalytisehen System aus einer ersten Lösung, die durch Auflösen von 1,2 Teilen Kaliumpersulfat in 100 Teilen Wasser erhalten wurde, und einer weiteren Lösung, die durch Auflösen in 135 Teilen Wasser der folgenden Bestandteile erhalten wurde: 2,0 Teile Natriumbisulfit, 6 Teile 1 N-Schwefelsäure und 2,5 Teile einer Lösung, die 0,01 g/l Eisen(II)-sulfat enthält.
Die beiden das katalytische System bildenden Lösungen werden
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-lO-
dem Reaktionsgefäß gesondert zugeführt, wobei die Temperatur in dem Reaktionsgefäß ständig auf 400C gehalten wird. Nach Beendigung dieser Zufuhr wird die Temperatur während 30 weiteren Minuten aufrechterhalten, worauf 0,01 Teile des Dinatriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure während der Abkühlung zugesetzt werden. Das Ergebnis ist ein AN/MA/BEA-Copolymeres von einer Zusammensetzung bezogen auf das Gewicht von 8 9/8/3 .und von einer spezifischen Viskosität von 0,18.
Das gewonnene getrocknete Copolymere wird Dirnethylacetamid auf eine Konzentration von 22 % aufgelöst und die erhaltene klare Lösung wird mit Antimonsesquioxid gemischt, das in dieser mit einem Anteil von 2,0 % des Copolymeren dispergiert wird.
Die Lösung wird dann in ein Koagulierbad versponnen, das durch Dimethylacetamid und Wasser (50/50· Gewichtes teile) gebildet wird, und auf 5 00C gehalten wird. Die koaguliert ten Fäden werden gewaschen und in Wasser bei 980C auf das Sechsfache ihrer Länge verstreckt. Die Fäden werden der Hitzebeständigkeitsprüfung in der Weise unterzogen, daß sie während eines Zeitraums von 8 Stunden in einem Ofen bei 1200C gehalten werden. Reinheit und Glanz der Farbe werden vor und nach der Prüfung durch ein G.E. Spektrophotometer bestimmt. Für diese Bestimmungen wird verwiesen auf die Veröffentlichung im Journal of the Optical Society of America 28, 58 (1938) und in dem Paper Trade Journal of the National Bureau of Standards Vol. 103 - 108, Seite 38, 1036.
Bei den Ergebnissen, die in Tabelle 1 zusammengefaßt sind, bezeichnet A den Meßwert der Reinheit und B den Meßwert des Glanzes, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Skala
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js- '■
- li - ' ■
auf dem Spektrophotometer sich von A^ = 0 (weiß) .bis A = 100 (schwarz), verändert und von'B= 0 (schwarz) bis B = 100 (weiß). Ausserdem bezeichnen Δ A und ΔB die Veränderungen in den beiden Größen vor und nach der Wärmebehandlung.
Vergleichsweise faßt die Tabelle 1 die entsprechenden Eigenschaften zusammen, die an den Fasern bestimmt wurden, welche aus den vorangehend beschriebenen AN/MA (92/8 Gewichtsteile) Copolymeren erhalten wurden.
Tabelle 1
Copolymere A B Δ Α Δ Β
ΑΝ/ΜΑ/ΒΕΑ 10,4 80,6 6,4 4,9
ΑΝ/ΜΑ 9,0 81,8 3,2 3,1
Die Eigenschaften, die an den Fasern bestimmt wurden, welche aus dem AN/ΜΑ/BEA-Copolymeren erhalten wurden, sind hoch zufriedenstellend.
Eine Probe des AN/ΜΑ/BEA-Copolymereri wird unter einem Druck
2
von 200 kg/cm zu einer Tablette mit einem Durchmesser von 5 cm und einem Gewicht von etwa 3 g gepreßt. Die Tablette, die mit einer Neigung von 45° auf einer geeigneten Unterlage gehalten wird, unterhalt die Verbrennung nicht; eine ähnliche Probe, die aus dem AN/MA-Copolymeren erhalten wurde, brennt beim Anzünden und erlischt erst nach 120 Sekunden. .
Beispiel 2 .
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird befolgt und verschiedene
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Copolymere enthaltend ΒΕΑ-Anteile werden hergestellt und zu Fasern umgewandelt. Die Werte, die sich auf die Versuche a) bis h) (der letztere ist ein Vergleichsversuch) beziehen, sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
In dieser Tabelle bezeichnet (1) die das Copolymere bildenden Anteile, (2) die relativen Gewichtsmengen der das Copolymere bildenden Anteile, (3) das Gewichtsverhältnis K2S„Og/NaHSO3 in dem zur Polymerisation verwendeten katalytischen System, (4) den Ausbeuteprozentsatz mit Bezug auf die Monomerfüllung, (5) die spezifische Viskosität des Copolymeren, (6) der Bromgewichtsprozentsatz im Copolymeren, (7) der Gewichtsprozentsatz der BEA-Anteile im Copolymeren, (8) den Titer der Faser ausgedrückt in g/Denier, (9) die Zähigkeit der Faser ausgedrückt in g/Denier und (10) der Dehnungsprozentsatz beim Bruch der Faser, gemessen mit einem Dynamometer.
Beispiel 3
Die Polymerisation wird wie in Beispiel 1 in der Weise durchgeführt, daß das Reaktionsgefäß mit 60 Teilen AN und 40 Teilen BEA beliefert wird, wobei ein AN/BEA-Copolymeres mit einer 70/30-Gewichtszusammensetzung erhalten wird.
Ein Teil dieses Copolymeren'wird mit einem AN/MA (92/8 Gewicht santeiIe) Copolymeren gemischt, um mechanisch ein Gemisch zu bilden, das 16 Gew.% BEA entsprechend 7 Gew.% Brom enthält.
Das Gemisch aus Copolymeren wird in Dimethylacetamid auf eine Konzentration von 27 Gew.% aufgelöst und eine Menge
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an Antimonsesquioxid, die 2,0 Gew.% des Copolymeren beträgt, wird in der Lösung dispergiert. Das Spinnen wird wie in Beispiel 1 beschrieben, ausgeführt und die Fäden werden auf das 5-fache ihrer Länge verstreckt. Die Fasern werden Hitzebeständigkeitsprüfungen unterzogen, sowie
Farbreinheits- und Glanzmessungen.
Tabelle 3 faßt die Ergebnisse zum Vergleich mit dem.herkömmlichen AN/MA-Cop'olymeren zusammen.
Tabelle 2 und 3;
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Tabelle 2
(1)
(2)
(3)
(H) (5)
(6)
(7) (8) (9) (10)
Versuch a) AN/BEA/MA 85/12/3 1,2/2,0 82 0,18 4,5 9,0 3,16 3,24. 28
Versuch b) AN/BPA/MA 85/12/3 1,2/1,8 76 0s20 9,2 3,36 3,09 29
cn
f~>
Versuch c) AN/BEA/MA 85/7,5/7,5 1,2/2,4 81 0,15 2,5 4,9 3,41 2,84 31
co Versuch d) AN/BEA/MA/MAS 85/10/4/1 ls2/294 78 0,17 3,5 7,0 2,97 2,96 26
co
ro
Versuch e) AN/BEMA/VA 85/12/3 l,2/296 73 0,13 3,9 8,6 3,15 3,11 27
.o- Versuch f) AN/BEA/VA/MAS 85/12/2/1 1,2/2,6 70 0,16 4,1 8,2 3,33 3,23 20
O Versuch g> AN/BEA/ST/MAS 85/10/3/2 l,2/238 71 0,18 3,2 6,5 3,26 3,01 -18
Ca> Versuch AN/MA 92/8 1,2/2,0 0,17 3,25 2,97 32
™ JLo ™
Tabelle 3
A B ΔΑ
Copolymerengemisch 11, 6 78,8 7 Μ· 8 ,2
ΑΝ/ΜΑ • 9, 0 8Ϊ,8 3,2 3 ,1
Die Eigenschaften, die an den Fasern ermittelt wurden, welche aus dem Copolymerengemisch erhalten wurden, sind zufriedenstellend.
Der Verbrennungsversuch, der an dem Copolymerengemisch in Tablettenform ausgeführt wurde, führte zu Ergebnissen die denjenigen des entsprechenden Versuchs ähnlich sind, der im Beispiel 1 in Verbindung mit dem AN/MA/BEA-Copolymeren beschrieben wurde.
Beispiel
Es wird das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren befolgt, und es werden verschiedene AN/bromierte Monomer-Copolymere hergestellt und mit verschiedenen Mengen des AN/MA (92/8 Gewichtsanteile)-Copolymeren vermischt. Die Gemische werden dann wie in Beispiel 1 beschrieben gesponnen und die Eigenschaften der Fasern ermittelt.
Tabelle H faßt die Ergebnisse der Versuche a)- bis d) zusammen, wobei: .
5 0 9 8 2 4/0931
- (1) die Komponenten des AN/bromierten Monomer-Copolymeren
angibt,
- (2) das Gewichtsverhältnis des AN/bromierten Monomeren
im Copolymeren,
- (3) das Gewichtsverhältnis des (AN/bromierten Monomeren)
/(AN/ΜΑ)-Gewichtsverhältnis im Gemisch,
- (i+) den Gewichtsprozentsatz von Brom im Gemisch der bei
den Copolymeren,
- (5) den Titer der Faser ausgedrückt in g/Denier
- (6) die Zähigkeit der Faser ausgedrückt in g/Denier,
- (7) den Prozentsatz der Dehnung beim Bruch der Faser.
Tabelle H
(1) (2) (3) (H) (5) (6) (7)
Versuch a) AN/BEA 50/50 30/70 7 10,3 1,8.2 21
Versuch b) AN/BEA 70/30 50/50 7 11,1 1,98 23
Versuch c) AN/BEMA 70/30 50/50 6,8 11,2 2,01 21
Versuch d) AN/BPA 80/20 '20/80 2 11,0 1,95 20
Patentansprüche;
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Claims (4)

  1. Copolymermasse zur Herstellung selbstverlöschender Fasern von der Art mit halogenierten MonomeranteIlen, gekennzeichnet durch mindestens 85 Gew.% copolymerisiertes Acrylnitril, 2-11 Gew.% eines copolymerisierten neutralen, äthylenisch ungesättigten, nxchthalogenxerten faserbildenden Monomeren und 4-13 Gew,% eines copolymeiExerten bromierten Monomeren ausgewählt aus der Gruppe von der allgemeinen Formel:
    CH2=C -C=O
    0 - (CH2)n - Br
    wobei R Wasserstoff oder Methyl ist und η eine ganze Zahl von 1-4; ferner dadurch gekennzeichnet, daß das ganze bromierte'Monomere in Form eines Copolymeren mit Acrylnitril vorhanden ist und das neutrale Monomer in Form mindestens eines Copolymeren vorhanden ist,das aus der Gruppe ausgewählt Ist, bestehend aus: (a) dem erwähnten Copolymeren von träniertem Monomer mit Acrylnitril und (b) Copolymeren von Acrylnitril, die mit dem neutralen Monomeren verbunden ist und nicht halogenierte Monomeranteile enthalten.
  2. 2. Copolymermasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
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    daß diese ausserdem von 0,1 bis 3 Gew.% eines copolymerisierten Monomeren enthält, das Sulfogruppen mitführt und zumindest zu einem der in der Masse vorhandenen Copolymeren gehört.
  3. 3. Copolymermasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das neutrale Monomere aus der aus Vinylacetat, Styrol und Methylacrylat bestehenden Gruppe ausgewählt ist.-
  4. 4. Copolymermasse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sulfogruppen mitführende Monomere aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus Methallylsulfonsäure, Styrolsulf on säure und Methallyloxyäthylsulfon-? säuren, sowie Alkalimetallsalzen und Ammoniumsalzen dieser Säuren.
    Der Patentanwalt
    509824/0931
DE19742456114 1973-11-28 1974-11-27 Zur herstellung von acrylfasern geeignete selbstverloeschende copolymermassen Withdrawn DE2456114A1 (de)

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