DE245530C - - Google Patents
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21F—SAFETY DEVICES, TRANSPORT, FILLING-UP, RESCUE, VENTILATION, OR DRAINING IN OR OF MINES OR TUNNELS
- E21F15/00—Methods or devices for placing filling-up materials in underground workings
- E21F15/08—Filling-up hydraulically or pneumatically
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mining & Mineral Resources (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Geology (AREA)
- Cleaning By Liquid Or Steam (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 245530 KLASSE 5 d. GRUPPE
zur Verwendungsstelle.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1910 ab.
Bei dem neuerdings im Bergbau allgemein angewendeten Spülversatzverfahren werden die
das Versatzgut bildenden festen Stoffe in mehr oder weniger abfallenden Leitungen
durch eingespültes Wasser zur Verwendungsstelle befördert. Hierzu ist immer, da es sich
um schwere Bestandteile, Schlacken, Berge, Sand usw. handelt, eine beträchtliche Fallhöhe
erforderlich, um der treibenden Wassersäule
ίο die Kraft zur Vorwärtsbewegung des Versatzgutes
bis vor Ort zu geben.
Man hat schon in verschiedenen Betrieben, wenn eine genügende Fallhöhe nicht zur Verfügung
steht, gewisse Stoffe mit Hilfe von Wasser durch Druckpumpen transportiert. Bisher ist es aber nur gelungen, solche Stoffe
fortzubewegen, welche sich im Wasser fast völlig lösen, in erster Reihe Lehm und Ton,
während beim Transport von anders gearteten Stoffen sich unüberwindliche Schwierigkeiten
einstellten. Diese Schwierigkeiten hatten darin ihren Grund, daß man bisher die zu befördernden
Stoffe durch den Pumpenkörper hindurchspülte, wobei die Pumpenkörper in allen Fällen, in denen es sich nicht um Lehm, Ton
oder andere gleichartige Stoffe handelte, derart schnell abgenutzt wurden, daß ein solcher
Transport auf die Dauer nicht möglich war. Die Abnutzung der Pumpe war so groß, daß
die Kosten für die Ersatzteile den Transport unverhältnismäßig verteuerten, und daß die
notwendige Auswechselung der Ersatzteile den Betrieb in unerträglicher Weise störte.
Die Erfindung bezweckt nun auch, den Transport von festen Stoffen zur Verwendungssteile
mit Hilfe von Wasser in praktisch durchführbarer Weise zu ermöglichen, und ■
zwar unter Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Betriebes. Dieses geschieht, indem die
zu transportierenden Stoffe nicht wie früher durch die Pumpenkörper hindurchgeführt werden,
sondern die Pumpen nur reines Wasser fördern und dieses unter einem genügenden Preßdruck in einer Leitung zur Einwirkung
auf die zu transportierenden Stoffe gebracht wird.
Hierbei sind, um den kontinuierlichen Betrieb zu sichern, besondere, wasserdicht abschließbare
Behälter vorgesehen, in welche das zu befördernde Gut aufgegeben und aus welchen es durch das Druckwasser in die
Druckleitung geführt wird.
Das Verfahren kann für verschiedene Zwecke, z. B. zum Zuschütten von Löchern, Brüchen,
Bodensenkungen usw. Anwendung finden, in erster Linie ist es aber für die Versorgung
der Gruben mit Spülversatzgut bestimmt.
Seit der Einführung des Spülversatzes in Deutschland stößt man vielfach auf Schwierigkeiten
in bezug auf die Beschaffung des Ver-Satzmaterials. Es stehen zwar fast sämtlichen
Gruben teils größere, teils kleinere Haldenmengen zur Verfügung, diese sind aber bei
Einführung des Spülversatzes sehr bald verbraucht. Nur wenige Gruben haben in der
Nähe große Sandmengen zur Verfügung,
während in den meisten Fällen das Spülgut aus geringerer oder größerer Entfernung herbeigeschafft
werden muß. Diese Herbeischaffung geschieht bisher durch Eisenbahn-5 oder Seilbahntransport, wodurch sich die
Kosten des Spül Versatzes so hoch stellen, daß er vielleicht nicht mehr lohnend ist.
Mit Hilfe des neuen Verfahrens soll nun das Spülgut den verschiedenen Gruben durch
ίο eine von der Gewinnungsstelle ausgehende,
über Tage liegende Spülleitung zugeführt werden. Dieses geschieht mit Hilfe von großen,
wasserdicht abschließbaren Behältern, welche an eine gemeinsame Spülleitung angeschlossen
sind. Die Behälter führen das Spülgut in die Spülleitung über, wobei ein Teil der Behälter
entleert wird, während ein anderer Teil gefüllt wird, so daß ein kontinuierliches
Arbeiten möglich ist. Die Einführung des Spülgutes aus den Behältern in die Spülleitung
geschieht durch das Druckwasser. Hierdurch erreicht man auch, daß das durch den Preßdruck in der Leitung fortbewegte
Spülgut schon von über Tage mit Überdruck in die Schachttour gelangt, was für Anlagen,
bei denen die Teufe des Spülschachtes zum Transport des Spülgutes in langen horizontalen oder ansteigenden Strecken unter Tage
nicht mehr ausreicht, als Mittel zur Vermeidung von Stauungen des Spülgutes sehr vorteilhaft
ist.
Liegt dagegen der Ort der Verspülung genügend tief unter Tage, so daß eine genügende
Fallhöhe zum einfachen Einspülen des Versatzgutes vorhanden ist, so empfiehlt es sich,
das Versatzgut vor Eintritt in die Grubentour aus der unter Preßdruck stehenden Leitung
herauszuführen und dann in der üblichen Weise in die Grubentour einzuspülen. Dieses
ist zweckmäßig, da in solchen Fällen erstens durch die Einführung des Versatzgutes in die
Grubentour unter Preßdruck mehr Wasser in die Grube eingeführt würde, als zur Beförderung
des Versatzgutes bis vor Ort erforderlieh ist und hierdurch die aus der Grube
wieder herauszubefördernde Wassermenge unnötig vergrößert würde. Zweitens kann man
aber auch, wenn, was häufig vorkommt, die Grube Mangel an geeignetem Betriebswasser
hat, während an der Gewinnungsstelle des Versatzgutes genügend gutes Wasser zur Verfügung
steht, das zum Befördern des Versatzgutes bis zur Grubentour verwendete gute Wasser beim Herausführen des Versatzgutes
aus der unter Preßdruck stehenden Leitung von den festen Stoffen abscheiden und als
Betriebswasser verwenden, während zum Einspülen der festen Stoffe in die Grubentour
das auf der Grube selbst zur Verfügung stehende, für Betriebszwecke ungeeignete Wasser benutzt wird. Man erreicht auf diese
Weise also die gleichzeitige Versorgung der Grube mit Versatzgut und gutem Betriebswasser,
ohne daß hierdurch eine in Betracht kommende Erhöhung der Kosten eintritt.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer zur Ausübung des Verfahrens geeigneten
Einrichtung schematisch dargestellt.
Fig. ι veranschaulicht dieselbe in der Vorderansicht,
Fig. 2 in der Seitenansicht und Fig. 3 in der Oberansicht.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier Füllbehälter α, α1, α2 und az vorgesehen,
welche durch Leitungen b, b1, b% und b3
von einer gemeinsamen Druckwasserleitung c aus mit Druckwasser gespeist werden. Von
den als Rutschen ausgebildeten unteren Enden der Behälter α gehen Ableitungen d, d1, dz
und d3 aus, welche nach einer gemeinsamen Spülleitung f führen. Sowohl in die Leitungen
b als auch in die Leitungen d sind Absperrhähne eingeschaltet. Außer den Druckwasserzuleitungen
b ist noch eine von der Leitung c ausgehende Umleitung g vorhanden,
durch welche das Druckwasser direkt von der Leitung c nach der Anschlußstelle der Leitungen
d an die Spülleitung f geführt werden kann. Die Behälter α sind durch Deckel abgeschlossen,
und sowohl die Behälter als auch die Abführleitungen sind wasserdicht und der- go
art ausgeführt, daß sie einem genügenden Drucke Widerstand leisten können.
Die Benutzungsweise der Einrichtung ist folgende:
Die Behälter α werden nacheinander von einer Aufgabevorrichtung mit Spülgut gefüllt.
Wenn zunächst die Behälter α und a1 gefüllt
sind, so wird durch das absperrbare Umlaufrohr g oder auch durch den Behälter a3 hindurch
in die Spülleitung, soweit dieses zum Vorspülen erforderlich ist, klares Wasser ein,-geführt.
Durch Umstellen der betreffenden Ventile wird dann zunächst der Behälter a
auf den Druck gebracht, welcher in der Umleitung g herrscht, und es wird dann allmählieh
durch weiteres Einstellen der Ventile das ganze Druckwasser der Leitung c durch das
Rohr b und den Behälter α in die Spülleitung gedrückt.
Um ein gutes Abführen des im Behälter befindlichen Spülmaterials zu sichern, sind die
Rohre b je durch drei Zweigleitungen an den schrägen Behälterboden angeschlossen (s. Fig. 2).
-Es wird zunächst die unterste dieser Zweigleitungen geöffnet, und nachdem der untere
Teil des Spülgutes genügend abgeführt ist, wird die nächste Zweigleitung und hierauf
die letzte Zweigleitung geöffnet.
Ist in der angegebenen Weise der größte Teil des Inhaltes des Behälters α in die Spülleitung
f gedrückt, so wird auf den Behälter a1 umgeschaltet, und zwar zunächst wieder der-
art, daß der Behälter α1 auf den gleichen
Druck gebracht wird wie der Behälter a. Hierauf wird der Behälter α völlig entleert
und unter Absperrung desselben wird dann der Behälter a1 in derselben Weise, wie vorher
für den Behälter α beschrieben, entleert. Während des Entleerens des Behälters a1 wird
der Behälter a, nachdem durch öffnen eines oben angebrachten Ventils h der Überdruck
ίο aufgehoben und ein Teil des Wassers aus dem
Behälter α entfernt ist, wieder mit Spülgut gefüllt.
Der Aufgabe des Spülgutes in die verschiedenen Behälter der Anlage muß natürlich eine
Aufbereitung vorauf gehen. Hierdurch werden aber die jetzt nötigen größeren oder kleineren
Sortierungs- und Zerkleinerungsanlagen auf den einzelnen Spülschächten überflüssig.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:
20i. Verfahren zum Befördern von festen Stoffen durch eine Flüssigkeitssäule zur Verwendungsstelle, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitssäule einem Preßdruck unterworfen wird. - 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung des Verfahrens bei Spülversatz mit Schachtanlagen vor Eintritt in die Grubentour das Versatzgut aus der unter Preßdruck stehenden Leitung herausgeführt, von der Spülflüssigkeit getrennt und dann in bekannter Weise in die Grubentour eingespült wird.
- 3. Eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einführung des Spülgutes in die unter kontinuierlichem Druck stehende Wassersäule eine Reihe wasserdicht abschließbarer Aufgabebehälter an die Förderleitung angeschlossen sind, von denen ein Teil immer unter Druck steht und von dem Spülgut entleert wird, während ein anderer Teil, ohne unter Druck zu stehen, mit Spülgut gefüllt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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