DE2455281A1 - Mittel zur behandlung von ruhr bei haustieren (saeugetieren) - Google Patents
Mittel zur behandlung von ruhr bei haustieren (saeugetieren)Info
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DipMng. P. WIRTH - Dr. V. SCHMIED-KOWARZIK DipL-lng. G. DANNENBERG · Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
281134 6 FRANKFURT AM MAIN
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Syntex (U.S.A.) Inc. 3401 Hillvieu; Avenue
Palo Alto, Ca. 94304 /USA
Mittel zur Behandlung von Ruhr bei Haustieren
(Säugetieren)
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Präparate und Verfahren
zur Behandlung von Kälber- und Schweineruhr ("scours") oder Ruhr bei anderen Haustieren. Sie bezieht sich weiterhin auf Präparate
aus Glycin, Glucose, Elektrolyten und Mineralsalzen und deren wässrige Lösungen, die bei der Behandlung von Ruhr bei
Kälbern, jungen Schweinen oder anderen Haustieren geeignet sind. Weiterhin "bezieht sich die vorliegende Erfin.dung auf Verfahren
zur Behandlung von Kälberruhr, die die Verabreichung einer wässrigen, Glycin, Glucose und Elektrolyten enthaltenden' Lösung an
die von Ruhr und/oder Tetanie aufgrund von Mineralmangel leidenden
Kälber umfaßt. Außerdem bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Behandlung von an Ruhr und/oder Tetanie aufgrund
von Mineralmangel.leidenden Jungschweinen, die die Verabreichung einer wässrigen, Glucose, Glycin und Elektrolyten enthaltenden
Lösung umfaßt. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Behandlung von Kälbern und Dungschuieinen, die an Ruhr leiden,
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durch Verabreichung der oben beschriebenen wässrigen Lösung in
Kombination mit der Verabreichung von Antibiotika, die gegen die die. Ruhr verursachenden Organismen wirksam sind. Weiterhin bezieht
sich die v/orliegande Erfindung auf die prophylaktische Verabreichung
der oben genannten wässrigen Lösungen an Kälber und Dungschujeine
oder andere Haustiere, um Ruhr oder Tetanie aufgrund von Mineralmangei zu verhinaern oder deren Häufigkeit zu verringern.
Die Ruhr ("scours") ist eine der zerstörerischsten und schwächendsten,
Kälber befallenden Erkrankungen. Sie ist eins schwere Form
von Diarrhöe oder Dysenterie, die eine starke, zum Gewichtsverlust
führende Entwässerung bewirkt und häufig zum Tod der Kälber
führt. Waiterhin ist die Krankheit äußerst infektiös und breitet
sich in epidemischen Ausmaßen in einer Kälberfarm oder einem Gebiet aus. Zur Zeit wird allgemein angenommen, daß Kälberruhr hauptsächlich
durch ein virales Mittel und/oder eine Störung im Bakteriengleichgewicht
zwischen Kalb und seiner Umgebung oder dem Verdauungstrakt hervorgerufen wird. Wenn das Gleichgewicht einmal
zugunsten der Viren oder Bakterien gestört ist, führt dies zu einer schnellen Vermehrung des Virus odBr der Bakterien. Das
entscheidende Bakterium ist gewöhnlich ein potentiell pathogener Stamm von Esherichia coli. Daher wird Kälberruhr in den Vereinigten
Staaten gewöhnlich durch Verabreichung von Antibiotika, wie Ampicillin oder Kombinationen von Ampiqillin und Nitrofurazon,
behandelt. In der Vergangenheit sind auch verschiedene andere Verfahren, wie z.B. die Erhöhung der Menge des vom Kalb verbrauchten
Colostrum, versucht worden, um so die Menge der von der Mutter erhaltenen, natürlichen Antikörper zu erhöhen. Weiterhin wurde
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versucht, die Menge des durch die Kälber verbrauchten Vitamin A ■
zu erhöhen, indem man entweder die Mutter mit Vitamin A füttert und somit den Vitamin-A-Gehalt des Calostrums zu erhöhen, ader
indem man den Kälbern getrennte Rationen an Vitamin A zuführt. Keines dieser Verfahren einschließlich der Verabreichung von Antibiotika
hat sich als ausreichend /wirksam erwiesen.
Daher sterben trotz Antibiotika Kälber an Ruhr und Entwässerung
in einer Größenordnung von bis zu 50 % der infizierten Tiere.
Weiterhin können die in üblicher Weise gegen Ruhr behandelten Tiere noch .immer Hypoglycamie und Ketose entwickeln und sich
nicht schnell genug wieder mit Flüssigkeit auffüllen. Außerdem
treten schwere Gewichtsverluste auf, was für den Züchter einen "wirtschaftlichen Verlust bedeutet. Erfindungsgemäß wurden daher
neue Präparate und Verfahren entwickelt, die bei der Heilung oder Abschwächung von Kälberruhr vorteilhafter als die bekannten-Mittel
und Maßnahmen sind und eine Tetanie verhindern.
In ähnlicher Weise sind auch Dungschweine gegen Ruhr anfällig
und zeigen, wenn sie nicht behandelt werden, schwere Gewichtsverluste
und häufig auch Todesfälle (die entweder durch die Ruhr direkt oder durch sekundäre Infektionen aufgrund des geschwächten
Zustandes der Schweine auftreten). 3ungschweinruhr ist gewöhnlich durch Verabreichung von Antibiotika, wie Tetracyclin, SuIf adrogen,.
Nitrofurazon oder Nitrofurazonderivate und Penicillin oder Penicillinderivate,
sowie auch durch Verabreichung verschiedener Futtersysteme behandelt worden. Keines dieses Verfahren hat sich als
zufriedenstellend erwiesen, da der Tod häufig aufgrund der Entwässerung eintritt. Die US-Patentschrift 3 692 948 lehrt, daß
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Schweineruhr durch Verabreichung von trans-4-Aminomethylcyclohexancarbonsäure,
4-Aminomethylbenzoesäure oder £.-Aminocaprylsäure
oder durch Kombinationen dieser Verbindungen mit verschiedenen Antibiotika geheilt werden kann. Erfindungsgemäö wurde nun
ein vorteilhafteres Verfahren zur Behandlung der Schweineruhr
sogar ohne Verwendung von Antibiotika oder anderen antibakteriellen Mitteln gefunden. . -
Das erfindungsgemäße Präparat hat eine trockene und eine wässrige
Form. Die trockene Form wird hauptsächlich zur Lagerung verwendet, während die wässrige:Form zur tatsächlichen Verabreichung
verwendet wird; tatsächlich stellt die wässrige Phase eine wichtige Rehydratisierungsfunktion dar. Insgesamt umfaßt ein Hauptanteil
des trockenen Präparates Glycin und Glucose in Kombination mit eimern geringeren Anteil an Elektrolyten und Mineralsalzen.
Die wässrige Form des erfindungsgemäßen Präparates umfaßt die erfindungsgemäße Trockenform in wässriger Lösung, und zwar gewöhnlich
in einem Verhältnis von etwa 20-50 g/l Wasser.
Das erfindungsgemäße Verfah-ren zur Behandlung von Kälber- und
Schweineruhr ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine wässrige Lösung verabreicht, die, bezogen auf das Trockengewicht, einen
Hauptanteil Glycin und Glucose in Kombination mit einem geringeren Anteil und Mineralsalzen umfaßt und eine Osmolalität von etwa
280-600 Milliosmol pro kg Wasser hat, wobei eine wirksame Menge des wässrigen Präparates verabreicht wird. Das erfindungsgemäße
wässrige Präparat eignet sich besonders zur Verabreichung an Kälber und enthält andere Komponenten, die für den guten Ernährungszustand
der an Ruhr leidenden Kälber notwendig sind, sowie
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Komponenten, die zur Beeinflussung der Rehydratisierung und Behandlung
der Ruhr erforderlich sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung oder Verhütung von Ruhr bei Kälbern und Schweinen besteht in der Verabreichung einer
wirksamen Kenge einer wässrigen Lösung mit einer Gsmolalität «on etwa 280-600-Milliosmol pro kg Wasser, die etwa 20-50 g/l
Wasser einer Rehydratisierungsübertragungsmischung aus Glycin, Glucose und einem oder mehreren Elektrolyten enthält. Die Rehydratisierungsübertragungsmischung
enthält etwa 15-25, vorzugsweise etwa 18-22 Gew.-%, Glycin, etwa 45-60, vorzugsweise etwa
51-56, Gew.-/δ Glucose und etwa 10-20, vorzugsweise etwa 13-18,
Gew.-/ο pharmazeutisch annehmbare Elektrolyten. Zusammensetzung
und Menge der zugefügten Rehydratisierungsmischung werden so
eingestellt, daß sich etwa 0,7-2 g Watriumionen pro 1 der wässrigen
Lösung ergeben. Die obere Grenze der Natriumionen sollte sorgfältig kontrolliert werden, da ein Überschuß an Natriumionen
beim behandelten Tier, z.B. dem Kalb, Hypernaträmie verursachen
kann. 'Weiterhin kann die Transportmischung auch verschiedene andere, pharmazeutisch verträgliche Mittel, wie Vitamine, Mineralsalze,
Puffermittel, wie r-iatriumbicarbonat, neutrale Aminosäuren,
Antibiotika oder andere pharmazeutisch verträgliche Mittel enthalten, die für das oder die besonderen, zu behandelnden
Tiere geeignet sind. Zweckmäßige verwendbare Elektrolytionen
umfassen z.B. Natrium, Kalium, Calcium,.Magnesium, Mangan, Chlorid usw. Diese Ionen können durch geeignete, lösliche, pharmazeutisch
annehmbare Salze, die diese Ionen enthalten, gcaliefert werden, wie z.B. Natrium-, Kalium-, Calciumchlorid, Calcium-
* ■ 5ÖS823/0981
gluconat, Mangesiumsulfat, Natriurnbicarbonat, Matriumcitrat,
Kaliumcitrat usuj.
Die hier verwendeten Bezeichungen "pharmazeutisch annehmbar"
oder "pharmazeutisch verträglich" beziehen sich auf Substanzen, die die pharmazeutischen Eigenschaften, u/ie Toxizität, Wirksamkeit^
physiologische Eigenschaften, der erfindungsgemäßen Präparate
nicht merklich beeinträchtigen.
Der besondere Dosierungsreich kann 'über einen relativ weiten
Bereich variieren, liegt bei Kälbern jedoch gewöhnlich zwischen etwa 2-4 l/Tag pro Kalb und bei Schweinen gewöhnlich zwischen
etwa 1/4-I/2 l/tag pro Jungschwein. Das wässrige Präparat wird
oral verabreicht und bietet somit gegenüber vielen anderen Ruhrarzneimitteln einen weiteren Vorteil, da diese parenteral verabreicht
werden mußten. Gewöhnlich wird das Präparat bei Kälbern zwei bis 4 Mal täglich in gleichen Dosierungen und bei Schweinen
zweimal täglich oder ad libitum verabreicht. Das Präparat kann auch in Verbindung mit der Verabreichung von Antibiotika verabreicht
werden, die gegen einen oder mehrere Ruhr verursachende Organismen wirksam sind, wie Penicillin, Penicillinderivate,
Tetracyclin, Tetracyclinderivate, Nitrofurazon, Nitrofurazonderivate
usw.
Im einzelnen stellt nun die Trockenform des erfindungsgemäßen
Präparates eine bevorzugte Form der Rehydratisierungsübertragungsmischung
mit etwa 15-25, vorzugsweise etwa 18-22, Gew.-% Glycin,
etwa 45-60, vorzugsweise etwa 51-56, Gew. -% Glucose und etwa
5-15, vorzugsweise etwa 7-12, Gew.-% Natriumchlorid dar. Weiter
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sollte das Verhältnis der Komponenten so eingestellt werden, daß
eine wässrige Lösung des Präparates eine Osmolalität von etwa 280-800 Milliolsmol pro kg Wasser, vorzugsweise 280-450 Milliosmol
pro kg Wasser, hat. Wenn eine Lagerung beabsichtigt wird,
uiird vorzugsweise wasserfreie Glucose verwendet* Wie mit der
allgemeinen Rehydratisierungstransportmischung kann weiterhin der restliche Anteil des Präparates andere, pharmazeutisch annehmbare
Elektrolyten sowie andere pharmazeutisch verträgliche 'Mittel, wie Vitamine, Mineralsalze, Puffermittel, wie Natriumbicarbonat,
Monokaliumphosphat, neutrale Aminosäuren, Antibiotika oder andere, pharmazeutisch verträgliche Mittel, die für..die
besondere, zu behandelnde Tierart geeignet sind, und Streckmittel enthalten. Geeignete Streckmittel umfassen z.B.' Magnesiumaluminiumsilicat
usw. Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Präparat umfaßt 18-25 Gew.-^ Glycin, 51-56 Gew.-^b wasserfreie Glucose,
7-8 Gew.-% Natriumchlorid, 0,5-1 Gew. -% Calciumchlorid (Dihydrat),
0,8-1,2 Gew. -% Mangesiumehlorid (Hexahydrat), 6-7 Gew.-% Kaliumcitrat
und 9-11 Gew.-°'° Natriumbicarbonat. Obgleich erfindungsgemäß
festgestellt wurde, daß die Kombination aus Natriumchlorid und KBliumcitrat-tribasischem Monohydrat eine besonders wünschenswerte
Quelle für Elektrolytionen ist, können auch andere Elektrolyte
oder Kombinationen derselben, wie z.B. Natriumbicarbonat, Aiatriumglycerophosphat, Kaliümgluconat, Monokaliumphosphat
usw. sowie Mischungen derselben,verwendet werden. Anstelle von
Kaliumchlorid und !Magnesiumchlorid können auch andere pharmazeutisch und physiologisch annehmbare, lösliche Calcium- und Magnesiumsalze
verwendet werden.
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Alle Komponenten des erfindungsgemäßen Präparates sind bekannte
Materialien und können nach bekannten Verfahren hergestellt oder im Handel erhalten werden. Das Präparat wird zweckmäßig durch
Trockenmischen der Komponenten nach jedem geeigneten Mischverfahren hergestellt. Große Mengen können z.B. zweckmäßig in 11V"-Mischern,
Walzenmischern, Trockenmaterialmischcrn usw. gemischt werden. Es ist jedoch empfehlenswert, daß Mischen und Lagerung
der fertigen Mischung unter Bedingungen geringer Feuchtigkeit erfolgen, da die Anwesenheit von Wasser ein Zusammenbacken bewirken
und eine Reaktion zwischen der Glycin- und Glucosekomponenta
katalysieren kann, was zur Bildung einer harten, karamellartigen Substanz führt, die schwer zu handhaben oder zu verarbeiten ist
und die Wirksamkeit des Produktes verringern kann. Daher ist es zweckmäßig, diese Reaktion zu verhindern, weshalb der Feuchtigkeitsgehalt
des fertigen trockenen Pulvers gewöhnlich unter 3 %, vorzugsweise under 1 %, gehalten wird. Das trockene Präparat
soll zweckmäßig in geschlossenen Behältern oder Packungen gelagert
werden, die gegenüber Feuchtigkeit undurchlässig sind, um eine Berührung des Präparates mit atmosphärischer Feuchtigkeit zu
verhüten. In Verbindung mit den geschlossenen Behältern können auch übliche Trocknungsmitteleinlagen oder -kapseln für die
Packungen verwendet werden.
Im Hinblick auf dieses Stabilitätsproblem wurde weiter gefunden,
daß bestimmte erfindungsgemäße Präparate eine überlegene Stabilität
oder Lebensdauer haben und somit bevorzugt werden, wenn vor der Verwendung wesentliche Lagerungszeiten in Betracht kommen.
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So wurde gefunden,· daß erfindungsgemäße Präparate mit- etwa'
20-23 Gew.-$ Glycin, 54-57 Gew.-^wasserfreier Glucose,·z.B.
Dextrose, 10,5-12,5 Gem.-% Natriumchlorid, 8-10 Gew.-fo Monokaliumphosphat,
0,5-0,7 Gew.-$ Magnesiumfülfat und 2-2,h Gew. -%
Calciumgluconat eine außergewöhnlich überlegene Lagerüngsfähigkeit
oder Lebensdauer haben. Auch eifindungsgemäße Präparate mit
19-22 Gew.-$ Glycin, 53-55 Gew.-% wasserfreier Glucose", z.B.
Dextrose, 6,5-8,5 Gew.-°£ Natriumchlorid, 4-5,5 Gew.-% Kaliumchlorid,
9-11 Gew.-$ Natriumbicarbonat, 0,5-0,7 Gew.-%Magnesium
sulfat und 1,5-3 Gew. -% Calciumgluconat haben gute.' Lagereigenschaften
bzu/. Lebensdauer, jedoch nicht so außergewöhnlich wie
die unmittelbar vorher beschriebenen Präparate.
Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trocken
Präparates wurde gefunden, daß durch Weglassen der Glucosekomponente
aus dem Lagerungstrockenpräparat·und durch getrennte Ver
packung die Lebensdauer des Präparates wesentlich erhöht wird. Die entsprechenden Packungen können dann unmittelbar vor der
Verwendung zur wässrigen Lösung zugefügt werden. Es wurde daher gefunden, daß Präparate entsprechend den oben beschriebenen,
überlegenen Lagecungspräparaten bei Weglassen der Glucosekomponente
eine größere Lebensdauer haben. So haben Präparate mit 45-52 Gew.-$ Glycin, 23,4-28,2 Gew.-$ Natriumchlorid, 18-22,5
Gew.-/b Fionokaliumphosphat, 1 ,1-1 , 6 Gew. -% Magnesiumsulf at und
4,5-5,3 Gew.-^ Calciumgluconat und Präparate mit 41-48 Gew.-%
Gluycin,12,2-18,6 Gew.-% Natriumchlorid, 8,7-12,1 Gew.-^
Kaliumchlorid, 19,7-24,2 Gew.-^ Natriumbicarbonat, 1,1-i,6 Gew.-
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- ΊΟ -
Magnesiumsulfat und 3,3-6,6 Gew.-?S Calciurngluconat eine sehr
lange Lebensdauer und stellen eine weitere Ausführungsform der' vorliegenden Erfindung dar. Weiterhin ist es selbst bei getrennter Verpackung der Glucosekomponente dennoch zweckmäßig, daß de:.·
Feuchtigkeitsgehalt des Grundpräparates unter 3 Gew.-/b, vorzugsweise
unter 1 fa, liegt. In der Praxis kann diese Ausführungsform
zu/eckmäßig durch Verwendung von Einzel- oder Mehrfachdosis-Verpackungssätzen
erleichtert werden, die eine erste Packung oder Behälter mit einer vorher gemessenen Menge des Rehydratisierungspräparates
ohne die Glucosekomponente und eine zweite Packung oder Behälter mit der richtigen Glucosemenge für den ersten
Behälter umfassen.
Die wässrige Form der erfindungsgemäßen Präparate kann leicht
durch einfaches Lösen von etwa 30-50 g erfindungsgemäßem Trockenpräparat
in 1 1 Wasser, vorzugsweise unmittelbar vor der Verabreichung, hergestellt werden. Das wässrige Präparat kann selbstverständlich
auch durch Lösen der Einzelnen Komponenten oder Untermischungen derselben hergestellt werden. Das wässrige
Präparat wird in derselben Weise und in den oben beschriebenen Dosen oral verabreicht. Wie bereits, erwähnt, ist das erfindungsgemäöe
Präparat weiterhin besonders geeignet zur Behandlung von Kälbern, da Magnesiumsalze und Calciumsalze von Kälbern zur Verhütung
von Tetanie benötigt werden.
Es ist zweckmäßig, das erfindungsgemäße wässrige Präparat sofort
nach Feststellung der Ruhrerkrankung oder sogar prophylaktisch zu verabreichen, denn wenn die Ruhr erst einmal zu weit fortgeschritten
ist, kann möglicherweise selbst das erfindungsgernäße
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- 11; -
Präparat in Kombination mit Antibiotika das Leben der Tiere nicht
mehr retten,- weil dio Infektion zu schu/er und das Tier zu ge- .
schwächt ist und Sekundärinfektionen auftreten.
Obgleich die erfindungsgemäßen Verfahren und Präparate hauptsächlich
in Bezug auf Kälber und Schweine geeignet sind, können sie auch zur Behandlung uon. Ruhr bei verschiedenen anderen Haustieren, wie z.B. Geflügel, Lämmern, Ziegen, Katzen, Hunden, Pferden
usw., angewendet werden.
Das erfindungsgemäße Rehydratisieruhgsprinzip ermöglicht den Elektrolytenionentransport,.
z.B. Natriumionen, durch dan Transport vonι Glycin :
und Glucose. Die vorliegende Erfindung umfaßt jedoch auch andere neutrale Aminosäuren, wie Alanin,' zusammen mit Glucose, wobei
der aktive Transport von Glucose und Aminosäuren zusammen: mit beispielsweise Natrium auch Wasser und andere Elektrolyten
durch die intestinale Epitheliumlumenmembran führt. Trotz eines Austritts von Flüssigkeit durch das Epithelium in das intestinale
Lumen aufgrund der viralen Mittel oder Enterotoxine erlaubt das aktive Transportprinzip einen umgekehrten" Fluß von Flüssigkeit,
Energie und Elektrolyten, wodurch die Rehydratisierung des an Ruhr leidenden Tieres unterstützt wird..Die Behandlung wird
einerseits als symptomatisch angesehen, da sie die nachteiligen Wirkungen der Ruhr behebt ohne selbst die Ruhr erzeugenden
Organismen anzugreifen, wie im Fall von Antibiotika, wobei jedoch
gleichzeitig die Behandlung den richtigen Bakterien- oder Uirenausgleich wiederherstellt, weil es möglich ist, daß das
infizierte Tier wieder ausreichend Kraft sammelt, um auf die ' Tnfektion über seine natürlichen Abwehrkräfte oder Antikörper
anzusprechen und die Infektion unter Kontrolle zu bringen.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung,
ohne sie zu beschränken.
Dieses Beispiel zeigt die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
und Präparates zur Behandlung von Ruhr. Dabei wurden 50 männliche Holstein-Kälber im Alter von etwa 7 Tagen und mit einem
Gewicht von etwa 47-59 kg bei Beginn der Ruhr in vier Gruppen geteilt
und mindestens 5 Tage bis zum vollständigen Aufhören der Ruhr wie folgt behandelt:
Gruppe 1 aus 12 Kälbern wurde mit einem erfindungsgemäßen Testrehydratisierungspräparat
/etwa 180 g (Trockengewicht) täglich/ plus Antibiotikum j£200 mg Ampicillintrihydrat in zweimaliger i.m.
b.i.d. Verabreichung täglich mit 28,3 g Nitrofurazonpulver in
per os Verabreichung b.i.d./ und handelsüblichem Milchersatz,
ad üb. verabreicht, gefüttert.
Gruppe 2 aus 13 Kälbern wurde in derselben Weise wie Gruppe 1,
jedoch ohne Milchersatz gefüttert.
Gruppe 3 aus 12 Kälbern erhielt nur das Testrehydratisierungspräparat
wie Gruppe 1, jedoch kein Antibiotikum oder Milchersatz. Gruppe k aus 13 Kälbern erhielt Antibiotikum und Milchersatz wie
Gruppe 1 jedoch kein Testrehydratisierungspräparat.
Weiterhin wurde jede Kälbergruppe ad lib. von Kälbernahrung fressen
gelassen, die unter dem Handelsnamen "Startena" von der Firma
Ralston Purina Comp., St. Louis, Miss, erhältlich ist.
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Zu Beginn der Ruhr wurden bei jedem Kalb Kotproben entnommen und
auf Coliform-Bakterien untersucht. Die Anwesenheit \/on Coliform-Bakterien
wurde bei 8 Kälbern von Gruppe 1 , 9 Kälbern von Gruppe 2, 9 Kälbörn von Gruppe 3 und 8 Kälbern von Gruppe 4 nachgewiesen.
Alle restlichen .Kälber litten ebenfalls in Ruhr, jedoch konnte keine positive Diagnose einer Coliform-Infektion gemacht
luerden. ■
Ein Kalb der Gruppe 4 starb am 3. Tag an infektiöser Ruhr (Coliform).
Die Kälber wurden periodisch über die Testdauer auf allgemeines Aussehen, Entwässorung, Körpergewicht und Gewichtsverlust
und den klinischen Zustand am Ende des 5. Tages untersuch.t.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. . . ·
Allgemeines Aussehen; Dieser Parameter umfaßt das Aussehen von
Fell, Aktivität, offensichtliches Wohlbefinden usw. .
Die folgende Tabelle enthält die folgenden Abkürzungen:
a = ausgezeichnet Q - put s = schlecht ss = sehr schlecht
g - gut s = schlecht
Tabelle 1
Tage nach Beginn der Ruhr
Tage nach Beginn der Ruhr
Gruppe
1 .
3.
12.
a | q | S | SS | a | q | S | SS | a | q | S | SS | a | q | S | SS | |
1 | 1 | 9 | 2 | O | O | 8 | 4 | O | O | 12 | 0 | 0 | 7 | VJl | 0 | 0 |
2 | 1 | 8 | 4 | O | 2 | 8 | 3 | O | 6 | 6 | 1 | 0 | 9· | 3 | 1 | 0 |
3 | 2 | 8 | 2 | O | O | 8 | 4 | q | O | 10. | 2 | 0 | 2 | 10 | Ö | 0 |
4* | 1 | ίο | 1 | O | O | 9' | 3 | O | Q | 3 | 9 | 0 | 1 | VJl | 6 | 0 |
* ausschließlich -des am 3. Tag an Ruhr gestorbenen Kalbes
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Wie ersichtlich war die Gruppe 5 am 5, Tag dsn Gruppen ι und
überlegen, und diese beiden Gruppen waren der Gruppe 4 überlegen, Αφ 12. Tag waren Gruppe 1 und 2 der Gruppe 3 überlegen, und alle
mit dem Testfutter behandelten Gruppen waren der Gruppe 4 überlegen.· Offensichtlich zeigt die Behandlung mit Antibiotikum und
erfindungsgemäßem Testfutter und vollständiger Entz'ug der Milch
(Gruppe 2) die beste Wirkung, wobei sich die Gruppen 1 und 3 (beide mit der erfindungsgemäßen Testformulierung) dicht anschlossen.
·
Entwässerung; Dieser Parameter wurde visuell bestimmt, wobei
in der folgenden Tabelle die folgenden Abkürzungen verwendet
werden:
st = stark m = mäßig 1 = leicht k = keine
n
Tage nach Beginn der Ruhr
Gruppe *- *—y- 5—
St | m | 1 | k | St | m | 1 | k | st | m | 1 | k | |
1 | 2 | 9 | 1 · | p | 0 | 7 | 5 | 0 | 0 | 4 | 5 | 3 |
2 | 5 | 7 | 1 | 0 | 2 | 9 | 2 | 0 | 0 | 2 | 6 | 5 |
3 | 9 | 9 | 1 | 0 | 1 | 9 | 2 | 0 | 0 | 2 | 6 | 4 |
4 | 0 | 11 | 1 | 0 | 5 | 7 | 0 | 0 | 2 | 10 | 0 | 0 |
Wie ersichtlich, gab es am 3. Tag einen deutlichen Unterschied
(p 4θ,05)'zwischen Gruppe 4 und den Gruppen 1, 2 und 3 (alle mit
der Testformulierung). Auch am Tag 5 war der Unterschied ähnlich
deutlich (ρ{θ·,Ο5). In der Schwere der Entwässerung gab es
zwischen den Gruppen 1, 2 und 3 keinen Unterschied.
Körpergewichte (kg): Die Körpergewichtes jedes Tieres wurden am
1. Tag (Beginn der Ruhr und Behandlung)soiuie am 3., 5.. und 12. Tag festgestellt.
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Durchschnittliches Körpergewicht der Kälber, bei denen
durch Kotuntersuchung Coliform-Ruhr diagnostiziert
wurde
Gruppe Anzahl Tage der Ruhr
d.Kälb. 1. 3. 5_. 12.
1 8 53,75 51,48 50,85 51,48.
2 9 53,0? 51,08 50,85 50,85
3 9 54,11 51,80 51,89 51,30
4 7* - 52,66 49,94 48,54 47,95
■* das gestorbene Tier wurde in die Werte nicht aufgenommen
Die Kurve des Gewichtsverlustes über die Zeit unterscheidet sich
bei Gruppe 4 deutlich (ρ^Ο,ΟΟΐ) von den Kurven der Gruppen 1,
2 und 3. Dies ist deutlich, weil die Gewichtsabnahme nach dem Tag für alle drei Testfuttergruppen aufhört, bei Gruppe Ά jedoch
bis zu 12. Tag anhält.
Tabelle 4
Körpergewicht aller getesteten Kälber ; kg
Gruppe Anzahl Tage der Ruhr
d.Kälb. · 1. 3. 5. 12.
53,16 50,94 50,49 51,03
53,25 51,75 51,26 51,08
53,98 51,80 52,03 51,39
53,71 50,85 49,99 49,99
* das gestorbene Tier wurde in die Werte nicht aufgenommen
Wie ersichtlich, ist der Gewichtsverlust in Gruppe 4 nicht so schwer, wenn alle Tiere in die Analyse mitaufgenommen werden,
während der Gewichtsverlust in Gruppe 1, 2 und 3 etwa gleich ist
(vgl. Tabelle J).
1 | 12 |
2 | 13 |
3 | 12 |
4 | 12* |
509823/0981
1 | 8· |
2 | 9· |
3 | 9 |
4 | 7* |
+0,635 | -2,27 |
0,0 | -2,31 |
-0,59 | -2,81 |
-0,59 | -4,72 |
- 16 Tabelle 5
Gewichtsverlust (kg) der arfänglich auf. Coliform diagnostizierten Kälber mährend der Untersuchunqszeit
*
Gruppe Anzahl Untsrsuchungsdauer (Tage) durchschnittl.
d.Kälb. 1-3 4 und 5 6-12 ■ Gesamtverlust (kg)
-2,27 -0,635
-1,99 -0,318
-2,31 +0,091
-2,72 -1,41
* das gestorbene Tier wurde in die Werte nicht aufgenommen
Der durchschnittliche Gewichtsverlust für Gruppe 4 betrug 4»72
kg, was wesentlich höher (p-^0,01) ist als der durchschnittliche
Verlust bei Gruppe 1, 2 und 3. Bei den letztgenannten drei Gruppen
ist der Unterschied nicht wesentlich. Be.l Mitberechung des
gestorbenes Kalbes (56,7kg Anfangsgewicht) würde der durchschnittliche gesamte Körpergewichtsverlust für Gruppe 4 11,2 kg
betragen.
Gewichtsverlust (kg) aller Kälber während der Untersuchungsdauer
Gruppe Anzähl Untersuchungsdauer (Tage) ^durchschnittl.
d.Kälb. 1-3 4 und 5 6-12 Gesamtverlust
1 12· -2,18 -0,454 +0,544 -2,09
2 13 -1,68 -0,363 -0,181 -2,22 * 3 12 -2,18 +0,227 -0,59 -2,54
4 12* -2,86 -0,86 -0,045 -3,72
* das gestorbene Tier wurde in die Werte nicht aufgenommen
Der durchschnittliche Verlust in Gruppe 4 betrug 3,72 kg, was u/esentlich (p^0,05) über dem Verlust der Gruppen 1, 2 und 3
liegt. Zwischen den drei letztgenannten Gruppen bestand kein wesentlicher Unterschied. Wäre das gestorbene Kalb in die obigen
509823/0981
Berechnungen mit aufgenommen morden, dann betrüge der durchschnittliche
gesamte KÖrpergewichtesv/erlus.t 7,8 kg*.
Uorhandensein von Ruhr zu Beginn des 5. (letzten)
Tages der Behandlung mit der Testfornulierunq
Gruppe Anzahl der Kälber % Kälber mit Ruhrin jeder Gruppe
.la | nein | 58 | |
1 | 7 | 5 | 31 |
2 | 4 | 9 | 33 |
3 | 4 | 8 | 100 |
JS- | 12 | • ο | |
Zwischen Gruppe 4 und den Gruppen 1, 2 und 3 bestand ein deutlicher
Unterschied (ρ^Ο,Οΐ) in der Häufigkeit der am 5. Tag
der Untersuchung festgestellten Ruhr. Zwischen Gruppe 1, 2 und
bestand kein wesentlicher Unterschied.
Dauer der Ruhr; Für jedes Tier wurde auf den am nächsten liegenden
Tag die Anzahl der Tage mit Ruhr berechnet. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Anz. | 1 4, |
Tabelle 8 | 4 | 4 7 |
,6 | |
.- Gruppe | ||||||
durchschnittl. von Tagen |
2 3 5 4,2 4, |
|||||
Die Analyse zeigt, daß Gruppe 4 eine wesentlich längere (ρ^Ο
Dauer der Ruhr als die Gruppen 1, 2 und 3 hatte. Zwischen den drei letztgenannten Gruppen bestand kein wesentlicher Unterschied.
509823/0981
Klinische Ergebnisse: Am 5. Tag nach Beginn der Ruhr untersuchte
der Veterinär den medizinischen Zustand der Kälber. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Medizinischer Zustand am 5. Tag Gruppe gut mäßig schlecht keiner schlimmer
1 12(100)* 0 0 0 0
2 12( 92) 1 0 0 0 ' 3 10( 83) 2 0 0 0
• 4 3( 25) 7 1 ... 0 1** * = Prozentsatz der Gruppe in Klammern
**= das Tier starb; für kein anderes Tier in Gruppe 4 angegeben. Es bestand ein deutlicher Unterschied (p<0,0i) in der Verteilung
zwischen Gruppe 4 und den Gruppen 1, 2 und 3.
Somit ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren und
Präparat wesentlich wirksamer ist als die zur Zeit üblicherweise angewendete Antibiotika-Behandlung; weiter ist die Wirksamkeit
selbst ohne Verwendung von Antibiotika und/oder Milchersatz vorhanden.
Das in den obigen Tests verwendete, erfindungsgemäße Testfutter
hatte die folgende Zusammensetzung:
Komponente Trqckenpräparat Menge pro 1 wässr.
' Gew./Gew. Lösung; g
Natriumchlorid | 7>5 | 3,04 |
Calciumchloriddihydrat | 0,7 | 0,29 |
Magnesiumchloridhexahydrat | 1,0 | 0,41 |
Natriumbicarbonat | 9,9 | 4,03 |
tribas.Kaliumcitratmonohydrat | 6,7 | 2,70 |
Glycin | 20,5 | 8,30 |
wasserfreie Glucose Mol.-Gew. 180,16) |
53,7 | 21,80 |
insgesamt 5 0 9 8 2 3 / 0 9 8 f OO'° ^ 40,57 g
- .19 -
B e i s ρ I s
Dieses Beispiel zeigt die unterschiedliche Lebansdauer von vier
repräsentativen erfindungsgemäßen Trockenpräparatep.; diese wurden
in Glasphiolen mit- unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt gegeben,
verschlossen und dann bei verschiedenen Temperaturen gelagert. Die Proben wurden von Zeit zu Zeit auf der Basis von Zusammenbacken
und Verfärbung auf ihre Lebensdauer untersucht. Formulaerung und 'Ergabnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Tabelle A
Stabilitätstest der Präparate
Formulierung I Gem.-% Trockengewichts-^ d.jeweü.
(trocken) Formulier., ohne Dextrose
Natriumchlorid 11,6 26,2
Calciumgluconat : '2,2 5,0
Magnesiumsulfat 0,6 - 1,4
Monokaliumphosphat 8,7 19,6
Glycin .21,2 47,8
Dextrose; wasserfrei ' 55,7 ·—
Formulierung II
Natriumchlorid 7,7 17,0
Calciumgluconat ' 2,2 4,8
Magnesiumsulfat 0,6 . 1,3
Monokaliumphopshat 8,6 19,2
Natriumacetat · 5,0 11,2
Glycin 20,9 46,5 Dextrose, wasserfrei . 55,0
Formulierung III . -
Natriumchlorid 7,3 15,3
Calciumgluconat . 2,1 4j3
Magnesiumsulfat 0,6 1,2
Natriumbicarbonat 9,7 20,1
Monokaliumphosphat 8,2 17,2
Glycin 19,9 41,9
Dextrose, wasserfrei 52,2
509823/0981
Formulierung IV
Gew.-/'ο Trockengewichts-/^ von Form,
(trocken) IU, jedoch ohne Dextrose
Natriumchlorid
Calciumgluconat Magnesiumsulfat
Natriumbicarbonat
Kaliumchlorid
Glycin
Dextrose, wasserfrei
Die Ergebnisse der Stabilitätstests der jeweiligen Formulierung waren wie folgt: ;f.
Orale Kälberruhrelektrolyten; in einer Packung; nach 2 Monaten
7,5 | 16,5 |
2,2 | 5,0 |
0,6 | 1,3 |
10,0 | 21,9 |
4,7 | 10,4 |
20,7 | 45,9 |
54,3 | __ |
Formuli | erung I | Zusammenbacken | Verfärbung | Gasbildunq; ecm |
L. /o | Feuchtiqk. | ja ja |
hellbraun dunkel braun |
keine keine |
60 60 |
1,3 0,6 |
|||
60 | 0,3 | ja | bräunlich | keine |
45 | 1,3 | ja | weißlich | keine |
45 | 0,6 | ja | weißlich | keine |
45 | 0,3 | leicht | keine | keine |
Zimm. | t.* 1,3 | keine | keine | |
Il | 0,6 | kein | keine | |
Il | 0,3 - | kein | keine |
* | Zimmertemperatur | 1,3 | = etwa 20 C. | braun | keine |
Formulierunq II | 0,6 | braune Flecken | keine | ||
60 | 0,3 | ja | hellbraune Fleck | . keine | |
60 | 1,3 | ja | bräuriLFlecken | keine | |
60 | 0,6 | .ia | leicht bräunl. | keine | |
45 | ja | Flecken | |||
45 | ja | ||||
45 | 0,3 | leicht | weißlich | k^ine |
Z.t. | 1,3 | leicht | keine | |
Il | 0,6 | kein | keine | |
Il | 0,3 | kein | keine |
509823/0981
0C | . % Feuchtiqk. | 1,2 | Zusammenbacken | Verfärbung Gasbildung; ecm | 41 |
60 | 1,2 | 0,6 | ja | schwarze pla stische Masse |
29 |
60 | 0,6 | 0,3 | ja | Il | 20 |
60 | 0,3 | 1,2 | ja | braune Flecken | 15 |
45 | 1,2 | 0,6 | ja | bräunl.Heck. | 9 |
45 | 0,6 | 0,3 | ja | leicht bräunl. Flecken |
6 |
45 | 0,3 | t. 1,2 | ja | u/eißlich | |
Z. | t. 1,2 | 0,6 | kein | keine | |
Il | 0,6 | 0,3 | kein | keine | |
ti | 0,3 | kein | keine | ||
Formulierung IV | 27 | ||||
60 | dunkelbraune ρlastisch.Hasse |
14 | |||
60 | ja | Il | 12 | ||
60 | .la | braune Flecken | 4 | ||
45 | ja | hellbraun | 2 | ||
45 | ja · | bräunl.Backen | 1 | ||
45 | leicht | bräunl.Flecken | |||
Z. | kein | keine | |||
-Il | kein | keine | |||
Il | kein | keine |
Gemäß den obigen Tests ist Formulierung I den Formulierungen II, III und IV bezüglich Stabilität wesentlich überlegen, u/obei Formulierung
IV den Formulierungen II.und III überlegen ist. Die
zweimonatigen Untersuchungen bei 45°C. können auf Stabilitäten
bei Zimmertemperatur von mindestens 9 Honaten extrapoliert werden.
zweimonatigen Untersuchungen bei 45°C. können auf Stabilitäten
bei Zimmertemperatur von mindestens 9 Honaten extrapoliert werden.
Dieses Beispiel zeigt die verbesserte Lebensdauer bei getrennter
Verpackung der Dextrose. Dabei wurden die Verfahren von Beispiel 2 wiederholt,wobei anstelle der dextrosehaltigen Präparate
5Q9S2 3/0981
die entsprechenden,
von Tabelle A/nicht-dextrosehaltige Präparate verwendet tuurd'en,
Die Testergebnisse sind in den folgenden Tabellen aufgeführt:
of
/° |
Feuchtiqk. Zusammenbacken | lyten nach |
in getrennter 2 Konten |
|
o, o, 0, |
||||
r9 ja ,5 leicht ,3 leicht |
Verfärbunq Gasbildung; ecm | |||
Orale Kälberruhrelektro V/erpackunq der Dextrose |
leicht bräun. keine keine keine keine keine |
|||
Formulierung Ia | ||||
0C. | ||||
60 60 60 |
4'5 | 0,9 | ja | keine | keine |
45 | 0,5 | kein | keine | keine |
45 | 0,3 | kein | . keine | keine |
Z.t. | 0,9 | kein | keine | |
Il | 0,5 | kein | keine | |
Il | 0,3 | kein | keine |
Formulierung Ha | 0,9 | ja | .leicht bräunl. | keine |
60 | 0,5 | ja | weißlich | keine |
60 | 0,3 | ja | ujeiQlich | keine |
60 |
45 | 0,9 | ja | keine | keine |
45 | 0,5 | ja | keine | keine |
45 | 0,3 | .ia | keine | keine |
Z.t. | 0,9 | kein | keine | |
Il | 0,5 | kein | keine | |
Il | 0,3 | kein | keine |
Formulierung IHa 60 0,9 60 0,5 60 0,3
ja
J'a
Ja-
leicht bräunl. 12 weißlich 9
u/eißlich 8
0,9 0,5
Z.t,
0,9 0,5
ja
leicht leicht
keine keine keine
leicht
kein
kein
l· eine keine keine
509823/0981
Formulierunq IVa
UC. f | Ό Feuchtigk. | Zusammenbacken | l'erfärbunq | Gasbildunq; ecm | - |
60 | 0,9 | ja | weißlich | 1 | |
60 | 0,5 | ·'"" kein | keine | keine | |
60 | 0,3 | kein | keine | keine | |
45 | 0,9 | ja | weißlich | 3 | |
45 | 0,5 | kein | keine | keine | |
45 | 0,3 | kein | keine | keine | |
Z.t. | 0,9 · | kein | keine | ||
Il | ■ 0,5 ■ | kein | keine | ||
Il | 0,3 | kein | keine |
Wie im Fall der gemeinsam verpackten Formulierungen von Beispiel
2 war Formulierung Ia den Formulierungen Ha, IHa und IWa wesentlich überlegen, wobei die letztgenannte den Formulierungen
Ha und HIa überlegen war. Die Stabilitäten von 2 Honaten bei
45 C. können auf Stabilitäten bei Zimmertemperatur von 9 Monaten
extrapoliert werden.
Dieses Beispiel zeigt weitere Untersuchungen an Kälbern, um die
mögliche Wirksamkeit des Präparates bei der Behandlung schwerer Fälle von Ruhr zu bestimmen, bei welchen bereits eine Entwässerung und mögliche Sekundärinfektion erfolgt war. Dabei war eine
Gruppe von 50 Kälbern sehr schwer mit Ruhrpathogenen infiziert. Dann wurden die Tiere in 8 Gruppen geteilt und mit verschiedenen
Kombinationen aus Antibiotika, Kontrollelektrolyten und dem erfindungsgemäßen Präparat behandelt. Die Ruhr war jedoch so
schwer, daß keine der Behandlungen wirksam war, und die Gesamtsterblichkeit
bei dem A/ersuch betrug etwa 80 %. Der Uersuch
zeigte daher die Notwendigkeit einer Frühbehandlung der Ruhr,
bevor diese zu weit fortgeschritten ist.'
509823/0981
Claims (1)
- P a t e η t a η s ρ ruche^i)- Mittel zur Behandlung oder Prophylaxe von Ruhr bei Haus-(Säuge)-tieren, bestehend aus etwa 45-60 Gew. -% Glucose, etwa 15-25 Geuu.~/o Glycin, etiua 5-15 Geiu.-^ Natriumchlorid und gegebenenfalls pharmazeutisch verträglichen Mitteln, iuie Vitamine,, weitere Mineralsalze, Puffermittel, neutrale Aminosäuren, wasserlösliche Elektrolyte, Streckmittel und/oder Mischungen derselben, wobei das Mittel weniger als 3 Gew.-^ Wasser enthält.2,- Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es wsniger als 1 Gew.-% Wasser enthält.3.- Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 18-25 Gew.-% Glycin, 51-56 Gew.-% wasserfreie Glucose,. 7-8 Gew.-% Natriumchlorid, 0,5-1 Geiu.-$ Calciumchloriddihydrat, 0,8-1,2 Gew.-/ο Hagnesiumchloridhexahydrat, 6-7 .Gew.->o Kaliumcitrat und 9-11 Gew.-/ü Natriumbicarbonat umfaßt.4.- Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 20-23 Gew.-/o Glycin, 54-57 Gew.-% wasserfreie Glucose, 10,5-12,5 Gew.-% Natriumchlorid, 8-1,0 Gew.-% Mo.nokaliumphosphat, 0,5-0,7 Gew.-/o Magnesiumsulfat und 2-2,4 .Gew.-^ .Calciumgluconat umfaßt.5.- Mittel nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserfreie Glucose wasserfreie Dextrose ist. , ,, . ■ . .6.- Mi.ttel nach Anspruch 1: bis 5, dadurch, gekennzeichnet, daß es etwa 19-22 Gew.-/α Glycin, 53-55 Gew. -% wasserfreie Glucose, 6,4-8,5 Gew.-% Natriumchlorid, 4-5,5 Gew.-% Kaliumchlorid, 9-11 Gew. -% Nat}'iumbicarbonat, 0,5-0,7 Gew.-% Magnesiumsulfat und 1,5-3 Gew.-% Caiciumgluconat umfaßt.509823/0981. . ;7,- Mittel, das in einer wässrigen Dextroselösung gelöst und in dieser Form zur Behandlung oder Prophylaxe von Ruhr bei Haustieren verwendet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus etwa 45-52 Gew.-% Glycin, 23,4-28.2 Gew,-Natriumchlorid, 18-22,5 Ge\u.-% Monokaliumphosphat, 1,1-1,6 Gew.-/b Magnesiumsulfat und 4,5-5,3 Gew.-% Calciumgluconat besteht und weniger als 3 Gew.-^ Wasser enthält.8,- Mittel, das in einer wässrigen Dextroselösung gelöst und in dieser Form zur Behandlung oder Prophylaxe von Ruhr bei Haustieren verwendet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus etwa 41-48 Geu/.-)£ Glycin, 12,2-18,6 Gew.-/6 Natriumchlorid, 8,7-12,1 Gew. -% Kaliumchlorid, 19,7-24,2 Gew.->S Natriumbicarbonat, 1,1-1,6 Gew.-/£ Magnesiumsulfat und 3,3-6,6 Gew. -% Calciumgluconat besteht und weniger als 3 Gew.-/u Wasser enthält.9.- Mittel nach Anspruch 1 bis 6 in Form einer wässrigen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 30-50 g der Mischung nach Anspruch 1 bis 6 pro 1 Wasser enthält und eine Osmolalität von etwa 280-600 Milliosmol pro kg Wasser hat.10.- Verfahren zur Herstellung der wässrigen Lösung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man a) entsprechende Mengen des Mittels nach Anspruch 1 bis 6 in 1 1 Wasser auflöst oder b) entsprechende Mengen der Mischungen gemäß Anspruch 7 oder 8 in T 1 Wasser auflöst, das eine entsprechende Menge gelöster Dexcrose enthält.Der Patentanwalt:,50982 3/098 1
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