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S k i - S i c h e r h e i t s f a n g e 1 n-r i c-h t u n g Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zur Verbindung von Ski einerseits und Skischuh bzw. Bein
des Skiläufers andererseits, die insbesondere dann in Tätigkeit tritt, wenn durch
Auslösen einer Sicherheitsbindung nach einer Überbelastung keine starre Verbindung
durch diese zwischen Ski und Schuh mehr besteht.
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Derartige Vorrichtungen sind als Fangriemen, -seile oder -bänder in
vielfältigster Form und Konstruktion und aus verschiedensten Materialien bekannt.
Sie sollen verhindern, daß bei Ausübung des Ski laufs in abschüssigem Gelände nach
Auslösen der Sicherheitsbindung der Ski selbständig abgleitet und bei einem möglichen
Aufprall Personen verletzt oder Sachen beschädigt, ferner, daß Schäden an ihm eintreten
oder er verloren geht. Zweck der Erfindung ist di,e E'rfüilung dieser Forderungen
sowie außerdem die Verhütung von Verletzungen des Skiläufers selbst.
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Gebräuchliche Arten bekannter Fangvorrichtungen bestehen aus einem
Fangriemen.,. -seil oder -band (im folgenden immer mit Fangriemen bezeichnet) mit
den Befestigungsteilen für den Ski, bzw. die Sicherheitstindung' am einen Ende und
für den Schuh, b.zw. das Bein des Skiläufers am anderen Ende. Im allgemeinen sind
diese Teile aus relativ unelastischem, Material ohne die Möglichkeit nennenswerter
Längendehnunga Die für die sichere Funktion der Sicherheitsbindung nötige Bewegungsfreiheit
des
Schuhs gegenüber dem Ski wird durch einen gewissen Lägenüberschuß
des Fangriemens im Normalzustand gegeben. Nach Auslösung der Sicherheitsbindung
treten in fast allen Fällen unt.erschiedliche Beschleunigungen und Geschwindigkeiten
am Ski und am Schuh auf. Sie haben zunächst unterschiedliche Bewegungsbahnen ohne
gegenseitige Beeinflussung zur Folge bis die freie Überschußlänge des Fangriemens
aufgebraucht, ist und durch. den gespannten Fangriemen in Richtung der Verbindungslinie
schnell auf große Werte ansteigende Kräfte (großer Ruck) auf den Ski und umgekehrt
auf den Schuh, bzw. auf den Körper des; Skiläufers wirksam werden. Folgende nachteilige
Folgen können dadurch gleichzeitig, nacheinander oder alternativ auftreten: 1. Der
Fangriemen oder die Befestigungsteile werden beschädigt oder zerstört, seine Funktion
beeinträchtigt oder beendet und damit die Möglichkeit der Personen gefährdung oder'
-verletzung, Sachbes.chädigung oder Verlust des Skis eröffnet. Ferher ist Ersatzbeschaffung
für den Fangriemen nötig.
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2. Fuß oder Bein des Skiläufers werden durch die übertragenen Kräfte
unmittelbar verletzt.
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3. Ski und Schuh werden durch die Fangriemenkräfte zueinander beschleunigt,
der Ski wird direkt oder auf einer Kreisbahn mit dem Radius des Fangriemens, und
dessen Befestigungspunkt am Schuh als Mittelpunkt auf das Bein des Skiläufers. geschleudert.
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Der Aufprall mit entsprechender Relativgeschwindigkeit ruf t die häufig
zu verzeichnenden Verletzungen im Unterschenkel-und Kniebereich hervor.
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Diese Nachteile sind bekannt, mehrere Wege zur Vermeidung wurden eingeschlagen
Zur Verhinderung des Abreißens der Fangeinrichtung wird diese mit größerer' Festigkeit
ausgeführt. Damit wächst aber die unmittelbare Verletzungsgefahr beim Hängen- oder
Steckenbleiben des Skis,, sowie insbesondere bei schweren Stürzen die Gefahr
der
Schlagverletzung-durch den am und vom Fuß herumgeschleuderten Ski.
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Zum selben Zweck wurden Teile der Fangeinrichtung federnd oder mit
einer geringfügigen Durchrutschstrecke ausgeführt, jedoch mit einer am Ende des
Federweges mehr oder weniger progressiven Kraft/Weg-Charakteristik mit hohen Endlrräf
ten, gegeben durch die Bruchfestigkeit der ganzen Fangeinrichtung. Demzufolge treten
auch hier nach Ausschöpfen des Federweges bzw. der Durchrutschstrecke hohe Xräfte
auf mit den bereits beschriebenen Nachteilen. Mit den bekannten abgefederten Fangeinrichtungen
ist die Verletzungsgefahr für den Skiläufer selbst durch die Schleuderwirkung des
Federelements noch größer als bei starrer Ausführung.
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Somit bleiben für alle bekannten Lösungen von Fangeinrichtungen erhebliche
Nachteile bestehen. Aus dieser Erkenntnis heraus wurden Lösungen gesucht, die unter
gänzlicher Vermeidung einer Anbindung des Skis am Skiläufer den Verlust des Skis
am Hang und die damit verbundenen Gefahren verhindern sollen.
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Bekannt sind hierzu sogenannte Skibremsen. Das sind Einrichtungen,
bei denen nach Auslösen der Sicherheitsbindung, bzw. nach Lösen des Schuhs vom Ski
automatisch Bremsbleche oder ähnliche Teile in den Raum unterhalb der Ski-Laufflächenebene
ausfahren.
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Diese Einrichtungen haben folgende Nachteile: Die Bremswirkung ist
sehr stark von der Schneeart abhängig. Im lockeren Pulverschnee ist eine Abbremsung
nur mit großen Bremsflächen möglich, die wiederum im Ruhezustand schwer am Ski unterzubringen
sind. So ist diese Lösung insbesondere für den Tourenskilauf kaum praktikabel, da
dieser häufig im lockeren Schnee und im steilen Geiände ausgeführt wird, wobei das
Risiko eines Skiverlustes unbedingt vermieden werden muß. Ebenfalls ist bei sehr
harter, vereister Piste nicht sicher ausreichende Bremswirkung zu erreichen, da
der Ski auch seitlich gleitend
abrutschen kann. Ferner ist im Falle
eines Sturzes durch die herausstehenden Bremsteile bei einer Kollision des Skis
mit dem Skiläufer erhöhte Verletzungsgefahr gegeben.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun im Falle eines Sturzes des Skiläufers
nach Ansprechen und Auslösen der Sicherheitsbindung das Risiko zu vermindern, daß
der Ski den Skiläufer selbst verletzt, selbständig abfährt und dadurch andere Personen
verletzt oder Sachen beschädigt, selbst beschädigt wird oder verloren geht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Vorrichtung
zur Verbindung des Skis mit dem Schuh bzw. dem Körper des Skiläufers vorgesehen
wird, die nur Kräfte und Momente in einer solchen Hähe überträgt, die keine unmittelbare
Verletzung des Skiläufers verursachen kann. Diese Vorrichtung ist einstellbar für
die individuellen Anforderungen. Beispielsweise für die unterschiedliche körperliche
Konstitution oder unterschiedliche Skigewichte. Das Risiko der Gefährdung anderer
Personen wird durch die Anbindung des Skis an den Läufer solange vermieden wie ein
Verletzungsrisiko für diesen durch den an der Fangvorrichtung mitgerissenen Ski
nicht oder nicht in einem erheblichen Maße besteht. Dies ist normalerweise bei leichten
bis mittelschweren Stürzen der Fall. Bei sehr schweren Stürzen aus höheren Geschwindigkeiten
wächst jedoch das Verletzungsri siko für den Skiläufer durch den eigenen Ski sehr
stark, wenn er durch die Fangvorrichtung mit diesem verbunden bleibt. So ist es
beispielsweise im Rennbetrieb durchaus üblich auf eine Fangvorrichtung zu verzichten.
Die Gefährdung dritter Personen durch den freien Ski bedeutet dann das wesentlich
geringere Risiko.
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Erfindungsgemäß ist deshalb weiterhin eine automatische Öffnung der
Verbindung vorgesehen, die bei schweren Stürzen und bei Hängen- oder Steckenbleiben
des Skis eintritt. Dies geschieht unter Begrenzung der auftretenden Kräfte oder
Momente auf ein unschädliches maß planmäßig ohne Beschädigung oder Zerstörung der
Fangvorrichtung, sodaß eine Wiederinbetriebnahme nach dem Sturz ohne weiteres möglich
ist. Die individuelle Einstellbarkeit gestattet eine Anpassung an unterschiedliche
Forderungen an die Auslösekriterien, sodaß beispielsweise in Sonderfällen des Tourenskilaufs
die Einstellung eines hohen Auslösewertes möglich ist, wenn ein Verlust des Skis
ein außergewöhnliches Risiko darstellen würde.
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Mit den bisher bekannten Fangvorrichtungen ist es aufgrund der Verwendung
von Fangriemen, -bändern, -seilen oder dergleichen im wesentlichen nicht möglich
anderes als Zugkräfte in der Verbindung zu übertragen. Die weitere erfindungsgemäße
Ausgestaltung der Sicherheitsfangvorrichtung sieht die zusätzliche Übertragungsmöglichkeit
anderer Kräfte oder Momente vor. Damit ist es möglich die freie Bewegungsmöglichkeit
des Skis zum Körper des Skiläufers, vornehmlich dem Unterschenkelbereich, einzuschränken.
Der Ski kann nach Auslösen der Sicherheitsbindung vom Körper weggehalten werden
mit ausreichender Bewegungsfreiheit gegenüber dem Fuß ohne daß zu diesem Zweck die
Fangvorrichtung eine zu kurze Verbindung haben müßte. Die Kombination mit der erfindungsgemäßen.
Vorrichtung zur Kraft- oder Momentenbegrenzung erbringt auch hierbei die schon beschriebenen
Vorteile.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung, vornehmlich bei Fangvorrichtungen
mit Fangriemen oder dergleichen ist ausgestattet mit einer Einrichtung zur automatischen
Rückholung des Skis an den Schuh nach Auslösung der Sicherheitsbindung und nach
einer durch die Kraft- oder Momentenbegrenzung ermöglichten Bewegung
aus
der Normallage, die aber noch nicht zu einer Lösung der Fangvorrichtung geführt
hat. Diese Rückholvorrichtung wirkt nur bei einer Entlastung der Verbindung insbesondere
von gegengerichteten dynamischen Kräften, es entsteht daher kein Schleudereffekt,
sondern es wird lediglich das überschüssige Spiel der Verbindung beseitigt. Damit
wird ebenfalls die Gefahr der Schlagverletzung durch den Ski im Unterschenkel und
Kniebereich vermindert, da der Ski in der Nähe des Schuhs gehalten wird. Zweckmäßigerweise
wird der Befestigungspunkt der Fangvorrichtung am Schuh so nahe wie möglich an die
Sohle gelegt.
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Erst wenn wieder die Grenzwerte der Kraft- oder Momentbegrenzung im
Sinne einer Entfernung des Skis aus der Normallage erreicht werden, findet eine
nemerliche Verlängerung der Verbindung statt. Vorteilhafterweise wird bei der Rückholung
ein gewisses Mindestspiel als nötige Bewegungsfreiheit belassen.
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Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt.
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Fig.1 zeigt eine erfindungsgemäße Fangvorrichtung, angebracht zwischen
Skischuh 1 und hinteren Teil der Sicherheitsbindung 2 als einem mit dem Ski fest
verbundenen Teil, die aus einem oberen Befestigungsteil 4 für den Schuh, einem unteren
Befestigungsteil 5 für den Ski bzw. die Sicherheitsbindung, dem Fanghand 6 und der
Kraftbegrenzungs- und Auslöseeinrichtung 7 besteht. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung
ist im Diagramm Fig.2 gezeigt. Auf der Abszisse ist aufgetragen der Weg s des einen
Befestigungspunktes der Fangvorrichtung gegenüber dem anderen, ausgehend von der
Normallage bei eingerasteter Sicherheitsbindung. Auf der Ordinate ist aufgetragen
die Zugkraft F, die in der Verbindung wirkt. Zur ungehinderten Funktion der Sicherheitsbindung
ist ein Spiel ss vorgegeben, nach dessen Überschreitung eine Reibungsbremse, ein
hydraulischer Dämpfer oder dergl. wirksam wird, sodaß ein Kraftanstieg auf
den
eingestellten Grenzwert FG erfolgt, dann bei weiterem Einwirken dieser Kraft das
Fangband durchrutscht über eine Strekke sw an deren Ende automatisch die Verbindung
gelöst wird.
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Dieses Kraft-Wegdiagramm ergibt sich bei der richtigen Einstellung
der Grenzkraft FG und der Verlängerungsstrecke s, beim Hängenbleiben oder Steckenbleiben
des Skis oder einem sehr schweren Sturz. Die Lösung des Läufers vom Ski erfolgt
ohne Verletzungsgefahr durch die Begrenzung der Verbindungskraft auf unschädliche
Werte und ohne Beschädigung der Fangvorrichtung. Ihre neuerliche Betriebsbereitschaft
wird durch Einbringen des Fangbandes in die Kraftbegrenzungs- und Auslöseeinrichtung
hergestellt.
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Der. Kraftverlauf, wie er sich bei einem schweren Sturz des Skiläufers
mit mehreren ruckartigen Belastungen der Fangvorrichtung ergeben kann, ist im Diagramm
Fig. 3 gezeigt.
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Der Kraftverlauf, wie er sich bei einem mittleren oder leichten Sturz
ergeben kann, mit einmaligem Ansprechen der Kraftbegrenzung und kurzem Durchrutschen
ohne Lösung der Verbindung, ist im Diagramm Fig. 4 gezeigt. Die Verbindung zwischen
Ski und Skiläufer bleibt erhalten und weder für den Läufer noch für die Fangvorrichtung
sind unzulässig hohe Kräfte entstanden.
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Der Kraftverlauf mit ein- oder mehrmaliger Belastung, wie er sich
bei einem leichten Sturz, aber schon mit Öffnung der Sicherheitsbindung ergeben
kann, ist in Fig. 5 gezeigt. Die Fangkraft bleibt unter dem eingestellten Grenzwert,
die Begrenzung spricht nicht an und es findet keine Verlängerung der Verbindung
statt.
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Ein Ausführungsbeispiel hierzu ist in Fig. 6 gezeigt. Am Befestigungsteil
5 (oder 4) ist die Vorrichtung mit dem Schuh verbunden, am Befestigungsteil 4 (oder
5) mit dem Ski bzw.
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mit der Sicherheitsbindung. Das Fangband 6 ist durch die
Itraftbegrenzungs-
und Auslösevorrichtung 7 geführt.
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Fig. 7 und 8 zeigen die Vorrichtung in Längs- und Querschnitt In betriebsbereitem
Zustand. Das Fangband 6 wird in einer Führungsrinne des Grundkörpers 12 vom Spannhebel
13 über die Rolle 14 und die Blattfeder 15 angepreßt. Die Reibungskraft zwischen
dem Fangband und der Blattfeder 15 einerseits und dem Grundkörper 12 andererseits
stellt die in der Fangverbindung übertragbare Zugkraft dar. Sie ist einstellbar
durch die Wahl verschiedener Stellungen der Blattfeder innerhalb des für die Befestigungsschraube
9 im Langloch 16 gegeben Spiels.
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Die Blattfeder wird durch die Befestigungsschraube 9 und die zugehörige
Mutter 10 in der gewünschten Stellung im Grundkörper fixiert. Die zur Längsachse
des Grundkörpers schräg verlaufende Oberkante der Blattfeder sowie die Entfernung
ihrer Berührungspunkte mit Rolle und Fangband zueinander bestimmten die unterschiedliche
Anpreß- und damit Reibkraft für unterschiedliche Anforderungen. Wenn die Zugkraft
in der Fangverbindung den eingestellten Reibwert erreicht, wird das Fangband, solange
diese Kraft wirksam ist, aus der Kraftbegrenzungs- und Auslösevorrichtung gezogen
bis es schließlich gänzlich aus der Klemmvorrichtung rutscht und somit die Verbindung
gelöst ist.
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Zum Einlegen oder Herausnehmen des Fangbandes wird der Spannhebel
13 mit seiner Griffplatte 8 angehoben bzw. etwa eine Viertelumdrehung um die Drehzapfen
11 im Grundkörper geschwenkt, sodaß die Andruckrolle 14 die Blattfeder 15 nach oben
zurückfedern läßt. Damit wird das Fangband freigegeben, es kann entweder in Längsrichtung
durchgezogen oder seitlich herausgenommen, bzw. eingelegt werden. Zweckmäßigerweise
kann das überstehende freie Ende des Fangbandes durch entsprechende Formgebung oder
Vorspannung innerhalb des Bandes spiralig aufgerollt sein und zwar frei hängend
oder zum Schutz gegen Vereisung in einem Gehäuse.
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Nach einem weiteren Anspruch der Erfindung ist zwischen Ski und Schuh
eine Fangverbindung angeordnet, die mindestens eine Einrichtung zur Übertragung
einer anderen Kraft als einer Zugkraft oder eines Momentes hat, wobei eine Abfederung
oder Dämpfung erfolgen kann. Ein Ausführungsbeispiel zeigt schematisch Fig. 12.
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In iiblicher Weise ist der Skischuh 1 mit dem Ski 3 durch eine beispielsweise
zweiteilige Sicherheitsbindung 2 verbunden. Am Ski ist ein Kugelgelenk 20, am Schuh
ein Kugelgelenk 18 fest angebracht. Schwenkbar zwischen beiden befindet sich ein
starres oder bis zu einem gewissen Grad biegsames, längenveränderliches Verbindungselement
19 mit einer daran und am Schuh angelenkten Feder 21. Nach Auslösung der Sicherheitsbindung
gestattet diese Kombination innerhalb gewisser Grenzen sämtliche Bewegungen des
Skis im Raum gegenüber dem Schuh. Die Feder 21, die auch in das Gelenk 18 integriert
sein kann, hat den Zweck das Verbindungselement in seiner Ausgangslage zum Schuh
zu halten, also den Ski vom Ünterschenkelbereich des Läufers entfernt zu halten.
In ähnlicher Weise kann auch zwischen Ski und Verbindungs-element eine federnde
Einrichtung, die auch im Gelenk 20 integriert sein kann, vorgesehen sein, die in
Verbindung mit der gezeigten Kombination von Verbindungselement 19 und Feder 21
eine bestimmte Lage des Skis zum Schuh einzuhalten sucht. Vorteilhafterweise ist
die Längsachse des Skis rechtwinklig zur Untersdhenkelachse zu halten um Körperverletzungen
durch die Skiende zu vermeiden.
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Die biegsame Ausführung des Verbindungselements gestattet eine Verdrillung
der Fangvorrichtungen beider Skier, wie sie bei Drehung des Skiläufers um seine
Längsachse um mehr als eine halbe Umdrehung gegenüber beiden Skiern auftreten kariiai
Die Gelenke und die teleskopartige Führung des Verbindungselements können so gestaltet
sein, daß für bestimmte Bewegungen
von Ski und Schuh gegenein.and.er
ein Reibungs- oder sonstiger Dämpfungswiderstand zu überwinden ist, sodaß eingeleitete
Bewegungsenergie nicht gespeichert, sondern z. B. durch Umwandlung in Reibungswärme
vernichtet wird.
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Ferner können Gelenke und Verbindungselement so gestaltet sein, daß
bei berschreitung bestimmter Stellungen oder Entfernungen von Ski zu Schuh eine
zerstörungsfreie Trennung der Verbindung erfolgt. Dies kann nach den üblichen Verfahren
erfolgen, z.B.
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beim Verbindungselement durch die Wahl einer Reibpassung in der, wie
dargestellt, teleskopartigen Führung oder bei den Gelenken durch federnde Gestaltung
des die Kugel umschließenden Teils des Kugelgelenks, der Kugelpfanne oder durch
Zwischenschaltung einer Magnetverbindung.
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Die neUerliche Betriebsbereitschaft der Fangvorrichtung nach automatischer
Lösung der Verbindung wird durch Einschieben oder Eindrücken oder Aneinanderlegen
der entsprechenden Teile wiederhergestellt.
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In anderen Ausbildungen der Erfindung können die Kugelgelenke durch
eine entsprechende Kombination einachsiger Gelenke ersetzt sein oder durch elastische
Glieder. Die Längenveränderlichkeit des Verbindungselements kann ferner durch zwei-
oder mehrteilige scherenförmige Gestaltung oder durch Ausbildung als ViergelenI<system
oder einfach als längselastisches Element erreicht werden. Die Anordnung der Vorrichtung
kann vor, hinter oder neben dem Schuh oder auch zwischen Schuhsohle und Ski sein.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist zusätzlich mit einer
automatischen Rücidiolvorrichtung für den Ski ausgestattet, wie in Fig. 9 gezeigt
ist. Die Fangvorrichtung besteht aus dem Fangband 6, das am Skischuh 1 in bekannter
Weise durch Umschlingung oder auch mittels eines geeigneten Befestigungsbeschlages
angebracht sein kann, und einer Brems-, Auslöse-und Aufwickelvorrichtung für das
Fangband, die auf dem Ski 3, der Sicherheitsbindung oder sonstigen mit dem Ski verbundenen
Teilen befestigt ist. Diese Vorrichtung ist ferner mit einem Freilauf für die Rückholung
so ausgestattet, daß beim Rückzug des Fangbandes die beim Auszug wirksamen Brems-
oder Dämpfungskräfte vermindert oder ausgeschaltet werden. Es ist auch eine andere
Ausführung als die gezeigte möglich, bei der zum Auszug eine Federkraft zu überwinden
ist, die für den Rückzug abgebremst oder gedämpft wird.
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Der Kraftverlauf, wie er bei einem sehr schweren Sturz oder Hängen-
oder Steckenbleiben des Skis mit einer Trennung der Fangverbindung auftreten kann,
ist im Diagramm Fig. 10 gezeigt.
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Die Durchrutsch'strecke 5w kann hierbei kurz gehalten werden mit dem
Vorteil der schnellen Trennung der'Verbindung bei schweren Stürzen, jedoch ohne
die Gefahr der vorzeitigen Trennung bei mittleren und leichten Stürzen. Dies zeigt
der Kraftverlauf im Diagramm Fig. 11, wie er bei mittleren Stürzen mit beispielsweise
zwei Belastungsperioden auftreten kann. In der Entlastungsperiode wird das durch
die Belastung-entstandenen Spiel zim Teil wieder aufgehoben. Anders als bei Sicherheitsbindungen
ist hier die Rückstellkraft klein gegen die Auszugkraft zu halten, damit kein auf
den Ski wirksamer Schleudereffekt erzeugt wird. Günstig ist auch hier die Wahl eines
Befestigungspunktes am Schuh so nah wie möglich an der Sohle um den Ski vom Körper
fern zu halten.
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Ein detailliertes Ausführungsbeispiel,.der Erfindung ist in
lpig.
13, 14 und 15 gezeigt.
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In einem Gehäuse bestehend aus Grundplatte 45, Oberteil 22, Seitenteil
42 und Verschlußdeckel 47 befindet sich eine Welle 43 drehbar gelagert im Seitenteil
42 und Trennteil 41. Sie tragt an einem Ende starr verbunden die Bremsscheibe 23.
Auf diese wirkt von außen eine Bremseinrichtung, bestehend aus dem Bremsbelag 24,
dem Schwenkwinkel 26 als Bremsbelagträger, schwenkbar durch die Achse 27 verbunden
mit dem Bremshebel 28.
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Die Feder 25 auf der Achse 27 drückt den Schwenkwinkel 26 an einen
Anschlag 29 des Bremshebels . Dieser ist drehbar gelagert auf einer mit dem Seitenteil
42 und dem Trennteil 41 verbundenen Achse 30. Er wird durch die Feder 34 und die
Verstellmutter 35 entgegen dem Uhrzeiger (nach Fig. 14) so gedreht, daß der Bremsbelag
24 auf die Bremsscheibe 23 gedrückt wird. Die Verstellschraube 36 ist im Gehäuse
Iängfixiert durch die Feder 39, die Scheibe 38 und den Sicherungsring 37, wobei
die Feder 39 bei allen Einstellungen der Verstellmutter 35 eine größere Kraft erzeugt
als die Feder 34. Die Verstellmutter 35 ist mit ihren beiden Nasen in entsprechenden
Aussparungen des Seitenteils 42 und des Trennteils 41 geführt. Die Länge der Aussparungen
parallel zur Längsachse der Verstellschraube ergibt den Verstellbereich und damit
die Veränderlichkeit der Bremskraft.
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Zu Einstellungszwecken kann durch Abheben des Verstellschraubenkopfes
über die Scheibe 33 und den Sicherungsring 32 der Bremshebel 28 im Uhrzeigersinn
(nach Fig. 14) betätigt werden, wodurch die Bremse gelöst wird.
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Zum Aufrollen des Fangbandes ist in der Bremsscheibe 23 eine Spiralfeder
31 außenseitig in einer Nase der Bremsscheibe, innenseitig mit dem Winkel 44 am
Seitemteil 42 so befestigt, daß bei Entlastung0 der Fangverbindung das Fangband
durch die Federkraft auf die kufwickeltrommel 46 aufgewickelt wird bis zum Anschlagring
40. Hierzu ist die Aufwickeltrommel starr verbunden
mit der Welle
43 zwischen Trennteil 41 und Verschlußdeckel 47 angeordnet. Das Fangband ist durch
einen Schlitz im Oberteil 22 zur Aufwickeltrommel geführt. Beide sind nach Öffnung
des klappbaren Verschlußdeckels 47 von außen gut zugänglich.
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Zum automatischen Aufwickeln wird die Bremswirkung dadurch aufgehoben,
daß der Schwenkwinkel 26 von der Bremsscheibe um die Achse 27 entgegen der Kraft
der Feder 25 geschwenkt wird, der Bremshebel 2S somit keine Anpreßkraft auf den
Bremsbelag mehr erzeugen kann tmd leer gegen die Anschlagscheibe 33 auf der Verstellschraube
36 geht. Umgekehrt wird beim Herausziehen~ des Fangbandes der Schwenkwinlcel durch
die Feder 25 und durch die tangentiale Bremskraft selbst angedrückt an den Anschlag
29 des Bremshebels. Somit ist die Auszugkraft für das Fangband stets größer als
die Rückholkraft.
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Beim Überschreiten einer durch die Länge des Fangbandes gegebenen
Auszugstrecke gleitet dieses aus dem Schlitz ,52 im Aufwickeltrommelmantel, die
Fangverbindung wird gelöst. Zur Verhinderung des Leerrücklaufs der Aufwickeltrommel
ist auf einer in der Trennwand 41 befestigten Achse 51 ein Sperrhebel 49 vorgesehen.
Er wird von der Feder 50 an das aufgewickelte Fangband angedrückt, ohne Einfluß
auf die Drehbewegung der Aufwickeltrommel zu haben. Erst nach vollständiger Abwicklung
des Fangbandes wird der Sperrhebel an die Trommel selbst angedrückt, wo er dann
mit der Nase 48 so zum Eingriff kommt, daß der Rücklauf gesperrt wird.
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Die neuerliche Betriebsbereitschaft der Fangvorrichtung wird hergestellt
bei geöffnetem Verschlußdeckel 47 durch Einschieben des Fangbandendes in die entsprechende
Aussparung am Oberteil 22 sowie in den Schlitz 52 der Aufwickeltrommel-und anschließendes
Lösen der Sperre durch Ausschwenken des Sperrhebels 49, worauf das Fangband durch
die Feder 310 wieder aufgewickelt wird.