DE20015164U1 - Abseileinrichtung für Personen und Lasten - Google Patents
Abseileinrichtung für Personen und LastenInfo
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Description
Abseileinrichtung fur Personen und Lasten
Die Erfindung betrifft eine Abseileinrichtung für Personen und Lasten, die insbesondere im Gefahrenfall zum Einsatz kommen soll.
Bekannte Abseileinrichtungen wie Flaschenzüge oder entsprechende Bergsteigerausrüstungen weisen den Nachteil auf, dass die abzuseilende Person durch aktives Tun Einfluss auf die Abseilgeschwindigkeit nehmen muß, die Person selbst das Abseilgerät betätigt, oder eine Dritte Person den Abseilvorgang steuern muß. Das setzt bei den handelnden Personen Kenntnisse und Erfahrungen voraus. Diese sind im Regelfall nicht vorhanden. Hinzu kommt im Gefahrenfall noch die Angst.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abseilautomatik zu schaffen, die unter dem Gewicht der Last oder der Person selbsttätig arbeitet und das Abseilen mit einer ungefährlichen Geschwindigkeit vollzieht.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Abseileinrichtung für Personen und Lasten besteht aus einem am Abseilort oben befestigbaren Seil, das in einem in einem Gehäuse drehbar gelagerten Seilrad mit am Umfang umlaufender Nut geführt ist und über dieses abrollt und das Gehäuse eine Lastaufhahme aufweist, wobei im Gehäuse mindestens zwei drehbar gelagerte Quetschtrommeln vorhanden sind, die das Seil in einen Abschnitt der umlaufenden Nut des Seilrades drücken, eine im Gehäuse angeordnete lastabhängig gesteuerte und verstellbare Bremse auf das Seilrad wirkt und das Seilrad oder eine Quetschtrommel über ein Getriebe mit einer im Gehäuse angeordneten weiteren Bremse gekoppelt ist, die mit steigender Drehzahl des Seilrades auf dieses eine steigende Bremswirkung ausübt.
Der Einsatz und die Funktionsweise der Abseileinrichtung sind denkbar einfach. Je nach Einsatzort muß das Seil eine ausreichende Länge aufweisen. Die Abseilautomatik ist fertig am Seil befestigt, so dass mindestens zwei drehbar gelagerte Quetschtrommeln das Seil in einen Abschnitt der umlaufenden Nut des Seilrades drücken. Die lastabhängige Bremse ist auf einen Gewichtsmaßbereich für die abzuseilenden Lasten
eingestellt, bei dem in jedem Fall unter Last die Abseilautomatik den Abseilvorgang einleitet. In diesem Betriebszustand kann die Abseileinrichtung am künftigen Einsatzort gelagert werden und steht für den Gefahrenfall zur Verfügung. Möglich ist es auch, das Seil der Abseileinrichtung bereits an geeigneter Stelle zu verankern.
Im Einsatzfall wird das verankerte Seil in Abseilrichtung geworfen und die Person koppelt sich mit einem Gurt oder einer anderen Aufnahmeeinrichtung an die Lastaufnahme an und läßt das Gewicht auf die Abseilautomatik wirken. Das Seilrad beginnt sich am Seil abzurollen. Die lastabhängige Bremse begrenzt dabei die Abrollgeschwindigkeit um ein bestimmtes Maß. Die Abrollgeschwindigkeit würde sich jedoch unter der Wirkung der Fallbeschleunigung stetig erhöhen, wenn es nicht die drehzahlabhängige Bremse gäbe. Diese setzt mit ihrer Bremswirkung ein, wenn eine zulässige eingestellte Seilraddrehzahl erreicht ist und sorgt so dafür, das die Abseilgeschwindigkeit bis zum Ende nahezu konstant bleibt.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die lastabhängig gesteuerte Bremse eine mit dem Seilrad gekoppelte und drehbar im Gehäuse gelagerte Trommel aufweist, auf deren Außenmantel ein oder mehrere Bremsbänder oder auf deren Innenmantel eine oder mehrere Bremsbacken reibend wirken. Bei dieser Ausführung können das oder die Bremsbänder oder die Bremsbacken direkt mit der Lastaufnahme verbunden sein, derart, dass eine steigende Last die Bremswirkung auf die Trommel erhöht. Natürlich kann die lastabhängig gesteuerte Bremse auch eine Scheibenbremse sein, deren Bremssteine mit der Lastaufhahme derart verbunden sind, dass eine steigende Last die Bremswirkung auf die Scheibe erhöht.
Wichtig ist, dass die Bremswirkung dabei aber stets so bemessen sein muß, das ein Abrollen des Seilrades auf dem Seil noch mit angemessener Drehzahl möglich ist.
Als drehzahlabhängige Bremse sieht die Erfindung bevorzugt eine Fliehkraftbremse vor.
Die Fliehkraftbremse besteht aus einer im Gehäuse fest angeordneten Trommel und einer in die Trommel zentrisch hineinragenden Welle. Die Welle wird durch das Getriebe angetrieben. Auf der Welle befinden sich die sich fliehkraftabhängig bewegenden Bremssteine, die mit dem Trommelinnenmantel eine Reibpaarung bilden.
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Das Getriebe weist dabei eine Übersetzung auf, die die Drehzahl vom Seilrad zur Fliehkraftbremse hin erhöht.
In einer weiteren Ausführung sieht die Erfindung vor, dass die Bremsen in beide Drehrichtungen des Seilrades wirksam sein können. Das bietet die Möglichkeit, nach dem Abschluss eines Abseilvorganges das Seil mit Abseilautomatik wieder nach oben zu ziehen, es umgekehrt zu verankern und den nächsten Abseilvorgang vorzunehmen.
Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt: Es zeigen: 10
Fig. 1: die Seilführung durch die Abseilautomatik mit lastabhängiger Bremse und Fig. 2: das Zusammenwirken der Bremsen und des Seilrades.
In Fig. 1 wird die Abseileinrichtung für Personen und Lasten gezeigt, die aus einem am Abseilort oben befestigbarem Seil 3, das in einem in einem Gehäuse 1 drehbar gelagerten Seilrad 2 mit am Umfang umlaufender Nut 11 gerührt ist und über dieses abrollt, besteht. Im Gehäuse 1 sind zwei drehbar gelagerte Quetschtrommeln 4, von denen mindestens eine verstellbar angeordnet ist, vorhanden. Die Quetschtrommeln 4 drücken das Seil 3 in einen Abschnitt der umlaufenden Nut 11 des Seilrades 2. Weiterhin ist eine im Gehäuse 1 angeordnete lastabhängig gesteuerte und verstellbare Bremse 5 vorhanden, die auf das Seilrad 2 wirkt. Die lastabhängig gesteuerte Bremse 5 besteht hier aus einer drehbar im Gehäuse 1 gelagerten Trommel, auf deren Außenmantel ein oder mehrere Bremsbänder 6 reibend wirken. Das Bremsband 6 ist mit der Lastaufhahme 8 über den Spannhebel 7 verbunden, derart, dass eine steigende Last die Bremswirkung auf die Trommel erhöht.
Fig. 2 zeigt, dass das Seilrad 2 über ein Getriebe 9 mit einer im Gehäuse 1 angeordneten weiteren Bremse 10 gekoppelt ist, die mit steigender Drehzahl des Seilrades 2 auf dieses eine steigende Bremswirkung ausübt. Die drehzahlabhängige Bremse 10 ist als Fliehkraftbremse ausgebildet. Sie besteht aus einer im Gehäuse 1 fest angeordneten Trommel und einer in die Trommel zentrisch hineinragenden Welle. Die Welle wird durch das Getriebe 9 angetrieben. Auf der Welle befinden sich die sich fliehkraftabhängig bewegenden Bremssteine, die mit dem Trommelinnenmantel eine Reibpaarung bilden. Das Getriebe 9 weist dabei eine Übersetzung auf, die die Drehzahl vom Seilrad 2 zur Fliehkraftbremse hin erhöht.
Claims (10)
1. Abseileinrichtung für Personen und Lasten, bestehend aus einem am Abseilort oben befestigbarem Seil (3), das in einem in einem Gehäuse (1) drehbar gelagerten Seilrad (2) mit am Umfang umlaufender Nut (11) geführt ist und über dieses abrollt und das Gehäuse (1) eine Lastaufnahme aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (1) mindestens zwei drehbar gelagerte Quetschtrommeln (4), von denen mindestens eine verstellbar angeordnet ist, vorhanden sind, die das Seil (3) in einen Abschnitt der umlaufenden Nut (11) des Seilrades (2) drücken, eine im Gehäuse (1) angeordnete lastabhängig gesteuerte und verstellbare Bremse (5) auf das Seilrad (2) wirkt und das Seilrad (2) oder eine Quetschtrommel (4) über ein Getriebe (9) mit einer im Gehäuse (1) angeordneten weiteren Bremse (10) gekoppelt ist, die mit steigender Drehzahl des Seilrades (2) auf dieses eine steigende Bremswirkung ausübt.
2. Abseileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die lastabhängig gesteuerte Bremse (5) eine mit dem Seilrad (2) gekoppelte und drehbar im Gehäuse (1) gelagerte Trommel aufweist, auf deren Außenmantel ein oder mehrere Bremsbänder (6) oder auf deren Innenmantel eine oder mehrere Bremsbacken reibend wirken.
3. Abseileinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsband (6) oder die Bremsbacke mit der Lastaufnahme (8) verbunden sind, derart, dass eine steigende Last die Bremswirkung auf die Trommel erhöht.
4. Abseileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die lastabhängig gesteuerte Bremse (5) eine Scheibenbremse ist, deren Bremssteine mit der Lastaufnahme (8) derart verbunden sind, dass eine steigende Last die Bremswirkung auf die Scheibe erhöht.
5. Abseileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die drehzahlabhängige Bremse (10) eine Fliehkraftbremse ist.
6. Abseileinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fliehkraftbremse aus einer im Gehäuse (1) fest angeordneten Trommel und einer in die Trommel zentrisch hineinragenden Welle besteht, die Welle durch das Getriebe (9) angetrieben ist und sich auf der Welle die sich fliehkraftabhängig bewegenden Bremssteine befinden, die mit dem Trommelinnenmantel eine Reibpaarung bilden.
7. Abseileinrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (9) eine Übersetzung aufweist, die die Drehzahl vom Seilrad (2) oder von einer Quetschtrommel (4) zur Bremse (10) hin erhöht.
8. Abseileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Quetschtrommeln (4) im Abstand zum Seilrad (2) verstellbar angeordnet ist.
9. Abseileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (11) eine Riffelung aufweist, die ein Rutschen des in die Nut (11) gedrückten Seiles (3) in der Nut (11) verhindert.
10. Abseileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsen (5) und (10) in beide Drehrichtungen des Seilrades (2) wirksam sind.
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