DE2453872C3 - Verwendung eines Gemisches gesättigter Kohlenwasserstoffe als Grundlage für kosmetische Präparate - Google Patents
Verwendung eines Gemisches gesättigter Kohlenwasserstoffe als Grundlage für kosmetische PräparateInfo
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Description
CH3
-CH2-C=CH-CH2-
-CH2-C=CH-CH2-
15
Als Grundlage für kosmetische Präparate wird Squalan in weitem Umfang verwendet. Diese Verbindung
wird durch Reduktion von Squalen erhalten, das beispielsweise aus Haifischleberöl gewonnen wird.
Natürlichem Squalen haftet jedoch ein spezieller Geruch an, der während der Lagerung an Intensität
zunimmt. Dies verschlechtert die Qualität kosmetischer Präparate. Ferner hat Squalan den Nachteil, daß es als
Naturstoff nicht in beliebigen Mengen zur Verfügung steht.
Ein Verfahren zur Herstellung eines Squalanersatzes durch Polymerisation von Dipenten ist in der japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 11446/63 beschrieben.
Die Ausbeute beträgt bei diesem Verfahren lediglich etwa 24 Prozent, bezogen auf eingesetztes Dipenten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Grundlage für kosmetische Präparate zu schaffen, die
Squalan ersetzen kann. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung betrifft somit den im Anspruch gekennzeichneten Gegenstand.
Synthetischer Polyisoprenkatuschuk wird durch Polymerisation von Isopren in Gegenwart eines Ziegler-Natta-Katalysators
oder eines Lithium-Katalysators hergestellt. Das Polymerisat besteht zu 92 bis 97
Prozent aus der eis-1,4-Konfiguration.
Es ist bekannt, daß niedermolekulare Kohlenwasserstoffe durch thermische Zersetzung von Naturkautschuk
erhalten werden. Beispielsweise haben H. S t a u d i η g e r et al, HeIv. Chim. Acta„ Bd. 5 (1922), S.
785, Naturkautschuk bei einem Druck von 0,1 Torr trocken erhitzt und eine Destillatfraktion in einer
Menge von 63,5 Prozent sowie harzartige Verbindungen
in einer Menge von 36,5 Prozent erhalten. Diese Versuche wurden mit nahezu dem gleichen Ergebnis
wiederholt. Beim trockenen Erhitzen von Naturkautschuk fiel ein Destillat in einer Menge von etwa 60
Prozent und ein harzartiger Rückstand in einer Menge von etwa 40 Prozent an. Der Gehalt an Kohlenwasserstoffen
mit 25 bis 35 Kohlenstoffatomen im Destillat betrug nur 20 Prozent. Diese Kohlenwasserstoffe hatten
einen schlechten Geruch, der durch Verunreinigungen, wie Proteine, hervorgerufen wurde, die im Naturkautschuk
enthalten sind. Die Entfernung der schiecht-riechenden Substanzen war sehr schwierig. Überraschenderweise
erhält man beim trockenen Erhitzen von synthetischem Polyisoprenkautschuk unter vermindertem
Druck in nahezu lOOprozentiger Ausbeute ein Destillat, das Kohlenwasserstoffe mit 25 bis 35
Kohlenstoffatomen in einer Menge von etwa 65 Prozent 6j enthält. Diese Kohlenwasserstoffe haben einen wesentlich
geringeren schlechten Geruch und das Hydrierungsprodukt der Kohlenwasserstoffe ist ein angenehm
in der π einen Wert von etwa 220 000 besitzt Dieser Kautschuk kann beispielsweise durch Polymerisation
von Isopren in Gegenwart eines Ziegler-Katalysators oder eines Lithium-Katalysators großtechnisch hergestellt
werden; vgL F. W. S t r a ν e 1 y, Industrial and Engineering Chemistry. Bd. 48, Nr. 4 (1956), Seiten 778
bis 783.
Zur Herstellung der gesättigten Kohlenwasserstoffe wird synthetischer Polyisoprenkautschuk in kleinen
Stücken auf Temperaturen von etwa 300 bis 400"C, vorzugsweise 340 bis 3500C, und bei einem Druck von
0,1 bis 5 Torr, vorzugsweise 0,1 bis 1,0 Torr, gleichmäßig
erhitzt. Die thermische Zersetzung und Destillation wird vorzugsweise etwa 30 Minuten bei etwa 350°C
durchgeführt, wenn 1 kg Kautschuk eingesetzt wird. Das erhaltene Destillat wird fraktionierend destilliert
und die Fraktion vom Siedebereich 155 bis 240° C/1 Torr
aufgefangen. Diese Fraktion besteht aus Kohlenwasserstoffen mit etwa 25 bis 35 Kohlenstoffatomen. Diese
Fraktion wird bei Normaldruck oder erhöhtem Druck in Gegenwart eines Katalysators, wie Palladium, Nickel
oder Platin, katalytisch hydriert Die katalytische Hydrierung wird im allgemeinen bei Temperaturen von
etwa Raumtemperatur, beispielsweise 20 bis 300C, bis etwa 3000C durchgeführt. Bei Verwendung von
Palladium- oder Platin-Katalysatoren wird die Hydrierung im allgemeinen bei Temperaturen von Raumtemperatur
bis etwa 1000C und bei Verwendung von Nickel-Katalysatoren bei etwa 100 bis 3000C, vorzugsweise
250" C durchgeführt. Der Katalysator wird im allgemeinen in einer Menge von etwa 3 bis 10
Gewichtsprozent, bezogen auf die eingesetzte Kohlenwasserstofffraktion, verwendet Bei Verwendung von
Nickel als Katalysator ist die Hydrierung im allgemeinen innerhalb etwa 5 bis 10 Stunden bei etwa 2500C
beendet.
Die genaue chemische Struktur der erhaltenen gesättigten Kohlenwasserstoffe ist noch nicht bekannt
Vermutlich haben diese Kohlenwasserstoffe eine ähnliche Struktur wie offenkettige Terpenkohlenwasserstoffe,
die durch 1,4-Verknüpfung von Isopren gebildet werden. Da Squalan ein offenkettiger Terpenkohlenwasserstoff
mit Isopropylgrupen an beiden Enden des Moleküls ist, könnte man vermuten, daß die
Eigenschaften der erhaltenen gesättigten Kohlenwasserstoffe ähnlich den Eigenschaften von Squalan sind.
Versuche haben jedoch ergeben, daß die gesättigten Kohlenwasserstoffe zwar hinsichtlich ihrer Fließfähigkeit
als Grundlage für kosmetische Präparate ähnlich sind, daß sie jedoch überlegene Eigenschaften hinsichtlich
öligem Griff. Löslichkeit und Emulgierbarkeit besitzen, keine Hautreizungen hervorrufen und stabil
sind.
Die Grundlage kann erfindungsgemäß beispielsweise aus ölgrundlage in Cold Creams, Gewebecremes,
hygienischen Cremes, Nährcremes, Handcremes, Massagecremes,
Gesichtcremes, Reinigungscremes, Rasiercremes, Nachrasurcremes, Sonnenschutzmittel^ Sonuenschutzölen,
Lippenstiften und Make-up-Stiften verwendet werden.
Die Eigenschaften der erfindungsgemäß als Grundlage für kosmetische Präparate verwendeten gesättigten
Kohlenwasserstoffe ist in der Tabelle zusammen mit den Eigenschaften von Squalan wiedergegeben.
Eigenschaften Gesättigte Gesättigte Squalan Kohlenwasser- Kohlenwasserstoffe,
haupt- stoffe. C25-C35
sächlich C30
sächlich C30
'S
Kp, 195-215 155-240
°C/1 Ton-Spezifisches 0,898B 0,8729
Gewicht, dS
Gewicht, dS
punkt
Jodzahl 0 0
Jodzahl 0 0
205-215
0,8106 20
-55°C
25
0,8106 20
-55°C
25
gemäß Beispiel A
Paraffin
Aqua dest
Parfüm
Gew.-%
38,0
7.0
3.8
0,2 25,5
05
Die Creme enthält ferner ein Antioxidationsmittel und ein Antiseptikum in entsprechender Menge. Zur
Herstellung der Cold Cream wird zunächst das destillierte Wasser auf 700C erwärmt Ferner wird ein
Gemisch der anderen Bestandteile unter Erwärmen auf 70° C geschmolzen. Hierauf wird das destillierte Wasser
allmählich in das geschmolzene Gemisch eingetragen und emulgiert Sodann wird das Gemisch unter Rühren
abgekühlt, bei 400C in einen Behälter abgefüllt und
abkühlen gelassen.
Beispiel 2 Herstellung eines Make-up-Stift
Der Erstarrungspunkt wurde in einem Aceton-Trokkeneisbad gemessen.
In einem Zersetzungskolben werden 100 g synthetischer Polyisoprenkautschuk in kleine.i Stücken vorgelegt
Die Luft im Kolben wird dm ch Stickstoff verdrängt
und der Kolben evakuiert Sodann wire der Kolbeninhalt
bei einem Druck von 0,1 Torr auf 340 bis 350° C erhitzt Innerhalb etwa 17 Minuten beginnt die
Zersetzung des Kautschuks, und nach weiteren 13 Minuten werden 100 g eines Destillats erhalten. Im
Kolben verbleibt praktisch kein Rückstand. Das Destillat wird unter vermindertem Druck fraktionierend
destilliert Es werden 65 g einer Fraktion vom Siedebereich 155 bis 240°/l Torr erhalten. Diese
Fraktion wird in einem Autoklav bei einer Temperatur von 1000C und einem Wasserstoffdruck von 100 kg/cm2
in Gegenwart von 10 g Raney-Nickel hydriert. Die Hydrierung ist nach 2 Stunden beendet. Danach wird
das Hydrierungsprodukt abgekühlt, vom Katalysator abfiltriert und unter vermindertem Druck destilliert. Es
werden 63 g gesättigte Kohlenwasserstoffe erhalten. J0
Die Eigenschaften dieser Kohlenwasserstoffe sind die gleichen, wie sie in der Tabelle angegeben angegeben
sind.
Nachstehend werden einige Rezepte und Arbeitsvorschriften für die Herstellung kosmetischer Präparate
gegeben.
Beispiel 1
Herstellung einer Cold Cream vom Wasser-in-öl-Typ
Herstellung einer Cold Cream vom Wasser-in-öl-Typ
gemäß Beispie! A
Paraffin
Gew.-%
25,0 .
7,0 10,0
5,0
3,0 50,0
Der Stift enthält ferner Parfüm und ein Antioxidationsmittel in entsprechender Menge. Zur Herstellung
des Stifts werden die gesättigten Koh.1 "jiwasserstoffe
mit Myristinsäureisopropylester vermischt Anschließend wird das Sorbitansesquioleat und das Puderpigment
zugegeben und gründlich vermischt Ein Gemisch von Carnaubawachs und Paraffin wird unter Erwärmen
geschmolzen. Hierauf wird das erhaltene ölige Gemisch in dem geschmolzenen Gemisch gleichmäßig dispergiert.
Das Gemisch wird kräftig gerührt in eine Form gegossen und abgekühlt
Beispiel 3 Herstellung eines Sonnenschutzöls
gemäß Beispiel A
Olivenöl
Gew.-%
60
37
60
Lanolin
Vaseline
12,0 tionsmittel und ein Parfüm in entsprechender Menge.
3,0 Zur Herstellung des Sonnenschutzöls werden die
10,0 Bestandteile gründlich miteinander vermischt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines durch thermischen Abbau von synthetischem Polyisoprenkautschuk unter vermindertem Druck, Fraktionieren des erhaltenen Destillats und katalytisch« Hydrierung der bei 155 bis 240°C/l Torr siedenden Fraktion erhaltenen Gemisches gesättigter Kohlenwasserstoffe als Grundlage für kosmetische Präparate.riechendes farbloses 01, das seine Farbe und seinen Geruch ebenso wie natürliches Squalan beibehältDer zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Kohlenwasserstoffe eingesetzte synthetische PoIyisoprenkautschuk besteht zu 92 bis 97 Prozent aus der cis-M-Kor.-figuration, er hat einen Polymerisationsgrad von etwa 220 000 und die allgemeine Formel
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