DE2360306C3 - Verwendung eines Öls als Zusatz zu Kosmetika - Google Patents
Verwendung eines Öls als Zusatz zu KosmetikaInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines durch Polymerisation von Monoolefinen gewonnenen Öls
als Zusatz zu Kosmetika. Hierfür muß das synthetische öl völlige Farblosigkeit und Geruchlosigkeit sowie hohe Stabilität besitzen, von der Haut, auf die
es keinerlei Reiz ausübt, gut aufgenommen werden und gegen Wasser beständig, aber doch leicht entfernbar sein.
Aus der amerikanischen Patentschrift 3075026 ist
ein Verfahren zum Polymerisieren von Monoolefinen mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen im Molekül bekannt,
das darin besteht, das Monoolefin mit einem Katalysator aus Vanadintetrachlorid unter Polymerisationsbedingungen zusammenzubringen. Die Polymerisa
tionstemperatur soll dabei zwischen 38° C und
149° C liegen. Dabei sol! der genannte Katalysator
in Mengen von 0,5 bis 5,0 Gew.% vorhanden sein.
S Erfindung werden Isobutylen oder Abfallolefine mit
4 Kohlenstoffatomen im Molekül unter Verwendung von Friedel-Crafts-Katalysatoren polymerisiert, dann
werden die niederpolymeren Anteile mit einem Molekulargewicht von etwa 250 und die hochpolymeren
Anteile mit einem Molekulargewicht über etwa 600 durch Destillation entfernt. Die erhaltene Mittelfraktion wird anschließend zu einer Verbindung hydriert,
deren Peroxydwert, Bromzahl, Carbonylwert und Säurezahl praktisch null sind und die eine Viskosität
»5 von 15 bis 35 Zentistokes bei 37° C besitzt. Das gewonnene öl ist farblos, geruchlos, beständig und wird
von der Haut gut aufgenommen.
Die Polymerisation kann bei - 30° C bis + 60° C durchgeführt werden, wobei als Katalysatoren in er-
ao ster Linie AluminiumtrichJorid und Bortrifluorid in
merisationstemperatur von 20° C bis 50° C erwiesen.
mit einer Viskosität von etwa 15 bis 35 Zentistokes
a5 bei 37° C und einem Molekulargewicht von 250 bis
600 als Zusatz zu Kosmetika, das in folgender Weise hergestellt worden ist:
1. Polymerisation von Isobutylen allein oder Abfallolefinen mit 4 Kohlenstoffatomen im MoIe-
kül, enthaltend 1-Buten, 2-Buten, Butadien und
Isobutylen in Gegenwart von Aluminiumtrichlorid oder Bortrifluorid als Katalysator.
2. Destillieren des Reaktionsprodukts unter vermindertem Druck.
3. Hydrieren der Destillatfraktion und
4. Wasserdampfdestillation oder Lösungsmittelextraktion oder Reinigung des Produktes mit Aktivkohle.
Int. Cl.: A 61 K7/00 Veröflentlichungstag: 29. 6.78
Diese Maßnahmen sollen im einzelnen wie folgt näher beschrieben werden:
1. Abtrennen des nicht in Reaktion getretenen Gases der leichten und hochmolekularen Verbindungen
Das nicht in Reaktion getretene Gas und die leichte Fraktion mit einem Molekulargewicht unter 250 werden
als Verlauf abdestilliert. Die Hauptfraktion stellt das gewünschte Polymerisat dar, welches von dem
Polymeren mit einem Molekulargewicht über 600 abgetrennt wird. Die Hauptfraktion stellt das Rohmaterial
gemäß der Erfindung dar.
Die leichte Fraktion ist luftempfindlich und kann leicht zu riechenden Verbindungen wie Aldehyden,
Ketonen und dergleichen oxidiert werden.
Die Oxidation an der Luft wird weiterhin in Gegenwart von Licht, Hitze und Wasser beschleunigt. Da die
Carbonylverbindungen einen starken Geruch besitzen und die Qualität des gewünschten Produktes vermindern,
soll diese leichte Fraktion durch Destillation soweit entfernt werden, daß sie durch gaschromatographische
Verfahren nicht mehr nachweisbar ist.
2. Hydrierung
Das so erhaltene Produkt wird unter Verwendung eines Nickel- oder Palladiumkatalysators bei 150 bis
2300C unter einem Wasserstoffdruck von 15-25 atü hydriert.
3. Desodorierung
Das nach dem unter Abschnitt 2. beschriebenen Verfahren gewonnene ölige, flüssige C 4-Polymerisat
wird durch Wasserdampfdestillation unter vermindertem Druck oder durch Behandeln mit Aktivkohle oder
durch Anwendung einer Lösungsmittelextraktion desodoriert, um schlechtriechende Verunreinigungen
zu entfernen. Bei der Wasserdampfdestillation ist es zu empfehlen, die Temperatur des Polymerisats unter
130°C zu halten, um das Produkt gegen eine Qualitätsverschlechterung zu schützen.
Das für kosmetische Zwecke geeignete öl, wie es gemäß der Erfindung gewonnen wird, bleibt lange Zeit
wasserhell und geruchlos. Es zeigt auf der Haut keinerlei Reizwirkung und weist beim Berühren ein angenehmes
Gefühl auf. Es läßt sich ebenso gut oder noch besser als Squalan auf die Haut aufsprühen.
Fs kann in üblicher Weise als Grundstoff für Reinigungsöl,
für eine Lotion, für Lippenstifte, für Haarwasser, für Salbenpräparate, Manikürmittel und dergleichen
verwendet werden.
Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
Beispiel 1
Beispiel 1
100 Gewichtsteile C 4-Olefine, die durch Extraktion
nach der Polymerisation von Butadien aus einer C 4-Fraktion erhalten sind, werden mit 0,2 Gewichtsteilen
Aluminiumchlorid 4 Stunden lang in einem Reaktor auf 3C°C erhitzt.
Die Fraktion mit einem Siedegebiet unter 1200C bei
einem Druck von 1 -2 mm Quecksilbersäule wird verworfen. Ebenso wird die Fraktion mit einem Siedebereich
über 2000C bei 1 -2 mm Druck Quecksilbersäule
als Rückstand entfernt. 100 Gewichtsteile des so durch
jo Destillation gewonnenen Produktes werden 6 Stunden
bei einem Druck von 17 Atmosphären unter einer Temperatur von 1600C im Autoklaven unter Verwendung
von 5 Gewichtsteilen Nickel, die auf einem Kieselsäureträger niedergeschlagen sind, hydriert. Nach der
j5 Hydrierung wird der Katalysator durch Filtration abgetrennt.
Die Bromzahl und der Peroxydwert des Produktes sind O. Der Chlorgehalt beträgt 5 Teile pro Million.
Das so erhaltene Erzeugnis wird 2 Stunden bei einem Druck von 2 mm Quecksilbersäule und einer Temperatur
von 110-120°C durch Wasserdampfdestillation desodoriert.
Die Eigenschaften des Produktes, seine Viskosität, sein Peroxydwert, seine Bromzahl, sein Carbonylwert
und seine Säurezahl ergeben sich aus Tabelle 1.
Gleiche Mengen von Äthanol und dem bei der Hydrierung erhaltenen Erzeugnis nach Bei^pn.' 1 werden
1 Stunde lang am Rückflußkühler gekocht, ι 'ach Abtrennung der Äthanolschicht wird das übrige Äthanol
durch Destillation abgetrieben und das Produkt desodoriert. Anstelle von Äthylalkohol können auch
Methyläthylketon, Aceton, Methylalkohol für diesen Zweck verwendet werden.
Obwohl verschiedene Desodorisierungsverfahren als Beispiel hier angegeben sind, soll hierdurch der
Schutzumfang der Erfindung nicht begrenzt sein. Die Eigenschaften des Produkts, seine Viskosität, sein
Peroxydwert, seine Bromzahl, sein Carbonylwert und seine Säurezahl sind aus Tabelle 1 ersichtlich. Ein
Lagerungstest des Produkts ist aus Tabelle 2 ersichtlich.
Der Lagerungstest erfolgte durch Aufbewahren des Erzeugnisses in einem Bad bei 8O0C. Während dieser Lagerung wurde der Peroxydwert, der Carbonylwert, die Säurezahl und der Geruch des Erzeugnisses ge r> rn ft
Der Lagerungstest erfolgte durch Aufbewahren des Erzeugnisses in einem Bad bei 8O0C. Während dieser Lagerung wurde der Peroxydwert, der Carbonylwert, die Säurezahl und der Geruch des Erzeugnisses ge r> rn ft
21 60
Eigenschaften des Produkts
Produkt
Nr.
Nr.
Durchschnittliches
Molekulargewicht
Molekulargewicht
Viskosität
bei 370C
cst.
bei 370C
cst.
Peroxydwert Bromzahl
Carbonylwert
Säurezahl
Geruch
Beispiel 1 | 320 | 20 | 0 | 0 | 0 | 0 | keiner |
Beispiel 2 | 333 | 20,5 | 0 | 0 | 0 | 0 | keiner |
Squalen | 392 | 18 | 0 | 0 | 0 | 0 | keiner |
Tabelle 2 | |||||||
Lagerungstest |
Eigenschaften
Proben Lagerungsdauer in Stunden
10 50
100
200
Peroxydwert | A | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,2 |
B | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,01 | 0,2 | |
C | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,05 | 0,3 | |
Carbonylwert | A | 0,0 | 0,0 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
B | 0,0 | 0,0 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | |
C | 0,0 | 0,0 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | |
Säurewert | A | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,1 |
B | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,1 | |
C | 0,0 | O4O | 0,0 | 0,0 | 0,1 | |
Geruch | A | keiner | keiner | keiner | keiner | keiner |
B | keiner | keiner | keiner | keiner | keiner | |
C | keiner | keiner | keiner | keiner | sehr schwach |
A: Proben nach Beispiel 1.
B: Proben nach Beispiel 2.
C: Squalen.
B: Proben nach Beispiel 2.
C: Squalen.
Anschließend wurden Versuche am tierischen und menschlichen Körper mit dem nach Beispiel 1 erhaltenen
Produkt wie folgt durchgeführt:
a) Hautreizung (Tierversuche)
Die Wirkung auf der Haut wurde nach 24 und 28 Stunden beobachtet, nachdem das Erzeugnis an
6 Kaninchen von 2-3 kg Gewicht angewendet worden war. Irgendeine Reizung in der Art eines Erythems,
eines Eschars oder eines Oderns wurde weder an der
unversehrten noch an der rasierten Haut des Kaninchens festgestellt.
b) Hautreizung (Versuch am Menschen)
Als Ergebnis des sogenannten Patch-Tests, der durch unmittelbare Anwendung an 50 erwachsenen Männern
und Frauen durchgeführt wurde, ergab sich durch Beurteilung mit bloßem Auge, wie in Tabelle 3 angegeben,
daß der Einfluß des Produkts auf die menschliche Haut negativ war.
Primäre Hautreizung
50
Tierversuch
Versuch am Menschen
1. | Produkt gemäß der Erfindung | 0,00 | 0/50 |
55 2. | Squalen | 0,00 | 0/50 |
3. | nicht gereinigtes Polymerisat | 0,62 | 1/50 |
Die Versuche über die innere Giftigkeit an Mäusen lieferten folgende Ergebnisse:
Giftigkeit (LD50)
68,9 g/kg.
Die Ergebnisse der Augenreizung an Kaninchen waren negativ.
Wie oben erwähnt, sind die gemäß der Erfindung gewonnenen, gereinigten C4-Polymerisate den unge-
;einigten Produkten hinsichtlich der Hautreizung, der Augenreizung, des Gefühls und der Giftigkeit erheblich
überlegen.
Vergleichsbeispiel 1
Ein Lagerungstest fur Squalen ist aus Tabelle 2 ersichtlich. Die Eigenschaften sind in den Tabellen 1
und 3 angegeben und die Copolymerisate gemäß der Erfindung sind Squalen als Öl für kosmetische Zwecke
gleichwertig.
Anwendungen des Öls gemäß der Erfindung für kosmetische Produkte sind aus den folgenden Beispielen
ersichtlich:
Beispiel 3 Cold-Cremmassen
Die nach Beispiel 1 erhaltenen C 4-Polymerisate werden mit den unten angegebenen Chemikalien zur
Herstellung von Cold-Crem gemischt.
Der so erhaltene hygienische Crem ist einem solchen überlegen, der durch Vermischen der gleichen Chemikalien
mit Squalen anstelle von C 4-Polymerisaten erhalten wird. Er besitzt die gleichen kennzeichnenden
Eigenschaften wie das Produkt gemäß Beispiel 3.
Beispiel 5 Lotionmischung
Flüssige Copolymerisate entsprechend Beispiel 1 werden mit den folgenden Chemikalien zur Herstellung
einer Körperlotion gemischt.
Gewichts-%
Gewichts-% Produkt gemäß der Erfindung
Produkt gemäß der Erfindung 12,0
Flüssiges Paraffin 70 20,0
Bienenwachs 12,0
Cetylalkohol 6,0
Lanolin 4,5
Isopropylmyristat 5,0
Glycerynmonostearat 3,0
Polyoxyäthylensorbitanmonooleat 3,0
Propylenglycol 3,9
Kaliumhydroxid 0,1
Wasser 30,0
Perfum & Methylparaben 0,5
Skliro
Volpo 3 J
Pblychcl5j
Glycerin
Wasser
Volpo 3 J
Pblychcl5j
Glycerin
Wasser
sämtliche Produkte der Firma Croda Premier Ltd., Yorkshire, England
14,0 2,0 3,0 1,0 4,0
76,0
Die so erhaltene Körperlution ist gegenüber einei solchen überlegen, die durch Mischen der gleicher
Chemikalien unter Verwendung von Squalen anstellt von C 4-Polymerisaten erhalten worden ist.
Ein derart hergestellter Coldcrem ist dem durch Mischen der gleichen Chemikalien mit Squalen anstelle
von C 4-Polymerisaten überlegen. Der Cold-Crem ist farblos, geruchlos, besitzt eine gute Beständigkeit, gute
Hautverträglichkeit, weist bei Berührung eine angenehme Empfindung auf und läßt sich gut verteilen.
Beispiel 4 Hygienische Cremmasse
Flüssige C 4-Polymerisate, wie sie in Beispiel 1 beschrieben sind, und die folgenden Chemikalien werden
zur Herstellung eines hygienischen Crems gemischt.
Beispiel 6 Lippenstiftmasse
Flüssige C 4-Polymerisate gemäß Beispiel 1 werder mit folgenden Chemikalien zur Herstellung einer Lip·
penstiftmasse gemischt.
Bestandteile | Gewichts-% |
Produkt gemäß der Erfindung | 10,0 |
Stearinsäure | 10,0 |
Isostearinsäure | 5,0 |
Lanolin | 2,5 |
Stearylalkohol | 5,0 |
Glycerinmonostearat | 3,0 |
Polyoxyäthylensorbitanmonopalmitat | 3,0 |
Glycerin | 2,0 |
Triäthanolamin | 1,0 |
Wasser | 58,0 |
Perfum und Konservierungsmittel | 0,5 |
Bestandteile | Gewichts-0/ |
Produkt gemäß der Erfindung | 5,0 |
45 Bienenwachs | 13,0 |
Mikrowachs (ein Produkt der Firma | 3,0 |
Kilgore Refining & Co.) | |
Gaswachs | 2,0 |
Carnaubawachs | 2,0 |
so Lanolin | 5,0 |
Hydriertes Baumwollsamenöl | 5,0 |
Rizinusöl | 40,0 |
Isostearylalkohol | 12,0 |
Propylenglycolmonoricinplat | 6,0 |
55 Pigmente und Perfum | 7,0 |
Die so erhaltene Lippenstiftmasse ist einer solche überlegen, die unter Verwendung der gleichen Chem
kalien, aber mit Hilfe von Sgualen, anstelle der erfir
dungsgemäßen C^-Polymerisate gewonnen ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines Öls mit einer Viskosität von etwa 15 bis 35 Zentistokes bei 37° C und einem Molekulargewicht von 250 bis 600, das in folgender Weise hergestellt worden ist:a) Polymerisation von Isobutylen allein oder Abfallolefinen mit 4 Kohlenstoffatomen im Molekül, enthaltend 1-Buten, 2-Buten, Butadien, Isobutylen in Gegenwart von ALCl3 oder BFj als Katalysator;b) Destillieren des Reaktionsproduktes unter vermindertem Druck;c) Hydrieren der Destillationsfraktion undd) Wasserdampfdestillation oder Lösungsmittelextraktion oder Reinigung mit Aktivkohleals Zusatz zu Kosmetika.
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-
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8380 | Miscellaneous part iii |
Free format text: ES ERFOLGT EIN ERGAENZUNGSDRUCK DER FEHLENDEN BESCHREIBUNG AB SEITE 3, ZEILE 16,- SEITE 12 VOM 04.12.73 |