DE2453753B2 - Bogenbremse - Google Patents
BogenbremseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogenbremse an einem mit einem endlosen Kettenförderer zusammenarbeitenden
Bogenausleger von Druckmaschinen in Form einer sich quer zur Bogenförderrichtung erstreckenden,
mit Saugdüsen versehenen Bremsleiste.
Der an den Saugdüsen der Bremsleiste benötigte Unterdruck wird bei bekannten Ausführungen ausnahmslos
durch mechanisch wirkende Saugluftpumpen erzeugt, wobei gleichermaßen Pumpen der Vielzellen-,
Drehkolben- oder Seitenkanal-Bauart oder auch einfache Ventilatoren zur Anwendung kommen.
Allen Anlagen dieser Art ist der gleiche Nachteil gemeinsam, daß nämlich der unvermeidbar angesaugte
Papierstaub sowohl die Verbindungsleitungen zwischen den Saugdüsen und dem Unterdruckerzeuger, als auch
die Unterdruckerzeuger selbst und die Bremsleiste in starkem Maße verschmutzt. Da der Papierstaub mit
Leimteilchen aus der Papiermasse versetzt ist, bildet sich innerhalb relativ kurzer Zeit ein extrem fest
haftender Belag, der nur unter großem Zeitaufwand wieder entfernt werden kann. Dies ist mit erheblichen
Kosten verbunden und insbesondere dann, wenn auch der Sauglufterzeuger zwecks Reinigung demontiert
werden muß.
Üblicherweise werden zur Verminderung dieser Nachteile wohl in die Saugleitungen Filter eingeschaltet.
Diese können jedoch nur Papierstaub oberhalb einer gewissen kleinsten Partikelgröße zurückhalten, da
andernfalls der Raumbedarf für den Filter sowie der durch den Filterwiderstand verursachte Druckverlust
nicht mehr zu verantwortende Werte annehmen würde.
Andererseits müssen mit Rücksicht auf die erforderliche leichte Zugänglichkeit die Filter außerhalb der
Druckmaschine angeordnet werden. Das hat zur Folge, daß die Luftleitung zwischen der Bogenbremse und dem
Filter ungeschützt ist, und daß insbesondere die
Bogenbremse selbst sehr stark verschmutzt. Da diese funktionsbedingt an einer schlecht zugänglichen Stelle
innerhalb der Druckmaschine angeordnet ist, kann sie nur unter erheblichem Zeitaufwand gereinigt werden.
Zur Vermeidung der Nachteile der allgemein üblichen, mittels Saugluft betriebenen Bogenbremsen
wurden wohl schon über die Bogenbreite sich erstreckende, entgegen der Bogenbewegung und
annähernd parallel zur Bogenbahn gerichtete Bremsdüsenleisten vorgeschlagen, die mit Druckluft gespeist
werden (DE-AS 21 35 105).
Hierbei wird durch den zwischen dem Bogen und einem Leitblech mit hoher Geschwindigkeit fließenden
Luftstrom eine Reibungskraft auf die Bogenunterseite ausgeübt, die die gewünschte Bremskraft entgegen der
Förderrichtung des Bogens bilden soll.
Aufgrund bekannter physikalischer Effekte entsteht ferner zwischen dem Bogen und dem Luftleitblech ein
von der Luftgeschwindigkeit abhängiger Unterdruck, der bewirkt, daß der Bogen gegen die Oberkante der
ßlasluftdüsen gedrückt wird. Es entsteht somit an dieser
Stelle eine Reibungskraft, die die vorgenannte Bremskraft unterstützt. Von einer berührungsfreien Bogenbremsang
im exakten Sinne kann bei diesem System somit nicht gesprochen werden.
Nachteilig ist bei dieser mit Druckluft arbeitenden Bogenbremsung der Tatbestand, daß der Blasluftstrom
zwangsläufig in die Bahn der abzulegenden Bogen gerichtet ist, wodurch diese ins Flattern geraten. Dies
kann im Extremfall und insbesondere bei dünnen, empfindlichen Papieren so stark werden, daß die Bogen
deformiert werden oder einreißen. Ein weiterer Nachteil dieses Systems ist darin zu sehen, daß infolge
der vorgegebenen Richtung des Blasluftstroms der anfallende Papierstaub in die Druckmaschine geblasen
wird.
Weiterhin ist durch das deutsche Gbm 19 73 433 ein Saugheber zum Vereinzeln von Streifen aus Holzfurnier
bekannt, bei dem der Unterdruck an der Saugöffnung mittels einer mit Druckluft beaufschlagten Luftstrahlpumpe
erzeugt wird. Diese Anordnung erfordert jedoch noch längere Saugleitungen, die die bereits angeführten
Nachteile zur Folge haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die üblichen getrennt angeordneten Unterdruckerzeuger zu
vermeiden und eine Anordnung mit möglichst kurzen Saugleitungen zu erstellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Mit dieser, auf dem Injektorprinzip beruhenden Vorrichtung werden die Nachteile der bekannten
Bogenbremsen vermieden und zwar sowohl der mit einer Saugluftquelle als auch der mit einem Drucklufterzeugerarbeitenden
Vorrichtungen.
Im Gegensatz zu den mit einer Saugluftpumpe arbeitenden Vorrichtung entfallen die bei Saugluftbetrieb
notwendigerweise im Durchmesser großen Luftzuleitungen. Bei zweckentsprechend gewähltem Druck
können Druckluftzuleitungen von sehr kleinem Durchmesser verwendet werden, die leicht zu verlegen sind
und praktisch keinen Raum beanspruchen.
Auch das bei Papierformat-Änderungen notwendige Ab- und Zuschalten einzelner Luftstrahlpumpen kann
dadurch auf bequeme Weise und ohne großen technischen Aufwand von einer Stelle außerhalb der
Maschine vorgenommen werden. Beim Übergang auf kleinere Formate werden damit Luftverluste vermieden.
Das für diesen Zweck in der Zuleitung zu jeder
Strahlpumpe angeordnete Ventil kann als Regulierventil ausgebildet werden. Wird dieses Ventil nur teilweise
geschlossen, so ist es leicht möglich, die Saugwirkung einzelner Düsen zu verringern. Dies ist /on besonderem ■■
Vorteil bei leichten Papieren, die bei unsymmetrischem Farbauftrag und zu starker Bremswirkung zum
Verziehen neigen, was beim Mehrfarbendruck zu Passerdifferenzen führt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anord- in
nung liegt darin, daß die aus den Luftstrahlpumpen austretende Luft quer zui Bogenebene und von der
Bogenbahn weggerichtet ausströmt und somit die ankommenden beziehungsweise die in der Ablage
begriffenen Bogen nicht beeinflussen kann. Die i:<
austretende Luft kann auf einfachste Weise in einem Sammelrohr aufgefangen und zu einer Stelle außerhalb
der Druckmaschine geleitet werden, an der sie keine störenden Einflüsse ausüben kann, eine Verschmutzung
der Maschine durch eingeblasenen PapLrstaub ist somit _,>
nicht mehr möglich.
Eingehende Untersuchungen und Messungen haben gezeigt, daß es bei mit Unterdruck arbeitenden
Bogenbremsen nicht so sehr auf die Höhe des Unterdrucks ankommt. Von wesentlich größerer Be- >ί
deutung für die Bremswirkung ist demgegenüber die Kantenlänge jeder Saugöffnung, da diese zusammen mit
der geometrischen Form der Öffnung den Reibwert bestimmt. Bei sachgemäß ausgebildeten Saugöffnungen
kann mit den bei Luftstrahlpumpen bequem und mit jo gutem Wirkungsgrad erreichbaren Unterdruckwerten
eine ausreichende Bremswirkung erzielt werden.
Die Erfindung besitzt ferner den Vorteil, daß die Druckluftzuleitungen von kleinem Durchmesser eine
Steuerung der Luftzufuhr im Takt der Bogenfolge ohne j < großen technischen Aufwand ermöglichen. Es können
Ventile von geringen Abmessungen, beispielsweise Magnetventile verwendet werden, die in unmittelbarer
Nähe der Verbrauchsstelle unterzubringen sind. Der Luftverbrauch kann damit in Abhängigkeit von der
jeweiligen Bogenhöhe auf ein Minimum beschränkt werden.
Die Ansprüche 2 und 3 betreffen bauliche Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Saugdüsen.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Luft 4r>
aufgrund des Coanda-Effekts durch entsprechende Abrundung am Eintritt des Düsenkörpers umlenkbar.
Damit ist die Führung der Luft auf besonders einfache Weise bewerkstelligt. Diese Strahlenpumpengattung
zeichnet sich neben einem einfachen Aufbau insbesondere dadurch aus, daß die Spaltenbreite der Ringdüse
auf einfache Art verändert werden kann. Dadurch ist es möglich, die Fördermenge der Strahlpumpe den
jeweiligen Erfordernissen optimal anzupassen. Dies ist
im Hinblick auf eine rationelle und kostensparende Fertigung von Bedeutung, wenn bei Druckmaschinen
unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Formats das gleiche Strahlenpumpen-Element verwendet werden
soll.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematise!1 dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 einen Bogenausleger in der Seitenansicht,
F i g. 2 eine Bogenbremsleiste in der Stirnansicht.
Fig. 3 die Bogenbremsleiste gemäß Fig. 2 in einer
Draufsicht,
Fig. 4 eine Saugdüse aus Fig. 2 im Schnitt und in
größerem Maßstab,
F i g. 5 eine Saugdüse wie vor, jedoch in einer abgewandelten Bauart.
In Fig. 1 ist ein Bogenausleger bekannter Bauart dargestellt, bei dem der endlose Kettenförderer 1
innerhalb von Seitenwänden 2 über die Kettenräder 3 und 4 geführt ist und mittels der Greifersysteme 5 die
Bogen auf dem Stapel 6 ablegt. In ebenfalls bekannter Art ist an der Stapelhinterkante eine Bremsleiste 7
angeordnet, deren Aufgabe darin besteht, die Bogen beim Ablegen auf dem Stapel 6 straff zu halten und das
Flattern des Bogenendes zu unterbinden.
In den Fig. 2 und 3 ist in einer Stirnansicht, beziehungsweise einer Draufsicht die Bremsleiste 7 in
größerem Maßstab dargestellt.
In einem Grundkörper von rechteckigem Querschnitt ist eine Mehrzahl von Saugdüsen 8 eingesetzt, deren
oben liegende Ansaugöffnungen durch Blenden 9 abgedeckt sind, die quer zur Bogenförderrichtung
verlaufende Schlitze aufweisen. Damit wird die Länge der wirksamen Bremskanten der Saugdüsen beträchtlich
vergrößert und die Bremswirkung bei gleichbleibendem Unterdruck verstärkt.
Als Saugdüsen werden druckluftbeaufschlagte Luftstrahlpumpen verwendet, die über die Leitungen 10 an
eine Druckluft-Hauptleitung 11 angeschlossen sind. In jeder Leitung 10 ist ein Absperrventil 12 angeordnet,
mit dessen Hilfe einzelne Düsen abgeschaltet, beziehungsweise bei nur teilweisem Verschließen auf eine
verminderte Saugleistung gebracht werden können.
F i g. 4 zeigt eine Luftstrahlpumpe gemäß Teil 8 in einem größeren Maßstab. Sie besteht aus dem
Düsenkörper 1.3 und dem Oberteil 14. Beide Teile bilden einen Ringraum 15, der über das Zuleitungsrohr 10 mit
einer Druckluftquelle verbunden ist. Der Ringraum 15 verengt sich zu einer Ringdüse 16, aus der die
zugeführte Druckluft in Achsrichtung des Düsenkörpers 13 ausströmt und aufgrund bekannter physikalischer
Effekte an der Öffnung 17 einen Unterdruck erzeugt. Die gesamte Luftstrahlpumpe ist in einer Bohrung der
Bremsleiste 7 befestigt.
In Fig. 5 ist eine abgeänderte Luftstrahlpumpe gezeigt, die auf dem Coanda-Effekt beruht. Bei dieser
Bauart bilden der Düsenkörper 18 und das Oberteil 19 einen Ringschlitz 20, wobei die mittels des Zuleitungsrohrs 10 zugeführte Druckluft aus dem Ringraum 21
zunächst radial in die Düse 18 einströmt. Aufgrund des Coanda-Effekts folgt sie dann der Düsenwandung, wird
in die Achsrichtung der Düse 18 umgelenkt und erzeugt in an sich bekannter Weise an der öffnung 22 des
Oberteils 19 den gewünschten Unterdruck. Die insgesamt aus der Düse 18 auströmende und mit Papierstaub
versetzte Luft wird mittels des Schlauches 23 abgeleitet. Auch dieses Stahlpumpen-Aggregat ist in einer
Bohrung der Bremsleiste 7 befestigt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Bogenbremse an einem mit einem endlosen Kettenförderer zusammenarbeitenden Bogenausleger
von Druckmaschinen in Form einer sich quer zur Bogenförderrichtung erstreckenden, mit Saugdüsen
versehenen Bremsleiste, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugdüsen (8) von mit Druckluft beaufschlagten Luftstrahlpumpen gebildet
sind.
2. Bogenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugdüse (8) aus einem die
Düsenöffnung (17) enthaltenden Oberteil (14) und einem darin konzentrisch eingesetzten Düsenkörper
(13) besteht, die einen mit der Druckluftquelle verbundenen Ringraum (15) bilden, der in eine in
Achsrichtung der Saugdüse gerichtete Ringdüse (16) ausläuft.
3. Bogenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugdüse (8) aus einem die
Düsenöffnung (22) enthaltenden Oberteil (19) und einem darin konzentrisch eingesetzten Düsenkörper
(18) besteht, die einen mit der Druckluftquelle verbundenen Ringraum (21) bilden, und daß das mit
dem Oberteil einen Ringschlitz (20) bildende Ende des Düsenkörpers so abgerundet ist, daß die
Druckluft durch den Coanda-Effekt in Achsrichtung der Saugdüse umgelenkt wird.
Priority Applications (3)
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