DE2453753C3 - Bogenbremse - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogenbremse an einem mit einem endlosen Kettenförderer zusammenarbeitenden
Bogenausleger von Druckmaschinen in Form einer sich quer zur Bogenföriierrichtung erstreckenden,
mit Saugdüsen versehenen Bremsleiste. j5
Der an den Saugdüsen der Bremsleiste benötigte Unterdruck wird bei bekannten Ausführungen ausnahmslos
durch mechanisch wirkende Saugluftpumpen erzeugt, wobei gleichermaßen Pumpen der Vielzellen-,
Drehkolben- oder Seitenkanal-Bauart oder auch einfaehe Ventilatoren zur Anwendung kommen. Durch die
DE-PS 5 74 362 sind auch Sauger für Bogenabhebe- und Trennvorrichtungen bekannt, die als Luftstrahlpumpe
ausgebildet sind. Diese Ausführung kann aber auf eine Bogenbremse nicht übertragen werden. «
Den Anlagen mit Saugpumpen ist der gleiche Nachteil gemeinsam, daß nämlich der unvermeidbar
angesaugte Papierstaub sowohl die Verbindungsleitungen zwischen den Saugdüsen und dem Unterdruckerzeuger,
als auch die Unterdruckerzeuger selbst und die Bremsleiste in starkem Maße verschmutzt. Da der
Papierstaub mit Leimteilchen aus der Papiermasse versetzt ist, bildet sich innerhalb relativ kurzer Zeit ein
extrem fest haftender Belag, der nur unter großem Zeitaufwand wieder entfernt werden kann. Dies ist mit
erheblichen Kosten verbunden und insbesondere dann, wenn auch der Sauglufterzeuger zwecks Reinigung
demontiert werden muß.
Üblicherweise werden zur Verminderung dieser Nachteile wohl in die Saugleitungen Filter eingeschaltet.
Diese können jedoch nur Papierstaub oberhalb einer gewissen kleinsten Partikelgröße zurückhalten, da
andernfalls der Raumbedarf für den Filter sowie der durch den Filterwiderstand verursachte Druckverlust
nicht mehr zu verantwortende Werte annehmen würde.
Andererseits müssen mit Rücksicht auf die erforderliche leichte Zugänglichkeit die Filter außerhalb der
Druckmaschine angeordnet werden. Das hat zur Folge, daß die Luftleitung zwischen der Bogenbremse und dem
Filter ungeschützt ist, und daß insbesondere die Bogenbremse selbst sehr stark verschmutzt Da diese
funktionsbedingt an einer schlecht zugänglichen Stelle innerhalb der Druckmaschine angeordnet ist, kann sie
nur unter erheblichem Zeitaufwand gereinigt wenden.
Zur Vermeidung der Nachteile der allgemein üblichen, mittels Saugluft betriebenen Bogenbremsen
wurden wohl schon über die Bogenbreite sich erstreckende, entgegen der Bogenbewegung und
annähernd parallel zur Bogenbahn gerichtete Bremsdüsenleisten vorgeschlagen, die mit Druckluft gespeist
werden (DE-AS 21 35 105).
Hierbei wird durch den zwischen dem Bogen und einem Leitblech mit hoher Geschwindigkeit fließenden
Luftstrom eine Reibungskraft auf die Bogenunterseite ausgeübt, die die gewünschte Bremskraft entgegen der
Förderrichtung des Bogens bilden soll.
Aufgrund bekannter physikalischer Effekte entsteht ferner zwischen dem Bogen und dem Luftleitblech ein
von der Luftgeschwindigkeit abhängiger Unterdruck, der bewirkt, daß der Bogen gegen die Oberkante der
Blasluftdüsen gedrückt wird. Es entsteht somit an dieser Stelle eine Reibungskraft, die die vorgenannte Bremskraft
unterstützt. Von einer berührungsfreien Bogenbremsung im exakten Sinne kann bei diesem System
somit nicht gesprochen werden.
Nachteilig ist bei dieser mit Druckluft arbeitenden Bogenbremsung der Tatbestand, daß der Blasluftstrom
zwangsläufig in die Bahn der abzulegenden Bogen gerichtet ist, wodurch diese ins Flattern geraten. Dies
kann im Extremfall und insbesondere bei dünnen, empfindlichen Papieren so stark werden, daß die Bogen
deformiert werden oder einreißen. Ein weiterer Nachteil dieses Systems ist darin zu sehen, daß infolge
der vorgegebenen Richtung des Blasluftstroms der anfallende Papierstaub in die Druckmaschine geblasen
wird.
Weiterhin ist durch das DE-GM 19 73 433 ein Saugheber zum Vereinzeln von Streifen aus Holzfurnier
bekannt, bei dem der Unterdruck an der Saugöffnung mittels einer mit Druckluft beaufschlagten Luftstrahlpumpe
erzeugt wird. Diese Anordnung erfordert doch noch längere Saugleitungen, die die bereits angeführten
Nachteile zur Folge haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die üblichen getrennt angeordneten Unterdruckerzeuger zu
vermeiden und eine Anordnung nvt möglichst kurzen Saugleitungen zu erstellen.
Diese At'fgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Mit dieser, auf dem Injektorprinzip beruhenden Vorrichtung werden die Nachteile der bekannten
Bogenbremsen vermieden und zwar sowohl der mit einer Saugluftquelle als auch der mit einem Drucklufterzeuger
arbeitenden Vorrichtungen.
Im Gegensatz zu den mit einer Saugluftpumpe arbeitenden Vorrichtung entfallen die bei Saugluftbetrieb
notwendigerweise im Durchmesser großen Luftzuleitungen. Bei zweckentsprechend gewähltem Druck
können Druckluftzuleitungen von sehr kleinem Durchmesser verwendet werden, die leicht zu verlegen sind
und praktisch keinen Raum beanspruchen.
Auch das bei Papierformat-Änderungen notwendige Ab- und Zuschalten einzelner Luftstrahlpumpen kann
dadurch auf bequeme Weise und ohne großen technischen Aufwand von einer Stelle außerhalb der
Maschine vorgenommen werden. Beim Übergang auf kleinere Formate werden damit Luftverluste vermieden.
Das für diesen Zweck in der Zuleitung zu jeder Strahlpumpe angeordnete Ventil kann als Regulierventil
ausgebildet werden. Wird dieses Ventil nur teilweise geschlossen, so ist es leicht möglich, die Saugwirkung
einzelner Düsen zu verringern. Die', ist von besonderem
Vorteil bei leichten Papieren, die bei unsymmetrischem Farbauftrag und zu starker Bremswirkung zum
Verziehen neigen, was beim Mehrfarbendruck zu Passerdifferenzen führt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung liegt darin, daß die aus den Luftstrahlpumpen
austretende Luft quer zur Bogenebene und von der Bogenbahn weggerichtet ausströmt und somit die
ankommenden beziehungsweise die in der Ablpge begriffenen Bogen nicht beeinflussen kann. Die
austretende Luft kann auf einfachste Weise in einem Sammelrohr aufgefangen und zu einer Stelle außerhalb
der Druckmaschine geleitet werden, an der sie keine störenden Einflüsse ausüben kann, eine Verschmutzung
der Maschine durch eingeblasenen Papierstaub ist somit nicht mehr möglich.
Eingehende Untersuchungen und Messungen haben gezeigt, daß es bei mit Unterdruck arbeitenden
Bogenbremsen nicht so sehr auf die Höhe des Unterdruckes ankommt. Von wesentlich größerer
Bedeutung für die Bremswirkung ist demgegenüber die Kantenlänge jeder Saugöffnung, da diese zusammen mit
der geometrischen Form der Öffnung den Reibweit bestimmt. Bei sachgemäß ausgebildeten Säugöffnungen
kann mit den bei Luftstrahlpumpen bequem und mit gutem Wirkungsgrad erreichbaren Unterdruckwerten
eine ausreichende Bremswirkung erzielt werden.
Die Erfindung besitzt ferner den Vorteil, daß die Druckluftzuleitungen von kleinem Durchmesser eine
Steuerung der Luftzufuhr im Takt der Bogenfolge ohne großen technischen Aufwand ermöglichen. Es können
Ventile von geringen Abmessungen, beispielsweise Magnetventile verwendet werden, die in unmittelbarer
Nähe der Verbrauchsstelle unterzubringen sind. Der Luftverbrauch kann damit in Abhängigkeit von der
jeweiligen Bogenhöhe auf ein Minimum beschränkt werden.
Der Anspruch 2 betrifft eine bauliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Saugdüsen.
in einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Luft aufgrund des Coanda-Effekts durch entsprechende
Abrundung am Eintritt des Düsenkörpers umlenkbar. Damit ist die Führung der Luft auf besonders einfache
Weise bewerkstelligt. Diese Strahlenpumpengattung zeichnet sich neben einem einfachen Aufbau insbesondere
dadurch aus, daß die Spaltenbreite der Ringdüse auf einfache Art verändert werden kann. Dadurch ist es
möglich, die Fördermenge der Strahlpumpe den jeweiligen Erfordernissen optimal anzupassen. Dies ist
im Hinblick auf eine rationelle und kostensparende Fertigung von Bedeutung, wenn bei Druckmaschinen
unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Formats das gleiche Strahlenpumpen-Element verwendet werden
soll.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 einen Bogenausleger in der Seitenansicht,
F i g. 2 eine Bogenbremsleiste in der Stirnansicht,
F i g. 3 die Bogenbremsleiste gemäß F i g. 2 in einer
Draufsicht,
Fig. 4 eine Saugdüse aus Fig. 2 im Schnitt und in
größerem Maßstab,
Fig. 5 eine Saugdüse wie vor. jedoch in einer abgewandelten Bauart
In Fig. 1 ist ein Bogenausleger bekannter Bauart dargestellt, bei dem der endlose Kettenförderer I
innerhalb von Seitenwänden 2 über die Kettenräder 3 und 4 geführt ist und mittels der Greifersysteme 5 die
Bogen auf dem Stapel 6 ablegt. In ebenfalls bekannter Art ist an der Stapelhinterkante eine Bremsleiste 7
angeordnet, deren Aufgabe darin besteht, die Bogen beim Ablegen auf dem Stapel 6 stratf zu halten und das
Flattern des Bogenendes zu unterbinden.
In den Fig. 2 und 3 ist in einer Stirnansicht, beziehungsweise einer Draufsicht die Bremsleiste 7 in
größerem Maßstab dargestellt.
In einem Grundkörper von rechteckigem Querschnitt ist eine Mehrzahl von Saugdüsen 8 eingesetzt, deren
oben liegende Ansaugöffnungen durch Blenden 9 abgedeckt sind, die quer zur Bogenförderrichtung
verlaufende Schlitze aufweisen. Damit wird die Länge der wirksamen Bremskanten der Saugdüsen beträchtlich
vergrößert und die Bremswirkung bei gleichbleibendem Unterdruck verstärkt.
Als Saugdüsen werden druckluftbeaufschlagte Luftstrahlpumpen verwendet, die über die Leitungen 10 an
eine Druckluft-Hauptleitung 11 angeschlossen sind. In jeder Leitung IO isc ein Absperrventil 12 angeordnet,
mit dessen Hilfe einzelne Düsen abgeschaltet, beziehungsweise
bei ndr teilweisem Verschließen auf eine
verminderte Saugleistung gebracht werden können.
Fig. 4 zeigt eine Luftstrahlpumpe gemäß Teil 8 in einem größeren Maßstab. Sie besteht ai;s dem
Düsenkörper 13 und dem Oberteil 14. Beide Teile bilden einen Ringraum 15, der über das Zuleitungsrohr 10 mit
einer Druckluftquelle verbunden ist. Der Ringraum 15 verengt sich zu einer Ringdüse 16, aus der die
zugeführte Druckluft in Achsrichtung des Düsenkörpers 13 ausströmt und aufgrund bekannter physikalischer
Effekte an der Öffnung 17 einen Unterdruck erzeugt. Die gesamte Luftstrahlpumpe ist in einer Bohrung der
Bremsleiste 7 befestigt.
In Fig. 5 ist eine abgeänderte Luftstrahlpumpe gezeigt, die auf dem Coanda-Effekt beruht. Bei dieser
Bauart bilden der Düsenkörper 18 und das Oberteil 19 einen Ringschlitz 20, wobei die mittels des Zulei'.ungsrohrs
10 zugeführte Druckluft aus dem Ringraum 21 zunächst radial in die Düse 18 einströmt. Aufgrund des
Coanda-Effekts folgt sie dann der Düsenwandung, wird in die Achsrichtung der Düse 18 umgelenkt und erzeugt
in an sich bekannter Weise an der Öffnung 22 des Oberteils 19 den gewünschten Unterdruck. Die insgesamt
aus der Düse 18 ausströmende und mit Papierstaub versetzte Luft wird mittels des Schlauches 23 abgeleitet.
Auch dieses Stahlpumpen-Aggregat ist in einer Bohrung der Bremsleiste 7 befestigt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Bogenbremse an einem mit einem endlosen Kettenförderer zusammenarbeitenden Bogenausleger
von Druckmaschinen in Form einer sich quer zur Bogenförderrichtung erstreckenden, mit Saugdüsen
versehenen Bremsleiste, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugdüsen (8) von mit
Druckluft beaufschlagten Luftstrahlpumpen gebildet sind, wobei die Saugdüse (8) aus einem die
Düsenöffnung (17) enthaltenden Oberteil (14) und einem darin konzentrisch eingesetzten Düsenkörper
(13) besteht, die einem mit der Druckluftquelle verbundenen Ringraum (15) bilden, der in eine in
Achsrichtung der Saugdüse gerichtete Ringdüse (16) ausläuft.
2. Bogenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Saugdüse (8) aus einem die
Düsenöffnung (22) enthaltenden Oberteil (19) und einem darin konzentrisch eingesetzten Düsenkörper
(18) besteht, die einen mit der Druckluftqueüe verbundenen Ringraum (21) bilden, und daß das mit
dem Oberteil einen Ringschlitz (20) bildende Ende des Düsenkörpers so abgerundet ist, daß die
Druckluft durch den Coanda-Effekt in Achsrichtung der Saugdüse umgelenkt wird.
Priority Applications (3)
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