DE2452032C2 - Verwendung von Carboxyl- beziehungsweise Carboxylat- und Hydroxylgruppen aufweisenden Polymeren als Filmbildner in Haarpflegemitteln - Google Patents
Verwendung von Carboxyl- beziehungsweise Carboxylat- und Hydroxylgruppen aufweisenden Polymeren als Filmbildner in HaarpflegemittelnInfo
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Description
aufgebaut sind und gegebenenfalls daneben in untergeordneter Anzahl auch Einheiten der allgemeinen
Formel
COOA COOA
CH2OH ι |
und/oder | CH2OH j |
I
c— I |
-CH3-C- I |
|
I COAA |
CH2OH | |
(V)
aufweisen, in denen A für Wasserstoff, eine Valenz eines ein- oder mehrwertigen Metalls, insbesondere eines
Alkalimetalls, vorzugsweise Natrium oder für Ammonium bzw. Amin oder Alkanolamin steht, R eine Alkylgruppe
mit 1—6 C-Atomen, insbesondere eine Methylgruppe oder vorzugsweise ein Wasserstoff a torn bedeuten,
wobei deren Einheiten I bis VI in beliebiger Reihenfolge angeordnet sein können rnd die durchschnittliche
Häufigkeit dieser Einheiten einem oberhalb 0,5, insbesondere zwischen 1,1 und 16, vorzugsweise
zwischen 2 und 9 liegenden Verhältnis von Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen zu Hydroxylgruppen entspricht
und ihr Polymerisationsgrad 3 bis 100 beträgt, in einer Menge von 0,2 bis 10 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 1,0 bis 5,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Mittel, als Filmbildner in wäßrigen oder
wäßrig-alkoholischen Haarfestigern und Fönwellotionen.
2. Verwendung von Polymeren gemäß Anspruch 1 in Form ihrer Natriumsalze.
3. Verwendung von Polymeren gemäß Anspruch 1 und 2 in Kombination mit quartären Ammoniumverbindungen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Carboxyl- beziehungsweise Carboxylat- und Hydroxylgruppen
aufweisenden geradlinigen oder vernetzten, in der Hauptkette vorwiegend C—C-Bindungen enthaltenden
Polymeren als Filmbildner in Haarpflegemitteln.
Es ist allgemein bekannt, in der Haarkosmetik polymere Filmbildner anzuwenden, um das Haar in einer
gewünschten Frisur über längere Zeit zu erhalten. Hierzu bedinet man sich verschiedener Frisierhilfsmittel wie
Haarsprays, Haarfestiger. Harfestlegemittel, Fönwellpräparaten und ähnlicher Produkte, die im wesentlichen
Lösungen von Polymeren, gegebenenfalls in Form ihrer Salze in organischen Lösungsmitteln oder wasserhaltigen
Gemischen darstellen. Je nach Anwendungsgebiet werden dabei an die zugrunde liegenden .-"llmbildner die
unterschiedlichsten Anforderungen gestellt. Die größte Verbreitung haben bisher die Haarsprays und Haarfestiger
gefunden, so daß auch die überwiegende Zahl der haai kosmetisch einzusetzenden Filmbildner für diese
Produkte entwickelt wurden, bei denen die verfestigende Wirkung das wesentliche Merkmal ist. Bei den
Haarsprays bewirken die in Aerosolform auf die fertige Frisur aufgesprühten Filmbildner ein Verkleben der
obenliegenden Haare, wodurch die Lage der Frisur über mehrere Stunden fixiert wird. Die Haarfestiger werden
vorzugsweise in wäßriger bzw. wäßrig/alkoholischer Lösung auf das frisch gewaschene, feuchte Haar gebracht,
das anschließend meist auf Wickler gedreht wird. Beim Trocknen bildet sich auf der Oberfläche des einzelnen
Haares eine mehr oder weniger dicke Lackschicht, die das einzelne Haar festigt und versteift und dadurch die
endgültige Frisurengestaltung erleichtert und stabilisiert.
Bei den in neuerer Zeit als Frisierhilfsmittel verwendeten Fönwellpräparaten v/erden überwiegend die gleichen
Filmbildner eingesetzt, wie in den bekannten Haarsprays und Haarfestigern. Den Fönwellpräparaten
,kommen aber unterschiedliche Aufgaben zu, für deren Lösung die üblichen Filmbildner nur bedingt geeignet
sind. Die Aufgaben der Fönwellpräparate lassen sich in nachfolgender Weise kurz umschreiben:
1. Sie sollen die Naßkämmbarkeil der Haare verbessern, das heißt der Kamm oder die Bürste sollen beim
Fönen leicht durch das Haar gleiten.
2. Sie sollen dem Haar mehr Fülle verleihen und dabei die durch das Fönen bedingte lockere Struktur der
Frisur möglichst lange erhalten.
Bei Verwendung der bisher gebräuchlichen Filmbildner in Fonwellpräparaten tritt deren meist stärker ausgeprägte
Festigungswirkung besonders hervor, die jedoch bei diesen Präparaten in dem Ausmaß nicht erwünscht
ist
Aus JP-73/48 648 (Ref. Ln Chem. Abstr. VoI 79 [1973], Nr. 139 617 f) waren Filmbildner aus Acrylsäureester^
/y-Hydruxyethylmethacrylat und Acrylsäure bekannt, die sich für Haarsprays zur Applikation aus wasserfreier
Lösung eignen. Aus DD-PS-68 336 waren Haarlacke auf Basis von teilverseiften Polyacrylsäureester^ also
Polymeren mit noch unverseiften Estergruppen, die keine Hydroxylgruppen enthalten, bekannt Diese bekannten
Polymeren weisen eine zu starke KJebe- und Festigungswirkung auf.
Um diese übermäßige Festigungswirkung zu vermeiden, hat man als Fönwellpräparate Produkte entwickelt,
die keinerlei Filmbildner enthalten, sondern lediglich quartäre Ammoniumverbindungen, um die statische Aufladung
des Haares während des Fönprozesses zu verhindern. Derartige Produkte sind jedoch nicht in der Lage,
der Frisur eine längere Haltbarkeit zu vermitteln.
Es bestand daher die Aufgabe, Filmbildner aufzufinden, die die Naßkämmbarkeit der Haare verbessern, dem
Haar Fülle verleihen und eine Haltbarkeit der Frisur über längere Zeit gewährleisten, ohne daß sie andererseits
durch die Ausbildung einer zu kräftigen Lackschicht und durch zu starke Verklebung einzelner Haare eine starre
Verfestigung der Frisur hervorrufen. Die Verklebung einzelner Haare darf auch bei längerer Einwirkung hoher
Luftfeuchtigkeit nicht eintreten.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß man Carboxyl- bzw. Carboxylat- und Hydroxylgruppen aufweisende
geradlinige oder vernetzte, in der Hauptkette vorwiegend C—C-Bindungen enthaltende Polymere, die aus
Einheiten der allgemeinen Formeln
-CH1-C-
COOA
-CH2-C-
CH2OH
und/oder
-CH2-CH-OK
R | R ι |
C | |
COOA | COOA |
CH2OH -C — COOA
und/oder
CH2OH
-CH2-C-
-CH2-C-
CH2OH
(V)
(VI)
aufweisen, in denen A für Wasserstoff, eine Valenz eines ein- oder mehrwertigen Metalls, insbesondere eines
Alkalimetalls, vorzugsweise Natrium oder für Ammonium bzw. Amin oder Alkanolamin steht, R eine Alkylgruppe
mit 1 bis 6 C-Atomen, insbesondere eine Methylgruppe oder vorzugsweise ein Wasserstoffatom bedeuten,
wobei deren Einheiten I bis VI in beliebiger Reihenfolge angeordnet sein können und die durchschnittliche
Häufigkeit dieser Einheiten einem oberhalb 0,5, insbesondere zwischen 1,1 und 16, vorzugsweise zwischen 2 und
9 liegenden Verhältnis von Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen zu Hydroxylgruppen entspricht und ihr Polymerisationsgrad
3 bis 100 beträgt, in einer Menge von 0,2 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1,0 bis 5,0
Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Mittel, als Filmbildner in wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen
Haarfestigern und Fönwellotionen verwendet.
Diese erfindungsgemäß einzusetzenden Produkte sind in vorzüglicher Weise geeignet, bei der Verwendung in
Haarpflegemitteln, insbesondere in Fönwellpräparaten, den damit behandelten Haaren eine -.ehr gute Naßkämmbarkeit,
ausgezeichnete Fülle, lockere Struktur, lange Haltbarkeit der Frisur zu verleihen, ohne daß eine
Klebrigkeit auch bei hoher Luftfeuchtigkeit zu bemerken ist.
Die Herstellung der erfindungsgemäß als Filmbildner in Haarpflegemitteln zu verwendenden Polymeren
erfolgt bevorzugt in an sich bekannter Weise durch eine oxidative Homopolymerisation von Acrolein und
Acrylsäure und anschließende Behandlung des Polymerisats mit einer starken Base, insbesondere eines Alkalihydroxids
nach Cannizzaro. wie dies in der Deutschen Offenlegungsschrift 19 04 940 beschrieben ist. Die Behandlung
mit der starken Base kann auch nach einer Variante unter gleichzeitiger Kondensation mit Formaldehyd
erfolgen. Man erhält dann Polymere, die zusätzlich zu den Einheiten I bis IV in untergeordneten Mengen
Einheiten V und VI aufweisen. In jedem Falle müssen aber die Polymerisations- und Reaktionsbedingungen und
insbesondere die Mengen des Oxidationsmittels so gewählt werden, daß das erforderliche Verhältnis von
Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen zu den Hydroxylgruppen im Endprodukt und der Mindestpolymerisationsgrad
von 3 eingehalten werden, d. h., es muß eine dementsprechende Zahl von Einheiten I bzw. Einheiten I und
IV gleichzeitig vorhanden sein.
Als Oxidationsmittel werden Peroxide oder Persäuren, bevorzugt jedoch Wasserstoffperoxid, verwendet. Der
Carboxylgruppengehalt im Polymeren läßt sich einmal durch das Verhältnis der Oxidationsmittelmenge zur
Acroleinmenge zum anderen durch die Verwendung von Acrylsäure als Comonomeres beeinflussen. Je größer
das Verhältnis der Oxidationsmittelmenge zur Acroleinmenge ist, desto größer wird die Anzahl der im Polymeren
vorhandenen Carboxylgruppen und umgekehrt. Da die peroxidische Verbindung gleichzeitig als Regler
σ) (Π) m
aufgebaut sind und gegebenenfalls daneben in untergeordneter Anzahl auch Einheiten der allgemeinen Formeln
40
45
60
wirkt, wird von ihrer Einsatzmenge ebenfalls der Polymerisationsgrad beeinflußt, und zwar nimmt dieser mit
steigender Menge an Oxidationsmittel ab. Der Polymerisationsgrad läßt sich andererseits auch durch die
Verwendung von Acrylsäure als Comonomeres beeinflussen, und zwar nimmt er mit steigendem Acrylsäuregehalt
zu.
Die Homo- oder Copolymerisation des Acroleins kann in Abhängigkeit von dem gewünschten Carboxylgruppengehalt
im Polymeren sowohl als Lösungs- als auch als Fällungspolymerisation, vorzugsweise im wäßrigen
Medium, durchgeführt werden. Die so erhaltenen Polyaldehydocarbonsäuren des folgenden formalen Typs, d. h.
ohne Aussage über die Folge der Formeleinheiten und ohne Berücksichtigung gegebenenfalls vorhandener
Anteile tr« Acrolein-Copolymerisat
-CH2-CH-
CHO
-CH2-CH-
COOA
können in wäßriger Lösung oder Suspension in an sich bekannter Weise mit einer starken Base gegebenenfalls in
Gegenwart von Formaldehyd weiter umgesetzt werden. Dabei ergeben sich durch Cannizzaro-Reaktion Polyhydroxycarboxylate
des formalen Aufbaus:
-CH2-CH-
CH2OH
T-CH2- CH-
I i
coo-
x'2 L
+ x/2
Wird die Cannizzaro-Reaktion der Polyaldehydocarbonsäuren in Gegenwart von Formaldehyd durchgeführt,
gelangt man im theoretischen Grenzfall der vollständigen Aldolkondensation, gefolgt von vollständiger Cannizzaro-Reaktion
zu Polyhydroxycarboxylaten, die formal wie folgt beschrieben werden können:
CH2OH CH,0H — CH2-C —CH;-C —
CH2OH COO"
-CH2-CH-
COO"
In den vorstehenden Formeln bedeuten:
χ = Grd-Mol-%CHO/100>
y = Grd-Mol-% 0)0-/100*
π = Polymerisationsgrad
y = Grd-Mol-% 0)0-/100*
π = Polymerisationsgrad
*Grd-MoI-% bedeuten Grund-Mol-Prozente nach Trommsdorff (Inaug. Diss. Freiburg i. Br., 1931).
Bei der Umsetzung in Lösung erhält man auf diese Weise Lösungen der Salze der Polyhydroxycarbonsäuren
neben einem Überschuß an Lauge. Vorteilhafterweise nimmt man die Neutralisation mit den Polyhydroxycarbonsäuren
selber in reiner fester Form vor und erhält so reine neutrale Lösungen der Salze der Polyhydroxycarbonsäuren,
aus denen sie leicht durch Verdampfen des Wassers isoliert werden können. Es ist auch möglich, den
Ablauf der Cannizzaro-Reaktion so zu steuern, daß man schließlich praktisch neutrale Salzlösungen erhält,
indem die Laugenzugabe so dosiert wird, daß der Laugenüberschuß mit fortschreitendem Umsetzungsgrad
immer geringer wird und schließlich zum Ende der Reaktion gerade Null erreicht.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymeren weir^n in der Hauptkette vorwiegend C—C-Bindungen
auf und können sowohl geradlinig als auch vernetzt sein. Beim Einsatz von Acrolein, gegebenenfalls zusammen
mit Acrylsäure als Ausgangsmonomere, gelangt man zu Polymeren, die vt rwiegend aus den vorstehend genannten
Einheiten I und II bzw. II! aufgebaut sind. Bei der Mitverwendung weiterer Comonomerer neben Acrolein
und gegebenenfalls Acrylsäure, z. B. Maleinsäure und/oder Vinylalkoholderivate und/oder Allylalkohol, sind in
den Polymeren die Einheiten III und IV in untergeordneter Anzahl ·η der Hauptkette vorhanden. Wird d;e
Umsetzung der Polyaldehydocarbonsäuren mit einer starken Base nach Jannizzaro in Gegenwart von Formaldehyd
durchgeführt, so bilden sich die Einheiten V und VI aus.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymeren stellen farblose und geruchlose, völlig stabile Produkte
dar, die eine ausgezeichnete physiologische Verträglichkeit besitzen und keine nachteiligen Auswirkungen auf
die mit ihnen versetzten Haarpflegemittel haben.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymeren können in allen Arten von Haarpflegemitteln, insbesondere
jedoch in Fönwellpräparaten, eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um wäßrige, alkoholische oder
wäßrig-alkoholische Lösungen mit einem Gehalt von 0,2 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1,0 bis 5,0
Gewichtsprozent, an den erfindungsgemäß zu verwendenden Filmbildnern. Die mit Hilfe der erfindungsgemäß
zu verwendenden Filmbildner hergestellten Haarpflegemittel, insbesondere Fönwellpräparate, können daneben
j auch noch übliche Filmbildner für Haarfestiger oder quartäre Ammoniumverbindungen enthalten, wenn in
speziellen Fällen besondere Effekte gewünscht werden. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Filmbildner
können in einem weiten pH-Bereicheingesetzt werden, der zwischen pH 3 und pH 9, vorzugsweise pH Sund pH
8 liegt.
Den erfindungsgemäß zu verwendenden Filmbildnern entsprechende Verbindungen werden unter der Be· 5 |
Den erfindungsgemäß zu verwendenden Filmbildnern entsprechende Verbindungen werden unter der Be· 5 |
| zeichnung Lameplex OS-2020 und Lameplex OS-5060 als neuartige Komplexbildner für die kosmetische Indu-
strie auf der Basis von Poly-hydroxy-carbonsäuren angeboten. Dort heißt es über deren Einsatzmöglichkeiten in
kosmetischen Präparaten: Mit Lameplex können sich störend auswirkende Metallspuren komplex gebunden
werden, z. B. in Haarfarben oder in Kaltwell-Lösungen. Der Einsatz von Lameplex wird in kosmetischen
Präparaten gemäß den Angaben des Merkblattes überall dort angebracht sein, wo es um die Ausnutzung von io |
deren Komplexierungsvermögen geht. Die Möglichkeit des Einsatzes der Verbindungen als Filmbildner in
Haarpflegemitteln, insbesondere in Fönwellpräparationen, ist an keiner Stelle des Prospektes auch nur angedeutet
und im Hinblick auf die völlig verschiedenen Anwendungsgebiete auch nicht naheliegend.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu
beschränken.
Zunächst sollen einige Carboxyl- b/cw. Caruoxyiai- üiid Hydroxylgruppen aufweisende Polymere aufgeführt
werden, die erfindungsgemäß als Filmbildner in Haarpflegemitteln eingesetzt werden können.
Produkt A
Poly-(hydroxycarbonsäure)-Natriumsalz,oxidatives Copolymerisat aus Acrolein
und Acrylsäure, urngesetzt nach Cannizzaro, mittlerer Polymerisationsgrad ca. 10
430 ml eines Gemisches aus 92% Wasser, 7% Acrylsäure und 1% Acrolein wurden zusammen mit 400 ml
30%igem Wasserstoffperoxid vorgelegt. In die Reaktionsmischung, wurden unter Rühren und Erwärmen auf
60°C ab 55°C 365 ml frisch destilliertes Acrolein innerhalb von etwa 5 Stunden eingetropft. Nach Beendigung
der Acroleinzuga t - wurde kurz auf etwa 80° C erwärmt, dann abgekühlt, auf die Hälfte des Volumens eingeengt
und sofort als Lösung einer Polyaldehydocarbonsäure mit einem COOH-Geha.ii = 80%, C = O-Gehalt = 20%
und einem mittleren Polymerisationsgrad = 10 weiterverarbeitet.
200 ml der wie vorstehend angegeben hergestellten Polyaldehydocarbonsäurelösung wurden mit 272 ml
destilliertem Wasser vermischt. Dann wurden innerhalb von IV2 Stunden unter Rühren 175 ml 40%ige Natronlauge
eingetropft. Man erhält nach einigen Stunden Stehen eine alkalische Lösung des Salzes der entsprechenden
Poiyhydroxycarbonsäure. Die überschüssige Natronlauge kann durch Zugabe einer entsprechenden Menge
der entsprechenden reinsn Polyhydro5cucsrbGnssure oder sucii Minerelseurc, wi? z- B- Ssl^-säure. neutralisiert
werden. Durch Verdampfen des Wassers läßt sich aus der Lösung gegebenenfalls das feste Produkt gewinnen,
man kann aber in der Mehrzahl der Fälle bereits die wäßrigen Lösungen ohne weitere Aufarbeitung einsetzen.
In entsprechender Weise wurden die anderen in nachstehender Tabelle 1 zusammengestellten Produkte
hergestellt
24 52 032 | Tabelle 1 | P1) | ρ = mittlerer Polymerisationsgrad MG = mittleres Molekulargewicht Funktionelle Gruppen pro 100 Monomer-Einheiten in der Molekülkette |
MG2) | COO- "Gehalt (Grd- Mol-%) |
I % 5 y |
|
Daten der zu untersuchenden Polyhydroxycarbonsäuren | 15-25 | 1300-2300 | 75-85 |
\
i |
|||
Pro- Chemische Spezifikation dukt |
ca. 20 | 1400-2500 | 75-85 | \ | |||
5 | B Poly(hydroxycarbonsäure)-Na-Salz; »Oxidatives« Copolymerisat aus Acrolein und Acrylsäure, umgesetzt nach Cannizzaro |
10 —JU | 1J3U — 27UU | fO — 00 | OH- I Gehalt | (Grd- I Mol-%)3) 1 |
||
■ilO | C Poly(hydroxycarbonsäure)-Na-Salz; »Oxidatives« Copolymerisat aus Acrolein und Acrylsäure, umgesetzt nach Cannizzaro unter Formaldehyd-Ankondensation |
15-30 | 1400-3000 | 75-85 | 15-25 I I |
||
15 | D Foiyihydroxycarbonsäure)-Na-Saiz; »oxidatives« Copolymerisat aus 65 Mol-% Acrolein und 35 Mol-% Acrylsäure, umgesetzt nach Cannizzaro |
30-50 | 2700-4500 | 75-85 | 15-25 j I Ϊ |
||
20 | E PolyfhydroxycarbonsäureJ-Na-Salz; »Oxidatives« Copolymerisat aus 65 Mol-% Acrolein und 35 mol-% Acrylsäure, umgesetzt nach Cannizzaro unter Formaldehyd-Ankondensation |
30-50 | 2800-4800 | 75-85 | \ | ||
25 | F Poly(hydroxycarbonsäure)-Na-Salz; »Oxidatives« Copolymerisat aus 57 Mol-% Acrolein und 43 Mol-% Acrylsäure, umgesetzt nach Cannizzaro |
en 7n | /term zinn | βς an | 20-35 I I \ |
||
t<:30 | G Poly(hydroxycarbonsäure)-Na-Salz; »Oxidatives« Copolymerisat aus 57 Mol-% Acrolein und 43 Mol-% Acrylsäure, umgesetzt nach Cannizzaro unter Formaldehyd-Ankondensation |
50-70 | 4600—7000 | 85-90 | 20-30 I ■ ■ |
||
35 | Li Poi^h^roX^Oarbcnsaure^NsSslZ- »Oxidatives« Copolymerisat aus 50 Mol-% Acrolein und 50 Mol-% Acrylsäure, umgesetzt nach Cannizzaro |
20-35 I | |||||
J Poly(hydroxycarbonsäure)-Na-Salz; »Oxidatives« Copolymerisat aus 50 Mol-% Acrolein und 50 Mol-% Acrylsäure, umgesetzt nach Cannizzaro unter Formaldehyd-Ankondensation |
in on M | ||||||
40
45 |
20-40 I S I |
||||||
I | |||||||
50 | Die vorstehend aufgeführten erfindungsgemäß zu verwendenden Carboxyl- bzw. Carboxylat- und Hydroxyl- p gruppen aufweisenden Polymeren wurden in einer Fönwell-Lotion folgender Zusammensetzung geprüft: | |
||||||
55 | Produkt A 1,5 Gewichtsteile Äthanol 96%ig 20,0 Gewichtsteile Wasser 78,5 Gewichtsteile |
||||||
60 | Der pH-Wert der Fönwell-Lotion betrag 7. | ||||||
An die Stelle des Produktes A kann jedes andere der in der Tabelle 1 aufgeführten Produkte B-J treten, ohne
eine wesentliche Änderung der haarkosmetischen Eigenschaften der Lotion herbeizuführen.
Das Produkt wurde in folgender Weise angewendet, wobei das nachstehend genannte Verhalten des Haares
beobachtet wurde:
Das gründlich gewaschene und frottierte, jedoch noch feuchte Haar der Versuchspersonen wurde mit jeweils
20 ml der zu prüfenden Fönwell-Lotion gut benetzt. Anschließend wurde mit einem engen Kamm durchgekämmt.
Der d-jhei auftretende Widerstand war nur sehr gering. Hierdurch wird die starke Verbesserung der
Naßkämmbarkeit offensichtlich die dem Haar durch die Behandlung mit den erfindungsgemäß zu verwendenden
Polymeren zuteil wird. Während des nun folgenden Trocknens mit dem Fön wurden die Haare zur Erzielung
einer lockeren Struktur kräftig gebürstet. Die Bürste ließ sich auch mit fortschreitender Trocknung der Haare
ohne Widerstand durch das Haar ziehen. Die getrockneten Haare waren elastisch und von angenehmem,
glattem Griff, sie hatten ein glänzendes, natürliches Aussehen und zeigten beim Kämmen keine Neigung zur
statischen Aufladung. Die Frisur war locker und ließ sich ohne Schädigung bzw. Beeinträchtigung kämmen, ohne
verklebt oder durch einen Lacküberzug belastet zu wirken. Auch bei längerem Aufenthalt in einer Atnioisphäre
mit hoher Luftfeuchtigkeit konnte keine Neigung zum Verkleben der einzelnen Haare festgestellt werden.
Der praktische Einsatz der erfindungsgemäß als Filmbildner in Haarpflegemitteln, insbesondere in Fönwell-Lotionen
zu verwendenden Polymeren erfolgt überwiegend in wäßriger, alkoholischer oder wäßrig-alkoholischer
Lösung. Hierbei können die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymeren zur Erzielung spezieller
Effekte mit üblichen Filmbildnern für Haarfestiger oder mit quartären Ammoniumverbindungen kombiniert
werden. Darüber hinaus können die Lösungen in kleinen Mengen übliche Zusätze wie Netzmittel, Duftstoffe,
Schuppenbekämpfungsmittel und die Durchblutung des Haarbodens fördernde und erfrischende Mittel enthalten.
Claims (1)
1. Verwendung von Carboxyl- bzw. Carboxylat- und Hydroxylgruppen aufweisenden, geradlinigen oder
vernetzten, in der Hauptkette vorwiegend C—C-Bindungen enthaltenden Polymeren, die aus Einheiten der
allgemeinen Formel
-CH1-C-
COOA
-CH2-C-
CH2OH
und/oder
-CH2-CH—
OH
(D
(Π)
(HD
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742452032 DE2452032C2 (de) | 1974-11-02 | 1974-11-02 | Verwendung von Carboxyl- beziehungsweise Carboxylat- und Hydroxylgruppen aufweisenden Polymeren als Filmbildner in Haarpflegemitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742452032 DE2452032C2 (de) | 1974-11-02 | 1974-11-02 | Verwendung von Carboxyl- beziehungsweise Carboxylat- und Hydroxylgruppen aufweisenden Polymeren als Filmbildner in Haarpflegemitteln |
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---|---|
DE2452032A1 DE2452032A1 (de) | 1976-05-06 |
DE2452032C2 true DE2452032C2 (de) | 1985-07-11 |
Family
ID=5929853
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742452032 Expired DE2452032C2 (de) | 1974-11-02 | 1974-11-02 | Verwendung von Carboxyl- beziehungsweise Carboxylat- und Hydroxylgruppen aufweisenden Polymeren als Filmbildner in Haarpflegemitteln |
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---|---|
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Families Citing this family (3)
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US4273760A (en) * | 1979-02-05 | 1981-06-16 | National Starch And Chemical Corporation | Shampoo compositions |
DE3326230A1 (de) * | 1983-07-21 | 1985-01-31 | Henkel KGaA, 4000 Düsseldorf | Mittel zum waschen und spuelen von haaren |
FR2549842B1 (fr) * | 1983-07-25 | 1988-01-29 | Oreal | Copolymeres d'acide acrylique ou methacrylique, d'un acrylate ou methacrylate d'alkyle et d'un derive allylique, et leur utilisation en cosmetique |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS4873486A (de) * | 1971-12-31 | 1973-10-03 |
-
1974
- 1974-11-02 DE DE19742452032 patent/DE2452032C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2452032A1 (de) | 1976-05-06 |
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