DE2450398C3 - Verfahren zur Herstellung von sich unter Einwirkung des Sonnenlichts zersetzenden Polymeren und deren Verwendung als Zusatz zu anderen Polymeren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von sich unter Einwirkung des Sonnenlichts zersetzenden Polymeren und deren Verwendung als Zusatz zu anderen Polymeren

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DE2450398C3
DE2450398C3 DE19742450398 DE2450398A DE2450398C3 DE 2450398 C3 DE2450398 C3 DE 2450398C3 DE 19742450398 DE19742450398 DE 19742450398 DE 2450398 A DE2450398 A DE 2450398A DE 2450398 C3 DE2450398 C3 DE 2450398C3
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polymers
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Nicola Dr Monterotondo; Mazzei Marcello Dr Mailand; Bacchin Paolo Dr Rom; Marconi Walter Dr San Donata Milanese; Palladino (Italien)
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Description

C-CHN,
an
CH2
HC-O—CH,-C
CH1
worin X die obige Bedeutung hat, als lichtempfindlich machende Zusätze zu Polymeren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Polymere eines bisher noch nicht verwendeten Typs herzustellen, die sich unter der Einwirkung des ultravioletten Anteils des Sonnenspektrums allmählich zersetzen.
Es wurde hierzu ein Verfahren entwickelt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Äthylen-Vinylalkohol-Copolymerisat in einem organischen Lösungsmittel und in Anwesenheit einer Lewis-Säure als Katalysator umsetzt mit «-Diazoacetophenon oder
ίο einem seiner p-substituierten Derivate der allgemeinen Formel
C-CHN,
worin X für ein Wasserstoff atom, COR, SO3H, R, SCN, NO, ein Halogenatom, CN, COOH oder COOR steht, wobei in diesen Substituenten R einen Alkyl-, Aryl-, oder Cycloalkylrest bedeutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einer Temperatur von 20 bis 900C durchführt.
3. Verwendung der nach Anspruch 1 oder 2 hergestellten Polymeren mit einem Anteil
Λ-Ketoäther-Gruppen der allgemeinen Formel
35
40
Da thermoplastische Polymere gegen atmosphärische und mikrobiologische Einflüsse beständig sind, werden sie in der Verpackungsindustrie in größerem Umfang verwendet und haben sowohl aus wirtschaftlichen, als auch aus technischen Gründen die Verwendung von Verpackungsmaterial auf Cellulosebasis vollkommen verdrängt.
Während sich jedoch die früher verwendeten Produkte auf Cellulosebasis leicht durch biologische Einflüsse zersetzten, zeigen die modernen Polymerkunststoffe eine besonders große Widerstandsfähigkeit gegen biologische Zersetzung, was sich insofern nachteilig hinsichtlich der Umweltverschmutzung auswirkt, als sich die Verpackungsteile im städtischen Müll oft jahrelang halten.
Es fehlt nicht an Lösungsversuchen für dieses Dilemma und diese bestehen z. B. in der Verwendung von schon an sich nicht sehr widerstandsfähigen Polymeren oder in der Einführung von lichtempfindlichen Gruppen in die üblichen Polymeren. So wurden beispielsweise zur begrenzten Verwendung, etwa in der Landwirtschaft, Polybuten-1 und dessen Copolymere sowie syndiotaktisches Polybutadien-1,2 und dessen Copolymere genannt.
Für Verpackungszwecke wurden Styrol-Vinylketone und Styrol-Kohlenoxid- oder Äthylen-Kohlenoxid-Co-Dolvmere beschrieben.
worin X für ein Wasserstoffatom, COR, SO3H, R, SCN, NO, ein Halogenatom, CN, COOH oder COOR steht, wobei in diesen Substituenten R einen Alkyl-, Aryl-, oder Cycloalkylrest bedeutet.
Die Umsetzung erfolgt bei einer Temperatur, die von der Löslichkeit des Polymerisats abhängt und zwischen 20 und 9O0C liegt. Die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren, die a-Ketoäthergruppen enthalten, können entweder als solche, d. h. allein, verwendet werden oder man verwendet sie als Zusatz zu den üblichen Polymeren, mit denen sie in beliebigem Verhältnis vermischt werden, um das Gemisch unter Lichteinfluß zersetzlich zu machen. Das Vermischen erfolgt auf übliche Weise unter Verwendung der bekannten Verfahren und Vorrichtungen.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß erhältlichen, unter Lichteinfluß zersetzlichen Polymerengemische besteht darin, daß der lichtempfindliche Zusatz nicht zur Migration neigt.
Die Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel
Ein Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat mit 5 Gew.-% Vinylacetat (Schmelz-Fließ-Index 0,15; P = 0,9273) wurde zunächst durch Hydrolyse in das Äthylen-Vinylalkohol-Copolymerisat (EVA) überführt, von dem 12Og mit 16,8 g Diazoderivat von p-Chloracetophenon umgesetzt wurden. Die Umsetzung wurde bei 65° C in 200 ml Toluol und in Anwesenheit von 0,02 g BF3 durchgeführt und war nach 4 Stunden beendet.
In dem zur Umsetzung gekommenen Äthylen-Vinylalkohol-Copolymerisat hatte der Anteil an OH-Gruppen, gewichtsmäßig ausgedrückt, 1,9% betragen. Da die Umsetzung mit der Diazoverbindung quantitativ verlaufen war, wies das Copolymerisat danach die entsprechende Menge an p-Chloracptophenonresten auf.
Verwendungsbeispiel 1
20 Gewichtsteile des nach Beispiel 1 erhaltenen Polymeren wurden bei 1600C mit 80 Gewichtsteilen handelsüblichem Polyäthylen von niedriger Dichte, das Antioxidantien und andere übliche Bestandteile enthielt, vermischt. Nach Einschmelzen dieses Polymerengemisches in einer auf 17O0C erwärmten Presse unter einem Druck von 3 kg/cm2 konnten daraus Filme von 0,1 bis 0,2 mm Dicke vergossen werden.
Zur Erprobung ihrer Beständigkeit gegen Sonnenlicht wurden die Filme 60—300 Stunden lang bei 29 bis 32°C einer Bestrahlung durch eine Hochdruck-Xenon-Lampe ausgesetzt, deren Energiespektrum demjenigen des Sonnenlichtes entsprach.
Geschwindigkeit und Umfang der Zersetzung des Polymeren wurde festgestellt an Hand der Änderungen in den mechanischen Eigenschaften, insbesondere der prozentualen Reißlänge (Bruchdehnung).
In der folgenden Tabelle ist die Reißlänge (Bruchdehnung), ausgedrückt in Prozent des Ausgangswertes, als Funktion der Bestrahlungszeit in Stunden angegeben.
1) Äthylen-Vinylalkohol-Copolymerisat allein
(5% Vinylalkoholeinheiten)
2) Polyäthylen (Handelsprodukt) ohne Zusatz
3) 80 Gew.-Teile Polyäthylen wie oben
+ 20 Gew.-Teile Polymerisat gemäß Beispiel 1
Aus der Tabelle geht hervor, daß das Gemisch aus 80% Polyäthylen und 20% erfindungsgemäßem Polymerisat unter Lichteinfluß relativ rasch zersetzt wird.
Verwendungsbeispiel 2
100 Gewichtsteile handelsübliches Polyäthylen mit einem geringen Gehalt an Stabilisatoren wurden vermischt mit 25 Gewichtsteilen des nach Beispiel 1 durch Umsetzen von Äthylen-Vinylalkohol-Copolymerisat mit a-Diacetophenon erhaltenen Polymeren, bei ReiUlünge in % des Ausgangswerles nach:
60 Stunden 120 Stunden 180 Stunden 300 Stunden
1 100 100 100 93
Z 100 100 90
80 25 10
20 dem sämtliche OH-Gruppen durch Chloracetophenonreste ersetzt waren. Nach Einschmelzen wurde das Polymere zu Filmen von 0,1 bis 0,2 mm Dicke vergossen, die gemäß Beispiel 1 mit einer Xenonlampe bestrahlt wurden.
Wie oben wurde die Zersetzungsgeschwindigkeit bestimmt an Hand der Änderung der mechanischen Eigenschaften, insbesondere der Reißlänge.
In der folgenden Tabelle ist die Reißlänge (Bruchdehnung) angegeben in % des Ausgangswertes:
Reißlänge (Bruchdehnung) in % des Ausgangswertes nach:
Stunden 120 Stunden 180 St unden
300 Stunden
1) Polyäthylen ohne Zusatz
2) Polyäthylen mit Zusatz
100
60
100
20
90
die Zeit gewählt, innerhalb der das betreffende Polymer brüchig wurde.
Verwendungsbeispiel 3
Ein handelsübliches Polypropylen wurde im Verhältnis von 80 :20 versetzt mit Äthylen-Vinylalkohol-Copolymerisat, das gemäß Beispiel 1 mit einem Diazoderivat von Acetophenon umgesetzt worden war.
Das Polypropylen mit und ohne Zusatz wurde wie oben zu Filmen vergossen, die mit der Xenonlampe bestrahlt wurden. 1 ■ Polypropylen allein
Als Maß für die Zersetzungsgeschwindigkeit wurde 45 2. Polypropylen + Zusatz
Probe
Brüchig
geworden nach
120Std.
30 Std.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von sich unter der direkten Einwirkung ces Sonnenlichtes zersetzenden Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Äthylen-Vinylalkohol-Copolymerisat in einem organischen Lösungsmittel und in Anwesenheit einer Lewis-Säure als Katalysator umsetzt mit Λ-Diazoacetophenon oder einem seiner p-substituierten Derivate der allgemeinen Formel
DE19742450398 1973-10-24 1974-10-23 Verfahren zur Herstellung von sich unter Einwirkung des Sonnenlichts zersetzenden Polymeren und deren Verwendung als Zusatz zu anderen Polymeren Expired DE2450398C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT3048373 1973-10-24
IT30483/73A IT998904B (it) 1973-10-24 1973-10-24 Procedimento per rendere degrada bili i polimeri e i polimeri cosi ottenuti

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2450398A1 DE2450398A1 (de) 1975-05-07
DE2450398B2 DE2450398B2 (de) 1977-04-28
DE2450398C3 true DE2450398C3 (de) 1977-12-29

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