DE2450291A1 - Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen metallbeschichtung von draehten, baendern, ketten und netzbaendern - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen metallbeschichtung von draehten, baendern, ketten und netzbaendern

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DE2450291A1 DE19742450291 DE2450291A DE2450291A1 DE 2450291 A1 DE2450291 A1 DE 2450291A1 DE 19742450291 DE19742450291 DE 19742450291 DE 2450291 A DE2450291 A DE 2450291A DE 2450291 A1 DE2450291 A1 DE 2450291A1
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Description

Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen Metallbeschichtung von Drähten, Bändern, . Ketten und Netzbändern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrolytischen ■Metallbeschichtung von Drähten, Bändern, Ketten und Netzbändern im kontinuierlichen Durchlauf durch ein Salzbad.
Für die galvanische Beschichtung in wässrigen Elektrolyten von Bändern, Drähten und dergleichen mit Metallen stehen technisch ausgereifte Verfahren zur Verfügung. Diesen Verfahren ist gemeinsam, daß das kontinuierlich zu führende Gut außerhalb des Elektrolyten kathodisch kontaktiert und über Umlenkanordnungen durch den Elektrolyten geführt wird. Teile, die mit dem zu beschichtenden Halbzeug im Bad in Berührung stehen, müssen elektrisch isolierend sein, um ihre galvanische Mitbeschichtung zu verhindern. Geeignete Werkstoffe hierfür stehen in Form von Kunststoffen und Keramiken in großer Auswahl zur Verfügung. Alle galvanischen Verfahren in wässrigen Elektro-
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lyten unterliegen Beschränkungen in ihrer Anwendbarkeit:
a) An der Kathode wird nicht nur das jeweils gewünschte· Metall abgeschieden, sondern es werden überdies auch nichtmetallische Badzusätze in die Metallschicht eingebaut, welche Feinkörnigkeit und Glanz der Beschichtung fördern sollen. Diese Zusätze sowie der gleichzeitig mit dem Metall entladene und an der Kathode freigesetzte, in die Schicht eingebaute Wasserstoff verändern - für viele Anwendungen unerwünscht - die physikalischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften des galvanisch erzeugten Schichtmetalls im Vergleich zum massiven Metall. Außerdem verändern sich die mechanischen Eigenschaften von Trägermetallen, welche zur Wasserstoffversprödung neigen.
b) Trägermetalle mit hoher Affinität zu Sauerstoff werden im wässrigen Elektrolyten passiviert. Auf den passivierenden Oxid- oder hydratisierten Oxidschichten wächst eine Metallschicht nur mit unzureichender Haftung und unter Porenbildung aufgrund partieller Passivierungen auf. Bei sehr starker Sauerstoffaffinität des Trägers ist eine Metallbeschichtung auf naßgalvanischem Wege überhaupt nicht möglich.
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c) Aufgrund der niedrigen Arbeitstemperaturen für wässrige Electrolyte wachsen die metallischen Schichten mit inneren Spannungen auf und neigen wegen dieser Fehlordnung zur Rißbildung und zeigen eine verminderte Dichte und herabgesetzte Duktilität.
d) Die Diffusion der Anionen im Elektrolyt begrenzt die erreichbare Stromdichte, so daß hohe Stromdichten nur durch hohe Anionenkonzentrationen im Elektrolyten gegebenenfalls durch Zugabe der Säure des für die Abscheidung verwendeten Metallsalzes - zu erreichen sind. Dies hat eine vermehrte Wasserstoffentladung an der Kathode mit den oben unter a) bereits erwähnten Problemen zur Folge.
Aus den vorstehenden Gründen lassen sich viele Metallbeschichtungen galvanisch nach den bislang bekannten Verfahren überhaupt nicht herstellen. Beispielsweise können Drähte aus stark passivierenden Metallen wie Wolfram, Molybdän, Tantal und Eisen/Nickel galvanisch nicht oder nur in geringer Schichtdicke oder für Vakuum- und Hochtemperaturanwendungen nur technisch unzureichend platiniert werden. Man hilft sich in solchen Fällen dadurch, daß man einen zylindrischen Block aus dem Trägermaterial mit einem Rohr des Schichtmetalls umgibt und diesen Verbundwerkstoff zu einem beschichteten Draht
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auszieht. Da es praktisch nicht möglich ist, eine vollkommen gleichmäßige Schichtdicke im Bereich weniger ,um auf diesem Wege zu erreichen; müssen ungewöhnlich hohe Schichtdicken angesteuert werden, um sicherzustellen, daß auch noch an den dünnsten Stellen eine ausreichende Edelmetallschicht vorhanden ist. Das Verfahren führt deshalb zu einem unverhältnismäßig hohen Verbrauch an wertvollen Beschichtungsmetallen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, welches die galvanische, festhaftende Beschichtung auch solcher Trägermetalle ohne Anwendung haftvermittelnder Zwischenschichten erlaubt, welche aufgrund ihrer starken Neigung zur Passivierung im wässrigen System nicht oder nur technisch unzureichend beschichtet werden können. Wesentlich ist weiterhin, daß das Verfahren kontinuierlich durchführbar sein muß, um rationell auch größere Längen gleichmäßig und rasch beschichten zu können.
Die Lösung dieser Aufgaben und die Erzielung weiterer Vorteile gelingt überraschend dadurch, daß man bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art als Elektrolyt eine Salzschmelze aus Salzen anorganischer und/oder organischer Säuren verwendet. Vorzugsweise finden Schmelzen von Cyaniden und/oder Cyanaten und/oder Carbonaten und/oder Rhodaniden und/oder Cyanamiden der Alkali- und/oder Erdalkalimetalle Verwendung, denen ein
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Salz des abzuscheidenden Metalls zugefügt oder in denen ein für die Abscheidung geeignetes Salz des Metalls in. situ chemisch oder elektrochemisch gebildet wird. Die erfindungsgemäße Arbeitsweise bringt gegenüber der Verwendung wässriger Elektrolyte eine ganze Reihe von wesentlichen Vorteilen mit sich:
a) Die Metalle werden ohne gleichzeitigen Einbau von Wasserstoff oder organischen bzw. anorganischen Badzusätzen abgeschieden, so daß fest haftende, rißfreie Metallschichten beliebiger Dicke herstellbar sind.
b) Aufgrund der Wasserfreiheit der als Elektrolyt verwendeten Salzschmelzen wird die Ausbildung von Passivierungen des Trägermetalls eingeschränkt, so daß porenfreie Deckschichten bereits in geringer Schichtdicke abgeschieden werden können. Darüber hinaus sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch Trägermetalle beschichtbar, welche sich in wässrigen Elektrolyten einer Beschichtung durch Passivierung, das heißt die Bildung von Oxidschichten bzw. hydratisierten Oxidschichten, entziehen.
c) Aufgrund des großen Temperaturbereiches für beständige Schmelzflußelektrolyte können in jedem Falle Schichten hergestellt werden, die durch ausreichende Oberflächen-
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diffusion spannungsfrei aufwachsen; bei genügend hohen Anwendungstemperaturen kann sogar eine partielle oder vollständige Eindiffusion des Schichtmetalls in das · Trägermaterial erzielt werden.
d) Bei geeigneter Auswahl der Zusammensetzung der Salzschmelze kann mit einer bis zu 100 %igen Anionenkonzentration des für die Abscheidung verwendeten Metallsalzes gearbeitet werden, so daß die anwendbare Stromdichte nicht durch die Diffusion der Anionen begrenzt werden kann.
e) Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können Metalle abgeschieden werden, für die wässrige Elektrolyte bislang noch nicht existieren oder aus prinzipiellen Gründen nicht existieren können.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können eine Reihe bisher nicht oder nicht befriedigend lösbarer Probleme einer technisch vorteilhaften, kostensparenden Lösung zugeführt werden:
Drähte aus hochwarmfesten Unedelmetallen lassen sich erfindungsgemäß mit Schichten der Platinmetalle und ihrer Legierungen versehen, so daß diese Drähte zu Netzen für die Ammoniak-Oxydierungs—Katalyse verarbeitet werden können. Derartige Netze mußten bisher aus massiven Edelmetalldrähten herge-
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stellt werden, die während des Prozesses vermohren. Vermohren und Durchbrechen der Netze bewirken einen erhöhten Platinverlust. Diese Haltbarkeits-Einschränkung gilt nicht nur für die Verbrennungskatalysatoren aus Platin/Rhodium, sondern auch für Rückgewinnungskatalysatoren aus Gold/Palladium. Hochbeanspruchte Elektronenröhren sind mit Gittern aus Molybdän- und Wolfram-Drähten ausgerüstet, welche einer. Bedampfung durch Thoriumoxid unterliegen. Dadurch werden diese Gitter selbst zu Quellen einer störenden Sekundärelektronen-Emission. Durch Beschichtung mit einem Metall mit hoher Elektronenaustrittsarbeit, z.B. mit Platinmetallen und/oder Gold, kann diese Sekundäremission reduziert werden. Zur Beschichtung derartiger im Hochvakuum eingesetzter Drähte eignet sich das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren, mit dem gasfreie, festhaftende Schichten hergestellt werden können. Dies ist in der wässrigen Galvanik aufgrund der zuvor genannten Merkmale nicht zu erreichen.
Einige wichtige elektrochemische Prozesse bedienen sich unlöslicher Metalle, welche mit Platin und Platinmetallen aktiviert werden. Für die Persulfat-Oxydation lassen sich z.B. erfindungsgemäß platinierte Tantaldrähte verwenden, welche die bislang im Verbund gezogenen Platin/Silberkerndrähte ersetzen. Hierbei kann Platin gespart und die Haltbarkeit wegen der chemischen Beständigkeit des Tantalkerns erhöht werden.
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Für den kathodischen Korrosionsschutz des Inneren von Rohrleitungen für Salz-, Süß- und Schmutzwasser, oder chemische Lösungen werden in zunehmendem Maße platinierte Titandrähte eingesetzt, welche bislang nach einem pyrochemischen Verfahren beschichtet werden. Eine Beschichtung der für diesen Zweck an sich ebenfalls geeigneten Drähte aus Niob, Tantal und Zirkon war bisher mit dem pyrochemischen Verfahren technisch nicht befriedigend lösbar. Nach dem neuen Verfahren lassen sich nicht nur Titan sondern auch Niob und Tantal mit einer besonders haftfesten Schicht eines Edelmetalls versehen. Durch die hiermit ermöglichte Anwendung von Niob- und Tantaldrähten im kathodischen Korrosionsschutz stehen höhere Treibspannungen und Schutzstromdichten selbst für den Schutz in aggressiven Medien zur Verfügung.
Die Herstellung von supraleitenden Litzen und Kabeln aus Niob und Nioblegierungen erfordert, daß das supraleitende Material einen Mantel oder Kern aus einem Material hoher Normalleitfähigkeit erhält. Durch Beschichten eines Kupferdrahtes mit Niob in einer fluoridischen Salzschmelze oder durch Beschichten eines Niobkerns mit Kupfer in einer der nachstehend genannten Schmelzen stehen mit dem erfindungsgemaßen Verfahren Techniken zur Verfügung, die das bisher übliche, sehr aufwendige Verbundziehen der Drähte zu ersetzen vermögen.
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Die Auswahl der Zusammensetzung der Salzschmelze kann unter anderem unter dem Gesichtspunkt eines möglichst niedrigen Schmelzpunktes erfolgen. Es finden deshalb in erster Linie Alkali- und/oder Erdalkalisalzschmelzen Verwendung, wobei bevorzugt in Schmelzen mit einem hohen Gehalt an Alkalicyanid (zum Beispiel Gemische aus Kalium- und Natriumcyanid) gearbeitet wird. Hierbei hat man es völlig in der Hand, ob man in einem Sauerstofffreien System arbeiten will, um zum Beispiel eine Passivierung unedler Metalle zu verhindern, oder bewußt sauerstoff haltige Salze, zum Beispiel Alkalicarbonate und/oder -cyanate dem Schmelzfluß zusetzt oder in ihm erzeugt, um eine Passivierung unedler Metalle zu erreichen. Die Salze werden in einem beständigen Tiegel aus Keramik, Graphit oder Metall aufgeschmolzen, wobei abhängig von der Zusammensetzung der Schmelze gegebenenfalls unter einem Inertgas wie Stickstoff oder Edelgasen gearbeitet wird. Falls eine vollständige Sauerstofffreiheit des Systems sichergestellt werden muß, ist es selbstverständlich, daß die Herstellung der Schmelze sowie das anschließende galvanische Verfahren unter einer Inertgasatmosphäre oder im Vakuum durchgeführt werden müssen.
Das abzuscheidende Metall kann in Form eines geeigneten Salzes in der Salzschmelze gelöst werden. Besonders geeignet sind solche Metallsalze, deren Anion mit den Anionen der Salzschmelze übereinstimmt. Beispielsweise können Palladium(II)-cyanid,
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Platin(II)-cyanid oder Silber(I)-cyanid in Alkalicyanidschmelzen gelöst werden, um geeignete Bäder für das erfindungsgemäße Verfahren zu erhalten. Andererseits ist es auch möglich, ein " für die Abscheidung geeignetes Salz des Beschichtungsmetalls in der Schmelze in situ auf chemischem oder elektrochemischem Weg zu erzeugen. Verfahren dieser Art sind in den US-PS 2 093 406, 2 929 766, 3 309 292 und 3 547 789 sowie weiterhin in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 24 17 424.1 beschrieben. Gemäß der zuletzt genannten deutschen Patentanmeldung werden Metalle, Metallegierungen oder metallische Verbundwerkstoffe in Metallcyanid- und/oder -cyanamid- und/oder Rhodanidschmelzen gelöst, indem man der Schmelze Stoffe zusetzt, welche unter den Reaktionsbedingungen CN- und/oder CNO-Radikale bilden oder solche Radikale aus der Schmelze freisetzen. Bezüglich der Einzelheiten wird auf die ältere Patentanmeldung verwiesen. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens haben sich zwei bevorzugte Arbeitsweisen besonders bewähr t:
1) Es ist ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten Schmelzflußelektrolyte, daß sich für sie geeignete Werkstoffe finden lassen, mit denen sich nicht nur eine mechanische Halterung sondern auch eine elektrisch isolierte Führung des Halbzeugs erreichen läßt, obwohl die Temperatur der Schmelzflußelektrolyte mehrere 100 C be-
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trägt. Es hat sich gezeigt, daß Rollen, Walzen und starr stehende Fadenführer aus oxidischer, nitridischer, oxynitridischer und carbidischer Keramik chemisch und thermisch ausreichend beständig sind und in den verwendeten Schmelzen einen genügenden elektrischen Widerstand aufweisen, so" daß weder diese Teile noch'die sie aufnehmenden Metallgestelle während des galvanischen Prozesses mitbeschichtet werden. Insbesondere sind Werkstoffe aus Oxiden des Aluminiums, Berylliums, Magnesiums, Siliciums, Yttriums oder Zirkons, aus Nitriden des Siliciums, Bors und Titans oder aus Carbiden des Siliciums und Titans geeignet. Als beständige Werkstoffe für die Halterungen und Gestelle haben sich Metalle erwiesen, welche durch ihre hohe Affinität zu Sauerstoff durch Gettern in der Schmelze oder zuvor außerhalb der Schmelze passiviert werden können. Zu diesen Metallen gehören unter anderem Aluminium, Beryllium, Molybdän, Niob, Tantal, Titan, Wolfram und Zirkon sowie Legierungen mit einem wesentlichen Anteil an diesen Metallen. Die Halterungen können sowohl aus dem kompakten korrosionsfesten Metall als auch aus nichtbeständigen Konstruktionsmetallen hergestellt werden, wobei letztere durch Deckschichten der genannten Metalle oder durch Beschichtung mit beständigen Edelmetallen vor einem Lösungsangriff durch die Schmelze geschützt werden müssen.
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2) Gemäß einer anderen Ausführungform kann das Halbzeug mit Hilfe von zwei Rollen- bzw. Walzenpaaren am Einlauf und am Auslauf der Schmelze geführt werden. Diese Rollen bzw. Walzenpaare bestehen jeweils aus einer Kontakt- und einer Anpreßrolle, welche sich gegeneinander drehen. Vom ersten Paar wird das Halbzeug am Einlauf des Bades in die Schmelze gefördert, während es nach Durchlaufen einer gekrümmten Bahn am Auslauf von einem entsprechenden Paar in synchroner Fördergeschwindigkeit aufgenommen wird. Die synchronen Fördergeschwindigkeiten der beiden Rollenpaare garantieren ein konstante Länge des in die Schmelze tauchenden HaIbzeugbogens ohne Beanspruchung des Halbzeugs auf Zug. Durch mehrfaches Durchlaufen des Einlauf- und Auslaufrollenpaares kann die Verweilzeit des Halbzeugs im Elektrolyten erhöht werden.
Diese Arbeitsweise empfiehlt sich insbesondere für Halbzeugarten, deren Abmessungen, Zugfestigkeit oder Sprödigkeit die vorstehend beschriebene Durchführungsform nicht zulassen. Hierzu gehören insbesondere Feinstdrähte und -bänder, deren geringe Zugfestigkeit ein Ziehen über Rollen, die in das Bad eintauchen, nicht gestattet. Ferner kommt diese Arbeitsweise für Halbzeug in Betracht, das aufgrund seiner großen Querschnitte oder seiner Sprödig-, keit eine Umlenkung auf großen Krümmungsradien erfordert.
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Ein prinzipieller Vorteil der letzteren Arbeitsweise besteht darin, daß sie eine Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch dann erlaubt, wenn die hohe chemische Reaktivität des Schmelzflußelektrolyten das Auffinden geeigneter resistenter Werkstoffe für eine elektrisch isolierte Umlenkung des Halbzeugs im Elektrolytbad erschwert oder unmöglich macht, zum Beispiel bei Fluoridschmelzen.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung sollen die nachfolgenden Beispiele dienen, auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.
Beispiel 1
51 Gew.% Kaliumcyanid und 49 Gew.% Natriumcyanid wurden zusammengeschmolzen, worauf 2 Gew.% Palladium(II)-cyanid bei 57O°C in der Schmelze gelöst wurden. Die Temperatur der Schmelze wurde bei dieser Temperatur gehalten, worauf ein 0,2 mm dicker Eisen/
Nickel-Draht (Fe49Ni) bei einer Stromdichte von 125 mA/cm mit 7 ,um Palladium beschichtet wurde. Hierbei wurde der Draht außerhalb der Schmelze über ein Stromzuführungsrad elektrisch kontaktiert und in der Schmelze über Aluminiumoxid-Fadenführerrollen umgelenkt. Die Lagerung der Rollen erfolgte mit einem Gestell aus massivem Titan. Als Anoden dienten massive Palladiumbleche. Die Streufähigkeit des Elektrolyten bewirkte eine gleichmäßige Beschichtung des Drahtes. Eine Charge von 250 m
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Draht konnte ohne Schwierigkeit kontinuierlich beschichtet werden.
Beispiel 2
68 Gew.% Kaliumcyanid und 32 Gew.% Kaliurarhodanid wurden aufgeschmolzen, worauf 3,5 Gew.% Platin elektrochemisch in der Schmelze gelöst wurden. Ein Molybdänband mit einem Querschnitt von 3 χ 0,03 mm und 75 m Länge wurde unter Verwendung dieses Elektrolyten bei 450 C und bei einer Stromdichte von 450 mA/cm mit 3 ,um Platin beschichtet. Hierbei wurde das Molybdänband mittels zweier oberhalb des Bades angeordneter Rollenpaare aus einer metallischen Kontakt- und einer Anpreßrolle aus Polyfluorkohlenstoff in einem Bogen durch die Schmelze geführt. Zur Aufrechterhaltung einer konstanten Bogenlänge in der Schmelze wurden die Rollenpaare synchron angetrieben. In der Schmelze war das Molybdänband an beiden Schmalseiten durch Platinanoden flankiert.
Beispiel 3
In einer Schmelze aus Kalium- und Natriumcyanid wurden 4 Gew.% Silbercyanid gelöst. Bei 540 C wurde ein Aluminiumdraht von
2 mm Durchmesser bei einer Stromdichte von 270 mA/cm mit 30 ,um Silber beschichtet, wobei das gesamte System unter einer Inertgasatmosphäre aus Argon gehalten wurde. Die Länge des kontinuierlich beschichteten Drahtes betrug 180 m.
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Beispiel 4
Es wurde eine Schmelze aus Kalium- und Natriumrhodanid hergestellt/ in der 8 Gew.% Zinnferrocyanid gelöst wurden. Ein Kupferband mit einem Querschnitt von 5 χ 0,5 mm wurde bei einer
2
Stromdichte von 520 mA/cm mit 10 ,um Zinn beschichtet. Das Band wurde außerhalb des Bades über eine Stromzuführungswalze kontaktiert und in der Schmelze über drei Walzen aus reaktionsgesintertem Siliciumnitrid so umgelenkt, daß das Band gegenüber einer Umlenkung eine zweifache Verweillänge, im Bad hatte. Die Walzen waren in einem mit Tantal beschichteten Stahlgestell .gelagert. Die Länge des beschichteten Kupferbandes betrug 69 m.
Beispiel 5
Unter Verwendung der Schmelze des Beispiels 1, welche jedoch
2 Gew.% Platin enthielt und unter Verwendung der Anordnung des Beispiels 1 wurde ein Molybdändraht von 0,7 mm Durchmesser und mit zwei seitlich angeordneten Platinblechanoden bei einer Temperatur von 58O°C und einer Stromdichte von 180 mA/cm mit
3 ,um Platin beschichtet. Die Länge des kontinuierlich beschichteten Drahtes betrug 220 m.
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Claims (5)

Patentansprüche
1. Verfahren zur elektrolytischen Metallbeschichtung von Drähten, Bändern, Ketten und Netzbändern im kontinuierlichen Durchlauf durch ein Elektrolytbad, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Schmelze aus Salzen organischer und/oder anorganischer Säuren als Elektrolyt verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Salzschmelze aus Cyaniden und/oder Cyanaten und/ oder Carbonaten und/oder Rhodaniden und/oder Cyanamiden der Alkali- und/oder Erdalkalimetalle verwendet und diesen ein Salz des abzuscheidenden Metalles zufügt oder in diesen ein für die Abscheidung geeignetes Salz des Metalls in situ chemisch oder elektrochemisch bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur mechanischen Führung und zur elektrisch isolierten Umlenkung des Halbzeugs durch die Salzschmelze Rollen, Walzen oder starre Fadenführer aus chemisch und mechanisch beständiger, elektrisch isolierender oxidischer nitridischer oder carbidischer Keramik oder Mischkeramik, insbesondere aus Oxiden des Aluminiums, Berylliums, Magnesiums, Siliciums, Yttriums und Zirkons, aus Nitriden
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des Siliciuitis, Bors und Titans oder aus Carbiden des Siliciums und Titans, verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Halterung und Lagerung der isolierenden Keramikteile in den Salzschmelzen chemisch pässivierende Metalle öder metallische Werkstoffe aus der Reihe Aluminium, Beryllium, Titan, Zirkon, Wolfram, Niob, Molybdän, Tantal oder aus Legierungen dieser Metalle verwendet, oder daß man gängige Konstruktionsmetalle einsetzt, welche durch Deckschichten aus den vorstehenden Metallen oder beständigen Edelmetallen vor einem Lösungsangriff durch den Schmelzfluß geschützt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Halbzeug durch die Salzschmelze mittels Walzenoder Rollenpaaren aus gegeneinander rotierenden metallischen Kontakt- und metallischen oder nichtmetallischen Anpreßrollen oder -walzen, welche oberhalb der Schmelze am Ein- und Auslauf des Halbzeugs angeordnet sind, durch die Salzschmelze führt und transportiert, wobei das Einlauf wal zenpaar das Halbzeug in Form einer in die Schmelze frei hineinhängenden Schleife zufördert und das in entgegengesetztem Drehsinn laufende Auslaufwalzenpaar dieses Halbzeug mit synchroner Fördergeschwindigkeit aus der Schmelze zieht.
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