DE2449057A1 - Verfahren und vorrichtung zur reinigung von bei verbrennungen freiwerdenden schweroder giftmetallhaltigen abgasen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur reinigung von bei verbrennungen freiwerdenden schweroder giftmetallhaltigen abgasenInfo
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Description
DR.-ING HERBF1RT ΡίΤΖΟΙ,Ο 2Λ 49057
8 MÜNCHEN 71
EIKDEUIfGSTH. 8 TELEFON 089/75 77 85 TELEGRAMMADRESSE: PATITIA MÜNCHEN
NIPPON ELECTRIC COMPANY, LIMITED
33-1, Shiba Gochome, Minato-ku Tokio / Japan
SEITETSU KAGAIiU CO., LIMITED
346-1, Miyanishi, Harima-cho Kako-gun, Hyogo / Japan
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von bei Verbrennungen freiwerdenden schwer- oder giftmetallhaltigen
Abgasen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von bei Verbrennungen freiwerdenden schwer- oder giftmetallhaltigen
Abgasen, insbesondere Abgasen von Verbrennungsofen.
Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren soll vor allem der Umweltverschmutzung
entgegengewirkt werden. Insbesondere handelt es sich um ein Verfahren zur Abscheidung von schweren oder
giftigen Metallen aus Abgasen ohne sekundäre Verschmutzungsabfälle.
Abgase von städtischen Müllverbrennungsanlagen, Kesselanlagen oder anderen Verbrennungsofen enthalten verschiedene giftige
Stoffe. Diese giftigen Stoffe müssen aus dem Abgas entfernt werden, bevor es in die Luft abgegeben wird, um Umweltverschmutzungen
weitgehend zu verhindern. Zu diesem Zweck werden viel-
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fach Elektroscheider verwendet. Zusätzlich oder anstatt eines Elektroscheider werden auch Naßreiniger "bzw. Wäscher verwendet,
in welchen die Abgase von Waschlösungen berieselt bzw. in Waschlösungen
gewaschen werden, wie z.B. Wasser oder Alkalilösungen. Obgleich die Verwendung von Wäschern zu besonders reinen Abgasen
führt, bringt die Beseitigung der Abwasser eine Reihe von anderen Problemen mit sich. Die schweren oder giftigen Metalle aus den
Abgasen werden von der Waschlösung aufgenommen, so daß die Freigabe
der Abwässer, die solche Metalle enthalten, zu sekundären Verschmutzungen von Flüssen, Seen oder Meeren führen. Es ist nun
sehr schwierig, schwere oder giftige Metalle aus Abwässern wirkungsvoll zu entfernen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Abscheidung von schweren oder giftigen Metallen aus Abgasen zu
schaffen, welche z.B. von städtischen Müllverbrennungsanlagen, Kesselanlagen oder anderen Verbrennungsofen stammen, wobei
sekundäre Verunreinigungen vermieden werden. Hierbei sollen die schweren oder giftigen Metalle aus Abwässern von Wäschern beseitigt
werden, in denen die Abgase gereinigt worden sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß in der Weise gelöst, daß die Abgase mit einer wenigstens Wasser enthaltenden Waschlösung
gewaschen werden, daß wenigstens ein Teil der dem Waschvorgang ausgesetzt gewesenen Waschlösung in Kontakt mit dem nicht
dem Waschvorgang unterworfenen Abgas gebracht wird, um die Waschlösung zu konzentrieren, daß Eisenionen und Alkali wenigstens
einem Teil der konzentrierten Waschlösung zugegeben und das Gemisch einer Oxidation unterworfen wird, um eisenoxidhaltige Niederschläge
zu erhalten, wobei die schweren oder giftigen Metalle in den Kristallgittern (Spinell-Typ) der eisenoxidhaltigen
Niederschläge enthalten und/oder von diesen absorbiert sind und daß die eisenoxidhaltigen Niederschläge von dem Abwasser
getrennt werden.
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Vorteilhafte "Ausgestaltungen und Weiterbildungen nach der Erfindung sowie die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand eines Blockdiagrammes zur Entfernung
von schweren oder giftigen Metallen aus Abgasen mehr im einzelnen beschrieben und erläutert.
Heiße Abgase 11 eines Verbrennungsofens 1, die wenigstens
eines der schweren oder giftigen Metalle Or, Fe, Go, Ni, Ou,
Zn, As, Ag, Ba, B, Se, Cd, Sn, Hg, Pb, Ti, Mn oder Bi.enthalten,
werden direkt oder über einen Abhitzekessel, einen Elektroscheider und anderen bekannten, hier nicht gezeigten Abscheidevorrichtungen
einem Wärmeaustauscher 2 zugeführt, der nachfolgend mehr im einzelnen beschrieben wird und anschließend
über eine Leitung 12 einem Wäscher 3 zugeführt wird. Der Wäscher 3, der hier verwendet wird, kann ein Absorptionsturm bzw. Waschturm
sein, der Teller, Schüsseln, eine Füllkörpersäule, einen
benetzten Wandturm oder einen Venturiwäscher umfaßt. Besonders geeignet ist ein solcher Apparat, der einen hoch wirksamen Gas-Flüssigkeit
skontakt besitzt, ohne daß Schlitze oder Spalten abgedichtet werden, wie z.B. ein "BEFLEX-Wäscher" (Warenzeichen
der Seitetsu Kagaku Company, Ltd., Osaka, Japan), der mit teller- oder schüsselartigen Elementen versehen ist. Waschwasser
wird über eine Leitung 21 einem Wäscher 3 vor oder während des Waschvorganges aufgegeben. Auch in vielen lallen
wird fortlaufend Alkali dem Wäscher über die Leitung 21 zugesetzt, um Salz- und/oder schweflige Säureanteile des Abgases zu
entfernen. Waschwasser, das Verunreinigungen einschließlich der schweren oder giftigen Metalle des Abgases 12 durch die Gas-Flüssigkeitskontaktreaktion
in dem Wäscher 3 absorbiert hat, wird von dem Wäscher 3 als Abwasser ausgetragen. Vorzugsweise
wird wenigstens ein Teil des Waschwassers als Abwasser 22 abgetrennt und das zurückbleibende Wasser wird in dem Wäscher
erneut verwendet. Gereinigtes und gekühltes *as 13 wird*von
dem Wäscher 3 ausgeschieden und wenn notwendig, über einen nicht dargestellten Abgasbeseitiger in einen Schornstein 4 ge-
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-4-
- 4 leitet, von dem aus das Abgas der Luft zugeführt wird.
Das Abwasser 22 des Wäschers 3 wird zu einem Wäremaustauscher
geleitet und in direktem oder indirektem Kontakt mit dem Hochtemperatur- Abgas 11 in den Wärmeaustauscher gebracht. Hierbei
wird das Abwasser konzentriert und von einer !Temperatur von 20° auf 1000C, vorzugsweise von 50° auf 1000O erhitzt, was
für die Reaktionen in dem Reaktionsapparat 6 wesentlich ist, der nachfolgend näher beschrieben wird. Das Abgas 12 wird
auf eine Temperatur gekühlt, bei der ein Waschen mit hoher Wirksamkeit möglich ist. Als Wärmeaustauscher 2 kann jeder bekannte
Apparat, wie solcher mit einer eingetauchten Rohrstruktur, verwendet werden. Der Wäremaustauscher 2 kann separat von
anderen Apparaten angeordnet werden. Anstelle einer unabhängigen Anordnung des Wärmeaustauschers kann ein Abhitzekessel, ein
Kühl- oder Löschturm für das Abgas und/oder ein Wäscher 3 als Wärmeaustauscher 2 verwendet werden.
Ist der Wärmeaustauscher 2 kombiniert mit dem Wäscher 3, kann die Wirkung des Wärmeaustauschers 2 verwirklicht werden, indem
Abwasser des Wäschers 3 auf dem Boden des Turmes 2 gebracht wird und die Abgase 11 direkt in den Abwassersumpf geleitet
werden. In jedem Falle wird das Abwasser 22 vorteilhafterweise so konzentriert, daß Konzentrationen von Sulfaten,
Karbonaten, Chloriden oder anderen Salzen, die in dem Abwasser enthalten sind, die Punkte oder nahezu die Punkte einer
Kristallausscheidung solcher Salze erreichen, die die Fluidität des Waschwassers aufrechterhalten. Das konzentrierte
Waschwasser 23 enthält verschiedene Salze und schwere oder giftige Metalle werden von dem Wärmeaustauscher 2 abgeführt und zu
dem Reaktionsapparat 6 geleitet. In diesem Falle ist es gegebenenfalls vorteilhaft, wenn ein Teil des behandelten Abwassers
23 wiederum abgezogen und der verbleibende Rest in den Wärmeaustauscher 2 zurückgeführt wird, um ein genügend konzentriertes
Abwasser 23 zu erhalten. Das konzentrierte Abwasser
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kann auch über den Weg 23f zu dem Wäscher 3 zurückgeführt und
erneut zu den Wärmeaustauscher 2 über den Weg 22 geführt werden. Das Abwasser 22 des Wäschers 2 kann auf diese Weise
zwei- oder dreimal durch die Apparate 2 und 3 geführt und anschließend
von dem Wärmeaustauscher 2 über den Weg 23 oder von
dem Wäscher 3 über den Weg 23" abgeführt werden. Da die Temperatur des in den Wäscher 3 eingeleiteten Abgases 12 normalerweise
weniger als 10O0G und die Temperatur des in den Wärmeaustauscher
2 eingeführten Abgases 11 mehr als 10O0G in vielen Fällen
vorzugsweise mehr als 3000G ist, ist es vorteilhaft, die Konzentration
des Abwassers zu erhöhen, indem das Abwasser wiederholt durch den Wärmeaustauscher 2 geleitet wird.
Das konzentrierte Waschwasser 23, das verschiedene Salze und schwere oder giftige Metalle enthält, besitzt eine Temperatur,
die für die Reaktion in dem Reaktionsapparat 6 geeignet ist. Dabei behält das Abwasser auch eine ausreichende Strömungsfähigkeit. Dem konzentrierten Abwasser 23 werden auf dem Weg
zu dem Reaktionsapparat 6 oder erst in dem Reaktionsapparat 6 Eisenionen 31 als wenigstens ein Eisensalz, wie z.B. Eisensulfat,
Eisenchlorid oder Eisennitrat oder einer wäßrigen Lösung davon und Alkali 32 als Hydroxide oder Karbonate von Alkalimetallen
und Alkali-Erdmetallen oder eine wäßrige Lösung davon, zugegeben, wobei die alkalischen Substanzen Stickstoff als NH.OH
enthalten. Die Zugabe der Eisenionen sollte erfindungsgemäß wenigstens das Zweifache, des gesamten Molgewichtes des schweren
oder giftigen Metalls oder Metalle betragen, die in dem konzentrierten Abwasser enthalten sind. Beispiele von solchen schweren
oder giftigen Metallen, die erfindungsgemäß zu behandeln sind, sind Cr, Pe, Go, Ni, Cu, Zn, As, Ag, Gd, Sn, Hg, Pb, Ti, V,
Mn, Bi, Ba, B und Se. Der Betrag an Alkali soll in dem Bereich von 0,9 bis 1,2 Äquivalenten, vorteilhafterweise in dem
Bereich von 0,98 bis 1,05 der Säureradikale liegen, die in dem konzentrierten Abwasser nach der Zugabe der Eisenionen enthalten
sind.
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Als Ergebnis der Zugabe von Eisenionen und Alkali zu dem Abwasser wird in dem Abwasser eine Suspension von Eisenhydroxiden
und in vielen Fällen Hydroxide von einigen anderen schweren oder giftigen Metallen gebildet. Die Suspension wird dann
erfindungsgemäß oxidiert bei einer Temperatur zwischen 20° und 1000G, während die Hydroxide umgerührt werden. Zur Oxidation wird
ein oxidierendes Gas 33, vorteilhafterweise Luft oder Sauerstoff, in den Reaktionsapparat geblasen, bis die Hydroxide verschwinden.
Bei diesem Prozess werden Eisenionen, die in dem Abwasser aufgelöst worden sind, im Gleichgewicht mit den Hydroxiden
im wesentlichen Oxidiert und Kristallteilchen, die Eisenionen enthalten, werden aus dem Wasser ausgefällt. Die
Hydroxide werden während des Oxidationsprozesses fortlaufend in dem Abwasser gelöst, um die Eisenionen zu ergänzen. Die
Hydroxide gehen fortlaufend in Lösung und verschwinden eventuell. Daher werden nur Kristallpartikel, die Eisenionen enthalten,
als Niederschlag erhalten. Die chemische Zusammensetzung, die Kristallstruktur und die Teilchengröße des Niederschlages, der
Eisenionen enthält, werden durch verschiedene Bedingungen, wie das Verhältnis des Alkalianteiles zu dem Säureradikal,
der Temperatur während der Oxidation und der Oxidationsdauer bestimmt bzw. reguliert. Wird Alkali erfindungsgemäß in der
Menge von 1 äquivalent des Eisensalzes hinzugeführt, wird eine
Suspension mit einem pH~Wert von 9 bis 10 erhalten. Von dieser Suspension besitzen Fe2O, und/oder Ferrite eine Zusammensetzung
von MJe, 0., wobei M für ein oder mehrere
X .?—X τ-
Schwermetalle außer Eisen steht und die Ungleichung 0 ^. χ -S·
gilt. Die Eisenoxide werden erfindungsgemäß bei einer Temperatur von 6O0C oder mehr, vorzugsweise zwischen 60° und 900C gefällt.
Bei einer Temperatur von weniger als 600C wird ein Gemisch
von Ferrit, Fe,0. und FeOOH ausgefällt. Einige Schwermetalle,
wie Mn, Cd und Zn, werden leicht in Magnetit eingeschlossen, um Ferrite in einer Menge von 1 Mol oder weniger
(x-&1) im Hinblick auf 2 Mol Eisenionen zu bilden. Einige
andere Schwermetalle, wie Pb, Cr, Hg und Ni, werden in einer sehr kleinen Menge im Magnetit aufgenommen. Es ist zu berücksichtigen,
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daß diese Metalle keine perfekte feste Lösung oder Ferrite
bilden. Andere Schwermetalle werden in Mengen, die zwischen den beiden vorstehenden Mengen liegen, in dem Magnetit eingeschlossen.
Einige Schwermetalle können auch in sehr kleinen Werten im FeOOH eingeschlossen sein. Die zurückbleibenden Anteile an Schwermetallen
werden von Magnetit, Ferrit oder FeOOH absorbiert. Da sie vom Magnetit, Ferrit oder FeOOH sogar bei einer Ultraschallspülung
in reinem Wasser nicht abgespült werden können, ist anzunehmen, daß sie mit Magnetit, Ferrit oder FeOOH nicht eine einfache
Adhäsion, sondern eine relativ starke Bindung von bestimmter Art eingegangen sind.
Die ausgeschiedenen Ferrite, Magnetite oder FeOOH besitzen eine große Teilchengröße. Zum Beispiel werden Ferrite und
Magnetite mit Teilchengrößen von 0,05 Mikron und mehr bei einer Oxidation bei 500C während 1 Stunde erhalten und Teilchengrößen
von 0,1 bis 0,2 Mikron bei 700C während 3 Stunden. Bei FeOOH
werden Teilchengrößen von 0,3 Mikron bei einer Oxidation bei 150C
während 1 Stunde erhalten. Ist die Zeit und die Temperatur der Oxidation länger bzw. höher, so haben die ausgefällten Kristalle
größere Teilchengrößen.
Da die niederschlage eine große Teilchengröße besitzen, können
sie leicht vom Wasser getrennt werden, indem die herkömmlichen Sedimentations- und Filtertechniken angewendet werden. Noch
besser können die Ferrite und Magnetite unter der Ausfällung durch einen Magnet ausgeschieden werden. Es zeigte sich dabei,
daß auch Anteile von FeOOH zusammen mit Ferriten und Magnetiten magnetisch ausgeschieden werden.
Es werden also eine Vielzahl von schweren oder giftigen Metallen aus dem Abwasser 23 in den Kristallgittern von Eisenoxiden
(Ferrite oder Magnetite) aufgenommen oder von diesen besonders
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fest adsorbiert und in wenigen iallen auch an LiüenL^drorid
i. angelagert, um unlösliche, et;?.feile Niederschläge :-v,u
jen. Sogar wenn verschiedene Salze in dem Abwasser 23
enthalten Bind und sogar wenn Seev/accer als Waschflüssigkeit 21
verwendet wird, wird die Oxidation in dem Leaktionsapparat 6
nicht durch diese Salze bzw. die Salze dec ueerwassers bewirkt.
!Daß konzentrierte Abwasser 23 von der: ./arineaustauscher 2 kann
vorab einer Sedimentation, unterworfen werden. Lie überstehende
Flüssigkeit wird dem .ueaktionsapparat 6 aufgegeben.
Das behandelte Abwasser 24 wird von dem !«.eaktionsapparat susgeschieden
und in einem i'rennapparat 7 wird Ferrit und Hagnet it
in einigen lallen zusammen mit IeOUH durch Filtration und/oder
Sedimentation und/oder !Magnetscheidung von dem Abwasser getrennt.
Das von den schweren oder giftigen rletallen befreite Abwasser enthält noch verschiedene Salze, die noch abgetrennt werden.
Weitgehend reines wasser kann dann in Flüsse oder Seen oder ins iueer zurückgegeben werden oder kann als Haus- oder Industriewasser
Verwendung finden. Die ferritischen oder magnetitischen Schlämme bzw. Niederschläge 41 können als Material zur Verhinderung
von Eadiowelleninterferenzen für Magnete, magnetische Fluide oder dergleichen verwendet werden.
Gemäß der Erfindung lassen sich schwere und giftige Metalle aus Abgasen von Verbrennungsofen wirkungsvoll entfernen, ohne
daß hierbei sekundäre Verschmutzungen auftreten. Die Größen der Apparate bzw. Einrichtungen, insbesondere die Größe des
Reaktionsapparates 6 kann relativ klein gehalten werden, da die Abwasser, die zu Reinigen sind, relativ konzentriert sind.
Außerdem kann eine unwirtschaftliche Heizung der zu behandelnden Abwasser vermieden werden, indem die Abwärme des Abgases 11
benutzt wird.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen
weiter erläutert:
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Bezogen auf die Zeichnung wurden Abgase einer städtischen Müllverbrennungsanlage 1 behandelt. Die Anlage besaß eine
Kapazität von 180 Tonnen pro Tag. Die emittierten Abgase 11
1Z
betrugen normalerweise 42o000 m /Std (Menge an trockenem Gas)«
Die Abgase besaßen eine Temperatur von 800 bis 10000G, Die Abgase
wurden durch einen in der Zeichnung nicht gezeigten Abhitzekassel geleitet, wobei die Temperatur der Abgase auf etwa
3000G gesenkt wurde. Das Abgas von etwa 3000G wurde durch einen
Elektroscheider (nicht dargestellt) geführt und gelangte dann in einen Kühlturm 2, in dem die Abgastemperatur weiter auf etwa
800G gesenkt wurde. Das derart abgekühlte Abgas 12 wurde in
einem Wäscher 3 gewaschen. Es handelte sich um einen sogenannten "BEFLEX-Wäscher", in dem eine Waschflüssigkeit 21 in einer
Menge von 36.000 kg/Std. zirkulierte. Der pH-Wert der Waschflüssigkeit war durch Zugabe von 25 ^tige Natronlauge auf etwa
eingestellt worden. Bei dieser Wäsche wurde die Salzsäure in dem G-as von 1.300 ppm auf 10 ppm erniedrigt. Das gereinigte
Gas 13, das eine Temperatur von etwa 800C beibehalten hatte,
wurde durch einen Schornstein 4 ins Freie gegeben. Ein Teil der Waschflüssigkeit 22 zirkulierte durch den Kühlturm 2 und
den Wäscher 3 über die Wege 22 und 23'. Abwasser 23 von etwa 470 kg/Std. mit einer Temperatur von etwa 800G und derart konzentriert,
daß die Konzentration des Salzgehaltes 30 Gewo-$
betrug, wurde von dem Wäscher 3 abgegeben. Zu diesem Abwasser wurden Eisensulfat 31 in einer Menge von 47 Mol/Std. und
25 fo-tige Natronlauge 32 von etwa einem Äquivalent der Eisensulfatmenge
zugegeben. Das Abwasser mit den Zugaben wurde in eiifetileaktionsbehälter 6 gegeben, in den Luft 33 eingeblasen
wurde. Die hierdurch bewirkte Oxidation wurde 30 bis 90 Minuten lang durchgeführt. Nach der Oxidation wurden Eisenoxide 41
vom Spinel-Typ abgefiltert und der Gehalt an schweren Metallen
in dem x>iltratüberlauf wurde gemessen«, Die Ergebnisse sind
nachfolgend in Tabelle 1 zusammengestellt und zwar zusammen mit den Schwermetallgehalten des konzentrierten Abwassers 23.
509817/0829 "1°-
- 10 Tabelle 1
Metalle | Gehalt im konzentrierten | ppm | Gehalt im gereinigten | 0,01 | ppm |
Abwasser | ppm | Abwasser | 0,02 | PPm | |
Gd | 8 | ppm | weniger als | 2 | ppm |
Hg | 5 | ppm | weniger als | 0,05 | ppm |
Gesamt Cr | 85 | ppm | weniger als | 0,1 | ppm |
Gr6+ | 1 | ppm | weniger als | 0,05 | ppm |
Pb | 93 | ppm | weniger als | 10 | ppm |
As | 2 | ppm | weniger als | 5 | ppm |
lösliches Mn | 35 | ppm | weniger als | 10 | ppm |
Zn | 12 | ppm | weniger als | 3 | ppm |
lösliches Pe | 5 | weniger als | |||
Gu | 15 | weniger als |
Es wurde gefunden, daß gewisse Phosphaterze Gd, Zn, Mg und andere Schwermetalle enthalten. Um diese Schwermetalle zu entfernen,
wurden die Phosphaterze zerkleinert und in einem Verbrennungsofen 1 bei 11000G durch Verbrennung von Schweröl
kalziniert. Abgase 11 von dem Verbrennungsofen 1 wurden durch einen Zyklon, einen Abhitzekessel und einen Elektroscheider
geführt. Die Temperatur der Abgase wurde auf 300 C abgekühlt. Das derart behandelte Gas wurde in einem Kühlturm 2 weiter auf
700G gekühlt, in einem waschturm 3 gewaschen und über einem
Schornstein 4 ins Freie geleitet. Seewasser 21 mit einem Salzgehalt
von etwa 3 Gew.-$ wurde in den Waschturm 3 als Waschlösung eingebracht. Die Waschlösung 33 zirkulierte zwischen dem
Waschturm 3 und dem Kühlturm 2 zwei oder mehrmals. Das konzentrierte
Abwasser 23, das eine Temperatur von etwa 700C besaß und
einen Gehalt an Cd von 20 ppm ferner Zn, Mg und andere· Schwermetalle aufwies, wurde von dem Kühlturm 2 abgezogen und dem
Reaktionsbehälter 6 aufgegeben. Dem Reaktionsbehälter 6 wurde
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2.U9Q57
eine FeSO4-Losung 31 von 0,15 Mol/Liter und eine ETaOH-Lösung 32
von 0,33 Mol/Liter zugegeben. Luft wurde dem Reaktionsbehälter 60 Minuten lang zugeführt. Räch Abscheidung der Ferrite 41
enthielt das gereinigte Wasser 25 Cd von nur 0,01 ppm und andere Schwermetalle von entsprechend kleinen Mengen.
Patentansprüche
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Claims (4)
1. Verfahren zur Reinigung von bei Verbrennungen freiwerdenen
schwer- oder giftmetallhaltigen Abgasen, insbesondere Abgasen von Verbrennungsofen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgase mit einer wenigstens Wasser enthaltenden i/aschlösung gewaschen werden,
daß wenigstens ein Teil der dem Waschvorgang ausgesetzt gewesenen Waschlösung in Kontakt mit dem nicht dem Waschvorgang
unterworfenen Abgas gebracht wird, um die Waschlösung zu konzentrieren,
daß Eisenionen und Alkali wenigstens einem Teil der konzentrierten
Waschlösung zugegeben und das Gemisch einer Oxidation unterworfen wird, um eisenoxidhaltige Niederschläge
zu erhalten, wobei die schweren oder giftigen Metalle in den Kristallgittern (Spinell-Typ) der eisenoxidhaltigen Niederschläge
enthalten und/oder von diesen absorbiert sind und
daß die eisenoxidhaltigen Niederschläge von dem Abwasser getrennt werden.
2· Verfahren zur Reinigung von bei Verbrennungen freiwerdenen
Abgasen, in denen wenigstens ein schweres oder giftiges Metall enthalten ist nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Abgase auf weniger als 1000G
abgekühlt wird,
daß die auf weniger als 1000G abgekühlten Abgase von der
wenigstens Wasser enthaltenden Lösung zur Aufnahme des Schwermetalles gewaschen werden,
daß wenigstens ein Teil der schwermetallhaltigen Waschlösung in Kontakt mit Abgasen gebracht wird, die eine Temperatur
von über 10O0G haben, zur Konzentration der schwermetallhaltigen
Waschlösung,
daß Eisenionen und Alkali zu der konzentrierten Waschlösung zugegeben und das Gemisch einer Oxidation unterworfen wird,
um wenigstens eisenoxidhaltige (Ferrite, Magnetite, Eisenhydroxide) Niederschläge zu erhalten, in denen das Schwermetall
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enthalten ist und
daß die Eisenoxidniederschläge von der behandelten Waschlösung
abgeschieden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ',faschlösung wenigstens teilweise aus Meerwasser
besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Waschlösung alkalisch (pH-Wert 8) ist.
5» Vorrichtung zur Reinigung von schwer- oder giftmetallhaltigen Abgasen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet,
daß ein Wärmeaustauscher (2) zur Erwärmung einer Flüssigkeit (22) durch das Abgas (11) vorgesehen ist, wobei der Wärmeaustauscher
Ein- und Ausgänge für das Abgas (11) sowie Ein-
und Ausgänge für die Flüssigkeit (22) besitzt,
daß ein Wäscher (3) zum Waschen des Abgases mit einer Waschflüssigkeit bei Aufnahme der schweren oder giftigen
Metalle in die Waschflüssigkeit vorgesehen ist, wobei der Wäscher (3) Ein- und Ausgänge für das Abgas sowie Ein- und
Ausgänge für die Waschflüssigkeit besitzt,
daß der Abgaseingang des Wäschers (3) an den Abgasausgang des Wärmeaustauschers (2) angeschlossen ist und daß der Waschflüssigkeitsausgang
des Wäschers (3) an den Flüssigkeitseingang des Wärmeaustauschers (2) angeschlossen ist,
daß ein Schornstein (4) zum Abzug der Abgase mit dem Abgasausgang des Wäschers verbunden ist,
daß ein Reaktionsapparat (6) einen Flüssigkeitseingang,
der mit dem Flüssigkeitsausgang des Wärmeaustauschers (2) gekoppelt ist und einen Flüssigkeitsausgang sowie Eingänge zum
Zuführen von Eisenionen (31 )> Alkali (32) und oxidierendem Gas (33) aufweist und
daß ein Separator (7) mit einem Flüssigkeitseingang in Verbindung
mit dem Flüssigkeitsausgang des Reaktionsapparates (6)
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und zwei getrennten Ausgängen Yorgesehen ist, von denen der eine zur Abgabe von die Metalle enthaltenden Eisenoxidaussoheidungen
(41) und der andere zur Abgabe der von den iYIetallen im wesentlichen befreiten Flüssigkeit (25) vorgesehen
ist.
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