DE2447770A1 - Verfahren zur polymerisation ungesaettigter fettsaeuren und ihrer derivate - Google Patents
Verfahren zur polymerisation ungesaettigter fettsaeuren und ihrer derivateInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR. !. MAAS
CFl. C- SiJOTT
CFl. C- SiJOTT
cc-.r- .λ/.;;;'-^n 40
SCHL.L':_ .:i■:£'.?■:? V*.\, ΓΓ-ί. 299
TEL. 3 59 22 01/ 2 05
TEL. 3 59 22 01/ 2 05
25 178
und ihrer Derivate
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Polymerisation von ungesättigten Fettsäuren und ihrer Derivate, und sie
bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren zur Polymerisation ungesättigter Fettsäuren unter Bildung von Produkten
mit hohem Dimer zu Trimer-Verhältnis.
Dimere und trimere Säuren sind weitverbreitete Handelsprodukte, die zusammen mit Polyamid- oder Polyesterpolymeren
sowie als antikorrosive Mittel verwendet werden. Polyamide werden hauptsächlich auf dem Klebstoffgebiet verwendet,
während Polyester vorwiegend bei Oberflächenbeschichtungen eingesetzt werden. Erfindungsgemäß wird nun ein neues Verfahren zur Herstellung dieser Säuren geschaffen. Bei der
Herstellung dimerer, trimerer oder sogar tetramerer Verbindungen wird dieses Verfahren oft als Polymerisation
oder Dimerisation bezeichnet, und diese Ausdrücke werden daher abwechselnd gebraucht.
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Der Einsatz von Tonkatalysatoren für die Polymerisation von Fettsäurezwischenprodukten ist aus US-PS 2 482 761,
2 664 429, 2 793 219 und 2 793 220 bekannt. Bei diesen Verfahren mit Tonkatalysatoren müssen die ungesättigten
Fettsäuren in Gegenwart von etwa 4 Gewichtsprozent eines sauren Tons und 2 % Wasser zur Dimerisation 4 bis 12
Stunden in einem Druckreaktor von 200 bis 280 0C erhitzt
werden. Das erhaltene Produkt wird vom Ton abgetrennt und mit Phosphorsäure behandelt. Das bei diesem Tonverfahren
als Nebenprodukt erhaltene Monomer wird abschließend durch Destillation entfernt. Dieses monomere Nebenprodukt ist
nur wenig verwendbar und daher fast wertlos. Es gibt auch eine Reihe anderer Verfahren, die jedoch wegen technischer
oder wirtschaftlicher Schwierigkeiten keinen Eingang in die Technik gefunden haben.
Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Verfahren beruht in dem niedrigen Verhältnis aus dimerer und trimerer Säure
im Endprodukt. Es entstehen zwar beide, doch möchte man hier das dimere Produkt haben. Andere Nachteile dieser bekannten
Arbeitsweise sind eine schwierige Filtrationsstufe, ein
Produktverlust im .Tonkatalysator, der weggeworfen wird, und die Bildung eines umgelagerten monomeren Nebenprodukts,
das technisch wenig interessant ist.
Obige Nachteile sollen durch das erfindungsgemäße Verfahren daher überwunden werden.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich durch
Einsatz einer wirksamen Menge eines Hydroxyarylthiol-Katalysators
ein dimerisiertes Produkt mit hohem Dimer- zu Trimer-Verhältnis
herstellen läßt. Das als Nebenprodukt gewonnene Monomer ist darüberhinaus nur wenig oder überhaupt nicht
kettenisomerisiert, und verfügt daher nicht über die bekannten
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— 'S *m>
Nachteile. Noch überraschender ist jedoch die Tatsache, daß eine Entfernung des Katalysators überhaupt nicht erforderlich
ist. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß man das Monomere von dem Gemisch
aus Dimeren und Trimeren abdestlllieren kann und als
ölsäureersatz verwenden kann, was einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens darstellt. Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Möglichkeit zum Arbeiten bei atmosphärischem Druck oder
bei erhöhten Drücken. Beim oben beschriebenen Tonverfahren werden 40 bis 50 % der ursprünglichen Beschickung als
umgelagertes Monomer gewonnen und müssen verworfen werden. Nachdem man beim vorliegenden Verfahren nicht in Gegenwart
eines sauren Tons arbeiten muß, sind die Verfahrensbedingungen sogar bei diesen erhöhten Temperaturen relativ
mild. Im allgemeinen empfiehlt sich die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in Gegenwart von Dampf.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Katalysatoren sind organische schwefelhaltige Verbindungen
der Formel
(OH)n
Aryl - (SH)y
R
m
m
worin η für eine ganze Zahl von 1 bis einschließlich 4 steht,
y eine ganze Zahl von 1 bis einschließlich 3 bedeudet, m eine ganze Zahl von 0 bis 4 darstellt und die Summe aus m, η und y
die substituierbaren Positionen am Arylring nicht überschreiten darf, R für einen Kohlenwasserstoffrest, wie beispielsweise
Alkyl, Cycloalkyl oder substituiertes Alkyl unter Einschluß kohlenstoffhaltiger Verbindungen mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen steht, die eine Substituentengruppe aus Cycloalkyl, Aryl oder Alkaryl sein können. Bevorzugte
Alkylgruppen sind geradkettige sekundäre oder tertiäre Alkylgruppen mit 6 bis einschließlich 14 Kohlenstoffatomen.
Typische Beispiele hierfür sind Phenyl, Naphthyl
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2U7770
oder Phenantryl. Typische Cycloalkylgruppen enthalten 3 bis 6 Kohlenstoffatome im Ring, und zu ihnen gehören
beispielsweise Cyclopropyl, Cylcopentyl oder Cyclohexyl. Ferner gehören hierunter Verbindungen sowie Stellungsisomere,
bei denen die Substituenten R gemischten Charakter aufweisen. Ist am Arylring mehr als eine Gruppe R vorhanden, dann
können solche Gruppen gleich oder verschieden sein.
Beispiele bevorzugter Katalysatoren sind 1-Thiol-2-naphthol,
5-t-Butyl-1-thiol-2-naphthol, 2,4-Dihydroxythiophenol oder
2-Hydroxythiophenol.
Unter der Angabe wirksame Katalysatormenge versteht man eine solche Katalysatorkonzentration, daß es zur katalytischen
Bildung der dimeren-trimeren Produkte kommt. Diese Mengen lassen sich ferner als geringere oder katalytische
Mengen bezeichnen, die etwa 0,01 bis 2,0 Gewichtsprozent der eingespeisten Zusammensetzung ausmachen.
Es lassen sich zwar ungesättigte pflanzliche und tierische Fettsäurematerialien verwenden, besonders geeignet sind
jedoch Materialien wie Tallölfettsäuren, destillierte TaIlöle,
ungesättigte Fettsäureester, Sojafettsäuren, Sojabohnenöle, Linolsäuren, Baumwollsaatfettsäuren, Gemische
hiervon und andere. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit jeder Fettsäure durchführen, die eine größere
Menge an Dienfettsäure enthält.
Der verbrauchte Katalysator muß nicht abfiltriert oder sonstwie entfernt werden, und überraschenderweise zeigt
es sich, daß die Endverwendung nur wenig durch die eventuelle Gegenwart von Katalysator oder Katalysatorfragmenten beeinflußt
wird. Falls es sich jedoch als notwendig erweist, dann kann man den Katalysator oder die Katalysatorbruchstücke in
üblicher Weise entfernen.
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Die Polymerisationsreaktion sollte man solange laufen lassen, bis die gewünschte Dimerkonzentration erreicht
ist. Ein Dimergehalt von 15 % reicht im allgemeinen aus. Der maximale Dimer-Trimer-Gehalt läßt sich als Maß für
die Vollständigkeit der Umsetzung verwenden. Das Verhältnis von Dimerem zu Trimerem liegt normalerweise nicht bei über
Man kann bei Temperaturen von etwa 200 bis 300 0C oder
sogar darüber arbeiten. Bei höheren Temperaturen sind zur Beendigung der Umsetzung kürzere Reaktionszeiten erforderlich.
Die Umsetzungszeiten betragen normalerweise 1 bis 16 Stunden. Eine bevorzugte Arbeitstemperatur von 250 bis
300 0C erfordert zur Bildung wirtschaftlicher Ausbeuten an
polymerisieren Fettsäurematerialien Reaktionszeiten von 2 bis 12 Stunden.
Durch einfaches Abziehen des als Nebenprodukt entstandenen Monomers von einem typischen Reaktionsgemisch erhält man
einen Rückstand aus Dimerem und Trimerem, den man als solchen verwenden kann oder zur Bildung destillierter dimerisierter
Fettsäuren und eines höherpolymeren Rückstands weiter fraktionieren kann. Analysen durch Gasflussigchromatographie
und Ozonolyse zeigen, daß das als Nebenprodukt gewonnene Monomer 70 bis 80 % ölsäure und Elaidinsäure enthält.
Die Ozonolyse des beim behandelten Tondimerisationsverfahren gewonnenen Monomers ergibt, daß nur wenig ölsäure oder Elaidinsäure
vorhanden ist.
Der Chemismus des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zwar nicht völlig klar, offensichtlich hat man es dabei jedoch mit
polyungesättigten, im allgemeinen konjugierbaren Olefinen zu tun. Linolsäure ist ein typisches Beispiel hierfür.
Eine freie Carboxylgruppe ist nicht erforderlich, da sich
auch Ester dimerisieren lassen. Gleichzeitig kann eine
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2 4 Λ 7 7 7
gewisse Menge der ölsäure oder eines monoungesattigten
Säurematerials vorhanden sein. Wie aus den einzelnen Beispielen, und insbesondere aus Beispiel 1 hervorgeht, verschwindet
die Linolsäure rasch unter gleichzeitigem Auftreten von dimerisiertem Produkt. Es ist nicht klar, ob
diese Reaktion nach einem freien radikalischen oder nach einem ionischen Mechanismus abläuft. Ein Inhibitor für
freie Radikale ändert das Verfahren jedoch anscheinend nicht wesentlich.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Alle Teil- und Prozentangaben sind auf das Gewicht bezogen, sofern nichts anderes gesagt ist.
Dieses Beispiel sowie die folgenden Beispiele 2 und 3 belegen die Tatsache, daß sich Linolsäuren leicht in polymere
Fettsäuren umwandeln lassen. Die zurückbleibenden monomeren Fettsäuren sind reich an Säuren vom ölsäuretyp.
Ausgangsmaterial für dieses Beispiel ist eine handelsübliche Tallölfettsäurefraktion mit folgender Zusammensetzung und
folgenden Eigenschaften:
Fettsäuren, Gesamt-% | 32 | 99,0 |
Harzsäuren, % | 55 | 0,5 |
unverseifbare Bestandteile, % | 13 | 0,5 |
Fettsäurezusammensetzung: | 13 | |
Linolsäuren, % | 198 | |
ölsäuren, % | 200 | |
andere Säuren | ||
Farbe nach Gardner (1963) | ||
Säurewert | ||
Verseifungswert | ||
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Die Fettsäure wird unter Rühren in einem Glasreaktionsgefäß zusammen mit 0,5 % 1-Thiol-2-naphthol 6 Stunden auf 250 0C
erhitzt. Zum Schutz vor Oxydation oder Anhydridbildung dient eine Dampfglocke. Das am Ende dieser Zeitspanne erhaltene
Reaktionsprodukt enthält 18,3 % der dimeren-trimeren
Fettsäure, wobei das Verhältnis aus Dimerem und Trimerem 5,8 beträgt.
Durch Vakuumdestillation des Reaktionsgemisches bei 0,2 mm Druck erhält man eine an Säuren vom ölsäuretyp reiche flüchtige
Fraktion sowie einen an polymeren (dimeren-trimeren) Fettsäuren reichen Rückstand. Die Analysen gehen aus der
folgenden Tabelle I hervor.
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— β —
Tabelle I
Destillate | 75,8 % |
Ausbeute | 6,3 % |
Zusammensetzung: | 17,9 % |
Säuren vom ölsäuretyp | 100,0 % |
Llnolsäuren | |
andere Fettsäuren | |
gesamtes Fettsäuremonomer | |
Rückstand | 14,8 % |
Ausbeute | 70,1 % |
Zusammensetzung: | 15,1 % |
Fettsäuremonomer | 100,0 % |
Dimer | |
Trimer | |
gesamtes Säurematerial | |
Säurewert = 183 | |
Dimer/Trimer = 4,64 | |
Total | |
79,5 %
20,5 %
100,0 %
bezogen auf Ausgangsfettsäure
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Die Gegenwart von Elaidinsäure (dem trans-Isomer der ölsäure)
wurde durch Infrarotanalyse des Destillats bestätigt. Die Analyse bezüglich des Prozentgehaltes an monomeren,
dimeren und trimeren Fettsäuren im rohen Reaktionsgemisch, Destillat und Rückstand erfolgt durch Gelphasenchromatographie
(gpc). Dieses Analysenverfahren ist in Analytical Chemistry 40, 989 (1968) beschrieben.
Die Analyse der Fettsäuremonomerbestandteile erfolgt durch Gasflüssiggromathographie (glc).
Man verwendet das gleiche Ausgangsmaterial wie bei Beispiel 1, und erhitzt dieses zusammen mit 0,2 % 1-Thiol-2-naphthol
in Gegenwart einer Dampfschutzglocke 6 Stunden
auf 275 0G.
Das erhaltene Reaktionsgemisch enthält 28,9 % dimere-trimere
Fettsäuren.
Durch Vakuumdestillation des Reaktionsgemisches bei 0,2 mm Druck erhält man ein an Säuren vom Olsäuretyp reiches Destillat
und einen Rückstand, der die dimeren und trimeren Fettsäuren enthält. Die entsprechenden Analysen sind in Tabelle
II zusammengefaßt:
50 9 8 1771 21 0
II
Ausbeute
Zusammensetzung:
Säuren vom ölsäuretyp Linolsäuren andere Fettsäuren
gesamtes Fettsäurenmonomer 70 %
76,0 % 3,0 %
21 ,0 %
100,0 %
Säurewert = 204
Rückstand
Ausbeute
Zusammensetzung:
Zusammensetzung:
Fettsäuremonomer Dimer
Trimer
gesamtes Fettsäurematerial
Säurewert = 187 Dimer/Trimer = 3,46
Total
4,6 %
74,0 %
21,4 %
100,0 %
30 %
100,0 %
bezogen auf Ausgangsfettsäure
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Ein Vergleich zur Demonstration der nichtkatalysierten thermisch induzierten Polymerisation der gleichen Fettsäure
ergibt nach 6,0 Stunden langer Umsetzung bei 275 0C 14 %
dimere und trimere Fettsäuren.
Man verwendet das gleiche Ausgangsmaterial wie bei Beispiel 1, und erhitzt dieses zusammen mit 0,2 % 1-Thiol-2-naphthol
in Gegenwart einer Dampfschutzglocke 5,0 Stunden auf 300 °C.
Die Analyse des Reaktionsgemisches ergibt einen Dimer-Trimer-Gehalt
von 35 %.
Durch Vakuumdestillation des Reaktionsgemisches bei 0,4 mm Druck erhält man ein an Säuren vom ölsäuretyp reiches Destillat
(sowohl ölsäure als auch Elaidinsäure) sowie einen die
dimeren und trimeren Fettsäuren enthaltenden Rückstand. Die entsprechenden Analysen sind in Tabelle III angegeben.
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Ausbeute"1" 65,5 %
Zusammensetzung:
Säuren vom ölsäuretyp 78 %
Linolsäuren 3 %
andere Fettsäuren 19 %
gesamtes Fettsäuremonomer 100 %
Säurewert =197
Rückstand
Ausbeute"1" 34,5 %
Zusammensetzung:
Fettsäuremonomer
Dimer
Trimer
gesamtes Säurematerial 100,0 %
Säurewert = Dimer/Trimer * 3,04
5 | /1 % |
71 | ,4 % |
23 | f5 % |
Total 100,0 %
bezogen auf Ausgangsfettsäure
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24A7770
Dieses Beispiel zeigt, daß Umsetzungstemperaturen von über
300 0C zu einem Verlust an Carboxylgruppenaktivität führen
können, wie sich durch den niedrigen Säurewert des Rückstandes, ein schlechtes Verhältnis von Dimerem zu Trimerem (kleiner
als 2) und eine Verringerung des ölsäureanteils ergibt, und
zwar neben einer völligen Umwandlung der Linolsäuren zu
polymeren Säuren.
polymeren Säuren.
Man verwendet das gleiche Ausgangsprodukt wie bei Beispiel 1,
und erhitzt dieses zusammen mit 0,1 % 1-Thiol-2-naphthol in Gegenwart einer Dampfschutzglocke 5,0 Stunden auf 325 0C.
Das erhaltene Reaktionsgemisch verfügt über einen Rückstand von 49,5 % polymeren Fettsäuren.
Durch Vakuumdestillation des Reaktionsgemisches bei einem
Druck von 0,2 mm Hg erhält man ein monomeres Destillat und einen Rückstand, der die dimeren und trimeren Fettsäuren
enthält. Die entsprechenden Analysen sind in der folgenden Tabelle IV zusammengefaßt:
Druck von 0,2 mm Hg erhält man ein monomeres Destillat und einen Rückstand, der die dimeren und trimeren Fettsäuren
enthält. Die entsprechenden Analysen sind in der folgenden Tabelle IV zusammengefaßt:
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Tabelle IV
Destillat | 68,4 % |
Ausbeute | 0 % |
Zusammensetzung: | 31,6 % |
Säuren vom ölsäuretyp | 100,0 % |
Linolsäuren | |
andere Fettsäuren | |
gesamtes Fettsäuremonomer | |
Säurewert » 210
Rückstand
Rückstand
Ausbeute | 2,3 % |
Zusammensetzung: | 59,6 % |
Fettsäuren | 38,1 % |
Dimer | 100,0 % |
Trimer | |
gesamtes Fettsäurematerial | |
Säurewert =150 | |
Dimer/Trimer » 1,57 | |
Total | |
bezogen auf Ausgangsfettsäuren
52 %
48 %
100,0 %
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Beispiel 5
Dieses Beispiel zeigt das geringe Ausmaß einer Fettsäurepolymerisation
bei Temperaturen von unter 250 0C, nämlich 200 C.
Das Ausgangsmaterial ist gleich wie bei Beispiel 1 und es wird 6 Stunden zusammen mit 0,5 % 1-Thiol-2-naphthol
in Gegenwart einer Dampfschutzglocke auf 200 0C erhitzt.
Die Analyse des Reaktionsgemisches ergibt 7,9 % dimeretrimere
Fettsäuren, wobei das D/T-Verhältnis 6,2 beträgt.
Das folgende Beispiel zeigt, daß neutrale Verbindungen,
die konjugierte und nichtkonjugierte Diene enthalten, unter
Bildung dimerer und trimerer Produkte polymerisiert werden.
Der Isooctylester der oben beschriebenen Fettsäure (Säure Nr. 1) wird zusammen mit 0,2 % 1-Thiol-2-naphthol in Gegenwart
einer Dampfschutzglocke 3,0 Stunden auf 300 0C erhitzt.
Die Analyse des Reaktionsgemisches ergibt 22,1 % dimere-trimere
Fettsäuren. Durch Vakuumdestillation dieses Materials bei einem Druck von 0,3 mm erhält man einen monomeren Ester
als Destillat und einen an Dimerem sowie Trimerem reichen
Rückstand. Die Analyse der Produkte ergibt folgendes:
% Ausbeute % Monomer Säurewert
Destillat 71,5 100 19,0
% Ausbeute % Dimer % Trlmer D+T D/T % Mono- Säureiner wert
Rückstand 28,4 64,8 12,2 77,0 5,3 23,0 14,6
5 0 9 8 1 7 / 1 2 1 0
Die hohe Säurezahl des Produkts ist auf eine Verseifung des Esters durch Dampf zurückzuführen. Führt man diese Umsetzung
unter Inertgas durch, dann erhält man ein Produkt mit einer Säurezahl von 2.
Dieses Beispiel zeigt, daß sich auch andere Fettsäurematerialien außer Tallöl erfolgreich polymerisieren lassen.
Als Ausgangsmaterial verwendet man Sojafettsäure, mit einer Analyse von 22 % ölsäure, 43 % Linolsäuren, 6 % Linolensäure
und 29 % anderen Fettsäuren.
Durch Erhitzen dieses Materials zusammen mit 0,2 % 1-Thiol-2-naphthol
über eine Zeitspanne von 7,0 Stunden bei 280 bis 285 0C unter Standardbedingungen erhält man dimere und
trimere Fettsäure in einer Ausbeute von 35 %, wobei das D/T-Verhältnis 3,7 beträgt. Im Gegensatz dazu ergibt die
thermisch induzierte Polymerisation der gleichen Fettsäure (bei einem Versuch unter identischen Bedingungen) eine
19-prozentige Ausbeute an dimerem-trimerem Produkt.
Die Beurteilung starker Katalysatoren wird mit der gleichen handelsüblichen Fettsäure durchgeführt, wie sie auch für
Beispiel 1 verwendet wurde, indem man gleichzeitig bis zu 6 Glasreaktoren unter identischen Bedingungen erhitzt.
Einer der Reaktoren, der als Vergleich dient, enthält nur Fettsäure. Die restlichen Reaktoren enthalten Fettsäure
zusammen mit 0,2 Gewichtsprozent eines möglichen Katalysators. Auf diese Weise vergleicht man das Ausmaß der
katalysierten Fettsäurepolymerisation mit der thermisch induzierten Fettsäurepolymerisation bei der Vergleichsreaktion
.
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Dieses Beispiel zeigt, daß man zur Beschleunigung der
Fettsäurepolymerisation gegenüber einer nichtkatalysierten Reaktion (Vergleich) ein monomeres Hydroxyarylthiol verwenden
kann das in ortho-Stellung zum Schwefel eine Hydroxygruppe
aufweist.
Diese beiden Umsetzungen werden getrennt bei Temperaturen von 270 bis 290 0C über eine Zeitspanne von über etwa 3,0
Stunden durchgeführt. Man erhält folgende Ergebnisse:
2,4'-Dihydroxythiophenol
11,1 27,6
D/T
3,14 2,74
Dieses Beispiel zeigt, daß Alkylthiole und Alkyldisulfide für die Polymerisation der Fettsäurematerialien nicht aktiver
sind als beim Vergleich. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zu den Angaben in US-PS 2 263 887, worin der Einsatz von
Alkyldisulfiden zur Polymerisation von Fettölen beschrieben ist. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind im folgenden für
verschiedene Katalysatoren zusammengefaßt:
(A)
Erhitzungsbereich
Katalysator
Katalysator
(a) nichts
(b)
(b)
275 C für 4,0 Stunden
% dimere und trimere Fettsäuren
8,0 8,2
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- 10 -
(B)
Erhitzungsbereich Katalysator
(a) nichts
(b) para-Methandithiol
280 C für 4,0 Stunden
% dimere und trimere Fettsäuren
16,0
17,7
17,7
(C)
Erhitzungsbereich Katalysator
(a) nichts
(b) Isobutyldisulfid
275 C für 6,0 Stunden
% dimere und trimere Fettsäuren
13,8
13,5
13,5
Dieses Beispiel zeigt, daß Phenole, die in ortho-Stellung
nicht durch Thiole oder Sulfide substituiert sind, für die Polymerisation von Fettsäurematerialien bei einer
Temperatur von 270 0C und über eine Zeitspanne von 4,0
Stunden unwirksam sind.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III zusammengefaßt:
III
nichts
para-Methoxyphenol Pyrogallolsäure 4-Methylthio-meta-cresol
ortho-Nitropheno1
% dimere und trimere Fettsäuren
9,0 9,4
10,0 9,7 9,1
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Claims (7)
1. Verfahren zur Polymerisation von Fettmaterialien,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Fettmaterial, das eine größere Menge an Dienbrücken enthält, in Gegenwart einer
wirksamen Menge eines Katalysators der Formel
(OH)n
Aryl (SH)y
Aryl (SH)y
Rm
worin η für eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht, y eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeutet, R für eine C1-C1 ^Kohlenwasserstoff gruppe
steht, m eine ganze Zahl von O bis 4 ist und die Summe aus m, η und y die substituierbaren Stellungen des Arylrings
nicht überschreiten darf, erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fettmaterial pflanzliches oder tierisches Fettsäurematerial
mit hohem Diengehalt verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Fettsäurematerial Tallölfettsäuren, Fettsäureester,
destilliertes Tallöl, Sojafettsäuren, Sojabohnenöl, Linolsäure,
Baumwollsaatöl oder Gemische hiervon verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Fettsäurematerialien 1 bis 16 Stunden auf eine Temperatur von etwa 200 bis 300 0C erhitzt.
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5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die ungesättigten Fettsäurematerialien etwa 2 bis 12 Stunden auf eine Temperatur von etwa 250 bis 300 C
erhitzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Katalysator ein Hydrnxyphenolthiol verwandet.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man mit einer Katalysatormenge von etwa 0,01 bis etwa
2,0 Gewichtsprozent, auf das gesamte Reaktionsgemisch bezogen, arbeitet, und als Katalysator 1-Thiol-2-naphthol* 5-t-Butyl-1-thiol-2-naphthol,
2,4 τ-DihydroKy thiophene 1 oder 2-Hydroxythiophenol
verwendet.
50981 7/1210
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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