DE2446586A1 - 6-deoxytetracyclinderivate, deren pharmazeutisch vertraegliche salze, verfahren zu ihrer herstellung sowie sie enthaltende antibiotische zubereitungen - Google Patents
6-deoxytetracyclinderivate, deren pharmazeutisch vertraegliche salze, verfahren zu ihrer herstellung sowie sie enthaltende antibiotische zubereitungenInfo
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Description
RECHTSANWfLTS - 2 4 4 6 5j86
DR. JUR. C -PL-CHEM. WALTER BEfL O U. Sep.J974
ALFRED HO::.Pi-=N. = R
DR. J1JR. Ou1L-CHiJM. H.-J. WOLfF
DR. JUS. ÜANS Cm. BUL
FRAMiCr-1JRrAM ΜΛΙΝ-HOCHSI
Unsere Nr. 19 496 Be/tk
Ankerfarm S.p.A.
Cinisello Balsamo (Mailand) / Italien
Cinisello Balsamo (Mailand) / Italien
6-Deoxytetracyclinderivate, deren pharmazeutisch verträgliche Salze, Verfahren zu ihrer Herstellung
sowie sie enthaltende antibiotische Zubereitungen
Die vorliegende Erfindung betrifft neue 6-Deoxytetracyclinderivate
der allgemeinen Formel I
X-CH2-Y (I)
worin X ein 6-rDeoxy-tetracyclinring und Y der Rest
-NH-CH-CH2-CH2-S-CH3 ist, die neue Antibiotika darstellen.
COOH
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeichnen sich durch eine große Wasserlöslichkeit bei neutralem pH-Wert aus
und können deshalb sowohl per os wie intramuskulär wie
5098U/1220
intravenös verabreicht werden und weisen außerdem unverändert die antibiotische Aktivität der Deoxytetracycline
auf.
Die neuen Verbindungen weisen ferner im Vergleich zu den 6-Deoxytetracyclinen und ihren wasserlöslichen Derivaten
eine verbesserte Verträglichkeit für den Patienten, eine bessere Stabilität und einen höheren Blutspiegel auf.
Ihre Toxizität ist geringer, selbst wenn sie die antibiotischen Eigenschaften der 6-Deoxytetracycline unverändert
beibehalten.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können durch Reaktion einer Verbindung der Gruppe der 6-Deoxy-tetracycline
mit einer äquimolekularen Menge Methionin in Gegenwart von Formaldehyd in einem polaren Lösungsmittel
bei Temperaturen und Reaktionszeiten, die für eine vollständige Umsetzung notwendig sind, hergestellt werden.
Das Formaldehyd sollte vorzugsweise im Verhältnis von 1 Mol pro Mol des als Ausgangssubstanz benutzten 6-Deoxytetracyclins
zugegeben werden und kann in Form einer wäßrigen Lösung, als Gas oder sogar als Feststoff vorliegen.
Geeignete Lösungsmittel sind mono- oder polyhydroxylierte Alkohole mit 1 bis h Kohlenstoffatomen, Wasser, Dioxan,
Tetrahydrofuran, Methylisobutylketon und N,N1-Dimethylformamid
.
Die Reaktionstemperaturen liegen zwischen 10 und 80°C, am meisten bevorzugt wird aber der Bereich zwischen
30 und MO0C.
5 098U/1220
24465Ö6 *
Die Reaktionsdauer schwankt zwischen 20 Minuten und 4 Stunden.
Das Produkt kann durch Ausfällen aus der Lösung, in der die Bildung erfolgt, oder durch Ausfällen mit einem
zweiten Lösungsmittel, in dem es unlöslich ist oder durch Gefriertrocknen isoliert werden. Das Produkt kann
als solches benutzt werden oder in Form seiner löslichen Salze mit Mineralsäuren oder organischen Säuren, soweit
therapeutisch annehmbar, und auch in Form seiner ein- oder mehrwertigen Metallsalze.
Als Beispiel wird im folgenden die Herstellung des Derivats von Doxycyclin (6-Deoxy-5-hydroxytetracyclin) beschrieben.
Darin ist jedoch keine Beschränkung zu sehen, vielmehr kann das erfindungsgemäße Verfahren unverändert in seinen
wesentlichen Teilen auch für die Herstellung von Derivaten der anderen 6-Deoxy-tetracycline verwendet werden.
Ί,Μ g Doxycyclin als wasserfreie Base wurden unter
Rühren in 1*10 ml absolutem Äthanol bei 65°C gelöst. Bei
35°C wurden dann i,5 g Methionin, gelöst in 1,2 ml 30 Jt-iger Natronlauge, und 1,1 ml 35 ϊ-iger Formaldehyd
zugegeben. Man setzte das Rühren 30 Minuten lang bei 35°C und dann weitere 30 Minuten bei 30°C fort, filtrierte das
erhaltene Produkt ab und wusch mit Äthanol.
Nach Vakuumtrocknen bei 1IO0C erhielt man 4,85 g der Verbindung
in Form eines leicht gelben Pulvers mit einem Schmelzpunkt von 2O8°C.
5098U/1 220
-H-
Der pH-Wert in einer 5 £-igen wäßrigen Lösung betrug
7,1.
Die Löslichkeit der Verbindung betrug mehr als 1 g pro ml.
Zusammensetzung: CpoH,j-N,010S (MG 605,6)
berechnet:
C 55,5 %; H: 5,8 %; 0: 26,H %; S: 5,3 %; N: 7,0 %.
gefunden:
0:5^,6 %i H: 5,9 %l 0: 27,1 %; S: 5,* %i N: 6,5 %.
Im folgenden werden die Ergebisse einiger pharmakologischer, chemischer und chemotherapeutischer Versuche wiedergegeben,
um die wesentlichen Eigenschaften und Charakteristika der nach Beispiel 1 erhaltenen Verbindung darzustellen.
A) Das Produkt ist in Wasser bei pH-Werten nahe dem Neutralpunkt löslich; 1 g der Verbindung löst sich
in 0,7 ml Wasser.
B) Die Stabilität der Verbindungen wäßrigen Lösungen
ist gleich oder größer derjenigen von Doxycyelin
unter analogen Bedingungen. Dies wird durch spektrophotometrische Versuche bestätigt.
C) Die minimale Hemmungskonzentration der Verbindung nach Beispiel 1 im Vergleich zu derjenigen von
#Doxycyclin, wie sie im folgendem im Hinblick auf Standardbakterienstämme aufgeführt ist, zeigt, daß,
nachdem der Gehalt an Doxycyclin gleich ist, die Aktivität der Derivate nahezu indentisch ist.
5098U/1220
Minimale Hemmungskonzentration
aureus | 2O9P | 8663 | 3 | 8739 | Doxycyclin . | Verbindung | |
aureus | 17IG | 8043 | IO53O | nach Beispiel 1 | |||
S. | pyrogenes | ATCC | 996I | 0,2 | 0,25 | ||
S. | faecalis | ATCC | 6633 | 9920 | 0,05 | 0,07 | |
S. | arculans | ATCC | IOO54 | 9250 | 0,05 | 0,07 | |
S. | subtilis | ATCC | 9921 | 0,25 | 0,35 | ||
B. | lutea | ATCC | 0,05 | 0,04 | |||
B. | pneumoniae | 0,05 | 0,04 | ||||
S. | coli | 113- | 0,05 | 0,07 | |||
D. | coli | 266 | 0,01 | 0,02 | |||
E. | coli | ATCC | 1,5 | 2,0 | |||
E. | coli | ATCC | 0,75 | 1,0 | |||
E. | pneumoniae | 132 | 2,0 | 2,75 | |||
E. | vulgaris | ATCC | 1,25 | 1,75 | |||
K. | rettgerii | ATCC | 1,5 | 2,25 | |||
P. | mirabilis | ATCC | >50 | 50 | |||
P. | 1,75 | 2,5 | |||||
P. | > 100 | 100 | |||||
D) Chemotherapeutische Aktivität der Verbindung nach Beispiel 1 wird als PD50 (50 ί-ige Schutzdosis)
bei Mäusen, die mit verschiedenen Bakterienstämmen infiziert wurden, ausgedrückt.
Weg TiT |
Dosis | Verbindung nach Beispiel 1 |
(c) | Doxy cyclin |
|
Infektion | oral | ■ s. | PD50 Λ % mg/kg |
- · | PV mg/kg |
intra venös |
S. | 9,04 | ,6 | 7,48 | |
S. aureus (d) | sub kutan |
M. | 7,11 78 | ,2 | _ |
5098 U/ | 1220 | 1,67 16 | 2,21 | ||
Infektion | pyrogenes 8668 |
Weg | Dosis | S. | S. | Verbindung «■"'"" nach Beispiel 1 |
A % (c) | ^ ^ ν \j Do xy- cyclin |
pyrogenes 8668 |
TiT | (b) | S. | PD50 mg/kg |
PD50 mg/kg |
|||
S. | pyrogenes (d) | oral | S. | 7,55 | 71,6 | 5,74 | ||
S. | intra venös |
S. | 5,41 | - | _ | |||
S. | coli 266 | oral | S. | 0,64 | 73,3 | 0,51 | ||
intra venös |
S. | 0,47 | - | _ | ||||
E. | coli (d) | oral | S. | 52,1 | 70,4 . | 38,0 | ||
intra venös |
S. | 36,7 | - | |||||
E. | pneumoniae | oral | subkutan S. | 20,4 | 71,5 | 16,2 | ||
intra venös |
intra venös |
14,6 | - | |||||
K. | 1,32 | 78,0 | - | |||||
1,03 | ||||||||
a) = Verabreichungsweg: oral, intravenös, subkutan
b) = Dosis: einzeln (S) oder mehrfach (M)
c) = Abnahme in Prozent der oralen PDcn
d) = Stämme klinischen Ursprungs
e) = Abnahme in Prozent des subkutanen PD,-0
E) Der Blutspiegel der Verbindung nach Beispiel 1 bei
Mäusen, Ratten und Kaninchen nach einer einzigen oralen Dosis von 12,5 mg/kg ist gleich oder größer dem
Blutspiegel von Doxycyclin in den verschiedenen Zeitintervallen unter gleichen Bedingungen.
Blutspiegel von Doxycyclin in den verschiedenen Zeitintervallen unter gleichen Bedingungen.
Die Toxizität (LD50) der Verbindung nach Beispiel 1
beträgt bei Mäusen und Ratten im Vergleich zu Doxycyclin (in Klammern):
beträgt bei Mäusen und Ratten im Vergleich zu Doxycyclin (in Klammern):
5098U/1220
oral > | 2000x | (>2000)x |
intravenös | 391» | (257) |
intraperitoneal | 670 | (425) |
oral > | •3000x | (>3000)x |
intraperitoneal | 582 | (370) |
Tierart Weg LD50 mg/kg
Maus
Ratte
x'Die Versuche wurden bis zu einer Maximaldosis
von 2,0 g/kg bzw. 3,0 g/kg begrenzt und danach abgebrochen, weil von nur geringer Bedeutung.
Im folgenden werden einige spezifische Beispiele der Herstellung von für den pharmazeutischen Gebrauch geeigneten
Formulierungen beschrieben.
ISO mg der nach Beispiel 1 hergestellten Verbindung, entsprechend
100 mg Doxycyclinbase, wurden mit 20 mg festem Kochsalz gemischt. Aus dieser Mischung wurde eine 5 Jt-ige
Dextroselösung für langsame intravenöse Verabreichung hergestellt.
Verbindung nach Beispiel 1 I50 mg
Magnesiumstearat 3 mg
Laktose 50 mg
Talk 5 mg Maisstärke, Rest auf 300 mg.
5098U/1220
Pulver für die Herstellung von Lösungen für orale Verabreichung
Verbindung nach Beispiel 1 1,5 g (entsprechend
1,0 g Doxycyclinbase)
Natriumbenzoat 0,06 g
Natriumcarboxymethylcellulose 0,16 g
Zucker 35 g
Erdbeergeist 0,05 g
Farbstoff E 127 0,065 g.
5098U/1 220
Claims (8)
1. 6-Deoxytetracyclin-derivate der allgemeinen Formel
X - CH2 - Y (I)
worin X ein 6-Deoxytetracyclin-Ring und Y der Rest
-NH-CH-CH5-CH0-S-CHx ist, sowie deren pharmazeutisch
COOH
annehmbaren organischen oder anorganischen Säuresalze oder deren ein- oder mehrwertigen Metallsalze.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X der ö-Deoxy-S-hydroxytetracyclin-Ring ist.
3. Verfahren für die Herstellung der Verbindungen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Gruppe der 6-Deoxy-tetracycline mit einer
äquimolaren Menge Methionin in Gegenwart von Formaldehyd in einem polaren Lösungsmittel bei Temperaturen zwischen
10 und 80°C umsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verbindung der Gruppe der 6-Deoxy-tetracycline ö-Deoxy-S-hydroxy-tetracyclin verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und M, dadurch gekennzeichnet,
daß als polares Lösungsmittel mono- oder polyhydroxylierte Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
509814/1220
Wasser, Dioxan, Tetrahydrofuran, Methylisobutylketon oder N,^-Dimethylformamid verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeich- . net, daß die Reaktionstemperatur zwischen 30 und 2IO0C
und die Reaktionszeit zwischen 20 und 2^0 Minuten, vorzugsweise
zwischen 30 und 120 Minuten beträgt.
7. Antibiotische Zubereitung, enthaltend eine Verbindung nach Anspruch 1 und 2 als Wirkstoff.
8. Antibiotische Zubereitung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie in wasserlöslicher Form für orale,
intravenöse und parenterale Verabreichung vorliegt.
Für: Ankerfarm S.p.A.
Cinisello Balsamo (Mailand) / Italien
"1I
Dr.H.J.Wolff Rechtsanwalt
5098U/1220
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