DE2445558A1 - Polyesterfaden oder -faser und seine bzw. ihre verwendung - Google Patents
Polyesterfaden oder -faser und seine bzw. ihre verwendungInfo
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Description
Patentanwälte
Dr. Ing. Waiter Abitz
Dr. Dieter F. M ο rf 2^- September
Dr. Hans-Α. Brauns DP~985
3 iV.Qiichen 8L-, p.-;ii«.ic.üö.3Lr. 28
E. I. DU PONT DE NEMOURS AND COMPANY
lOth and Market Streets, Wilmington, Delaware 19898, V.St.A.
Polyesterfaden oder -faser und seine bzw. ihre Verwendung
Die Erfindung betrifft Polyesterfäden und -fasern, die sich
für den Einsatz in pelzartigen Florwaren eignen.
Pelzen ähnelnde Plorwaren sind in den vergangenen Jahren aus
künstlichen, organischen Polymerfasern hergestellt worden und verbreitet für den Einsatz bei Kleidungsstücken in den Handel
gekommen. Diese Florwaren haben sowohl als Futter für Kleidungsstücke
als auch direkt auf der Aussenfläche des Kleidungsstücks Verwendung gefunden. Als Material für die ELorfasern
sind gewöhnlich Acrylharze, Modacrylharze, Polyamide oder Polypropylen verwendet worden. Wenngleich auch z. B.
in GB-PS. Λ 198 819 empfohlen worden ist, eine Nachahmung von
Schafsfell- oder Lammwolle-Florwäre aus herkömmlichen, ge-
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kräuselten Polyäthylenterephthalat-Fasern von kreisförmigem Querschnitt nach Faserbandstricktechniken herzustellen, sind
auf der vorliegenden Liste Polyester auf Grund von Problemen, die sich in Zusammenhang mit ästhetischen bzw. taktilen Merkmalen
ergeben, nicht zu finden. Speziell neigen diese Fasern bei der Färbung in der Faser zur Ausbildung eines klebrigen
Griffs, wenn nicht besondere Vorsichtsmassnahmen getroffen werden. Wie sich gezeigt hat, resultiert der Klebrigkeitscharakter
aus einem Polyestertrimeren, das aus der Faser während der Bearbeitung ausschwitzt. Das Trimere und andere
niedermolekulare Stoffe können durch sorgfältige Behandlungen entfernt werden, aber dies bringt zusätzliche Kosten
bei der Warenherstellung mit sich.
Zur Überwindung oder Minimierung der obengenannten Schwierigkeiten
bei pelzartigen Polyesterwaren des Standes der Technik und Ermöglichung der Erzeugung solcher Waren mit einem glatten,
nichtklebrigen Griff, einem gefälligen Glanz oder Schein, einer im Vergleich mit Rundfaser geringen Biegesteifigkeit,
einer guten Resilienz im Flor und einer nur geringen Neigung zu Fibrillierung stellt die vorliegende Erfindung einen Polyesterfaden
bzw. eine Polyesterfaser - nachfolgend kurz als Faser bezeichnet - von 2 bis 14- den zur Verfügung, der bzw.
die auf seiner bzw. ihrer Länge kontinuierlich einen länglichen Querschnitt aufweist, wobei der Querschnitt
a) zueinander senkrecht stehende Symmetrie-Haupt- und -Nebenachsen
aufweist,
b) ein Verhältnis der Länge zur Breite, gemessen längs der Achsen, von 1,4- bis 2,4-,
c) an jedem Aussenende der Hauptachse einen Lappen bzw. Flügel mit einem Kopfradiusverhältnis (r^/R) von 0,20 bis 0,4-5,
wobei r^ den Radius des Lappenkopfes und R den Radius eines
dem länglichen Querschnitt umbeschriebenen Kreises bedeutet,
d) an jedem Aussenende der Nebenachse einen Lappen mit einem Kopfradiusverhältnis (r2/R) gleich dem 0,8- bis 2,Ifachen
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des Kopfradiusverhältnisses der Lappen auf der Hauptachse
und
e) Einschnitte "bzw. -tiefungen zwischen den Lappen, wobei der
kleinste Abstand d zwischen zwei der Eintiefungen auf gegenüberliegenden Seiten der Hauptachse" das 1,2- bis
2,Ofache des Eadius τ* der Lappen auf der Hauptachse beträgt.
Die vorliegende Erfindung umfasst ferner die Herstellung faserbandgestrickter bzw. -wirkter, pelzartiger Florwaren
in an sich bekannten Stufen, wobei sich dieses Verfahren durch die Verwendung der obenbeschriebenen speziellen laden bzw.
Fasern ^gemäss der Erfindung kennzeichnet.
Die Erfindung ist nachfolgend an Hand der Zeichnung erläutert,
in der
Fig. 1 ein Diagramm zur Erläuterung der Methode zeigt, nach der
die verschiedenen Faserquerschnitts-Parameter gemessen werden,
Fig. 2 bis 4- Querschnitte verschiedener Faserformen im Rahmen der Erfindung erläutern, wobei die in diesen Querschnitten
eingezeichneten, schwarzen Punkte ungefähre Krümmungsmittelpunkte für die verschiedenen, später im einzelnen beschriebenen
Parameter zeigen,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Gruppe dreier benachbarter
Spinndüsenöffnungen zeigt, mit denen eine Einzelfaser gemäss Beispiel 1 hergestellt wurde, und
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine Gruppe dreier benachbarter
Spinndüsenöffnungen wiedergibt, mit denen eine Einzelfaser gemäss Beispiel 2 hergestellt wurde.
Die Querschnittskonfiguration von Fasern gemäss der Erfindung ist an einer Photomikroaufnahme des Faserquerschnittes (wie
~ 3 —
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in Fig. 1 erläutert) bestimmbar. Die Länge des Querschnitts
längs der Hauptachse X ist mit A bezeichnet und die Breite des Querschnitts längs der Nebenachse Y mit B. Das Verhältnis
der Länge zur Breite des Querschnitts ist A/B.
Beim Schmelzspinnen von Fäden neigt das Polymere dazu, der Ausbildung von glatten Krümmungen oder von Kombinationen glatter
Krümmungen und gerader Linien am Querschnittsumfang entsprechend
zu fliessen. Zu Messungszwecken kann der Umfang als aus geraden Linien und Kreisbögen zusammengesetzt betrachtet
werden. Dieser Betrachtungsweise entsprechend befindet sich bei Fasern gemäss der Erfindung an jedem Ende der Querschnitts-Hauptachse
ein Lappen, dessen äusserster Teil ein Kreisbogen ist. Der Radius dieses Lappenkopfes ist an jedem Ende mit r^
bezeichnet. In entsprechender Weise befindet sich an jedem Ende der Nebenachse Y des Querschnitts ein Lappen, wobei der
Radius jedes Lappenkopfes Γρ ist. Nach Fig. 1 liegen die
Krümmungsmittelpunkte beider Lappen an ein- und demselben Punkt der Nebenachse, aber dies ist keine Bedingung. Die Krümmungsmittelpunkte der Lappen auf der Nebenachse können auch getrennt
sein, wie z. B. in Fig. 2 bis 4. Der Radius des dem Querschnitt umbeschriebenen Kreises ist R. 5as Kopfradiusverhältnis
der Lappen auf der Hauptachse ist r^/R und der
Lappen auf der Nebenachse r
Ein anderes, eine Querschnittscharakteristik darstellendes Merkmal ist r,, der Radius des Kreisbogens zwischen zwei benachbarten
Lappen. Während diese Grosse für die Konstruktion des theoretischen Umrisses des Querschnittes von Nutzen ist,
stellt die Entfernung d, welche den kleinsten Abstand zwischen zwei Eintiefungen, gemessen quer zur Hauptachse des Faserquerschnittes
bedeutet, ein leichter zugängliches Merkmal für die Messung dar.
Gemäss der Erfindung beträgt das Verhältnis der Länge zur Breite (A/B) des Querschnittes 1,4- bis 2,4 und das Kopf-
- 4 _
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radiusverhältnis der Lappen auf der Hauptachse (r^/R) 0,20
bis 0,45· Das Kopf radiusverhältnis der Lappen auf der Nebenachse
beträgt das 0,8- bis 2,1fache des Eopfradiusverhältnisses
der Lappen auf der Hauptachse. Zur Erzielung der erwünschten Eigenschaften gemäss der Erfindung muss der Querschnitt
zwischen Lappen in richtiger Weise eingeschnitten bzw. -tieft sein, wozu der kleinste Abstand d zwischen zwei
Eintiefungen auf gegenüberliegenden Seiten der Hauptachse
das 1,2- bis 2,0fache des Radius r^ der Lappen auf der Hauptachse
beträgt.
Während die obigen Merkmale auf den ersten Blick kompliziert erscheinen mögen, sind sie an vergrösserten Photomikroaufnahmen
von Querschnittsansichten ganz einfach zu messen, und die genannten Parameter sind für die Erzielung der gewünschten Faser-
und Florware-Eigenschaften kritisch.
Jede der Fig. 1 bis 4- zeigt Querschnittsformen im Rahmen der Erfindung. Die Messwerte aller dieser Formen sind in Tabelle I
genannt.
Die genauen Gründe für die mit der vorliegenden Erfindung erzielte
ungewöhnliche Kombination von Eigenschaften sind noch nicht voll erkannt, aber im Verlaufe der Entwicklungsarbeiten
haben sich doch einige allgemeine Grundsätze herausgeschält. Erstens ist ein Vorliegen genügender Eintiefungen im Querschnitt
notwendig, um ein Sichverbergen von Trimerem und anderen niedermolekularen Stoffen zu erlauben, die in Polyesterfasern
vorliegen. Beim Einbau von Kunstfasern in pelzartige Florwaren werden die letzteren sehr kräftig mit einem
Pelzeisen gebügelt und geschlagen, um Faserkräuselung zu entfernen und hiedurch der Florware einen glatten Griff zu
erteilen. Diese Bügelbehandlung ergibt auch eine Tendenz zur Ablegung der niedermolekularen Stoffe in den Faserfurchen
und hierdurch Entfernung derselben von den breiten Griffoberflächen der Faser. Die anfallende Ware hat einen aussergewöhnlich
glatten, gefälligen Griff.
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Eine andere !Richtschnur gemäss der Erfindung ist, die Schaffung
grosser Fingerkontakt-Bereiche zu vermeiden. Der Querschnitt der Paser gemäss der Erfindung ist hierzu so ausgebildet,
dass benachbarte Fäden nicht zu enger Aneinanderpackung neigen.
Der Fasertiter, der im Bereich von 2 bis 14 den liegt, und der
längliche Querschnitt der Faser sind wichtig, um pelzartige Waren zu erzielen, die sich weich anfühlen, aber im Flor noch
Resilienz besitzen. Faser von länglichem Querschnitt ist daher zufrieden stellender als Faser von im allgemeinen rundem Querschnitt
bei gleichen Fasertiter. Die Fasern von länglichem Querschnitt tendieren dazu, sich in mindestens einer Richtung
leicht biegen zu lassen, was einen weichen Griff ergibt. Wenn der Titer mindestens 2 den und nicht mehr als 14 den beträgt,
haben die pelzartigen Waren einen weichen Griff und eine gute Resilienz.
Fasern gemäss der Erfindung haben einen gefälligen Glanz bzw. Schein, da sie eine gelappte Oberfläche aufweisen. Ein anderes
wichtiges Merkmal der Erfindung liegt im Vermeiden von Fibrillierung. Von Einfluss auf diese Eigenschaft scheinen das Kopfradiusverhältnis
der Lappen und die relativen Grossen der Haupt- und Nebenlappen zu sein. Polyesterfaser mit überstarker
Eintiefung oder mit dünnen Stegen längs der Faser neigen beim Passieren des Pelzeisens und während der Lebenszeit bzw. dem
Einsatz des Kleidungsstücks zur Fibrillierung. Die Fibrillierung wiederum macht Kleidungsstücke auf Grund des matten
bzw. mattierten Aussehens, insbesondere am Kragen, unzulänglich. Bei den Fasern gemäss der Erfindung wird Fibrillierung
dadurch vermieden, dass in der Mitte des Querschnitts eine grosse Masse vorliegt, dass exzessive Eintiefung vermieden
wird und dass bei den Lappen auf der Hauptachse ein Kopfradiusverhältnis von über 0,2 vorliegt.
In den folgenden Beispielen werden sieben Florwaren hergestellt, und zwar sechs gemäss der Erfindung und eine siebte, ausser-
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halb des Rahmens gemäss der Erfindung liegende zum Vergleich.
Die Querschnitts-Parameter der in den Waren jeweils eingesetzten Fasern sind in Tabelle III zusammengestellt.
Beispiel 1
v
Aus 0,1 % Titandioxid enthaltendem Polyäthylenterephthalat
mit einer relativen Viscosität von 21 (bestimmt an einer Lösung von 80 mg Polymeres in 10 ml Hexafluorisopropanol als
Lösungsmittel bei 25° C) wurde bei 505° C ein Endlosfaden-Multifil
schmelzgesponnen. Das Polymere wurde hierzu mit 3,86 kg/Stunde durch eine Spinndüse ausgestossen, die 36
Gruppen rautenförmiger Austrittsöffnungen mit jeweils drei rautenförmigen Löchern in jeder Gruppe aufwies. Die drei Austrittsöffnungen
jeder Gruppe befanden sich in geringem Abstand voneinander, um ein Schmelzkoaleszieren (Zusammenwachsen)
unmittelbar nach den Austrittsöffnungen zu erlauben. Eine Draufsicht auf eine Einzelgruppe ist in Fig. 5 gezeigt. Die
Länge der mittleren rautenförmigen öffnung der Gruppe, gemessen längs der Spinndüsenfläche, betrug 0,51 mm und Breite
0,OJO mm. Die beiden beidseitig der Mittelöffnung befindlichen öffnungen waren 0,41 mm lang und 0,23 mm breit. Die drei
Öffnungen jeder Gruppe lagen im Abstand von 0,076 mm vor und waren in einer geraden Reihe angeordnet, wobei ihre Längsachsen
parallel zueinander lagen (wie in Fig. 5 gezeigt). Das aus der 36 Gruppen aufweisenden Spinndüse erhaltene Multifil
wurde mit 1100 m/Minute aufgewickelt. Das aufgewickelte,
36fädige Fadengut wies an diesem Punkt einen Titer von 530 den
auf (Einzelfadentiter 14,7 den).
Durch Vereinigen von etwa 100 solchen Fadenmaterialien wurde ein Kabel von etwa 53 000 den gebildet und dieses in Wasser
von 90 C zu einem Kabel, mit Fäden mit einem Einzelfadentiter
von 4,6 den verstreckt. 25 cm lange Proben des Kabels ergaben
folgende Eigenschaften: Festigkeit 4,0 g/den, Bruchdehnung 31 %, Abkoch-Sehrumpf 2,1 %, Trockenwärme-Schrumpf bei
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196° C 7»2 %. Das Kabel wurde dann durch eine Stauchkammer-Kräuselvorrichtung
geführt. Die Fäden wiesen an diesem Punkt 9 Kräusel/2,54- cm und einen Einzelfadentiter von 4,6 den auf.
Das gekräuselte Kabel wurde auf Stapel von 3 »18 cm Länge geschnitten.
Die verstreckten, aus den Rauten-Dreieröffnungen erhaltenen Fäden hatten einen ausgebogten, ovalen Querschnitt mit folgenden
Parametern: A/B = 1,6, r^/R = 0,33, rp/r1 = ^»^»
d/r,, = 1,64. Zur Querschnitts-Bestimmung wurde ein Fadenbündel
in Harzmedium eingebettet, worauf Mikrotomschnitte angefertigt wurden. Die anfallenden Schnitte wurden unter
Immersionsöl mit dem Mikroskop untersucht und dann zur Messung photographiert und vergrössert.
Die Stapelfasern wurden unter Druck bei 121° C in der Faser gefärbt, wobei modifiziertes, flüssiges Biphenyl als Farbstoffträger
in einer Menge von 3 g/l und folgende Dispersionsfarbstoffe (bezogen auf das Varengewicht) Verwendung fanden:
2,7 % Latyl Bordeaux B, 3,1 % Latyl Cerise N und 0,8 % Latyl
Brown MS. Nach Zurückgehen der Temperatur auf 71° C wurde die Färbeflotte abgelassen. Ein Auswaschen nach dem Färbezyklus
erfolgte nicht. Nach Umwälztrocknen zeigten die anfallenden
Fasern eine kastanienbraune Färbung. Die Fasern wurden nun zum Faserband verarbeitet.
Wie sich gezeigt hat, führen die obigen Färbebedingungen zum Verbleiben eines klebrigen, niedermolekularen Materials auf
der Oberfläche von Rundfasern. Im Gegensatz hierzu war zwar ein Vorliegen des gleichen klebrigen Materials in Form von
Partikeln auf der Oberfläche der ausgebogt-ovalen Querschnitte der Fasern des vorliegenden Beispiels festzustellen, aber das
Material beeinflusste die ästhetischen bzw. taktilen Eigenschaften von aus diesen Fasern hergestellter, pelzartiger Ware
nicht nachteilig. Zur Vermeidung eines Sichklebrig-Anfühlens bei mit Rundfaser hergestellten Waren ist es gewöhnlich notwendig
gewesen, die Flotte auf lediglich etwa 88° C abzu-
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kühlen, bevor die Faser aus der Flotte entfernt wird, und die anfallende Faser in einem getrennten Arbeitsgang nahe dem
Siedepunkt auszuwaschen.
Aus dem obigen, gefärbten Stapelgut wurde eine Ware nach der Faserbandstricktechnik (Sliver Knitting) wie folgt hergestellt:
Zunächst wurde das gefärbte Stapelgut auf einer Wollkrempel zu einem 125-Gräin-Faserband verarbeitet, das dann
einer Faserbandstrickmaschine der Bauart Wildman Maxi-Pile
zugeführt wurde. Diese Maschine entspricht dem Grundprinzip nach der in US-PS 3 516 265 beschriebenen Maschine für Pelze
ungleichmässiger Dichte, wobei im vorliegenden Falle aber Pelze gleichmässiger Dichte hergestellt wurden. Die Maschine
nahm genügend Stapelfaser auf, um ein Schlauchgestrick mit einem Gesamtgewicht von 0,79 kg/laufender Meter zu ergeben.
Als Hintergarn für diese Ware diente Einfach-Stapelgarn mit einer Baumwollnummer von 14, das aus Polyäthylenterephthalat-Homopolymerem
mit einer relativen Viscosität von 23 hergestellt war'. Die Fasern hatten einen Einzelfadentiter von 3^ den
und eine Stäpellänge von 5»1 cm.
Nach dem Wirken wurde der Schlauch aufgeschlitzt und auf der Rückseite mit einem Acrylharz-Latex beschichtet und dann zur
Vernetzung des Harzes und Trocknung erhitzt. Die anfallende, faserbandgestrickte Ware wurde hierauf in folgender Reihenfolge
fertiggemacht: 1. Scheren in zwei Durchgängen auf eine Florlänge von 1,1 cm. 2. Viermaliges Hinwegführen unter einem
Pelzeisen ähnlich dem in US-PS 3 557 4-15 gezeigten (sonst
als Electrifier-Cylinder bekannt), wobei der Zylinder auf . 193° C gehalten wurde. Die Florware wurde bei massigem Druck
mit 3»2 m/Minute unter dem Eisen hinweggeführt. Nach vier Durchgängen waren die Kräusel an den Enden der Florfasern
in der gewünschten Weise im wesentlichen entfernt. 3· Erneutes Scheren und Behandlung mit der Drahtbrüste in einem Durchgang.
4. Erneutes Scheren ohne Bürsten. 5· Erneutes Bügeln bei 193°-C in sechs Durchgängen. 6. Erneutes Scheren auf 1,1 cm
in zwei Durchgängen. 7· Bügeln bei 149° C zwecks Polierung
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DP-985 10 24A5558
in zwei Durchgängen. 8. Zweimaliges Scheren bei 1,1 cm.
Die anfallende Ware hatte einen gefälligen Glanz, und ihr Griff war nicht klebrig. Der Flor war weich und resilient.
Anzeichen für Fibrillierung lagen nicht vor, d. h. bei mikroskopischer Untersuchung der Ware waren keine gespaltenen
Faserenden zu beobachten. Der Griff war weitaus weniger "klebrig" als bei ähnlicher, aus Rundfaser gefertigter Ware.
Andere Wareneigenschaften sind in Tabelle II genannt. Vie
Tabelle II zeigt, enthielt die Ware 0,85 % eines extraktionsbaren Materials, das hauptsächlich die Form von Oberflächenablagerungen
von Polyester-Trimerem hatte. Wie eine Stereo-Scan-Photomikroaufnahme zeigte, befanden sich die Oberflächenablagerungen
primär in den Faserfurchen. Dem die Florware berührenden Finger waren die Oberflächenablagerungen
an diesem Ort anscheinend nicht zugänglich. Florwaren aus fiundfaser mit ähnlichen Mengen an extraktionsbaren Stoffen
erwiesen sich als klebrig und unangenehm.
Es wurden Fäden mit ausgebogt-ovalem Querschnitt unter Verwendung einer Spinndüse anderer Art, aber im übrigen wie in
Beispiel 1 hergestellt. Die Spinndüsenöffnungen bestanden
hier aus 36 Gruppen von jeweils 3 Rundlöchern, wobei die drei Löcher jeder Gruppe wie in Fig. 6 gezeigt durch Kanäle
untereinander verbunden waren. Der Durchmesser der Aussenlöcher
betrug 0,203 mm und derjenige des grossen Mittellochs
0,267 mm. Die Verbindungskanäle waren etwa 0,0635 mm breit und 0,102 mm lang. Die Aussenlöcher befanden sich im Mittenabstand
von 0,338 mm vom Mittelloch.
Die anfallenden Fäden ergaben eine Festigkeit des Fadenbündels von 3,3 g/den, eine Bruchdehnung von 28 % und einen Abkoch-Schrumpf
von 1,1 %. Der Trockenwärme-Schrumpf des ungekräuselten, verstreckten Kabels bei 196° C betrug 6,5 %· Quer-
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P 2k 45 558. 1 ** 28· Oktober 1971»
E. I..du Pont de Nemours DP-?9iß$ 5 5 5 8
and Company
schnitts-Messungen der Fäden ergaben A/B » 2,04-, r^/R = 0,33»
Γρ/r^j = 1,64-, d/r^j = 1,54. Nach Hindurchführen durch die
Stauchkammer hatten die Fäden 9 Kräusel/2,54· cm. Der Fadentiter
betrug 4-,7 den. Die geschnittene Stapelfaser hatte eine
Länge von 3 »17 cm. Durch Färben in der Faser erhielten die Fäden eine graue Färbung (Färbebedingungen im übrigen wie in
Beispiel 1; keine nachherige Auswaschung). Die Ware wurde ähnlich wie in Beispiel 1 fertiggemacht, wobei eine Ware mit
ästhetisch bzw. taktil ähnlicher Gefälligkeit anfiel. Die Waren-Eigenschaften sind in Tabelle II genannt. Trotz des
Vorliegens von Trimerem, das in der Gegenwart von 1,0 % extraktionsbaren Materials zum Ausdruck kommt, war der Griff
der Ware nicht klebrig.
Unter Anwendung von Spinndüsen verschiedener Arten und verschiedener
Schmelzspinn-Bedingungen wurden Fäden verschiedener
Arten mit ausgebogt-ovalem Querschnitt hergestellt. Die Fäden wurden wie in Beispiel 1 und 2 behandelt und zu Faserbandgestricken
verarbeitet. Die Fadenquerschnitts-Messungen und Wareneigenschaften nennt die Tabelle III. Wie die Tabelle
zeigt, ergaben alle Fasern mit Ausnahme derjenigen des Vergleichsbeispiels 5 akzeptable Waren. Die Faser von Beispiel 5
hatte ein Verhältnis d/r^ von 2,16, also ausserhalb des Rahmens
der vorliegenden Erfindung, und die mit ihr erhaltene Florware hatte einen klebrigen Griff. Der Griff der Florwaren
von Beispiel 3, 4- und 6 war nicht klebrig, weich und resilient. Wie sich weiter zeigte, fibrillierten die Fasern von
Beispiel 3, 4- und 6 weniger als eine trilobale bzwi dreilappige
Polyesterfaser mit einem Modifizierungsverhältnis (wie in US-PS 2 939 201 definiert) von 1,8 und gleichen Fasertiter.
Es wurde eine weitere Faserbandstrickware mit einer Flor-
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oberfläche hergestellt, die von a) 50 Gew.% der 3,4-den-Fasern
von Beispiel 3 und b) 50 % 14-den-Fasera von 5,1 cm
Länge gebildet wurde, bei denen als Parameter A/B 1,79, r^/R 0,32, r2/r^ 1,24 und d/r^ 1,56 vorlagen. Die 3,4-den-Fasern
wurden in einem nichtweissen Ton (Beige-Ton) und die 14-den-Fasern dunkelbraun gefärbt. Die Ware wurde wie in
Beispiel 1 und 2 gestrickt und fertiggemacht, jedoch hier
auf eine Florhöhe von 1,9 cm geschert. Die fertiggemachte
Ware hatte einen gefälligen Glanz und einen weichen, resilienten, nichtklebrigen Griff.Die 14-den-Pasern , die langer
waren, traten an der Floroberfläche stärker in Erscheinung; die anfallende Ware ähnelte im Aussehen natürlichen Pelzen.
Die 14-den-Fasern mit einem Einzelfasertiter von 14 den
dienten als Konturhaare; sie waren in Aussehen und Griff den Kontur- oder Grannenhaaren natürlicher Pelze ähnlich.
Querschnittsmessungeh an Fäden | Figur | 1 2 3 4 |
A/B | 0,3 0,2 0,38 . 0,4 |
gemäss Fig. | 1 bis 4 |
2,0 2,0 2,0 1,5 |
r2/r1 | d/r1 | ||||
1,67 - 2,0 2,0 1,5 |
1,84 1,18 1,86 1,98 |
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DP-985 24 A 5558
1TJ
Tabelle II
Varengesamtgewicht, g/m
Gewicht des abrasierten Flors (+ 10 %)*, g/m2
Gewicht des Wirkgrundes, g/m
Varendicke im fertiggemachten Zustand (nach Latexbehandlung, cm
Gewichtsverlust, %, bei der Scheuerprüfung nach Wyzenbeeck
(nach 50 Zyklen/nach (10 χ Flächengewicht) -Zyklen unter Angabe
des Flächengewichts in Ounce/Quadratyard)
Mit Tetrachlorkohlenstoff 0,85 1,0
extrahierbares Material, . % vom Gewicht des gefärbten
Stapelgutes
1 | Beispiel | ,74- | ) 4-75 | 2 | ,O)+^ | |
(1· | 220 | (14- | 5) | |||
503 | (6 | *,8)+: | 254· | (6, | 5) | |
231 | (8 | ,8) | 1, | (7, | ||
271 | ,0) | ,29 | 10 | |||
1,12 | 0,60/1, | |||||
0,4-7/0 | ||||||
+) Klammerwerte in der Einheit Ounce/Quadratyard
- 13 -
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Tabelle III
fyierschnitts-Parameter von | Einzelfaden- | A/B | Florgasern der | 1,54 | Beispiele |
Beispiel"*"' | titer, den | r^/R | 1,64 | ++) d/r | |
4,6 | 1,6 | 1,01 | |||
1 | 4,7 | 2,04 | 0,35 | 1,08 | 1,64 |
CVl | 3,4 | , 1,64 | 0,55 | 1,58 | 1,54 |
3 | 3,3 | 1,59 | 0,55 | 1,26 | 1,42 |
4 | 3,4 | 1,74 | 0,40 | 1,01 | 1,74 |
5+^ | 2,7 | 1,60 | 0,58 | 1,24 | 2,16 |
6 | 3,4 | 1,64 | 0,35 | 1,84 | |
7/A | 14,0 | 1,79 | 0,35 | 1,42 | |
7/B | 0,32 | 1,56 | |||
+) Beispiel 5 ist ein Vergleichsbeispiel ausserhalb
des Rahmens der Erfindung
++) r^/r^j gleich dem Verhältnis von r^/R zu r
- 14 -
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Claims (2)
- DP-985 jit 2 A A 5 5 5 8PatentansprüchePolyesterfaden bzw. -faser von 2 bis 14 den, der bzw. die auf seiner bzw. ihrer Länge kontinuierlich einen länglichen Querschnitt aufweist, gekennzeichnet durcha) zueinander senkrecht stehende Symmetrie-Haupt- und -Neb enach s en,b) ein Verhältnis der Länge (A) zur Breite (B), gemessen längs der Symmetrieachsen, von 1,4 bis 2,4,c) an jedem Aussenende der Hauptachse einen Lappen mit einem Kopfradiusverhältnis r^/R von 0,20 bis 0,45, wobei r^i den Radius des Lappenkopfes und R den Radius eines dem länglichen Querschnitt umbeschriebenen Kreises bedeutet,d) an jedem Aussenende der Nebenachse einen Lappen mit einem Kopfradiusverhältnis ^/R gleich dem 0,8- bis 2,Ifachen des Kopfradiusverhältnisses r^/R der Lappen auf der Hauptachse unde) Eintief ungen zwischen den Lappen auf der Haupt- und Nebenachse, wobei der kleinste Abstand d zwischen zwei der Eintiefungen iauf gegenüberliegenden Seiten der Hauptachse das 1,2- bis 2,0fache des Radius r^ der Lappen auf der Hauptachse beträgt.
- 2. Verwendung der Polyesterfaser gemäss Anspruch 1 zur Herstellung faserbandgewirkter, pelzartiger Plorwaren.- 15 -509813/10 Λ 1Leeseite
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Representative=s name: ABITZ, W., DIPL.-ING.DR.-ING. MORF, D., DR., PAT.- |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |