DE2444411B2 - Bandwebmaschine mit mehreren mit litzen versehenen schaeften - Google Patents
Bandwebmaschine mit mehreren mit litzen versehenen schaeftenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bandwebmaschine mit mehreren mit Litzen versehenen Schäften, an
denen je ein flexibles Zugelement formschlüssig angreift, wobei jedem Schaft ein Hebel zugeordnet ist,
dessen Schwcnkachsen senkrecht zur Schaft-Symmetrieebene
verläuft und dessen eines Ende mit dem am betreffenden Schaft angreifenden Zugelement verbunden
und dessen anderes Ende als Tastorgang ausgebildet ist.
Eine Bandwebmaschine dieser Art ist durch die CH-PS 2 21570 bekanntgeworden. Zur Herstellung
gemusterter Gewebe müßen Webmaschinen bekanntlich mehrere Schäfte aufweisen, die beim Betrieb
entsprechend den gewünschten Mustern gehoben und gesenkt werden. Für die Herstellung von komplizierten
Mustern werden beispielsweise 12 bis 18 Schäfte benötigt. Die Betätigung der Schäfte erfolgt dabei im
allgemeinen— und wie auch aus dem Stand der Technik hervorgeht— mittels Hebel.
Die Hebel werden ihrerseits entweder durch Kurvenscheiben oder aber mittels endloser Steuerketten, deren
Glieder mit Nocken versehen sind, verschwenkt. Die Steuerkette wird so an den nebeneinander angeordneten
Hebeln vorbeigeführt und die Breite der Kettenglieder ist so bemessen, daß jedes Kettenglied gleichzeitig
von allen Hebeln abgetastet werden kann. Entsprechend den auf dem Kettenglied vorhandenen Nocken
werden bestimmte Hebel verschwenkt. Für die Herstellung von komplizierten Mustern werden vorwiegend
Steuerketten verwendet, wobei diese dann beispielsweise etwa 300 Glieder aufweisen können.
Bei Breitwebmaschinen ist es nun an sich ziemlich belanglos, ob die Hebel ungefähr in Richtung der
Kettfaden oder senkrecht dazu verlaufen, da unterhalb
des Gewebes ausreichend Platz für die Hebel und die Steuerkette vorhanden ist. Bandwebmaschinen sind
dagegen im allgemeinen wesentlich schmäler als Breitwebmaschinen. Damit nun eine Elandwebmaschine
nicht wegen der Hebel und wegen des für die Steuerkette erforderlichen Platzes unnötig verbreitert
werden muß, müßen die Hebel parallel zu den Vertikalebenen durch die Kettfaden verlaufen. Dementsprechend
müßen die Schwenkachsen der Hebel senkrecht zur Schaft-Symmetrieebene, oder mit anderen
Worten parallel zur Schaftsbene verlaufen.
Die bisher bei Bandwebmaschinen verwendete Hebelanordnung ist aus der CH-PS 5 23 987 ersichtlich.
Dort ist ein Exzenterrollenhebel dargestellt, der zwar
ίο ebenfalls in der Mitte des Schaftes angreift; dies ist aber
nur für einen Hebel möglich. In Wirklichkeit sind jedoch mehrere Schäfte und Hebel vorhanden, so daß die
letzteren dann, abgesehen von einem, zwangsläufig alle außermittig am zugehörigen Schaft angreifen. Dadurch
«5 entstehen dann Kippmomente. Aus diesem Grund war man daher gezwungen, seitliche Schaft-Führungen
vorzusehen. Wegen der erwähnten Kippmomente entstand jedoch eine relativ starke Reibung und ein
hoher Verschleiß sowie ein großer Lärm. Dies hatte zur Folge, daß es beim Arbeiten mit mehreren Schäften
nicht möglich war, mehr als etwa 1000 Fachwechsel pro
Minute vorzunehmen. Wenn mehr als etwa 12 Schäfte verwendet wurden, mußte sogar mit noch kleinerer
Geschwindigkeit gearbeitet werden.
^5 Die einzige Druckschrift, in der eine Maschine mit
mehreren Schäften mit in der Mitte angreifenden Zugseilen offenbart ist, ist die US-PS 16 59 760. Bei
dieser verlaufen die Hebel jedoch parallel zu den Schaftebenen. Das ist bei Bandwebmaschinen, wie
bereits erläutert, aus Platzgründen sehr unzweckmäßig. Zudem wäre es auch konstruktiv und im Hinblick auf
Festigkeitseigenschaften problematisch, da die Schaftteilung bei modernen Bandwebmaschinen nur etwa
8 mm beträgt. Außerdem ist bei der genannten Druckschrift für jeden Schaft nur eine Umlenkrolle
vorhanden und alle Umlenkrollen weisen miteinander fluchtende Achsen auf, wodurch Kippmomente an den
Schäften und Hebeln auftreten.
An sich wäre es möglich, das Auftreten von Kippmomenten auch mit nur einer einzigen Umlenkrolle
pro Zugseil zu erreichen. In diesem Fall müßte dann der Durchmesser jeder Rolle gleich dem Abstand
zwischen dem betreffenden Hebel und der Schaft-Symmetrieebene sein. Dementsprechend müßten dann auch
die Drehachsen der Rollen gestaffelt sein. Eine solche Anordnung wäre jedoch wegen der erforderlichen
großen Anzahl verschiedener Rollen zu aufwendig und unwirtschaftlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bandwebmaschine der genannten Art zu schaffen, an
deren Schaftrahmen je ein Zugelement angreift und bei der trotzdem bezüglich der Schaftmittelpunkte keine
Kippmomente entstehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß alle Zugelemente derart über Umlenkrollen
umgelenkt werden, daß sie in an sich bekannter Weise einerseits parallel zu den Litzen in den für alle Schäfte
gemeinsamen Schaft-Symmetrieebenen an den Schäften angreifen und andererseits in einer zu den
Schwenkachsen senkrechten Ebene an den Hebeln angreifen.
Vorzugsweise besitzen alle Umlenkrollen den gleichen Durchmesser und für jedes flexible Zugelement
sind im allgemeinen mindestens zwei Umlenkrollen vorgesehen, deren Drehachsen in verschiedenen, zu den
Schaft-Symmetrieebenen parallelen Ebenen verlaufen.
Dadurch wird der beachtliche Vorteil erzielt, daß es bei einer erftndungsgemäßen Bandwebmaschine mit
beliebiger Schaftzahl, beispielsweise 18 Schäften, ohne
weiteres möglich ist, 3000 bis 5000 Fachwechsel pro Minute vorzunehmen, was eine erhebliche Steigerung
der Arbeitsgeschwindigkeit von Bandwebmaschinen bedeutet. Nachstehend ist die Erfindung mit Bezug auf
die Zeichnung beispielsweise naher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht (mit Blickrichtung
parallel zu den Kettfaden) einer Schaftbewegungsvorrichtung,
bei der die Schwenkachsen der IJberlragungshebei
parallel zu den von dem Schaftrahmen aufgespannten Ebenen verlaufen;
Fig.2 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach
F i g. 1;
Fig. 3 eine Darstellung eines Schaftes bei dem das
Zugelement und der Rückstellcr auf der gleichen Seite
des Schaftes angreifen;
Fig.4 eine vereinfachte Darstellung eines Schaftes, bei der die Schwenkachse des Übertragungs-Hebels
senkrecht auf der vom Schaftrahmen aufgespannten Ebene sieht.
In den F i g. 1 und 2 ist eine Schaftbewegun^svorrich-(ung
mit zwei mit I beziehungsweise 21 bezeichneten Schäften dargestellt, wobei der letztere in der F i g. 1 zur
Erzielung einer übersichtlichen Darstellung weggelassen wurde. Der Schaft 1 weist einen Schaftrahmen 2 auf,
der mit zwei horizontalen Schaftstaben 2u beziehungsweise 2b versehen ist, die durch zwei Seitenstützen 2r
miteinander verbunden sind. Parallel zu den Schaftstäben 2a, 2b sind zwei Litzenschienen 3 angeordnet, auf
denen mehrere vertikal verlaufende Litzen 4 aulgereiht sind, die in der Mitte je ein Auge 4;) aufweisen. Durch
diese Augen 4;/ sind die Kettfaden 13 geführt.
An jedem der Schäfte 1 und 21 greift am unteren Schaftstab ein Zugelement 5, beziehungsweise 25
formschlüssig, das heißt so an, daß der Schaft der Zugbewegung des Zugelementes zwangsläufig folgen
muß. Beide Zugelemente 5 und 25 greifen in der für beide Schäfte 1 und 21 gemeinsamen, parallel zu den
Litzen 4 verlaufenden Schaft-Symmetrie-Ebene an den Schäften 1, beziehungsweise 21 an und sind so
angeordnet, daß die Zugkraft im Angriffspunkt parallel zu den Litzen 4 verläuft. Die etwa als Seile
ausgebildeten Zugelemente 5, 25 sind flexibel und werden je über mindestens eine Umlenkrolle 6, 7
beziehungsweise 27 geführt.
Jedem der Schäfte 1, 21 ist ein Übertragungshebel 8 beziehungsweise 28 zugeordnet, von denen in der F i g. 1
nur das eine Hebetarmende Sb beziehungsweise 28Z>
dargestellt ist, das mit dem am betreffenden Schaft 1 beziehungsweise 21 angreifenden Zugelement 5 beziehungsweise
25 verbunden ist. Die Hebel 8, 28 sind nebeneinander angeordnet und um eine gemeinsame,
senkrecht zur Schaft-Symmetrie-Ebene verlaufende Schwenkachse 15 schwenkbar und ihre Hebelarme 8a,
28a stehen in der Mittelstellung etwa senkrecht zur Richtung der Litzen. Am anderen Ende der Übertragungshebel
8 beziehungsweise 28 ist eine als Tastorgan dienende Rolle 9 beziehungsweise 29 gelagert, die auf
der Begrenzungskurve einer Kurvenscheibe 10 beziehungsweise 30 aufliegt.
Jeder der Schäfte 1, 21 ist durch nicht dargestellte Führungselemente derart geführt, daß er in vertikaler
Richtung bewegt werden, sich jedoch nicht verdrehen oder seitlich verschieben kann. An jedem der Schäfte 1
beziehungsweise 21 greift ferner an der dem Angriffspunkt der Zugelemente 5 beziehungsweise 25 gegenüberstehenden
Schaftseite je eine Rückstellfeder 12 heziehunesweise 32 an. Diese Federn 12, 32 sind so
angeordnet, daß die von ihnen erzeugte Kraft parallel zu den Litzen 4 gerichtet ist und in der Schaft-Symmetrieebcne
an den Schäften 1 beziehungsweise 21 angreift. Selbstverständlich können an jedem der
Schäfte statt einer auch mehrere Rückstellfedern angreifen, wobei diese dann so anzuordnen sind, daß die
von ihnen erzeugte Gcsamlkraft, die vorstehend aufgeführten Merkmale aufweist.
Wenn sich nun beim Weben die Welle 1 ί, mit der die
ίο Kurvenscheiben 10 und 30 drehfest verbunden sind,
dreht, führen die Hebel 8 beziehungsweise 28 periodische Schwenkbewegungen aus, die über die Zugelemente
5 beziehungsweise 25 auf die Schäfte 1 beziehungsweise 21 übertragen wird. Da der Hebelarm 28;; des
Hebels 28 etwas länger ist als derjenige des Hebels 8, ist die Auslenkung des Schaftes 21 etwas größer als
diejenige des Schaftes 1. Da der Schaft 21 etwas weiter am Rand des Gewebes 14 entfernt ist als der Schaft 1 hat
dies zur Folge, daß der Winkel zwischen dem Gewebe 14 und den durch den Schaft 1 geführten Kettfaden 13
bei beiden Schaft-Endstellungen etwa gleich groß wird, wie der Winke) zwischen dem Gewebe >4 und den durch
den Schaft 21 geführten Kettfaden 33.
Dadurch daß das Zugelement 5 über die Umlenkrollen 6, 7 und das Zugelement 25 über die Umlenkrolle 27
umgelenkt wird, können beide Zugelement 5, 25 in der Schaft-Symmetrie-Ebene an den Schäften angreifen,
obwohl beide Übertragungshebel 8, 28 nebeneinander angeordnet sind und ihr seitlicher Abstand D größer ist
als der Abstand d der Schäfte. Die erfindungsgemäße Ausführung ermöglicht also, mit sehr geringem
konstruktivem Aufwand eine Schaftbewegung zu erzeugen, ohne daß die verschiedenen an jedem Schaft
angreifenden Kräfte, nämlich die vom Zugelement übertragene Kraft, die von der Rückstellfeder erzeugte
Kraft und die durch die Führungselemente erzeugten Reibungskräfte, ein Drehmoment bezüglich des Schaftmittelpunktes
erzeugen. Dadurch werden die Reibungsverluste und damit auch der Verschleiß der Führungen
und die Lärmerzeugung erheblich reduziert.
Selbstverständlich können auch mehr als zwei Schäfte hintereinander angeordnet und in der in den F i g. 1 und
2 dargestellten Weise über flexible Zugorgane mit je einem Übertra.gungshebel verbunden werden. Es ist
hierbei auch möglich, daß einer der Übertragungshebel in der Schaft-Symmetrie-Ebene angeordnet ist. Dieser
kann selbstverständlich direkt, das heißt ohne Umlenkrollen am betreffenden Schaft oder an einem damit
verbundenen starren oder flexiblen Zugelement angrei-
fen. Des weiteren ist es möglich, die Übertragungshebel und Kurvenscheiben in übereinander angeordnete
Gruppen aufzuteilen, statt alle nebeneinander anzuordnen und mittels je einer gemeinsamen Welle zu lagern.
Ferner kann die Schaftbewegung statt durch Kurvenscheiben auch durch Karten gesteuert werden.
In der F i g. 3 ist ein Schaft 41 dargestellt, an dem auf
der gleichen Schaftseite in der Schaft-Symmetrie-Ebene ein flexibles Zugelement 45 und ein Rücksteller
angreifen. Das Zugelement 45 von dem nur der oberste Abschnitt dargestellt wurde, greift an einem am Schaft
41 befestigten vertikalen Stab 44 an. Der Rücksteller besteht aus einem Rückstellhebel 51 und einer Zugfeder
52. Das freie Ende 51a des Rückstellhebels 51 greift an einem am Stab 44 befestigten Zapfen 44a an und drückt
f'5 den Schaft 41 nach oben. Im übrigen sind der Schaft 41
und die in der F i g. 3 nicht dargestellten Übertragungshebel und Kurvenscheiben ähnlich ausgebildet und
angeordnet, wie bei dem in den Fig. 1 und 2
dargestellten Ausführungsbeispiel. Selbstverständlich ist es auch möglich, die zur Rückstellung dienende
Zugfeder 52 wegzulassen und dafür den Rückstellhebel 51 mit einem Gewicht zu belasten.
In der Fi g. 4 ist eine Ausführung dargestellt, bei der
jedem Schaft 61 ein Übertragungshebel 68 zugeordnet ist, dessen Schwenkachse 75 parallel zur Schaft-Symmetrieebcne
verläuft, dessen eines Ende 686 mit dem am betreffenden Schaft 61 angreifenden Zugelement 65
verbunden und an dessen anderem Ende eine als Tastorgan dienende Rolle 69 gelagert ist. Die letztere
liegt auf der Begrenzungskurve einer Kurvenscheibe 70 auf, die drehfest mit einer Welle 71 verbunden ist. Diese
Ausführung hat den Vorteil, daß für alle hintereinander angeordneten Schäfte 61 pro Zugelement 65 nur eine
Umlenkrollc erforderlich ist, wogegen, wenn die Übertragungshebel bei einer Schaftbewegungsvorrich
tung mit mehr als zwei Schäften so angeordnet sind wi bei dem in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungs
beispiel, für die meisten Schäfte zwei Umlenkrollen zu Umlenkung des Zugclementes notwendig sind. Da dii
Übertragungshebel und Kurvenscheiben relativ brei sind, hat die in der Fig.4 dargestellte Ausführunj
jedoch den Nachteil, daß die Schäfte ebenfall entsprechend weit voneinander entfernt angeordne
sind oder daß die Übertragungshebel auf zwei Gruppe! aufgetcijt werden müßen. Im letzteren Fall könnten di<
beiden Übertragungshebelgruppen etwa übereinandei angeordnet und die aufeinanderfolgenden Schäfte übei
je ein Zugelement abwechselnd mit je einem Hebel dei einen oder anderen Gruppe verbunden werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Bandwebmaschine mit mehreren mit Litzen
versehenen Schäften, an denen je ein flexibles Zugelement formschlüssig angreift, wobei jedem
Schaft ein Hebel zugeordnet ist, dessen Schwenkachse senkrecht zur Schaft-Symmetrieebene verläuft
und dessen eines Ende mit dem am betreffenden Schaft angreifenden Zugelement verbunden und
dessen anderes Ende als Tastorgan ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß alle Zugelemente
(5, 25) derart über Umlenkrollen (6, 7, 27) umgelenkt werden, daß sie in an sich bekannter
Weise einerseits parallel zu den Litzen (4) in den für alle Schäfte (I, 21) gemeinsamen Schaft-Symmetrieebenen
an den Schäften (1, 21) angreifen und andererseits in einer zu den Schwenkachsen (15)
senkrechten Ebene an den Hebeln (8,28) angreifen.
2. Bandwebmaschine nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß alle Umlenkrollen (6, 7,27) den
gleichen Durchmesser aufweisen und für jedes flexible Zugelement (5) im allgemeinen mindestens
zwei Umlenkrollen (6, 7) vorgesehen sind, deren Drehachsen in verschiedenen, zu den Schaft-Symmetrieebenen
parallelen Ebenen verlaufen.
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