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An einer Materialschicht befestigter Beschlag und Verfahren zu seiner
Herstellung Die Erfindung betrifft einen an einer Materialschicht befestigten Beschlag,
der die Materialschicht durchringende Befestigungszungen aufweist, deren freie Endteile
jeweils um einen, in einem vorstehenden Teil einer an der Naterialschicht anstehenden
Platte enthaleenen, nach innen gekrümmten Steg gelegt sind, wobei der vorstehende
Teil den durch die Materialschicht gehenden Befestigungszungenteilen gegenüberstehende,
vor die Stege zielende Auflaufflächen besitzt. Ferner betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung dieses an einer Materialschicht befestigten Beschlages,
wobei die Platte in eine Matrizze mit im Bereich der Stege angeordnetell Auflaufflcchen
gelegt wird und durch Anpressen des de Platte gegewiberliegenden Beschlagteiles
die Befestigungszungen durch die Materialschicht gedrückt und mittels der Auflaufflächen
der Platte und der Matrizze um die Stege gelegt werden.
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Solche Beschlag sind bekannt. Man versteht darunter beispielsweise
Schlösser, Schmu kleisten, .Sehlossverrastungselemente usw.2 die beispielsweise
für Koffer und Taschen verwendet werden.
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Bei einer bekannten Art dieser Beschläge wird der Stegteil der Platte
dadurch gebildet, dass zu beiden Seiten des vorgesehenen Steges Materialteile aus
der Platte ausgestanzt sind. Es ergeben sich dadurch beidseits der Stege unschöne
Löcher, die zum Ansetzen der Platte an der Matrizze und zur Erleichterung des Umlegens
der Befestigungszungen dienen. Im installierten Zustand wird ein Teil der Löcher
und des Steges von der umgelegten Befestigungszunge überdeckt. Dies ist nicht nur
unschön,- sondern führt auch dazu, dass der umgebogene Teil der Befestigungszurlsen
offen liegt und teilweise sogar noch über den vorstehenden Teil der Platte vorsteht.
Die Befestigungszungen haben vielfach scharfe und rauhe Kanten, was zur Beschädigung
von Gegenstanden führen kann, die längs der Platte geführt werden, bzw. zu Verletzungen
des Benützers solcher Beschläge.
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Zur Vermeidung der genannten Nachteile ist beispielsweise aus der
deutschen Gebrauchsmusterschrift Nr. 7 022 743 eine Platte bekannt, die an der Vorderseite
eine geschlossene Fläche zeigt und rückseitig mit mindestens einer zusätzlichen,
mit der geschlossenen Fläche verbundenen Fläche versehen ist, wobei in der zusätzlichen
Fläche Durchstecköffnungen für die Befestigungszungen angeordnet sind. Um das Umlegen
der Befestigungszungen zu ermöglichen, ist die Vorderseite mit Auflaufflächen versehen,
an denen die Befestiguilgszungen beim Zusammenbau des Beschlages auflaufen und umgebogen
werden. Diese Platte vermeidet die oben erwähnten Nachteile vollständig. Dies wird
allerdings durch erheblich höhere Herstellungskosten in Kauf genommen. So erhöht
sich nicht nur der Materialverbrauch einer solchen Platte auf praktisch das Doppelte
der bisherigen Platte, sondern es ist auch mindestens ein weiterer Herstellungsgang
erforderlich, da nach dem Stanzen und Prägen der Rohplatte seitliche Ansätze nach
rückwärts umgebogen werden müssen, um die zusätzliche Fläche zu bilden. Es rsteht
sich, dass bei solchen Massenartikeln, wie es Beschläge sind, derartige Verteuerungen
bedeutend sind. Ausserdem ist di>
Befestigung eines solchen Beschlages
relativ schwach, da die allein durch die Auflaufflächen gebogenen Befestigungszungen
nicht in dem erwünschten Grad gegen die Materialschicht gebogen werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den eingangs genannten Beschlag sowie
seine Herstellung zu verbessern, sodass die genannten Nachteile vermieden sind.
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Denlfflemäss ist Gegenstand der Erfindung: a) ein an einer Materialschicht
befestigter Beschlag der eingangs genannten Art, der dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Stege lediglich durch Stanzschnitte gebildet sind; und b) ein Verfahren
zur Herstellung dieses an einer Materialschicht befestigten Beschlages der eingangs
genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man eine Matrizze mit Ansätzen
verwendet, welche in die durch die nach innen gekrümmten Stege gebildeten Oeffnungen
eingreifen und mit Auflaufflchen versehen sind, die jenen den Stegen zugeordneten
Auflaufflächen der Platte entgegengesetzt geneigt sind.
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Dadurch, dass die Stege lediglich durch Stanzschnitte und nicht durch
Ausstanzungen gebildet sind, wird an der Platte kein Material ausgestanzt, sondern
durch die Schnitte lediglich der Teil der Platte freigegeben, der zur Bildung der
Stege nach innen gekriinmt ist. Da die Stege vorzug:7eise relativ schmal und beiderseits
von dem Plattenmaterial eingerahmt sind, ist der Teil der Befestigungszungen, der
nach aussen freiliegt, auf ein Minimum beschränkt. Durch die bis in den Bereich
der Stege führenden Plattenteile wird überdies vermieden, dass die Befestigungszungen
beim Umlegen lrn die Stege über den vorstehenden Teil der Platte vorstehen können.
Die Befestigungszungen liegen nunmehr praktisch unauffällig hinter der Platte. Da
die Befestigungszungen überdies gegenüber der Ebene des vorstehenden Plattenteiles
zurückgesetzt sind, ist auch die Gefahr von Beschädigungen und Verletzungen gebannt.
Weiter
können die Befestigungszungen mit Hilfe der in die Oeffnungen der Platte eingreifenden
Ansätze der Matrizze satt gegen die Stege und die Materialschicht umgelegt werden,
wodurch der Beschlag ebenso satt an der Materialschicht zur Anlage gebracht werden
kann und dadurch eine besonders gute Befestigung erhält. Die neue Platte kann mit
einem einzigen Stanz- und Formvorgang hergestellt werden. Die neue Platte bietet
also praktisch die Vorteile der geschlossenen Platten, ohne deren Nachteile in Kauf
nehmen zu müssen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher beschrieben, dabei zeigen: Fig. 1 einen als Schnappschloss ausgebildeten Beschlag
in Seitenansicht, wobei der Bügelteil in Längsrichtung geschnitten ist; Fig. 2 eine
Platte des Bügelteiles im Längs schnitt II-II nach Fig. 3; Fig. 3 die Platte des
Bügelteiles in Draufsicht; Fig. 4 einen Querschnitt TV-IV der Platte nach Fig. 3;
Fig. 5 die Arbeitsphase, in der die Befestigungszunge an einer Matrize um einen
Steg der Platte gelegt wird.
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Fig. 6 eine weitere Platte in Draufsicht; und Fig. 7 die Platte nach
Fig. 6 im Querschnitt Vil-Vil.
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Die Fig. 1 zeigt einen als Schnappschloss ausgebildeten Beschlag,
dessen Bügelteil 1 an einer Materialschicht 2, beispielsweise der Lederwand einer
Tasche, befestigt ist. Der Bügelteil 1 enthält den an einer Frontplatte 3 befestigten
Bügel 4, in den der Schnappteil 5 des Schnappschlosses einrasten kann. Auf der Rückseite
der Frontplatte ist eine Befestigungsplatte 6 gehalten, die ausgestanzte Befestigungszungen
7 aufweist. Diese sind durch die Materialschicht 2 gestossen und um Stege 8 einer
auf der Rückseite der Materialschirht angeordneten Platte 9 gelegt.
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Die in den Fig. 2 bis 4 im Detail gezeigte rückwärtige Platte 9 enthält
Ränder 10, mit denen sie an der Materialschicht anliegt, sowie einen vorstehenden
Teil 11. In letzterem sind durch Stanzschnitte und Prägung die nach innen gekrümmten
Stege 8 ausgeformt. Jeweils der Teil des vorstehenden Teiles der Platte, der den
durch die Materialschicht 2 gehenden Befestigungszungenteilen gegenübersteht, enthält
gegen die Stege 8 zielende Auflaufflchen 12.
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Die Phase der Herstellung des an der Materialschicht befestigten Beschlages,
in der die Befestigungszungen um die Stege gelegt werden, ist in Fig, 5 dargestellt.
Hierzu ist die Platte 9 in eine Matrizze 13 eingelegt, die Ansätze 14 enthält, welche
in die durch die nach innen gekrümmten Stege 8 gebildeten Oeffnungen 15 eingreifen.
Die Ansätze 14 verschliessen diese Oeffnungen mit Auflaufflächen 16, die jenen,
den Stegen 8 zugeordneten Auflaufflächen 12 der Platte 9 entgegengesetzt geneigt
sind. Zur Befestigung des Bügelteils 1 wird nun die Frontplatte mit der Befestigungsplatte
an der Materialschicht über der Platte 9 angesetzt und durch Anpressen die Befestigungszungen
7 durch die Materialschicht gedrückt. Die freien Enden der Befestigungszungen 7
laufen dann zunächst auf der Auflauffläche 12 der Platte 9 auf
und
werden dabei gegen die Stege 8 umgelenkt. Durch die in den Oeffnungen 15 liegenden
Auflaufflächen 16 der Ansätze 14 der Matrizze 13 werden die Befestigungszungen nochmals
umgelenkt und zwar wiederum gegen die Materialschicht 2. Die Befestigungszungen
7 legen sich somit vollständig um die Stege 8. Die Ansätze 14 der Matrizze sorgen
überdies dafür2 dass die Befestigungszungen möglichst weit von der Oeffnung 15 der
Platte 9 zurückgesetzt, d.h. satt gegen die Stege und die Materialschicht umgelegt
sind.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel verlaufen die Auflaufflächen 12 der
Platte 9 von den Rändern 10 gegen die Stege 8. Es ist aber auch möglich, dass die
Auflaufflächen im mittleren Bereich des vorstehenden Plattenteiles durch entsprechende
Einbuchtungen gebildet sind.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen eine weitere Platte, die jeweils drei vorstehende
Plattenteile 11 mit jeweils einem Steg 8 und einer Auflauffläche 12 enthält.
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Im Gegensatz zu den gezeigten Ausführungsbeispielen sind auch eine
andere Anzahl von Stegen möglich, die entweder jeweils in getrennten vorstehenden
Plattenteilen, entsprechend dem Beispiel der Fig. 6 und 7, oder zu einem, entsprechend
dem Beispiel der Fig. 1 bis 4, angeordnet sein können, oder zu mehreren auf mehrere
vorstehende Plattenteile verteilt sein können.