DE2442390B2 - Stabilisierte polyolefinformmassen - Google Patents
Stabilisierte polyolefinformmassenInfo
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Description
O O
T T
R1—P—O—P —R1
IO
OR2
OR2
(D
O O
T !
R1—P —O—P —R1
OR2
OR2
(U)
wobei
R
R1
R1
eine Alkylengruppe mit 1 bis 18 Kohlen- 2-Stoffatomen
oder ein Arylenrest, eine Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen; Aryl- oder Alkarylgruppe mit 6 bis
18 Kohlenstoffatomen,
R2 ein Wasserstoffatom, R1, N(R4)4 oder Metall,
R3 gleich R1 oder OR2, und
R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder ein Arylrest, und wobei die Reste R und R1 auch durch Halogen, -OH,
-NH2, -CONH2 oder -COOH substituiert
sein können, sind und
b) gegebenenfalls zusätzlich bekannten Stabilisatoren in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Polyolefin, sowie
c) üblichen Zusätzen in üblichen Mengen.
45 Nickelverbindungen, die insbesondere in Gegenwar
von organischen Schwefelverbindungen beobachtet wird, den erheblichen Nachteil aufweist, daß die so
stabilisierten Polyolefine bei höheren Verarbeitungstemperaturen eine dunkle Färbung erhalten. D,ese
Verfärbung kann durch die gleichzeitige Zugabe bestimmter Phosphonsäure- oder Diphosphonsaurederivate
ganz verhindert oder wenigstens stark reduziert werdea Die genannte Veröffentlichung befaßt sich
lediglich mit dem Problem, die durch die Bildung von
Nickelsulfid verursachte Schwarzfärbung der Polyolefinmassen zu verhindern, die Frage, ob die genannte
Diphosphonsäurederivate einen eigenen Beitrag zur Stabilisierung der Polyolefine leisten und ob sie darüber
hinaus irgendeinen Effekt in Polyolefinformmassen zeigen die keine Nickelverbindungen enthalten, und in
denen deshalb das Problem der Nickelsulfidbildung nicht auftritt, bleibt unbeantwortet
Es wurde nun gefunden, daß durch die Zugabe bestimmter Diphosphonsäure- oder Diphosphinsäurederivate
die Wärme- und Lichtstabilität von Polyolefinen in hohem Maße verbessert werden kann. Die so
erhaltenen Formmassen zeichnen sich gegenüber bekannten stabilisierten Polyolefinformmassen durch
eine erhöhte Lichtbeständigkeit, eine ausgezeichnete Verarbeitungsstabilität und eine gute Farbstabilitat aus.
Überraschenderweise ist die Wirkung der Diphosphorverbindungen
wesentlich besser als die der bisher verwendeten Monophosphorverbindungen.
Erfindungsgegenstand ist deshalb eine stabilisierte Polyolefin-Formmasse, enthaltend
a) 001 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Polyolefin, Diphosphorsäure- oder Diphosphinsäurcverbindungen
der Formeln
O O
τ τ ,
R1—P—O—P—R1
OR2
OR2
O O
T ΐ
R3—Ρ—Ο—Ρ—R3
Es ist bekannt, daß Polyolefine durch Licht, Sauerstoff und/oder Wärme in erheblichem Maße abgebaut
werden, wenn sie nicht hinreichend stabilisiert sind. In einer großen Zahl von Veröffentlichungen wurde
deshalb schon eine Reihe von Verbindungsklassen vorgeschlagen, die als Stabilisatoren für Polyolefine
eingesetzt werden können. Hierbei handelt es sich unter anderem um phenolische Antioxydantien, Thioäther-
oder Dithioätherverbindungen, organische Phosphite als Oxydations- und Wärmestabilisatoren und um
Benzophenon- und Triazolverbindungen als Lichtstabilisatoren. Es wurde auch schon vorgeschlagen, Phosphon-
oder Phosphinsäurederivate als Stabilisatoren zu verwenden (US-Patentschrift 22 30 371, deutsche Patentschrift
12 10IJ55 und belgische Patentschrift 6 17 194).
Neuerdings wird auch die Verwendung bestimmter Derivate von Diphosphonsäuren als Additive zu
Polyolefinen beschrieben. So ist der deutschen Offenlegungsschrift
21 22 069 zu entnehmen, daß die an sich Rute lichtstabilisierende Wirkung von organischen
OR2
OR2
(H)
50
55
60 wobei
R eine Alkylengruppe mit 1 bis !8 Kohlenstoffatomen
oder ein Arylenrest,
R1 eine Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Aryl- oder Alkarylgruppe mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen,
R2 ein Wasserstoffatom, R1, N(R4)4 oder Metall,
R3 gleich R1 oder OR2, und
R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder ein Arylrest, und wobei liie Reste R und R1
auch durch Halogen, -OH, -NH2, -CONH2
oder -COOH substituiert sein können, sind und
b) gegebenenfalls zusätzlich bekannte Stabilisatoren in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
Polyolefin.
Die gute stabilisierende Wirkung der Diphosphonsäure- und Diphospbinsäurederivate kann durch zusätzliche
Zugabe von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Polyolefin, bekannter Stabilisatoren weiter verbessert
werden.
Hierfür eignen sich vor allem bekannte phenolische Anüoxydamtien, wie z. B. sterisch gehinderte Phenole,
Kondensationsprodukte von Aldehyden oder Ketonen mit Mono- oder Dialkylphenolen, substituierte Diphenylsulfide
und ganz besonders Phenolalkansäureester oder Diphenolalkansäureester, wie sie in den deutschen
Patentschriften 1163 017 und 12 86 041 beschrieben werden.
Als weiterer Stabilisator kann der Polyolefinformmasse
ein organisches Mono- oder Disulfid, z. B. Didodecylsulfid, Dioctadecylsulfid, Thiodipropionsäurelaurylester,
Dioctyldisulfid, Didodecyldisulfid oder Dioctadecyldisuind
zugesetzt werden.
Die Lichtbeständigkeit und Farbqualität kann durch zusätzliche Zugabe von Benzophenonderivaten und
organischen Phosphiten weiter verbessert werden.
Als Verarbeitungshilfe wird der Polyolefinformmasse vorzugsweise ein Salz einer aliphatischen Carbonsäure,
z. B. Calciumstearat oder Zinkstearat in einer Menge von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Polyolefin,
zugesetzt.
Wie die nachfolgenden Versuche zeigen, zeichnen sich die so stabilisierten Polyolefinformmassen durch
eine sehr gute Lichtstabilität aus. Auch die Thermostabiütät und die Farbqualität sind gut. Die daraus
hergestellten Fertigteile verändern sich auch bei längerer Sonneneinwirkung nicht und zeigen keine
Neigung zur Versprödung oder Vergilbung.
Das Einmischen der Stabilisatoren in die Polyolefine kann nach üblichen Verfahren erfolgen, z. B. durch
Aufsprühen einer Stabilisatorlösung auf das Pulver und anschließendes Granulieren der Mischung, durch
Einmischen in die Schmelze oder über ein Konzentrat, das dann mit weiterem Polyolefin auf die gewünschte
Konzentration verdünnt wird.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können nach allen bekannten Verarbeitungsverfahren, z.B. durch
Pressen, Spritzgießen oder Extrudieren, verarbeitet werden. Übliche Zusatzstoffe, wie Gleitmittel, Pigmente,
Füllstoffe, Glasfasern, Flammschutzmittel und Antistatika, können zugegeben werden.
Infolge der besonders guten Lichtbeständigkeit und Farbstabilität eignen sich die erfindungsgemäßen
Formmassen vor allem für den Außeneinsatz. Außerdem ist die Wärmebestandigkeit auch in Gegenwart von so
Luft oder Sauerstoff so gut, daß sich die erfindungsgemäßen Formmassen für die Herstellung von Formkörpern
eignen, die längere Zeit höheren Temperaturen ausgesetzt werden.
Als Polyolefine für die erfindungsgemäßen Formmassen eignen sich vor allem die Niederdruckpolyolefine,
z.B. Polyäthylen, Polypropylen, Polybuten-(l) und Poly-4-methylpenten-(l) und die Mischpolymerisate
von «-Olefinen unter sich oder mit Äthylen oder geringen Mengen anderer Monomeren fo
100 Teile Niederdruckpolyäthylen (Dichte 0,947 g/ cm3, Schmelzindex MFI190/5 = 0,5 g/10 min) wurden mit ft<
den in Tabelle 1 genannten Stabilisatoren gemischt und bei Temperaturen zwischen 200 und 250* C granuliert.
An« Hem Granulat wurden Prüfkörper gepreßt und
diese in einem Prüfgerät mit einer Xenonbogen-Lampe unter periodischer künstlicher Beregnung über eine Zeit
bis zu 1000 Stunden belichtet (Vornorm: DlN 53 387). Nach verschiedenen Zeiten wurde IR-spektrographisch
die CO-Zahl der Proben bestimmt Die CO-Zahl - das Verhältnis der 1R-Extinktion bei 5,80 μΐη durch die
IR-Extinktion bei 4,95 μΐη — ist ein Maß für den
CO-Gehalt der Proben und damit für die eingetretene Oxydation. Außerdem wurde nach 1000 Stunden
Belichtung die Reißfestigkeit nach DIN 53 455 und die Schlagzugzähigkeit nach DIN 53 448 bestimmt und in %
der Anfangswerte in der Tabelle angegeben. Die letzte Spalte der Tabelle zeigt den Gelbwert der Proben vor
und nach einer 7tägigen Lagerung bei 1000C im
Trockenschrank.
Bei der erfindungsgemäßen Probe 1 wurde erst nach 750-1000 Stunden Belichtung eine beginnende Versprödung
festgestellt. Durch gleichzeitigen Zusatz eines Antioxydans konnte die Stabilität der Formmasse
(Probe 2) noch weiter verbessert werden.
Zum Vergleich zeigt Probe 3, daß bei alleinigem Zusatz des phenolischen Antioxydans bereits nach 250
Stunden ein deutlicher Anstieg des CO-Gehaltes festzustellen ist.
Durch zusätzliche Zugabe einer Monophosphinsäure kann die Beständigkeit der Probe 3 nur wenig
verbessert werden (Probe 4).
100 Teile Niederdruckpolyäthylen (Dichte = 0,954 g/ cm3, Schmelzindex MFI190/5 = 1,3 g/10 min) wurden mit
den in Tabelle 2 genannten Stabilisatoren vermischt und wie in Beispiel 1 beschrieben zu Prüfkörpern verarbeitet
und ausgeprüft. Als Verarbeitungshilfe wurde allen Proben 0,2% Calciumstearat zugesetzt. Der Versuch
zeigt die gute stabilisierende Wirkung des Diphosphonsäurederivats allein und in Kombination mit einem
phenolischen Antioxydans.
100 Teile des gleichen Niederdruckpolyäthylens wie in Beispiel 2 wurden mit jeweils 0,05 Teilen ]3-(3,5-Ditert.-butyM-hydroxyphenylJ-propionsäure-n-octadecylester,
0,2 Teilen Calciumstearat und 0,2 Teilen der in Tabelle 3 genannten Phosphorverbindungen stabilisiert.
Di: Formmassen wurden wie in Beispiel 1 beschrieben zu Prüfkörpern verarbeitet und mit der Xenonbogen-Lampe
1000 Stunden belichtet. Die CO-Zahl nach der Belichtung zeigt Tabelle 3.
Die in der Tabelle 3 genannten Dekan-UO-dimethylphosphinsäure
wird folgendermaßen hergestellt:
a) Herstellung von Dekan-1,10-dimethylphosphinsäureisobutylester
Ein Gemisch von
280 g Methanphosphonigsäureisobutylesterund
120 g Isobutanol wird unter Stickstoff atmosphäre auf 160° C erhitzt und ein Gemisch von
142 g Dekadien-1,9 und
2 g Di-tert.-butylperoxid etwa 1,5 Stunden unter lebhaftem Rühren zugetropft. Dann wird 1
Stunde nachgerührt und bei 0,4 Torr destilliert bis zu einer Innentemperatur von 200°C.
Es verbleiben 380 g Dekan-1,10-dimethylphosphinsäureisobutylester, Erstarrungspunkt: 42° C. Die Ausbeute beträgt 90% d. Th.
Es verbleiben 380 g Dekan-1,10-dimethylphosphinsäureisobutylester, Erstarrungspunkt: 42° C. Die Ausbeute beträgt 90% d. Th.
b) Herstellung von Dekan-1,10-dimethylphospl.insäure
380 g Dekan-UO-dimethylphosphinsäureisobutyles'er
wird unter lebhaftem Rühren bei 1300C bis
200° C Chlorwasserstoff eingeleitet Es destilliert Isobutylchlorid ab. Nach Beendigung der Reak-
tion wird durch Anlegen von Wasserstrahlvakuum bei 2000C während 2 Stunden überschüssiger
Chlorwasserstoff entfernt. Dann wird abgekühlt. Der Ansatz erstarrt Er wird aus Isopropanol/
Wasser umkristallisiert
Man erhält 250 g Dekan-1,10-dhnethylphosphinsäure,
Fp. 141-145° C. Das entspricht einer Ausbeute von 85% d. Th.
Stabilisator
Gew.-% CO-Zahi nach Std. 0 250
700 Reißfestig- Schlagzug- Gelbwert keit nach Zähigkeit 1000 1000 Std. nach vor nach
1000 Std. o/o o/o 7Tg. bei 1000C
Äthan-1,2-di-methyI-phosphinsäure
Äthan- 1,2-di-methylphosphinsäure j9-(3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-
propionsäure-n-octadecyl-
0-(3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure-n-oetadecylester
(Vergleich)
0,2
0,2
0,05
0,05
0,05
/3-(3,5-Di-tert-butyI-4-hydroxyphenyl)-propionsäure-n-oeta-.
decylester
-I-Dimethylphosphinsäure 0,2 (Vergleich)
0,4 0,4 0,6 0,8
0,4 0,4
<0,2 0,7
0,3 0,5 0,5
0,9
0.8
2,5 6,5
1,5
1,1 90
1,0 90
>10 42
2,9 63
-8,7 -2,0
-8,9 -2,1
-6,1 +2,2
Stabilisator
Gew.-% CO-Zahi nach Sid.
Äthan-1,2-di-phosphonsäure Äthan-1,2-di-phosphonsäure
+ 4,4'-Thio-bis-(3-methyl-6-tert.-butylphenol
4,4'-Thio-bis-(3-methyl-6-tert.-butylphenol) (Vergleich)
0,2 0,2 0,05
0,05
25υ
500
0,4 0,4 0,6 0,8
Reißfestig- Schlagzugkeil nach Zähigkeit ICOO 1000 Std. nach 1000
Stunden
1,2 82
0,4 0,4 0,6 0,9 1,3 85
<0,2 0,9 2,4 6,2 >10 45
62
t>8
Tabelle | K | 3 | ( | O | R, |
O | CIl2 | ( | P K, | H | |
K, I' | CU, | R | OK., | H | |
OR, | |||||
H, | |||||
H, | |||||
R1
OH
(1° R, | R | O | R | O | R, | |
;<IV;,h, | ( | P | P R1 | H | ||
KKI(I Ski | C | «)R, | OR. | — Η | ||
-C | ||||||
1,0 | H2- | H2 | ||||
1.2 | H2 | |||||
( 1O-AiIiI nach
KMK) SuI
C11H5 1,5
C„H, 1,4
Fortsetzung
ο ο 1
R, I' R I' K1
R, I' R I' K1
OR, OR, R-
CO-Ziihl
nach
KMMi SId.
KMMi SId.
CH,
— Η
CH, 0,9
CH, | — H | -CH, | 2,5 |
f ■* I |
|||
I OH |
-C4H9 | -CH, | 3,0 |
-CH2-CH2- | -CH, | -OCH, | 1,3 |
CH2 CH2 | -Na | -OCH, | 1,5 |
CH2 CH2 | |||
IJ
—OH 1.2
OH | O t P- |
-H | — OH -CH, |
1,8 1.6 |
-CH2 -C10- |
-C2H5 | |||
C2H5- | OCH, | 2,1 | ||
-CH2- "H20 |
||||
O T -Ρ —Ο ι |
||||
OCH, | ||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Stabilisierte Polyolefin-Formmasse, bestehend aus einem Polyolefin mita) 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Polyolefin, Diphosphonsäure- oder Diphosphinsäureverbindungen der Formel
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NL7510243A NL7510243A (nl) | 1974-09-04 | 1975-08-29 | Gestabiliseerde polyalkeenvormmassa. |
DD188136A DD120205A5 (de) | 1974-09-04 | 1975-09-02 | |
US05/609,675 US4024103A (en) | 1974-09-04 | 1975-09-02 | Stabilized polyolefin molding composition |
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FI752468A FI752468A (de) | 1974-09-04 | 1975-09-02 | |
ZA00755573A ZA755573B (en) | 1974-09-04 | 1975-09-02 | Stabilized polyolefin molding composition |
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DE2442390C3 DE2442390C3 (de) | 1978-02-02 |
Family
ID=
Also Published As
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NO753010L (de) | 1976-03-05 |
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