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Doppelseitig verwendbare Normtür Die Erfindung betrifft eine doppelseitig
verwendbare Normtür, deren Türkörper eine Beschichtung, vorzugsweise eine Kunststoffummantelung
aufweist.
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Nach der deutschen Norm DIN 18100 sind Rohbau-Richtmaße für Türöffnungen
im Wohnungsbau vorgegeben. In Anlehnung an diese Normgrundlage sind auch Türzargen
und Türblätter in Ausführung und Abmessungen aufeinander abgestimmt. Dies hat den
Vorteil, daß, bei Einhaltung der durch die Norm vorgegebens Richtwerte, in Serie
hergestellte Türen, sogenannte Industrie- oder Normtüren, im vXiohnungsbau verwendet
werden können, welche gegenüber einzeln angefertigten Türen hinsichtlich ihrer Herstellung
und ihrer Montage auf der Baustelle preisgünstiger sind. Die nach den Richtlinien
hergestellten Türen können vom Hersteller auf Lager gelegt werden, so daß der Bauherr
aus diesem Lagerbestand eine seinen Ansprüchen genügende Tür auswählen kann. Dabei
ist sichergestellt, daß die ausgewählte Tür den jeweiligen Rohbaumaßen angepaßt
ist und leicht und schnell auf der Baustelle eingesetzt werden kann.
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Es wurde bisher als Nachteil empfunden, daß man sich bei Auswahl
der türen auf links oder rechts angeschlagene Türen festlegen muß. in Hersteller
von türen muß dies bei der Fertigung bereits berücksichtigen, indem von jedem Türmodell
eine links und eine rechts anschlagende Ausführung anzufertigen ist. Neben den durch
die zusätzlichen Lagerhaltungskosten bedingten Nachteilen ist es auch für einen
Bauherrn ungünstig, wenn z.B. nach einbau einer durch die Planung festgelegten rechts
angeschlagenen Tür eine links angeschlagene Tür sich als günstiger erweisen würde.
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Bei den Türzargen sind bereits doppelseitig verwendbare Elemente
bekannt. Insbesondere Stahl- oder Kunststoffzargen werden so hergestellt, daß sie
für links oder rechts angeschlagene Türen verwendet werden können.
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Es sind auch schon doppelseitig verwendbare Türen bekennt. Die doppelseitige
Verwendbarkeit ergibt sich dadurch, daß die bekannten Türen je nach Anschlagsart
auf den opf gestellt werden können. Diese bekannte, doppelseitig verwendbare Tür
hat jedoch den Nachteil, daß hierfür eine Sonderzarge sowie ein Sonderschloß verwendet
werden muß. In ihren Maßen und ihrer Ausführung bei Bändern, Schloß und Zarge genügt
diese Tür also nicht den durch die genannte Norm vorgegebenen Richtwerten. Vielmehr
ist sie eine Spezial anfertigung, die ebenso wie die individuell hergestellte Tür,
den in Serie hergestellten Normtüren kostenmäßig unterlegen ist, so daß die durch
die doppelseitige
Verwendbarkeit gegebenen Vorteile teilweise wieder
aufgezehrt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine doppelseitig verwendbare
Tür mit Kunststoffummantelung zu schaffen, deren Ausführung den durch die Norm vorgegebenen
Richtlinien entspricht.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß der
Türkörper an jeder seiner Längskanten eine Ausnehmung für einen Schloßkasten, Sacklochbohrungen
für Einbohr-Bänder und im Bereich jeder Schloßkasten-Ausnehmung eine Drückerloch-Bohrung
und eine Schlüsselloch-Bohrung hat und daß alle Ausnehmungen und Bohrungen von der
Kunststoffummantelung verdeckt sind.
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Die so ausgebildete Tür ist doppelseitig verwendbar, so daß die voneinander
getrennte Herstellung von links oder rechts angeschlagenen Türen auf die Herstellung
und Lagerhaltung einer einzigen Türart beschränkt werden kann.
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Der Türkörper selbst wird entsprechend einer üblichen Normtür ausgebildet,
wobei in Anpassung an die doppelseitige Verwendbarkeit, alle Ausnehmungen und Bohrungen
an beiden Seiten der Tür am Türkörper angebracht werden, bevor dieser mit der Beschichtung,
vorzugsweise der Kunststoffummantelung versehen wird. Nach Anbringen der Kunststoffummantelung
sind die Anenehmungen und Bohrungen verdeckt. Die Beschichtung kann auch als aufgetragene
Lackschicht oder flüssiger Kunststoff ausgebildet sein, welcher auf die Blattfläche
des Türkörpers
aufgetragen ist, wobei dann die Längskanten mit
einem ansich bekannten Anleimer versehen sind.
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Die Bohrungen sind bei dieser Ausführung der Tür stopfenartig oder
deckelartig verschlossen. Neben dem Vorteil, daß sowohl Fabriklager als auch Zwischenhandellager
nur noch eine Art von Türen aufzunehmen haben, hat die erfindungsgemäße Tür den
Vorteil, daß noch Variationsmöglichkeiten direkt auf der Baustelle möglich sind.
Beim Kauf einer Tür braucht man sich vorteilhaft noch nicht entscheiden, ob die
Tür links oder rechts angeschlagen werden soll. Der Käufer kann sich ganz auf die
ahl von Türfarbe und Ausführung der zugehörigen Beschläge konzentrieren. Auf der
Baustelle kann dann die wirkung einer rechts oder links angeschlagene Tür erprobt
werden, bevor die entgültige Montage der Tür erfolgt. Zur Montage wird die Kunststoffummantelung
an den Stellen der darunterliegenden Ausnehmungen und Bohrungen an der gewünschten
seite des Türblattes aufgeschnitten, so daß die Tür mit den notwendigen Anbauten
versehen werden kann. In die behloßkastenausnehmung wird das Schloß eingesetzt,
Schild und Türdrücker werden montiert sowie die Bänder in die zugehörigen Sacklacher
eingeschraubt. Nach Einhängen der Tür in die Zarge ist die Montage beendet.
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Vorzugsweise kann zur Verkürzung der IJIontagezeit in jede behloßkastenausnehmung
vor Anbringnngder l'Lunstatoffummantelung ein ;5schloß, insbesondere ein Normschloß,
eingesetzt werden. Die Tür weist dann zwar ein zweites Schloß
auf,
welches später nicht verwendet wird, die pfosten für dieses zusätzliche nicht zum
Einsatz kommende Schloß monen jedoch einschließlich Montage nur ca. 3 J/o der Gesamtkosten
einer Tür aus, so daß der Aufwand für ein sogenanntes "verlorenes Schloß" durch
die erzielbaren Vorteile einer doppelseitig verwendbaren Tür in einem zulassigen
Rahmen liegt. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Tür mit zwei Schlössern
ist darauf zu achten, dai3 vor Anbringen der 1unststoffummantelung die herausfedernden
Fallen jedes Schlosses zurückgezogen bzw. eingedrückt werden. Da jede Falle normalerweise
von der Längskante des Türkörpers vorsteht, kann bei der Ummantelung mit Kunststoff
z.B. so vorgegangen werden, daß die Falle durch Eindrücken eines kleinen Stiftes
festgehalten wird, bevor ein Anleimer aus Kunststoff an der Längskante der Tür angebracht
wird.
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werden die Schlösser nicht vorher eingesetzt, können die Ausnehmungen
für jeden Schloßkasten auch mit Schloßattrapnen ausgefüllt werden. Diese Schloßattrappen
können einfache Iressteile aus geeignetem Material sein, welche die Hohlräume im
Türkörper verschließen. Die Verwendung von Schloßattrappen bietet den Vorteil, in
die Tür ein anderes als das vom Türhersteller vorgeidene Tüschloß nachträglich einsetzen
zu können.
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Bevor der Türkörper mit Kunststoffummantelung versehen wird, kann
jede Bohrung im Türkörper noch mit
leicht zu entfernendem Füllmaterial
ausgefüllt werden.
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Dies hat den Vorteil, daß unter der verhältnismäßig dünnen Kunststoffummantelung
keine Hohlräume bestehen bleiben, welche die Gefahr einer späteren neschadigung
der Türen durch Durchstoßen der Ummantelung in diesen Lochbereichen sonst erhöhen.
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Da die Kunststoffummantelung in den Bereichen der darunterliegenden
zusnehmungen und Durchbrüche je nach gewählter Anschlagsart der Tür ausgeschnitten
werden müssen, die Lage der verdeckten Anenehmung und Bohrungen jedoch nicht ohne
weiteres zu lokalisieren ist, und zwar besonders dann, wenn ein Füllmaterial für
die Bohrungen verwendet wird, können zur Vereinfachung der Montage z.B. Anreißschablonen
aus lapier o.dgl. kostengünstigem Material zusammen mit den zu jeder Tür gehörigen
Sinbauteilen wie chloß, Bänder usw. geliefert werden.
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bin Ausführungsbeispiel der erfindung, aus dem sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt.
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Die Zeichnung zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine kunststoffummantelte,
doppelseitig verwendbare Tür.
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Das Türblatt 1 besteht wie dargestellt aus Türkörper 2 und als Kunststoffbeschichtung
ausgebildeter Ummantelung 3. An den Längskanten des Türkörpers 2 ist eine Profilierung
vorgesehen, die als uberschlag 4 bezeichnet ist. Jede Langskante
des
Türkörpers 2 ist in ansich bekannter Weise mit einer Schloßkastenausnehmung 5 versehen,
in die je ein nicht dargestelltes schloß vor dem Anbringen der ümmantelung 3 so
eingesetzt ist, daß die durch gestrichelte Linien angedeuteten Fallen 6 in das Schloß
eingeschoben sind. Nach Anbringen der kunststoffummantelung 3 an den Längskanten
des Türkörpers 2 kann jede Falle nicht mehr herausschnappen. Mit 7 sind Drückerloch-Bohrungen
bezeichnet, die im Türkörper angebracht sind und zum Durchstecken eines Türdriickers
dienen. Nicht dargestellt sind die Schlüsselloch-Bohrungen, die bei diesem Ausführungsbeispiel
außerhalb der Zeichnungsebene liegen. In die uberschläge 4 sind stirnseitig in ansich
bekannter eise Sacklochbohrungen 8 eingebracht, die später zur Aufnahme von Einschraubzapfen
der durch gestrichelte Linien angedeuteten Einbohr-Bänder 9 dienen.
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Alle Bohrungen und Schlösser liegen unter der Ummantelung verdeckt.
Zur Montage der Tür werden die gewünschten verdeckten Bereiche durch Ausschneiden
der Ummantelung freigelegt.