DE243941C - - Google Patents

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DE243941C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06FMATCHES; MANUFACTURE OF MATCHES
    • C06F3/00Chemical features in the manufacture of matches

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fireproofing Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 243941 KLASSE 7Sö. GRUPPE
Dr. R. GARTENMEISTER in ELBERFELD. Verfahren zur Herstellung von Zündmischungen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. März 1908 ab.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Zündmischungen für Zündhölzer und andere Zündwaren, insonderheit für Zündbänder ohne Verwendung von "freiem Phosphor. Nach vorliegendem Verfahren erhitzt man ein Gemisch, enthaltend in ioo Teilen 25 bis 60 Teile roten Phosphor, 15 bis 50 Teile Antimonsulfid oder eines beliebigen Schwermetallsulfides und 10 bis 35 Teile
ίο Schwefel auf etwa 170°, wobei kleine Mengen Phosphor und Schwefel als Phosphorsulfid entweichen und verbrennen. Aus dem so erhaltenen Gemische chemischer Verbindungen, welche als Pyrothiophosphite zu bezeichnen sind, werden in bekannter Weise Zündmischungen hergestellt durch Vermählen mit Wasser, Chlorat, Kleb-, Reib- und Füllstoffen.
. Beispiel 1.
Ein Gemisch von 50 Teilen rotem Phosphor, 25 Teilen Antimontrisulfid und 25 Teilen Schwefel wird in einem bedeckten Tontiegel auf 170 ° erhitzt und, sobald sich brennendes Phosphorsulfid zeigt, in einen kalten, mit gutem Zuge versehenen Raum gestellt. Nach dem vollständigen Erkalten wird der Tiegel zerschlagen und die von den Scherben getrennte Zündmasse gepulvert. 20 Teile des so erhaltenen Zündstoffes werden mit 45 Teilen Kaliumchlorat, 15 Teilen Leim, 10 Teilen Glaspulver, 10 Teilen Bleioxyd und der erforderlichen Menge Wasser in einen tunkfähigen Brei übergeführt. Diese Zündmischung eignet sich für Zündhölzer, welche sich an jeder Reibfläche entzünden lassen. Zur Verminderung der Feuersgefahr werden die Hölzer nach dem Tunken paraffiniert. Soll die Zündmischung für Zündbänder verwendet werden, so wird sie dem jedesmaligen Zwecke entsprechend zusammengesetzt.
Beispiel 2.
Ein Gemisch von 55 Teilen rotem Phosphor, 17 Teilen Schwefel und 28 Teilen Kupfersulfid wird wie Beispiel 1 behandelt.
Statt des in dem letzten Beispiel genannten Sulfides können auch die Sulfide der übrigen Schwermetalle verwendet werden, wofern sie nicht durch zu hohen Preis von der Ver-Wendung ausgeschlossen sind, also z. B. die Sulfide von Eisen, Mangan, Zinn, Blei. Sulfide mit höherem Schwefelgehalt verhalten sich wie Mischungen der Sulfide mit geringstem Schwefelgehalt mit Schwefel, z. B. Antimonpentasulfid wie ein Gemisch von Antimontrisulfid und Schwefel. Wird roter Phosphor in geeigneter Qualität verwendet, so erhält man Zündstoffschmelzen von mehr oder weniger ausgesprochen grüner Farbe. Solche Schmelzen lassen weder freien Phosphor noch unzersetztes Metallsulfid erkennen. Zündstoffschmelzen, welche ein Metall enthalten, dessen Hydroxyd sich in ätzendenden Alkalien auflöst, setzen sich mit diesen bei gewöhnlicher Temperatur derart um, daß Metall und Schwefel in Lösung gehen, roter Phosphor aber abgeschieden wird. Diese Reaktion unterscheidet die neuen Stoffe von den bekannten Schwefelphosphorverbindungen der Metalle. Es sind bereits Zündmischungen für Zündhölzer vorgeschlagen worden (Patentschrift
153188), welche als Zündstoffe Thiophosphite und Hypothiophosphite enthalten. Letztere enthalten etwa 16 Prozent, erstere noch weniger Phosphor. In der Praxis hat sich gezeigt, daß diese phosphorarmen chemischen Verbindungen nicht hinreichende Zündfähigkeit besitzen, weshalb man ihnen eine größere Menge freien Phosphor beimischte. Alle Zündmischungen aber, welche Kaliumchlorat und freien Phosphor enthalten, sind in hohem Grade explosiv, und die Verarbeitung solcher Massen ist gefährlich. Die neuen Zündmischungen hingegen zeigen, wenn sie keinen ungebundenen Phosphor enthalten, keine Neigung zu explodieren. Die Verwendung der neuen Zündmischungen bedeutet somit einen wesentlichen gewerblichen Fortschritt. Bei einigen Verwendungszwecken, z. B. für paraffinierte Zündwaren, ist die den neuen Zündmischungen eigene niedrige Entzündungstemperatur von izo° gegenüber der um 500 höheren Entzündungstemperatur der bekannten Zündmischungen von besonderem Vorteile. Im übrigen werden die Pyrothiophosphite durch Wasser ebensowenig zersetzt wie Thiophosphite und Hypothiophosphite.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Zündmischungen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch, enthaltend in 100 Teilen 25 bis 60 Teile roten Phosphor, 15 bis 50 Teile Antimonsulfid oder eines beliebigen Schwermetallsulfides und 10 bis 35 Teile Schwefel, auf 1700 erhitzt, die erhaltene Zündstoffschmelze pulverisiert und hierauf in bekannter Weise mit Wasser, Chlorat, r Kleb-, Reib- und Füllstoffen vermischt.
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