DE752568C - Gleichzeitige Herstellung von Phosphor und Tonerde sowie eines Rohstoffes zur Erzeugung von hydraulischen Bindemitteln - Google Patents

Gleichzeitige Herstellung von Phosphor und Tonerde sowie eines Rohstoffes zur Erzeugung von hydraulischen Bindemitteln

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DE752568C
DE752568C DED82100D DED0082100D DE752568C DE 752568 C DE752568 C DE 752568C DE D82100 D DED82100 D DE D82100D DE D0082100 D DED0082100 D DE D0082100D DE 752568 C DE752568 C DE 752568C
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phosphorus
alumina
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DED82100D
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Jean Charles Dr Seailles
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WALTER DYCKERHOFF DR
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WALTER DYCKERHOFF DR
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    • C01B25/01Treating phosphate ores or other raw phosphate materials to obtain phosphorus or phosphorus compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/02Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
    • C01F7/38Preparation of aluminium oxide by thermal reduction of aluminous minerals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Gleichzeitige Herstellung von Phosphor und Tonerde sowie eines Rohstoffes zur Erzeugung von hydraulischen Bindemitteln Die Erfindung betrifft die gleichzeitige Herstellung von Phosphor bzw. Phosphoroxyden und Tonerde aus z. B. Kalk- und Tonerdephosphaten unter Gewinnung eines zur Erzeugunghydraulischer Bindemittel geeigneten Rück- . Standes.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, Phosphor oder seine Verbindungen und hydraulische Zemente in einem einzigen Verfahrensgang zu gewinnen. Man stößt hierbei jedoch auf erhebliche Schwierigkeiten, da das hydraulische Bindemittel keine Phosphorverbindungen enthalten darf, so daß man den Phosphor aus den Phosphaten vollständig als solchen abscheiden muß.
  • Mit der Erfindung werden die bislang auftretenden Schwierigkeiten dadurch behoben, daß während des ersten Verfahrensganges neben dem Phosphor lediglich ein tonerdehaltiger Klinker gewonnen wird, dessen Tonerde als wasserlösliches Calciumaluminat vorliegt. Durch Auslaugen des Klinkers erhält man eine Lösung von Calciumaluminat sowie einen Rückstand, der nach Zugabe der erforderlichen Zusatzstoffe durch Brennen zur Herstellung eines hydraulischen Bindemittels verwendet werden kann.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, Aluminiumphosphate auf Phosphor und Schmelzzemente zu verarbeiten. Ein Verfahren, bei dem gleich ein handelsübliches hydraulisches Bindemittel erhalten werden soll, ist jedoch, wie bereits hervorgehoben, nicht vorteilhaft, da hierbei erhebliche Schwankungen in der Qualität des Bindemittels in Kauf genommen werden müssen. Zur Vermeidung dieser Übelstände soll nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag ein Klinker erhalten werden, der zunächst von der Tonerde befreit wird. Der hierbei dann erhaltene Rückstand wird dann in einem zweiten Brand auf ein hydraulisches Bindemittel verarbeitet. Es ist allerdings auch noch angegeben, daß bei sehr reinen Aluminiumphosphaten der Tonerdegehalt den für den Schmelzzement zulässigen Satz übersteigt. In diesem Falle sollen dann die Schmelzen als Rohmaterial für die Herstellung von reiner Tonerde für die Aluminiumfabrikation verwendet werden. Irgendeine bestimmte Verfahrensweise ist hier nicht angegeben. Der Hauptgedanke der vorliegenden Erfindung besteht aber nun gerade darin, das Verfahren wirtschaftlich in der Weise so durchführen zu können, daß die Tonerde als wasserlösliches Calciumaluminat in der Schmelze vorliegt. Es gelingt tatsächlich auf diese Weise, eine kieselsäurefreie Tonerde zu erhalten ohne Anwendung eines besonderen und umständlichen Entkieselungsverfahrens.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht somit im wesentlichen in der Aneinanderreihung folgender Maßnahmen: i. Eine Mischung von Phosphaten mit kieselsäurehaltigen und tonerdehaltigen oder tonerdekalkhaltigen Zusatzstoffen sowie gegebenenfalls Kalkstein wird in Gegenwart von Kohle oder anderen reduzierenden Mitteln derart gebrannt, daß lösliche Calciumaluminate erhalten und andererseits die Phosphate in Phosphor übergeführt werden, der dampfförmig entweicht. 2. Die phosphorhaltigen Gase werden niedergeschlagen bzw. aufgearbeitet. 3. Das erhaltene Brenngut wird zerkleinert und durch wäßrige Extraktion das gebildete Calciumaluminat im wesentlichen vom Rückstand abgetrennt. q.. Die wäßrige Calciumaluminatlösung wird in bekannter Weise auf Tonerde verarbeitet. 5. Der Auslaugungsrückstand dient als Ausgangsmaterial für die Herstellung eines hydraulischen Bindemittels. Zu diesem Zwecke erhält er die hierzu erforderlichen Zusatzstoffe und wird sodann mit letzterem gebrannt.
  • Bei der ursprünglichen Mengenbemessung der einzelnen Bestandteile des Ausgangsgemisches stellt man die Zusammensetzung vorteilhaft auf die zur Bildung von wasserlöslichen Calciumaluminaten günstigsten Bedingungen ein. Man wird die Anteile der Rohstoffe so wählen, daß in der Schlacke oder im Klinker folgendes Molekularverhältnis vorliegt o,9 bis 2,o Ca0 : i A1203 2,0 Ca O : I Si o, mit einem etwaigen Überschuß an Ca0. Dabei muß die Zusammensetzung aller verwendeten Ausgangsmaterialien entsprechend beachtet werden. Der Eisengehalt braucht nicht berücksichtigt zu werden, da bei dem reduzierenden Brand das Eisen in Metall übergeführt wird. Sollte jedoch eine Wiederoxydation des Eisens während des Brennens eintreten, so sind zu der vorher berechneten Kalkmenge noch solche Mengen an Ca0 zuzuschlagen, daß auf i Mol Fe203 i bis 2 Mole Ca0 entfallen. Die Alkalien können unberücksichtigt bleiben.
  • Wenn das Brennprodukt kieselsäurearm ist, wird man sich im allgemeinen folgendem Molekularverhältnis nähern: i A1203: i Ca0 I S'02 ::Z CaO.
  • Bei hohem Kieselsäuregehalt hat man den Kalkanteil entsprechend zu steigern. Zum Beispiel wird man ein befriedigendes Ergebnis für ein Material, das mehr Kieselsäure als Tonerde enthält, bei folgender Zusammensetzung erzielen i A1203: 1,65 bis 1,75 Ca0 I S'02 : 2 Ca0.
  • Es sei nochmals besonders betont, daß man" bei der Mengenbemessung der einzelnen Anteile der Ausgangsmischung auch die Zusammensetzung der Aschen des verwendeten Brennstoffes mit berücksichtigen muß, um im gebrannten Produkt eben unter Berücksichtigung aller Stoffe, die auf die Zusammensetzung des Klinkers einwirken, den größtmöglichen Gehalt an Aluminaten zu erzielen. Wenn unter den angewandten Brennbedingungen etwa ein Teil des Phosphates nicht zersetzt werden sollte, so i kann die an die Phosphorsäure gebundene Kalkmenge nicht als freier Kalk in die Rechnung eingesetzt werden.
  • Im allgemeinen erfolgt die Verarbeitung der Ausgangsstoffe durch Zerkleinern. Die Kornfeinheit wird entsprechend der Brenndauer, der Brenntemperatur und dem Grade der Schmelzbarkeit der Mischung unterschiedlich sein.
  • Man kann für das Brennen die üblichen Öfen verwenden. Im allgemeinen wird auch das zu i brennende Material genügend feuerfest sein, um die Verwendung eines Zementdrehofens zu gestatten.
  • Die Ofenatmosphäre und die Beschickungsatmosphäre werden bekanntlich sowohl durch die Einwirkung des Brennstoffes geregelt, der dem Beschickungsmaterial beigemischt ist, als auch, durch die Einwirkung des besonders zugeführten Brennstoffes. Man kann zusätzlich in den verschiedenen Zonen Luft einführen.
  • Beim Drehofen ergibt ein Brennstoffanteil von io bis 25 Gewichtsprozent des Beschickungsmaterials günstige Resultate.
  • Als Ausführungsbeispiel ist nachstehend die Verwendung einiger besonders typischer und günstiger Mineralien angegeben. Es können jedoch auch andere Ausgangsmaterialien, wie Tone, Bauxite usw., verwendet werden. Die richtige Mengenbemessung kann bei Berücksichtigung der vorstehenden Angaben leicht vom Fachmann ermittelt werden.
  • Es wurden z. B. folgende Materialien der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung angewendet
    Bei Verwendung von Tricalciumphosphat und Kohleschiefer ergibt eine Mischung im Verhältnis von 250o kg Phosphat und iooo kg Schiefer befriedigende Ergebnisse. Man erhält neben dem dampfförmig abgetriebenen Phosphor entsprechend 7g0 kg P205 einen Klinker folgender Zusammensetzung
    Ca0 ....... iig,25 = 58,0o °/o
    Fe203 ...... 9,47 = 4,6o0/,
    A1203 ...... 25,9o = 12,65 °/0
    S102 ....... 5o,85 = 24,759,
    . 100,000/0
    Diese Zusammensetzung entspricht folgendem Molekularverhältnis i SiO2: 2 Ca 0 i A1203: 1,6g Ca0.
  • Aus dem feingemahlenen gebrannten Produkt erhält man durch Behandeln mit Wasser eine Lösung von Calciumaluminat, aus der dann die Tonerde gewonnen werden kann, und einen unlöslichen Rückstand, der nach Zugabe der erforderlichen Zusätze gebrannt einen Portlandzement ergibt. Man erhält im allgemeinen, wenn man von den gegebenen Miscbungen ausgeht, z. B.: i. 78o bis 785 kg P205 (als solches berechnet), 2. 185 kg Tonerde, 3. 185o kg Rückstand, der als Ausgangsstoff für die Herstellung von Zement dient.
  • Wenn man von Aluminiumphosphat ausgeht, bleibt das Verfahren das gleiche, nur die Mengenbemessung ändert sich. Man muß in diesem Falle iooo Teile Aluminiumphosphat mit 24o Teilen Kalk oder der entsprechenden Menge Kalkstein zuzüglich der erforderlichen Kohle vermischen. Der Klinker weist, formelmäßig ausgedrückt, folgende Zusammensetzung auf i S102: 2 Ca0 i Al203: i Ca0.
  • Nach der Auslaugung mit Wasser ergibt das gebrannte Material einen Rückstand, der reduziertes Eisen enthält, Tonerde, Kieselsäure und Kalk. Dieser Rückstand kann zur Herstellung von Tonerdezement verwendet werden mit Zusatz von z. B. Kalkstein und gegebenenfalls Bauxit. Beim reduzierenden Schmelzen z. B. im wassergekühlten Schmelzofen wird das reduzierte Eisen zum großen Teil während des Schmelzens entfernt.
  • Wenn bei niedrigen Temperaturen gebrannt wird, kann man vorher einen erheblichen Teil des Eisens durch bekannte Mittel entfernen, z. B. durch magnetische Abscheidung. Man kann natürlich in ähnlicher Weise vorgehen, indem man Aluminiumphosphat und Calciumphosphat vermischt.
  • Die Vorteile des beschriebenen Verfahrens gegenüber den bekannten Arbeitsweisen sind augenscheinlich, denn statt zu versuchen, in einem Verfahrensgang neben dem durch Verdampfung entweichenden Phosphor gleich einen brauchbaren Zement stets gleicher Güte zu erhalten, erhält man jetzt einen Klinker, der erst noch eine weitere Aufarbeitung erfährt, so daß größere Unterschiede in der anfallenden Qualität sich nicht ungünstig auswirken. Diese Aufarbeitung wird so durchgeführt, daß durch Auslaugen des Klinkers als wertvolles Erzeugnis einerseits Tonerde erhalten wird und andererseits ein Auslaugungsrückstand, der zur Herstellung von Zement mit besonderem Vorteil verwendet werden kann. Mit den früheren Verfahren, nach dem gleichzeitig Phosphor und Portlandzement hergestellt werden sollte, konnte es nur unter besonders kostspieligen und schwierigen Bedingungen gelingen, einen handelsüblichen Zement zu erhalten, da bei dem geringen zulässigen Gehalt an Phosphaten diese Bedingung mit der gleichzeitigen Gewinnung von Phosphor nur schwer in Einklang gebracht werden konnte. Auch das für die Gewinnung von Phosphor notwendige Brennen in reduzierender Atmosphäre beeinflußt die Eigenschaften des hydraulischen Bindemittels ungünstig. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wirken sich aber ein reduzierender Brand und ein unvollständiger Umsatz der Phosphate nicht ungünstig auf die Nebenprodukte aus, da der anfallende Klinker, wie bereits erwähnt, nicht unmittelbar, sondern erst nach entsprechender Aufarbeitung, und zwar nach nochmaligem Brenner. als hydraulisches Bindemittel Verwendung findet. Beim zweiten Brennen bereitet es keinerlei Schwierigkeiten, den Phosphatrückstand zu entfernen und die Brennbedingungen auf die Gewinnung eines hochwertigen Zementes abzustellen, denn hierbei kann zu Beginn reduzierend gebrannt werden, so daß die Reste der Phosphate mit Sicherheit dann als Phosphor entweichen. Schließlich erhält man vorteilhaft als weiteres Produkt noch Tonerde.
  • Man kann den ersten Brand bis zur Überführung des Ausgangsgemisches in den schmelzflüssigen Zustand durchführen. Zu diesem Zwecke kann man die üblichen Öfen und Aufheizungsmethoden anwenden, jedoch erscheint die Verwendung des Drehofens für die erste Verfahrensstufe besonders zweckmäßig.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur gleichzeitigen Erzeugung von Phosphor und Tonerde neben einem zur Herstellung eines hydraulischen Zementes in abgetrennter Verfahrensstufe geeigneten Rohstoff durch Erhitzen eines Kalk, Phosphat, Aluminium und Kieselsäure enthaltenden Rohstoffgemisches, wie Kalkstein, Calciumphosphat, Aluminiumphosphat, Ton oder Bauxit, in Gegenwart von Kohle unter Abtreibung des Phosphors in Dampfform, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsgemisch in seiner Zusammensetzung so eingestellt wird, daß der nach dem reduzierenden Brand erhaltene Klinker die Bestandteile in folgendem Molverhältnis enthält o,9 bis 2,o Ca O : i A12, 02 -,o Ca0 : i si02 i,o bis a,o Ca0 : i Fe203 (soweit dieses nicht in eine niedrigere Oxydationsstufe übergeführt worden ist) sowie gegebenenfalls einen Überschuß an Ca 0, so daß die Tonerde in Form von wasserlöslichen Calciumaluminaten vorliegt, die durch Auslaugen mit Wasser in Lösung gebracht werden, aus der in an sich bekannter Weise die Tonerde abgeschieden wird, während der von der Auslaugungsflüssigkeit abgetrennte Rückstand für die Zementgewinnung benutzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit höherem Kieselsäuregehalt die Kalkzugabe sich den oberen Grenzwerten nähert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der von Calciumaluminat abgetrennte Rückstand nach Zusatz der erforderlichen Zusatzstoffe (Korrekturstoffe) in an sich bekannter Weise auf Zement verarbeitet wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 495 436, 533 938-
DED82100D 1939-02-13 1940-02-10 Gleichzeitige Herstellung von Phosphor und Tonerde sowie eines Rohstoffes zur Erzeugung von hydraulischen Bindemitteln Expired DE752568C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1150958B (de) * 1961-02-11 1963-07-04 Giulini Ges Mit Beschraenkter Verfahren zur Herstellung von phosphorpentoxydhaltigen Gasen

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE495436C (de) * 1926-02-09 1930-04-07 Wladimir Kyber Verfahren zur Verarbeitung von Aluminiumphosphaten
DE533938C (de) * 1929-09-01 1931-09-21 I G Farbenindustrie Akt Ges Gleichzeitige Herstellung von Phosphor (bzw. Phosphorsaeure) und Tonerde

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