DE2438742B2 - Anordnung zur stromversorgung einer gruppe von hochstromwiderstandsoefen durch mehrere transformatoren - Google Patents
Anordnung zur stromversorgung einer gruppe von hochstromwiderstandsoefen durch mehrere transformatorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung ;i:ur Stromversorgung
einer Gruppe von Hochstromwiderstandsöfen durch mehrere auf den einzelnen Ofen zeitlich
nacheinander einzeln und zu mehreren in Parallelschaltung aufschaltbare Transformatoren.
Hochstromwiderstandsöfen dienen insbesondere zum Herstellen von Graphit und Siliciumcarbid, wobei das
jeweilige Einsatzgut in direktem Stromdurchgang bei iiehr hohen Stromstärken auf Temperaturen von etwa
2S00 bis 3000° C erhitzt wird. Je nach Ofengröße sind
!:ür das Aufheizen des Ofens etwa 1 bis 3 Tage erforderlich, während die Abkühlungszeit etwa 4 bis 14
Tage beträgt. Einschließlich Zustellen und Ausräumen des Ofens dauert der gesamte Ofenzyklus etwa 6 bis 19
Tage. Die Aufheizperiode ist unterteilt in eine Anfahrstufe mit verhältnismäßig geringem Leistungsbedarf
und eine zweite Stufe mit hoher Leistung, die sogenannte Endfahrt. Da das Stromversorgungsaggregat
in der ersten Stufe nur zu einem geringen Teil ausgenutzt wird, liegt es nahe, außer dem Haupttransformator,
der für die Endfahrt ausgelegt ist, einen Vortransformator zu verwenden, dessen Stromstärke
und Leistung den Bedingungen der Anfahrstufe entsprechen. Sind mehrere Hochstromwiderstandsöfen
zu einer Ofengruppe zusammengefaßt, so können der Haupttransformator für die Endfahrt eines Ofens und
der Vortransformator gleichzeitig für das Anfahren des folgenden Ofens der Gruppe benutzt werden. Enthält
die Ofengruppe beispielsweise 8 öfen, so sind die Stromversorgungsaggregate fast ständig nahezu mit
Nennleistung in Benutzung. Diese Betriebsweise wird im folgenden als Boosterbetrieb bezeichnet.
Wird der Boosterbetrieb mit ortsfest neben der Ofengruppe angeordneten Transformatoren durchgeführt,
so sind sowohl für den Haupttransformator als auch für den Vortransformator eigene Hochstromschienen
zum Verbinden der Transformatoren mit den öfen erforderlich, wodurch ein hoher Aufwand an Hoch- '1^
stromschienen und Hochstromschaltern entsteht. Bei Verwendung eines verfahrbaren Haupttransformators
mit einem verfahrbaren Vortransformator ist es andererseits nicht möglich, auch noch an den Enden der
in Reihe angeordneten öfen einer Gruppe einen Boosterbetrieb durchzuführen, da der Vortransformator
in seiner Verfahrbarkeit auf dem gemeinsamen Schienengleis durch den Haupttransformator blockiert ist,
wenn dieser auf den letzten Ofen geschaltet ist. Ohne zusätzliche aufwendige Maßnahmen, wie z. B. ein
zweites Schienengleis, kann dieser Nachteil nicht beseitigt werden. Fällt schließlich der Haupttransformator
aus.'so kommt der Betrieb zum völligen Stillstand.
Nach der deutschen Patentschrift 12 04 760 ist es schließlich bekannt, mehrere Transformatoren gleicher
Leistung einer Gruppe von Hochstromwiderstandsöfen zuzuordnen und auf den einzelnen Ofen zeitlich
nacheinander einen einzelnen Transformator und in Parallelschaltung mehrere Transformatoren aufzuschalten.
In einer Anordnung mit 3 Transformatoren speist z. B. der Transformator 1 einen an einem Ende der
Ofenreihe stehenden Hochstromwiderstandsofen und fährt ihn an. Die Transformatoren 2 und 3 sind
gleichzeitig in Parallelschaltung auf den benachbarten Ofen der Gruppe geschaltet und fahren diesen Ofen auf
die gewünschte Endtemperatur. Nach Abschluß der Endfahrt rückt der Transformator 2 parallel zum
Transformator 1, so daß beide den in Endposition stehenden Ofen für die Hoch- und Endfahrt speisen,
während der Transformator 3 zu dem anderen Endofen der Ofenreihe gefahren wird, um diesen anzufahren.
Dieser Boosterbetrieb gestattet eine bessere Kapazitätsnutzung der Ofenanlage und ist zudem gegen
Störungen weniger empfindlich, da bei Ausfall eines Transformators immer noch ein Betrieb mit reduzierter
Kapazität möglich ist. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Möglichkeit, kleinere Stromversorgungsaggregate
auch für öfen größerer Abmessungen und damit größerer Anschlußleistungen zu verwenden.
Andererseits erfordert diese einen verbesserten Boosterbetrieb ermöglichende Anordnung einen größeren
technischen Aufwand und sie ist zudem unter den rauhen Betriebsbedingungen, z. B. einer Graphitierungsanlage,
verhältnismäßig störanfällig. So erstreckt sich beispielsweise der zur Aufnahme der verfahrbaren
Transformatoren vorgesehene Raum über die gesamte Länge der Ofenreihe und durch das Verfahren der
Transformatoren beim Wechsel auf eine neue Ofeneinheit entsteht unvermeidbar ein die Nutzungsdauer der
Anlage mindernder Zeitverlust. Alle notwendigen Verbindungen zu den Ofeneinheiten müssen zudem vor
jeder Ofenfahrt jedesmal neu durch Leitungen, Schalter und Schläuche hergestellt werden, wodurch der
Verschleiß der Verbindungselemente erhöht wird und Störungen durch unsachgemäß hergestellte Verbindungen
nicht auszuschließen sind.
Wird schließlich zur Versorgung der Hochstrornwiderstandsöfen
Gleichstrom verwendet, wobei jeder Transformator mit einer Gleichrichteranordnung zu
einer verfahrbaren Transformator-Gleichrichter-Einheit zusammengefaßt ist, so zwingt die Verfahrbarkeit
zu Kompromissen hinsichtlich der Auslegung der Einheiten, wodurch insbesondere Wirkungsgrad, Betriebssicherheit
und ebenfalls der Investitionsaufwand ungünstig beeinflußt werden. Durch die Verfahrbarkeit
der Einheiten wird darüber hinaus ihre maximale Leistung beschränkt, wobei die geringere Leistung
durch Parallelschaltung von mehr ails zwei Einheiten auf einen Ofen ohne nachteilige Vergrößerung der Ofenabstände
nicht ausgeglichen werden kann.
Der Erfindung liegt entsprechend die Aufgabe
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zugrunde, die Anordnung zur Stromversorgung einer Gruppe von Hochstromwiderstandsöfen gemäß der
deutschen Patentschrift 12 04 760 weiterzuentwickeln und die Vorteile des Boosterbetriebs zu realisieren,
insbesondere durch die Verkleinerung von Tot- und Ausfallzeiten und durch die Verbesserung von Wirkungsgrad
und Betriebssicherheit.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Ofengruppe in zwei Untergruppen mit jeweils einem
Transformator unterteilt ist und ein dritter Transformator
wahlweise zu der einen und der anderen Untergruppe parallel geschaltet werden kann, wobei die
Transformatoren zwischen den Untergruppen aufgestellt sind. Die Transformatoren können mit Gleichrichtern
kombiniert sein und nach einer bevorzugten ■ Ausführung sind bei Verwendung von Transformator-Gleichrichter-Einheiten
die Hochstromschienen zwischen den Einheiten und den Hochstromtrennern für die
Hälfte des maximalen Ofenstroms bemessen.
Die erfindungsgemäße Anordnung erfordert gegenüber dem bekannten Boosterbetrieb mit ortsfesten
Transformatoren nur ein sowohl für die Anfahrt als auch für die Endfahrt dienendes Hochstromschienensystem
und benötigt entsprechend weniger Hochstromschienen und Hochstromschaltgeräte. Die ortsfeste Aufstellung
von Transformatoren oder Transformator-Gleichrichter-Einheiten ermöglicht gegenüber dem Boosterbetrieb
mit verfahrbaren Transformatoren oder Transformator-Gleichrichter-Einheiten eine optimale Auslegung
der Geräte hinsichtlich Wirkungsgrad und Betriebssicherheit. Schließlich entfallen das für verfahrbare
Transformatoren erforderliche Hochspannungsschienensystem sowie die Transformatorenhalle, die sich
über die ganze Länge der Ofenreihe erstreckt. Der Aufwand für Hochstromschienen kann schließlich bei
Verwendung von Transformator-Gleichrichter-Einheiten vermindert werden, da die Schienen nur für den
halben maximalen Ofenstrom zu bemessen sind. Die effektive Nutzungsdauer der Anlage wird schließlich
durch Wegfall der durch das Verfahren und Anschließen der Transformatoren gegebenen Ausfallzeiten sowie die
geringe Störanfälligkeit infolge der geringen Zahl ständig lösbarer Verbindungselemente erhöht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen beispielhaft erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Schema einer Anordnung für Boosterbetrieb
mit stationären Transformatoren,
F i g. 2 eine Anordnung mit verfahrbaren Transformatoren,
F i g. 3 ein Schema einer erfindungsgemäßen Anordnung mit Wechselstromspeisung,
F i g. 4 ein Ausführungsbeispiel mit Gleichstromspeisung.
In F i g. 1 ist eine Anordnung zur Stromversorgung einer Gruppe von acht Hochstromwiderstandsöfen 01
bis 08 durch einen Haupttransformator HT und einen Vortransformator VTdargestellt, die ortsfest neben der
Ofenreihe angeordnet und mit den Hochstromschienen HS 1 bzw. WS 2 verbunden sind. Die Hochspannungsseite
der Anordnung ist wie auch in den folgenden Zeichnungen nicht dargestellt.
Der Haupttransformator HT speist über die Hochstromschiene HS beispielsweise den Ofen 01 und fährt
den Ofen auf die gewünschte Endtemperatur, während gleichzeitig der Vortransformator VT über die Stromschienen
HS 2 auf den Ofen 02 geschaltet ist und diesen
s anfährt. Nach Abschluß der Endfahrt werden der Transformator WTauf den Ofen 02 und der Transformator
VTauf den Ofen 03 geschaltet und das Spiel beginnt von neuem.
In F i g. 2 ist eine Anordnung für einen Boosterbetrieb
In F i g. 2 ist eine Anordnung für einen Boosterbetrieb
ίο mit drei auf dem Schienengleis Sg verfahrbaren
Transformatoren dargestellt. Der Transformator TR 1 speist beispielsweise den Ofen 01 und fährt ihn an. Die
parallelgeschalteten Transformatoren TA 2 und TR 3 sind auf den Ofen 02 geschaltet und erhitzen den Ofen
auf die gewünschte Endtemperatur. Nach dem Erreichen der Endtemperatur wird der Transformator TA 2
zum Ofen 01 und der Transformator TR 3 zum Ofen OX am anderen Ende verfahren und nach Anschließen der
Transformatoren beginnt für den Ofen 01 die Endfahrt
zo und für den Ofen O-Ydie Anfahrt.
Die in Fig.3 dargestellte Anordnung enthält eine Gruppe von 12 Hochstromwiderstandsöfen 01 bis 012,
die in zwei Untergruppen zu je 6 öfen unterteilt sind. Der Transformator TA 1 ist der Untergruppe 01 bis 06
und der Transformator TR 2 der zweiten Untergruppe 07 bis 012 fest zugeordnet. Der Transformator TR 3 ist
wahlweise zeitlich nacheinander sowohl der ersten als auch der zweiten Untergruppe zuschaltbar, wodurch bei
gleicher Leistung der verwendeten Transformatoren sich die an dem Ofen verfügbare Leistung jeweils
verdoppelt und für das Anfahren und die Endfahrt eine ausreichende Leistung bereitsteht.
Der Transformator TR 1 speist beispielsweise über einen Hochstromtrenner den Ofen 01 der ersten
.vs Untergruppe und fährt ihn an. Während der gleichen
Zeit wird der Ofen 07 der zweiten Untergruppe von den beiden parallelgeschalteten Transformatoren Ti? 2 und
TR 3 auf die gewünschte Endtemperatur hochgefahren. Nach Abschluß der Endfahrt wird der Transformator
TR 3 auf den Ofen 01 aufgeschaltet und dieser Ofen auf die Endtemperatur hochgefahren. Der Transformator
TR 2 wird zur gleichen Zeit auf den Ofen 08 geschaltet, dessen Anfahrperiode damit beginnt. Jeweils ein Ofen
der Untergruppen wird aufgeheizt, wobei wechselweise ein Ofen von einem Transformator und der zweite Ofen
von zwei Transformatoren gespeist wird.
In Fig.4 sind ebenfalls zwei Untergruppen von
jeweils 6 in Reihe angeordneten Hochstromwiderstands-
■ öfen dargestellt. Die Transformator-Gleichrichter-Einheiten
TG1 und TG 2 sind den Untergruppen 01 bis 06
bzw. 07 bis 012 fest zugeordnet. Die Einheit TG 3 ist wahlweise zeitlich nacheinander den beiden Untergruppen
aufschaltbar. Der Betrieb der Anordnung erfolgt in der in Fig.3 beschriebenen Weise. Die Hochstromschienen
zwischen den Transformator-Gleichrichter-Einheiten und den Hochstromtrennern sind jeweils auf
den halben maximalen Ofenstrom ausgelegt. Zeichnerisch nicht dargestellt sind Verbindungsschienen zwischen
den Untergruppen, die bei Ausfall eines Transformators bzw. Gleichrichters die Aufrechterhaltun~
des Betriebs ermöglichen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Anordnung zur Stromversorgung einer Gruppe von Hochstromwiderstandsöfen durch mehrere auf
den einzelnen Ofen zeitlich nacheinander einzeln ^ und zu mehreren in Parallelschaltung aufschaltbare
Transformatoren, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ofengruppe in zwei Untergruppen mit jeweils einem Transformator unterteilt ist und ein
dritter Transformator wahlweise zu der einen und i" der anderen Untergruppe parallel geschaltet werden
kann, wobei die Transformatoren zwischen den Untergruppen aufgestellt sind.
2. Anordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Transformator mit einem Gleichrichter zu einer Transformator-Gleichrichter-Einheit
zusammengefaßt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochstromsichienen zwischen
den Transformatoren-Gleichrichter-Einheiten 2» und den an den Öfen angeordneten Hochstromtrennern
für die Hälfte des maximalem Ofenstroms bemessen sind.
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