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Schneepflugschar Die Erfindung betrifft eine Schneepflugschar, welche
zum frontalen Anbau mit vorgegebenem Räuswinkel an ein Trägerfahrzeug bestimmt ist
und umindest einseitig über dessen Breite vorsteht, mit einem entgegen der Fahrtrichtung
um eine im wesentlichen senkrechte Achse nach rückwärts abschwenkbaren äußeren Scharflügel
an dem überstehenden Scharteil, welcher in seine Räumstellung nachgiebig vorgespannt
ist.
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Es ist bereits eine Schneepflugschar der erwähnten Art nach der DT-OS
2 203 271 bekannt, bei welcher der äußere Scharflügel mittels eines Scharniers angelenkt
ist und mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Stellgliedes in eine Außerbetriebsstellung
nach rückwärts abgeschwenkt werden kann.
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Ein derartiger Aufbau ist insbesondere für Autobahnschneepflüge günstig,
welche wahlweise auf die volle Räumbreite auf der eigentlichen Autobahn und auf
eine geringere Räumbreite an den Autobahnausfahrten einstellbar sein müssen, deren
Breite meist geringer als die Breite der Autobahnen selbst ist.
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Befindet sich jedoch der äußere Scharflügel in seiner Räumstellung,
so wird er dort von dem Stellglied im wesentlichen starr und unbeweglich gehalten.
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Beim praktischen Betrieb hat sich jedoch herausgestellt, daß die Schneepflugschar,
insbesondere am Rand des äußeren Scharflügels, Auftreffvorgängen an kleineren Bodenhindernissen
ausgesetzt ist. Insbesondere spielen in diesem Zusammenhang Randsteinaussparungen
eine Rolle die zur Aufnahme von Sinkkästen vorgesehen sind. Normalerweise wird mit
der Schneepflugschar möglichst scharf am Randstein geräumt. Bei sehr geringen Fahrtrichtungsschwankungen
des Trägerfahrzeuges besteht die Möglichkeit, daß die Schneepflugschar bzw. die
äußeren Scharf lügel in einem derartigen Randsteineinschnitt hängenbleibt, nebst
den bekannten Folgen, die zu einer Beschädigung der Schneepflugschar und/oder des
Trägerfahrzeuges führen können.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer demgegenüber verbesserten
Schneepflugschar, deren äußerer Scharflügel kleineren seitlichen Hindernissen, insbesondere
an Randsteineinschnitten, nachgiebig auszuweichen vermag. Erreicht wird dies dadurch,
daß an zumindest zwei horizontal im Abstand befindlichen Stellen der Rückseite des
Scharflügels zwei um im wesentlichen vertikale Krümmungsachsen elastisch deformierbare
Blattfederstücke etwa vertikal zu der Scharflügelfläche eingespannt sind, von denen
das äußere Blattfederstück leicht S-formig verlaufend an seinem rückwärtigen Ende
etwa parallel zur Fahrt;richtung und das innere Blattfederstück in zumindest einem
Viertelkreisbogen nach innen gekrümmt verlaufend an seinem rückwärtigen Ende etwa
senkrecht zur Fahrtrichtung jeweils fahrzeugfest eingespannt sind.
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Wird die untere Außenkante des Scharflügels durch ein seitliches Hindernis
festgehalten, so knickt das äußere, leicht S-förmig verlaufende Blattfederstück
etwa an seiner Wendeachse ein, wobei die untere äußere Kante des Scharflügels mit
einer wesentlichen Bewegungskomponente zur Mittelachse des Trägerfahrzeuges abgelenkt
wird, d.h. von dem Hindernis abhebt, während gleichzeitig das innere Ende des Scharflügels
von dem benachbarten anstoßenden Ende der Schneepflugschar mit einer wesentlichen
seitlichen Bewegungskomponente von der Fahrzeuglängsachse weg abgehoben wird. Das
innere Blattfederstück wird bei der Auslenkbewegung des Scharflügels im wesentlichen
S-förmig deformiert, wobei jedoch der Krümmungsradius zunimmt. Nach dem Passieren
des seitlichen Bodenhindernisses kehrt der Scharf lügel vermöge der Elastizität
der Blattfederstücke sofort wieder in seine Räumstellung zurück, ohne daß eine Betätigung
durch eine Bedienungsperson erforderlich wäre.
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Gemäß einer Ausgestaltung kann bei der erfindungsgemäßen Schneepflugschar
der äußere Scharflügel zusätzlich mittels eines hydraulischen oder pneumatischen
Stellgliedes längs einem Kreisbogen nach rückwärts geschwenkt werden, wie dies beispielsweise
in der bereits erwähnten D1-OS 2 205 271 veranschaulicht ist Diese zusätzliche Schwenkmöglichkeit
bietet jedoch keinen Schutz gegen das Auftreffen gegen seitliche Bodenhindernisse,
sondern soll lediglich eine Verminderung der Räumbreite bewirken, wenn die Straßenbreite
abnimmt.
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Zweckmäßig sind in Verbindung mit dem Scharf lügel gemäß einer weiteren
Ausgestaltung zwei zusammenwirkende Paare von Blattfed er stücken vorgesehen, von
denen die beiden äußeren und die beiden inneren Blattfederstücke jeweils etwa in
vertikaler Ausrichtung übereinander eingespannt sind. Ein ähnlicher Aufbau ist bereits
zur elastischen Lagerung einer Schneepflugschar an einem Trägerfahrzeug bekannt
(vgl. D2-PS 1 278 465, wobei jedoch der bekannte Aufbau lediglich eine Auslenkmöglichkeit
der
Schneepflugschar in vertikaler Richtung oder parallel zur Fahrtrichtung ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung können die dem Scharf lügel zugeordneten
Blattfederstücke zusätzlich eine elastische Deformierbarkeit um im wesentlichen
horizontale Krümmungsachsen aufweisen. Hierbei ergibt sich der Vorteil, daß auch
der abschwenkbare Scharflügel ähnlich der Schneepflugschar nach der erwähnten DU-PS
1 278 465 in Vertikalrichtung ausgelenkt werden kann.
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Vorzugsweise sind die Blattfederstücke, wie aus der erwähnten DU-PS
1 278 465 bekannt, aus elastischem ILunststoff hergestellt.
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Damit der abschwenlrLbare Scharf lügel auch in Vertikalrichtung auslenkbar
ist, können gemäß einer weiteren Ausgestaltung die Blattfederstücke einen annähernd
quadratischen oder kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung naher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schneepflugschar
mit einem in Räumstellung befindlichen abschwenkbaren äußeren Scharflügel in Draufsicht,
Fig. 2 die Schneepflugschar von Fig. 1 in gleicher Ansicht, wobei jedoch der äußere
Scharflügel nach dem Auftreffen auf ein seitliches Bodenhindernis nach rückwarts
abgeschwenkt wurde.
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Gemäß der Zeichnung ist an einem (nicht veranschaulichten) Trägerfahrzeug
frontal ein Tragrahmen 1 um eine an der Front des Trägerfahrzeuges vorgesehene vertikale
Achse mittels Schwenklagern 2 verstellbar gelagert. Mittels an dem Trägerfahrzeug
vorgesehener (nicht veran8chaulichter) Bauelemente ist der Tragrahmen 1 auf einen
vorgegebenen Räumwinkel fest
eingestellt. Mittels kräftiger federnder
Bänder 3 ist eine Schneepflugschar 4 an dem Tragrahmen 1 in an sich bekannter Weise
angelenkt, wie sich dies am besten aus der bereits erwanten DD-PS 1 278 465 ergibt.
Beim Auftreffen auf untere Bodenhindernisse kann hierbei die Schneepflugschar 4
sowohl vertikal nach oben ausgelenkt als auch um eine parallel zu dem Tragrahmen
1 verlaufende horizontale Achse gekippt werden.
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An der einen Seite des Tragrahmens 1 ist um eine im wesentlichen vertikale
Achse 6 ein Hilfstragrahmen 5 nach rückwärts entgegen einer durch einen Pfeil P1
veranschaulichten Fahrtrichtung abschwenkbar gelagert. Eine Abschwenkung gemaß einem
Pfeil 14 kann mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Rolben/Zylinder-Stellgliedes
7 erfolgen, wobei in der gemäß Fig. 1 veranschaulichten Räumstellung der Hilfstragrahmen
als fahrzeugfest betrachtet werden kann.
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An dem in Fig. 1 linken Ende der Schneepflugschar 4 ist ein äußerer
Scharflügel 8 vorgesehen, welcher über die Breite des Trägerfahrzeuges vorsteht.
An der Rückseite dieses Scharflügels 8 sind zwei Blattfederstucke 9, 10 jeweils
etwa vertikal zu der Scharfltielfläche eingespannt, wobei die Blattfederstücke 9,
10 um im wesentlichen vertikale Krümmungsachsen deformierbar sind. Das äußere Blattfederstück
9 ist in Räumstellung leicht S-förmig verlaufend an seinem rückwärtigen Ende etwa
parallel zur Fahrtrichtung an dem Hilfstragrahmen 5 eingespannt.
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Das innere Blattfederstück 10 ist in einem etwas größeren Bogen als
einem Viertelkreisbogen nach innen gekrümmt verlaufend an seinem rückwärtigen Ende
etwa senkrecht zur Fahrtrichtung mit dem Hilfstragrahmen 5 verbunden.
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Die in Verbindung mit Fig. 1 beschriebene Schneepflugschar ist beim
Räumen einer Stranenfläche unmittelbar neben einem Randstein 11 veranschaulicht,
welcher in gewissen Abständen Sinschnitte 12 zur Aufnahme jeweils eines Sinkkastens
13 aufweist.
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Beim Räumen in der Fahrtrichtung gemäß dem Pfeil P1 kann es geschehen,
daß
der Scharflügel 8 gegen eine dem Pfeil P1 zugewendete Begrenzungsfläche 14 des Einschnittes
12 trifft und dort blockiert wird. Wenn dies der Fall ist, wird ausgehend von der
Räumstellung gemäß Fig. 1 der Scharflügel 8 gemaß den beiden strichpunktierten Pfeilen
P2, P3 ausgelenkt, wobei das äußere Blattfederstück 9 einkniclrt und das innere
Blattfederstück 10 noch stärker gekrümmt und leicht S-förmig deformiert wird, wie
sich dies aus Fig. 2 ergibt. Wesentlich ist hierbei, daß einerseits die seitliche
Kante des Scharflügels 8 sofort von der Kante des Randsteins 11 abhebt und daß ferner
auch das innere Ende des Scharflügels 8 bei der Auslenkbewegung von der Seltenkante
der Schneepflugschar 4 abhebt.
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Vorzugsweise sind zwei zusammenwirkende Paare von Blattfederstüclren
9, 10 vorgesehen, und zwar im unteren und oberen Teil des Scharflügels 8 bzw. des
Hilfstragrahmens 5. In der Zeichnung sind jeweils nur die beiden oberen Blattfederstücke
9, 10 veranschaulicht, wahrend die vertikal im Abstand darunter befindlichen unteren
Blattfederstücke durch die oberen Blattfederstücke bei Betrachtung in Draufsicht
verdeckt sinde