DE4204109C2 - Schneepflug - Google Patents
SchneepflugInfo
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- E01H5/04—Apparatus propelled by animal or engine power; Apparatus propelled by hand with driven dislodging or conveying levelling elements, conveying pneumatically for the dislodged material
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schneepflug nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1.
In der Praxis besteht die Forderung, daß einerseits ein
Schneepflug die zu räumenden Fahrbahnflächen möglichst
effizient und wirksam räumen soll bis hin zur gewünschten
sogenannten "Schwarzräumung" auf Autostraßen, und daß
andererseits die bei der Räumung auftretenden Schläge,
Erschütterungen und dadurch bedingten Geräusch- und Lärm
belästigungen möglichst gering sein sollen.
Ein gattungsbildender Schneepflug ist aus der DE 25 19 112
B2 bekannt geworden. Dieser Schneepflug weist eine Pflug
schar oder zumindest ein Pflugscharsegment auf, an dessen
Unterkante die Räumleiste nicht unmittelbar, sondern in
einem Abstand dazu tiefer liegend vorgesehen ist, wobei
der Abstand zwischen der Unterkante des zumindest einen
Pflugscharsegmentes und der Räumleiste über eine Gummimat
te nach Art eines elastomeren Scharnierstreifens über
brückt ist. Dieser Scharnierstreifen bildet somit einen
Teil der gesamten Räumfläche. Auf der Rückseite der Räum
leiste ist jeweils eine Federeinrichtung vorgesehen, die
die Räum- oder Schürfleiste und den elastomeren Schar
nierstreifen in die übliche Räumstellung vorgespannt hält.
Beim Anfahren an einem Bodenhindernis wird eine Ausweich
bewegung der Räumleiste ermöglicht. Die Ausweichbewegung
der Räumleiste erfolgt entgegen der Fahrtrichtung nach
hinten bis zu einem negativen Einstellwinkel, wobei dabei
die Räumleiste gleichzeitig auch etwas angehoben wird.
Um die Räumleiste gegen ein zu frühes Ausweichen zu si
chern, ist ein am Tragrahmen abgestütztes, elastisches
Stützglied vorgesehen, welches vom Tragrahmen aus mit nach
vorne unten auf den Boden zu gerichteter Komponente ver
läuft, wobei diese Komponente bevorzugt noch durch zusätz
liche Maßnahmen verstärkt werden kann.
Ein nicht gattungsbildender Schneepflug ist aus der DE 33
11 019 C2 bekannt geworden. Er weist eine Ausweicheinrich
tung nach Art einer Parallelogrammführung auf, die obere
und untere Lenker aus elastomerem Werkstoff umfaßt. Beim
Auffahren an einem Bodenhindernis können die oberen und
unteren Lenker gestaucht werden, so daß die gesamte Pflug
schar dabei angehoben und verschwenkt wird. Dadurch un
terscheidet sich die gesamte Ausweichkinematik von der
gattungsbildenden Pflugschar gemäß der DE 25 19 112 B2.
Die herkömmlichen Schneepflüge müssen allerdings bezüglich
der an sich gewünschten Räumeigenschaften bzw. der beim
Räumen entstehenden Lärmbelästigung als noch nicht befrie
digend beurteilt werden. Beispielsweise können die Vor
spannkräfte in Räumstellung bzw. die Ausweichkinematik und
Rückführung der Pflugschar nach Überfahren des Bodenhin
dernisses in Räumstellung Probleme aufwerfen oder aber
nicht schnell genug erfolgen. Oder aber die Stoßdämpfungs
eigenschaften müssen als nicht ausreichend beurteilt wer
den, mit der Folge, daß auch dadurch die erwähnte Lärmbe
lästigung noch vergleichsweise hoch ist.
Von daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ausge
hend von dem eingangs genannten gattungsbildenden Stand
der Technik einen verbesserten Schneepflug zu schaffen,
der neben guten Räumeigenschaften eine verbesserte Aus
weich-Kinematik bei verbesserter Stoßdämpfung aufweist und
eine damit verbundene Lärmreduzierung ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im An
spruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Aus
gestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Schneepflug wird die vorlaufende
Einspannstelle in einer Höhenlage oberhalb der nachlaufen
den Einspannstelle gewählt. Die vorlaufende Einspannstelle
befindet sich oberhalb der Oberkante der Räumleiste. Dies
wird mit einem Befestigungswinkel erreicht, der die Di
stanz zwischen Räumleiste und Einspannstelle überbrückt.
Der erforderliche Anpreßdruck der Räumleiste wird beim
Anmeldungsgegenstand weder durch das Gesamtgewicht der
Pflugschar (wie bei der DE 33 11 019 C2) noch durch ein
nach vorne unten gerichtetes auf Druck belastetes Stütz
glied (wie bei der DE 25 19 112 B2), sondern durch die
gewählte Einspannung hervorgerufen, die eine leicht kon
vexe Krümmung des Lenkers bewirkt und diesen auf Biegung
belastet.
Dadurch weist der erfindungsgemäße Schneepflug gute Räum
eigenschaften bei einer geringen Lärmbelästigung auf.
Darüber hinaus unterscheidet sich auch die Kinematik beim
Verstellen von der Räum- in die Ausweichstellung von den bekannten
Schneepflügen. Der erfindungsgemäße Schneepflug nämlich
weist durch die spezifische Anordnung des elastomeren
Stützgliedes eine Verstellkinematik auf, welche sicher
stellt, daß beim Anfahren an einem Bodenhindernis die
Schürfkante schnell von der Bodenfläche abgehoben wird. Es
wird also nicht, wie beispielsweise bei der DE 25 19 112
B2 eine eher kreisförmige Ausweichbewegung beschrieben,
bei welcher die Schürfkante zunächst eher nach unten an
gepreßt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigen
im einzelnen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsdarstellung durch eine
erfindungsgemäße Pflugschar;
Fig. 2 eine schematische Frontansicht auf die erfindungsge
mäße Pflugschar gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine weitere Vertikalquerschnittsdarstellung durch die
erfindungsgemäße Pflugschar entsprechend Fig. 1,
jedoch in Ausweichstellung.
In Fig. 1 ist im Vertikalquerschnitt quer zur Räumrichtung
eine Pflugschar 1 mit einer Räumfläche 3 gezeigt. Zur Versteifung
sind auf der Rückseite der Pflugschar im Abstand in Querrichtung
zur Pflugschar Versteifungsrippen 5 vorgesehen, die zum einen mit
quer zur Zeichenebene liegenden Tragblechen 7 und zum anderen
gemeinsam mit einem Teil des gesamten Tragrahmens 9 bildenden
Tragholmen 11 verbunden sind.
Die Räum- oder Schürfleiste 13 ist in einem Abstand unterhalb
einer unteren Anschlußkante 15 der Pflugschar 1 angeordnet. Der
Abstand zwischen der Anschlußkante 15 der Pflugschar 1 und der
Räumleiste 13 ist über einen elastischen Scharnierstreifen 17, der
einen Teil der gesamten Räumfläche bildet, überbrückt. Der An
schluß ist jeweils derart gestaltet, daß sich von der Ebene
der Räumleiste 13 über den Scharnierstreifen 17 bis zur Räum
fläche 3 der Pflugschar 1 eine durchgehende stufen- bzw. absatz
lose Räumfläche ergibt.
Aus Fig. 2 ist auch ersichtlich, daß im gezeigten Ausführungs
beispiel an der sich über die gesamte Breite des Pfluges erstrec
kende Pflugschar 1 drei Scharnierstreifen 17 und drei zugehörige
Räumleisten 13 angebracht sind. Damit kann jede der drei
Räumleisten 13 beim Anfahren an einem Bodenhindernis getrennt
von dem anderen Räumleistenabschnitt in Ausweichstellung ver
schwenkt werden. Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel
kann auch eine unterschiedliche Anzahl von Scharnierstreifen- und
Räumleistenabschnitten vorgesehen sein.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel dient als Federeinrichtung zur
Vorspannung der Räumleiste 13 in die in Fig. 1 gezeigte übliche
Räumstellung jeweils eine Lenkeranordnung mit beispielsweise
einem oder bevorzugt zumindest zwei in Längsrichtung der Räum
leisten-Abschnitte 13 versetzt liegenden elastomeren Lenkern 19.
Auch ein eher durchgängiger bandförmiger Lenker 19 aus elasto
merem Werkstoff ist denkbar, dessen Länge maximal der Länge der
Räumleisten 13 bzw. der entsprechenden Räumleisten-Abschnitte
entspricht.
Jeder Lenker 19 ist an seiner nachlaufenden pflugrahmenseitigen
Einspannstelle 21 mittels einer winkelförmigen Halteplatte 23 ein
gespannt, die sandwichartig mit der entsprechenden Anlagewand
11′ des Tragrahmens 11 zusammenwirkt.
An der vorlaufenden Einspannstelle 25 ist ein entsprechender Ab
schnitt des Lenkers 19 ebenfalls wieder sandwichartig zwischen
einer winkelförmigen Halteplatte 27 und einer zu einem Befestigungswinkel
29 gehörenden Halteplatte 29′′′ eingespannt. Der Befestigungswinkel 29 ist mit einem vorlaufenden und von der
Halteplatte 29′′′ rechtwinklig verlängert wegstehenden Befestigungsschenkel
29′′ versehen, an welchem über Schrauben
33 der jeweils tiefer liegende Abschnitt des gummielastischen
Scharnierstreifens 17 und über nochmals tiefer liegende weitere
Schrauben 35 die auswechselbaren Räumleisten bzw. Räumleisten
abschnitte 13 befestigt sind.
Die Lenker 19 sind jeweils mit sowohl die Lenker 19 als auch die ent
sprechenden Halteplatten und Befestigungswinkel durchsetzenden
Schrauben 37 bzw. 39 und zugehörigen Muttern befestigt.
Aus dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist auch ersichtlich, daß
zumindest in Richtung auf die Einspannstrecke des Lenkers 19 zu
die Halteplatten bzw. Befestigungswinkel 27, 29 bzw. auch die
entsprechende Anlagewand 11′ des Tragrahmens 11 mit jeweils
einem nach außen senkrecht wegstehenden winkelförmigen Schenkel
versehen sind, der über eine nicht-scharfkantige Rundung 41 in
den entsprechenden Anlageabschnitt übergeht.
Aus Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß der Scharnierstreifen 17
an seinem oberen Ende benachbart zur Anschlußkante 15 der
Pflugschar 1 an einer pflugscharseitigen rückwärtigen Anlage
platte 42 abgestützt und mittels Schrauben 43 daran befestigt ist.
Auch die dort gezeigte Anlageplatte 42 geht an ihrem unteren
Ende über eine Rundung in einen nach hinten weisenden rechtwink
lig zur Anlageplatte verlaufenden Schenkel über, um im Falle
einer Ausweichbewegung hier den gummielastischen Scharnierstrei
fen 17 nicht zu verletzen.
Um ein günstiges Ausweichverhalten und vor allem optimale Rück
stellkräfte zur Rückführung der Räumleiste 13 nach erfolgter Aus
weichbewegung beim Überfahren eines Bodenhindernisses zu ge
währleisten ist - wie ausgeführt - vorgesehen, daß die vorlau
fende Einspannstelle 25 höher liegt als die pflugrahmenseitig
nachlaufende Einspannstelle 21. Der entsprechende Höhenabstand
der vorlaufenden Einspannstelle 25 gegenüber der nachlaufenden
Einspannstelle 21 muß jedoch nicht groß sein. Bevorzugt liegt die
vorlaufende Einspannstelle 25
in einem Winkelbereich zwischen einer ersten horizontal und einer zweiten
in Fahrtrichtung ansteigenden Geraden,
die in der Zeichenebene
von Fig. 1 durch die hintere Einspannstelle 21 verlaufen,
wobei die nach vorne hin ansteigende Gerade einen Winkel gegenüber der Horizontalen
von weniger als 45°, bevorzugt von weniger als 40°,
35°, 30°, 25°, 10° oder sogar 8° aufweist. Bevorzugt sollte die
vorlaufende Einspannstelle 25 oberhalb einer durch die hintere
Einspannstelle 21 gelegten Geraden liegen, die zumindest in einem
Winkel von mehr als 2°, insbesondere 4° bzw. 6° nach vorne hin
ansteigt. In bestimmten Anwendungsfällen kann der Winkel auch
größer als 8°, 10°, 15°, 20°, 25° oder 30° sein. Dabei ist der jeweilige
Lenker 19 in Räumstellung zwischen seinen Einspannstellen auf die Fahrbahndecke
zu leicht konvex durchgebogen.
In Fig. 3 ist nunmehr die erfindungsgemäße Pflugschar in Aus
weichstellung gezeigt.
Beim Anfahren an einem Bodenhindernis wird dabei entgegen der
Kraft der Federeinrichtung in Form der erwähnten elastomeren
Lenker 19 die Räum- und Schürfleiste 13 nach hinten, d. h. ent
gegen der Fahrtrichtung verschwenkt und dabei angehoben. Der
Scharnierstreifen 17 verformt sich dabei ebenfalls entsprechend.
Vor allem aber werden die elastomeren Lenker 19 S-förmig ge
staucht und verbogen, wobei der zwischen den beiden Einspann
stellen 21 und 25 liegende Lenkerabschnitt 19′ fast eine Ver
tikallage einnimmt und dabei in seinem oberen zur Einspann
stelle führenden Bogenabschnitt fast oder ganz an einem Anschlag
45 anliegt, der im gezeigten Ausführungsbeispiel durch die Verti
kalwand des Tragholms 11 des Tragrahmens 9 gebildet ist.
Die entsprechenden winklig wegstehenden Schenkel 47 der Halte
platten und Befestigungswinkel mit den Rundungen 41 dienen hier
zu auch als zusätzliche Abstützung und Sicherheit, um die elasto
meren Lenker 19 in Verschwenklage nicht zu beschädigen.
Claims (3)
1. Schneepflug mit mindestens einer ein Scharsegment um
fassenden Pflugschar (1), die an einem gegenüber einem
Fahrzeug anbringbaren höhenverstellbaren Tragrahmen aufge
hängt ist, mit einer Räumleiste (13), die im Abstand von
einer unteren Anschlußkante (15) des zumindest einen
Scharsegmentes (1) angeordnet ist, wobei der Abstand zwi
schen der Räumleiste (13) und dem Scharsegment (1) mit
einem bandförmigen, beweglichen Scharnierstreifen (17),
vorzugsweise aus elastomerem Werkstoff, überbrückt ist,
und mit einem die Räumleiste (13) und den Scharnierstrei
fen (17) im Räumbetrieb in Räumstellung vorgespannt hal
tenden und zumindest mittelbar zwischen dem Tragrahmen (9)
des Pfluges (1) und der Räumleiste (13) abgestützten und
beim Anfahren an einem Bodenhindernis eine Ausweichbewe
gung erlaubenden Stützglied aus elastomerem Werkstoff,
wobei im Falle der Ausweichbewegung die Räumleiste (13)
gegenüber der Fahrbahnoberfläche angehoben und entgegen
der Fahrtrichtung nach hinten bis zu einem negativen An
stellwinkel verschwenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stützglied aus mindestens einem Lenker (19) besteht,
dessen vorlaufende Einspannstelle (25) höher als dessen
nachlaufende tragrahmenseitige Einspannstelle (21) und
höher als die Oberkante der Räumleiste (13) liegt, daß die
nachlaufende Einspannstelle (21) im wesentlichen horizon
tal ausgerichtet ist, und daß die vorlaufende Einspann
stelle (25) im wesentlichen senkrecht zur Ebene
der Räumleiste (13) ausgerichtet ist und einen Befesti
gungswinkel (29) aufweist, dessen einer Schenkel (29′′)
parallel zur Ebene der Räumleiste (13) bzw. des Scharnier
streifens (17) und dessen anderer Schenkel (29′) im we
sentlichen senkrecht dazu verlaufen.
2. Schneepflug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an jeder Einspannstelle (21, 25) der elastomere Lenker
(19) über sandwichartig den Lenker (19) umfassende und von
Schrauben (37, 39) durchsetzte Halteplatten (27, 29′′′, 11′,
23) gehalten ist, die an ihren jeweils auf die freie Len
ker-Strecke zuweisenden Ende mit einem nach außen über
eine Rundung (41) rechtwinklig wegstehenden Schenkel (47)
versehen sind.
3. Schneepflug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an der vorlaufenden Einspannstelle (25) die eine Hal
teplatte (29′′′) durch den anderen Schenkel (29′) des Befesti
gungswinkels (29) gebildet ist.
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