DE3311019C2 - Gleitschuh - Google Patents

Abstract

Ein an einem Straßenfahrzeug anbaubarer Schneepflug umfaßt einen am Fahrzeug höhenverstellbar gehaltenen Tragrahmen (5) und eine daran aufgehängte und beim Anfahren an Bodenhindernisse über eine Trag- und Ausweichaufhängung selbsttätig ausweichende Pflugschar (1). Um beim Anfahren an Bodenhindernisse ein Herabdrücken des Schneepfluges und des Tragrahmens (5) auf die Straßendecke zu verhindern, ist ein Gleitschuh (11) an dem Tragrahmen (5) um eine vertikale Drehachse (15) axial unverschieblich vorgesehen. Der Gleitschuh umfaßt dazu eine Halteeinrichtung (13), an der ein Gleitblock (21) auswechselbar gehalten wird. Um den Abrieb deutlich zu verringern und die Standzeiten wesentlich zu erhöhen, besteht der Gleitschuh (11) aus einem Gleitblock (21), aus einem hochtemperaturbeständigen elastomeren Werkstoff, der zumindest im Teilumfangsbereich in einem Stahlmantel (25) eingebettet ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Gleitschuh für einen an einem Straßenfahrzeug anbaubaren Schneepflug nach dem Oberbegriff des Anspruches I. Ein derartiger Gleitschuh ist bekannt.

Bekannte Schneepflüge umfassen einen an einem Straßenfahrzeug höhenverstellbai gehaltenen Tragrahmen, an dem eine Pflugschar oder mehrere Pflugscharsegmente über eine Trag- und Ausweichaufhängung aufgehängt sind.

Über diese Trag- und Ausweichaufhängung wird gewährleistet, daß zur Vermeidung von Beschädigungen des Schneepfluges dieser beim Auftreffen auf Bodenhindernissen selbsttätig nach oben ausweichen kann.

Unabhängig aber von der verwandten Aufhängung der Pflugschar besteht grundsätzlich das Problem, daß beim Auftreffen auf eine Bodenunebenheit bzw. ein Hindernis auf dem Straßenbelag zunächst starke Kräfte auf die Pflugschar übertragen werden, die diese und damit den Tragrahmen nach unten auf die Straßendecke anzupressen versuchen. Um dem entgegen zu wirken, werden in der Regel Gleitschuhe verwendet, die am Tragrahmen drehbar und axial unverschieblich gehalten werden.

Ein bekannter Gleitschuh der genannten Art besteht aus einem Schmiedeklotz, beispielsweise aus Stahl. Wie aber unmittelbar verständlich ist, unterliegt ein derartiger Gleitschuh einer enormen Beanspruchung und Abnützung, da er ständig auf der Straßcnbelagdecke schleift. Die auftretenden Temperaturen auf der der Straßendecke zugewandten Abriebseite betragen beispielsweise 500° bis 600°.

Die Standzeit eines derartigen Schmiedeklotzes als Gleitschuh ist gering, je nach Einsatz 30 bis 100 Stunden. Danach muß er durch einen neuen ersetzt werden.

Bei einem anderen gattungsgleichen Gleitschuh besteht der Gleitblock aus Kunststoff. Aber auch mit diesem gegenüber dem Stahlblock weicheren Material lassen sich aufgrund der hohen Beanspruchung und Abnützung nur Standzeiten erzielen, die denen des vorer

wähnten Stahlblockes entsprechen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Gleitschuh für einen an einem Straßenfahrzeug anbaubaren Schneepflug zu schaffen, dessen Standzeit wesentlich gegenüber dem Stand der Technik erhöht ist Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen geiöst
Zwar ist aus der DE-OS 29 04 251 eine Räumleiste für

to Schseepfiüge bekanntgeworden, die aus einem quer zur Räumrichtung am Pflug verlaufenden Gummi- oder Kunststoffkörper bestehen, der von sich über die gesamte Länge der Räumleiste erstreckenden Stahlplatten beidseitig abgedeckt wird. Derartige Räumleisten weisen aufgrund ihres Sandwich-Aufbaues ein verbessertes Verschleißverhalten auf, weil der beidseitig von Stahlplatten abgedeckte Gummi oder Kunststoff gegen mechanische Verletzungen durch scharfkantige Hindernisse an der Straßenoberfläche geschützt ist Der Gummi oder Kunststoff ist also nur dem normalen Abtrieb ausgesetzt der unter diesen Voraussetzungen bei Gummi oder Kunststoff geringer ist als bei Stahl. Bei dieser Räumleiste dienen die Stahlplatten nicht nur zum Schutz des Gummi- oder Kunststoffkörpers, sondern in erster Linie zur Verbesserung der Schwarzräumung.

Demgegenüber kann es als überraschend bezeichnet werden, daß die mit dem erfindungsgemäßen Gleitschuh erzielten Standzeiten um ein Vielfaches höher sind als die lediglich bei einem Gleitschuh aus einem der beiden Materialien, also aus Stahl oder elastomerem Werkstoff. Lediglich durch einen zusätzlichen Schutz des Kunststoff- oder Gummikörpers durch den erwähnten Stahlmantel läßt sich dies nicht erklären. Vielmehr wird erst bei Verwendung der beiden für sich genommen schlechteren Materialien dieser vorteilhafte Effekt erreicht

Gegenüber des Sandwich-Aufbaues bei der durch die DE-OS 29 04 251 bekannten Räumleiste bringt der von einem Stahlmantel umgebene Glec'j^huh auch hinsichtlieh der Herstellung Vorteile, da der innere Hohlraum des Stahlmantels mit dem elastomerem Werkstoff ausgegossen werden kann.

In einer Weiterbildung nach Anspruch 2 weist der Stahlmantel eine Wandstärke von 8 mm bis 30 mm auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 3 besteht ferner der elastomere Werkstoff aus Gummi.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher eriäutert

In der Figur ist schematisch in seitlicher Schnittdarstellung ein Schneepflug mit einer Pflugschar bzw. mehreren nebeneinander angeordneten Scharsegmenten 1 gezeigt, die über eine Trag- und Ausweichaufhängung in Form mehrerer in zwei Höhenebenen nebeneinander vorgesehenen kräftigen elastischen Bändern 3 an einem Tragrahmen 5 gehalten werden. Anstelle der gezeigten elastischen Bänder 3 kann grundsätzlich eine Aufhängung der Pflugschar am Tragrahmen 5 auch über mehrere nicht elastische Lenker erfolgen.

Der Tragrahmen 5, der im gezeigten Ausführungsbeispiel im wesentlichen aus zwei horizontal verlaufenden Tragstützen 7 und zwei vertikalen seitlichen Tragstützen 9 besteht, ist in bekannter Weise über eine Höhcnverstelleinrichtung über Lenker und zumindest einem Hubzylinder an einem Straßenfahrzeug anbaubar.

An der unteren quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Tragstütze 7 ist pro Pflugschar bzw. pro Scharsegment 1

zumindest ein Gleitschuh 11 drehbar angeordnet Der Gleitschuh U besteht aus einer Halteeinrichtung 13, die zum einen eine vertikale Drehachse 15 in Form eines Bolzens umfaßt. Mit dieser Drehachse 15 ist der Gleitschuh 11 an einer an der unteren Tragstütze 7 befestigten bzw. verschweißten Buchse 17 so geführt daß der Gleitschuh 11 auch bei Kurvenfahrten frei drehbar, aber axial unverschieblich gehalten ist

Die Halteeinrichtung 13 umfaßt ferner ein schalenförmiges, mit der Drehachse 15 fest verbundenes und mit verschwenkbaren Halteglied 19, in dem teilweise umfassend ein Gleitblock 21 auswechselbar verankert ist

Dazu sind im schalenförmigen Halteglied 19 und im Gleitblock 21 deckungsgleiche Bohrungen eingebracht, durch die Schrauben 23 gesteckt und beispielsweise durch nicht näher gezeigte Muttern gesichert sind. Ein fester Sitz des Gleitblockes 21 wird dadurch erzielt

Der Gleitblock 21 weist die Form eines Schrägzylinders auf und besteht aus einem starken Stahlmantel 25 mit einer Wandstärke von vorzugsweise 8 mm bis 30 mm. Der innere Hohlraum des Staklmantels 25 ist mit einer hitzebeständigen Gummimischung 27 ausgegossen.

Während des Räumeinsatzes schleift der Gieitblock mit seiner unteren Abtriebseite auf dem Straßenbelag, wobei jedoch trotz der hohen Beanspruchung der Abrieb gegenüber dem Stand der Technik auf ca. '/3 reduziert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

35

40

45

50

55

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Gleitschuh für einen an einem Straßenfahrzeug anbaubaren Schneepflug, der einen an einem Fahrzeug höhenverstellbar gehaltenen Tragrahmen und eine daran aufgehängte und beim Anfahren an Bodenhindernisse über eine Trag- und Ausweichaufhängung selbsttätig ausweichende Pflugschar umfaßt, mit einer über eine vertikale Drehachse am Tragrahmen axial unverschieblich gehaltenen Halteeinrichtung zum festen Verankern und Auswechseln eines Gleitblockes, der die Form eines Zylinders oder Parallelepipeds mit einer gegenüber der Gesamtbreite der Pflugschar geringen Abmessung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitblock (21) aus einem hochtemperaturbeständigen elastomerem Werkstoff besteht, der von einem Stahlmantel (25) umgeben ist.

2. Gleitschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, saß der Siahlmanie! (25) vorzugsweise eine Wanddicke von 8 mm bis 30 mm aufweist

3. Gleitschuh nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitblock (21) aus Gummi besteht.