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Neue Carbazol-Derivate Die Erfindung betrifft neue Carbazol-Derivate
der allgemeinen Formel I
worin R1 eine Hydroxymethylgruppe, eine Alkanoyloxymethylgruppe, eine Tetrazolylgruppe,
eine Cyanogruppe, eine Oximinocarbonylgruppe, eine Aminocarbonylgruppe, eine Carboxylgruppe,
deren Salze mit physiologisch verträglichen Basen, deren Ester von physiologisch
unbedenklichen Alkoholen oder deren Amide von physiologisch unbedenklichen Aminen
bedeutet, R2 ein in der 3 oder i Position befindliches Halogenatom und R3 bis R4
Wasserstoffatome, Halogenatome, niedere Alkylgruppen, Trifluormethylgruppen oder
niedere Alkoxygruppen darstellen,
R5 und R6 die gleiche Bedeutung
wie R2 bis R4 besitzen oder gemeinsam den Rest einesfhfwder sechsgliedrigen isocyclischen
Ringes darstellen und R7 ein Wasserstoffatom oder einen 1 bis 8 Kohlenstoffatome
enthaltenden Kohlenwasserstoffrest bedeutet.
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Die neuen Carbazol-Derivate sind Strukturanaloge derjenigen Carbazol-Derivate,
die in der unveröffentlichtn Deutschen Patentanmeldung P 23 37 15k2 beschrieben
sind. Sie sind ebenso wie diesa pharmakologisch wirksame Substanzen, die sich insbesondere
bei topischer Anwendung durch eine starke antiinflammatorische Wirksamkeit auszeichnen.
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Die neuen Carbazol-Derivate können unterschiedliche Substituenten
R1 bis R7 besitzen, ohne bei topischer Anwendung ihre antiinflammatorische Wirksamkeit
zu verlieren.
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Als Substituenten R1 kommen neben Hydroxymethylgruppen, Tetrazolylgruppen,
Cyanogruppen, Oximinocarbonylgruppen und Aminocarbonylgruppen insbesondere auch
Carboxylgruppen, deren Salze mit physiologischen Basen, deren Ester mit physiologisch
unbedenklichen Alkoholen und deren Amide mit physiologisch unbedenklichen Aminen
in Betracht. Als physiologisch verträgliche Salze der Carboxylgruppe R1 seien beispielsweise
die Alkali-oder Erdalkalimetallsalze, wie das Natriumsalz oder das Calziumsalz genannt.
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Physiologisch unbedenkliche Alkohole,mit denen die Carboxyl gruppe
verestert sein kann, sind beispielsweise geradkettige oder verzweigte oder cyclische,
gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffreste, die gewünschtenfalls durch
ein Sauerstoffatom oder ein Stickstoffatom unterbrochen sein können, oder mit Hydroxygruppen,
Aminogruppen, oder Carboxylgruppen substituiert sein können, wie zum Beispiel Alkanole,
Alkenole, Alkinole, Cycloalkanole, Cycloalkenole, Cycloalkyl-alkanole, Phenylalkanole,
Phenylalkenole, Alkandiole, Hydroxycarbonsäuren, Aminoalkanole oderAlkylaminoalkanole
und Dialkylaminoalkanole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest.
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Alkohole, die sich zur Veresterung der in 1- Position befindlichen
Carboxylgruppeneignen, sind beispielsweise solche, die einen Methyl-, Carboxymethy-,
Äthyl-, 2-Hydroxyäthyl-, 2-Methoxyäthyl-, 2-Aminoäthyl-, 2-Ditnethylaminoäthyl-,
2-Carboxyäthyl-, Propyl-, Allyl-, Cyclopropylmethyl-, Isopropyl-, 3-Hydroxypropyl-,
Propinyl-, 3-Aminopropyl-, Butyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-. Butyl-(2)-, Cyclobutyl-,
Pentyl-, Isopentyl-, tert.-Pentyl-, 2-Methylbutyl-, Cyclopentyl-, Hesyl-, Cyclohexyl-,
Cyclohex-2-enyl-, Cyclopentylmethyl, Heptyl-, Benzyl-, 2-Phenyläthyl. Octyl-, Bornyl-,
Isobornyl,Menthyl, Nonyl-, Decyl-, 3-Phenylpropyl-. 3-Phenyl-prop-2-enyl-, Undecyl-
oder Podecylrest besitzen.
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Als physiologisch unbedenkliche Amine. mit denen die in 1- Position
ständige Carboxylgruppe amidiert sein kann, kommen vorzugsweise Alkylamine, Dialkylamine,
Alkanolamine, Dialkanolamine mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
im Alkyl-
oder Alkanolrest oder fünf- oder sechsgliedrige N-Heterocyclen in Betracht. Als
geeignete Amine seien beispielsweise genannt: das Methylamin, das ethylamin, das
Isopropylamin, das Äthanolamin, das Dimethylamin, das Diäthylamin, das Diäthanolamin,
das Pyrrolidin, das Piperidin, das Morpholin oder das N-Blethylpiperazin.
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Ferner kann der Substituent R1 auch eine Alkanoyloxymethylgrup pe
sein, dessen Alkanoylgruppe vorzugsweise 1 - 8 Kohlenstoffatotne besitzt. Als geeignete
Alkanoylreste seien beispielsweise genannt: Der Fermylrest, der Acetylrest-7, .,
der Propionylrest, der Butyrylrest und der Hexanoylrest.
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Als niedere Alkylgruppen R2 bis R6 können vorzugsweise Alkylgruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen wie die Methylgruppe, die Äthylgruppe, die Propylgruppen,
die Isopropylgruppe, die Butylgruppe oder die tert.-Butylgruppe verwendet werden.
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Unter einem Halogenatom R2 bis R6 soll vorzugsweise ein Fluor-, Chlor-
oder Bromatom verstanden werden.
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Unter einem gemeinsam von den Substituenten R5 und R6 gebildeten Rest
eines fünf oder sechsgliedrigen isocyclischen Ringes soll der Rest eines Cyclopentens,
Cyclohexens oder Benzols verstanden werden.
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Geeignete 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthaltende R7 Sohlenwasserstoffreste
sind beispielsweise geradkettige oder verzweigte Alkylreste, die gewiinschtenfalls
durch drei- bis sechsgliedrige Cycloalkylgruppen oder durch Phenylgruppen substituiert
sein können. Als Kohlenwasserstoffreste R7 seien beispielsweise genannt: der Methylrest,
der Äthylrest, der Propylrest, der Isopropylrest, der Butylrest, der Hexylrest,
der 3-Cyclopropylpropylrest, der Cyclopentyluethylrest oder der Benzylrest.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
der neuen Carbazol-Derivate der allgemeinen Formel I, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Tetra-hydrocarbazol-Derivate der allgemeinen Formel II oder III
worin R1 bis R7 die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzen, in an sich bekannter
Weise dehydriert, gewünschtenfalls eine in 9 Stellung vorhandene sekundäre Aminogruppe
alkyliert, freie Hydroxygruppen verestert oder veräthert, Estergruppen verseift,
und freie Carboxylgruppen oder reaktionsfähige Derivate derselben in Salze, Ester,
Amide, Cyanogruppen, Oximinocarbonylgruppen, Hydroxymethylgruppen oder Tetrazolylgruppen
überführt.
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Die Dehydrierung der Tetrahydrocarbazol-Derivate der allgemeinen
Formeln II und III erfolgt nach an sich bekannten Methoden.
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So ist es beispielsweise möglich, die Verbindungen der Formeln II
oder III mit Edelmetallkatalysatoren. der Platingruppe zu dehydrieren. Als Edelmetallkatalysatoren
eignen sich beispielsweise Platinoxydkatalysatoren oder insbesondere auch Palladium-Kohle-Katalysatoren
Die
Reaktion wird vorzugsweise in einem hochsiedenden halogenhaltigen Lösungsmittel
(die das gleiche Halogenatom enthalten wie die zu dehydrierende Verbindung) wie
zum Beispiel Chlorbenzol, Dichlorbenzol- oder Chlortoluol durchgeführt. Die Reaktionstemperatur
wird durch die Wahl des Lösungsmittels mitbestimmt und beträgt etwa 100 - 2000C,.vorzugsweise
130 - 1800C.
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Als weitere Oxydationsmittel für das Verfahren sind Chinone, wie p-Benzochinon,
Chloranil, Tetrachlor-o-benzochinon, Dichlordicyanbenzochinon usw. oder anorganische
Oxydationsmittel wie Bleidioxyd7 Mangandioxyd, Schwefel usw. geeignet. Als Lösungsmittel
kommen hochsiedende Lösungsmittel wie Xylol, Cumol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol usw.
infrage. Die Reaktionstemperatur beträgt 100 - 2000C, vorzugsweise 130 - 1600C.
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Die sich gewünschtenfalls anschließende Alkylierung'einer in 9-Stellung
vorhandenen sekundären kminogruppen erfolgt ebenfalls nach den bekannten Methoden,
die man üblicherweise zur N-Alkylierung von Indol-Derivaten verwendet.
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So kann man beispielsweise das Stickstoffatom des Carbazol-oder Metallamiden
Ringes durch Umsetzung mit Metallhydriden - wie Natriumhydrid oder Natriumamid -
metallieren und auf die so erhaltenen reaktiven Verbindungen die Halogenide (Chloride,
Bromide oder Jodide) des letztlich gewünschten Kohlenwasserstoffrestes einwirken
lassen. Für diese Reaktion, die bei einer Reaktionstemperatur von etwa 00e bis 1200C
durchgeführt wird, werden vorzugsweise polare aprotische Lösungsmittel wie Dimethylformamid,
N-Methylpyrrolidon oder Hexamethylphosphorsäuretriamid verwendet.
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Die sich als Gewünschtenfallsmaßnahme anschließende Veresterung der
freien Hydroxymethylgruppe erfolgt ebenfalls nach den dafür bekannten Arbeitsmethoden.
Als mögliche Veresterungsmethode sei beispielsweise die Veresterung der Hydroxyverbindungen
mit Säureanhydriden oder Saurechloriden in Gegenwart aromatischer N-Heterocyclen
wie Pyridin, Collidin oder Lutidin oder in Gegenwart wässriger Lösungen von basischen
Alkalimetallverbindungen wie Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat, Natriuncarbonat,
Natriumhydroxyd oder Ealiumhydroxyd genannt.
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Die gewünschtenfalls nachfolgende Verseifung der Ester erfolgt nach
an sich bekannten Arbeitsmethoden.
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Beispielsweise genannt sei die Verseifung der Ester in Wasser oder
wässrigen Alkoholen in Gegenwart von sauren Xatalysatoren, wie Salzsäure, Schwefelsäure,
p-Toluolsulfonsäure oder von basis chen Katalysatoren wie Lakumhydrogencarbonat,
Kaliumcarbonat, Natiumhydroxid oder Kaliumhydroxid.
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Die sich gegebenenfalls anschließende Veresterung der freien Säuren
erfolgt ebenfalls nach an sich bekannten Arbätsmethoden.
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So kann man die Säuren beispielsweise mit Diazomethan oder Diazoäthan
ansetzen und erhält die entsprechenden Methyl- oder Äthylester. Eine allgemein anwendbare
Methode ist die Umsetzung der Säuren mit den Alkoholen in Gegenwart von Carbonyldiimidazol
oder Dicyclohexylcarbodiimid.
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Ferner ist es beispielsweise möglich, die Säuren in Gegenwart von
Eupfer(I)-oxid oder Silberoxid mit Alkylhalogeniden umzusetzer EIne weitere Methode
besteht darin, daß man die freien Säuren mit den entsprechenden Dimethylformamidalkylacetalen
in die entsprechenden Säurealkylester überführt. Weiterhin kann man die Säuren in
Gegenwart stark saurer Katalysatoren wie Chlorwasserstoff, Schwefelsäure, Perchlorsäure,
Trifluormethylsulfonsäure oder p-Toluolsulfonsäure mit den Alkoholen oder den nieder-Alkancerbonsäureestern
der Alkohole umsetzen.
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Es ist aber auch möglich, die Carbonsäuren in die Säurechloride oder
gemischte Säureanhydride zu überführen und diese in Gegenwart basis cher Katalysatoren
wie Pyridin, Collidin, Lutidin oder 4-Dtmethylnm;nopyridin mit den Alkoholen umzusetzen.
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Die Salze der Carbonsäuren entstehen beispielsweise bei der Verseifung
der Ester mittels basischer Katalysatoren oder bei der Neutralisation der Säuren
mittels Alkalicarbonaten oder Alkalihydroxiden wie zum Beispiel Natriumcarbonat,
Natriumhydrogencarbonat, Natriumhydroxid, Kaliumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat
oder Kaliumhydroxid.
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Ferner ist es möglich, Ester der allgemeinen Formel I in Gegenwart
saurer oder basischer Katalysatoren mit dem letztlich gewünschten Alkohol umzusetzen.
Hierbei verwendet man als saure oder basische Katalysatoren vorzugsweise Chlorwasserstoff,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, p-Toluolsulfonsäure, Trifluoressigsäure, beispielsweise
Alkäli-, Erdalkali- oder Aluminiumalkoholate.
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Die sich gegebenenfalls anschließende Amidbiidung oder Eydroxamsäurebildung
aus den freien Carbonsäuren oder deren reaktionsfähigen Derivaten erfolgt ebenfalls
nach den dafür bekannten Verfahren. So kann man beispielsweise die Carbonsäuren
unter den bekannten Bedingungen mit Aminen oder Hydroxylamin in Gegenwart von Dicyclohexylcarbodiimid
umsetzen, und man erhält die entsprechenden Aminocarbonylverbindungen.
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Ferner ist es beispielsweise möglich, die den Carbonsäuren entsprechenden
Säurechloride, gemischten Anhydride oder Ester unter den bekannten Bedingungen durch
Behandeln mit. Ammoniak, mit Aminen oder mit Hydroxylamin in die entsprechenden
Amide oder Hydroxamsäuren zu überführen.
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Die sich als Gewünschtenfallsmaßnahme anschließende Umwandlung reaktionsfähiger
Carbonsäure-Derviate In Nitrile erfolgt ebenfalls nach den dafür bekannten Arbeitsmethoden,
so zum Beispiel in der Weise, daß man auf die entsprechenden Aminocarbonylverbindungen
unter den bekannten Bedingungen wasserentziehende Mittel, wie zum Beispiel Dicyclohexylcarbodiimid,
Carbonyldiimidazol, Polyphosphorsäure, Thionylchlorid oder Phosphoroxychlorid einwirken
läßst.
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Um aus reaktionsfähigen Derivaten der Carbonsäuren die entsprechenden
Hydroxymethylverbindungen herzustellen, bedient man sich ebenfalls der bekannten
Arbeitsmethoden. So kann man beispielsweise die Carbonsäureester in einem aprotischen
halogenfreien $ Lösungsmittel, etwa in Äthern.( wie Diäthyläther, Diisopropylather,
Tetrahydrofuran oder Glykoldimethyläther)mit komplexen Metallhydriden wie Lithiumaluminiumhydrid,
Diisobutylaluminiumhydrid oder Diäthyialuminiunhydrid zu den entsprechenden Rydroxyrne
thylverbindungen reduzieren.
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Zur Darstellung der Tetrazolylverbindungen kann man sich ebenfalls
der bekannten Arbeitsmethoden bedienen. So kann man beispielsweise die Nitrile in
polaren aprotischen Lösungsmitteln wie Dimethylformamid, N-Methylacetamid, N-liethylpyrrolidon
oder Hexamethylphosphorsäuretriamid unter den bekannten Bedingungen mit Alkaliaziden,
wie Natriumazid, zu den entsprechenden Tetrazolylverbindungen umsetzen.
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Es wurde bereits erwähnt, daß die neuen Carbazol-Derivate pharmakologisch
wirksame Substanzen sind, die sich insbesondere bei topischer Anwendung durch eine
starke antiinflammatorische Wirksamkeit auszeichnen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden nichtsteroilale Verbindungen
dargestellt, die topisch eine ausgezeichnete, entzündungshemmende Wirksamkeit besitzen.
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Die bisher zur Behandlung von Hautentzündungen verwendeten Kortikoidebesitzen
neben der topischen Wirkung auch stets eine systemische Wirkung. Diese Kortikoide
können selbst bei topischer Applikation infolge von Resorption durch die entzündete
Haut oder infolge von Hautverletzungen in die Blutbahn gelangen,
wo
sie als hormonwirksame Substanzen in vielfältiger Weise die Körperfunktionen beeinflussen.
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Bei den topisch wirksamen Garbazol-Derivaten der vorliegenden Erfindung
besteht dieser Nachteil nicht.
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Darüber hinaus haben die Carbazol-1)erivate den Vorteil, daß sie eine
geringe Toxizität besitzen und eine gewisse antibakterielle und antifungale Wirksamkeit
entfalten, welche bei der topischen Behandlung von Entzündungen durchaus erwüunscht
ist.
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Die neuen Verbindungen eignen sich in Kombination mit den in der galenischen
Pharmazie üblichen Trägermitteln zur lokalen Be-Allergien, handlung von Kontaktermatitis,
Ekzemen der verschiedensten Art, Neurodermatitis, Erythrodermie, Verbrennungen,
Pruritis vulvae et ani, Rosacea, Erythematodes cutaneus, Psoriasis, Lichen ruber
planus et verrucosus und ähnlichen Haut erkrankungen.
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Die EerstellunS der Arzneimittelspezialitäten erfolgt in üblicher
Weise, indem man die Wirkstoffe mit geeigneten Zusätzen in die gewünschte Applikationsform
wie zum Beispiel: Lösungen, Inhalationsmitteln Lotionen, Salben, Cremen, oder Pflaster
überführt. in den so formulierten Arzneimitteln die Wirkstoffkonzentration von der
Applikationsform abhängig. Bei Lotionen und Salben wird vorzugsweise eine Wirkstoffkonzentration
von 0,005 % bis 5 % verwendet.
Die Ausgangsverbindungen für das
erfindugsgemäße Verfahren sind bekannt oder sie können in einfacher Weise gemäß
folgenden Formel schema
(IV') (V) (III)
worin R2 bis R7 die oben genannte Bedeutung besitzen
-. - -. - und R8 eine niedere Alkylgruppe bedeutet, leicht herstellen, indem man
die Komponenten beispielsweise unter Inertgas in Gegenwart von Lewis Säuren wie
Zinkchlorid und gewünschtenfalls unter Zusatz eines niederen Alkohols wie ethanol
oder einer niederen Carbonsäure wie Essigsäure als Lösungsmittel auf 5000 bis 2000C
erhitzt.
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Bei den so erhaltenen Estern können unter den bereits beschriebenen
Bedingungen gewünschtenfalls eine in 9 Stellung vorhandene sekundäre Aminogruppe
alkyliert, freie Hydroxylgruppen verestert oder veräthert, Estergruppen verseift
und freie Carboxylgruppen oder reaktionsfähige Derivate derselben in Salze, Ester
Amide, Oximinocarbonylgruppen, Cyanogruppen, Hydroxymethylgrupen oder Tetrazolylgruppen
überführt werden.
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Grundsätzlich kann man diese Kondensation auch unter Verwendung anderer
a-Halogencyclohexanon Derivate, so zum Beispiel von -Chlor- oder a-Jod-cyclohexanon-Derivaten
durchführen. Ferner ist es möglich, die Reaktion ohne Verwendung von liewis Säuren
durchzuführen oder andere Katalysatoren wie Bortrifluorid, Phosphorsäure, Chlorwasserstoff
zu verwenden.
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Führt man die Reaktion unter Verwendung substituierter Aniline durch,
so wird das substituierte Anilin zweckmäßigerweise im Überschuß, vorzugsweise mit
2,2 bis 2,5 molarem SberschuB eingesetzt. Die Umsetzung kann mit oder ohne Lösungsmittel
durchgeführt werden. Als Lösungsmittel werden vorzugsweise Alkohole, - wie Athanol
und Butanol oder Äther, wie Dioxan, Dimethoxyäthan usw., eingesetzt. Beim Arbeiten
ohne Lösungsmittel kann der aber schuß der Änilinkomponente als Lösungsmittel dienen.
In beiden Bällen kann ein Katalysator wie z.B. Zinkchlorid zugesetzt werder Die
Reaktion wird vorzugsweise unter Schutzgasatmosphäre, z.B.
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Stickstoff- oder Edelgasatmosphäre, ausgeführt.
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Die Reaktionstemperatur wird durch die Mahl des Lösungsmittels mitbestimmt
und beträgt 80 - 200°C; vorzugsweise - vor allem beim Arbeiten ohne Lösungsmittel
oder bei Verwendung fester Anilinkomponenten - 140 bis 150°C.
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Die Umsetzung erfolgt unter Normaldruck oder vermindertem Druck,
vorzugsweise bei 100 mm Hg.
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Verwendet man als Ausgangssubstanzen substituierte Phenylhydrazine
(IV), so erfolgt die Umsetzung vorzugslseise bei Temperaturen zwischen 50 und 150
C und kann mit oder ohne Lösungsmittel unter Verwendung der von der Fischer-Indol-Synthese
her bekannten Katalysatoren wie z.B. Zinkchlorid, Chlorwasserstoff, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Polyphosphorsnure, Bortrifluorid usw. durchgeführt werden. Als Lösungsmittel
werden bevorzugt Essigsäure, Eisessig Und Alkohole. Die Reaktion kann aber auch
ohne Lösungsmittel in geschmolzenem Zinkchlorid oder in Polyphosphorsäure und Phosphorsäure
erfolgen.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahren.
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Beispiel 1 a) 4-Chlor-5,6,7,8-tetrahydrocarbazol-1-carbonsäure wird
mit chlorwasserstoffhaltigem Methanol versetzt und 16 Stunden bei Raumtemperatur
aufbewart.
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Dann verdünnt man mit Methanol neutralisiert di-e Lösung durch Schütteln
mit Amberlite IR 4B, engt sie im Vakuum ein, kristallisiert den Rückstand aus Isopropylalkohol
um und erhält den 4-Chlor-5.6.7.8-tetrahydrocarbazol-1-carbonsäuremethylester.
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b) 2,0 g 4-Chlor-5,6,7,8-tetrahydro-carbazol-1-carbonsäuremethylester
werden in 20 mol xylol gelöst, mit 2 g 10%igem Palladium-Kohle-Katalysator versetzt
und 4 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt. Nach Erkalten der Reaktionsmischung filtriert
man den Katalysator ab, engt die Lösung im Vakuum ein, kristallisiert den Rückstand
aus Isopropylalkohol um und erhält in 65°'iger Ausbeute den 4-Chlor-carbazol-1-carbonsäure-methylester
vom Schmelzpunkt 1360C.
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Beispiel 2 1,2 g 4-Chlor-carbazol-l-carbonsäure-methyl-es werden
mit 2 ml Äthanol und einer Lösung von 2,5 g Kaliumhydroxyd in 10 ml Wasser versetzt
und 8 Stunden lang unter Rühren und Rückfluß erhitzt.
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Dann gießt man die Mischung in Wasser, filtriert, säuert das Filtrat
tropfenweise mit Salzsäure an, kristallisiert das abgeschiedene Rohprodukt als Isopropylalkohol
um und erhält in 70%iger Ausbeute die i-Chlor-carbazol-l-carbonsaure vom Schmelzpunkt
280 C.
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Beispiel 3 a)15,7g 5-Chlor-anthranilsäure-methylester werden mit
7,1g 2-Bromcyclohexanon und 0,5 g Zinkchlorid vermischt und unter leichtem Vakuum
(ca. 100 Torr) und Rühren 7 Stunden lang auf 1400C erhitzt.
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Nach dem Erkalten verdünnt man die Mischung mit Tetrachlorkohlenstoff,
filtriert, wäscht die organische Phase, engt sie im Vakuum ein und reinigt den Rückstand
durch Chromatographie an Kieselgel mittels Cyclohexan-Benzol als Eluent und erhält
den 3-Chlor-5,6,7,8-tetrahydrocarbazol-1-carbonsäuremethylester
b)
Das so dargestellte Tetrahydro-carbazol-Derivat wird in Chlorbenzol gelöst, mit
10%iger Palladium-Kohle versetzt wie im Beispiel lb beschrieben dehydriert, und
man erhält nach Umkristallisation aus IsoproDylalkohol in 65%iger Ausbeute den 3-Chlor-carbazol-1-carbonsäure-methylester
vom Schmelzpunkt 16qOC.
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Beispiel 4 Unter den Bendingungen des Beispiels 2 wird der 3-Chlor-carbazoll-carbonsäure-methylester
verseift, und man erhält nach Umkristal lisation aus Essigester in 85%iger Ausbeute
die 3-Chlor-carbazoll-carbonsäure vom Schmelzpunkt 245°C