DE2437863B2 - Retraktionsvorrichtung fuer medizinische zwecke - Google Patents
Retraktionsvorrichtung fuer medizinische zweckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Retraktionsvorrichtung für medizinische Zwecke gemäß dem Oberbegriff des
Eine derartige bekannte Retraktionsvorrichtung, die gepolstert ist und insbesondere für die Gehirnchirurgie
verwendet wird, besteht aus einem stabförmigen Griff, an dem eine biegsame Metalleinlage eines Halteelemen
tes befestigt ist. Die Metalleinlage ist von einer
Sllikcnkautschukschicht umgeben, die ein Polyesterfasernetz als Verstärkung enthält. Die Silikonkautschukschicht mit der Verstärkung springt randseitig über die
Kanten der Metalleinlage vor. Der Metallgriff ist starr
ausgebildet (Surgical Neurology, Vol. I, Nr. 4, Juli 1973,
S. 243).
Zum Stand der Technik gehört weiterhin ein Bauchdeckenhalter aus Polyamid (BASF-Zeitschrift,
April 1973, S. 37).
voneinander angeordnete stegförmige Metalleinlagen
verstärkt ist (US-PS 35 22 800).
Längserstreckung der Metallstege gebogen wird, hält er die gebogene Form bei. Wird der Retraktor beispielsweise parallel zu den Stegen gebogen, so ist die
Stabilität dieser Biegung nur durch die Steifigkeit der Polymerisatfolie gegeben, die sehr gering ist, so daß eine
Verformung in dieser Richtung zur Anpassung an zu haltende Organe verlorengeht. Die Metallstege werden
in die Kunststoffolie beispielsweise durch Heißsiegeln eingebettet. Das bedeutet, daß bei einer Beschädigung
der Stege aus der sie umhüllenden Folie herausfallen.
Außerdem durchstoßen die Stege bei häufiger Verformung des Retraktors die Folie. Ein Griff ist bei dem
bekannten Retraktor nicht vorgesehen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin, die Retraktionsvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so auszubilden, daß sie als Ganzes durch einfaches
Verformen an alle Erfordernisse anpaßbar ist.
Die Lösungsmittel dieser Aufgabe sind im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 zusammengefaßt.
Die erfindungsgemäße Retraktionsvorrichtung hat den Vorteil, daß sie sehr vielseitig verwendbar ist, da
Griff und Halteelement den Erfordernissen entsprechend dreidimensional gebogen werden können.
*5 gen der Retraktionsvorrichtung gemäß Patentanspruch 1.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert
F i g. 1 zeigt perspektivisch eine erste Ausführungsform einer Retraktionsvorrichtung.
F i g. 2 zeigt die Retraktionsvorrichtung von F i g. 1 in einer Eingriffsstellung in Gegenüberstellung zur
menschlichen Hand.
F i g. 3 zeigt perspektivisch eine zweite Ausführungsform einer Retraktionsvorrichtung, die mit einer
Klemmvorrichtung an einem Stützrahmen gehalten ist
F i g. 4 zeigt perspektivisch eine dritte Ausführungsform einer Retraktionsvorrichtung.
F i g. 5 zeigt perspektivisch eine vierte Ausführungsform einer Retraktionsvorrichtung.
F i g. 6 ist ein Schnitt durch die Retraktionsvorrichtung von F i g. 5.
Fig.7 bis 16 zeigen perspektivisch weitere Ausführungsformen
von Retraktionsvorrichtungen.
Die in F i g. 1 gezeigte Retraktionsvorrichtung besteht aus einem Halteelement 1 und aus einem
einstückig damit verbundenen Griff 2 mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt Der Griff 2 und das
Halteelement 1 haben eine Einlage aus einer Aluminiumlegierung, die von einem elastomeren Material, wie
polymeres Dimethylpolysiloxan, umhüllt ist, wobei Hülle und Einlage fest miteinander verbunden sind.
Das Halteelement 1 hat auf der dem Griff 2 gegenüberliegenden Seite senkrecht zu dieser Seite
vorgesehene Schlitze, wodurch an dem Halteelement 1 auf der dem Griff 2 gegenüberliegenden Seite Finger 4
ausgebildet werden.
Aus F i g. 2 ist zu ersehen, daß sich die Finger 4 mit den Fingern 5, die Halteelementfläche 6 mit der
Handfläche 7, die Übergangsstelle 8 zwischen dem Halteelement 1 und dem Griff 2 mit dem Handgelenk 9
und der sich daran anschließende Griffabschnitt 10 mit dem Unterarm 11 vergleichen lassen. Im Gegensatz zur
menschlichen Hand sind alle genannten Teile dreidimensional biegbar und halten die Biegestellung bei, so
daß die Organe 12 in der gewünschten Lage gehalten werden können, ohne daß Verletzungen der Organe zu
befürchten sind.
Die in F i g. 3 gezeigte Ausführungsform der Retraktionsvorrichtung
ist mittels Klemmeinrichtungen 33 an einem Stützrahmen 13 befestigt. Bei dieser Ausführungsform
hat der Griff einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt, während das Halteelement
35 rechteckig ausgebildet ist. Das Halteelement 35 hat eine Einlage 36 in Form von in Schleifen angeordneten
Drähten 38, die mit der Einlage 37 des Griffs verbunden sind, welche aus verdrillten und schraubenförmig
angeordneten Drähten besteht.
Bei der in Fig.4 gezeigten Ausführungsform der
Retraktionsvorrichtung ist in dem Halteelement eine Einlage vorgesehen, die aus einem massiven Metallstück
60 besteht, von dem sich nach außen verjüngende Drähte 62 sternförmig ausgehen. Die Einlage 61 des
Griffs besteht aus einem von dem Metallstück 60 im Halteelement ausgehenden schraubenförmig gelegten
Draht Bei dieser Ausführungiform hat der Griff einen rechteckigen Querschnitt
ίο Bei der in F i g. 5 und 6 gezeigten Ausführungsform
der Retraktionsvorrichtung hat das Halteelement 1 auf der dem Griff zugeordneten Längsseite und auf der
dieser Längsseite gegenüberliegenden Längsseite Klappen 63 und 64 sowie an den beiden anderen Rändern
kleine Vorsprünge 65. Zwischen den Klappen sind auf einer Seite Rillen 66 ausgebildet, wodurch das
Halteelement einfacher in die in F i g. 6 durch den Pfeil gekennzeichnete Richtung biegbar ist Mittels der
Klappen 63 und 64 ist eine Anpassung an verschiedene zu haltende Organe oder Gewebe auf einfache Weise
erreichbar, was durch die kleinen Vorsprünge 65 noch unterstützt wird. Die Klappen und Vorsprünge haben
keine Einlage, so daß sie für die Organe oder Gewebe, mit denen sie in Berührung kommen, als Polster wirken.
Die in Fig.7 gezeigte Vorrichtung eignet sich besonders für das Offenhalten der Blase. Die in F i g. 8
gezeigte Vorrichtung eignet sich für das Entfernthalten der Lungenspitzen vom Zwergfell, was bei Bruchoperationen
häufig erforderlich ist. Fig.9 zeigt eine Vorrichtung, die sich für die Retraktion des Herzen
besonders eignet
Die Vorrichtung von Fig. 10 ist der Halterung des Darms beim Eingriff an der Gallenblase angepaßt. Die
Vorrichtung von F i g. 11 wird besonders in der Hirnchirurgie eingesetzt, wobei eine Seite der Vorrichtung
mit einem weichen Elastomer stark abgepolstert ist. Mit der Vorrichtung von F i g. 12 läßt sich die Lunge
bei einer Brustaorta-Operation halten. Der Griff hat dabei eine erhöhte Festigkeit, um dem Lungendruck
standzuhalten. Mit der Vorrichtung von F i g. 13 wird die
Leber gehalten. Die Vorrichtung von Fig. 14 wird zur Retraktion von Muskeln verwendet Die Vorrichtung
von Fig. 15 eignet sich für die Retraktion der
Speiseröhre, wobei ein besonders langer Griff vorgesehen wird, damit die Vorrichtung auch bei Bauchoperationen
eingesetzt werden kann, bei denen die Retraktionsvorrichtung in den Bauchraum am Zwergfell
entlang geführt wird, um die Speiseröhre zu fassen. Die in Fig. 16 gezeigte Vorrichtung ist an die Form
der geschlossenen Blase für dsren Retraktion angepaßt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (17)
1. Retraktionsvorrichtung für medizinische Zwekke mit einem länglichen Griff und mit einem
Halteelement zum Halten weicher Körperteile, das aus einem mit den Zellen des lebenden Körpers
kompatiblen polymeren Material besteht und wenigstens eine biegbare Einlage aufweist, mittels
der die durch Biegen erzielte Form beibehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (2)
einstückig mit dem Halteelement (1,35) ausgebildet ist und eine biegbare Einlage (37, 61) aufweist, die
wie die (36,38,62) des Halteelementes (1,35) fest mit
dem polymeren Material verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Ansomch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (61,36,38,62) des Griffs (2)
und des Halteelementes (1, 35) eine Vielzahl von Drähten aus Aluminium, aus einer Aluminiumlegierung oder aus rostfreiem Stahl aufweist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Einlage (37, 61) des Griffs
bildenden Drähte verdrillt und/oder schraubenförmig angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (36, 38) des
Halteelementes (35) aus in Schleifen angeordneten Drähten besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage des Halteelementes
aus einem massiven Metallstück (60) besteht, von dem sich nach außen verjüngende Drähte (62)
ausgehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Metallstück (60) die aus einem
schraubenförmig gelegten Draht bestehende Einlage (61) des Griffs ausgeht.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff
(2) einen rechteckigen Querschnitt hat.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff einen quadratischen Querschnitt hat.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1) im wesentlichen rechteckig und flach
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff
an seinem halteelementseitigen Ende gegabelt ist und an jedem Gabelende ein Halteelement trägt
(Fig. 17 und 19).
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Material des Griffs (2) und des Halteelementes
(1) ein elastomeres Material ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere Material Dimethylpolysiloxan ist.'
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (2, 35) einen weichen Randabschnitt
aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1) an der dem Griff (2) gegenüberliegenden Seite zur Bildung beweglicher Finger (4)
Schlitze (3) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hai
teelement (1) auf der Seite des Griffs und auf de dem Griff gegenüberliegenden Seite eine Vielzah
von einlagenfreien Klappen (63, 64) aufweist un< daß an den beiden anderen Seiten des Halteelemen
tes (1) kleine Vorsprünge (65) vorgesehen sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurcl gekennzeichnet, daß die Klappen (63, 64) auf eine:
Seite mindestens eine Rille (66) aufweisen.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehender
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hai teelement (1) die Formgebung erleichternde kleine
Erhebungen aufweist
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