DE2437356B1 - Randdaempfungsprofil fuer schalldaemmende baukonstruktionen - Google Patents
Randdaempfungsprofil fuer schalldaemmende baukonstruktionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Randdämpfungsprofil für schalldämmende Baukonstruktionen, insbesondere für
zweischalige, flächige Bauelemente, wie Wandelemente, Flügel von Fenstern, Türen od. dgl., bestehend aus
einem dem schallübertragenden Raum zugewandten Lochprofil und einem hinter dem Lochprofil angeordneten
Kissen aus schallschluckendem Material.
Es ist bekannt, schalldämmende Fenster in Form einer doppelschaligen Konstruktion auszubilden. Diese
Doppelschaligkeit wird durch den Einbau von zwei parallelen, im gegenseitigen Abstand voneinander verlaufenden
Glasscheiben eines Fensters erreicht. Nach Möglichkeit sollte zwischen den beiden jeweils einer
Glasscheibe zugeordneten Schalen keinerlei Körperverbindung bestehen. Dies läßt sich jedoch bei Baukonstruktionen
praktisch nicht erreichen. Die Zweischaligkeit wird daher mit Hilfe von Rahmenelementen verwirklicht,
die im wesentlichen nur unter Zwischenschaltung von elastischen und abdichtenden Elementen zusammengespannt
sind.
Durch die Doppelschaligkeit der Konstruktion wird erreicht, daß die auf die eine Scheibe auftreffende
Schallenergie von dieser Scheibe wieder abgegeben werden muß, von der anderen Scheibe aufgenommen
und in den Innenraum wieder abgegeben wird. Bei diesen mehrfachen Schallübergängen wird ein Teil der
Schallenergie vernichtet.
Es ist weiterhin bekannt, zwischen den beiden Schalen von schalldämmenden Fenstern Randdämpfungsprofile
einzusetzen (DT-OS 15 34 791). Diese haben die Aufgabe, die in den schallübertragenden, von den beiden
Schalen eingeschlossenen Raum eindringende Schallenergie aufzunehmen und zu vernichten und insbesondere
Querresonanzen aufzufangen. Diese Randdämpfungsprofile weisen auf der dem schallübertragenden
Raum zugewandten Seite Eintrittslöcher für die Schallenergie auf, während auf der Rückseite des Lochprofils
ein Kissen aus schallschluckendem Material angeordnet ist. In diesem Kissen wird aufgenommene
Schallenergie weitgehend in Wärme umgesetzt.
Die Praxis zeigt, daß der Schall nicht nur an der dem Zwischenraum zugewandten Seite der Glasscheiben,
sondern vor allem auch an der Oberfläche der Randdämpfungsprofile reflektiert wird. Daher findet auch im
Scheibenzwischenraum oder in dem schallübertragenden Raum zwischen den beiden Halbschalen eine jeweils
kugelförmige Ausbreitung des Schalls statt, welche die Gefahr in sich birgt, daß es in dem schallüber-
tragenden Raum zu einem Aufschaukeln der Schallwellen kommt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Randdämpfungsprofil der eingangs näher
bezeichneten Art so weiterzubilden, daß in diesem bei sonst gleichen Bedingungen ein größerer Anteil der
Schallenergie vernichtet wird, ein Reflektieren der Schallwellen am Randdämpfungsprofil weitgehend ausgeschlossen
wird und zugleich ein Aufschaukeln der Schallwellen in dem schallübertragenden Raum vermieden
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens einigen der Schalldurchtrittslöcher
des Lochprofils ein in den schalliibertragenden Raum hineinragender Schalldiffusionskanal zugeordnet ist.
Durch diese Anordnung wird die Gefahr der Reflektion der Schallwellen an der Oberseite des Randdämpfungsprofils
in erheblichem Maße gemindert oder weitgehend ganz beseitigt. Des weiteren wird dadurch das kugelförmige
Ausbreiten und damit das Aufschaukeln der Schallwellen in dem schalliibertragenden Raum unterbunden
und statt dessen in diesem Raum ein diffuses Schallfeld erzeugt, das zu einer wesentlichen Verminderung
der Schallenergie führt. Darüber hinaus unterstützen derartige Schalldiffusionskanäle die Verminderung
der Schallenergie bereits vor dem Eintritt in das schallschluckende Material.
Einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zufolge läßt sich das angestrebte Ziel dadurch erreichen,
daß der Schalldiffusionskanal durch in den schallübertragenden Raum vorspringende Stege begrenzt ist.
Die Praxis hat gezeigt, daß besonders günstige Wirkungen erzielt werden, wenn jeder Schalldiffusionskanal
nahe seinem dem schallübertragenden Raum zugewandten Ende eine Querschnittsverengung aufweist.
Der Schalldiffusionskanal kann vorteilhafterweise im Bereich des freien Stegendes seinen kleinsten Querschnitt
aufweisen. In einigen Fällen hat es sich auch als zweckmäßig erwiesen, wenn das dem schallübertragenden
Raum zugewandte Stegende im Querschnitt abgerundet oder zugespitzt ist.
Als besonders vorteilhaft hat sich ein Profil erwiesen, bei dem der Steg von seinem freien Stegende aus zunächst
stetig im Querschnitt abnimmt und daran ein bis zum Stegfuß reichender Stegabschnitt von gleichbleibendem
Querschnitt anschleißt.
Die Stege können mit Vorteil so angeordnet sein, daß ihre Achsen zu zwei parallel im Abstand angeordneten,
den schallübertragenden Raum begrenzenden Platten oder Scheiben parallel verlaufen. Die Randdämpfungsprofile
gemäß der Erfindung lassen sich aber auch mit besonderem Vorteil zwischen zwei einen
Spalt zwischen einem beweglichen Flügel und einem wandfesten Rahmen abdichtenden und in Schalldurchtrittsrichtung
im gegenseitigen Abstand angeordneten Dichtungen wenigstens am Flügel oder am Rahmen anordnen.
Die Stege sind zweckmäßigerweise mit dem Lochprofil einstückig hergestellt. Die Herstellung kann aus
Metall, Kunststoff oder einem sonstigen, für diese Zwecke geeigneten Werkstoff erfolgen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung an mehreren Beispielen näher erläutert, und zwar
zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch den Rahmen eines zweischaligen Bauelementes in Form eines Fensters,
F i g. 2 einen Querschnitt durch die unter Bildung eines Spaltes aneinandergrenzenden Bauteile eines beweglichen
Flügels und eines wandfresten Rahmens,
F i g. 3 im größeren Maßstab einen Querschnitt durch ein abgewandeltes Stegprofil und
Fig.4 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform
eines Stegprofils.
Der Querschnitt in F i g. 1 zeigt einen Fensterrahmen. In diesem sind zwei im gegenseitigen Abstand angeordnete
parallele Scheiben 1 und 2 gehalten. Die dikkere Scheibe 1 ist dem Innenraum zugewandt, während
ίο die dünnere Scheibe 2 die Außenseite des Fensters bildet.
Die beiden Scheiben 1 und 2 sind voneinander isoliert und bilden eine zweischalige Konstruktion, wobei
die beiden Schalen einen schallübertragenden Raum 7 zwischen sich einschließen. Die dickere, innen angeordnete
Scheibe 1 ist dabei zwischen zwei Dichtungen 3 und einer nicht näher bezeichneten Glashalteleiste aus
Holz eingespannt, und zwar in den aus Holz bestehenden Flügelrahmen 5. Die äußere Scheibe 2 ist zwischen
zwei Dichtungen 4 in einem äußeren Glashalteprofil 6 angeordnet. Dieses äußere Glashalteprofil ist unter
Zwischenschaltung einer weiteren Dichtung 8 aus schalldämmendem Material mit einem den schallübertragenden
Raum 7 rundum umgebenden Randdämpfungsprofil verbunden, welches auf seinen beiden, den
Scheiben 1 und 2 zugewandten Seiten die Dichtungen 3 und 8 unterstützt. Das Randdämpfungsprofil besteht
aus einem, dem schallübertragenden Raum 7 zugewandten Lochprofil 10, das auf seiner Rückseite eine
Aufnahme für ein Kissen 9 aus schallschluckendem Material bildet. Durch die dem schallübertragenden Raum
7 zugewandten Schalldurchtrittslöcher 11 können die Schallwellen in das hinter dem Lochprofil 10 liegende
Kissen 9 aus schallschluckendem Material eindringen, wo die Schallenergie in Wärmeenergie umgesetzt wird.
Im dargestellten Beispiel sind die Schalldurchtrittslöcher 11 in Reihen angeordnet, die in Ebenen liegen,
welche parallel zu den Ebenen der Scheiben 1 und 2 verlaufen. Jeder Lochreihe ist ein Schalldiffusionskanal
zugeordnet, der im dargestellten Beispiel durch jeweils zwei Stege 12 begrenzt wird. Diese Stege laufen zueinander
parallel und parallel zu den Ebenen der Scheiben 1 und 2. Sie ragen vom Lochprofil 10 aus in den schallübertragenden
Raum 7, und zwar über eine Höhe, die etwa dem Lochdurchmesser entsprechen kann.
Statt der Stege können auch jedem Schalldurchtrittsloch
oder einzelnen Schalldurchtrittslöchern 11 rohrförmige Diffusionskanäle zugeordnet sein. Die gezeigte
Ausbildung mittels Stegen hat sich jedoch sowohl für die Schalldämmung als auch für die Herstellung als besonders
vorteilhaft erwiesen.
Durch die Stege wird die sonst im wesentlichen glatte
Oberfläche des Lochprofils 10 in eine zerklüftete Oberfläche verwandelt, wodurch Reflektionen der
Schallwellen an der Oberfläche des Lochprofils weitgehend unterbunden werden. Gleichzeitig sorgen die Stege
dafür, daß sich im schallübertragenden Raum 7 zwischen den Scheiben ein diffuses Schallfeld ausbildet, in
dem ein Aufschaukeln der Schallwellen unmöglich wird. Gleichzeitig dringt dabei ein größerer Anteil der
Schallenergie aus dem diffusen Schallfeld durch die Schalldurchtrittslöcher 11 in das Kissen 9 aus schallschluckendem
Material.
Für die schalldämmende Wirkung hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die zwischen den
Stegen gebildeten Schalldiffusionskanäle nahe den Enden der Stege einen engsten Querschnitt aufweisen.
Dies läßt sich auf verschiedene Weise verwirklichen. So zeigt F i g. 3 eine Ausführung, bei der die Stege 22, die
einstückig von dem Lochprofil 20 in den schallübertragenden Raum vorspringen, einen etwa tropfenförmigen
Querschnitt aufweisen, der von der Stelle der größten Querschnittsverdickung 24 nach beiden Seiten abnimmt,
wobei die Abnahme zum freien Stegende 23 stärker ist als zum Stegfuß. Dadurch ergeben sich
Schalldiffusionskanäle die sich, abgesehen von dem durch die Stegenden 23 begrenzten Eintrittsabschnitt,
von einer engsten Stelle, die durch die größte Querschnittsverdickung 24 der Stege bestimmt wird, zu den
Schalleintrittslöchern 21 des Lochprofils 20 hin fortschreitend erweitern.
In F i g. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für das
Stegprofil wiedergegeben. Dieses entspricht dem in F i g. 1 verwendeten Stegprofil. Auch hier sind die Stege
mit dem Lochprofil 10 einstückig ausgebildet. Jeder Steg 12 weist über einen großen Teil seiner Höhe vom
Stegfuß beginnend einen gleichbleibenden Querschnitt auf. An diesen schließt sich ein in Richtung auf den
schallübertragenden Raum im Querschnitt stetig zunehmender Teil 15 an, der am ebenen Stegende 13 endet.
Die Innenfläche 14 des Schalldiffusionskanals kann glatt oder aber auch aufgerauht, geriffelt oder abgestuft
ausgebildet sein. Die Ausbildung nach F i g. 4 hat sich in der gezeigten Form als besonders vorteilhaft erwiesen.
Ein weiterer Anwendungsfall ist die Schalldämpfung im Breich von Durchtrittsspalten, wie sie z. B. zwischen
beweglichem Flügel und wandfestemRahmen von Fenstern, Türen od. dgl. auftreten.
Ein Ausführungsbeispiel hierfür zeigt F i g. 2. In den
Flügel 30 ist eine Dichtung 31 eingelassen. Nach außen
ίο ist der Flügel 30 durch ein Metall- oder Kunststoffprofil
35 abgeschlossen, das eine Abdichtungsleiste aufweist.
Zwischen dem Flügel 30 und dem wandfesten Rahmen 32 ist ein Durchtrittsspalt 38 vorgesehen. Dieser
ist nach außen durch eine Dichtung 33 abgedichtet, die an einem Außenprofil 34 angebracht ist, während die
zweite Dichtung 31 direkt mit dem Randdämpfungsprofil 37 zusammenwirkt. Dieses weist wieder ein
Lochprofil 40 mit vorspringenden Stegen 39 und einem hinter dem Lochprofil 40 angeordneten schallschlukkenden
Kissen 36 auf. Die Wirkung ist ähnlich wie die Wirkung des Randdämpfungsprofils bei dem zuvor beschriebenen
Fenster.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (15)
1. Randdämpfungsprofil für schalldämmende Baukonstruktionen, insbesondere für zweischalige,
flächige Bauelemente, wie Wandelemente, Flügel von Fenstern, Türen od. dgl., bestehend aus einem
dem schallübertragenden Raum zugewandten Lochprofil und einem hinter dem Lochprofil angeordneten
Kissen aus schallschluckendem Material, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einigen der Schalldurchtrittslöcher (11) des Lochprofils
(10) ein dem schallübertragenden Raum (7) zugewandter Schalldiffusionskanal zugeordnet ist.
2. Randdämpfungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalldiffusionskanal
durch in den schallübertragenden Raum (7) vorspringende Stege (12,22,39) begrenzt ist.
3. Randdämpfungsprofil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalldurchtrittslöcher
(11) in Reihen angeordnet sind, die sich in Längsrichtung des Lochprofils (10) erstrecken und
daß jede Lochreihe beidseitig von einem Steg (12, 22,39) begrenzt ist.
4. Randdämpfungsprofil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lochanteil mehr als
die Hälfte, vorzugsweise mehr als 3A der Gesamtfläche des Lochprofils (10) zwischen den Stegen (12,
22,39) ausmacht.
5. Randdämfpungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schalldiffusionskanal
nahe seinem dem schallübertragenden Raum (7) zugewandten Ende eine Querschnittsverengung
aufweist (F i g. 3).
6. Randdämpfungsprofil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Steg (22) nahe
seinem dem schallübertragenden Raum (7) zugewandten Stegende (23) eine Querschnittsverdickung
(24) aufweist (F i g. 3).
7. Randdämpfungsprofil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das dem schallübertragenden
Raum (7) zugewandte Stegende (23) im Querschnitt gesehen abgerundet oder zugespitzt ist
(F ig. 3).
8. Randdämpfungsprofil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dem schallübertragenden
Raum (7) zugewandte Stegende (13) im Querschnitt gesehen eben ist (F i g. 4).
9. Randdämpfungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalldiffusionskanal
im Bereich des freien Stegendes (13) seinen kleinsten Querschnitt aufweist (F i g. 4).
10. Randdämpfungsprofil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (12) von seinem
freien Stegende (13) aus zunächst stetig im Querschnitt abnimmt und daran ein bis zum Stegfuß
reichender Stegabschnitt von gleichbleibendem Querschnitt anschließt (F i g. 4).
11. Randdämpfungsprofil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des
Steges (12, 22, 39) vom Stegende aus bis zum Stegfuß stetig abnimmt.
12. Randdämpfungsprofil nach einem der Ansprüche
2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (12,22,39) mit dem Lochprofil einstückig hergestellt
sind.
13. Randdämpfungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche
(14) des Schalldiffusionskanals aufgerauht, geriffelt oder gestuft ausgebildet ist.
14. Randdämpfungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege
(12, 22, 39) so angeordnet sind, daß ihre Achsen zu zwei parallel im Abstand angeordneten, den schallübertragenden
Raum (7) begrenzenden Platten oder Scheiben parallel verlaufen.
15. Randdämpfungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es zwischen
zwei einen Spalt (38) zwischen einem beweglichen Flügel (30) und einem wandfesten Rahmen
(32) abdichtenden und in Schalldurchtrittsrichtung im gegenseitigen Abstand angeordneten Dichtungen
(31,33) wenigstens am Flügel (30) oder am Rahmen (32) angeordnet ist.
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