DE2435746C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Arzneimittel mit einer Heteropolyanionverbindung
in einem geeigneten pharmazeutischen Träger.
Die Heteropolyanionverbindung im Arzneimittel gemäß der Erfindung
enthält ein Heteropolyanion, in dem Antimon das Zentralatom
ist, während die um dieses Zentralatom gruppierten Ligandengruppen
Wolframionen sind, die untereinander über Sauerstoffatome
verbunden sind.
Als Veröffentlichungen des Standes der Technik auf dem Gebiet
der Heteropolyanionen sind die Arbeiten von P. Souchay "Ions
min´raux condens´s" (Masson et Cie, Paris 1969) und "Polyanions
et Polycations" (Gauthier-Villars, Paris 1963) zu nennen. Diese
allgemeinen Arbeiten enthalten jedoch keine Angaben über die
Herstellung von Heteropolyanionen, in denen Antimon das Zentralatom
ist. Die chemische Definition von 5-Wolfram-2-antimoniat
Pentawolframatodiantimoniat mit Sb-III) und seine Herstellung werden in der Veröffentlichung
der
C. R. Acad´mie des Sciences Paris, Band 274, 17. Januar
1972, Seite 209-212, beschrieben.
Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel mit einer
Heteropolyanion-Verbindung in einem geeigneten pharmazeutischen
Träger, dadurch gekennzeichnet, daß es eine
Wolframato-Antimonationverbindung oder ihre pharmazeutisch
unbedenklichen Metallsalze mit Alkalimetallen
und Erdalkalimetallen einschließlich Ammonium enthält,
die hergestellt wurden durch Umsetzen einer wäßrigen
Lösung des Reaktionsgemisches, welche das Sb-III-Ion und
eine 1-molare Natriumwolframatlösung enthält,
im neutralen pH-Bereich unterhalb seiner Siedetemperatur.
Die Heteropolyanionen im Arzneimittel gemäß der Erfindung
sind mineralische Ionen, die durch Kondensation
von Wolframatomen W um ein Zentralion, nämlich Antimon
Sb, erhalten werden. Die Heteropolyanionverbindung im
Arzneimittel gemäß der Erfindung ist somit eine Wolframatoantimonationverbindung.
Die ursprüngliche Bezeichnung
"Wolframantimoniat" bzw. "5-Wolfram-2-antimoniat"
wird nunmehr durch die Bezeichnung
"Wolframatoantimonationverbindung" ersetzt. Für die
Bezeichnung "Wolframatoantimoniat" bzw. deren unbedenkliche
Metallsalze mit Alkalimetallen und Erdalkalimetallen
einschließlich Ammonium wird im folgenden ferner die
Kurzbezeichnung "HPA 23" (Heteropolyanion) benutzt.
Die ursprünglich angegebene Formel für das "HPA 23-Ion"
wurde inzwischen korrigiert, wie aus den Literaturstellen
J. nucl. inorg. Chem. Vol. 42 (1980), S. 1583
bis 1586, Current Chemotherapy and Immunotherapy Proc.
12th Int. Congr. of Chemotherapy, Florence, Italy, 19.
bis 24. Juli 1981, S. 1071 bis 1073 und 1194 bis 1195
und GB-PS 15 73 002 hervorgeht. Sie lautet danach folgendermaßen:
[NaSb₉W₂₁O₈₆]18-.
Die Heteropolyanionverbindung im Arzneimittel gemäß
der Erfindung ist sowohl eine Komplexverbindung als
auch ein saures Salz. Sie kann daher sowohl als solche
oder in Form des Ammoniumsalzes oder der Metallsalze,
insbesondere der Alkali- und Erdalkalisalze vorliegen.
Die Heteropolyanionen kommen bekanntlich in Form zahlreicher
Hydrate vor. Alle hydratisierten Formen der
Wolframantimoniate fallen in den Rahmen der Erfindung.
Die Herstellung und die physikalischen
und chemischen Eigenschaften der Wolframantimoniate mit
Sb-III-Ion werden in der Arbeit von P. Souchay und Mitarbeitern
[C. R. Acad. Sc. Paris, Band 271, Seite
1337-1340 (30. 11. 1970)] beschrieben.
Für die Arzneimittel gemäß der Erfindung können alle
isomeren Formen des oben genannten Heteropolyanions,
soweit sie existieren, verwendet werden.
Unter die Heteropolyanionverbindung fallen auch Gemische,
die durch Umwandlung des
"HPA 23" unter dem Einfluß von Veränderungen des pH-Werts
erhalten werden. Das "HPA 23" ist
bei einem pH-Wert von 6,5 bis 7, d. h. in der Nähe des
Neutralpunktes, stabil. Diese Eigenschaft ist besonders
vorteilhat bei der Verwendung als Arzneimittel.
Hierauf wird nachstehend ausführlich eingegangen.
Für die Zwecke der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die
Heteropolyanionverbindung in Form von pharmazeutisch unbedenklichen
Metallsalzen vorliegt. Hierbei kommen die
Salze in Frage, die mit Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen
einschließlich Ammonium gebildet werden. Verwendet
werden zur Zeit die Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze.
Die Heteropolyanionverbindung kann, falls erforderlich,
auch als solche in saurer Form verwendet werden.
Zur Herstellung des "HPA 23" in Form des
Ammoniumsalzes wird eine wäßrige Lösung, die das SB-III-Ion
enthält, heiß mit einer 1-molaren Natriumwolframatlösung
umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wird durch Zugabe von
konzentriertem Ammoniumhydroxyd in einer genügenden Menge,
um das Reaktionsgemisch farblos zu halten, im wesentlichen
neutral gehalten. Hierdurch wird das gewünschte Ammoniumsalz
ausgefällt, abfiltriert und anschließend in üblicher
Weise behandelt.
Die Reaktionstemperatur liegt unter der Siedetemperatur
des Reaktionsgemisches, z. B. bei etwa 80°C. Die wäßrige
Lösung, die das Sb-III-Ion enthält, wird vorteilhaft hergestellt,
indem SbCl₃ in einer gesättigten NH₄Cl-Lösung
gelöst wird.
Als Endprodukt wird das "HPA 23"-Ammoniumsalz
erhalten. Sein pH-Wert in wäßriger Lösung liegt bei
etwa 6,7. Das Salz liegt in Form eines Hydrats der folgenden
Formel vor:
Sb₂IIIW₅O₂₀(NH₄)₄ · 8 H₂O
Dies entspricht einem Molekulargewicht von 1700.
Die vorstehend angegebene Formel wurde, wie aus den
oben erwähnten Literaturstellen hervorgeht, korrigiert
und lautet aufgrund verbesserter analytischer
Methodik nunmehr
(NH₄)₁₈ [NaSb₉W₂₁O₈₆].
Aufgrund jüngster kristallographischer Untersuchungen
hat sich herausgestellt, daß die schon in den oben
genannten Literaturstellen angegebene Formel für das
Anion, nämlich
[NaSb₉W₂₁O₈₆]18-,
richtig ist, daß jedoch
für die vorstehend genannte komplette Formel das
Kation Na(NH₄)₁₇ lautet, so daß das "Ammoniumsalz" von
"HPA 23" tatsächlich die Formel
Na(NH₄)₁₇[NaSb₉W₂₁O₈₆]
hat.
Da dieses Produkt sehr hygroskopisch ist, schwankt
nach den heutigen Erkenntnissen gemäß der Technik von
Karl Fischer entsprechend den obigen Veröffentlichungen
die Zahl der Wassermoleküle für die Hydrate zwischen
8 und 42.
In wäßriger Lösung liegt das Salz in Form eines
Tetrameren vor.
Das "HPA 23" ist ein wirksames Mittel für die Verhütung
oder Heilung gewisser Virusaffektionen bei Mensch und
Tier. In der FR-PS 21 17 803 und
ihrem ersten Zusatz FR-PS 21 61 837 bzw. der DE-OS
21 62 373, wird bereits die Verwendung von Heteropolyanionverbindungen,
die Bor, Silicium, Germanium, Phosphor
oder Arsen als Zentralatome und Wolfram, Molybdän
und Vanadium als Ligandatome enthalten, als Antivirusmittel
beschrieben, jedoch sind die dort beschriebenen
Verbindungen zwar Arzneimittel, die für gewisse Virusaffektionen
wertvoll sind, aber ihre Aktivität in vivo
auf die Viren der Leukämie und der Sarkome erweist
sich als ungenügend. Ein bereits bekanntes und besonders
wirksames Heteropolyanion ist das Natriumwolframsilicat.
Diese Verbindung hat eine direkte virustötende
Wirkung. Sie heftet sich an das Virus und bewirkt
hierbei eine Löslichmachung des viralen Materials. Auf
diese Weise ist das Natriumwolframsilicat sowohl durch
Vorbehandlung der Zellen als auch während der viralen
Adsorption wirksam. Eine Wirkung von Natriumwolframsilicat
auf die Zellmembran ist äußerst wahrscheinlich.
Völlig überraschend wurde nun gefunden, daß
"HPA 23" Mäuse gegen Leukämien, die durch den Friend-
Virus und die Plasmavariante hervorgerufen werden, zu
schützen vermag. Wenn das Produkt am Tage der Impfung
mit dem Virus injiziert wird, kann entweder ein vollständiger
Schutz ohne nachweisbare Leukämie oder ein
partieller Schutz erzielt werden, wie die Verminderung
des mittleren Gewichts der Milz, die Senkung des
Titers des Virus im Plasma und in der Milz und die
Zunahme der mittleren Überlebensdauer zeigen. Mäuse
können gegen den Friendschen Virus der Leukämie durch
gleichzeitige Injektion von Virus und "HPA 23" immunisiert
werden.
Wenn mit der Behandlung 3 und 7 Tage nach der Impfung mit
dem Virus begonnen wird, wird bei zwei von vier Versuchen
eine bedeutende Verringerung des mittleren Gewichts der
Milz nach der Behandlung mit "HPA 23" erzielt.
Das "HPA 23" ist auch in der Lage, das Auftreten von Tumoren bei
frischgeborenen Mäusen, die mit dem Virus M-MSV geimpft
werden, zu verzögern. Das "HPA 23" regt nicht die Interferonbildung
an und hat keine Wirkung auf eine aufgepfropfte
Leukämie. Seine Wirkung erfordert keinen direkten
Kontakt zwischen Virus und Produkt. Pharmakologische Versuche
werden nachstehend ausführlich beschrieben. Die
außergewöhnlichen Eigenschaften des "HPA 23" waren für den Fachmann
völlig unverhersehbar. Das "HPA 23"
wirkt weder durch Vorbehandlung noch während der Periode
der Adsorption des Virus.
Das "HPA 23" dringt vielmehr in die Zelle ein, wie Untersuchungen
mit dem Elektronenmikroskop (das Heteropolyanion
ist für die Elektronen undurchlässig) bei der Verwendung
von markiertem "HPA 23" zeigen, das in gewissen
Zellfraktionen, insbesondere im Kern, wiedergefunden wird.
Es ist während der ersten 24 Stunden nach der Adsorption
des Virus, aber auch viel später zwischen der 48. und 72.
Stunde wirksam. Eine genauere Untersuchung hat ergeben,
daß die Wirkung von "HPA 23" zwischen der 69. und
72. Stunde nach dem Eindringen in das Virus liegt.
Das "HPA 23" hemmt stark die enzymatische RNS-
abhängige DNS-Polymeraseaktivität der sarkomatogenen und
leukomogenen Viren. Die hemmende Dosis 50% von
"HPA 23" beträgt 1,25 µg/ml. Die enzymatische Reaktion
wird sofort abgebrochen, sobald das "HPA 23" zugesetzt
wird.
Die Hemmung durch "HPA 23" ist vom kompetitiven
oder konkurrierenden Typ. Es ist möglich, diese
Hemmung durch Zugabe des Hybrids rA dT aufzuheben, aber
nicht durch das Poly-rA allein, das Oligo-dT allein oder
das virale Enzym. Das "HPA 23" bindet sich weder
an das Modell rA dT noch an Proteine noch an Nucleinsäuren.
Das "HPA 23" reduziert die Entwicklung der
durch das Friend-Virus und die "Plasma Variant" von
Chirigos ausgelösten Splenomegalie. Es verzögert ebenfalls
das Auftreten von Tumoren durch das Moloney-Virus bei
neugeborenen Mäusen. Seine Aktivität ist im Vergleich mit derjenigen
des Interferons, der die Interferonbildung anregenden
Stoffe oder andere antiviraler Produkte, die unter vergleichbaren
Versuchsbedingungen verwendet werden, identisch
oder ehe sogar überlegen. Versuche haben ergeben,
daß dieses Produkt kein Anreger der Interferonbildung
ist. Es ist bei drei Arten von Krankheiten wirksam:
einer erythroblastischen Leukämie, einer undifferenzierten
Leukämie und einem Muskelsarcom. Seine Wirkung ist somit
nicht für eine Zielzelle spezifisch.
Seine Aktivität erfordert keinen direkten Kontakt
mit dem Virus, und die Möglichkeit einer Hemmung des
Transports des Virus aus der Bauchhöhle in das Blut
wird durch die hemmende Wirkung ausgeschlossen, wenn das
Virus durch intravenöse Gabe eingeführt wird.
Die Herstellung des "HPA 23" in Form seines Ammoniumsalzes
wird im folgenden Beispiel beschrieben.
Eine wäßrige Lösung, die das Sb-III-Ion enthält und
durch Auflösen von 11,4 g SbCl₃ in 50 ml einer gesättigten
NH₄Cl-Lösung hergestellt worden ist, wird zu
125 ml einer auf 80°C gebrachten wäßrigen 1-molaren
Lösung von Natriumwolframat gegeben. Unmittelbar vor
Beendigung der Zugabe der das Sb-III-Ion enthaltenden
Lösung wird konzentriertes Ammoniumhydroxid in einer
solchen Menge zugesetzt, daß das Reaktionsmedium farblos
wird. Das ausgefällte Ammoniumsalz des Heteropolyanions
wird abfiltriert, mit verdünnter NH₄Cl-Lösung gewaschen
und abschließend aus destilliertem Wasser umkristallisiert.
Die erhaltene Verbindung besteht aus gereinigtem
"HPA 23". Die Verbindung
liegt in wäßriger Lösung in Form eines Tetrameren vor.
Die wäßrige Lösung hat einen pH-Wert von etwa 6,7. Das
Produkt ist in wäßriger Lösung bei einem pH-Wert von
etwa 7 beständig. Im natürlichen Zustand hat es die Form
eines weißen Pulvers, da in Wasser sehr leicht löslich
ist. Das kristallisierte Produkt kann ohne Veränderung
bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Für pharmakologische
Versuche wird es vor dem Gebrauch in physiologischer
Kochsalzlösung gelöst (wäßrige Lösung mit 0,9% NaCl).
Um das "HPA 23" mit Sb¹²⁵ zu erhalten,
wird eine gesättigte Lösung von Ammoniumchlorid
(NH₄Cl), die 2 ml markiertes Antimonchlorid (0,53 mCi/ml)
und 0,278 g nicht-markiertes Antimonchlorid enthält, heiß
(etwa 60°C) zu 3 ml Natriumwolframat (0,33 g/ml) gegeben.
Das Ammoniumsalz des markierten "HPA 23"
fällt im Laufe der Herstellung aus und setzt sich während
des Abkühlens weiter ab. Die Fällung wird abfiltriert,
mit einer NH₄Cl-Lösung gewaschen und dann aus Wasser
umkristrallisiert. Sie wird dann über Phosphorsäureanhydrid
unter vermindertem Druck getrocknet und isoliert.
Versuche werden an Mäusen durchgeführt, die mit der
Friend′schen Leukämie infiziert worden sind. Nach der
Injektion einer bestimmten Dosis des für diese Krankheit
verantwortlichen Virus wird festgestellt, daß alle
Mäuse im allgemeinen zwischen dem 30. und 40. Tag eingehen.
Zum Vergleich hiermit werden den Mäusen je 0,5 mg
des Produktes "HPA 23" am zweiten Tag nach dem Tage der
Injektion des Virus injiziert. Die Ergebnisse sind nachstehend
in Tabelle 1 genannt.
Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, daß eine Injektion
des Produktes "HPA 23" nach der Infektion mit dem Virus
eine sehr deutliche Abnahme der Splenomegalie zur Folge
hat, ein Zeichen für einen Rückgang der Leukämie.
Die toxikologische Untersuchung des Produktes "HPA 23"
wurde an drei Tiergattungen durchgeführt:
dreifarbiges Meerschweinchen
neuseeländisches weißes Kaninchen
Spürhund (Beagle).
neuseeländisches weißes Kaninchen
Spürhund (Beagle).
Das Produkt "HPA 23" wurde in Form einer physiologioschen
Kochsalzlösung verabreicht.
Die Versuchsdauer betrug 42 Tage. In dieser Zeit wurde
das Produkt in zunehmenden Dosen von 2 bis 15 mg/kg/Tag
subkutan und intravenös verabreicht.
Die Versuchsdauer betrug 42 Tage. Das Produkt wurde
intravenös in zunehmenden Dosen von 2 bis 32 mg/kg/Tag
verabreicht.
Das Produkt wurde ebenfalls intravenös für 21 Tage in
zunehmenden Dosen von 20 bis 100 mg/Hund/Tag verabreicht.
Unter den vorstehend genannten Versuchsbedingungen wurde
das Produkt "HPA 23" von den Versuchstieren, d. h. von
Meerschweinchen, Kaninchen und Hund, gut vertragen. Beim
Meerschweinchen ist jedoch eine Schmerzerscheinung bei
subkutaner Verabreichung sowie eine lokale nekrotische
Erscheinung nach diesen Injektionen festzustellen. Für
diese Tiergattung scheint die Verträglichkeit bei intravenöser
Verabreichung besser zu sein. Beim Kaninchen
wurden ebenfalls paravenöse Nekrosen festgestellt.
Bei den drei Tierarten war die allgemeine Verträglichkeit
gut. Das Produkt wurde an 42 aufeinanderfolgenden Tagen
beim Meerschweinchen und beim Kaninchen und 21 Tage
beim Hund injiziert. Nach Beendigung der Versuche
wurden alle Tiere getötet und die Orange histologisch
und anatomisch untersucht. Keine Anomalie wurde festgestellt.
Dies läßt auf eine gute Verträglichkeit des
Produktes schließen. Alle Tiere wurden auf die Entwicklung
des Gewichts und die Temperatur überwacht. Beim
Hund wurde außerdem eine tägliche Nieren- und Leberbilanz
aufgestellt. Alle diese Faktoren waren normal.
Die folgenden Versuche wurden durchgeführt:
- a) in vitro:
- a₁) Hemmung der Bildung von Herden durch das sarkomatogene Moloney-Virus auf Fibroblasten der embryonalen Maus.
- a₂) Hemmung der Vermehrung des leukämogenen Virus (Test X, C nach P. W. Rowe und Mitarbeiter, Virology, 1970, 42, 1136).
- a₃) Hemmung der Polymerisationsreaktion, die zur RNS-abhängigen DNS-Polymerase führt, gemäß D. Baltimore, Nature 225 (1970) 1209.
- b) in vivo:
Friend′schen Leukämie,
Leukämie, die durch Einimpfen des "Plasma variant" von Chirigos ausgelöst wird,
Bildung von Tumoren an neugeborenen Mäusen durch den sarkomatogenen Moloney-Virus.
Die leukämogene Wirkung und die Entwicklung der Krankheit
wurden nach zwei verschiedenen Methoden verfolgt:
- a) Durch Entnahme der Milz der Tiere am 21. Tag nach der Impfung mit dem Virus und Vergleich des Gewichts der Milz der behandelten Tiere mit der der unbehandelten Tiere.
- b) Ermittlung der Überlebenszeit der behandelten Tiere im Vergleich zu der den unbehandelten Tieren.
Die nach der Methode von Reed und Muench berechnete
DI₅₀ (hemmende Dosis bei 50% der Tiere) beträgt 15 µg/ml
Medium.
- a) Eine direkte viruzide Wirkung auf das Virus ist nicht vorhanden. Wenn das Virus und das "HPA 23" bei steigenden Dosen 1 Stunde bei 0°C in Berührung gehalten werden, ist keine Senkung des Titers, sondern im Gegenteil eine Aktivierung festzustellen (siehe Tabelle 2).
- b) Eine Fixierung des "HPA 23" am Virus findet nicht statt. Wenn "HPA 23"-Sb¹²⁵ verwendet und das Virus mit markiertem "HPA 23" zusammengeführt und das Gemisch mit einem Dichtegradienten (5 bis 55% Saccharose) zentrifugiert wird, erreicht das Virus das Gleichgewicht (1,14 bis 1,15 g/ml) und ist nicht radioaktiv markiert. Es hat somit das "HPA 23" nicht an sich gebunden.
- c) "HPA 23" ist für die Zellen bei den hemmenden Dosen nicht toxisch. Das Zellwachstum wird in Gegenwart von "HPA 23" nicht beeinträchtigt. In behandelten Kolben werden die gleiche Zahl von Zellen und das gleiche Profil bezüglich des Einbaues von tritiiertem Thymidin (DNS-Synthese), von tritiiertem Uridin (RNS-Synthese) und von Selen-75-methionin (für die Protein-Synthese) wie bei den unbehandelten Kolben wiedergefunden.
- d) Das "HPA 23" wirkt weder bei der Vorbehandlung noch während der Absorption des Virus. Die beste Schutzwirkung wird erzielt, wenn das Produkt nach der Virusinfektion zugesetzt wird.
- a) Versuchsbericht von D. Baltimore,
- b) exogene Reaktion: Initiator rA-Oligo dT,
- c) DL₅₀ : 1,4 µg/ml Reaktionsmedium,
- d) sofortiger Stillstand der Polymerisationsreaktion bei Zugabe des "HPA 23";
- die Hemmung ist nicht reversibel, wenn eine Enzymlösung mit einer Heteropolyaniondosis inkubiert wird, die eine Hemmung von 50% ergibt, und auf 1/10 verdünnt, wird die Reaktionsgeschwindigkeit nicht verändert. Dies bedeutet, daß die Hemmung nicht aufgehoben wird.
Das "HPA 23" hemmt die Polymerasen, reagiert nicht
mit den Ribonucleasen und den Desoxyribonucleasen, ist
ohne Wirkung auf die Proteasen (Pronase, Pepsin, Trypsin)
und bindet sich nicht an die Proteine (Albumin).
Versuche hatten die folgenden Ergebnisse:
DI₅₀ : 4 µg/ml;
keine direkte Wirkung auf das Virus;
ungiftig für die Zellen bei den angewandten Dosen.
DI₅₀ : 4 µg/ml;
keine direkte Wirkung auf das Virus;
ungiftig für die Zellen bei den angewandten Dosen.
Das Produkt "HPA 23" hat in vitro-Wirkung auf andere Viren,
z. B. das Virus der vesikulären Stromatitis (VSV) und das
Enzephalomyokarditis-Virus der Maus.
Vorstehend wurde gezeigt, daß das "HPA 23"
eine sehr starke antivirale in-vitro-Wirkung hat. Versuche
wurden durchgeführt, um die antivirale in-vivo-Wirkung nachzuweisen.
Diese Versuche erstreckten sich auf experimentelle
Leukämie bei der Maus, die Friendsche Leukämie und die
durch das "Plasma variant" von Chirigos induzierte Leukämie,
wo Messungen der Leukämie durchgeführt werden können, nämlich
1) Messung des Grades der Splenomegalie am 21. Tag
und 2) Messung der Überlebensdauer der Tiere, denen
"HPA 23" verabreicht worden ist oder nicht.
Tabelle 4 zeigt die Antiviruswirkung des "HPA 23"
auf zwei Typen von Leukämien. Das Produkt wurde 30 Minuten
vor dem Virus injiziert (bemerkenswert ist die starke Abnahme
der Splenomegalie). Es handelt sich sicherlich um
eine Verminderung der Virusbildung, denn der Titer des Virus
in der Milz oder im Plasma der behandelten Mäuse bestimmt
und mit den Vergleichstieren verglichen wird, sind nur sehr
wenig Viren wiederzufinden (Tabelle 5).
In Tabelle 6 sind Versuche zusammengefaßt, bei denen die
Dosis des "HPA 23" verändert wurde. Die Ergebnisse
zeigen, daß ein ausgezeichneter Schutz bis 10 µg/Maus (eine
einzige Injektion) erzielbar ist.
Tabelle 7 zeigt, daß es nicht notwendig ist, daß das Virus
und das Produkt auf dem gleichen Wege injiziert werden, um
eine Wirkung zu erzielen. Lediglich die orale Verabreichung
ist unwirksam (Versuch 5).
Tabelle 8 zeigt, daß die geschützten Tiere gegen das Virus
immunisiert sind. Wenn nämlich eine neue Dosis des Virus den
behandelten und geschützten Mäusen injiziert wird, ist festzustellen,
daß sich bei den Tieren die Krankheit nicht entwickelt.
Untersucht man die Überlebensdauer der Tiere, so ist festzustellen,
daß alle Vergleichstiere am 30. Tag eingegangen
waren. Die meisten behandelten Tiere überlebten bis zum 85.
Tag. Das Plasma und die Milz der überlebenden Tiere wurden
entnommen. Nach Beimpfen von normalen Mäusen wurde festgestellt,
daß diese Mäuse keine Leukämie entwickelten. Die behandelten
Tiere waren somit gesundet.
Es wurde ferner festgestellt, daß die Behandlung wirksam
sein kann, wenn sie nach dem Ausbruch der Krankheit vorgenommen
wird. Es gibt einen guten Schutz, wenn das "HPA 23"
an den Tagen 2-4-6-8 oder auch in Form einer einzigen
Injektion am 10. Tag oder in Form von mehreren Injektionen
an den Tagen 14, 16, 18 und 20 verabreicht wird.
Weitere Versuche haben die Verzögerung im Auftreten von
Tumoren, die durch das Moloney-Sacrom induziert wurden,
bei neugeborenen Mäusen ergeben. Schließlich schützt das
"HPA 23" die Mäuse gegen eine 100%ig tödliche Dosis
des EMC-Virus (Enzephalomyokarditis).
"HPA 23" hat ein großes antivirales Spektrum.
Es ist in vivo wirksam und wird gut vertragen.
Die vorstehenden Versuchsergebnisse zeigen deutlich die
Wirksamkeit der Heteropolyanionverbindungen, die Wolfram in
Kombination mit Antimon enthalten, bei der Behandlung von
Virusaffektionen. So ist das "HPA 23" ein
wertvolles Antivirusmittel. Es ist besonders wirksam in vivo
auf die leukämogenen und sacromatogenen Viren. Es hat ferner
in vivo-Wirkung auf die Viren der Enzephalomyokarditis.
Die Verabreichung erfolgt durch Injektionen. Als Dosierungseinheit
sind somit sterile Ampullen mit der wirksamen Konzentration.
Der Wirkstoff kann mit einem für die Injektion
geeigneten Träger kombiniert sein. Bei Anwendungen in der
Veterinärmedizin eignet sich als Träger eine wäßrige Lösung
oder ein Mineralöl. Beim Menschen werden 0,9%ige
wäßrige Kochsalzlösungen bevorzugt, die sich als Träger
eignen, der bei einem pH-Wert in der Nähe des Neutralpunktes
injiziert werden kann. Der Wirkstoff ist in einer solchen
Lösung vollständig löslich.
Bei einer vorteilhaften Form der Verabreichung wird der
wäßrigen Lösung des Wirkstoffs unlösliches Kalciumphosphat
beispielweise in einer Menge von 5 mg/ml Lösung zugesetzt.
Versuche an Mäusen haben ergeben, daß man in dieser Weise
ein Retardmedikament bilden kann.
Das Produkt "HPA 23x" (radioaktive Form), das an Kalciumphosphat
in wäßriger 0,9%iger Kochsalzlösung gekoppelt war,
wurde Mäusen intraperitoneal injiziert. Täglich wurde eine
Maus getötet und die Lokalisierung des Produkts vorgenommen.
Der größte Teil des Produkts findet sich in der Leber
(hepatitische Lokalisation), ein verhältnismäßig großer Teil
in den Nieren und ein weniger großer Teil in den Lungen
wieder. Unter diesen Bedingungen bleibt das Produkt mehr
als 15 Tage im Organismus des Tieres. In Abwesenheit von
Kalciumphosphat ist das Produkt in fünf Stunden ausgeschieden.
Im Gegensatz hierzu geht es nach Zusatz von Kalciumphosphat
sehr allmählich in die Orange über, und im Laufe
der Zeit ist seine Ausscheidung im Urin im steigenden Maße
festzustellen.
Die Salze von "HPA 23" können als Wirkstoffe
in Arzneimittelzubereitungen verwendet werden, die
in einem großen Bereich von Virusinfektionen für eine prophylaktische
oder heilende Behandlung anwendbar sind. Diese
Arzneimittel können auch mit anderen Mitteln mit Antiviruswirkung
kombiniert sein.
Vorstehend wurde erwähnt, daß das "HPA 23"
in vitro und in vivo gegen murine leukämogene
und sarcomatogene Viren wirksam ist. Es wurde ferner
gezeigt, daß es eine starke antivirale in vitro-Wirkung
hat und Mäuse gegen Infektionen durch Viren der Enzephalomyokarditis
schützt.
Die in-vitro-Aktivität von "HPA 23" auf die zytopathogenen
Effekte, die durch die RNS-Viren und die DNS-Viren induziert
werden, wurde an Kulturen von Affennierenzellen und
menschlichen WI-38-Zellen untersucht, die in einem Medium,
das 10% Kalbsserum enthielt, gezüchtet wurden.
In den Kulturen der Affennierenzellen und der menschlichen
Zellen WI-38 betrug die höchste nicht-zytotoxische Konzentration
von "HPA 23" 125 µg/ml Medium, wenn das "HPA 23" den zusammenfließenden
Monoschichten zugesetzt wurde. Keinerlei
Hemmung des Zellwachstums wurde festgestellt, wenn die Verbindung
in einer Konzentration von 30 µg/ml den Kulturen
im Augenblick der Übertragung der Zellen in das Medium zugesetzt
wurde. Wenn die Kulturen eine Stunde vor dem Beimpfen
mit dem Virus mit "HPA 23"-Konzentrationen zwischen 15
und 125 µg/ml behandelt wurden, wurde eine erhebliche Hemmung
des zytopathogenen Effekts (ZPE) zahlreicher DNS-Viren
oder RNS-Viren erzielt. In Tabelle 9 sind die Ergebnisse
genannt, die einerseits durch den VR-Koeffizienten (virus
ratings) und andererseits durch die 50% hemmenden Dosen
ausgedrückt sind. Der VR-Koeffizient mißt die Hemmung des
zytopathogenen Effekts des Virus durch die Testverbindung bei
verschiedenen Konzentrationen, wobei von der höchsten nichtzytotoxischen
Dosis ausgegangen wird. Im Falle des menschlichen
Rhinovirus vom Typ 1A wurde gezeigt, daß die Hemmung
der Bildung neuer Viren, d. h. der Vermehrung der Hemmung
des zytopathogenen Effekts parallel lief. Die Kinetik der
hemmenden Wirkung wurde am Rhinovirus 1A und am Virus von
Herpes simplex (HF) untersucht.
- a) Wenn das "HPA 23" in einer Konzentration von 30 µg/ml eine Stunde vor dem Beimpfen mit dem Virus zugesetzt und anschließend in den Kulturen gehalten wurde, war es sehr wirksam.
- b) Wenn jedoch die Kulturen für zwei Stunden mit 125 µg/ml "HPA 23" behandelt und unmittelbar vor dem Beimpfen mit dem Virus gewaschen wurden, wurde keinerlei hemmende Wirkung festgestellt.
- c) Eine deutliche Verminderung der Antiviruswirkung wurde festgestellt, wenn die Kulturen zur Entfernung der aktiven Verbindung zwei Stunden nach dem Beimpfen mit dem Virus gewaschen wurden: VR = 0,7 im Vergleich zu 1,8 im Falle der nicht gewaschenen Kulturen.
- d) Bei den beiden Viren wurde noch eine starke hemmende Wirkung (VR = 1,0) festgestellt, wenn das "HPA 23" den Kulturen sechs Stunden nach dem Beimpfen mit dem Virus mit einem geringen Vielfachen der Infizierung erforderlichen Menge (<0,01 TCID₅₀/Zelle) zugesetzt wurde, aber eine Wirkung war kaum vorhanden, wenn das Produkt 24 Stunden nach dem Beimpfen mit dem Virus zugesetzt wurde (VR = 0,2). Das "HPA 23" hat keine direkte desaktivierende Wirkung auf die Infektiosität des Rhinovirus 1A und des Influenzavirus A₂, wenn die Virussuspensionen mit einer Lösung von 2,5 mg/ml "HPA 23" eine Stunde bei 37°C inkubiert werden.
Ähnliche Ergebnisse wurden mit dem Virus der Enzephalomyokarditis
(EMC), Stamm V 77, erhalten. Die LB 57-Zellen wurden
im minimalen Eagle-Medium mit 10% Serum des embryonalen
Kalbs kultiviert. Die Dauer der Wirkung von "HPA 23" wurde nach
der Plaque-Methode untersucht. Die Ergebnisse eines typischen
Versuchs mit 40 µg "HPA 23"/ml sind in Tabelle 10 genannt.
Ebenso wie beim Rhinovirus 1A und dem Virus von
Herpes simplex waren die Vorbehandlung und die Behandlung
während der Absorption unwirksam. "HPA 23" war in der letzten
Phase der Vermehrung des Virus wirksam.
Die Zeit 0 ist die Zeit der Beimpfen mit dem Virus. Dem
Kulturmedium der behandelten Gruppen wurde "HPA 23" in einer
Menge von 40 µgMl zugesetzt.
Die antivirale in vivo-Wirkung von "HPA 23" wurde bei
mehreren letalen Infektionen der erwachsenen Charles
River-Maus CD-1 untersucht. In Tabelle 11 sind die
Ergebnisse einer Reihe von Versuchen zusammengestellt,
die im wesentlichen mit dem Virus der Enzephalomyokarditis
(EMC), Stamm ATCC VR 129, vergleichbar sind.
Ein starker Schutz der Tiere wurde festgestellt, wenn
die Verbindung intraperitoneal (i. p.) oder subkutan
(s. c.) eine Stunde vor dem Beimpfen mit 6-10 TCID-Maus
verabreicht wurde, während orale Behandlungen unwirksam
waren.
Bei den Versuchen, deren Ergebnisse in Tabelle 11 genannt
sind, wurden die Viren subkutan injiziert, und zwar
bei einer Behandlung einer Stunde vor der Verabreichung
und bei drei Behandlungen eine Stunde vor, 24 Stunden und
48 Stunden nach der Verabreichung von "HPA 23". Die Zahlen
geben die überlebenden Mäuse im Verhältnis zur Gesamtzahl
der infizierten Mäuse an.
Die Versuchstiere wurden mit dem Virus subkutan beimpft. Die
Zahlen geben die überlebenden Mäuse im Verhältnis zur Gesamtzahl
der infizierten Mäuse an.
Die wirksamste Dosis betrug 50 mg/kg i. p., d. h. sie
war fünfzehnmal niedriger als die akute Toxizität DL₅₀
für die Maus bei dieser Art der Verabreichung und
7mal geringer als die subkutane DL₅₀ (Behandlungen an
5 aufeinanderfolgenden Tagen). Die schwächste Dosis,
die einen Gewichtsverlust verursachte, ist fünfmal
höher (250 mg/kg i. p.), aber eine leichte vorübergehende
Beruhigung wird noch bei einer Konzentration von
60 mg/kg i. p. festgestellt. Mit einer einzigen Behandlung
mit 100 mg/kp i. p. (Tabelle 11) und mit einer
niedrigeren Dosis 50 mg/kg i. p. wurde noch ein starker
Schutz gegen EMC erzielt, wenn die Mäuse die Verbindung
4 Stunden nach dem Beimpfen mit dem Virus erhielten.
Dies ist verhältnismäßig spät, wenn berücksichtigt wird,
daß bei diesem Versuchssystem die unbehandelten Tiere
4 bis 5 Tage nach dem Impfen eingehen. Wenn jedoch die
Mäuse mit dem Stamm V 77 von EMC infiziert wurden, war
der Schutz, der mit "HPA 23" unter gleichen Versuchsbedingungen
erzielt wurde, viel weniger deutlich, aber
immer noch stark.
Es wurde gefunden, daß "HPA 23" wirksam gegen die Infektion
mit dem EMC-Virus war; aber keinerlei Schutzwirkung
gegen die Infektion der Maus mit den folgenden Viren
ausübte: Herpes simplex (Stamm Virtue) bei Impfung i. p.,
i. v. oder i. c., Semliki Forest Arbovirus (s. c.), West
Nile Arbovirus (i. p.), Virus der Maul- und Klauenseuche,
angepaßt an die Maus Typ C, und Virus A 2/ANN
Arbor/2/62. Die Verbindung war auch unwirksam gegen
die auf Herpes simplex zurückzuführende Virusinfektion,
wenn sie an der gleichen Stelle wie das Virus (i. v.
oder i. c.) verabreicht wurde, und gegen das Grippevirus
(Influenza), wenn sie intranasal in einer Konzentration
von 100 mg/kg wiederholt vor und nach dem
Beimpfen mit dem Virus verabreicht wurde.
Abschließend ist festzustellen, daß "HPA 23" ein weites
antivirales Wirkungsspektrum in Zellkulturen hat.
Unter den Versuchsbedingungen der vorliegenden Erfindung
hat "HPA 23" keine viruzide Wirkung auf diese Viren
und hemmt nicht die Absorption und Penetration der
Viren.
Es wurde gefunden, daß "HPA 23" eine wiederholte Wirkung
in vivo nur gegen die murinen leukomogenen Viren und
Enzephalomyokarditis (EMC)-Infektion hatte.
Claims (1)
- Arzneimittel mit einer antiviralen Heteropolyanion-Verbindung in einem geeigneten pharmazeutischen Träger, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Wolframato-Antimonationverbindung oder ihre pharmazeutisch unbedenklichen Metallsalze mit Alkalimetallen und Erdalkalimetallen einschließlich Ammonium enthält, die hergestellt wurden durch Umsetzen einer wäßrigen Lösung der Reaktionsgemisches, welches das Sb-III-Ion und eine 1-molare Natriumwolframatlösung enthält, im neutralen pH-Bereich unterhalb seiner Siedetemperatur.
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