DE2434370C3 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Acrylamid - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von AcrylamidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen katalytischen Hydrolyse von Acrylnitril zu
Acrylamid in flüssiger Phase, welches einen Raney-Kupfer-Festbett-Katalysator
verwendet.
Bei der technisch durchgeführten katalytischen Hydrolyse von Acrylnitril mit Wasser zu Acrylamid
wird mit verdünnten wäßrigen, z. B. 7gew.-%igen Lösungen des Acrylnitril in Gegenwart von Kupfer-Katalysatoren
gearbeitet, wie reduziertes Kupfer enthaltenden Katalysatoren oder Gemischen aus
FCupferoxid mit Silber-, Zink- oder Cadmiumoxiden (siehe US-PSS 35 97 481, 36 31 104, 36 42 894, DE-OS
01 903). Nach dem Verfahren der US-PS 37 67 706 kann auch ein Raney-Kupfer-Katalysator im Festbett
verwendet werden, wobei in einem Reaktor eine 7gew.-%ige Acrylnitrillösung unter Umwandlung von
ca. 34% Acrylnitril und einer Acrylamidausbeute von 39,5% hydrolysiert wird. Bei den kontinuierlich
durchgeführten Verfahren wird der Katalysator in einem Acrylnitril/Wasser-System in der Zirkulationszone
des Reaktors suspendiert und der suspendierte Katalysator von den flüssigen Reaktanten abgetrennt
(DE-OS 22 40 783, DE-OS 22 41 732). Nachteilig bei den Verfahren der US-PSS 35 97 481, 36 31 104, 36 42 894
und der DE-OS 20 01 903 ist, daß lediglich ein etwa
ίο 8,4Gew.-% Acrylamid enthaltendes Lösungsprodukt
bei einer Umwandlung von 90% der 7 Gew.-% Acrylnitril aufweisenden Beschickung erzeugt wird.
Beim Verfahren der US-PS 37 67 706 ergeben sich für die dort verwendeten Raney-Kupfer-Katalysatoren
ιό sogar noch wesentlich ungünstigere Verhältnisse. Um
diese verdünnten Lösungen in wäßrige Lösungskonzentrate zu überführen, die z. B. 50 Gew.-% Acrylamid
enthalten, sind große Mengen Wasser zu verdampfen, was wiederum spezielle Einrichtungen, Antriebs- und
2i) Verdampfervorrichtungen erforderlich und teure, weniger
wirkungsvolle Betriebsbedingungen notwendig macht.
Konzentrierte Acrylamidlösungen werden jedoch z. B. zur direkten Herstellung wäßriger Poiyacrylamid-
>> Latexpolymerisatansätze, für Versandzwecke und zur
Gewinnung kristalliner fester Acrylamid-Handelsprodukte bevorzugt. Es besteht daher ein Bedarf an einem
Verfahren welches die Herstellung konzentrierter Acrylamidlösungen zuläßt, wobei so wenig wie möglich
jo Wasser zu verdampfen ist. Nach den Verfahren der DE-OS 22 40 783 und 22 41 732 wird ein rückmischendes
Reaktorsystem auf Suspensionsbasis verwendet. Mit steigenden Umwandlungsgraden nimmt jedoch die
Hydrolysegeschwindigkeit von Acrylnitril zu Acrylamid
J5 ab, so daß eine rückmischende Reaktorausgestaltung
zur größtmöglichen Reaktor- oder Katalysatorbeschikkung für einen gegebenen Umwandlungsgrad von
Acrylnitril in Acrylamid führt. Dabei ist es jedoch besonders schwierig, hohe Konzentrationsspiegel, ins-
4(i besondere bei hohen Reaktionsgeschwindigkeiten, zu
erreichen. Bei etwa 50-proz. Umwandlung wird nur ein etwa 20% Acrylamid enthaltendes Reaktionsprodukt
erhalten. Ein weiteres Problem ist der unvermeidliche Katalysatorverschleiß infolge der Erzeugung von
Vi Katalysatorfeinteilen, die nicht mehr in dem zur
Katalysatorrückgewinnung vorgesehenen Teil des Systems abgetrennt werden können.
Verfahren mit konzentrierten Acrylnitril-Ausgangsbeschickungen in Wasser unter direkter Herstellung
so eines hochreinen, konzentrierten wäßrigen Lösungsproduktes
aus Acrylamid und Wasser, die mit relativ großen Reaktionsgeschwindigkeiten arbeiten und ein Produkt
liefern, das kaum, wenn überhaupt eine Antriebsbehandlung zur Entfernung des nichtumgesetzten Acrylnitril
Ti und überschüssigen Wassers erfordern, sind aus der
Technik nicht bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kontinuierlich arbeitendes Verfahren zur katalytischen
Hydrolyse von Acrylnitril zu Acrylamid zu schaffen, das ausgehend von konzentrierten Acrylnitril-Ausgangsbeschickungen
in Wasser mil hohen Umwandlungsgraden des Acrylnitril und hohen Acrylamidausbeuten durchführbar
ist und in vorteilhafter Weise Reaktionsgemische aus Acrylamid und Wasser verfügbar macht, die
aufgrund ihrer Konzentration keine aufwendigen Konzentrierungs- und Abtriebsoperationen mohr erfordern.
Diese Aufgabe wurde gelöst mit einem Verfahren zur
Diese Aufgabe wurde gelöst mit einem Verfahren zur
kontinuierlichen katalytischer! Hydrolyse von Acrylnitril
zu Acrylamid in flüssiger Phase unter Verwendung eines Raney-Kupfer-Festbett-Katalysators, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß man
eine flüssige Reaktantenbeschickung, bestehend zu etwa ι
25 bis etwa 75 Gew.-% aus Acrylnitril und zum Rest aus Wasser
in Form eines Pfropfenstromes
kontinuierlich nacheinander
kontinuierlich nacheinander
durch mindestens zwei rohrförmige Reaktionszonen in
leitet, wobei man das Verfahren im wesentlichen isotherm bei Temperaturen innerhalb des Bereiches von
etwa 37° bis etwa 149°C mit
einer stündlichen Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit (WHSV) innerhalb des Bereiches von etwa 0,1 bis etwa π
10 Stunden -' durchführt,
wobei das Verhältnis zwischen der stündlichen Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit
und der Temperatur in jeder der Reaktionszonen so eingestellt wird, daß der Umsatz (in Prozent) von Acrylnitril zu Acrylamid in
jeder der Reaktionszonen etwa dem 0,5- bis l,5fachen des Umsatzes des Gesamtsystems, dividiert durch die
Anzahl der Reaktionszonen, entspricht und
jede der rohrförmigen Reaktionszonen ein Festbett aus einem Raney-Kupfer-Katalysator mit einer Teilchen- 2·> größe von etwa 0,25 bis 12,5 mm aufweist, der
eine Anfangsaktivität (a) = 0,25 gemäß der Definition a = 0,6 WHSV hat, wenn man von einer Ausgangsbeschickung aus 35 Gew.-% Acrylnitril und 65 Gew.-% Wasser ausgeht, eine arithmetische mittlere Katalysa- so torbettemperatur von 99°C, ein Katalysatorbettvolumen von etwa 820 cm' und eine stündliche Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit anwendet, die ausreicht, um einen Umsatz von Acrylnitril zu Acrylamid von 80% zu erzielen, ft
jede der rohrförmigen Reaktionszonen ein Festbett aus einem Raney-Kupfer-Katalysator mit einer Teilchen- 2·> größe von etwa 0,25 bis 12,5 mm aufweist, der
eine Anfangsaktivität (a) = 0,25 gemäß der Definition a = 0,6 WHSV hat, wenn man von einer Ausgangsbeschickung aus 35 Gew.-% Acrylnitril und 65 Gew.-% Wasser ausgeht, eine arithmetische mittlere Katalysa- so torbettemperatur von 99°C, ein Katalysatorbettvolumen von etwa 820 cm' und eine stündliche Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit anwendet, die ausreicht, um einen Umsatz von Acrylnitril zu Acrylamid von 80% zu erzielen, ft
und der hergestellt worden ist durch Behandeln einer teilchenförmigen Kupfer-Aluminium-Legierung mit
50% Kupfer und 50% Aluminium bei einer Temperatur von bis zu etwa 30"C mit wäßriger Natronlauge in
Gegenwart von Gluconsäure und anschließendes Waschen bis zur Neutralität.
Beim Verfahren der Erfindung wird ein konzentriertes
Acrylnitril/Wasser-Gemisch kontinuierlich in Reihenfolge durch mindestens zwei rohrförmige Reaktionszonen
in Form eines Pfropfenstroms geleitet. Mit 41S
diesem Verfahren werden nicht nur die Nachteile der bisherigen Technik überwunden, sondern mit der
Acrylnitrilhydrolyse unter hohen Umwandlungsgraden und mit größeren Reaktionsgeschwindigkeiten auch die
mit Verwendung von konzentrierten zweiphasigen Ausgangsbeschickungen verbundenen Probleme gelöst;
das Venahren liefert eine konzentrierte Acrylamidlösung in Wasser, z.B. mit etwa 30— 35 Gew.-% auf
Gewichtsbasis. Die Umwandlungsgrade können bezeichnenderweise höher als etwa 60% liegen, niedrige
Grade sind im Bedarfsfalle selbstverständlich auch möglich. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind die relativ hohen Reaktionsgeschwindigkeiten, die über längere Zeiträume beibehalten
werden können; für eine gegebene Produktionsrate kann ein möglichst geringes Reaktorvolumen angewendet
werden und die Reaktionstemperaturen können bequem geregelt werden.
Die Umwandlung kann mit dem Verfahren daher bis zu einem Punkt geführt werden, an dem die Produktlösung
keinen weiteren Antrieb zur Entfernung des nichtumgesetzten Acrylnitril notwendig macht, d. h. die
Reaktionslösung unmittelbar weiter verwendet bzw. durch Antrieb eine noch konzentriertere Acrylamidlösung
hoher Reinheit hergestellt werden kann (z. B. mit etwa 40—45 Gew.-% auf Gesamtgewichtsbasis).
Es ist wegen der stark exothermen Reaktion und den damit verbundenen hohen Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten
schwierig, die mit einer konzentrierten Beschickung eintretende Hydrolysereaktion zu kontrollieren.
Außerdem zeigen die bisher verfügbaren Katalysatoren nicht die notwendige Anfangsaktivität,
die für hohe Umwandlungsgeschwindigkeiten benötigt wird, wenn man mit Festbett in einem isotherm
arbeitenden Reaktor in Form eines Pfropfenstroms der Reaktanten arbeitet
Mit dem Verfahren der Erfindung werden auch diese Probleme zufriedenstellend gelöst. Beim Arbeiten im
Pfropfenstrom muß die Wärme der Reaktionszone kontinuierlich und mit hoher Geschwindigkeit abgeführt
werden. Eine verdünnte Reaktorbeschickung auf 7% Acrylnitril besitzt genügend Wasser zur Wärmeaufnahme,
dagegen ruft eine z. B. aus 35 Gew.-% Acrylnitril/Wasser bestehende Beschickung, die bis zu
90% Umsatz reagiert, einen adiabatischen Temperaturanstieg von lirC und deshalb unerwünschte Nebenreaktionen
wie Polymerisationen hervor, so daß während der Hydrolyse unbedingt Wärme abgeführt werden
muß. Man könnte zwar den unkontrollierten Temperaturanstieg zu Beginn durch Arbeiten bei niedrigeren
Temperaluren vermeiden, wo ausreichend kleine Anfangsgeschwindigkeiten gegeben sind, leider ist beim
Arbeiten bei diesen Temperaturen die Reaktionsgeschwindigkeit bei Umsätzen über 60% so gering, daß
man praktisch ungeeignet große Katalysatorbettvolumina braucht, um hohe Umwandlungsgrade und hohe
Acrylamid-Konzentrationen zu erreichen.
Ausgehend von konzentrierten Acrylnitril-Beschikkungen ist bei Acrylnitril-Umwandlungsgraden bis zu
ca. 30% die Reaktionsgeschwindigkeit höher als bei Graden über ca. 60%. Führt man die Hydrolyse daher in
einer einzigen Reaktionszone bis zu Umwandlungen von 80% durch, sind hohe Reaktionsternperaturen
notwendig, um die verminderten Reaktionsgeschwindigkeiten über 60% Umwandlung zu kompensieren, was
gleichfalls unkontrollierbare exotherme Reaktionen zu Beginn der Umsetzung bei den wesentlich höheren
Geschwindigkeiten im Stadium der niedrigeren Umwandlungsgrade bedingt. Will man die Hydrolyse
kontrollierbar in einem einzigen Reaktor bei niedrigen Temperaturen beginnen, ist zur Erreichung hoher
Umwandlungen von 80% zudem ein außerordentlich großer Reaktor notwendig. Die Erfindung hat diese
gegenläufige Zielsetzungen, d. h. hohe Umwandlungsgrade bei hohen Acrylamid-Konzentrationen, mit dem
vorgeschlagenen Verfahren zur kontinuierlichen Hydrolyse miteinander vereinbar gemacht.
Schließlich schaffen konzentrierte Acrylnitril/Wasser-Beschickungen
wegen der begrenzten Löslichkeit des Acrylnitril in Wasser Probleme wegen des
Zweiphasensystems, das bei mehreren räumlich getrennten, parallel verlaufenden Reaktionsrohren eines
rohrförmigen Reaktors gleichmäßig und in identischer Zusammensetzung eingespeist werden muß, da sonst
aufgrund der Konzentrationsunterschiede unterschiedliche Exothermen entstehen und die Reaktionsbedingungen
besonders am Beginn der Umsetzung außer Kontrolle geraten. Mit dem Verfahren der Erfindung
könnten diese Probleme gelöst werden.
Fig. 1 ist ein Diagramm, in dem die Prozent-Umwandlung
Acrylnitril in Acrylamid (II) gegen die
Kontaktzeit (1) in Stunden (als Reziprokwert der stündlichen Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit) aufgetragen
ist;
F i g. 2 gibt die Beziehung zwischen der entwickelten additiven Wärme (III) und der Kontaktzeit in Stunden
(IV) wieder; die
Fig.3 und 4 neigen jeweils Fließschemata für zwei
Ausführungsformen des Verfahrens.
Jede der Reaktionszonen enthält ein Festbeu aus einem Katalysator, der eine Anfangsaktivität von
mindestens etwa 0,25 gemäß Definition aufweist.
Das Verfahren wird im wesentlichen isotherm bei Temperaturen von etwa 37° bis 149°C, vorzugsweise
etwa 66° bis 127°C, und mit einer stündlichen Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit des Systems von
etwa 0,1 bis 10 Stunden ', vorzugsweise etwa 0,5 bis 2 Stunden ',durchgeführt.
Die stündliche Gewichtsdurchsalzgeschwindigkeil (WHSV) ist das Gewicht der stündlich in das
Reaktionssystem gespeisten Beschickungsmenge, dividiert durch das Gewicht des in den Reaktionszonen
enthaltenen Katalysators. Sie ist ein Maß für die Kontaktzeii, die demnach durch folgende Beziehung
definiert ist:
I Gewicht des Katahsators
W HSV Beschickunusticu icht
Zeil
und nicht mit der mittleren Verweilzeit verwechselt werden darf.
Das Verfahren arbeitet im Gesamtsystem mit einer Umwandlung des Ausgangs-Acrylnitrils in Acrylamid
von mindestens 60%. vorzugsweise 75%. Bevorzugt wird jede der Reaktionszonen bei im wesentlichen
konstanter Temperatur und jede folgende Zone bei einer höheren Temperatur als die vorhergehende
Reaktionszone gehalten.
Zwischen der stündlichen Gcwichtsdurchsatzgeschwindigkeit
und der entsprechenden Temperatur in jeder Reaklionszone gilt die Beziehung, daß die
prozentuale Umwandlung von Acrylnitril in Acrylamid in leder dieser Reaktionszonen etwa das 0,5- bis
1.5-fache der Umwandlung im gesamten System, dividiert durch die Gesamtzahl dieser Reaktionszonen,
vorzugsweise etwa das 0.7- bis 1.3-fache, beträgt.
Das Verfahren wird unter Anwendung von /wei. drei oder vier in Reihe geschalteten Rcaktions?onen
durchgeführt, gegebenenfalls können auch noch mehr benutzt werden.
Gemäß einer bevorzugten Verfahrensführung mit drei rohrförmigen Reaktionszonen wird nach Passieren
der ersten Reaktionszone eine Umwandlung von Ausgangs-Acrylnitril in Acrylamid vufi ciwa 15—451Tu.
nach Passieren der zweiten Reaktionszonc eine Umwandlung, bezogen auf das Aufgangs-Acrylnitril
von etwa 35 — 65% und nach Passieren der dritten Reaktionszone eine Umwandlung von etwa 65—99%
eingestellt, wobei jede der Zonen ein Bett des Raney-Kupfer-Katalysators mit der angegebenen Anfangsaktivität
enthält.
Der verwendete Katalysator hat möglichst eine Aktivität nicht höher als etwa Z wenngleich aktivere
Katalysatoren eingesetzt werden können; vorzugsweise liegt die Aktivität im Bereich von etwa 0.45 bis 1.5. Der
Katalysator liegt in Form von Teilchen von etwa 0.25 bis 1Z4 mm und vorzugsweise etwa Oj bis 7.7 mm vor.
Das erfindungsgemäß erhaltene Produkt enthält z. B. auf 100-Gewichtsprozent-Basis etwa 30—60Gew.-%
Acrylamid, 1—20Gew.-% Acrylnitril und
40—65 Gew.-% Wasser und vorzugsweise etwa 35-50 Gew.-% Acrylamid, 2-10Gew.-% Acrylnitril
und 40—60Gew.-% Wasser. Obwohl man auch relativ
ri verdünnte wäßrige Acrylamidlösungen herstellen kann,
liegt das bevorzugte Ziel hier in der direkten Herstellung solcher wäßrigen Lösungen in stark
konzentrierter Form. Grenzen sind durch die Löslichkeiten des Acrylamids in Wasser bei den gegebenen
in Bedingungen, wie das Temperatur, gesetzt.
Das flüssige Produktgemisch kann einem Abtrieb unterworfen werden, um nichtumgesetztes Acrylnitril
zu entfernen. Zweckmäßigerweise wird zurückgewonnenes Acrylnitril in mindestens eine Reaktionszone
I) zurückgeleitet, vorzugsweise zur ersten Zone im
Gemisch mit der Beschickung. Temperaturen von etwa 40° bis 100°C und Drucke von etwa 50 bis 760 Torr sind
bei Abtrieb zweckmäßig, Zeiten unter etwa 8 Stunden bevorzugt. Das abgezogene Produkt enthält z. B. auf
100-Gewichtsprozent-Basis etwa 40—60Gew.-% Acrylamid und etwa 60—40 Gew.-% Wasser, vorzugsweise
etwa 45 — 55 Gew.-% Acrylamid und Rest Wasser, obwohl höhere und geringere Acrylamid-Gehalte
erreicht werden können.
2j Die erste Reaktionszone wird vorzugsweise bei einer
verhältnismäßig niedrigen Temperatur gehalten, um den ersten Teil der Reaktion bei einer Geschwindigkeit
durchzuführen, welche scharf kontrollierte Temperaturen gestattet. Die spätere Zone oder späteren Zonen
in benutzen hohe Temperaturen, um die Reaktion zu
beschleunigen und die gewünschten hohen Umwandlungsgrade mit möglichst geringen Katalysatorvolumen
zu erreichen. Zwei in Reihe angeordnete Reaktionszonen bei unterschiedlichen Temperaturen reichen aus.
r> eine gute Temperaturregelung und ein minimales
Bettvolumen zu ermöglichen. Die Zonen müssen nicht notwendigerweise in getrennten Reaktoren, sondern
können in einem einzigen Reaktor vorliegen mit beispielsweise zwei getrennten Ummantelungcn. deren
jede mit unterschiedlicher Kühlmitteltemperatur versorgt wird.
Die Verwendung von drei oder mehreren getrennten
Reaktoren hat eine Reihe von Vorteilen, die hauptsächlich die Flexibilität in einer wirtschaftlichen Anlage
■n betreffen. Drei Reaktoren haben den Vorteil, daß. wenn
ein Reaktor zwecks Wartung stillgesetzt wird, die
anderen beiden noch mit guter Temperaturregelung weiter gefahren werden können. Die Verwendung von
vier oder mehr Reaktoren ist für eine geplante
in Anlagenerweiicrung sinnvoll. Der Katalysator in der
ersten Reaktions/onc wird normalerweise schneller
dcsaktiviert als der Katalysator in den folgenden RL'ilkillll'n/uncil. ivC-il die CTmC- RcaktiOnS/OnC uCTi in
den Beschickungen vorhandenen Verunreinigungen, ϊί wie gelöstem Sauerstoff. Metallionen im Wasser und
möglichen organischen Verunreinigungen, ausgesetzt ist.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Reaktionszonen sind vorzugsweise herkömmliche Manwi
tel- und Rohrreaktoren. Der Katalysator wird im
Inneren der Rohre untergebracht und die exotherme Hydrolysereaktion läuft innerhalb der Rohre ab.
während ein Kühlmedium durch den Mantel zirkuliert.
um Reaktionswärme zu entfernen und annähernd bi isotherme Bedingungen im Katalysatorbett aufrecht zu
erhalten. Ein Betrieb im großtechnischen Maßstab erfordert eine Kombination von mindestens 50 Rohren.
vorzugsweise noch mehr, um die Rohrlänge auf
vernünftige Werte für jede Reaktionszone einzustellen.
In den Zeichnungen ist in Fig.3 ein Verfahrensfließdiagramm
einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung gezeigt. So verwendet die Ausführungsform drei
Reaktoren 10, 11 und 12 vom Mantel- und Rohrtyp, deren jeder ähnlich aufgebaut und von ähnlicher Größe
wie die anderen ist und sich zur Einhaltung isothermer Reaktionsbedingungen eignet. Jeder Reaktor 10, 11 und
12 ist mit einer Vielzahl von Rohren 101, 111 und 121 entsprechend ausgerüstet, die zweckmäßigerweise in
räumlich getrennter, paralleler Beziehung zu den anderen innerhalb entsprechender Ummantelungen
102,112 und 122 angeordnet sind. Die gegenüberliegenden Enden eines jeden Rohrsatzes 101, 111 und 121
stehen in Verbindung mit einem Stutzen oder einer Kammer 103 und 104, 113 und 114 sowie 123 und 124.
Kühlflüssigkeit, wie Wasser oder ähnliches, zirkuliert innerhalb der Ummantelungen 102, 112 und 122 mittels
der entsprechenden Leitungen 105, 115 und 125 und entsprechenden Kühlpumpen 106, 116 und 126, wobei
die Kühlflüssigkeit auf eine vorbestimmte Temperatur mittels der entsprechenden Kühler 107, 117 und 127
gekühlt wird, wodurch die Rohre 101, 111 und 102 bei praktisch isothermer, konstanter Vorgabetemperatur
während des Betriebs der Reaktoren 10, 11 und 12 gehalten werden, wie der F-'achmann erkennen wird.
Jedes der Rohre 101, 111 und 121 wird mit Granulaten eines Raney-Kupfer-Katalysators in jedem Fall mit
einer kalalytischen Anfangsaktivität (wie oben angegeben) gefüllt. Dieser Katalysator iiegt — wiegesagt — in
Form von Granulaten vor.
Bei Betrieb wird Wasser mittels Pumpe 14 durch eine Leitung 15. vorzugsweise im entionisierten, entlüfteten
Zustand, durch ?incn variablen Strömungsvorheizer 16
gepumpt, wo das Wasser auf eine vorbestimmte Temperatur erhitzt wird. Acrylnitril wird mittels einer
Pumpe 17 duivh eine Leitung 18 zum Vereinigungspunki
mn I.eilung 19 für erhitztes Wasser gepumpt,
wonach das kombinierte Gemisch durch eine Leitung 20
in eine Kammer 103 des Reaktors 10 geleitel wird. Das
Gemisch der Reakianlenmasse strömt dann durch die Rohre 101 und in die Kammer 104. aus welcher die
erhaltene Reakiantenmasse mittels einer Leitung 21 in Kammer 113 des Reaktors Il befördert wird. Die
Reakiantenmasse strömt dann durch die Rohre 111 und in die Kammer 114. aus welcher die erhaltene
Reakiantenmasse mittels einer Leitung 22 zur Kammer 123 des Reaktors 12 befördert wird. Die Reaktantenmasse
passiert dann die Rohre 121 und gelangt in Kammer 124. aus welcher die erhaltene Reaktantenmasse
mittels einer Leitung 23 weggeführt wird. In Leitung 23 wird die erhaltene Reaktantenmasse zur
tor im ersten Reaktor sein kann. Der erste Teil der Reaktion ist eigenheitlich schnell; in der ersten Stufe
wird daher ein hoch aktiver Katalysator nicht erforderlich. Die letzte Stufe weist die eigenheitlich
geringsten Reaktionsgeschwindigkeiten auf, welche oberhalb der vorerwähnten 60% Umwandlung eintreten,
daher wird der aktivste Katalysator am besten in dieser Stufe eingesetzt.
Um zu erläutern, wie dies geschieht, sei angenommen, daß drei Reaktoren in der Reihenfolge 1—2 — 3
arbeiten. Der Katalysator aus Reaktor 1 desaktiviert, daher wird er aus dem System herausgezogen und neu
eingefüllt. Während Reaktor 1 stillgesetzt ist, arbeiten die restlichen Reaktoren in der Reihenfolge 2-3.
Reaktor 1 wird in das System zurückgeschaltet, so erfolgt der Betrieb in der Reihenfolge 2 — 3-1. Mit
Verstreichen der Zeit desaktiviert Reaktor 2 und wird aus dem System herausgenommen. Während Reaktor 2
neu beschickt wird, arbeiten die restlichen Reaktoren in der Reihenfolge 3-1. Reaktor 2 wird in das System
zurückgeschaltet, so erfolgt der Betrieb in der Reihenfolge 3—1 —2. Nachfolgende Zyklen setzen sich
entsprechend fort.
In I i g. 4 wird ein Verfahrensfließdiagramm einer solchen bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung gezeigt. Es werden hier wiederum drei Reaktoren vom Mantel- und Rohrtyp verwendet,
welche jenen in Vorrichtung nach Fig. 3 verwendeten ähneln können und in ähnlicher Weise wie dort
numeriert sind, jedoch mit dem Zusatz von Strichzeichen,
einschließlich Kühlpumpen, Kühler und damit verbundener Leitungen; sie weisen ihre entsprechenden
Rohre 101'. 111' und 121' auf. die ähnlich mit Raney-Kupfer-Kalalysatorgranulaten gefüllt sind. Wasser
wird aus einer Vorratsleitung 25 mittels Pumpe 26 über Leitung 27 eingefüllt, vorzugsweise in entionisiertem,
entlüftetem Zustand, über einen variablen Strömungsvorheizer 28. worin das Wasser auf eine
vorbestimmte Temperatur vorgeheizt wird. Acrylnitril wird aus einer Vorratsleitung 29 mittels Pumpe 30 über
Leitung 31 im Verbindungsstück 50a mit Leitung 32 für erhitztes Wasser vereinigt, aus welchem die erhaltene
gemischte Reaktantenmasse in Leitung 33 eintritt. Leitung 33 steht in Verbindung mit Eingangsleitung 34
des Reaktors 10 durch Ventil 35. mit Eingangsleitung 36 des Reaktors W durch Ventil 37 und mit Eingangsleitung
38 des Reaktors 12' durch Ventil 39.
Wenn man zum Beispiel Reaktor 10' als ersten Reaktor. Reaktor 11' als zweiten Reaktor und Reaktor
12' als dritten Reaktor zu verwenden wünscht, schließt man bei Betrieb die Ventile 37 und 39 und öffnet Ventil
35. so daß die Reaktamenmasse oder -flüssigkeit durch
t Ute nuiuc
wie einer Abtriebszone — wie hier erläutert — geleitet,
um ein erwünschtes gereinigtes Acrylamid in Wasserlösung zu erzeugen.
Die Verwendung von multiplen Reaktoren in Reihe hat den Vorteil, nur einen Katalysator zu wechseln, der
am stärksten desaktiviert ist. anstatt sämtliche Katalysatoren auszuwechseln, wie es notwendig \väre, wenn nur
ein Reaktor verwendet würde. Dies verlängert die brauchbare Gesamtlebensdauer eines Katalysators in
den späteren Stufen und fördert lange kontinuierliche Ansätze.
Ein zusätzlicher Voneil wird erhalten, wenn man die
Reaktoren mit Katalysatorfüllungen »rotieren« läßt so daß der neueste, aktivste Katalysator immer im letzten
Reaktor und der älteste, am wenigsten aktive Katalysades Reaktors 10' und heraus durch die Ausgangsleitung
si 40 fließt. Leitung 40 steht mit Leitung 36 in Verbindung,
das dazwischenliegende Ventil 41 ist hier geöffnet, so daß die Reaktantenmasse über das offene Ventil 41 in
Eingangsleitung 36 fließt, wobei Ventil 42 geschlossen ist. Nach Passieren der Rohre 111 des Reaktors IV tritt
fan die Reaktantenflüssigkeit über Ausgangsleitung 47 aus.
Leitung 47 steht mit Leitung 38 in Verbindung, wobei Ventil 48 zwischen diesen offen ist, so daß Reaktantenmasse
über das offene Ventil 48 in die Eingangsleitung 38 fließt, wobei Ventil 49 geschlossen ist Nach Passieren
der Rohre 12Γ des Reaktors 12' tritt die Reaktantenflüssigkeit
über Ausgangsleitung 53 aus und in Leitung 52 ein. wobei das Ventil 55 offen und das Ventil 54
geschlossen ist.
Leitung 52 vereinigt sich mit Überführungsleitung 43, wobei Ventil 55 zwischen diesen geöffnet ist, so daß die
Reaktantenmasse über Leitung 52 in Leitung 43 von Leitung 53 und dann in einen Abtriebsbehälter 56 fließt.
Anstelle des Abtriebsbehälters 56 kann man eine zweckmäßige Destillations-, Abtriebs- oder Verdampfungsapparatur
oder eine Kombination derselben verwenden, wie für den Fachmann erkennbar sein wird.
Aus dem Abtriebsbehälter 56 verdampftes Wasser und Acrylnitril strömen über Leitung 57 in den Kondenser in
58 und das Kondensat strömt über Leitung 59 in den ,Dekantierer 60, wo die Acrylnitril-Phase von der
Wasserphase abgetrennt wird. Die Wasserphase wird durch Pumpe 61 über Leitung 62 zurückgepumpt zur
Kombination mit der Wassereingangsleitung 25, um die ι-5
Rückführung der Wasserphase zu vervollständigen, während die Acrylnitril-Phase über Pumpe 63 und
Leitung 64 zurückgepumpt wird zur Kombination mit der Acrylnitril-Eingangsleitung 29, um die Rückführung
der Acrylnitril-Phase zu vervollständigen. Die Rückführungsmenge an Wasserphase und Acrylnitril-Phase
kann mittels entsprechender Ventile 65 und 66 geregelt werden.
Die Acrylamidlösung verläßt die Abtriebstrommel über Leitung 67 und wird mittels einer Pumpe 136 über 2->
Leitung 68 zur nachfolgenden Lagerung oder einem Polymerisationsverfahren, je nach Wunsch, gepumpt.
Wenn es alternativ bei Betrieb beispielsweise erwünscht ist, Reaktor 11' als den ersten Reaktor,
Reaktor 12' als den zweiten Reaktor und Reaktor 10' als Ji)
den dritten Reaktor zu verwenden, schließt man die Ventile 35 und 39 und öffnet Ventil 37, so daß die
Reaktantenmasse über Leitung 36 von Leitung 33 in und durch die Rohre 11Γ des Reaktors 11' und heraus durch
Ausgangsleitung 47 fließt, wobei Ventil 41 geschlossen wird. Aus der Ausgangsleitung 47 fließt eine Reaktantenmasse
über das offene Ventil 48 in Leitung 38 — Ventil 49 ist geschlossen - und deshalb in und durch die
Rohre 12Γ des Reaktors 12' und heraus über · Ausgangsleitung 53. Aus der Ausgangsleitung 53 fließt
die Reaktantenmasse in die Eingangsleitung 34 des Reaktors 10', wobei Ventil 55 geschlossen wird und
daher in und durch die Rohre 10Γ des Reaktors 10' und
heraus über Ausgangsleitung 40. Aus der Ausgangslcitung 40 fließt Reaktantenmasse über das offene Ventil
42 zunächst in und durch Leitung 50 und dann in Leitung
43 und in den Abtriebsbehälter 56, wo ein Abtrieb wie oben beschrieben erfolgt
In gleicher Weise kann jede gewünschte Sequenz aus drei Reaktoren bei der praktischen Durchführung dieser 5c>
Erfindung verwendet werden; so kann neben obiger Arbeitsweise die Sequenz 12', 10', 1Γ bei der erläuterten
Ausführungsform nach F i g. 4 angewendet werden.
Wenn bei Betneb zeitweilig für einen gewissen Zweck einer der Reaktoren 10', 11' oder 12' außer
Dienst gestellt werden soll, können die anderen Reaktoren den Betrieb fortsetzen. Wenn zum Beispiel
Reaktor 11' umgangen, Reaktor 12' als erster Reaktor und Reaktor 10', als zweiter Reaktor verwendet werden
soll, schließt man die Ventile 37, 35 und 48, so daß die Reaktantenmasse von Leitung 33 in Eingangsleitung 38
des Reaktors 12' und daher durch die Rohre 121' desselben und heraus über Ausgangsleitung 53 fließt Bei
offenem Ventil 54 und geschlossenem Ventil 55 wandert die Reaktantenmasse von Leitung 53 in Leitung 34 und
daher durch die Rohre 101' des Reaktors 10' und heraus über Ausgangsleitung 40. Bei geschlossenen Ventilen 41
und 49, bewegt sich die Reaktantenmasse von Leitung 40 über das offene Ventil 42 und Leitung 50 in Leitung
43 und daher in den Abtriebsbehälter 56, wo ein Abtrieb wie oben beschrieben erfolgt. In ähnlicher Weise kann
jede Sequenz aus zwei Reaktoren von einer solchen Dreireaktoren-Reihe bei der praktischen Durchführung
dieser Erfindung verwendet werden; so können neben der oben beschriebenen Weise die Sequenzen 10', 11'
und 11', 12' bei der in Fig.4 erläuterten Ausführungsform verwendet werden.
In den Reaktoren 10,11 und 12 bzw. in den Reaktoren
10', 11' und 12' kann jede zweckmäßige'Kombination von Rohrinnendurchmesser und Rohrlänge, welche den
oben angegebenen Verfahrensparametern genügen, verwendet werden, obwohl aus Gründen der Verfahrenszweckmäßigkeit
jeder Reaktor in einer Dreierreihe mit Rohren ausgestattet wird, deren Dimensionen im
wesentlichen gleich jenen in den anderen Reaktoren einer solchen Reihe sind, wobei nichtrostender Stahl ein
zweckmäßiges Konstruktionsmaterial darstellt. Jeder Reaktor kann ein Einzelrohr oder eine Vielzahl von
Rohren sein. Gemäß einer bevorzugten Form des Verfahrens, wie sie in Fig. 7 gezeigt ist, können die
Rohre zum Beispiel eine Länge von etwa 1,22 bis 6,10 m
haben, im Querschnitt rund sein und einen Durchmesser von etwa 0,63 bis 10,2 cm (vorzugsweise 2,54 bis 5,08 cm)
aufweisen. Die räumliche Orientierung des Reaktors ist nicht wichtig, jedoch vorzugsweise vertikal.
Bei einer solchen aus drei Reaktoren bestehenden Sequenz reicht der verwendete Druck aus, in sämtlichen
Reaktionszonen den(Flüssigphasenzustand einzuhalten.
Die rohrförmigen Reaktionszonen sind vorzugsweise vertikal angebracht und werden parallel zueinander
orientiert. Die Rohre sitzen im Inneren eines gewöhnlichen Kessels oder Mantels, durch welche ein Kühlmedium
zirkulieren kann, um die durch die darin fortschreitende Hydrolysereaktion erzeugte Wärme bei Betrieb
des erfindungsgemäßen Verfahrens zu entfernen.
Die Kühlflüssigkeit auf der Manteheite eines jeden Reaktors ist vorzugsweise zirkulierendes Wasser,
welches die Reaktionswärme absorbiert durch Erhöhung seiner Temperatur, wenn es durch den Mantel
fließt. Vorzugsweise erhöht sich die Temperatur um etwa 2,7 bib 5,5' C bei Zirkulation durch den Mantel,
obwohl eine solche Erhöhung von etwa 0,55° bis 16°C oder gegebenenfalls sogar darüber reichen kann.
Allgemeiner kann die Flüssigkeit eine Kohlenwasserstoff-Flüssigkeit
sein, wie eine aus den unter verschiedenen Handelsbezeichnungen auf dem Markt erhältlichen
Thermalflüssigkeiten, wie Dowtherm R (Dow Chemical Co.), ausgewählte Flüssigkeit oder ein Mineralöl mit
einem normalen Siedepunkt etwa 93°C und einem Stockpunkt unter etwa 21 °C.
Alternativ kann die Reaktionswärme durch eine
siedende Flüssigkeit auf der Mantelseite entfernt werden, wobei sich die siedende Flüssigkeit bei
konstanter Temperatur befindet, und die Reaktionswärme durch die latente Verdampfungswärme der Flüssigkeit
entfernt wird. Die Flüssigkeit sollte vorzugsweise einen normalen Siedepunkt im Bereich von etwa 32 bis
66° C, allgemeiner von etwa 10 bis 104,4° C haben. Eine
hier geeignete Flüssigkeit würde ein Fluorkohlenstoff-Kühlmedium sein, das unter der Handelsbezeichnung
Freon 113 R von DuPont Company angeboten wird und einen normalen Siedepunkt von 47,6° C aufweist oder
ähnlich.
Folglich erlaubt eine rotierende Sequenz aus drei Reaktoren nicht nur einen hohen Grad an Flexibilität,
sondern macht auch eine Maximiernng der Lebensdauer
brauchbarer Katalysatoren möglich. Ein Merkmal dieser Dreireaktorsequenz besteht darin, daß die
Temperatur der entsprechenden Stufen erhöhbar ist, wenn der Katalysator deskativierl, so daß die
Umwandlung auf einem gewünschten konstanten Niveau gehalten werden kann. Die Katalysatorlebensdauer
würde enden, wenn die Umwandlung nicht
beibehalten werden kann, ohne auf übermäßig hohe Temperaturen zu gehen, die Nebenreaktionen hervorrufen
würden oder könnten.
Die folgende Tabelle I faßt die Verfahrensvariablen für eine solche Dreireaktorsequenz unter den Bedingungen
eines Fließgleichgewichts zusammen:
Reaktions- Variable
zone**)
zone**)
Umwandlung von Acrylnitril in Acrylamid (%)
1. % Acrylnitril*) in Beschickung
(Rest ist Wasser)
(Rest ist Wasser)
Stündliche Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit
Temperatur ( C)
Additive Umwandlung von Acrylnitril
in Acrylamid (%)
2. Stündliche Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit Temperatur ( C)
Additive Umwandlung von Acrylnitril
in Acrylamid (%)
in Acrylamid (%)
3. Stündliche Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit Temperatur ( C)
*) Kann wiedergewonnenes Acrylnitril ;ils Rückführung aus dem Abtrieb enthalten.
**) Die Beschickung für /one 2 ist das Produkt aus Zone 1 und die Beschickung für Zone 3 ist das Produkt aus Zone 2.
Ungefährer allgemeiner Bereich |
Ungefährer bevorzugter Bereich |
15-45 25-75 |
20-40 30-40 |
1-10 37,3-121,1 35-65 |
2-6 71-99 50-60 |
1-10 37,8-121,1 65-99 |
2-6 71-99 70-90 |
1-10 49-149 |
2-6 82-122 |
Wenn man bei der Dreireaktorsequenz mit einem außer Betrieb gesetzten Reaktor zu fahren wünscht (aus
welchem Grund auch immer), wobei die anderen Reaktoren in Reihe bleiben, ergeben sich vier mögliche
Betriebsweisen, die unmittelbar vor Herausnahme des einen Reaktors aus dem System, beim Betrieb
angewendet werden können, und zwar wie folgt:
a) Die beiden verbleibenden Stufen können unter den gleichen Bedingungen gefahren werden, die in den
ersten beiden Stufen unmittelbar vor Herausnahme des einen Reaktors vorliegen. Folge ist eine
herabgesetzte Umwandlung bei gleicher Gesamtflußgeschwindigkeit.
b) Wie unter a), mit der Ausnahme, daß die Fließgeschwindigkeit des Systems herabgesetzt
wird, um teilweise oder vollständig den durch Herausnehmen des einen Reaktors verloren
gegangenen Umwandlungsspiegel wieder herzustellen.
c) Wie unter a), mit der Ausnahme, daß die Temperatur in einer oder in beiden Stufen erhöht
wird, um teilweise oder vollständig den durch Herausnehmen des einen Reaktors verlorengegangenen
Umwandlungsspiegel wieder herzustellen.
d) Kombination von b) und c).
Die folgende Tabelle II faßt die Verfahrensvariablen für eine solche Zweireaktorsequenz unter kontinuierlichem
Betrieb mit Fließgleichgewicht und Verwendung der gleichen Beschickung und Reaktorsequenz wie in
Tabelle I zusammen:
Tabelle II | Variable | Ungefährer allgemeiner Bereich |
Ungefährer bevorzugter Bereich |
Reaktions zone*) |
Umwandlung von Acrylnitril in Acrylamid (%) |
15-55 | 30-45 |
% Acrylnitril in Beschickung (Rest ist Wasser) |
25-75 | 30-40 | |
1. | Stündliche Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit | 0,5-10 | 1-6 |
Temperatur ( C) | 37,8-121,1 | 71-100 | |
Additive Umwandlung von Acrylnitril in Acrylamid |
35-99 | 50-90 | |
I-nrl se t/uns
Kcaktions- Variable
/one*)
/one*)
Ungelahrcr
allgemeiner Bereich
allgemeiner Bereich
Ungelährer
bevorzugter Bereich
bevorzugter Bereich
Stündliche Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit Temperatur ( C")
0,5-10
49-149
49-149
1-6
71-122
71-122
*) Die Beschickung für Zone 2 ist das Produkt aus Zone 1.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird es bevorzugt. Katalysatoren zu verwenden, deren
Aktivität eine ausreichende Zeitlang stabil ist, um ein ziemlich ausgedehntes, technisches kontinuierliches
Ausfahren der Hydrolyse gemäß dieser Erfindung ohne Kntalysatordesaktivierung zu gestatten. Zum Beispiel
wird es bevorzugt, einen Katalysator zu verwenden, welcher mindestens etwa 75% seiner Anfangsaktivität
behält (wie nach der Prozedur gemäß Beispiel 1 unten ermittelt) für einen Zeitraum von mindestens etwa 500
Stunden, wenn er in einer Reaktionszone einer Verfahrensausführungsform dieser Erfindung zum Einsatz
gelangt, wodurch nicht die Notwendigkeit einer Anhebung der (normalerweise konstanten, vorgewählten)
Reaktionszonentemperatur besteht.
In Fig. 1 stellt Kurve A eine idealisierte Zusammenfassung
aus verschiedenen Testversuchen dar und zeigt die Beziehung zwischen Kontaktzeit (in Form des
Reziprokwertes der stündlichen Gewichtsdurchsalzgeschwindigkeit) (die Einheiten auf der Abzisse sind
überschlagene Stunden) gegen die prozentuale Gesamtumwandlung VGn Acrylnitril /ti Acrylamid für ein
System, welches einen Katalysator mit einer Aktivität von etwa 1 verwendet und bei welchem eine
Einzelsiufenreaktionszone bei etwa 93 C gehalten und
die Hydrolyse bis zu dem Punkt einer etwa 80-proz. Umwandlung des Ausgangs-Acrylnitrils in Acrylamid
durchgeführt wird. Bei Umwandlungsgraden über etwa 90% ist die Reaktionsgeschwindigkeit typischerweise so
niedrig, daß höhere Umwandlungen vom Standpunkt eines hocheffizienten kontinuierlichen Verfahrensbetriebs technisch und praktisch inattraktiv wer
den.
Die durch die einzelnen Kurven Bi, S? und B1
gebildete zusammengesetzte Kurve veranschaulicht ein Drcireaktionszonenverfahren der vorliegenden Erfindung,
welches ebenfalls einen Katalysator mit einer Aktivität von etwa 1 verwendet und in welchem die
erste Reaklionszone bei etwa 77° C, die zweite Reaktionszone bei etwa 88CC und die dritte Reaktionszone bei etwa 1020C gefahren wird. Linie C markiert
das Ende der Zone 1 und den Beginn der Zone 2 und Linie t'das Ende der Zone 2 und den Beginn der Zone 3.
Linie D ist eine Referenzstrecke, welche die Punkte der 0-proz. und 80-proz. Umwandlung verbindet. Eine
Zusatzumwandlung von Acrylnitril in Acrylamid von 26,7%, bezogen auf die Ausgangsbeschickung, wird in
jeder Stufe erreicht. In der ersten Zone wird somit eine Umwandlung von etwa 26.7% bei einer reziproken
stündlichen Gewichtsdurchsat/gcschwindigkeit von etwa 0.33 Stunden erreicht. Bei gleichem Wert der
reziproken stündlichen Gewichtsdurchsalzgeschwindigkeit wird in der einzigen Reaktionszonc eine Umwandlung
von über 50% Acrylnitril in Acrylamid eintreten (siehe die gestrichelte Linie C in Fig. 1). Ähnlich wird
am Ende der Zone 2 eine Gesamtumwandlung von etwa 53 Vi% erreicht (siehe gestrichelte Linie E) im
Gegensatz zur in einer einzelnen Reaktionszone erreichten Umwandlung (siehe Kurve A), wo eine
Gesamtumwandlung von etwa 72% erreicht wird. Eine
Ii Gesamtumwandlung von 80% wird für beide Systeme
erreicht.
Fig. 2 veranschaulicht die Abhängigkeit der additiven
Wärmeentwicklung von der Kontaktzeit im Falle der bevorzugten drei Zonen und auch im idealisierten
2i) Falle einer Einzelzone. Kurve A in F i g. 2 zeigt den Fall
der Einzelzone und die zusammengesetzte Kurve Bi. B;
und ßi veranschaulicht den Fall der bevorzugten drei
Zonen. Diese F i g. 2 wird direkt aus F i g. 1 erhallen durch Benutzung der Beziehung:
2ϊ Entwickelte Wärme (1055 Joule/Std.) gleich Reaktionswärme
1055 loule/0.454 kg AN) mal Beschikkungsrate des Acrylnitril* (0,454 kg AN/Std.) mal
Teiluniwandlung von Acrylnitril in Acrylamid. (AN bezeichnet Acrylnitril).
in Fig. 2 zeigt, daß im Falle der F.inzelzonc 65% der
gesamten Wärmeentwicklung in dem ersten gleicher Segmente der Zone eintritt (siehe Linien C und F).
90—65 = 25% der gesamten Wärmeentwicklung erfolgt in dem zweiten gleicher Segmente der Zone (siehe
j·; Linien E und G) und !00 —QO= 10% der gesamten
Wärmeentwicklung tritt im dritten der gleichen Segmente der Zone ein. Im Gegensatz hierzu zeigt der
Drcizoncnfall. daß 337)% der gesamten Wärmeentwicklung
in jeder der drei gleich großen Konlaktzonen
4i) eintritt (siehe die Linien Huna /und auch die gemiltelte
Linie P).
Das Ungleichgewicht der Wärmeentwicklung zwischen gleichen Segmenten des F.in/elzonenfallcs ist
direkt verantwortlich für die .Schwierigkeiten der
4") Tempci aturregelung. welche man bei Durchführung der
Reaktion auf diese Weise erfahren muß. Wärme wird aus der Reaktionszonc /um Kühlmedium übertragen
und entfernt, welches die Reaktionszonc umgibt, mittels
Leitung und durch die Verbindung der Rcaktions/onc
ίο mit der Wand des die Reaktionszone umgebenden
Kessels, Leitung durch die Wand des Kessels sowie Leitung und Verbindung mit der Masse des Kühlmediuins.
Als etwa erste Näherung ist allgemein bekannt, daß die Geschwindigkeit des Wärmetransfers proportional
r> der Temperaturdifferenz /wischen der Reaktionszone
und dem Kühlmedium ist. Da das Kühlmedium in einer Weise arbeitel, die für die vorliegenden Zwecke der
erläuternden Diskussion als nahezu isotherm zu betrachten sind, wird sieh die Temperatur innerhalb der
bi) Reaktionszonc selbst auf einen Wert einstellen, welcher
zur erzeugten Wärme führt, die zum Kühlmedium transportiert wird. Wenn eine große Wärmemenge
entwickelt wird, muß in jedem Segment einer Reaktionszone die Temperatur dieses Segmentes auf
bri eine hohe Temperatur ansteigen in Relation zum
Kühlmedium. Wird umgekehrt eine geringe Wärmemenge in jedem Segment einer Reaktionszone cniwikkelt,
wird sich die Temperatur des Segmentes eng der
Temperatur des Kühlmediums annähern. Für das Beispiel der Einzelzone aus Fig.2 (siehe Kurve A)
beträgt die in Segment 1 (vor Linie Q entwickelte Wärme 65, dividiert durch 10, oder das 6,5-fache der in
Segment 3 (nach Linie E) entwickelten Wärme. Daher gilt als Näherung, daß die Temperaturdifferenz
zwischen Segment 1 und Kühlmedium 6,5mal so groß sein muß wie die Temperaturdifferenz zwischen
Segment 3 und dem Kühlmedium, was zu höheren Temperaturen im ersten Segment als im dritten
Segment führt
Die folgende Tabelle 111 faßt den Ur.gleichgewichtsgrad,
der zwischen den drei Zonen eintritt, zusammen:
Kontakt | Prozent entwickelte | Verhältnis der ent |
teil | Gesamtwärme | wickelten Wärme |
im Einzelzonenfall | ||
Kinzelzone Dreierzone | zum Dreizonenfall |
1. Drittel 65
2. DriUel 25
3. Drittel ]0
Insgesamt Ϊ00
Insgesamt Ϊ00
331A
331A
331A
J3'A
100
1,95
0,75
0,30
0,75
0,30
Ein weiteres Kennzeichen der Reaktion ist, daß die Umwandlungsgeschwindigkeit durch höhere Temperaturen
erhöht wird, was höhere Umwandlungsgrade und höhere Wärmeentwicklung verursacht, als selbst der
friihcstc Punkt im ersten Segment des Einzelzonenfalles nahelegen würde. Daher bietet die vorliegende Erfindung
ein äußerst vorteilhaftes Verfahren.
Die I'rfindung wird weiter anhand der folgenden
Beispiele erläutert. Für den Fachmann ist ersichtlich, tiaB tindcrc und weitere Ausgestaltungen offenkundig
sind und innerhalb des Geistes und Rahmens dieser Erfindung liegen, insbesondere aufgrund der Lehren der
gegebenen Beispiele zusammen mil der anliegenden Beschreibung und den Zeichnungen.
I in Reaktor wird gebildet aus einer Doppelrohr-Wärmeausüuisehausrüstung.
Das innere Rohr, welches die 'Reaktionszone bildet, hat eine Länge von 1,52 m und ist
ein lOS-Rohr der 304 S.S.-Lisic. welches einen
Innenduichmcsser von 2.79 cm und einen Außendurchmesscr
von 3.00 cm aufweist. Dieses Rohr isi vertikal angeordnet und so ausgerüstet, daß ein Einleiten der
Beschickung am Boden und Abziehen des Produktes vom Oberteil möglich ist. Das Innenrohr ist gleichmäßig
von einem Mantel umgeben, welcher am Boden mit einem Einlaß und einem Auslaß um oberen Ende des
Mantels verschen ist. um ein Öl zwecks Entfernung der
Reaktionswärme zirkulieren zu lassen.
Eine Thermonieterbohrung von etwa 3,17 mm Durchmesser
ist von oben eingesetzt und verläuft zur Länge des Innenrohres, um Temperaturmessungen innerhalb
der gesamten Reaklionszone möglich zu machen.
Wenn diese Reaktion benutzt wird, um während des Betriebs dieses Reaktors die Aktivität eines Katalysators
zu bestimmen, werden Acrylnitril und Wasser getrennt aus volumetrisch geeichten Vorratsbehältern
eingepumpt, kombiniert, erhitzt und am Boden des Reaktors eingeleitet Der Reaktor wird — wenn nötig
- untei Druck gehalten, um die Einhaltung des Flüssigphasenzustandes zu gestatten. Das den Reaktor
verlassende Produkt wird vor Reduktion des Druckes auf atmosphärischen Druck abgekühlt Das Produkt
wird in einem Aufnahmebehälter schließlich gesammelt Die Vorratsbehälter werden eine kurze Zeit vor
Beginn eines Versuchs mit Stickstoff gespült, um den in den Beschickungen des Reaktors enthaltenen Sauerstoff
to auf ein Minimum zu beschränken.
Proben des Produktes werden auf Gew.-% Acrylamid, Gew.-% Acrylnitril und Gew.-°/o Wasser zwecks
Bestimmung der Umwandlungsspiegel analysiert (Bas.s: 100 Gew.-°/o Gesamtproduktgewicht).
Die Prozedur zur Bestimmung der Katalysatoraktivität ist wie folgt: Ein abgemessenes Katalysatorgewicht
wird in einen rohrförmigen Reaktor gefüllt und eine Reihe von Tests, wie zuvor beschrieben, gefahren. Die
Tests werden bei unterschiedlichen Kontaktzeiten durchgeführt wobei alle anderen Variablen wie folgt
konstant gehalten werden:
1. Das arithmetische Mittel der Katalysatorbettemperaturbei99cC.
2. Beschickungszusammensetzung auf 100Gew.-%- 2'i Basis: 35 Gew.-% Acrylnitril und 65 Gew.-°/o
Wasser.
Die Kontaktzeit wird reziprok gemessen als stündliche Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit (WHSV), welche
definiert ist als stündliche Gewichtsbeschickungsraj(i
te, dividiert durch Katalysatorgewicht, in der Reaktionszone.
Die Kontaktzeiten werden variiert um einen
Umwandlungsspiegel von 80% einzukreisen. Die für 80% Umwandlung erforderliche WHSV (WHSV8,,) wird
3> durch graphische oder statistische Interpolation abgeschätzt.
Die Katalysatoraktivität (a) wird dann aus dem folgenden Ausdruck berechnet:
a = 0.6 (WHSV,,,,)
4(1 Die Bereiche für die Katalysatoraktivität sind an
anderer Stelle angegeben worden. Sämtliche Werte für die Katalysatoraktivitäi sind in dieser Anmeldung nach
dem in diesem Beispiel beschriebenen Verfahren gemessen worden.
•r> Die WHSV-Werte im Bereich von 0.4 bis 6,0 sind
brauchbare Ausgangspunkte, um die für 80% Umwandlung (WHSVw,) erforderliche Durchsatzgeschwindigkeit
einzukreisen, wobei letztere eine Abkürzung für die für 80% Umwandlung benötigte stündliche Gewichtsdurch-
jii Satzgeschwindigkeit ist.
ϊϊ Dieses Beispiel zeigt die Herstellung eines zur
Hydratisierung von Acrylnitril zu Acrylamid nach dem erfindiingsgemäßen Verfahren geeigneten Katalysators.
Kleine Gußblöcke aus einer 50% Kupfer- 50%
Aluminium-Legierung werden unter Verwendung eines
bo Walzenbrechers zerkleinert und gesiebt, um einen Teilchengrößeschnitt von 2.36 — 3,33 mm aus dem Bruch
zu erhalten. Diese 2,36 —3.33 mm großen Legierungsteilchen werden dann mit kaustischer Soda unter
Bildung eines granulierten Raney-Kupfer-Katalysators
b5 durch die folgende Prozedur aktiviert:
Ein Reaktionskessel von annähernd 113,5 Litern, welcher mit einem Kühlmantel und einem Rühreiausgerüstet
ist. wird mit etwa 2,95 kg der 2,36—3,33 mm
10
15
Legierungsteilchen, 30,4 kg entionisiertem Wasser und etwa 35 g gelöster Gluconsäure gefüllt und der Kessel
bei etwa 30° C gehaltea Kaustische Soda in Form einer wäßrigen Lösung von 50 Gew.-% NaOH wird dann zum
Gemisch in dem Kessel unter Rühren kontinuierlich über einen 5-Stundenzeitraum zugegeben, so daß
insgesamt 12,03 kg 50%iger Natronlauge somit zum Kessel bei der angegebenen Temperatur gefügt werden.
Nachdem die Zugabe der Natronlauge beendet ist, wird der Kessel noch weitere 5 Stunden unter Rühren
gehalten. Während der gesamten Aktivierungsperiode wird die Temperatur der Flüssigkeit in dem Kessel
durch Einregulierung der Geschwindigkeit des Kühlmittels zum Kesselmantel aufrechterhalten.
Die so hergestellten Raney-Kupfer-Granulatprodukte werden gewaschen, bis das Waschwasser ein
neutrales pH zeigt. Diese gewaschenen Produktgranulate werden gesiebt, um kleinere Feinteile als 0,83 mm zu
entfernen und dann unter entionisiertem Wasser gelagert.
Bei Bewertung der katalytischen HydroJyseaktivität
in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise, wird für dieses Material eine Aktivität von etwa 1,0 gefunden.
Dieses Beispiel 7eigt die Herstellung eines zur Hydratisierung von Acrylnitril zu Acrylamid nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren geeigneten Katalysators.
Kleine Gußblöcke aus 50% Kupfer- 50% Aluminium-Legierung werden unter Verwendung eines Walzenbrechers
zerkleinert und gesiebt, um einen Teilchengrößeschnitt von 2,36 — 3,33 mm aus dem Bruch zu erhalten.
Diese 2,36 — 3,33 mm großen Legierungsteilchen werden dann mit kaustischer Soda unter Bildung eines j?
granulierten Raney-Kupfer-Katalysators nach der folgenden Arbeitsweise aktiviert.
Ein Reaktionskessel von annähernd 113,5 Liter, welcher mit einem Kühlmantel und einem Rührer
ausgestattet ist, wird mit etwa 6,81 kg einer 25-gew.- n)
proz. NaOH-Lösung gefüllt. Etwa 18 g Muconsäure werden in dieser Lösung gelöst. Das Lösungsprodukt
wird bei etwa 21 °C gehalten; es werden insgesamt etwa 1,36 kg der oben hergestellten Legierungsteilchen zu
dieser Lösung über einen Zeitraum von etwa 1,5 Stunden unter Rühren zugegeben. Danach wird das
Rühren des erhaltenen Systems für eine weitere Zeitspanne von etwa 2,5 Stunden fortgesetzt. Das
Molverhältnis von NaOH zu Aluminium wird auf etwa 1,69 abgeschätzt. Die Temperatur des Systems wird
während der gesamten Prozedur im Bereich von etwa 20-270C gehalten.
Die so hergestellten Raney-Kupfer-Produktgranulate werden gewaschen, bis das Waschwasser ein neutrales
pH zeigt. Diese gewaschenen Granulatprodukte werden gesiebt, um kleinere Feinteile als 0,83 mm zu
entfernen, und dann unter entionisiertem Wasser aufbewahr*.
Wenn auf katalytische Hydrolyseaktivität in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise geprüft wird, wird für
dieses Material eine Aktivität von etwa 0,3 gefunden.
Der verwendete Reaktor entspricht dem in Beispiel 1 beschriebenen. Die Verfahrensvariablen und Versuchsergebnisse sind wie folgt zusammenzufassen:
3 Tabelle IV
Katalysatorgewicht 1060 g
Katalysatorgröße 0,833—3,33 mm
Katalysatoraktivität 1,0
Katalysatortyp Raney-Kupfer
WHSV 0,81
% ACN in Beschickung 34,6
Manteltemperatur 68,3—68,9° C
Mittlere Badtemperatur, °C 76,7
Obere Badtemperatur, 0C 78,3
Umwandlung von ACN in AM (%) 60
Konzentration des AM im
Umwandlung von ACN in AM (%) 60
Konzentration des AM im
Reaktorprodukt (%) 28
Der verwendete Katalysator ist der in Beispiel 2 oben hergestellte.
Dieses Beispiel zeigt, daß eine verbesserte Temperaturregelung erreicht wird. Man beachte, daß die
Höchsttemperatur nur 16,65°C oberhalb der Minimaltempera
tur liegt. Die Konzentration an Acrylamid (AM) im Reaktionsprodukt beträgt jedoch nur 28% (was eine
verhältnismäßig verdünnte Lösung bedeutet) und auch die Umwandlung beträgt nur etwa 60%.
Dieses Beispiel zeigt ein Verfahren mit Einzelreaktionszone bei niedriger Temperatur und niedriger
Umwandlung.
65
Dieses Beispiel erläutert eine Multizonen-Umwandlung.
In diesem Beispiel entspricht der verwendete Katalysator dem in Beispiel 2 oben hergestellten; es
wird ein Umwandlungsverfahren mit drei Reaktionszonen gemäß den Lehren dieser Erfindung durchgeführt,
jedoch unter Verwendung des Reaktors aus Beispiel 1. Die Arbeitsweise umfaßt den Betrieb dieses Reaktors
zunächst mit einer Reaktionszone, die eine Zone 1 oder Stufe 1 simuliert; der Reaktorausfluß wird gesammelt
und aufbewahrt, mit Ausnahme des Reaktorausflusses während des Anfahrens und der Betriebsbedingungen
des Stillsetzens, welcher verworfen wird. Dann wird der gleiche Reaktor unter den Bedingungen einer Stufe 2
oder zweiten Reaktionszone gefahren und der so erzeugte Ausfluß gesammelt, ausgenommen — wie
zuvor — der Ausfluß im Anlauf- und Stillsetzungszustand, welcher verworfen wird. Schließlich wird der
Reaktor unter den Bedingungen einer Stufe 3 oder dritten Reaktionszone unter Verwendung des unter den
Bedingungen der zweiten Reaktionszone gesammelten Ausflusses gefahren.
Somit wird ein erster Versuch für eine Stufe 1 unter Verwendung von Acrylnitril und Wasser als Beschikkung
unternommen. Das Produkt unter den Bedingungen der Stufe 1 wird gesammelt und dekantiert, um die
beiden vorhandenen Phasen zu trennen. Die nächste Einstellung der Bedingungen für eine Stufe 2 wird
vorgenommen unter Verwendung des Produktes aus Stufe 1 als Beschickung. Die beiden Phasen werden in
den Reaktor mit zwei Pumpen (eine für jede Phase) im gleichen Verhältnis, wie sie in Stufe 1 erzeugt worden
sind, gegeben. Das Produkt aus Stufe 2 ist eine einzige Phase. Dieses Produkt aus Stufe 2 wird als Beschickung
für eine dritte Reaktorstufe verwendet. Die Variablen und Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V
zusammengefaßt:
Test | Stufe 1 | Sture 2 | Slufe 3 |
WHSV | 3,10 | 3,18 | 3,10 |
Gesamtbeschickungsmasse (%) | |||
Acrylnitril Acrylamid Wasser |
37,6 0,0 62,4 |
25,5 17,9 56,6 |
16,7 30,6 52,7 |
Manteltemperatur | 73,3-74,4 | 83,3-83,9 | 93,9-96,1 |
Mittlere Bettemperalur | 83,9 | 90,6 | 100,6 |
Obere Bettemperatur | 86,1 | 92,2 | 102,8 |
Additive Umwandlung von ACN in AM (%) |
36 | 59 | 82 |
Die Acrylamid-Konzentration im Endprodukt beträgt 41 % und die des Acrylnitrils etwa 7% (jeweils Gew.-°/o).
Dieses Beispiel zeigt viele der erfindungsgemäßen Vorteile.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Schwierigkeiten der Temperaturregelung in einem Einzelzonenverfahren.
Es wird ein wie in Beispiel 1 beschriebener Reaktor verwendet. Der Reaktor wird mit 1040 g Raney-Kupfer-Katalysator
mit einer Aktivität von etwa 0,8 und einem Größenbereich von 0,83—3,33 m gefüllt; dieser Katalysator
wird ähnlich dem in Beispiel 2 (oben) hergestellt Die Variablen und Ergebnisse für jeden der beiden
Testversuche unter Anwendung dieses gleichen Katalysators sind wie folgt:
Variable
Versuch A Versuch 13 4»
WHSV | 0,95 | 0,98 |
% ACN*) in Beschickung |
33,9 | 34,1 |
Manteltemperatur ( C) | 98,3-98,9 | 98,3-98,9 |
Beschickungslemperatur (C) |
28,9 | 38,9 |
Mittlere Bettemperatur ( C) |
105 | 107,2 |
Obere Bettemperalur ( C) |
110,6 | 114,4 |
Umwandlung ACN in AM**) (%) |
93 | 90 |
Konzentration des AM im Reaktorprodukt (%) |
42 | 41 |
*) ACN = Acrylnitril.
**) AM = Acrylamid.
**) AM = Acrylamid.
Es wurde gefunden, daß die isothermen Bedingungen bei der gewünschten Bettemperatur von 104,4° C durch
Ändern entweder der Mantel- oder Vorheiztemperatur nicht eingestellt werden konnten. Ein Temperaturmaximum
von 5,55—10° C über den gewünschten 104,4° C tritt allgemein in einem Abstand von 25,4—40,6 cm vom
Beschickungseinlaß in das Bett auf.
2(i Dieses Beispiel veranschaulicht die exotherme Reaktion
unter idiabatischen Betriebsbedingungen und Verwendung einer einzigen Reaktionszone.
Der Reaktor aus Beispiel 1 wird modifiziert, um einen adiabatischen Betrieb zu ermöglichen, indem das Öl aus
2") dem Mantel abgezogen und der Mantel evakuiert wird,
um den Wärmetransfer auf ein Minimum zu beschränken. Der verwendeie Katalysator ähnelt dem von
Beispiel 2. Außerdem werden die Mantel- und Reaktorenden mit zwei Schichten aus Steinwolle-Isola-3t)
tion von 2,54 cm isoliert. Ein elektrisches Heizbad wird zwischen den Isolationsschichten installiert. Thermoelemente
werden zwischen der lnnenschicht der Isolation und der Mantelwand installiert.
Während des Betriebs der Einheit wird der Strom für Γ) das elektrische Heizbad so eingestellt, daß die
Temperaturdifferenz zwischen dem elektrischen Band und dem Mantel auf ein Minimum beschränkt bleibt.
Dies hält Wärmeverluste aus der Einheit auf einem Minimum und gestaltet weitgehend annähernd adiabatische
Betriebsbedingungen.
Die Verfahrensvariablen und Ergebnisse werden wie folgt zusammengefaßt:
Katalysatoraktivität 0,4
Katalysatorfü'lung (g) 550
Katalysatorgröße 0,83 —3,33 mm
WHSV 1,99
Beschickung (%)
Acrylnitril 24,7
Wasser 75,3
Bettemperaturen (°C)
Einlaß 76,7
Auslaß 136,1
Umwandlung von ACN in AM (%) 82
Umwandlung von ACN in AM (%) 82
Konzentration des AM
im Produkt (%) 26,8
Die adiabatische Wicklungstemperatur ist tatsächlich im Mittel 25°C niedriger als die Mantelhüllentemperatür.
Hieraus und aus der geschätzten Wärmeleitfähigkeit der Isolation von 1,07 kcal/m2 n°C ist abzuschätzen,
daß nur etwa 11% der Reaktionswärme durch Leitung über die Isolation verloren werden.
Auf Basis dieser Daten wird die Reaktionswärme auf etwa — 283,6 kcal/kg Acrylnitril geschätzt.
Diese Prozedur zeigt, daß die Reaktion stark exotherm ist. Selbst bei derartig verhältnismäßig hohen
Reaktionstemperaturen wird lediglich eine etwa
27-proz. Konzentration erhalten, was für die gegenwärtigen Zwecke unbefriedigend ist.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendung einer verdünnten Acrylnitril-Lösung als Beschickung für
einen Einzelreakaor.
Der Reaktor entspricht dem in Beispiel 1 beschriebenen. Der Katalysator ist dem aus Beispiel 2 ähnlich. Die
Variablen und Ergebnisse werden in Tabelle VIII unten zusammengefaßt:
Katalysatoraktivilät | 0,7 |
Gewicht der Katalysatorfüllung | 960 |
WHSV | 4,9 |
Beschickung (%) | |
Acrylnitril | 9 |
Wasser | 91 |
Mittlere Bettemperatur (0C) | 96,1 |
Umwandlung von ACN in AM (%) | 80 |
Konzentration des AM | |
im Produkt (%) | 10 |
Es ist möglich, die Reaktionstemperalur scharf zu
regeln; die Acrylamid-Konzentration in dem Produkt belrägt jedoch nur etwa 10%. was für die gegenwärtigen
Zwecke unbefriedigend ist.
Dieses Beispiel veranschaulicht die überraschend große Umwandlungsgeschwindigkcit /wischen 0 und
30% Umwandlung im Vergleich zur Umwandlungsgeschwindigkcit über 60% Umwandlung.
Der verwendete Reaktor entspricht dem in Beispiel 1 beschriebenen, der verwendete Katalysator ähnelt dem
in Beispiel 2 beschriebenen Katalysator und weist eine Anfangsaktivität von etwa 1.0 auf. Etwa 1059 g eines
solchen Katalysators werden in den Reaktor gegeben.
Die folgenden Versuche werden bei unterschiedlichen Kamlvsatorkontaktzeiten durchgeführt, wobei alle
anderen Variablen im wesentlichen konstant gehalten werden.
Tabelle 1\ | Tempe ratur ( ( I |
Kontakl- 7Citoder 1/WHSV |
% Acryl nitril in Beschickung |
% Umwand lung 7u Amid |
lost | S8.9 87.8 87.2 |
0,62 1,27 0.155 |
34,2 34,3 34.4 |
65,0 81,6 30.9 |
Λ B C" |
Die Daten zeigen, daß zwischen 0 und 30% Umwandlung die Umwandlungsrate mit einem Mittel-
\ven von etwa 200%/h fonschreitet, während zwischen
65 und 80% Umwandlung die Umwandlungsrate praktisch auf ein Mittel von nur etwa 25%/h
herabgesetzt wird.
Beispiel 10
Die Hydratisierung von Acrylnitril zu Acrylamid wird in einer in Reihe geschalteten Dreireaktoranordnung
identischer Reaktoren vorgenommen. Jeder Reaktor besteht aus Mantel- und Rohrausstauung und besitzt
multiple Rohre, welche von je 3,81 cm Durchmesser und 2,43 m Länge sind. Die Rohre eines jeden Reaktors sind
zueinander parallel orientiert und räumlich voneinander ■5 in einem 4,76 cm-Dreieckssteigmuster entfernt. Die
Rohre eines jeden Reaktors sind im Inneren eines gewöhnlichen Mantels untergebracht, welcher mit
Einlaß- und Auslaßdüsen zur Zirkulation von Wasser ausgestattet ist, um eine Wegführung der Reaktionswär-
Hi me zu ermöglichen. Die in jedem Reaktormantel montierten Rohrboden sind offen zu einer gewöhnlichen
Bodenkammer, in welche die Reaktanten für jede Stufe eingeleitet werden. Die Oberteile der Rohre,
welche in jedem Reaktor montiert sind, öffnen sich in
r> eine gewöhnliche Kopfkammer, aus welcher das Produkt aus jedem Reaktor abgezogen wird. Die
Reaktoren sind in einer Stellung montiert, welche auf die Achsen der parallelen Rohre in einer praktisch
vertikalen Position ausgerichtet ist.
2(i Die Bodenkammer der Reaktoren ist mit 1,27 cm großen inerten Aluminiumoxid-Kugeln gefüllt, welche
als Träger für den Katalysator dienen. Ein Raney-Kupfer-Katalysator
des in Beispiel 2 hergestellten Typs mit einer Aktivität von etwa 1,0 wird innerhalb der Rohre
2"> jedes Reaktors untergebracht, wobei von oben nach
unten gefüllt wird.
Jeder Reaktor ist mit einem Kühler und einer Zirkulationspumpe ausgerüstet, welche in einer Weist,
untereinander verbunden sind, daß eine Zirkulation des Wassers durch jeden Reaktormantel möglich ist, wie in
F i g. 3 gezeigt wird. Kontrollstellen sind vorgesehen, um eine scharfe Kontrolle der Temperatur des
zirkulierenden Wassers zu ermöglichen.
Das Reaktorsystem ist auch mit zwei gesonderten Pumpen zur Beschickung mit Acrylnitril und Wasser in
den ersten Reaktor ausgestattet. Ein Vorwärmer ist ebenfalls vorgesehen, um die frische Wasser-Rcaktantbeschickung
auf einen vorgesehenen Wert vorzuwärmen.
Acrylnitril und Wasser werden mittels entsprechender Zuführungspumpen in den ersten Reaktor gepumpt.
Die entsprechenden Geschwindigkeiten, mit welchen sowohl Acrylnitril als auch Wasser eingepumpt werden,
werden so eingestellt, daß sich eine Gcsamtbeschikkungsgesehwindigkcit
ergibt, welche /u etwa 3.0 WHSV in jedem Reaktor führt. Die einzelnen Beschickungsgeschwindigkeilcn
für Wasser und Acrylnitril werden so eingestellt, daß sich eine (iesamtbeschickung an frischer
Müsse von 35 Gew.-"/» Acrylnitril und 65 Gcw.-% Wasser ergibt. Der Vorwärmer für die Frischwasserbeschickung
ist so eingestellt, daß die Temperatur der kombinierten Beschickungen, die in den ersten Reaktor
kommen. 76.7 C" beträgt.
Der Ausfluß aus dem ersten Reaktor wird als Beschickung für den zweiten Reaktor und der Ausfluß
aus dem zweite-. Reaktor als Beschickung für den dritten Reaktor verwendet.
Wasser wird in dem Manie! eines jeden Reaktors
zirkuliert. Die Temperatur des durch jeden Reaktormantel zirkulierenden Wassers wird einzeln so eingestellt,
daß man die gewünschte Temperatur im Katalysatorbett jedes Reaktors erhält und einhält. Auf
diese Weise erfolgen die Einstellungen so, daß im Katalysatorbett des ersten Reaktors eine mittlere
Temperatur von 76.7° C im Katalysatorbett des zweiten Reaktors eine mittlere Temperatur von 87.8° C und im
Katalysatorbett des dritten Reaktors eine mittlere Temperatur von 101.7"C erhalten wird.
Das gesamte Reaktorsystem wird unter 8 kp/cm2 zwecks Einhaltung des Flüssigphasenzustandes gehalten.
Nach Erreichen des Fließgleichgewichtszustandes betragen die additiven Umwandlungen von Acrylnitril
zu Acrylamid etwa 27% beim Produkt im Reaktor 1, etwa 53% im Reaktorprodukt 3 und etwa 80% im
Endprodukt aus dem dritten Reaktor.
Das Endprodukt aus dem dritten Reaktor stellt annähernd 38% Acrylamid, 7% Acrylnitril und 55% i(>
Wasser dar. Es sind keine Verunreinigungen in Mengen gleich oder größer als 0.1 % festzustellen.
Beispiel 11
15
Die Hydratisierung von Acrylnitril zu Acrylamid wird in der Dreireaktoranordnung von Beispiel 10 durchgeführt.
Ein dem aus Beispiel 3 ähnlicher Raney-Kupfer-Katalysator wird zur Füllung der Rohre der drei
Reaktoren verwendet. Der angegebene Katalysator besitzt eine Aktivität von annähernd 0,3.
Acrylnitril und Wasser werden mittels entsprechender Beschickungspumpen in den ersten Reaktor
gepumpt. Die entsprechenden Geschwindigkeiten, mit welchen jede der Acrylnitril- und Wasserbeschickungen >->
eingepumpt wird, werden so eingestellt, daß sich eine Gesamtbeschickungsgeschwindigkeit ergibt, die zu
einem WHSV von etwa 3,0 in jedem Reaktor führt. Die einzelnen Beschickungsgeschwindigkeiten für Wasser
und Acrylnitril werden so eingestellt, daß man jine jii
Gesamtbeschickung an frischer Masse von 35 Gew.-% Acrylnitril und 65 Gew.-% Wasser erhält. Der Vorheizer
für die Frischwasser-Beschickung wird so eingestellt, daß die Temperatur der kombinierten Beschikkungen
in den ersten Reaktor 93.3° C beträgt. 3 >
Der Ausfluß aus dem ersten Reaktor wird als Beschickung für den zweiten Reaktor und der Ausfluß
aus dem zweiten Reaktor als Beschickung für den dritten Reaktor verwendet.
Wasser wird in dem Mantel jedes Reaktors zirkuliert. 4»
Die Temperatur des durch jeden Reaktormantel zirkulierenden Wassers wird einzeln eingestellt, so daß
man d.z gevunschte Temperatur im Katalysatorbett Wasser
jedes Reaktor* erhält und einhält. Ai'f diese Weise Acrylnitril
erfolgen die Einstellungen so, daß man ,n. Katalysator- ή Acrylamid
bett des ersten ^cjktors eine mittlere Te nperatur von
93.3°C. im Katalysatorbett des zweiten Reaktors eine mittlere Temperatur von 107.2cC und im Katalysatorbett
des dritten Reaktors eine mittlere Temperatur von 121,1°C erhält.
Das gesamte Reaktorsystem wird unter 8 kp/cm2
gehalten, um den Flüssigphasenzustand einzuhalten.
Nach Erreichung des Zustande des riießgleichgewichts
beträgt die additive Umwandlung von Acrylnitril In Acrylamid etwa 27% im Reaktorprodukt 1, etwa 53%
im Reaktorprodukt 2 und etwa 80% im Endprodukt aus dem dritten Reaktor.
Das Endprodukt aus dem dritten Reaktor stellt etwa 38% Acrylamid. 7% Acrylnitril und 55% Wasser dar. Es
werden keine Verunreinigungen in Mengen gleich oder größer als 0.1 % ermittelt.
Beispiel 12
Im Laufe des Betriebs des Verfahrens nach Beispiel 11
wird Reaktor 1 zur Wartung aus dem Betrieb herausgenommen. Die Realctoren 2 und 3 setzen den Wasser
Betrieb unter modifizierten Bedingungen fort bei Acrylnitril reduzierter Effizienz. Der gleiche Katalysator aas Acrylamid
Beispiel 11 mit einer Aktivität von 1,0 bleibt in den Reaktoren 2 und 3 im Einsatz.
Die gleichen Beschickungsgeschwindigkeiten aus Beispiel 11 werden für Acrylnitril und Wasser benutzt.
Die Frischbeschickung gelangt in Reaktor 2. Der Ausfluß aus Reaktor 2 bildet die Beschickung für
Reaktor 3.
Die Temperatur des zirkulierenden Wassers in Reaktor 2 wird herabgesetzt, um eine mittlere
Katalysatorbettemperatur in Reaktor 2 von etwa 82,2°C zu erreichen. Ähnliche Einstellungen erfolgen in
Reaktor 3, um eine mittlere Bettemperatur von etwa 96,1°C zu erreichen. Der Vorwärmer wird so eingestellt,
daß sich eine Eintrittstemperatur der kombinierten Beschickung in Reaktor 2 von etwa 82,2°C ergibt.
Nach Erreichen des Fließgleichgewichtsbetriebs ist das Acrylnitril in der Beschickung zu etwa 35% im
Reaktorausfluß aus Reaktor 2 zu Acrylamid und etwa 70% sind zu Acrylamid im Endprodukt aus Reaktor 3
umgewandelt worden. Die Zusammensetzung des Endproduktes beträgt annähernd 33% Acrylamid, 11%
Acrylnitril und 56% Wasser.
Beispiel 13
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung eines Abtriebs, um ein Reaktionsprodukt zu konzentrieren
und unumgesetztes Acrylnitril zu entfernen.
Eine kontinuierlich arbeitende Abtriebseinheit wird durch Ausrüstung eines 10-Liter-Harzkolbens mit einem
elektrischen Hei.-mantel, einem Rührer, Temperaturanzeige.
Vakuummesser und Vakuumpumpe aufgebaut. Maßnahmen und Mittel sind vorgesehen zur kontinuierlichen
Einleitung von Beschickung und zum Abziehen von Produkt. Die Dämpfe werden durch eine Vigreaux-Kolonne
oberhalb des Kolbens geschickt und außerhalb kondensiert.
Ein nach Beispiel 5 hergestelltes Produkt mit der folgenden Analyse wird in dieser Einheit destilliert:
Bestandteil Gew.-% (Basis: 100 Gew.-"/,,)
57,0
8,0
8,0
34,3
Die Beschickung wird kontinuierlich in die Einheit geleitet und die Heizgeschwindigkeit für die Einheit so
eingestellt, daß eine gewünschte Menge Acrylnitril und so Wasser abgetrieben wird.
Der Harzkolben wird während der Destillation annähernd halbvoll mit Flüssigkeit gehalten. Die
TeiVlpcrätür uci"
Flüssigkeit iü ucHl KOibcii
während des Betriebs der Einheit bei 68—70°C gehalten, indem man ein Vakuum von 55 Torr
aufrechthält.
Die Kopfprodukte trennen sich nach Kondensieren in zwei Phasen. Es wird eine 350—430 cmVh wasserreiche
Phase und 130—200 cmVh Nitril-reiche Phase gesammelt.
Die zusammengesetzte Produktprobe wird analysiert und zeigt die folgende Zusammensetzung:
Bestandteil Gew.-% (Basis: 100 Gew.-%)
54,3
0,4
45,2
Weniger als etwa 0,1 Gew.-% Nebenprodukte oder Verunreinigungen werden in der Acrylamid-Lösung
durch Gasphasenchromatographie bestimmt.
Das Produkt aus diesem Ansatz und anderer ähnlicher Versuche wird erfolgreich zur Herstellung
hochwertiger Acrylamid-Polymerer und Copolymere!· des Acrylamids und Natriumacrylats verwendet.
Hierzu 4 lülatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur kontinuierlichen katalytischen Hydrolyse von Acrylnitril zu Acrylamid in flüssiger Phase unter Verwendung eines Raney-Kupfer-Festbett-Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß maneine flüssige Reaktantenbeschickung, bestehend zu etwa 25 bis etwa 75 Gew.-% aus Acrylnitril und zum Rest aus Wasser
in Form eines Pfropfenstromes
kontinuierlichnacheinander durch mindestens zwei rohrförmige Reaktionszonen leitet,wobei man das Verfahren im wesentlichen isotherm bei Temperaturen innerhalb des Bereiches von etwa 37°Cbiselwal49°Cmiteiner stündlichen Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit (WHSV) innerhalb des Bereiches von etwa 0,1 bis etwa 10 Stunden-' durchführt,
wobei das Verhältnis zwischen der stündlichen Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit und der Temperatur in jeder der Reaktionszonen so eingestellt wird, daß der Umsatz (in Prozent) von Acrylnitril zu Acrylamid in jeder der Reaktionszonen etwa dem 0,5- bis 1,5-fachen des Umsatzes des Gesamtsystems, dividiert durch die Anzahl der Reaktionszonen, entspricht, undjede der rohrförmigen Reaktionszonen ein Festbett aus einem Raney-Kupfer-Katalysator mit einer Teilchengröße von etwa 0,25 bis 12,5 mm aufweist, dereine Anfangsaktivität (a) = 0,25 gemäß der Definition a = 0,6 WHSV hat, wenn man von einer Ausgangsbeschickung aus 35 Gew.-% Acrylnitril und 65 Gew.-% Wasser ausgeht, eine arithmetische mittlere Katalysatorbettemperatur von 99°C, ein Katalysatorbettvolument von 2twa 820 cm1 und eine stündliche Gewichtsdurchsatzgeschwindigkeit anwendet, die ausreicht, um einen Umsatz von Acrylnitril zu Acrylamid von 80% zu erzielen,
und der hergestellt worden ist durch Behandeln einer teilchenförmigen Kupfer-Aluminium-Legierung mit 50% Kupfer und 50% Aluminium bei einer Temperatur von bis zu etwa 30°C mit wäßriger Natronlauge in Gegenwart von Gluconsäure und anschließendes Waschen bis zur Neutralität.
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