DE2752111C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
von Methyl-t-butylether gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Verfahren zur Herstellung von Methyl-t-butylether (nachstehend
als MTBE bezeichnet) durch Umsetzung von Methylalkohol und
Isobutylen in Gegenwart eines Katalysators sind bekannt. Bei
einigen der bekannten Verfahren wird als Katalysator ein stark
saurer Kationenaustauscher eingesetzt (vgl. JA-PS 34 803/1973,
JA-OSS 61 109/1974 und 58 006/1975, US-PS 24 80 940 und DE-AS
12 24 294).
Bei dem aus der DE-AS 12 24 294 bekannten Verfahren wird zur
Herstellung von tertiären Butylalkylethern als Katalysator ein
sulfonsäuregruppenhaltiger Kationenaustauscher auf Basis von
phenylaromatischen Polymeren verwendet. Diese stark sauren Kationenaustauscher
fördern zwar wirksam die Umsetzung von Isobutylen
und Methylalkohol, jedoch zeigen sie den Nachteil, daß
selbst bei niedriger Reaktionstemperatur saure Stoffe in
das Reaktionsgemisch abgegeben werden können, wobei als Hauptbestandteil
H₂SO₄ und daneben SO₂(OH)(OCH₃) und SO₂(OCH₃)₂
gebildet werden. Wenn das Reaktionsgemisch, das diese
sauren Stoffe enthält, anschließend einer Destillation
unterzogen wird, wird der umgekehrte Reaktionsablauf, bei
dem sich aus MTBE Methylalkohol und Isobutylen bilden,
verursacht, da das MTBE tertiäre C-Atome hat. Demzufolge
wird die Ausbeute an MTBE in nachteiliger Weise vermindert.
Ferner können verschiedene Teile der Apparatur
korrodiert werden. Außerdem kann das Reaktionsprodukt, das
solche sauren Stoffe enthält, nicht ohne weitere Aufarbeitung in
Dieselöl eingemischt werden, um als Brennstoffgemisch mit
hoher Oktanzahl verwendet zu werden.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, das im Oberbegriff von Patentanspruch 1 beschriebene
Verfahren in der Weise zu verbessern, daß die
bei der Umsetzung abgegebenen sauren Stoffe aus dem
Reaktionsgemisch in wirksamer Weise entfernt werden, und
daß hierdurch eine verbesserte Ausbeute an MTBE erzielt
wird.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil von
Patentanspruch 1 beschriebenen Verfahrensmerkmalen gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
definiert.
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch eine
wirksame Entfernung von sauren Substanzen vor der Entspannungsstufe und der ggf. durchgeführten Destillationsstufe
verhindert, daß die sauren Stoffe
eine Rückbildung von MTBE in Methylalkohol und Isobutylen
katalysieren, und daß dadurch eine Verminderung der Ausbeute
eintritt. Der Ausbeutegewinn, der durch
Einschaltung einer Säureneutralisationsstufe erzielt werden
kann, ist beträchtlich, wie durch Untersuchungen in
den nachstehenden Beispielen belegt ist. Die erhaltene MTBE enthaltende Mischung bzw. der erhaltene MTBE
eignet sich ohne weitere Aufarbeitung zum Einmischen in einen
Brennstoff für Verbrennungsmotore, wodurch ein Brennstoffgemisch mit
höherer Oktanzahl erhalten wird.
Die Erfindung wird nachstehend, auch unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung, bei der es sich um ein
Fließdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt,
näher erläutert.
Für das erfindungsgemäße Verfahren werden in Stufe (A)
ein isobutylenhaltiger Kohlenwasserstoff und Methylalkohol als Ausgangsmaterialien
eingesetzt. Als isobutylenhaltiger
Kohlenwasserstoff kann reines Isobutylen
eingesetzt werden, man kann jedoch auch isobutylenhaltige Kohlenwasserstoffmischungen
verwenden. Solche
Kohlenwasserstoffmischungen können zusätzlich zu Isobutylen
n-Butan, Isobutan, Buten-(1), Buten-(2) und Butadien enthalten.
So können z. B. geeigneterweise
die C₄-Kohlenwasserstofffraktionen eingesetzt werden, die man beim thermischen
Kracken, beim Dampf-Kracken und beim katalytischen Kracken
erhält. Als Methylalkohol kann ein im Handel erhältliches
Produkt eingesetzt werden, der Methylalkohol enthält jedoch
wünschenwerterweise nicht mehr als 1% Wasser.
Wenn der isobutylenhaltige Kohlenwasserstoff und
der Methylalkohol dem Festbett aus einem stark
sauren Kationenaustauscherharz zugeführt werden, werden
sie getrennt voneinander oder in Form einer Mischung auf
eine Temperatur erhitzt, die in der Nähe der Reaktionstemperatur
liegt. Gegebenenfalls wird der nicht umgesetzte
isobutylenhaltige Kohlenwasserstoff, der aus dem Kopf
des Entspannungsturms in Stufe (E) herausdestilliert
wird, und/oder wird das azeotrope Gemisch aus MTBE
und Methylalkohol, das in Stufe (F) aus dem Kopf der Destillationskolonne
entfernt wird,
zu Stufe (A) zurückgeführt und in die Leitung
der vorstehend beschriebenen Ausgangsmaterialien eingemischt.
Die Mischung aus den Ausgangsmaterialien, d. h., den neu zugeführten Stoffen
Methylalkohol, reines Isobutylen oder isobutylenhaltiger
Kohlenwasserstoff, sowie gegebenenfalls dem vorstehend erwähnten
azeotropen Gemisch und/oder dem Isobutylendestillat aus dem
Entspannungsturm, wird nachstehend als Ganzes mit "Ausgangsmaterialsystem"
bezeichnet, mit dem der Reaktionsbehälter
von Stufe (A) zu beschicken ist. Das Molverhältnis Methylalkohol : Isobutylen
im Ausgangsmaterialsystem liegt zwischen 0,6 : 1 und
1,4 : 1. Falls das Molverhältnis kleiner als 0,6 : 1 ist, ist
der Überschuß an Isobutylen zu groß, und das nicht umgesetzte
Isobutylen und das dimere Isobutylen nehmen zu. Besonders
in dem Fall, daß man eine durch Kracken von Benzin erhaltene
Butan-Buten-Fraktion als isobutylenhaltigen Kohlenwasserstoff einsetzt, muß
die Reaktionsgeschwindigkeit des Isobutylens im Hinblick
auf die Verwendung von in der nicht umgesetzten Butan-Buten-Fraktion
enthaltenem Buten-(1) und Buten-(2) so
weit wie möglich erhöht werden, so daß ein kleines Molverhältnis
nicht zu bevorzugen ist. Das vorstehend angegebene
Molverhältnis beträgt vorzugsweise mindestens 0,75 : 1.
Wenn andererseits das vorstehend beschriebene Molverhältnis
größer als 1,4 : 1 ist, wird die Menge an nicht umgesetztem
Methylalkohol groß. Der Methylalkoholgehalt in der
MTBE enthaltenden Mischung aus dem Boden des Entspannungsturms
oder die Menge des azeotropen Gemischs, das man aus dem
Kopf der Destillationskolonne erhält und über
das Ausgangsmaterialsystem in den Kreislauf zurückführt, werden demzufolge groß.
Der Ausstoß an MTBE wird daher vermindert. Mit anderen
Worten, wenn die Menge des nicht umgesetzten Methylalkohols
ansteigt, erhöht sich naturgemäß die MTBE-Menge in dem azeotropen
Gemisch, da das azeotrope
Gemisch, Methylalkohol : MTBE, die Zusammensetzung 15 : 85 (auf
das Gewicht bezogen) hat, so daß die Menge an MTBE kleiner
wird, die man als Produkt aus dem Boden der Destillationskolonne erhält.
Die Menge des MTBE in dem azeotropen Gemisch, das zu
Stufe (A) zurückgeführt wird, beträgt
höchstens 50% des durch die Umsetzung hergestellten
MTBE. Wenn der erwähnte prozentuale Anteil 50% des MTBE überschreitet,
wird das Verfahren unwirtschaftlich. Unter dieser
kritischen Bedingung ist das Molverhältnis 1,4 : 1, jedoch
wird ein Molverhältnis bevorzugt, das nicht höher als
1,3 : 1 ist.
Die in Stufe (A) eingesetzten Kationenaustauscherharze
haben stark saure Eigenschaften und sind durch Harze
vom Styrolsulfonsäuretyp und vom Phenolsulfonsäuretyp vertreten.
Das Kationenaustauscherharz vom Styrolsulfonsäuretyp
wird durch Copolymerisation von mehrfach ungesättigten
Verbindungen wie Styrol und Divinylbenzol und Sulfonieren
des auf diese Weise erhaltenen Kunstharzes hergestellt, wobei
Produkte mit der nachstehend angegebenen, allgemeinen
Formel:
entstehen, worin m und n positive ganze Zahlen sind.
Das Harz vom Phenolsulfonsäuretyp ist im allgemeinen
ein Kondensat aus Phenolsulfonsäure und Formaldehyd und hat
die nachstehend angegebene, allgemeine Formel:
worin n eine positive ganze Zahl ist.
Die vorstehend erwähnten, stark sauren Kationenaustauscherharze
werden im erfindungsgemäßen Verfahren als
Katalysatoren in Stufe (A) verwendet. Der mittlere Korndurchmesser des
Kationenaustauscherharzes liegt zwischen 0,2 mm und 10 mm,
und die einzelnen Harzteilchen sind kugel- oder säulenförmig.
Die Kationenaustauscherharzteilchen werden unter Bildung eines Festbetts
in einen druckbeständigen, zylindrischen Reaktionsbehälter
eingefüllt.
Für die Größe des Festbetts in Stufe (A) gibt es keine besondere
Beschränkung, und es hat normalerweise eine Höhe zwischen
0,2 m und 20 m. Es ist möglich, mehrere Festbetten
zu verwenden, die in Serie oder parallel zueinander
angeordnet sind.
Methylalkohol und Isobutylen, wie vorstehend beschrieben,
werden dem Festbett in Stufe (A) kontinuierlich vom Kopf oder vom Boden
her, vorzugsweise vom Kopf her, zugeführt. Die Beschickungsmenge
von Methylalkohol und Isobutylen, ausgedrückt durch
die Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit, liegt zwischen 0,1 h-1
und 50 h-1, vorzugsweise zwischen 0,5 h-1 und 15 h-1. Unter
der Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit ist
die Summe der Volumina (in m³) des neu zugeführten
Isobutylens und Methylalkohols sowie gegebenenfalls des aus der Entspannungsstufe
wiedergewonnenen Isobutylens und/oder des aus dem Kopf der
Destillationskolonne zu Stufe (A) zurückgeführten,
azeotropen Gemischs aus MTBE und Methylalkohol, geteilt durch
das Katalysatorvolumen (in m³) und durch die Zeit (in h),
zu verstehen
(m³ · m-3 · h-1 = h-1),
gemessen bei 20°C und einem Druck von 245 kPa.
(m³ · m-3 · h-1 = h-1),
gemessen bei 20°C und einem Druck von 245 kPa.
Wenn die Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit der umzusetzenden
Ausgangsmaterialien kleiner als 0,1 h-1 ist, ist die
Menge des erhaltenen MTBE klein, selbst wenn die Umsetzung
in ausreichendem Maße abläuft, so daß es unvorteilhaft ist,
für die praktische Anwendung in der Industrie eine so
kleine Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit anzuwenden. Außerdem
erhöht sich die Zersetzung des erhaltenen MTBE. Wenn
andererseits die Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit 50 h-1
übersteigt, läuft die Umsetzung in ungenügendem Maße ab,
und die darauffolgende Destillationsstufe wird in
unvorteilhafter Weise beansprucht.
Als isobutylenhaltiger Kohlenwasserstoff können z. B. die C₄-Kohlenwassserstofffraktion,
die man durch das Kracken von Benzin, oder die
Butan-Buten-Fraktion, die man durch Abtrennung des Butadiens
aus der C₄-Kohlenwasserstofffraktion erhält, ohne weitere
Aufarbeitung verwendet werden.
Das aus dem Festbett (A) strömende Reaktionsgemisch
wird in
zwei Anteile (C) und (D) aufgetrennt. Dann wird der eine Anteil in Stufe (C) dem Festbett
zugeführt, das mit dem Säureneutralisationsmittel gefüllt
ist, während der andere Anteil (D) direkt zu dem Festbett, das
mit dem Kationenaustauscherharz gefüllt ist, d. h., zu Stufe (A)
zurückgeführt wird.
In diesem Zusammenhang ist die Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit,
die die Menge der zugeführten Ausgangsmaterialien
darstellt, unabhängig von der Menge des Anteils (D), der wie
vorstehend beschrieben, direkt zu dem ersten Festbett,
d. h., zu Stufe (A), zurückgeführt wird.
Das System der Beschickung mit einer Rückführung in den
Kreislauf ist aus folgenden Gründen beim erfindungsgemäßen
Verfahren eingeführt worden: Die Reaktion zwischen Methylalkohol
und Isobutylen verläuft exotherm, und wegen der
Beschaffenheit des im erfindungsgemäßen Verfahren
als Katalysator eingesetzten Kationenaustauscherharzes ist es notwendig, die Temperatur im
Reaktionsbehälter der Stufe (A) konstant zu halten. Insbesondere muß ein übermäßiger
Temperaturanstieg unbedingt vermieden werden, um Nebenreaktionen
und eine Verschlechterung des Katalysators zu vermeiden.
Im Falle der Anwendung eines Systems ohne Zurückführung
in den Kreislauf wird der Temperaturunterschied zwischen
dem Einlaß und dem Auslaß des Reaktionsbehälters groß, so
daß der Reaktionsbehälter mit einer besonderen Kühlvorrichtung
versehen werden muß. Das Kationenaustauscherharz hat
jedoch eine niedrige Wärmeübergangszahl, so daß der Reaktionsbehälter
in Form eines Röhrenwärmeaustauschers mit Mantel
oder in einer ähnlichen Form gebaut werden muß, wodurch
der Austausch des gebrauchten Kationenaustauscherharzes im
Festbett schwierig und mühevoll wird. Außerdem kann,
selbst wenn man einen solchen Reaktionsbehälter anwendet,
doch nicht vermieden werden, daß örtlich begrenzte Anteile
des Kationenaustauscherharzes auf eine hohe Temperatur erhitzt
werden. Bei Anwendung des Systems mit Rückführung in den
Kreislauf kann die Temperatur im Festbett gut auf
einer gleichmäßigen Höhe gehalten werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in Stufe (A) wird der Reaktionsdruck
zwischen 0,10 MPa und 5,07 MPa, vorzugsweise zwischen 0,51 MPa
und 3,04 MPa gehalten. Falls der Reaktionsdruck kleiner
als 0,10 MPa ist, ergibt sich eine unvollständige Umsetzung.
Andererseits muß man, wenn der Reaktionsdruck 5,07 MPa überschreitet,
die Reaktionsbehälter und ihre Zusatzvorrichtungen
druckbeständig machen, was vom wirtschaftlichen und industriellen
Gesichtspunkt aus unvorteilhaft ist.
Die Reaktionstemperatur des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Stufe(A) liegt zwischen 0°C und 100°C. Bei einer Reaktionstemperatur
unterhalb von 0°C läuft die Umsetzung nicht in genügendem
Maße ab. Wenn man eine Reaktionstemperatur oberhalb von
100°C festlegt, nehmen Nebenreaktionen wie z. B. die
Oligomerisierung von Isobutylen zu, so groß diese Temperaturen
nicht wünschenswert sind. Für die Reaktionstemperatur
wird der Bereich zwischen 30°C und 70°C am meisten bevorzugt.
Überdies wird, insbesondere wenn die Reaktionstemperatur ansteigt,
eine größere Menge von sauren Stoffen wie Schwefelsäure, SO₂(OH)(OCH₃) und SO₂(OCH₃)₂ aus
dem stark sauren Kationenaustauscherharz abgegeben, und die Verschlechterung
des Katalysators wird beschleunigt. Sogar
bei einer niedrigen Reaktionstemperatur verbreitet sich
eine kleine Menge von sauren Stoffen
in das Reaktionsgemisch, und man erhält aus dem Reaktionsbehälter
das saure Stoffe enthaltende Reaktionsgemisch. Die sauren Stoffe können durch ihr IR- oder NMR-Spektrum nachgewiesen werden. Wenn
man solch ein Reaktionsgemisch, das saure Stoffe enthält,
der darauffolgenden Entspannungsstufe, bei der der nicht umgesetzte
Kohlenwasserstoff durch schnelles Verdampfen mittels Destillation abgetrennt wird (die Destillation
ist im allgemeinen mit einem Erhitzen verbunden),
zuführt, wird eine Zersetzung oder umgekehrte Reaktion des
MTBE verursacht, wodurch die Ausbeute herabgesetzt
wird. Außerdem werden verschiedene Teile der Apparatur
korrodiert.
Um solche sauren Stoffe zu entfernen, kann man in
Betracht ziehen, die sauren Stoffe durch Zugabe der wäßrigen Lösung einer
stark basischen Substanz wie Natriumhydroxid, Calciumoxid
oder -hydroxid zu neutralisieren, es ist jedoch
schwierig, das Salz, das durch die Neutralisation gebildet
wird, zu entfernen. Weiterhin ist es schwierig, die Menge
der basischen Substanz, die zugesetzt werden muß, zu
steuern, weil die Konzentration der sauren Stoffe
sich beträchtlich verändert, je nach der Art des Katalysators,
der Menge der zugeführten Ausgangsmaterialien, der Reaktionstemperatur,
der Reaktionszeit usw. Wenn die basische Substanz
in einer zu kleinen Menge hinzugegeben wird, können die sauren
Stoffe nicht vollständig neutralisiert werden, so daß die
vorstehend erwähnten Nachteile noch bestehenbleiben, während
man, wenn zuviel basische Substanz zugeführt wird, die
nachfolgende Entspannungsstufe
unter solchen Bedingungen durchführen muß, wie sie
zur Behandlung stark basischer Substanzen notwendig sind.
Es ist außerdem recht umständlich, daß man das Produkt mit
Wasser waschen und destillieren muß, bevor man es in dem Brennstoff für
Verbrennungsmotore hineinmischt.
Des weiteren löst sich, wenn man das feste Natriumhydroxid
oder das feste Calciumoxid so verwendet, wie es ist, der
Feststoff bei kontinuierlichem Gebrauch auf, wodurch Nachteile
wie die vorstehend beschriebenen verursacht werden.
Es wurde des weiteren versucht, die
sauren Stoffe, durch Verwendung eines Adsorptionsmittels
wie Aktivkohle zu entfernen, jedoch ist das Säureadsorptionsvermögen
eines solchen Adsorptionsmittels klein, und
das Säureadsorptionsvermögen wird ganz niedrig, wenn die
Konzentration der zu adsorbierenden Säure niedrig ist.
Die vorstehend erwähnten Probleme werden im erfindungsgemäßen
Verfahren dadurch gelöst, daß man einen Anteil des
aus Stufe (A) ausströmenden Reaktionsgemisches
durch ein Festbett strömen läßt, das mit
einem wasserunlöslichen, in Form von festen Teilchen mit
einem mittleren Korndurchmesser von 0,1 mm bis 10 mm vorliegenden
Säureneutralisationsmittel gefüllt ist, so daß
das Reaktionsgemisch und das Säureneutralisationsmittel
miteinander in Kontakt gebracht werden.
Das Säureneutralisationsmittel
ist ein anorganischer, fester, teilchenförmiger
Stoff, der in Wasser eine sehr niedrige Löslichkeit
(kleiner als 0,1 g/100 g Wasser unter normalen Bedingungen)
und eine Säureneutralisationskapazität von mehr als
1,0 mmol/g hat.
Die Säureneutralisationskapazität wird folgendermaßen
bestimmt: Man gibt das feste Säureneutralisationsmittel in
eine wäßrige Lösung, die 1 Gew.-% H₂SO₄ enthält, läßt die
wäßrige Lösung 10 h lang bei 50°C
stehen, entfernt das feste Säureneutralisationsmittel aus der
Lösung und berechnet, wieviel mmol H₂SO₄ pro g des festen
Säureneutralisationsmittels aus der wäßrigen Lösung entfernt
wurden.
Beispiele für die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
wasserunlöslichen, festen, teilchenförmigen Säureneutralisationsmittel
sind Magnesiumoxid, Aluminiumoxid,
Siliciumdioxid, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, Magnesium-
Aluminium-Doppeloxid und dessen Hydrat und Doppeloxide
von Magnesium und/oder Aluminium mit mindestens einem
Vertreter von Na, K, C, Si, Ca, Ba und Sr und deren Hydrate,
für die die nachfolgenden chemischen Formeln als Beispiele
dienen sollen:
MgO, MgO · m H₂O (m = 0 bis 0,5), Al₂O₃,
Hydrotalcit (6 MgO · Al₂O₃ · CO₂ · 12 H₂O),
Al₂O₃ · m SiO₂ · n H₂O (m = 0,5 bis 3, n =1 bis 6),
Al₂O₃ · n H₂O, 2,5 MgO · Al₂O₃ · n H₂O,
Na₂O · Al₂O₃ · n H₂O und 2 MgO · 6 SiO₂ · n H₂O
Hydrotalcit (6 MgO · Al₂O₃ · CO₂ · 12 H₂O),
Al₂O₃ · m SiO₂ · n H₂O (m = 0,5 bis 3, n =1 bis 6),
Al₂O₃ · n H₂O, 2,5 MgO · Al₂O₃ · n H₂O,
Na₂O · Al₂O₃ · n H₂O und 2 MgO · 6 SiO₂ · n H₂O
(wobei jeweils gilt, daß
n = 1 bis 6).
Von diesen Säureneutralisationsmitteln werden im erfindungsgemäßen
Verfahren vorteilhafterweise der Hydrotalcit und MgO eingesetzt.
Der Hydrotalcit, auf den sich die vorliegende Beschreibung
bezieht, ist im allgemeinen ein natürlicher
Hydrotalcit mit einem Molverhältnis Magnesium : Aluminium,
von etwa 3 : 1. In dem Fall, daß der Hydrotalcit synthetisch
hergestellt wurde, kann das Molverhältnis Magnesium : Aluminium,
abhängig vom Herstellungsverfahren, einen weiten Bereich umfassen.
Einige von den Hydrotalciten, bei denen das Molverhältnis
Magnesium : Aluminium zwischen 1 : 1 und 10 : 1 liegt,
zeigen ein Röntgenbeugungsdiagramm, das einen Peak hat, der
für den Hydrotalcit charakteristisch ist, bei dem das Molverhältnis
Magnesium : Aluminium annähernd 3 : 1 beträgt. Deshalb sind
die Hydrotalcite, bei denen das Molverhältnis Magnesium :
Aluminium zwischen 1 : 1 und 10 : 1 liegt, in die im erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Hydrotalcite eingeschlossen, und sie werden
im erfindungsgemäßen Verfahren in wirksamer Weise eingesetzt.
Die vorstehend beschriebenen festen, teilchenförmigen
Säureneutralisationsmittel sind kugel-, flocken- oder säulenförmig
und haben mittlere Korndurchmesser zwischen 0,1 mm
und 10 mm. Für ihre Verwendung werden sie unter Bildung von
Festbetten (nachstehend als Neutralisationsfestbetten bezeichnet) in Behälter eingefüllt.
Das vorstehend beschriebene Reaktionsgemisch wird kontinuierlich
bei einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C durch
ein Neutralisationsfestbett strömen gelassen.
Unterhalb von 0°C werden nicht nur die
sauren Stoffe in ungenügendem Maße entfernt, sondern auch der
Wärmeverlust erhöht sich, da das Reaktionsgemisch aus dem
Reaktionsbehälter vorher gekühlt werden muß. Bei einer Temperatur von
mehr als 100°C muß das Reaktionsgemisch aus dem Reaktionsbehälter
vorerhitzt werden, was zu einem Wärmeverlust führt. Man legt
die Behandlungstemperatur vorzugsweise in die Nähe der Reaktionstemperatur.
Das heißt, daß das Reaktionsgemisch dem
Neutralisationsfestbett aus dem Auslaß des Reaktionsbehälters
unter der in den Transportleitungen
von selbst ablaufenden Kühlung zugeführt werden kann. Die Menge des dem Neutralisationsfestbett
zuzuführenden Reaktionsgemisches liegt im allgemeinen zwischen
0,1 h-1 und 20-1 (ausgedrückt durch die Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit).
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Reaktionsgemisch
dann in Stufe (E) zur Durchführung der Entspannungsstufe in
einen Entspannungsturm eingeführt. Der Entspannungsturm ist
im allgemeinen ein Mehrstufenturm, in dem die nicht
umgesetzten Kohlenwasserstoffe, die im nicht umgesetzten Isobutylen
oder im isobutylenhaltigen Kohlenwasserstoff
vorhanden sind, durch schnelles Verdampfen aus dem Kopf heraus entfernt
werden. In der Entspannungsstufe (E) können zwei oder drei Entspannungstürme
verwendet werden,
die in Serie angeordnet sind. Das auf
diese Weise abgetrennte Isobutylen wird verflüssigt und
kann dann zu dem Reaktionsbehälter der Stufe (A)
zurückgeführt werden.
Aus dem Boden des Entspannungsturms wird eine Mischung
erhalten, die MTBE enthält. Diese Mischung enthält MTBE
als Hauptbestandteil und eine kleine Menge von nicht umgesetztem
Methylalkohol und kann gegebenenfalls ohne
weitere Aufarbeitung zur Herstellung eines Brennstoffgemischs
für Verbrennungsmotoren eingesetzt werden.
Weiterhin kann um den Methylalkoholgehalt in der MTBE
enthaltenden Mischung so weit wie möglich herabzusetzen, diese
Mischung in Stufe (B) der nachfolgenden Destillationskolonne zugeführt
und darin destilliert werden. Aus dem Kopf der Destillationskolonne
erhält man ein azeotropes Gemisch aus MTBE und Methylalkohol, und
aus ihrem Boden kann in wirksamer Weise ein reinerer
MTBE gewonnen werden. Der Methylalkoholgehalt in dem gewonnenen
MTBE kann sich je nach den Destillationsbedingungen
in der Destillationskolonne ändern. Bei normalem Verlauf
der Destillation in Stufe (B) kann der Methylalkoholgehalt
ohne weiteres auf weniger als 0,5% vermindert
werden. Ferner ist in diesem als Produkt erhaltenen
MTBE der Gehalt an dimerem Isobutylen als Nebenprodukt sehr
klein. Dies liegt daran, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
das Isobutylen in einem nicht zu großen Überschuß bezüglich
der Molmenge des Methylalkohols eingesetzt wird. Vorzugsweise
werden Reaktionsbedingungen angewandt, bei denen das
Molverhältnis Methylalkohol : Isobutylen zwischen 1,0 : 1
und 1,4 : 1, insbesondere zwischen 1,0 : 1 und 1,3 : 1 liegt.
Unter diesen Reaktionsbedingungen ist es einfach, den
Gehalt an dimerem Isobutylen auf weniger als
0,5% zu vermindern. Das azeotrope Gemisch, das man aus
dem Kopf der Destillationskolonne erhält, hat die Zusammensetzung
Methylalkohol : MTBE=1 : 5,7 (auf das Gewicht bezogen),
jedoch werden Gemische, bei denen das Gewichtsverhältnis
Methylalkohol : MTBE zwischen 1 : 5,4 und 1 : 6,0 liegt, in der
vorliegenden Beschreibung als "azeotrope Gemische" bezeichnet.
Die effektive Widerverwendung des Methylalkohols durch
Zurückführung dieses azeotropen Gemischs in den Kreislauf
des Ausgangsmaterialsystems gemäß Stufe (F) stellt im Fall der Durchführung von Stufe (B) ein charakteristisches Merkmal
des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit folgenden Vorteilen
verbunden: Der Methylalkoholgehalt in dem aus dem Boden
der Destillationskolonne gewonnenen MTBE kann vermindert werden.
Außerdem kann, wie vorstehend beschrieben, die Reaktionsgeschwindigkeit
des Isobutylens erhöht werden, und die Menge
des als Nebenprodukt erhaltenen Diisobutylens kann vermindert
werden, da die Reaktion unter Bedingungen durchgeführt wird,
bei denen die Molzahl des Methylalkohols größer ist als die
Molzahl des Isobutylens.
Außerdem ist es nicht notwendig, den nicht umgesetzten
Methylalkohol aus dem Produkt MTBE durch Waschen des Reaktionsprodukts
mit Wasser abzutrennen und zu entfernen, da
das azeotrope Gemisch aus MTBE und Methylalkohol, das man
aus der Mehrstufen-Destillationskolonne erhält, in den Kreislauf
zurückgeführt wird, und man kann aus dem Boden der Destillationskolonne
hochreinen MTBE gewinnen. In dem Fall, daß der nicht umgesetzte
Methylalkohol durch Waschen mit Wasser entfernt
wird, ist es aus wirtschaftlichen Gründen nicht wünschenswert,
den nicht umgesetzten Methylalkohol zu verwerfen,
während das Wasser im Methylalkohol entfernt werden muß,
wenn man den Methylalkohol wiederverwenden will. Nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann MTBE in vorteilhafter
Weise hergestellt werden, ohne daß der zurückgewonnene Methylalkohol
getrocknet oder verworfen werden muß.
Die MTBE enthaltende Mischung oder der aus dem Boden der Destillationskolonne
erhaltene MTBE kann zur Herstellung eines
Brennstoffgemischs für Verbrennungsmotore in einem Anteil von
2 bis 30 Vol.-%, vorzugsweise von 5 bis 20 Vol.-%, in einen
Brennstoff eingemischt werden, ohne daß eine weitere Aufarbeitung
notwendig ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden unter Bezugnahme
auf das beigefügte Fließdiagramm näher erläutert.
Ein Ausgangsmaterial, Isobutylen, wird durch eine Rohrleitung 1
und ein anderes Ausgangsmaterial, Methylalkohol, wird durch eine
Rohrleitung 2 zugeführt. Das azeotrope Gemisch, das man aus
dem Kopf einer Destillationskolonne D, die zum Endprodukt
MTBE führt, erhalten hat, wird durch eine Rohrleitung 3
den neuen Ausgangsmaterialien zugeführt. Gegebenenfalls wird
auch wiedergewonnenes, nicht umgesetztes Isobutylen (wie nachstehend
beschrieben) durch eine Rohrleitung 9 zu dem Ausgangsmaterialsystem
hinzugegeben. Die Mischung der Ausgangsmaterialien
wird durch Rohrleitungen 4 und 5 in eine Heizvorrichtung H
eingespeist und auf eine gegebene Temperatur erhitzt, und
weiterhin wird die Mischung in einen turmförmigen Festbett-Reaktionsbehälter
R eingeführt, der mit den Teilchen des stark sauren Kationenaustauscherharzes
gefüllt ist. Das dem Reaktionsbehälter R entnommene
Fluid wird in zwei Anteile aufgetrennt. Ein Anteil wird
mittels einer Kühlvorrichtung C gekühlt und mittels einer
Umwälzpumpe P durch eine Rohrleitung 6 in den Kreislauf
zurückgeführt, wobei er in den Strom des Ausgangsmaterialsystems
aus der Rohrleitung 4 gelangt, der in den Reaktionsbehälter R
eingeführt wird.
Der andere
Anteil des Fluids aus dem Reaktionsbehälter R wird durch eine
Rohrleitung 7 einem Festbett-Neutralisationsturm N zugeführt.
Der Neutralisationsturm N ist mit einem Festbett aus wasserunlöslichen,
in Form von festen Teilchen vorliegenden Säureneutralisationsmittel
gefüllt. Die Drücke im Reaktionsbehälter
R und im Neutralisationsturm N werden mittels eines Drucksteuerventils
PCV gesteuert und auf gegebenen Werten
gehalten. Das dem Neutralisationsturm N entnommene Fluid
wird durch eine Rohrleitung 8 strömen gelassen, dann wird
der Druck des Fluids mittels des Ventils PCV vermindert,
und dann wird die Temperatur des Fluids, das dem Entspannungsturm
F zugeführt werden soll, mittels eines Wärmeaustauschers
C′ gesteuert. Aus dem Kopf des Entspannungsturms F wird
eine Kohlenwasserstoffmischung, die das nicht umgesetzte Isobutylen
enthält, durch eine Rohrleitung 9 entleert. Wenn die
Kohlenwasserstoffmischung wiederverwendet wird, wird sie
verflüssigt und mit dem Ausgangsmaterial Isobutylen in der Rohrleitung
1 vereinigt. Die MTBE enthaltende Mischung, die man
aus dem Boden des Entspannungsturms F erhält, wird entweder
einer Rohrleitung 12 entnommen oder
durch eine Rohrleitung 10 in die Destillationskolonne
D eingeführt. Das Fluid (azeotrope Gemisch),
das man aus dem Kopf der Destillationskolonne D entnimmt,
wird, wie vorstehend beschrieben, durch eine Rohrleitung 3
dem Ausgangsmaterialsystem zugeführt. Aus dem Boden der
Destillationskolonne D erhält man durch eine Rohrleitung 11 einen
hochreinen MTBE als Produkt.
Des weiteren kann die MTBE enthaltende Mischung, die man
durch die Rohrleitung 12 aus dem Boden des Entspannungsturms F
erhält, oder das Produkt MTBE, das man durch die Rohrleitung
11 erhält, in einem gegebenen Mengenverhältnis mit
einem Brennstoff für Verbrennungsmotoren, der durch eine Rohrleitung
13 oder 14 zugeführt wird, vermischt werden.
Die charakteristischen Merkmale des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden im folgenden anhand von Beispielen näher
erläutert.
Ein turmförmiger Reaktionsbehälter R wurde mit einem Festbett aus 30 l eines Katalysators
gefüllt (Kationenaustauscherharz vom Styroltyp, mittlerer
Korndurchmesser 0,5 mm, Amberlyst®15).
Ein Neutralisationsturm N
wurde mit einem Festbett aus 20 l Hydrotalcit (6 MgO · Al₂O₃ · CO₂ · 12 H₂O, mittlerer
Korndurchmesser 0,7 mm) gefüllt. Durch eine Rohrleitung 1
wurde Isobutylen (Reinheit: 99%) mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 105,0 kg/h, und durch eine Rohrleitung 2 wurde
Methylalkohol (Reinheit: 99%) mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 58,5 kg/h (1,83 kmol/h) zugeführt. Nicht umgesetztes
Isobutylen wurde zur Wiederverwendung durch eine Rohrleitung 9
mit einer Durchflußgeschwindigkeit von 28,3 kg/h in den Kreislauf
zurückgeführt, so daß die Durchflußgeschwindigkeit des
Isobutylens in der Rohrleitung 4 insgesamt 133,3 kg/h (2,38
kmol/h) betrug. Das Ausgangsmaterialsystem hatte eine Flüssigkeits-
Raumgeschwindigkeit von 10 h-1. Der Überdruck im System
wurde mittels eines Drucksteuerventils PVC auf 1,47 MPa
gehalten. Die vermischten Ausgangsmaterialien
Isobutylen und Methylalkohol wurden mit dem Fluid aus einer
Rückkreisrohrleitung 6 vereinigt, dann wurde die Mischung
durch eine Rohrleitung 5 dem Reaktionsbehälter R zugeführt. Die
Temperatur am Einlaß des Reaktionsbehälters R wurde mittels
eines Wärmeaustauschers H auf 50°C festgelegt. Die Durchflußgeschwindigkeit
des Fluids in der Rohrleitung 6 wurde
mittels einer Umwälzpumpe P so kontrolliert, daß sie das
7fache der Durchflußgeschwindigkeit des durch die Rohrleitung
4 zugeführten Ausgangsmaterialsystems betrug. Die Durchflußgeschwindigkeit
des Fluids aus dem Reaktionsbehälter R durch die
Rohrleitung 7 betrug 191,8 kg/h, das Fluid enthielt 85,2
Gew.-% MTBE, 14,0 Gew.-% nicht umgesetztes Isobutylen,
0,8 Gew.-% dimeres Isobutylen und 0% nicht umgesetzten
Methylalkohol, und die Säurekonzentration in diesem Fluid,
die durch IR- und/oder NMR-Spektrum festgestellt
werden kann,
betrug 3,5 · 10-4 Äquivalente pro Liter. Das Fluid wurde durch
die Rohrleitung 7 in den Neutralisationsturm N und weiter
bei Normaldruck durch die Rohrleitung 8 in den Entspannungsturm
F strömen gelassen. Nicht umgesetztes Isobutylen wurde
aus dem Kopf des Entspannungsturms F schnell abgedampft und
durch die Rohrleitung 9 der Leitung des Ausgangsmaterials Isobutylen
zugeführt. Aus dem Boden des Entspannungsturms F
wurde eine MTBE in einer Reinheit von 99,1% enthaltende
Mischung mit einer Durchflußgeschwindigkeit von 160 kg/h
erhalten. In dem Produkt war dimeres Isobutylen als Verunreinigung
enthalten, und die Säurekonzentration war sehr
niedrig und betrug 1,4 · 10-7 Äquivalente pro Liter.
Ein turmförmiger Reaktionsbehälter R wurde mit einem Festbett aus 30 l eines Katalysators
(Kationenaustauscherharz vom Styroltyp, mittlerer Korndurchmesser
0,5 mm, Amberlyst®15)
gefüllt. Ein Neutralisationsturm N
wurde mit einem Festbett aus 20 l Hydrotalcit (6 MgO · Al₂O₃ · CO₂ · 12 H₂O, mittlerer
Korndurchmesser 0,7 mm) gefüllt. Durch eine Rohrleitung
1 wurde Isobutylen (Reinheit: 99%) mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 60,7 kg/h, und durch eine Rohrleitung
2 wurde Methylalkohol (Reinheit: 99%) mit einer
Durchflußgeschwindigkeit von 35,2 kg/h zugeführt. Das nicht
umgesetzte Isobutylen und das azeotrope Gemisch wurden zur
Wiederverwendung durch die Rohrleitungen 9 bzw. 3 in den
Kreislauf zurückgeführt. Auf diese Weise ergaben sich
folgende Durchflußgeschwindigkeiten durch die Rohrleitung 4:
62,2 kg/h (1,11 kmol/h) für Isobutylen, 46,1 kg/h (1,44
kmol/h) für Methylalkohol und 49,3 kg/h für MTBE. Die Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit
in dem Reaktionssystem betrug
7,7 h-1, und der Überdruck im System wurde mittels des Drucksteuerventils
PVC auf 1,47 MPa
gehalten. Das Gemisch aus Isobutylen, Methylalkohol und
MTBE wurde mit dem Fluid aus der Rohrleitung 6 vereinigt,
und das vereinigte Fluid wurde durch die Rohrleitung 5 in
den Reaktionsbehälter R eingeführt. Die Temperatur am Einlaß
des Reaktionsbehälters R wurde mittels eines Wärmeaustauschers
H kontrolliert und auf 50°C gehalten, und die Durchflußgeschwindigkeit
des Fluids, das durch die Rohrleitung 6
strömen gelassen wurde, wurde mittels der Umwälzpumpe P
so eingestellt, daß sie das 7fache der Durchflußgeschwindigkeit
des Fluids betrug, das durch die Rohrleitung 7 strömen
gelassen wurde (dies entspricht der Summe der Ausgangsmaterialien
Isobutylen, Methylalkohol und MTBE). Die Durchflußgeschwindigkeit
des dem Reaktionsbehälter R entnommenen Fluids durch
die Rohrleitung 7 betrug 157,4 kg/h, und das Fluid enthielt
1,0 Gew.-% Isobutylen, 7,4 Gew.-% Methylalkohol und 91,6
Gew.-% MTBE. Das Fluid, das durch die Rohrleitung 7
geströmt war, wurde dem Neutralisationsturm N zugeführt, und dann
wurde das aus dem Neutralisationsturm N ausströmende Fluid durch die Rohrleitung
8 unter Normaldruck in den Entspannungsturm F eingeleitet.
Ein größerer Anteil des Isobutylens wurde in Form
eines gasförmigen Fluids mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 1,5 kg/h aus dem Kopf des Entspannungsturms F entfernt
und durch die Rohrleitung 9 mit dem Isobutylen in der
Isobutylen-Ausgangsmaterialleitung vereinigt. Aus dem Boden des
Entspannungsturm F wurden 154,3 kg/h einer Flüssigkeit
erhalten, die 93,5 Gew.-% MTBE enthielt und dann durch die
Rohrleitung 10 in die Destillationskolonne D eingeleitet wurde.
Aus dem Kopf der Destillationskolonne D wurden 58,3 kg/h
eines azeotropen Gemischs aus MTBE und Methylalkohol entnommen,
das dann durch die Rohrleitung 3 der Ausgangsmaterialleitung
zugeführt wurde. Aus dem Boden der Destillationskolonne
D wurden 95,7 kg/h MTBE mit einer Reinheit von
99,5 Gew.-% entnommen, wobei der Ether nur mit Methylalkohol
verunreinigt war.
Styrol wurde mit etwa 12% Divinylbenzol polymerisiert,
und dann wurde das Produkt sulfoniert, wobei man einen
Katalysator erhielt, dessen Teilchen durch Siebe mit
einer lichten Maschenweite zwischen 0,84 mm und
0,30 mm hindurchgingen. 30 l dieses Katalysators
wurden als Kationenaustauscherharz-Festbett
in den turmförmigen Reaktionsbehälter
R eingefüllt. Eine C₄-Fraktion,
die 40% Isobutylen enthielt, wurde mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 189,2 kg/h durch die Rohrleitung 1 zugeführt,
während Methylalkohol mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 43,4 kg/h durch die Rohrleitung 2 zugeführt
wurde. Ein azeotropes Gemisch wurde zur Wiederverwendung
durch die Rohrleitung 3 in den Kreislauf zurückgeführt. Die
Durchflußgeschwindigkeit der Materialien in der Rohrleitung
4 betrug 189,2 kg/h für die C₄-Fraktion (1,35 kmol/h für
Isobutylen), 46,0 kg/h (1,44 kmol/h) für Methylalkohol und
15,0 kg/h für MTBE. Die Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit des
Fluids in der Rohrleitung 4 betrug 13,3 h-1. Die Temperatur
am Einlaß des Reaktionsbehälters R wurde mittels des Wärmeaustauschers
H gesteuert und auf 60°C gehalten, wobei sonst
die gleichen Bedingungen herrschten wie in Beispiel 2 beschrieben.
Die Durchflußgeschwindigkeit des Fluids aus dem
Reaktionsbehälter R durch die Rohrleitung 7 betrug 250,2 kg/h,
und das Fluid enthielt 45,5 Gew.-% der C₄-Fraktion (in der
0,4% Isobutylen enthalten war), 1,2 Gew.-% Methylalkohol,
0,1 Gew.-% dimeres Isobutylen und 53,2 Gew.-% MTBE. Aus
dem Kopf des Entspannungsturms F wurden pro Stunde 113,9
kg der C₄-Fraktion abgetrennt. Aus dem Boden des Entspannungsturms
F erhielt man pro Stunde 139,7 kg einer Flüssigkeit,
die 93,1 Gew.-% MTBE enthielt und dann in die Destillationskolonne
D eingeführt wurde. Aus dem Kopf der Destillationskolonne
D wurde ein azeotropes Gemisch von MTBE und Methylalkohol
mit einer Durchflußgeschwindigkeit von 17,6 kg/h entnommen
und durch die Rohrleitung 3 in die Ausgangsmaterialleitung eingeleitet.
Aus dem Boden der Destillationskolonne D erhielt man
mit einer Durchflußgeschwindigkeit von 118,7 kg/h MTBE in
einer Reinheit von 99,4 Gew.-%, worin 0,4 Gew.-% Methylalkohol
und 0,2 Gew.-% dimeres Isobutylen als Verunreinigungen
enthalten waren.
Das in Beispiel 3 beschriebene Verfahren wurde befolgt,
jedoch wurde der Neutralisationsturm N nicht verwendet. Bei
diesem modifizierten Beispiel kam es in der Destillationskolonne D
zu einer beträchtlichen Zersetzung des MTBE, und man erhielt
den MTBE mit der niedrigen Durchflußgeschwindigkeit von
31,3 kg/h aus dem Boden der Destillationskolonne D.
Claims (6)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Methyl-t-butylether
durch Umsetzung von Methylalkohol und Isobutylen, indem
man
- (A) Methylalkohol und einen isobutylenhaltigen Kohlenwasserstoff bei 0°C bis 100°C und einem Druck zwischen 0,10 MPa und 5,07 MPa mit einer Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit zwischen 0,1 h-1 und 50 h-1 kontinuierlich durch ein Festbett strömen läßt, das mit stark sauren Kationenaustauscherharzteilchen mit einem mittleren Korndurchmesser zwischen 0,2 mm und 10 mm gefüllt ist, wobei man das Molverhältnis des Methylalkohols zum Isobutylen in der umzusetzenden Mischung zwischen 0,6 : 1 und 1,4 : 1 wählt, und gegebenenfalls
- (B) die Methyl-t-butylether enthaltende umgesetzte Mischung mittels einer Mehrstufen-Destillationskolonne destilliert und aus dem Boden der Destillationskolonne Methyl-t-butylether abzieht,
dadurch gekennzeichnet, daß das aus Stufe (A) ausströmende Reaktionsgemisch
in zwei Anteile aufgetrennt wird, wobei man
- (C) einen dieser Anteile bei 0°C bis 100°C durch ein darauffolgendes Festbett strömen läßt, das mit einem wasserunlöslichen, in Form von festen Teilchen mit einem mittleren Korndurchmesser zwischen 0,1 mm und 10 mm vorliegenden Säureneutralisationsmittel, das eine Säureneutralisationskapazität von mehr als 1,0 mmol/g hat, gefüllt ist, und
- (D) den anderen Anteil zu Stufe (A) zurückführt,
wobei man in Stufe (D) je Gewichtsteil des Stufe (C) zugeführten
einen Anteils 3 bis 15 Gewichtsteile des anderen Anteils
zu Stufe (A) zurückführt,
und daß man ferner
und daß man ferner
- (E) in an sich bekannter Weise das aus Stufe (C) ausströmende Reaktionsgemisch in einen Entspannungsturm einführt, wobei nicht umgesetzter Kohlenwasserstoff durch schnelles Verdampfen entfernt und gegebenenfalls zu Stufe (A) zurückgeführt wird und aus dem Boden des Entspannungsturms eine Methyl-t-butylether enthaltende Mischung erhalten wird,
und gegebenenfalls Stufe (B) durchführt, indem man dieser Stufe
die Methyl-t-butylether enthaltende Mischung zuführt, wobei
man
- (F) aus dem Kopf der Destillationskolonne ein azeotropes Gemisch aus Methylalkohol und Methyl-t-butylether entfernt und zur Wiederverwendung zu Stufe (A) zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Säureneutralisationsmittel ein Hydrotalcit ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydrotalcit ein Molverhältnis Magnesium : Aluminium von
1 : 1 bis 10 : 1 aufweist.
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