DE2433967A1 - Verfahren zur umsetzung von stickoxyd mit wasserstoff - Google Patents
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Description
DR. MÜLLER-BORE · DIPL.-ING. GROENING
DIPL.-CHEM. DR. DEUFEL · DIPL.-CHEM. DR. SCHÖN
DIPL.-PHYS. HERTEL
P A TE N T AN AVAL T E
S/I 10-123
INVENTA AG für Forschung und Patentverwertung Zürich,
Zürich / Schweiz
Verfahren zur Umsetzung von Stickoxyd mit Wasserstoff
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umsetzung von Stickoxyd mit Wasserstoff.
Die Umsetzung von NO mit Hp in saurer Lösung in Gegenwart von
Edelmetallkatalysatoren wird zur Herstellung von Hydroxylaminsalzen durchgeführt. Die Wahl eines geeigneten Katalysators
ist Voraussetzung, wobei neben einer hohen Umsatzaktivität auch eine selektive Hydrierung des NO zu Hydroxylamin erforderlich
ist.
Die wirtschaftliche Durchführung der Reaktion zur Herstellung von Hydroxylaminsalzen, die zum Beispiel als Ausgangsprodukte
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für die technisch wichtige Caprolactamsynthese dienen, kann unter anderem in Blasensäulen realisiert werden. Dabei bietet
bei Verwendung einer geeigneten Vorrichtung zur Verteilung der Gase in der Flüssigkeit die Erzeugung einer den aufsteigenden
Blasen entgegengerichteten Flüssigkeitsströmung folgende Vorteile:
1) Die Möglichkeit zur Abführung der Reaktionswärme ausserhalb des Reaktionsraumes durch einfach gestaltete Kühlvorrichtungen
und
2) die Erhöhung der Verweilzeit der Gasblasen im Reaktionsraum mit damit verbundenem höherem Stoffübergang.
Bei kontinuierlicher Durchführung der Reaktion in einer Gegenstromblasensäule
stellen sich, sofern man wirtschaftlich tragbare Raumzeitausbeuten erreichen will, ungenügende Umsätze
des NO-Gases ein. Man kann durch Anwendung eines Gaskreislaufes die umgesetzte NO-Menge erhöhen.
Vollständige Umsätze lassen sich jeäoch damit nicht erzielen,
da das Rezirkulationsverhältnis Kreislaufgasmenge:Kopfgasmenge
nicht beliebig gesteigert werden kann. Grund hierfür sind die während der Reaktion entstehenden gasförmigen Nebenprodukte
und vor allem die bei industriellen Ausführungen in den Einsatzgasen
vorhandenen inerten Bestandteile, welche als Abgas entfernt werden müssen und dabei NO-Gas austragen.
Es wurde gefunden, dass bei Anwendung einer Gegenstromblasensäule
beim Überschreiten bestimmter Flüssigkeitsbelastungen Gas mit der Flüssigkeit aus dem Reaktionsraum ausgetragen wird.
Die Analyse zeigt, dass dieses Gas praktisch kein NO mehr enthält, was überraschend ist.
Demgemäss betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
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Umsetzung von Stickstoffoxyd mit Wasserstoff in Gegenwart
von Edelmetailkatalysatoren, die in einer sauren Flüssigkeit
suspendiert sind, unter Verwendung einer Gegenstromblasensäule mit Gaskreislauf, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
man das zur Austragung der mit dem NO und dem Wasserstoff eingeführten und während der Umsetzung aus Nebenreaktionen
entstehenden Inertgase aus dem Reaktionssystem abzuführenden
Abgas durch Abscheidung von Gas aus dem den Blasen gegenströmenden Medium nach Austritt desselben aus der Blasensäule erzeugt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform erzeugt man das abzuscheidende
Abgas durch Flüssigkeitsbelastungen von 80 bis 350 m^/ii^
In vorteilhafter Weise entzieht man nur einen Anteil des abgeschiedenen
Gases als Abgas und leitet den Rest in den Gaskreislauf zurück.
Unter Ausnützung dieses Sachverhaltes wurde mit einer Apparatur
gemäss Figur 1, bestehend aus Gegenstromblasensäule mit Gaskreislauf,
bei der katalytischen Hydrierung von NO eine- Flüssigkeitsbelastung eingestellt, die mindestens eine der den auszutragenden
Inertbestandteilen entsprechende Gasmenge mitriss, und nach dem Abtrennen des Gases von der Flüssigkeit dasselbe
als Abgas ausgetragen. Das NO-frei abgegebene Abgas ermöglicht einen vollständigen NO-Umsatz, was einen technischen Fortschritt
bedeutet.
Bei einer Apparatur, die nach dem beschriebenen Prinzip betrieben wird, erreicht man den tiefsten spezifischen Verbrauch an
NO pro erzeugter Hydroxylaminmenge.
Neben diesem ökonomisch günstigen Aspekt ergibt sich ein weiterer
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Vorzug des "beschriebenen Prinzips dadurch, dass aus einem NO
mit H2 umsetzenden Prozess ein Abgas erhalten werden kann,
das NO-frei ist und keine aufwendigen Behandlungen vor der Abgabe an die Atmosphäre erfahren muss.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verfährt
man derart, dass man das Gasgemisch in der Gegenstromblasensäule durch Einstellung des Flüssigkeitsstromes derart
auftrennt, dass am oberen Ende der Säule als Kopfgas ein Gemisch
von Hp und Inertgas mit verhältnismässig hohem NO-Gehalt
entsteht, und dass zusammen mit der Flüssigkeit am unteren Ende der Gegenstromblasensäule praktisch NO-freies
Gasgemisch entsteht, und dass man das unten entzogene Gasgemisch von der Suspension abtrennt und diesen Gasgemischstrom
aufteilt in
a) einen Teil, den man wieder in den Gaskreislauf zurückführt,
und
b) in Abgas, welches mengenmässig so eingestellt wird, dass die mit den Frischgasen eingeführten oder bei Nebenreaktionen
gebildeten Inertgase ausgetragen werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren soll anhand der Figur 1 erklärt
werden. In der Gegenstromblasensäule 4 wird ein Flüssigkeitsstrom erzeugt, welcher in Pfeilrichtung von oben nach
unten, dann durch die Leitung 7> den Gasabscheider 6, durch die Leitung 14 und die Pumpe 5 und zurück an das obere Ende
der Gegenstromblasensäule 4 geführt wird. Ein Teil der Flüssigkeit, welche neben.dem suspendierten Katalysator das gewünschte
Endprodukt (etwa Hydroxylaminsalz) und gegebenenfalls Nebenprodukt
(wie Ammoniumsalz) enthält, wird durch die Leitung abgelassen und durch eine entsprechende Menge frischer Flüssigkeit
über die Leitung 11 ersetzt.
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Andererseits strömt über die Leitung 3 in das untere Ende der Geganstromblasensäule ein Gasgemisch ein, welches aus NO,
H2 und Inertgasen besteht (letztere werden zum Teil zuvor
eingebracht, wie Stickstoff, zum Teil entstehen sie während der Reaktion, wie Lachgas). Nun wird die Geschwindigkeit
der Flüssigkeitsströmung so eingestellt, dass grössere Blasen langsam aufsteigen und sich deren Inhalt am Kopf der Säule 4
ansammelt, während kleinere Blasen von der Strömung im unteren Teil der Säule festgehalten bzw. wieder in den unteren
Teil zurückgeholtwerden. In überraschender Weise sammelt sich auf diese Weise am unteren Teil der Säule ein Gasgemisch an,
das praktisch absolut frei ist von Stickoxyd, während das Stickoxyd selbst zusammen mit einem Teil des Wasserstoffes
und des Inertgases aufgteigt und, sofern es nicht durch
den in der Flüssigkeit suspendierten Katalysator zum Endprodukt reagiert hat, sich als Kopfgas am Kopf der Säule ansammelt,
und zwar zusammen mit Teilen der übrigen Komponenten des Gasgemisches, aä>so mit einem Teil des Wasserstoffes und
der Inertgase.
Das im unteren Teil der Säule angesammelte Gas wird von dem erwähnten Flüssigkeitsstrom über die Leitung 7 in den Gasabscheider
6 mitgerissen. Die Konstruktion des Gasabscheiders wird jeweils den in der Praxis auftretenden Problemen, etwa
hoher Schaumbildung, angepasst, was auf übliche Weise geschieht. In 6 wird das Gas von der Flüssigkeit abgetrennt
und durch die Leitung 8 in die Leitung 9 geleitet. Ein Teil dieses Gases (ca. 10 bis 80 Massen-%) entweicht, meist über
ein Druckhalteventil, durch die Leitung 10, während der Rest durch die Leitung 9 nach unten dann durch die Leitung 13,
den Gaskreislaufkompressor 2 und die Leitung 3 zurück in die Blasensäule 4 fliesst. Die Flüssigkeitsbelastung wird
derart eingestellt, dass die im Gasabscheider 6 abgetrennte Gasmenge grosser ist als die in 10 abgelassene.
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Das Kopf gas, das einen NO-Gehalt von ca. 5 bis 15 Volumen-?6
aufweist, entweicht über die Leitung 15 nach oben und wird zusammen mit dem aus der Leitung 9 strömenden Gas über die
Leitungen 13 und 3 dem Kreislauf zugeführt.
Die Einschaltung des Kreislaufzweiges 6-8-9 ist neu. Dadurch wird verhindert, dass das NO-haltige Kopfgas über die Leitung
15-S-10 ungenutzt ins Freie gelangen kann. In der Leitung 9 strömt nämlich NO-freies Gas von oben nach unten, was den
Aufstieg des NO verhindert. Dadurch wird, bei voller Gewährleistung des Druckausgleichs im System, erstens die Ausbeute
an umgesetztem NO verbessert und zweitens eine Umweltverschmutzung durch NO vermieden, was einen bedeutenden technischen
Fortschritt bedeutet.
In den Gaskreislaufteil 13-2-3 wird ein frisches NO/EU-Gemisch
in der üblichen technischen Reinheit über die Leitung 1 aufgenommen
und in die Blasensäule eingeführt. Es entspricht mengenmässig annähernd denjenigen Teilen, die im Reaktionsraum umgesetzt
werden, wobei die Teile hinzukommen, die zur Austragung des
inerten Gasbestandteile über die Leitung 10 abgeführt werden.
Die Vorteile des beschriebenen Prinzips gegenüber der üblichen Schaltung einer Gegenstromblasensäule mit Gaskreislauf, die das
Abgas am Kopf der Säule entnimmt, sollen anhand von folgenden Beispielen erläutert werden.
Nachfolgend steht "N" für "normal", d.h. Bedingungen, die bei 760 Torr und 00C vorherrschen.
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In einer Apparatur gemäss Figur 1 werden über die Leitung 1 7,018 Nnr5 H2, 3,793 Nnr5 NO und 0,789 Nm3 Inertgase, zusammen
mit dem aus der Leitung 13 einströmenden Kreislaufgas stündlich
auf die Saugseite des Gaskreislaufkompressors 2 über die Leitung 3 der Gegenstromblasensäule 4 zugeführt. Letztere
ist zum grössten Teil (4/5 ihrer Höhe) mit einer der bekannten sauren Katalyaatorsuspensionen aufgefüllt. Diese Suspension
ihrerseits zirkuliert in Pfeilrichtung der. Blasensäule 4 von oben nach unten, dann durch die Leitung 7 und den Gasabscheider
(bzw. eines der üblichen Gasabscheidersysteme) 6 und über die Leitung 14 und die Pumpe 5 zurück in die Blasensäule 4. Ein
geringer, dem umgesetzten NO plus Hp entsprechender Teil der
Endprodukt enthaltenden Flüssigkeit wird über die Leitung abgezogen, wobei eine entsprechende Menge an frischer Katalysatorsuspension
über die Leitung 11 dem Flüssigkeitskreislauf zugeführt wird. Die Menge dieser Katalysator suspension wird mit
der Pumpe 5 so eingestellt, dass sich in der Blasensäule eine
•2 ρ
Flüssigkeitsbelastung von 250 nr/m -Stunde ergibt. Die über
den Gasabscheider 6 vom Flüssigkeitsstrom abgetrennte Gasmenge (6 Nm /Stunde) wird über die Leitung 8 zum grösseren
Teil über die Leitungen 9 und 13 auf die Saugseite des Gaskreislaufkompressors 2 geleitet und zum kleineren Teil
(1,91 β Nm3/Stunde) durch die Leitung 10 als Abgas abgeführt.
Das Abgas war NO-frei, entsprechend einem NO-Umsatz von 100 %.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
Unter analogen Bedingungen bezüglich der zugeführten Gasmengen und des Flüssigkeitskreislaufs wird wie in Beispiel 1
in einer Apparatur gemäss Figur 1, die jedoch ohne Gasabscheider 6 und Leitung 8 zur Abtrennung des mitgerissenen
Gases betrieben wird, das Abgas direkt als Anteil des Kopf-
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gases in der Leitung 15 über die Leitung 10 in einer Menge
von 2,691 Nm^/Stunde abgeführt.
Der NO-Gehalt des Abgases beträgt 11,3 Volumen-^, entsprechend
0,303 Nm'/Stunde. Der NO-Umsetzungsgrad ist 92 %.
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Claims (3)
- _ 9 Patentansprüche(\J. Verfahren zur Umsetzung von Stickstoffoxyd mit Wasserstoff in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren, die in einer sauren Flüssigkeit suspendiert sind, unter Verwendung einer Gegenstromblasensäule mit Gaskreislauf, dadurch gekennzeichnet, dass man das zur Austragung der mit dem NO und dem H2 eingeführten und während der Umsetzung aus Nebenreaktionen entstehenden Inertgase aus dem Reaktionssystem abzuführende Abgas durch Abscheidung von Gas aus dem den Blasen gegenströmenden . Medium nach Austritt desselben aus der Blasensäule erzeugt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gasgemisch in der Gegenstromblasensäule durch Einstellung des Flüssigkeitsstromes derart auftreiint, dass am oberen Ende der Säule als Kopfgas ein Gemisch von Wasserstoff und Inertgas mit verhältnimmässig hohem NO-Gehalt entsteht, und dass zusammen mit der Flüssigkeit am unteren Ende der Gegenstromblasensäule praktisch NO-freies Gasgemisch entsteht, und dass man das unten entzogene Gasgemisch von der Suspension abtrennt und diesen Gasgemischstrom aufteilt in:a) einen Teil, den man wieder in den Gaskreislauf zurückführt, undb) in Abgas, welches mengenmässig so eingestellt wird, dass die mit den Frischgasen eingeführten oder bei Nebenreaktionen gebildeten Inertgase ausgetragen werden.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das abzuscheidende Abgas durch Flüssigkeitsbelastungen von 80 bis 350 m /m -Stunde erzeugt.5 09807/0750/οLeerseite
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