DE1279009B - Verfahren zur Abtrennung von Adipinsaeuredinitril - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von AdipinsaeuredinitrilInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Mjsi^oeschrift
Int. Cl.:
Deutsche KI.;
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
C07c
B 014
12o-U
12a-5
12e-3/01
12e-3/01
P 12 79 009.9-42 (J 26380)
12. August 1964
Auslegetag: 3. Oktober 1968
, Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Abtrennung von Adipinsäuredinitril aus dem Dampfgemisch der Umsetzung von Adipinsäure mit Ammoniak
bei hoher Temperatur.
Adipinsäuredinitril kann durch Überleiten einer Mischung aus Adipinsäuredampf und Ammoniakgas
über einen geeigneten Katalysator bei hoher Temperatur, beispielsweise bei einer Temperatur von 350
bis 400° C, hergestellt werden. Es ist üblich, hierbei einen Ammoniaküberschuß zu verwenden, um die
maximale Umsetzung von Adipinsäure sicherzustellen. Das Reaktionsprodukt besteht dann normalerweise
aus einem Dampfgemisch von Adipinsäuredinitril, Wasser und überschüssigem Ammoniak zusammen
mit Nebenprodukten. Es war bisher üblich, dieses Gemisch durch einen Kühler zu leiten, in dem
seine Temperatur auf etwa 50° C herabgesetzt wird, wodurch Adipinsäuredinitril, Wasser sowie die
Hauptmenge der Nebenprodukte als Flüssigkeit auskondensiert wird, während das überschüssige Am- ao
moniak den Kühler als Dampf verläßt und anschließend in Wasser absorbiert wird.
Das flüssige Kondensat trennt sich in zwei Phasen, nämlich eine wäßrige, im wesentlichen aus einer Lösung
von etwa 5 bis 10 °/o Adipinsäuredinitril in Wasser bestehenden Phase und eine im wesentlichen aus
Adipinsäuredinitril und Nebenprodukten mit einem Gehalt an etwa 10% gelöstem Wasser bestehenden
ölphase. Die zwei Phasen werden voneinander getrennt. Da nur ein geringer Unterschied zwischen der
Dichte der beiden Phasen besteht, ist ihre Trennung schwierig. Das Adipinsäuredinitril wird dann durch
getrennt erfolgende Destillation jeder der beiden Phasen erhalten. Auf Grund des niedrigen Gehaltes
an Adipinsäuredinitril (zwischen 5 und 10%) der wäßrigen Phase muß ein verhältnismäßig hoher Betrag
an Wärmeenergie aufgewendet werden, um das darin gelöste Dinitril nach vorherigem Abdestillieren
des Wassers zu isolieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Abtrennung von Adipinsäuredinitril aus dem Dampfgemisch der
Umsetzung von Adipinsäure mit Ammoniak bei hoher Temperatur ist dadurch gekennzeichnet, daß
man das Gemisch, dessen Temperatur nicht wesentlich unter der Umsetzungstemperatur liegt, dem unteren
Teil einer Fraktionierkolonne zufuhrt, Wasser oder eine wäßrige Ammoniaklösung vom Kopf der
Kolonne dem aufsteigenden Dampfgemisch entgegenführt und das flüssige Dinitril als Bodenprodukt der
Kolonne erhält, während am Kopf der Kolonne ein Gemisch aus Wasser- und Ammoniakdampf abzieht.
Verfahren zur Abtrennung von
Adipinsäuredinitril
Adipinsäuredinitril
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
8000 München 5, Müllerstr. 31
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
8000 München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
John Derek Rushton,
Richard Anthony Williams,
Blackley, Manchester (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 15. August 1963 (32 345),
vom 27. Juli 1964
Großbritannien vom 15. August 1963 (32 345),
vom 27. Juli 1964
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren darf das Dampfgemisch aus Adipinsäuredinitril, Wasser, Ammoniak
und Nebenprodukten, das dem unteren Teil der Fraktionierkolonne zugeführt wird, keine wesentlich
geringere Temperatur als die, bei der die Umsetzung durchgeführt worden ist, besitzen. Die durch
die Kolonne aufsteigenden heißen Dämpfe treffen auf das durch die Kolonne absteigende vergleichsweise
kühle Wasser bzw. wäßrige Ammoniak.
Infolge des Wärmeaustausches zwischen der flüssigen und der Dampfphase wird Dinitril kondensiert,
während die absteigende wäßrige Phase verdampft und ein Gemisch aus Wasserdampf und Ammoniakgas
am Kopf der Kolonne austritt. Die am Boden der Kolonne anfallende homogene Flüssigkeit besteht im
wesentlichen aus Adipinsäuredinitril mit einem Gehalt von 4 bis 8% organischen Nebenprodukten und
sehr wenig Wasser.
Durch Kondensieren des Gemisches aus Wasserdampf und Ammoniakgas, welches am Kopf der
Fraktionierkolonne austritt, wird wäßriges Ammoniak erhalten, welches gegebenenfalls dem oberen
Teil der Fraktionierkolonne mit oder ohne Zusatz von Wasser wieder zugeleitet werden kann. Als andere
Möglichkeit kann Wasser allein an Stelle von wäßrigem Ammoniak der Kolonne zugeführt wer-
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den. Wenn nur ein Teil des Kopfkondensates der Fraktionierkolonne wieder zugeführt wird, kann die
verbleibende wäßrige Ammoniaklösung zur Gewinnung von Ammoniak verwendet werden. Die Menge
an Wasser oder wäßriger Ammoniaklösung, welche der.Kolonne zugeführt wird, hängt von der Temperatur
des am Böden der Kolonne-eingeführten Dampf gemisches;; ab, und es ist zweckmäßig, .die Zufuhr
mit Hilfe eines geeigneten Systerpr von, temperaturgesteuerten
Ventilen einzustellen.1" Im allgemeinen
ist die Kondensation des Dinitrils der Kolonne im wesentlichen vollständig, und es verläßt sehr
wenig Dinitril zusammen mit dem Wasser- und
Änünöniäkdämpf' die "Kolonoe." *
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in jeder geeigneten Fraktionierkolonne .durchgeführt werden.
Es ist jedoch zweckmäßig^ eine mit Ventilen versehene
obödige Kolonne von etwa 4 ώ Höhe zu verwenden.
Das zu trennende Dampfgemisch wird zweci£mäBig~"mir eiffef Temperatur "von -300-bis
400° C, vorzugsweise von etwa 350° G, dem unteren Teil der Kolonne und Wasser bzw. wäßrige AmmomäMÖsüng*mit
einer Temperatur von etwa 50° C dem Kopf der Kolonne zugeführt. Unter diesen Bedingungen
besitzt das am Boden der Kolonne abgezogene flüssige Kondensat eine Temperatur von etwa
180 bis 2500C und das am Kopf der Kolonne austretende
Gemisch aus Wasserdampf und Ammoniakgas eine Temperatur ..von etwa 70 bis 800C. Dieses
Kopfprodukt enthält im allgemeinen eine zu vernachlässigende Menge Adipinsäuredinitril (weniger als
0,1 %), es kann jedoch eine geringe Menge niedriger siedender Nebenprodukte, z. B. Cyclopentanon, enthalten.
Die wäßrige Ammoniaklösung, welche durch Kondensieren des Köpfprpduktes erhalten wird, Hat
im allgemeinen eine Studie von annähernd 20%.
Im Vergleich bisher verwendeten vergleichbaren Verfahren bietet die erfindungsgemäße Arbeitsweise
ejne-Rejhe von Vorteilen. So wird, das Adipinsäuredinitril
als homogene Fraktion mit niedrigem Wasser gehalt statt in zwei Phasen, von denen eine hauptsächlich
wäßrig'ist lind die andere eine bedeutende
Wassermenge enthält, erhalten. Die schwierige Trennung von zwei Phasen wird daher vermieden, und
die Notwendigkeit der Trennung des Adipinsäuredinitrils von Wasser in jeder der Phasen durch Destillation
entfällt ebenfalls, womit bedeutende Einsparungen hinsichtlich-der erforderlichen Wärmeenergie
erzielt werden. p
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird an Hand'des folgenden
Beispiels näher erläutert. ' ' .. ' .
Es wurde'durch Überleiten von 771,1 kg Adipinsäuredampf
und 816,5 kg Ammoniakgas je Stunde
über einen Dehydratisierungskatalysator ein Dampfgemisch, bestehend aus Adipinsäuredinitril, Ams5
moniak, Wasser und etwa -4 bis 8% organischen '-''■ Nebenprodukten, hergestellt'und dem unteren Teil
einer Fraktionierkolonne mit einer Temperatur von etwa 350° C zugeführt. -■■""■
Diese Kolonne enthielt sechs in einem Abstand von 45,7 cm voneinander entfernte, mit Ventilen ver-
- sehene Böden und besaß einen Durchmesser von
0,61 m und eine Höhe von 4 m. Am Kopf der Kolonne befanden sich ein Rückflußkühler und eine
Ableitung für das Destillat zu einem Sammelbehälter.
Die Betriebsbedingungen waren folgende: ;
Dampfbeschickung der Kolonne 1587,6 kg/Stunde
Rückfluß zur Kolonne 408,23 bis 498,95 kg/Stunde
Bodenprodukt der Kolonne 544,31 bis 589,67 kg/Stunde
Anfall ad 16- bis 17%igem Ammoniak 362,87 bis 408,23 kg/Stunde
Temperatur am Boden der Kolonne 235 bis 245° C
Temperatur am Kopf der Kolonne kurz vor dem Kühler .. 75 bis 80° C
Temperatur des Rückflusses 60° G
Analysenwerte
Wasser im Bodenprodukt , 0,2 bis
NH3 im Bodenprodukt 0,03 bis
Adipinsäuredinitril im Bodenprodukt 92 bis 95 Gewichtsprozent
Adipinsäuredinitril im Destillat 0,02 bis 0,12 Gewichtsprozent
Ammoniak in Destillat und Rückfluß , 16 bis 17 Gewichtsprozent
0,5 Gewichtsprozent
0,10 Gewichtsprozent
0,10 Gewichtsprozent
Claims (3)
1. Verfahren zur Abtrennung von Adipinsäure-. dinitril aus dem Dampfgemisch der Umsetzung
von Adipinsäure mit Ammoniak bei hoher Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch, dessen Temperatur nicht
wesentlich unter der Umsetzungstemperatur 60 liegt, dem unteren Teil einer Fraktionierkolonne
zuführt, Wasser oder eine wäßrige Ammoniaklösung vom Kopf der Kolonne dem
aufsteigenden Dampfgemisch entgegenführt und das flüssige Dinitril als Bodenprodukt der Ko- 65
lonne erhält, während am Kopf der Kolonne ein Gemisch aus Wasser- und Ammoniakdampf abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu trennende Dampfgemisch
dem unteren Teil der Fraktionierkolonne mit einer Temperatur von'300 bis 4000C, vorzugsweise
350° C, und das Wasser oder wäßrige Ammoniak dem Kolonnenkopf mit einer Temperatur
von etwa 50° C zuführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das durch Kondensation
der aus dem Kopf der Kolonne austretenden Dämpfe erhaltene wäßrige Ammoniak wieder
zum Kopf der Kolonne zurückführt.
809 619/588 9.68 ® Bundesdruckeiei Berlin
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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