DE2430724A1 - Kernreaktoranlage - Google Patents
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- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
•2A30724
KRAF-I1WERK UNION AKTIENGESELLSCHAFT Erlangen, den
Werner-von-Siemens-Str.
VPA 74/9422 Sm/Hgr
Kernreaktoranlage
Die Erfindung betrifft eine Kernreaktoranlage mit einer Sicherheitshülle und einer aus dieser ins Freie führenden
Frischdampfleitung, die ein Schnellschlußventil mit einem dem Querschnitt der Frischdampfleitung entsprechenden Durchlaßquerschnitt
und mit einem Ventilteller aufweist, der auf Grund eines Lecks in der Frischdampfleitung druckmittelbetätigt
geschlossen wird.
Das Schnellschlußventil gestattet ein schnelles Schließen der Frischdampfleitung, insbesondere dann, wenn auf Grund
eines Lecks die Gefahr besteht, daß Dampf ins Freie gelangen kann, der infolge einer Störung möglicherweise radioaktiv
verseucht ist. Das Schließen bedeutet aber notwendigerweise auch, daß die Kühlung der Kernreaktoranlage, nämlich der
Energietransport in Form des Dampfstromes, unterbrochen
wird. Daraus ergeben sich Probleme, weil es auch bei einer Schnellabschaltung des Kernreaktors nicht immer möglich ist,
die Energieerzeugung schnell genug abzusenken, damit vor allem der Druck bei der Dampferzeugung in zulässigen Grenzen
bleibt. Für diese Probleme sucht die Erfindung eine Lösung in Form einer Ventilkombination, die als Absperrventil
und Sicherheitsventil zugleich dienen soll.
Erfindungsgemäß ist dem Ventilteller ein druckabhängig wirkender Öffnungsmechanismus zugeordnet, der bei einem höheren
Druck als dem Betriebsdruck der Frischdampfleitung öffnet, jedoch höchstens den halben Durchlaßquerschnitt freigibt.
Damit'ist eine Druckbegrenzung möglich, die eine Überlastung
der Frischdampfleitung und der diese speisenden Dampferzeugungsanlage verhindert. Dabei wird - und das ist für die Er-
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findung wesentlich - unterschieden zwischen dem Normalbetrieb
des Ventils, wenn der dem vollen Leitungsquerschnitt entsprechende
Durchlaßquerschnitt des Ventils freigegeben wird, damit praktisch kein Druckabfall im Ventil vorhanden ist,
und dem Störfall, bei dem das Ventil als Sicherheitsventil wirkt. Im letzten Fall wird durch die erfindungsgemäße Begrenzung
des Öffnungsquerschnittes vermieden» daß der bei einem Bruch der Frischdampfleitung ungehindert austretende
Dampf zu große Ausströmraten ergibt und damit das Dampferζeugungssystem
unzulässig belastet oder durch zu schnelle Abkühlung den Kernreaktor beschädigt.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt der Öffnungsmechanisinus
eine Sperre, die mindestens kurzfristig ein Öffnen von mehr als 30$ des Durchlaßquerschnittes verhindert.
Diese Sperre kann als zusätzliches Element zu einem Ventil vorgesehen werden, das im Normalfall vollständig geöffnet
werden kann. Nach einer Schließung im Sinne eines Schnellsohlufiventils wird dagegen die Sperre wirksam und begrenzt
das öffnen.
Die Begrenzung auf 30% des Durchlaßquerschnittes braucht
nicht für alle Betriebsfälle starr eingehalten zu werden. Vielmehr kann die Sperre auch vorteilhaft einen verstellbaren
Schlitten umfassen, an dem der Ventilteller beim öffnen
anstößt. Mit Schlitten ist hierbei eine an sich beliebige Einrichtung gemeint, die in Richtung des Öffnungshubes
des Ventiltellers verstellbar ist und den Weg des Ventiltellers begrenzt. Allerdings muß der Schlitten nicht unmittelbar
am Ventilteller angreifen. Es ist auch denkbar, daß die Sperre dem Antrieb des Ventiltellers, zum Beispiel einem
Schaft, zugeordnet ist, der zu einem Kolben des Antriebsmechanismus führt» Ein solcher Schlitten kann mit einem Gewinde,
insbesondere einer Spindel, motorisch verstellbar sein. Es ist aber auch denkbar, daß die Schlittenbewegung
oder eine andere Begrenzung des Öffnungshubes des Ventiltellers unter der Einwirkung eines Druckmittels erfolgt.
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Neben der vorgenannten Ausbildung der Sperre als Schlitten,
die eine stufenlose Verstellung des Öffnungshubes ermöglicht,
kann eine Vereinfachung des Ventils dadurch erhalten werden, daß der Druckmittelbetätigung und/oder dem Öffnungsmechanismus druck- oder zeitabhängig zwei Öffnungsstellungen mit
einem kleinerem Querschnitt als dem Durchlaßquerschnitt zugeordnet sind. Hier sind also zwei zwar voneinander unterschiedliche,
für sich jedoch feste Öffnungsstellungen des Ventiltellers für das Wiederöffnen des Ventils nach einem
Schnellschluß vorgesehen. Die Wahl des dabei vorliegenden Öffnungsquerschnittes richtet sich zweckmäßig nach der vorangegangenen
Leistungserzeugung, um eine der Belastung angepaßte Leistungsabfuhr durch das als Sicherheitsventil
wirkende Schnellschlußventil zu ermöglichen.
Dem Ventilteller kann ferner eine Begrenzung der Schließbewegung
zugeordnet sein, die beim Schließvorgang einen restlichen Burchlaßquerscnnitt des Ventils zwischen 5 und
20% ergibt. "Hiermit" wird auch für den Störfall und das durch
diesen ausgelöste Schließen des Schnellschlußventils erreicht, daß ohne Unterbrechung die Abfuhr von Frischdampf und damit
eine weitere Kühlung des Kernreaktors möglich ist. Da das Ventil nicht vollständig geschlossen wurde, ist die
Beanspruchung von Ventilteller und Ventilsitz erheblich verringert, weil das stoßartige Aufsetzen des Ventiltellers
beim Schnellschluß unterbleibt, mindestens aber nicht mehr so häufig vorkommt. Auch die Begrenzung der Schließbewegung,
die den kleinsten bei Schnellschluß sofort erreichbaren Querschnitt bestimmt, kann verstellbar sein. Vorteilhaft
wird die Begrenzung der Schließbewegung im Zeitraum von 10 bis 60 Sekunden auf Null verringert, d.h. daß die
Dampfabfuhr für den genannten Zeitraum immer mehr gedrosselt wird, bis schließlich die vollständige Absperrung gegeben
ist.
Für alle Ausführungsformen der Erfindung ist es günstig, wenn
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der Ventilteller mit seinem Ventilsitz in der Nähe der
Schließstellung die Form einer ringförmigen Venturidüse bildet. Dadurch kann man im Bereich der Düse, also am Ventilteller,
Schallgeschwindigkeit erreichen, so daß eine gleichmäßige Begrenzung der Ausströmrate in einem weiteren
Druckbereich erhalten wird. Diesen Zweck erreicht man in einfacher Weise dadurch, daß der Ventilteller am Rand konisch
mit einem kleineren Winkel als der ebenfalls konische Ventilsitz ausgebildet ist.
Air näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben.
In Fig. 1 ist schematisiert ein Teil einer Kernreaktoranlage mit einem Druckwasserleistungsreaktor von zum Beispiel
1000 MWe gezeichnet. In der Figur sieht man von dieser Anlage einen Dampferzeuger 1, der eine Frischdampfleitung 2
speist. Der Dampferzeuger ist in einer Sicherheitshülle 3 angeordnet, die alle Komponenten des Primärkreises umschließt.
Zu diesem zählen außer dem angedeuteten Dampferzeuger 1 ein Reaktordruckbehälter mit dem Reaktorkern und drei weitere
Dampferzeuger, die in gleicher Weise wie der Dampferzeuger an dem Reaktordruckbehälter angeschlossen sind.
Die Frischdampfleitung 2 ist mit einer Durchführung 4 durch die Sicherheitshülle 3 geführt. Eine ähnliche Durchführung
kann im Bereich der nicht weiter dargestellten Sekundärabschirmung vorgesehen sein. Außerhalb der Sicherheitshülle
sitzt ein Absperrventil 6, von dem die Frischdampfleitung 2 mit ihrem äußeren Leitungsteil 7 zu einer nicht weiter gezeichneten
Dampfturbine führt.
Im Inneren der Sicherheitshülle sitzt im Zuge der Frischdampfleitung
2 ein Schnellschlußventil 8 nach der Erfindung. Sein Antriebsmechanismus ist als Ganzes mit 9 bezeichnet. Das
neue Ventil 8, das als Eckventil geformt ist, kann auch als
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Sicherheitsventil wirksam werden, wie durch die Feder 10 angedeutet ist.
Ein Abzweig 12 der Leitung 2 vor dem Schnellschlußventil 8 führt zu einem inneren Sicherheitsventil 13. Das Sicherheitsventil
13 kann vorteilhaft einen um einige bar höheren Ansprechdruck als das Ventil 8 aufweisen. Seine Ausblasleitung
14 kann auch in einen Abblasetank führen.
Außerhalb der Sicherheitshülle 3 ist vor dem Absperrventil 6 eine Leitung 16 an die Frischdampfleitung 2 angeschlossen,
die einmal über ein Sicherheitsventil 17 zu einem Auslaß führt. Der Auslaß 18 kann mit einem Schalldämpfer versehen
sein. Parallel zum Sicherheitsventil 17 sind zwei in Reihe liegende, unter Umständen gleiche sogenannte Abblasregelventile
20 angeordnet, die ein gesteuertes Ausblasen von Frischdampf, zum Beispiel zum Abfahren des Kernreaktors im Störungsfall, ermöglichen.
Das Schnellschlußventil 8 ist in Fig. 2 in einem Querschnitt dargestellt. Sein Ventilteller 22 ist dem Querschnitt der
Frischdampfleitung 2 angepaßt. Zum Beispiel ist bei einem Durchmesser der Leitung 2 von 700 mm der Durchmesser des
Ventiltellers 22 ebenso groß. Der Ventilteller 22 kann an seinem äußeren Rand bei 23 gepanzert sein, damit eine besonders
große Festigkeit erreicht wird. Das gleiche gilt für den Ventilsitz 24. Dabei sind die Neigungen des konisch
ausgeführten Ventiltellerrandes 23 und des Ventilsitzes 24 mit zum Beispiel 60 und 90° so gewählt, daß sich bei einem
Öffnungsquerschnitt, der etwa 15% des Leitungsquerschnittes ausmacht, eine sich erweiternde Venturi-Düse im Bereich 25
ergibt.
Der Ventilteller 22 ist mit einem Schaft 32 versehen, der mit Hilfe von Dichtungsringen 33 durch den Deckel 34 des
Ventils 8 geführt ist. Der Schaft 32 führt zu dem Druck-
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mittelantrieb 9. Dieser umfaßt einen Kolben 35 und einen Zylinder 37, der zum Beispiel mit Drucköl als Druckmittel
betätigt werden kann.
Am Schaft 32 ist ein Nocken 40 vorgesehen, dem zwei Anschläge zugeordnet sind. Der eine Anschlag 41 ist für die
Öffnungsrichtung vorgesehen. Er umfaßt eine Klinke 42, die an einem Schlitten 43 festgemacht ist, der mit Hilfe einer
Spindel 44 verstellbar ist. Die Spindel 44 kann zum Beispiel von einem Motor 45 so gedreht werden, daß der Anschlag 41
im Bereich zwischen 15 und 3096 des größten Durchlaßquerschnittes
des Ventils verstellbar ist.
Ein weiterer Anschlag 47, der in Schließrichtung des Ventiltellers
22 wirkt, ist ebenfalls mit dem Schlitten 43 verstellbar. Er begrenzt die Schließbewegung auf einen Öffnungsquerschnitt
zwischen 0 und 15%. Mithin sind öffnungs- und Schließbegrenzer
41, 47 voneinander abhängig. Durch Lösen der Klinke 42 wird jedoch unabhängig von der Stellung des Schlittens
43 eine vollständige öffnung für den Normalbetrieb ermöglicht, bei dem der freie Ventilquerschnitt ebenso groß
wie der Durchlaßquerschnitt der Frischdampfleitung 2 ist.
Im Normalbetrieb ist das Schnellschlußventil 8 geöffnet, sein Durchlaßquerschnitt stimmt mit dem Leitungsquerschnitt
überein, so daß die Frischdampfströmung praktisch nicht behindert ist. Sollte sich ein Bruch in der Frischdampfleitung
2 ergeben oder ein anderer Fehler eintreten, der ein Leck in der Frischdampfleitung 2 darstellt, so wird das Schnellschlußventil
8 auf Grund einer Anregung, die von nicht dargestellten Sonden beim Auftreten eines Lecks ausgeht, druckmittelbetätigt
geschlossen. Zu diesem Zweck wird der Zylinder 37 von einer redundant ausgeführten Druckmittelquelle,
zum Beispiel einem Druckölspeicher 50, über ein Ventil 51 gesteuert beaufschlagt. Die Schließzeit ist so kurz wie
möglich, sie beträgt zum Beispiel 2 see.
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■ " - 7 - VPA 74/9522
Wenn das Schließen des Schnellschlußventils 8, dem ein
gleichzeitiges Schließen entsprechender Ventile an den übrigen
Dampferzeugern der Anlage entspricht, zu einer Drucksteigerung führt, weil etwa die Schnellabschaltung des Reaktors
nicht schnell genug gelingt, so wird bei einem Druck von beispielsweise dem 1,2-fachen Nenndruck der Anlage der Ventilteller
22 angehoben, weil die in Schließrichtung wirkende Gegenkraft überwunden wird. Die Schließkraft kann dabei
von dem Druck auf den Kolben 36 herrühren, die in geeigneter Weise gesteuert wird. Es sind aber auch andere Kräfte
als Haltekräfte in der Schließstellung denkbar, zum Beispiel eine federnde Abstützung, die eine definierte Schließkraft
ergibt.
Bei einer vom Dampfdruck in der Leitung 2 ausgelösten Öffnungsbewegung
ist der Öffnungsweg des Ventiltellers 22 durch die Klinke 42 und den Schlitten 43 begrenzt. Der begrenzte
Öffnungsweg sorgt dafür, daß höchstens der halbe Durchlaßquerschnitt des Ventils freigegeben wird. Vorzugsweise ist
der Öffnungsweg des Ventiltellers 22 so klein, daß 30% oder weniger für das Abblasen des Überdruckes in der Leitung 2
zur Verfügung stehen. Damit wird vermieden, daß die Ausströmrate zu Störungen im Dampferzeuger 1, insbesondere zu
Brüchen des Wärmetauscherrohrbündels führt, das die Trennwand zwischen dem Primär- und dem Sekundärkreis der Druckwasserreaktoranlage
darstellt.
Bei der vorstehenden Schilderung der Wirkungsweise wurde zum besseren Verständnis zunächst vereinfachend angenommen,
daß das Schnellschlußventil 8 bei einem Schließkommande die Frischdampfleitung 2 vollständig sperrt. Mit dem Schließbegrenzer
mit dem Anschlag 47 kann man jedoch dafür sorgen, daß das SchnellSchlußventil 8 bei einem nicht zum Normalbetrieb
gehörenden Schnellschluß während einer betriebsmäßigen Frischdampferzeugung von mehr als etwa 30% der Nennleistung
für eine kurze Zeit von beispielsweise 20 Sekunden nur bis auf einen Spalt von rund 10% geschlossen werden kann. Deshalb
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kann sich nicht gleich ein Überdruck aufbauen, und die Leistungsregelung
kann die Dampferzeugung während der genannten 20 Sekunden meist so weit drosseln, daß auch nach dem vollständigen
Schließen kein weiteres Abheben des Ventiltellers 22 zu erwarten ist. Hierdurch wird jedenfalls das sogenannte
Flattern des Ventiltellers 22 vermieden. Der Spalt 25, den der Schließbegrenzer vorgibt, kann der betriebsmäßigen
Dampferzeugung angepaßt sein, weil zu erwarten ist, daß die Dampfproduktion bei einer Abschaltung um so schneller
zurückgeht, je kleiner die usprüngliche Leistung war. Es
ist aber auch möglich, den Schließbegrenzer 47, von dem Maximalwert ausgehend, nach einem Schnellschluß zeitabhängig
und zeitproportional, zum Beispiel mit Hilfe eines Uhrwerks, zuzufahren. Eine weitere Möglichkeit besteht in einer Steuerung
in Abhängigkeit vom Dampfdruck. Das Ziel ist dabei immer, ohne unzulässigen Druckanstieg das Schnellschlußventil
8 so schnell und vollständig zu schließen, daß keine Radioaktivität mit dem Dampf aus der Sicherheitshülle gelangen
kann.
In der Fig. 3 ist in einer der Fig. 1 ähnlichen schematiahen
Darstellung gezeigt, daß das SchnellSchlußventil 8
mit dem Druckmittelantrieb 9 auch mit einer druckabhängigen Servosteuerung versehen werden kann. Dazu wird der Druck in
der Frischdampfleitung 2. zwischen dem Dampferzeuger 1 und dem Schnellschlußventil 8 mit einem Barometer 55 erfaßt.
Je nach Höhe dieses Druckes kann, wie durch die Wirkungslinie 56 angedeutet ist, der durch die Feder 10 angedeutete
Öffnungsmechanismus des als Sicherheitsventil wirkenden Schnellschlußventils,unter anderem auch die Lage des Anschlages
42, so verstellt werden, daß ohne zu große Strömungsgeschwindigkeiten ein ausreichendes Abblasen möglich
ist.
Parallel zum Schnellschlußventil 8 ist eine Überbrückungsleitung 58 vorgesehen, die ein motorisch schließbares
Ventil 59 mit einer Nennweite von 400 mm aufweist. Mit dem
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Ventil 59 liegt eine Drossel 60 zur Begrenzung der Strömung in Reihe, die dafür sorgt, daß auch bei vollständig geöffnetem
Ventil 59 die maximal zulässige Ausströmrate des Dampferzeugers 1 nicht überschritten werden kann. Die Überbrückungsleitung
58 dient lediglich zur Erhöhung der Sicherheit für den Fall, daß das SchnellSchlußventil 8 bei einem Druckanstieg
nicht ordnungsgemäß öffnen sollte.
Die Leitung 16 mit dem Sicherheitsventil 17 und den Abblasregelventilen
20 außerhalb der Sicherheitshülle 3 ist beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 noch durch ein weiteres
Sicherheitsventil 61 überbrückt, das aus Gründen der Redundanz vorgesehen ist.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, bei der das Schnellschlußventil
8 wiederum mit der Überbrückungsleitung 58 versehen ist, wird deren Ventil 59' druckabhängig gesteuert.
Das Barometer 55 wirkt also nicht nur auf den Öffnungsmechanismus 10 des Sicherheitsventils 8 sondern auch auf den durch
die Feder 63 angedeuteten Motorantrieb des Ventils 59' ein.
Der Schließjnechanismus 9 des Schnellschlußventils 8 wird
beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, wie die Wirkungslinie 64 andeutet, in Abhängigkeit vom Druck in einer Armaturenkammer
65 betätigt, die außerhalb der Sicherheitshülle 3. als Anbau an einer die Sicherheitshülle einschließenden,
aus Beton bestehenden Sekundärabschirmung 68 vorgesehen ist. Da die Armaturenkammer 65 das Absperrventil 6 für den Frischdampfauslaß
7 enthält, kann mit dem Barometer 66 der nicht durch das Ventil 6 absperrbare Teil der Frischdampfleitung 2
zwischen der Durchführung 4 durch die Sicherheitshülle 3 und dem Absperrventil 6 überwacht werden, der zum Teil von
einem Doppelrohr 69 umschlossen ist. Das Schließen des Schnellschlußventils 8 kann also durch einen Druckanstieg in der
Armaturenkammer 65 eingeleitet werden, wenn etwa durch ein Leck 70 ein erhöhter Druck entsteht, der mit dem Barometer
ermittelt wird.
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Die Armaturenkammer 65 enthält auch das Sicherheitsventil und die Abblasregelventile 20. Deshalb muß dafür gesorgt
sein, daß der Auslaß 18 mindestens so weit mit der freien Atmosphäre in Verbindung steht, daß ein Öffnen des Sicherheitsventils
17 oder der Abblasregelventile 20 nicht zu einer das Schließen des Schnellschlußventils 8 anregenden Druckerhöhung
am Barometer 66 führt.
Bei den Ausführungsbeispielen wurde nur ein Dampferzeuger mit einer Frischdampfleitung gezeichnet. Bei den für große
Leistungen üblichen Kernreaktoranlagen mit zwei bis vier Dampferzeugern wird man Jeder Frischdampfleitung 2 ein
Schnellschlußventil 8 nach der Erfindung zuordnen.
13 Patentansprüche
4 Figuren
4 Figuren
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Claims (13)
- - 11 - VPA 74/9422 PatentansprücheKernreaktoranlage mit einer Sicherheitshülle und einer aus dieser ins Freie führenden Frischdampfleitung, die ein Schnellschlußventil mit einem dem Querschnitt der Frischdampfleitung entsprechenden Durchlaßquerschnitt und mit einem Ventilteller aufweist, der auf Grund eines Lecks in der Frischdampfleitung druckmittelbetätigt geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ventilteller (22) ein druckabhängig wirkender Öffnungsmechanismus (10, 42) zugeordnet ist, der bei einem höheren Druck als dem Betriebsdruck der Frischdampfleitung (2) öffnet, jedoch höchstens den halben Durchlaßquerschnitt freigibt.
- 2. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungsmephanismus eine Sperre (42) umfaßt, die mindestens kurzfristig ein Öffnen auf mehr als 30% de'j Durchlaßquerschnittes verhindert.
- 3. Kernreaktoranlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre einen verstellbaren Schlitten (43) umfaßt, an dem der Ventilteller (22) beim öffnen anstößt.
- 4. Kernreaktoranlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (43) mit einem Gewinde (44), insbesondere einer Spindel, motorisch verstellbar ist.
- 5. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelbetätigung (9) und/oder dem Öffnungsmechanismus (10) druck- oder zeitabhängig zwei öffnungsStellungen mit einem kleineren Querschnitt als dem Durchlaßquerschnitt zugeordnet sind.
- 6. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5- dadurch gekennzeichnet, daß dem Ventilteller (2?.) eine Be-509883/0115 _- 12 - VPA 74/9422grenzung (47) der Schließbewegung zugeordnet ist, die einen restlichen Durchlaßquerschnitt des Ventils (8) zwischen 5 und 20% ergibt.
- 7. Kernreaktoranlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzung (47) der Schließbewegung verstellbar ist.
- 8. Kernreaktoranlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzung der Schließbewegung im Zeitraum von 10 bis 60 Sekunden auf Null verringert wird.
- 9. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilteller (22) mit seinem Ventilsitz (24) in der Nähe der Schließstellung die Form einer ringförmigen Venturidüse (25) bildet.
- 10. Kernreaktoranlage nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilteller (22) am Rand (23) konisch mit einem kleineren Winkel als der ebenfalls konische Ventilsitz (24) ausgebildet ist.
- 11. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schnellschlußventil (8) im Inneren der Sicherheitshülle (3) angeordnet ist.
- 12. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11 mit mehreren Frischdampfleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Frischdampfleitung (2) ein Schnellschlußventil (8) zugeordnet ist.
- 13. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungsmechanismus (10) mit einem Druckmittel arbeitet, dessen Versorgung redundant ausgeführt ist.509883/01 1 5Leerseite
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