DE2550059C2 - Sicherheitssystem für eine Dampfturbinenanlage - Google Patents
Sicherheitssystem für eine DampfturbinenanlageInfo
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Description
a) ein Mittel zur Strömungsüberwachung (25, 35) stromabwärts des Absperrorgan (2, 3, 7, 8) i>
liefert ein Signal (26, 36) an ein Logik-System (27,37), wobei der Betrag des Signals (26,36) im
Normalfall der Stellung des Absperrorganes (3, 7) entspricht:
b)· bei Nichtübereinstimmung löst das Logik-Systern (27,37) die Sicherheitseinrichtung (1 i) aus,
wobei das Absperrorgan (2, 8) schließt und das Vakuumbrechventil (20) teilweise öffnet;
c) stellt das Mittel zur Strömungsüberwachung (25, 35) nach Erreichen des vorgesehenen 2>
Teilvakuums einen weiteren Massendurchfluß fest, so werden über das Logik-System (27, 37)
das Vakuumbrechventil (20) voll geöffnet und Mittel (34) zum Schutz der Beschaufelung
aktiviert, während anderenfalls bei Erreichen jo des vorgesehenen Teilvakuums das Vakuumbrechventil
(2O]) wieder geschlossen wird.
2. Sicherheitssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zur Strömungsüber- j5
wachung (25, 35) ein Druckgeber ist, der an den zu überwachenden Maschinenteil derart angeschlossen
ist, daß er die Druckdifferenz über mindestens eine Turbinenstufe mißt.
3. Sicherheitssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Logik-System (27, 37),
welches den Vergleich Massenstrom mit dem Stellsignal (14, 16) des Absperrorgans (3, 7)
durchführt, ein erstes Zeitglied enthält, das die Ausgabe des Signals (28, 38) für die Auslösung der
Sicherheitseinrichtung (11) um eine zwischen etwa 0,2 und 05 see einstellbare Zeit verzögert, sowie ein
zweites Zeitglied enthält, das die Ausgabe des Signals (29,39) für Vollvakuumbrechen um eine etwa
zwischen 1 und 5 see einstellbare Zeit verzögert.
4. Sicherheitssystem nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (34) zum Schutz der
Beschaufelung mindestens ein Wassereinspritzventil ist, welches Kühlwasser in den gefährdeten Teil der
Beschaufelung durchläßt und dessen Servosystem (33) über das gleiche Signal (31) wie das Vakuumbrechventil
(20) aktiviert wird.
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Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für eine Dampfturbinenanlage, in welcher stromaufwärts der
Turbine mindestens ein Absperrorgan und stromabwärts der Turbine mindestens ein Vakuumbrechventil
vorgesehen sind, welche beide über eine Regel- und Sicherheitseinrichtung gesteuert werden, ersteres beispielsweise
aufgrund eines Drehzahlregler-Signals, letzteres beispielsweise aufgrund eines Überdrehzahlwächter-Signals.
· ■■ ■ -
Derartige Sicherheitssysteme sind bekannt (DE-PS 3 83 249). Die Vakuumbrechventile, welche in der Regel
am Kondensator von Kondensationsdampfturbinen angebracht sind, werden normalerweise beim Abstellen
einer Turbogruppe geöffnet, um das Vakuum teilweise zu verschlechtern oder auch ganz zu brechen.Durch die
dabei auftretende verstärkte Ventilation in der Niederdruckbeschaufelung
wird die auslaufende Welle stark verzögert und kritische Drehzahlen werden schneller
durchfahren. Die VakuumbrechventBe sind mit dein Sicherheitssystem der Turbine so verbunden, daß sie
erst öffnen, wenn beispielsweise wegen Oberdrehzahl der Drehzahlwächter das Sicherheitssystem auslöst
Dieses schließt außerdem die Hauptabschlußventile der Turbine und gibt häufig gleichzeitig Schließbefehl auf
eventuell vorhandene gesteuerte Anzapf-Rückschlagklappen.
Nachteilig ist die Tatsache, daß dieses Vakuumbrecher!
bei jeder Auslosung des Sicherheitssystems
wirksam wird, also während der Lebensdauer einer Turbine recht häufig auftritt. Um Risiken hinsichtlich
eines Schaufelschadens zu vermeiden, werden die Vakuumbrechventile nach nur mäßiger Verschlechterung
des Vakuums normalerweise wieder verschlossen. Da dieses Teilvakaumbrechen zu wenig wirksam ist, ist
es kaum als zusätzliche Sicherheit anzusprechen. Außerdem wird durch die Verknüpfung mit dem
üblichen Sicherheitssystem das Vakuumbrechen erst dann wirksam, wenn die Turbine schon hohe Drehzahl
erreicht hat.
Bei Großanlagen ist es weiter bekannt, den üblichen zwei in Strömungsrichtung in Serie angeordneten
Stellgliedern — Hauptabschluß- und Regelventil — ein drittes zusätzliches Ventil vorzuschalten. Dieses zusätzliche
Ventil wird durch ein unabhängiges Logik-System bei zu hohen Drehzahlen geschiossen. Diese Maßnahme
weist jedoch den Nachteil auf, d-..ß sie zum einen hohe Kosten und zum andern einen dauernden zusätzlichen
Druckverlust verursacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in einer Dampfturbinenanlage in der Regel vorhandene Sicherheitseinrichtung
mit einer zusätzlichen Sicherheit zu erweitern, welche erst beim Versagen der erstgenannten
wirksam wird.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Kombination folgender Merkmale erreicht:
a) ein Mittel zur Strömungsüberwachung stromabwärts des Absperrorgans liefert ein Signal an ein
Logik-System, wobei der Betrag des Signals im Normalfall der Stellung des Absperrorganes
entspricht;
b) bei Nichtübereinstimmung löst das Logik-System die Sicherheitseinrichtung aus, wobei das Absperrorgan
schließt und das Vakuumbrechventil teilweise öffnet;
c) stellt das Mittel zur Strömungsüberwachung nach Erreichen des vorgesehenen Teilvakuums einen
weiteren Massendurchfluß fest, so werden über das Logik-System das Vakuumbrechventil voll geöffnet
und Mittel zum Schutz der Beschaufelung aktiviert, während andernfalls bei Erreichen des vorgesehenen
Teilvakuums das Vakuumbrechventil wieder geschlossen wird.
Der Vorteil der Erfindung ist insbesondere darin zu
sehen, daß die zusätzlich erzielte Sicherheit mit relativ
mäßigem Aufwand geschaffen wird, und zudem bei schon ausgeführten Anlagen nachträglich angebracht
werden kann.
Besonders einfach ist die zu schaffende Einrichtung, wenn das Mittel zur Strömungsüberwachung ein
zwischen eine oder mehrere Turbinenstufen anschließbarer Differenzdruckgeber ist.
Ferner ist es zweckmäßig, wenn das vergleichende Logik-System zwei Zeitglieder enthält, wobei ersteres
die Auslösung der Sicherheitseinrichtung um vorzugsweise 0,2 bis 0,5 see verzögert, während die zweite die
Auslösung der"VoIlvakuumbrechung um vorzugsweise 1 bis 5 see verzögert
Ein einfaches Mittel zum Schutz der Beschaufelung wird darin gesehen, wenn bei VoIIväkuumbrechen über
mindestens ein Wassereinspritzventil dem gefährdeten Beschaufelungsteil Kondensat zugeführt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es handelt sich bei
der gezeigten Dampfkraftanlage um eine mehrgehäusige Großturbine; erfindungsunwesentliche Anlageteile
wie beispielsweise Dampferzeuger, Speisewasserpumpe, Vorwärmerkette und dergleichen sind fortgelassen.
Die Strömungsrichtung des Arbeitsmittels (Wasserdampf. Kondensat) sowie die Übermittlungsrichtung
der elektrischen Signale, welche der besseren Obersicht wegen gestrichelt dargestellt sind, sind mit Pfeilen
gekennzeichnet
Vom Dampferzeuger bringt die Frischdampfleitung 1 den hochgespannten Dampf zum sog. Hauptabschlußoder
Schnellschlußventil 2 und zum Regelventil 3. Ausführung und Anordnung dieser Absperrorgane
sowie Anzahl und Reihenfolge sind für die Erfindung unwesentlich: zur Vereinfachung ist im gewählten
Beispiel nur je ein Schnellschluß- und Regelventil gezeichnet.
Der Dampf entspannt sich anschließend in der Hochdruckturbine 4 und strömt dann in einen
Wärmetauscher 5. Dieser Wärmetauscher 5 kann im Dampferzeuger als Zwischenüberhitzer bekannter
Bauart eingebaut sein. Es kann sich aber boi einem Sattdampflcernkraftwerk auch um einen Wasserabscheider
allein oder um einen Wasserabscheider und einen dampfbeheizten Zwischenüberhitzer handeln. ■»?
Wesentlich ist beim gewählten Beispiel nur die Tatsache, daß sein Speicher-Volumen so groß ist, daß
zur Vermeidung von Überdrehzahlen in die Dampfleitung vor Eintritt in die Niederdruck-Turbine 6
mindestens ein Absperrorgan, beispielsweise ein Abfangventil 7 und eventuell auch ein zweites Absperrorgan
als Niederdruck-Hauptabsperrung 8 eingebaut ist. Ausführung dieser Absperrorgane sowie Anzahl und
Anordnung sind ebenfalls für die Erfindung unwesentlich.
Durch die Abdampfleitung strömt der nunmehr entspannte Dampf zum Kondensator 10. Die Pumpe 24
fördert das anfallende Kondensat in die nicht gezeigte Vorwärmerkette zur Speisepumpe und zurück zum
Dampferzeuger. Der Block Il enthält eine Regel- und Sicherheitseinrichtung, die nicht näher dargestellt wird.
Sie erzeugt die Signale für die Steuerung der Regel- und Sicherheits-Stellglieder: Das Signal 12 steuert über das
Servosystem 13 das Hauptabschlußventil 2. Das Signal 14 steuert über das Servosystem 15 die Stellung des
Regelventtles 3. Das Signal 16 steuert über das Servosystem 17 die Stellur^ des Ablaufventils 7 und das
Sisnal 18 über das Servosystem 19 die Stellung der Hauptabschließung 8.
Weiter ist die Anlage mit einem oder mehreren Vakuumbrechventilen 20 ausgerüstet Auch diese
Vakuumbrechventfle werden vom System 11 Ober ein Signal 21 und das Servosystem 22 gesteuert
Die Ausführung des Systems 11 sowie die Art der Signale 12/14/16/18/21 und der zugehörigen Servosysteme
13/15/17/19/22 sind für die Erfindung unwesentlich: Es kann sich um hydraulische oder pneumatische
Drucksignale oder um Spannungen oder Ströme als elektrische Stellsignale handeln. Wesentlich ist nur, daß
die erwähnten Servosysteme 13, 15, 17, 19, 22 eine eindeutige Zuordnung der Hubstellung oder Winkelstellung
der Stellglieder 2, 3, 7, 8, 20 zum Betrag der Steuersignale 12,14,16,18,21 erzeugen.
Erfindungsgemäß wird die bisher beschriebene und als bekannt vorausgesetzte Dampfturbine mit Sicherheits-
und Regelsystem durch folgende Komponenten ergänzt: Ein Geber 25 ist an Ein- und Austrittsseite der
Hochdruckturbine 4 angeschlossen. E' überwacht die Druckdifferenz über die Hochdruck-Besdipjuieliing und
gibt ein Signal 26 an das im Block 27 enthaltende Logik-System. Außerdem werden der Logik 27 das
Stellsignal 14 für das Hochdruck-Regelventil 3 und das Stellsignal. 12 für das Hochdruck-Schnellschlußventil 2
zugeführt Von der Logik 27 gehen zwei Signale aus: Ein erstes Signal 28 ist auf das System 11 geschaltet und
erzeugt einen Auslösebefehl für das Sicherheitssystem. Ein zweites Signal 29 geht auf das »Odsrw-Glied 30,
dessen Ausgangssignal 31 über ein Größtwert-Auswahlglied zum Servosystem 22 des Vakuumbrechventils 20
geführt ist. Über dieses Auswahlglied 32 wird außerdem im Sinne der Erfindung das bereits erwähnte Steuerglied
21 geführt. Weiter wird das Signal 31 beim Pfeil 50 der Kesselsteuerung als Abstellsignal für die Kesselfeuerung
zugeführt. Ferner steuert das Signal 31 über ein Servosystem 33 ein Wassere.inspritzventil 34, das
Kühlwasser zur Kühlung der letzten Re:hen der Niederdruckbeschaufelung zu nicht näher bezeichneten
Einspritzdüsen fließen läßt, die zu diesem Zweck an geeigneter Stelle angebracht sind. Dieses Kühlwasser ist
vorzugsweise Kondensat, welches nach der Kondensatpumpe 24 und vor der nicht gezeigten Vorwärmkette
abgezweigt wird.
Ein zweiter Geber 35 mißt die Druckdifferenz über die Beschaufelung der Niederdruckturbine und gibt sein
Signal 36 an die Logik 37. Der Logik 37 werden weiter das Signal 16 für das Abfangventil 7 und das Signal 18
für die Abschließung 8 zugeführt. Ein erstes Ausgangssignal 38 wird der Steuereinrichtung 11 und ein zweites
Ausgangssignal 39 dem »Oder«-Glied 30 zugeführt.
Die Funktionsweise der Einrichtung ist folgende: Es wird apg-snommen, daß wegen einem gleichzeitigen
Defekt an den Absperrorganen 2 und 3 — beispielsweise wegen Salzabla^erung in den Führungen der
Ventilspindeln — bei einer Entlastung (z. E. Öffnen des Generatorschalters) beide Organe 2 und 3 mindestens
teilweise offenbleiben.
Wenn eine Lastabtjhaltung eintritt, wird zunächst die
Turbinendrehzahl zufolge kräftiger Beschleunigung ansteigen. Die in der Einrichtung 11 enthaltene
Turbinenregelung wird sehr schnell die Stcilsignale 14
und 16 in Richtung »schließen« aussteuern und unter normalen Umständen sind die Organe 3 und 7 wenige
Zehntelsekunden nach Eintritt einer Vollastabschaltung ganz geschlossen. Gemäß Annahme wird beispielsweise
das Regelventil 3 nicht oder nicht ganz schließen, d. h. dem Steuerbefehl 14 nicht folgen. Die Logik 27 wird
jetzt feststellen, daß /war das Stellsignal 14 auf Durchfluß »null« steht, daß aber immer noch eine
positive Druckdifferenz über die Hochdruckbeschaufelung ansteht. Als maßgebliche Druckdifferenz gilt
vorzugsweise ein Wert von etwa 5— 10% der normalen Vollast-Druckdifferenz. Die Logik wird nach wenigen
Zehntclsekunden, vorzugsweise nach 0,2—0.5 see, das
Signal 28 auf die Sicherheitseinrichtung It ausgeben,
wodurch eine Auslösung des Sicherheitssystems veranlaßt wird, schon bevor die Drehzahl den üblichen
Einstellwert der Drehzahlwächter erreicht hat. Mit dieser Auslösung sind folgende Befehle verbunden:
Schließen der Schnellschlußventile 2 und 8, teilweises Öffnen des Vakuumbrechventils 20 usw. Um die
Niederdruckbeschaufelung vor zu hoher Beanspruchung durch die bei eintretender Bremswirkung
entstehende Wärme und gleichzeitig erzeugten Vibralinnrn zu schützen, wird in der Regel das Vakuumbrechventil
nach nur mäßiger Verschlechterung des Vakuums wieder geschlossen (üblich ist, bei Großturbinen den
Druck im Kondensator auf Werte zwischen etwa 0,2 und 0.3 bar absolut ansteigen zu lassen). Die zweite Stufe der
Logik überprüft, ob nach dem Auslösen des Sicherheitssystems die Druckdifferenz über die Beschaufelung in
ausreichend kurzer Zeit verschwindet. Da das Vakuumbrechventil 20 schon geöffnet hat. ist jetzt nur zu
entscheiden, ob es nach Erreichen des eingestellten Teilvakuums wieder schließen soll oder ob es im Sinne
der Erfindung erst bei höherem Kondensatordruck schließen soll. Für diese Entscheidung kann die Zeit
langer gewählt werden: es dauert ohnehin mehr als 5 see, bis das erwähnte Teilvakuum erreicht wird und
das Vakuumbrechventil 20 wieder schließen würde. Dementsprechend kann die zweite Zeitstufe zwischen 1
und 5 see einstellbar gewählt werden. Wenn nach dieser Zeitspanne die Druckdifferenz über die Beschaufelung
noch immer über dem vorstehend angegebenen Einstellwert liegt, wird das Signal 29 aktiviert, das über
das »Oder«-Glied 30 gleichzeitig folgende Reaktionen auslöst:
Das Vakuumbrechventil 22 wird über das Kleinstwert-Auswahlglied 32 geöffnet. Der Dampferzeuger erhält
ein Signal 31 für den Befehl »Feuer-Löschen« bzw. »Reactor scram«. Wenn bei einem Siedewasser-Reaktor
am Austritt zusätzlich Schnellschluß-Ventile vornanden
sind, sind auch diese Ventile zu schließen. Weiter wird durch das Servo system 33 das Wassereinspritzventil
34 geöffnet, womit die Gefährdung der Beschaufelung reduziert wird.
Die bisherigen Überlegungen gelten beispielsweise für die Vollastabschaltung, welche die Regelung allein
abfangen kann, ohne daß das Sicherheitsystem (Schnellschlußregler) anspricht. Moderne Großanlagen sind mit
einer Reihe von Kontroll- und Warngeräten versehen, weiche sowohl Signalvorrichtungen als auch die
Sicherheitseinrichtung auslösen können. Wird letzteres in einem solchen Fall — beispielsweise bei Feststellung
überhöhter Lagertemperatur — ausgelöst, dann ändern beide Signalpaare 12/14 und 16/18 ihren Ausgangswert
gleichzeitig auf Stellungsbefehl »geschlossen«. Wenn — wie im angenommenen Störfall zu erwarten ist — das
Signal »Druckdifferenz« 26 nicht in der notwendigen kurzen Zeit auf null geht, wird die Logik 27 direkt das
Signal 29 für Vakuumbrechen aktivieren.
Selbstverständlich ist die Anwendung der beschriebenen zusätzlichen Sicherheitseinrichtung nicht auf
zweiteilige Turbinen mit dazwischengeschalteten, ein Speichervolumen darstellenden Wärmetauschern 5
beschränkt. Aber die Wirksamkeit dieser Einrichtung ist
— wie durchgeführte Rechnungen zeigen — bei
Turbinen dieser Bauart besonders groß. Die Tatsache, daß gleichzeitiges, in geöffneter Stellung Hängenbleiben
aller vier Stellglieder 2, 3, 7 und 8 noch um Größenordnungen weniger wahrscheinlich ist als nur
gleichzeitiges, eventuell teilweises Hängenbleiben nur
der Hochdruck- oder nur der Niederdruck-Ventile, bringt den Vorteil mit sich, daß der noch durchströmende
Dampf entweder nur mit dem Teilgefälle der Hochdruekbeschaufelung (und der dann in der Regel
durch nicht gezeichnete Sicherheitsventile am Wärmetauscher 5 ins Freie entweicht) oder dem Teilgefälle der
Niederdruckbeschaufelung arbeitet und damit nur mäßige Beschleunigungen des Rotors erzeugt. Es ist
klar — immer nach Ergebn's der Rechnung und für den Fachmann ohne weiteres verständlich —. daß dem
Druckanstiegs-Gradienten im Kondensator besondere Bedeutung zukommt und daß es unter Umständen
zweckmäßig wird, das Vakuumbrechventil größer auszulegen als bisher üblich.
Die für eine ausgeführte Großturbine mit je vier parallel öffnenden Ventilen für eine Vollastabschaltung
durchgeführte Überdrehzahl-Rechnung zeigt, daß selbst mit einem voll offen blockierten Regel- und Schneilschiußventil
die Schleuderdrehzahl von 120% höchstens kurzzeitig noch knapp überschritten wird, und dies mit
den existierenden Vakuumbrechventilen.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das in der Zeichnung Dargestellte beschränkt. Weitere interessante
Konsequenzen können sich bei ihrer Anwendung auf Turbinen für Kernkraftwerke ergeben. Es sind
drei Fälle zu unterscheiden:
Bei diesen Turbinen werden je nach der im Wärmetauscher 5 gespeicherten Energie kein, ein oder zwei Regel-
und Absperrorgane in Serie vor dem Niederdruck-Eintritt eingebaut.
Fall 1: Kein Stellglied ist dann zulässig, wenn die Energiespeicherung zwischen den Turbinenteilen
so klein ist, daß die Gruppe bei Vollastabschaltung nur mit den Hochdruck-Regelventilen
allein unter der Schnellschlußdrehzahl abgefangen werden kann.
Fall 2: Ein Regel-Stellglied genügt dann, wenn beim Versagen dieses Regel-Stellgliedes die
Schnellschluß-Drehzahl (normalerweise
100—112% der Nenndrehzahl) zwar überschritten, aber die höhere Schleuderdrehzahl
(120—125%) sicher nicht erreicht wir*, wobei verschiedene zusätzliche Mittel angewendet
werden können, um dieses Ziel einzuhalten.
Fall 3: Zwei Stellglieder (7 und 8) in jeder Zuleitung sind dann erforderlich, wenn bei Versagen des
Regel-Stellgliedes 7 die Schleuder-Drehzahl bei Vollastabschaltung mit großer Wahrscheinlichkeit
überschritten würde.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist eines der möglichen Mittel, das bei allen zur Zeit
gebauten und geplanten Kernkraftwerken genügen würde, den dritten erwähnten Fall mit Sicherheit zu
vermeiden. Das heißt, statt zweier Stellglieder in Serie
genügt dann nur eines mit dem Gewinn einer wesentlichen Reduktion der Kosten und geringerer
Druckverluste.
Es kann im Zusammenhang mit den vorerwähnten Gründen zweckmäßig sein, einen Teil oder das gesamte
zusätzliche Sicherheitssystem mchrkunalig nach bekannten
Prinzipien, z. B. zwei von drei auszuführen. Es handelt sich um dem Fachmann bekannte Verfahren,
deren Anwendung keine Erweiterung des Erfindungsgedankens bedeuten würde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:: 1. Sicherheitssystem für eine Dampfturbinenanlage, in welcher stromaufwärts der Turbine mindestens ein Absperrorgan und stromabwärts der ί Turbine mindestens ein Vakuumbrechventil vorgesehen sind, welche beide über eine Regel- und Sicherheitseinrichtung gesteuert werden, ersteres beispielsweise aufgrund eines Drehzahlregler-Signals, letzteres beispielsweise aufgrund eines Oberdrehzahlwächter-Signals, gekennzeichnet d u rch. die Kombination folgender Merkmale:
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