DE383249C

DE383249C - Sicherung von Dampfturbinen, insbesondere Zweidruck- und Abdampfturbinen

Info

Publication number: DE383249C
Application number: DEA38244D
Authority: DE
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1922-08-08
Filing date: 1922-08-08
Publication date: 1923-10-11

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM II. OKTOBER 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14 c GRUPPE (A 382441114c)

Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. in Baden, Schweiz.

Sicherung von Dampfturbinen, insbesondere Zweidruck- und Abdampfturbinen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. August 1922 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf die an sich bekannte Sicherung von Dampfturbinen, insbesondere Zweidruck- und Abdampfturbinen, die in einer Zerstörung des Vakuums besteht, wenn eine gewisse Höchstdrehzahl überschritten worden ist. Die Vorrichtungen dieser Art sind unter dem Namen Vakuumbrecher bekannt. Es sind andererseits Aus-¹ puffventile bekannt, die gestatten, die Dampfturbine von Kondensationsbetrieb auf Auspuffbetrieb umzuschalten.

Die Erfindung besteht in einer Zusammen-

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fassung von Auspuffventil und Vakuumbrecher in einem einzigen Organ, so daß dieses je nach Bedarf dem einen oder dem anderen Zwecke dienen kann. In der Zeichnung sind zwei Ausführungen beispielsweise dargestellt, die die Benutzung des bekannten Auspuffventils als Vakuumbrecher zeigen.

Abb. ι zeigt bei einer Dampfturbine 7' mit ίο Kondensator K die Betätigung des Auspuffventils α als Vakuumbrecher vom Geschwindigkeitsregler b aus. Der Kraftkolben c mit Gegenfeder d der Hilfsmaschine ist an das allgemeine Steuerölsystem e, /, g, h der Turbine angeschlossen. Bei normalen Betriebsverhältnissen hält das Drucköl das Ventil α geschlossen. Erst bei Überschreitung der Höchstdrehzahl und Unterschreitung eines bestimmten Mindestdruckes des Öles hebt in bekannter so Weise die Feder d den Kolben c an, so daß das Ventil α geöffnet wird. Da ein solches Auspuffventil bekanntlich an sich schon großen Durchströmungsquerschnitt besitzen muß, so läßt es beim öffnen gegen Vakuum plötzlich as große Luftmengen in den Kondensator eintreten, so daß das Vakuum sofort zerstört wird. Die bisher bekannten besonderen Vakuumbrecher werden kaum so groß gehalten, daß sie rasch genug wirken können. Die Erfindung hat auch noch den weiteren Vor- j teil, daß die Dichtungsstellen gegen Vakuum auf die kleinste Anzahl verringert werden. Man erhält somit auch ein besseres Vakuum, neben der Kostenersparnis, gegenüber den Anlagen mit besonderem Vakuumbrecher.

Soll das Auspuffventil in der alten Weise wirken, d.h. die Turbine vom Kondensationsbetrieb auf Auspuffbetrieb umgestellt werden, so wird das kleine Ventil i geschlossen und damit die Hilfsmaschine von der Druckölzuführung e abgeschaltet. Statt des Drucköles kann natürlich auch Dampf auf den Kolben c wirken.

Abb. 2 zeigt eine Anordnung, bei welcher das Auspuffventil α durch den bekannten Sicherheitsregler k (auch Schnellschlußvorrichtung genannt) betätigt wird, der bei Überschreitung einer Höchstdrehzahl durch die Leitung / Dampf unter den Kolben m des Ventils α treten läßt und dieses somit rasch öffnet. Bei Auspuffbetrieb wird das Ventil η geöffnet, um auch dann, wenn also der Sicherheitsregler keinen Dampf nach Leitung I treten läßt, das Auspuffventil offen zu halten. Der Sicherheitsregler kann natürlich ebenfalls durch Drucköl auf das Auspuffventil einwirken.

Die Beeinflussung des Auspuffventils als Vakuumbrecher kann sowohl in unmittelbarer als auch in mittelbarer Weise vom Geschwindigkeitsregler oder vom Sicherheitsregler aus durch die genannten Hilfsmittel, wie Drucköl oder Dampf, geschehen.

Besonders vorteilhaft ist die Anwendung der Erfindung an Abdampf- und Zweidruckturbinen, wo der Vakuumbrecher das ganze Druckgefälle vernichtet und der betreffende Teil der Turbine überhaupt keine Leistung mehr erzeugen kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Sicherung von Dampfturbinen, insbesondere Zweidruck- und Abdampfturbinen, durch Zerstörung des Vakuums, dadurch gekennzeichnet, daß Auspuffventil und Vakuumbrecher in einem einzigen Organ vereinigt sind, so daß dieses nach Bedarf als Sicherung oder als Auspuffventil dient.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auspuffventil der Turbine bei Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit selbsttätig geöffnet wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auspuffventil vom Geschwindigkeitsregler bei Überschreitung einer bestimmten Drehzahl go geöffnet wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschwindigkeitsregler durch Einwirkung auf das Drucköl des Steuerungssystems das öffnen des Auspuffventils bewirkt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschwindigkeitsregler durch den Dampfdruck das öffnen des Auspuffventils bewirkt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auspuffventil vom Sicherheitsregler bei Überschreitung einer bestimmten Drehzahl geöffnet wird.

7. \~orrichtung nach Anspruch 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsregler durch den Öldruck des Steuerungssystems das Öffnen des Auspuffventils bewirkt.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsregler durch den Dampfdruck das Öffnen des Auspuffventils bewirkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.