DE2427139B2 - Differenzdruckkolben-Brennkammersystem zur Erzeugung von Treibgasen für Rohrwaffen - Google Patents
Differenzdruckkolben-Brennkammersystem zur Erzeugung von Treibgasen für RohrwaffenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A1/00—Missile propulsion characterised by the use of explosive or combustible propellant charges
- F41A1/04—Missile propulsion using the combustion of a liquid, loose powder or gaseous fuel, e.g. hypergolic fuel
Description
Die Erfindung bezieht sich auf den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gegenstand.
Aus der US-PS 31 38 990 ist eine Rohrwaffe für hypergole Treibmittel bekannt, bei der ein im Gehäuse
längsbeweglich gelagerter Block durch den in einer Zündkammer entstehenden Gasdruck der eingespritzten
Treibmittel die restlichen Treibmittelmengen über blockseitige Kanäle in eine Zündkammer einspritzt Der
als Differenzkolben ausgebildete Block bildet zusammen mit dem Gehäuse zwei umfangseitige, hintereinanderliegende
Einspritzpumpen. Diese bestehen aus zwei gegeneinander abgedichteten gehäuseseitigen Zylinder,
in denen am Block vorgesehene Kolben gleiten und das Treibmittel durch im Block verlaufende Kaliberkanäle
fördern.
Durch die ventillosen Kanäle liegt ein unkontrollierter, von dem Kanal-Strömungswiderstand abhängiger
Einspritzbeginn und damit Zündbeginn vor. Der Zündbeginn erfolgt nämlich unmittelbar nach dem
öffnen der Rückschlagventile bzw. der Ventilkörper, indem die hypergolen Treibmittel nahezu unverzüglich
in die Zündkammer eintreten. Nachteilig sind auch die verhältnismäßig langen Kanäle, die bei der erforderlichen
hohen Strömungsgeschwindigkeit der Kavitation unterliegen, denn die Kanäle weisen einen großen
Durchströmungswiderstand auf, so daß die erforderlichen
Treibmittelmengen nur unter hohem Druck einbringbar sind. Schließlich sind durch den Verschleißzustand
der Kanäle die Durchsatzmengen an Treibmittel nicht konstant und beeinträchtigen die Leistung der
Waffe.
Beim Füllen der Einspritzpumpen wäre eine genau auf die Einströmgeschwindigkeit abgestimmte Kolbenansaugbewegung
einzuhalten, damit weder Sog noch Oberdruck in den Einspritzpumpen herrscht Es ist nicht
ersichtlich, wie verhindert wird, daß beim Rückhub des
Differenzkolbens kein Gas aus der Zündkammer
angesaugt oder Flüssigkeit infolge zu schneller Einströmung aus dem Vorratsbehälter in die Zündkammer
eingedrückt wird. Wenn Gas angesaugt wird, ist eine
richtige Dosierung an Treibmittel nicht erreichbar.
Durch das ältere Recht, die DE-PS 17 28 074 ist ein
Differenzdruckkolben-Brennkammersystem zur Erzeugung von Treibgasen aus hypergolen Treibstoffkomponenten
für Schußwaffen bekannt In einem das BrennkammergehäfUse bildenden Führungszylinder liegt
ein Differenzdruckkolben. Dieser schließt einerseits mit seiner vorderen Stirnfläche den Brennkammerinnenraum
ab. Andererseits bildet er mit seiner hinteren reduzierten Stirnfläche zusammen mit gehäusefesten
Teilen Zuteilungskammern für die Treibstoffkomponenten, wobei durch gehäusefeste Begrenzungsflächen Vor-
und Rücklaufweg des Differenzdruckkolbens fixiert sind Um ein Brennkammersystetn mit einem steilen
Druckanstieg im Druck-Wcgdiagramm zu erreichen, ist eine zusätzliche Einspritzeinrichtung zur Voreinspritzung
jeweils einer Teilmenge der Treibstoffkomponenten während der Endphase des Vorlaufs des Differenzdruckkolbens
vorgesehen. Hierzu sind im Brennkammergehäuse in Längsrichtung Antriebsstößel gelagert
die in den Vorlaufweg des Differenzdruckkolbens hineinragen und Einspritzpumpen betätigen.
Die ringförmig ausgebildeten Zuteilungskammern für die Treibstoffkomponenten werden durch den Differenzkolben,
ein verschiebbares Führungsrohr und gehäusefeste Teile begrenzt Bei einwandfrei dichtend
ausgebildeten axialen Führungsflächen der in Seelenach.se
der Waffe hintereinanderliegenden Zuteilungskammern ist die Funktion der Waffe gewährleistet
Diese Führungsflächen unterliegen jedoch dem Verschleiß und es ändert sich die Führungspassung beim
Schuß durch die unterschiedliche Wärmedehnung der die Zuteilungskammern bildenden Teile. Es besteht die
Gefahr, daß die Treibstoffkomponenten in einem die beiden Zuteilungskammern verbindenden Spalt der
Führungsflächen miteinander reagieren und die Waffe unbrauchbar machen. Schließlich erfordert das Brennkammersystem
eine Vielzahl von teueren Führungsflächen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine einfache und sichere Vorrichtung zum Einspritzen der
Treibstoffkomponenten in ein Differenzdruckkolben-Brennkammersystem für Rohrwaffen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebene Erfindung gelöst.
Durch die in gleicher Höhe liegenden Pumpenräume mit dadurch gleich langen Kanälen ist der Zfinzeitpunkt
exakt reproduzierbar, da der Wärmeeinfluß auf die in
den Kanälen flieBenden Treibstoffkomponenten gleich ist
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen 2 bis 7 zu entnehmen.
Ein AusfühniE£sbetspiel der Erfindung wird anhand
der Zeichnung nachfolgend beschrieben. Es zeigt
Fig.2 einen Querschnitt nach Fig.1 entsprechend
den Linien H-IL
In einem Gehäuse 1 ist Ober ein Klemmstück 2 ein Waffenrohr 3 befestigt. Das rückwärtige, Ober das
Klemmstück 2 hinausragende Ende dies Waffenrohres 3 besitzt eine mit ringförmigen Einschnitten 4 versehene
Gleitbahn 5 für einen darauf längsbeweglichen Differenzdruckkolben 6. EMe Einschnitte 4 wirken als
Labyrinthdichtung gegen Treibladungsgase. Der Differenzdruckkoiben
5 ist durch eine Kugeisicherung 7 gegen die Kraft einer Schraubenfeder 8 in Aasgangsstellung
festgelegt Als Verdrehsicherung ist im Gehäuse 1 eine Ausnehmung 9 vorgesehen, in die ein
mit dem Differenzdruckkolben 6 verbundener Anschlagstift
10 eingreift.
Am rückwärtigen Ende des Differenzdruckkolbens 6 sind, wie aus Fig.2 hervorgeht, vier öffnungen 11
vorgesehen, in die vier Einspritzpumpen 12 eingeschraubt sind.
Jede dieser Einspritzpumpen 12 besteht aus einem in die öffnung 11 eingeschraubten Zylinder 13, der zu
einer im Differenzdruckkolben 6 zentral angeordneten Zündkammer 14 mehrere Düsenöffnungen 15 aufweist
Diese Düsenöffnungen 15 sind in Ausgangsstellung jeweils durch ein Rückschlagventil 16 verschlossen. Das
Rückschlagventil 16 besteht aus einer an einem kammerseitigen Kegelsitz 17 anliegenden Dichtscheibe
18, aus einem Ventilstößel 19 und aus einer Schraubenfeder 20. Weiterhin ist ein Kolben 21 mit einer weiteren
Dichtscheibe 22 in dem Zylinder 13 angeordnet
Durch die sektoriale und radiale Anordnung der Düsenöffnungen 15 wird ein günstiger Zerstäubungsgrad erzielt
Die rückwärtigen Enden der Kolben 21 stehen gegenüber einem Flansch 23 eines ebenfalls in dem
Gehäuse 1 angeordneten Puffers 24. Dieser Puffer 24 ist s durch einen Anschlagring 25 im Gehäuse 1 befestigt
Als Flüssigkeitstreibmittel dienen hypergolische Flüssigkeiten, wobei jeweils eine Komponente über ein nicht
dargestelltes Rückschlagventil und über eine Bohrung 26 in einen Pumpenraum 27 eingefüllt wird.
Nach dem Entriegeln der Kugeisicherung 7 wird der Differenzdruckkolben 6 durch die Kraft der Feder 8 aus
der gezeichneten Ausgangsstellung gegen den Puffer 24 gedrückt Dadurch werden die Kolben 21 und die
zwischen den Dichtscheiben 18, 22 angeordneten Flüssigkeitssäulen relativ zum Differenzdruckkolben 6
in entgegengesetzter Richtung so weit verschoben, bis die Rückschlagventile 16 die Düsenöffnungen 15
freigeben. Pie Flüssigkeiten werden aus den Zylindern 13 in die Zündkammer 14 einspritzt, wo sie
hypergoiisch zünden. Dabei sind in dtn Zylindern 13 abwechselnd voneinander verschiedene Komponenten
der hypergolischen Flüssigkeiten angeordnet so daß die fächerförmigen Einspritzstrahlen zu einer großen
Flammfront führen.
2s Der in der Zündkammer 14 entstehende Gasdruck wirkt auf das im Waffenrohr 3 angeordnete Geschoß 28
sowie auf eine Ringfläche A des rückseitigen Endes des Waffenrohres 3. Da die Summe der Flächen B der vier
Kolben halb so groß ist als die Fläche A, wird der Kolben 6 gegen den Puffer 24 verschoben, wobei die
Kolben 21 die Flüssigkeiten weiterhin gegen den in der Zündkammer 14 befindlichen Druck einspritzen.
Die Rückführung des gegen den Puffer 24 verschobenen Kolbens 6 kann durch sine Vorrichtung, wie sie aus
Gasdruckladern bekannt ist wieder in die gezeichnete Ausgangsstellung erfolgen.
Neben den hypergolischen Flüssigkeitsti eibnvtteln
können auch nichthypergolische Flüssigkeiten oder monergolische Flüssigkeiten verwendet werden, die
beispielsweise durch eine Zündeinrichtung entflammbar sind.
Claims (7)
1. Differenzdruckkolben-Brennkamniersystem
zur Erzeugung von Treibgasen für Rohrwaffen aus flüssigen, insbesondere hypergolen Treibstoffkomponenten
mit einem Führungszylinder für den Differenzdruckkolben und mit vom Differenzdruckkolben
angetriebenen Einspritzpumpen, dadurch
gekennzeichnet, daß im Differenzdruckkolben (6) die Einspritzpumpen (13,15—22) angeordnet
sind, deren Kolben (21) an ein mit einem Gehäuse verbundenes Teil (23) anlegbar sind, und daß die
Eirapritzpumpen einspritzseitig durch die Pumpenräume und die Einspritzöffnungen schließende
Rückschlagventile abgedichtet sind.
2. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einspritzpumpe (13,15—22) zwei in einem Zylinder
(13) bewegliche Dichtscheiben (18, 22) aufweist,
deren hintere Dichtscheibe (22) mit dem an einen Puffer (23,24) anlegbaren Kolben (21) verbunden ist
und deren vordere Dichtscheibe (18) ein Bestandteil des Rückschlagventils (16—20) ist
3. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsenöffnungen (15) im Zylinder (13) sektorial angeordnet sind.
4. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsenöffnunge ι (15) im Zylinder (13) radial zur
Zylinderachse angeordnet sind
5. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
rückwärtige Ende des Waffenrohrs (3) eine Gleitbahn (5) für den darauf längsbeweglich gelagerten
Differenzdruckkolben (6) aufweist
6. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleitbahn (5) ringförmige Einschnitte (4) aufweist, die mit dem darauf längsbeweglich gelagerten
Differenzdruckkolben (6) eine Labyrinthdichtung bilden.
7. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet daß der
Differenzdruckkolben (6) durch eine Verriegelungsvorrichtung (7) in Ausgangsstellung gegen die Kraft
eines Energiespeichers (8) festgelegt ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742427139 DE2427139B2 (de) | 1974-06-05 | 1974-06-05 | Differenzdruckkolben-Brennkammersystem zur Erzeugung von Treibgasen für Rohrwaffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742427139 DE2427139B2 (de) | 1974-06-05 | 1974-06-05 | Differenzdruckkolben-Brennkammersystem zur Erzeugung von Treibgasen für Rohrwaffen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2427139A1 DE2427139A1 (de) | 1975-12-11 |
DE2427139B2 true DE2427139B2 (de) | 1979-05-10 |
DE2427139C3 DE2427139C3 (de) | 1982-11-11 |
Family
ID=5917384
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742427139 Granted DE2427139B2 (de) | 1974-06-05 | 1974-06-05 | Differenzdruckkolben-Brennkammersystem zur Erzeugung von Treibgasen für Rohrwaffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2427139B2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3234638C1 (de) * | 1982-09-18 | 1991-01-03 | Diehl Gmbh & Co | Abdichtung fuer Differenzdruckkolben-Brennkammersysteme von Rohrwaffen |
US4586422A (en) * | 1984-04-10 | 1986-05-06 | General Electric Company | In-line annular piston fixed bolt regenerative variable charge liquid propellant gun with variable hydraulic control of piston |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3138990A (en) * | 1961-10-09 | 1964-06-30 | Roy A Jukes | Liquid propellant machine gun |
-
1974
- 1974-06-05 DE DE19742427139 patent/DE2427139B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2427139A1 (de) | 1975-12-11 |
DE2427139C3 (de) | 1982-11-11 |
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