DE1802275B1 - Druckhalte- und Drainageventil eines Gasturbinentriebwerkes - Google Patents
Druckhalte- und Drainageventil eines GasturbinentriebwerkesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Druckhalte- und Drainageventil eines Gasturbinentriebwerks mit als
Doppelstutzen ausgebildeten, mit Dichtungsringen versehenen Leitungsanschlüssen, welche für die Kraftstoffzufuhr
in das Ventil, die Kraftstoffabführung aus dem Ventil zur Einspritzdüse der Brennkammer sowie
für die Kraftstoffdrainage vorgesehen sind, und mit einem Zylinder, in dem ein vom Kraftstoffzulauf
mit Kraftstoff beaufschlagbarer und demzufolge vom Kraftstoffdruck entgegen der Wirkung einer Feder betätigter,
stufenlos ausgebildeter Steuerkolben wechselweise Öffnungen des Zylinders absteuert, von denen
die einen bei eingeschalteter Kraftstoffzufuhr und damit verbundener Freigabe durch den Steuerkolben
die Kraftstoffzufuhr zu den Einspritzdüsen ermöglichen und bei abgeschalteter Kraftstoffzufuhr unter
der durch die Rückstellfeder erfolgenden Bewegungen des Steuerkolbens verschlossen werden, während
gleichzeitig damit weitere Bohrungen in dem Zylinder durch die rücklaufende Bewegung des Steuerkolbens
freigegeben werden und einen Ablauf des in den Einspritzdüsen verbliebenen Restkraftstoffes in die
Drainageleitung ermöglichen.
Beim Betrieb moderner Gasturbinentriebwerke stößt man ständig auf das Problem des Ablassens des
unverbrauchten Kraftstoffs aus den Kraftstoffeinspritzdüsen nach dem Abschalten des Triebwerks.
Beim Abschalten sammelt sich Kraftstoff in den Brennkammern durch ein Ablaufen aus den von den
Kraftstofftanks herführenden Leitungen, so daß bei einem neuerlichen Starten des Triebwerks der Kraftstoff
sofort zur Verbrennung kommen kann und folglich in der Brennkammer eine Ubertemperatur entstehen
kann. Die Übertemperatur kann zu einer Beschädigung des Triebwerks führen, und es empfiehlt
sich daher, diesen Kraftstoff beim Abschalten aus dem Triebwerk abzulassen.
Hierzu ist an Hand der britischen Patentschrift 1 034 758 (USA.-Patent 3 339 574) bereits ein Druckhalte-
und Drainageventil für das Kraftstoffsystem eines Gasturbinentriebwerks vorgeschlagen worden,
welches in wesentlichen Teilen demjenigen nach der eingangs genannten Gattung entspricht. Das Druckhalte-
und Drainageventil nach der französischen Patentschrift 1 432 422 ist ebenfalls dieser Gattung zuzuordnen.
Das Druckhalte- und Drainageventil soll die Kraftstoffzufuhr zur Einspritzdüse sicher absperren können
trotz eingeschalteter Vordruckpumpe. Das Druckhalte- und Drainageventil soll ferner bei einem Mindestvordruck
sich öffnen und beim Starten des Triebwerks ein rasches, sicheres Umschalten zum Zwecke
der Kraftstoffbeaufschlagung der Einspritzdüse gewährleisten. Während des Triebwerksbetriebs soll
weiter die Drainageleitung gegenüber dem das Ventil durchströmenden Kraftstoff einwandfrei abgedichtet
sein, um Kraftstoffleckverluste auszuschließen.
Darüber hinaus soll das Druckhalte- und Drainageventil in der Lage sein, daß bei Unterschreiten eines
Mindestvordruckes des von der Vordruckpumpe geförderten Kraftstoffs die Kraftstoffzuleitung zur
Brennstoffdüse einwandfrei abgesperrt ist, während gleichzeitig die Verbindung der Einspritzdüse mit der
Drainageleitung hergestellt ist, um einen in der Einspritzdüse verbliebenen Kraftstoffrest in die Drainageleitung
abzublasen.
Schließlich soll ein solches Druckhalte- und Drainageventil für die Durchführung der genannten Steuervorgänge
einfach und robust aufgebaut und bei Dauerbeanspruchung funktionssicher und lediglich
geringem Verschleiß unterworfen sein.
Bei den durch die vorgenannten Patentschriften bekannten Ventilen gleitet der Steuerkolben mittels diesen
umschließender O-Ringdichtungen innerhalb des Zylinders, welche einen Kraftstoffleckfluß ausschließen
sollen. Diese O-Ringdichtungen sind beim Übersteuern der Bohrungen des Zylinders einem hohen
ίο Verschleiß unterworfen und verhindern ferner ein erwünschtes leichtes Gleiten des Kolbens, um den
von einem solchen Ventil verlangten raschen Umschaltvorgängen Rechnung tragen zu können. Bei
Dauerbeanspruchung führen diese O-Ringdichtungen des Kolbens somit zu Undichtheiten und gegebenenfalls
sogar zum Verklemmen des Kolbens.
Ferner sperrt bei einer dieser bekannten Anordnungen der in Ruhelage befindliche Kolben nur unzureichend
das Ventil gegenüber der Kraftstoffzuleitung ab, und zwar infolge einer hierzu vorgesehenen
metallischen Abdichtung gegen einen losen Anschlag, wodurch bereits der Vordruck der Tankpumpe ausreicht,
um geringe Kraftstoffleckmengen zur Einspritzdüse der Brennkammer gelangen zu lassen, was sich
schädlich beim Zünden des Triebwerks auswirken kann.
Ferner ist bei diesen bekannten Ventilen eine Vielzahl weiterer Dichtungen erforderlich, die den Zylinder
gegenüber einem hier zusätzlich erforderlichen, äußeren Mantelgehäuse abdichten müssen.
Weiterhin ist aus der deutschen Patentschrift 859 839 eine Einrichtung zum Zuführen von Brennstoff
zu mindestens einem Brenner, insbesondere bei Gasturbinen bekannt. Bei diesem Ventil sind die
Leitungsanschlüsse für die Kraftstoffzufuhr sowie für die Kraftstoffdrainage mit beiden Enden des Zylinders
verschraubte Doppelstutzen, wobei innerhalb des drainageseitig gelegenen Stutzens eine Ringscheibe
als Dichtung angeordnet ist. an welche der Steuerkolben nach dem Absteuern der Öffnungen anschlägt.
Infolge des Verlegens der Dichtung in das Innere des Stutzens dient die Dichtung einzig und allein als
Abdichtung der Stirnfläche des Steuerkolbens, d. h. als Ventilsitz.
Der Nachteil dieses Ventils besteht darin, daß keinerlei Abdichtung des Zylinders bzw. des Stutzens
nach außen hin besteht. Ferner besteht infolge des verlängerten Steuerkolbenhubcs auf Grund der Anordnung
der Dichtung im Inneren des Stutzens die Gefahr hoher Kraftstoffleckverluste.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die bei dem bekannten Druckhalte- und Drainageventilen
aufgezeigten Nachteile zu beseitigen und ein Ventil solcher Art zu schaffen, bei dem die Dichtungen
sowohl eine Abdichtung des Zylinders nach außen hin als auch einen Ventilsitz für den Steuerkolben
bilden, wobei es eine rasche funktionssichere Absteuerung der für den Kraftstoffzulauf zur Einspritzdüse
sowie für den Kraftstolfablauf aus der Einspritzdüse in die Drainageleitung vorgesehenen Öffnungen
ermöglicht, einschließlich einer einwandfreien Abdichtung der Drainageleitung bei vom Kraftstoff beaufschlagter
Einspritzdüse sowie einer einwandfreien Absperrung der Kraftstoffzuleitung während des Ausblasens
von in der Einspritzdüse verbliebenen Kraftstolfresten
in die Drainageleitung. Außerdem soll das Ventil einen einfachen Aufbau und damit eine
verbilligte Herstellungsweise ermöglichen und bei
Dauerbetrieb einem geringen Verschleiß unterworfen sein.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe schlägt die Erfindung bei einem Ventil der eingangs genannten Gattung
vor, daß an den dem Steuerkolben zugewandten Stirnseiten der Doppelstutzen zwischen Gehäuse und
Doppelstutzen deren Stirnflächen überragende Dichtungsringe vorgesehen sind, welche sowohl eine Abdichtung
des Gewindes zwischen Doppelstutzen und Gehäuse nach außen als auch einen abdichtenden
Ventilsitz für den wechselseitig an diese Dichtungsringe anschlagenden Steuerkolben bilden.
Die an den Stirnflächen der Doppelstutzen angeordneten Dichtungen dichten den Zylinder nach außen
ab und sorgen ferner dafür, daß gleichzeitig mit dem Anschlagen des Kolbens an eine Dichtung einer der
Steuerschlitze sowie die Drainageleitung oder die Kraftstoffzufuhr in das Ventil einwandfrei abgesperrt
sind. Die Dichtungen, welche gleichermaßen sowohl das Gewinde zwischen Doppelstutzen und Gehäuse
nach außen einwandfrei abdichten als auch als Ventilsitz für den Steuerkolben dienen, führen eine Doppelfunktion
aus, die einen wesentlichen Vorteil des erfindungsgemäßen Ventils gegenüber den vorbekannten
Ventilen darstellt. Darüber hinaus bewirken diese Dichtungen einen gedämpften Anschlag des Steuerkolbens.
Außerdem ermöglichen bei dem erfindungsgemäßen Ventil die weit in den Zylinder hineinragenden Stirnflächen
der Doppelstutzen erwünschte, äußerst kurze Steuerhübe und damit eine rasche Betätigung des
Ventils, verbunden mit einem äußerst geringen Kraftstoffleckfluß während des Umschaltvorganges.
An Hand eines Ausführungsbeispieles in den Zeichnungen ist die Erfindung im einzelnen weiter
näher erläutert; in den Zeichnungen ist
Fig. 1 ein Mittellängsschnitt eines erfindungsgemäßen Druckhalte- und Drainageventils in der Stellung:
Kraftstoffzu- und -ablauf geschlossen, Drainage geöffnet, einschließlich eines Gasturbinentriebwerks
mit zugehörigem Kraftstoffsystem in schematischer Darstellung,
F i g. 2 das in F i g. 1 dargestellte Druckhalte- und
Drainageventil, jedoch in der Stellung: Kraftstoffzulauf geöffnet, Kraftstoffablauf und Drainage geschlossen
und
F i g. 3 das in F i g. 1 dargestellte Druckhalte- und Drainageventil, jedoch in der Stellung: Kraftstoffzu-
und -ablauf geöffnet und Drainage geschlossen.
Das in F i g. 1 beispielhaft dargestellte Gasturbinentriebwerk 1 besteht in bekannter Weise, in Reihe hintereinandergeschaltet,
aus einem Verdichter 2, Brennkammern 3,4 sowie aus einer sich daran anschließenden
Turbine 5. Mit 6 und 7 sind Kraftstoffeinspritzdüsen der Brennkammern 3, 4 bezeichnet. Das zum
Triebwerk gehörige Kraftstoffsystem besteht im wesentlichen aus einem Kraftstoffbehälter 8, einer sich
daran anschließenden Vordruckpumpe 9, von der eine Zufuhrleitung 9 α zu einer Kraftstoffpumpe 10 hinführt,
welche über eine weitere Leitung 11 den Kraftstoff zu einem Kraftstoffregler 12 fördert. Der Kraftstoffregler
12 ist mit einer Pumpen-Rücklaufleitung
13 verbunden, die mit der Zufuhrleitung 9 vor der Pumpe 10 verbunden ist. Vom Kraftstoffregler 12
fließt die für den Betrieb des Gasturbinentriebwerkes 1 notwendige Kraftstoffmenge über eine Leitung
14 zum Druckhalte- und Drainageventil 15.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, besteht das Druckhalte- und Drainageventil 15 aus einem Zylinder 16, in dem
ein Steuerkolben 17 und eine Druckfeder 18 gelagert sind. An den Enden des Aufnahmegehäuses ist je
ein Doppelstutzen 19 und 20 mit Gewinde eingeschraubt, wobei an den Stirnflächen der Doppelstutzen
19, 20 Dichtungen 21 und 22 gelagert sind. Auf dem Gehäuseaußendurchmesser ist ein Schwenkanschluß
23 geführt, in dem zwei Dichtungen 24, 25 gelagert sind und welcher seitlich durch zwei Sicherungsringe
26,27 am Zylinder 16 fixiert ist.
Während des Betriebes fließt Kraftstoff über die Leitung 14 in den Doppelstutzen 19 und beaufschlagt
die Kolbenfläche 28, schiebt den Steuerkolben unter Druck gegen die Feder 18 und schließt den Steuerschlitz
29 (F i g. 2), wobei der Steuerschlitz 30 noch geschlossen ist; durch Druckerhöhung stößt der Kolben
17 gegen die Dichtung 22 (F i g. 3) und gibt den Steuerschlitz 30 frei, und damit fließt Kraftstoff über
den Schwenkanschluß 23 und die Leitung 31 (F i g. 1)
au zu den Einspritzdüsen 6,7. Wird das Triebwerk und
damit die Kraftstoffzufuhr abgestellt, läuft der Steuerkolben 17, gegen die Dichtung 21, (F i g. 1) und gibt
den Steuerschlitz 29 frei und der noch in den Einspritzdüsen 6, 7 und in der Leitung 31 befindliche
Kraftstoff fließt durch den noch in den Brennkammern 3, 4 vorhandenen Gasdruck über den Schwenkanschluß
23, den Steuerschlitz 29 und den Doppelstutzen 20 in die Drainageleitung 32 ab.
Der Steuerkolben 17 ist im Zylinder 16 eingeläppt und garantiert dadurch einen leichten Lauf und ein
einwandfreies Übersteuern der Steuerschlitze 29 und 30. Die Doppelstutzen 19, 20 sind so ausgebildet, daß
deren Dichtungen 21, 22 gleichzeitig als Anschlag für den Steuerkolben 17 und zur stirnseitigen Abdichtung
dienen; dies ermöglicht eine sichere Abdichtung in der Ruhelage sowie in allen anderen Betriebszuständen.
Die bei dem Druckhalte- und Drainageventil vorgesehenen Dichtungen 21, 22, 24, 25 können in an
sich bekannter Weise O-Ringe aus einem verschleißfesten Werkstoff sein.
Das in Fig. 1 dargestellte Gasturbinentriebwerk stellt für die Anwendung des erfindungsgemäßen
Druckhalte- und Drainageventils keine bindende Ausführungsform dar. Das vorgeschlagene Druckhalte-
und Drainageventil kann ebenso beispielsweise bei Mehr-Wellen-Gasturbinentriebwerken sowie bei Gasturbinentriebwerken
für stationären Betrieb Anwendung finden, welche mit Einzel- oder Ringbrennlcammem
sowie mit einer oder mehreren Einspritzdüsen ausgerüstet sind.
Claims (1)
- Patentanspruch:Druckhalte- und Drainageventil eines Gasturbinentriebwerks mit als Doppelstutzen ausgebildeten, mit Dichtungsringen versehenen Leitungsanschlüssen, welche für die Kraftstoffzufuhr in das Ventil, die Kraftstoffabführung aus dem Ventil zur Einspritzdüse der Brennkammer sowie für die Kraftstoffdrainage vorgesehen sind, und mit einem Zylinder, in dem ein vom Kraftstoffzulauf mit Kraftstoff beaufschlagbarer und demzufolge vom Kraftstoffdruck entgegen der Wirkung einer Feder betätigter, stufenlos ausgebildeter Steuerkolben wechselweise Öffnungen des Zylinders absteuert, von denen die einen bei eingeschalteter Kraftstoffzufuhr und damit verbundener Freigabe durch den Steuerkolben die Kraftstoffzufuhr zu den Einspritzdüsen ermög-lichen und bei abgeschalteter Kraftstoffzufuhr unter der durch die Rückstellfeder erfolgenden Bewegungen des Steuerkolbens verschlossen werden, während gleichzeitig damit weitere Bohrungen in dem Zylinder durch die rücklaufende Bewegung des Steuerkolbens freigegeben werden und einen Ablauf des in den Einspritzdüsen verbliebenen Restkraftstoffes in die Drainageleitung ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, daß an den dem Steuerkolben (17) zugewandten Stirnseiten der Doppelstutzen (19, 20) zwischen Gehäuse und Doppelstutzen deren Stirnflächen überragende Dichtungsringe (21, 22) vorgesehen sind, welche sowohl eine Abdichtung des Gewindes zwischen Doppelstutzen und Gehäuse nach außen als auch einen abdichtenden Ventilsitz für den wechselseitig an diese Dichtungsringe anschlagenden Steuerkolben bilden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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