DE2427109C3 - Behälter für eine Magnetbandkassette - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter für eine Magnetbandkassette mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen.

Ein solcher Behälter ist dem Prinzip nach aus der DE-AS 22 48 408 bekannt. Bei ihm wird die Kassette von dem Transportschieber, der dort eine geschlossene Stirnwand aufweist und relativ zum Gehäuse linearbeweglich ist, nach Lösen der Verriegelung in eine Position gebracht, in der die Kassette ggfs. schräggestellt, über die Stirnwand des Schiebers hinweg herausgenommen werden kann.

Der bekannte Behälter umfaßt dabei nur drei Teile: Das Gehäuse, den Schieber und die Druckfeder; diese drei Teile sind automatisch montierbar. Er ist nicht nur in gestapelter Form zur häuslichen Aufbewahrung der Kassetten geeignet, sondern auch einzeln als Verkaufspackung, weil die Kassette auch bei starken Stoßbeanspruchungen weder beschädigt werden noch herausfallen kann.

Behälter, bei denen die Bundwickclmihcn nicht

gesperrt werden, sind nur sehr bedingt einsetzbar. Andererseits sollen solche Behälter immer möglichst klein und billig sein. Eine andere bekannte Bauart eines Kassettenmagazins ist in der DE-OS 20 33 388 beschrie-

s ben. In jedem Kassettenaufnahmefach dieses Magazins ist ein linearbeweglicher, unter Federvorspannung stehender Schieber vorgesehen, an den blattfederartige Lamellen angenietet sind. Die Lamellen tragen je einen Wickelnabensperrnocken. Sie sind durch die Figenelastizität in der Freigabeposition vorgespannt und werden von Schrägflächen in der benachbarten Gehäusewandung in die Sperrstellung gesteuert, wenn die Kassette in das Fach eingeschoben wird und den Schieber mitnimmt. Einschub und manuelles Herausziehen der Kas-

is sette sind reibungsgebremst, so daß die Kassette um erfaßt werden zu können, aus dem Gehäuse herausragen muß, die Reibungskräfte müssen erheblich sein, damit die Kassette nicht bei Stoßbeanspruchung des Magazins - etwa in einem Kraftfahrzeug - unbeabsichtigt herausfällt. Vorteilhaft ist bei dieser, um übrigen recht aufwendigen Bauart, daß die Kassette in Fluchtlinie mit der Gehäuseöffnung eingeschoben bzw. herausgezogen wird, weil dies die Handhabung vor allem im Dunkeln erleichtert.

Ferner ist aus dem DE-GM 19 58 291 ein Baukastensystem für u. a. Magnetbandkassetten-Behälter bekannt, bestehend au; einem Halter mit Grundplatte und an diese ansetzbaren seitlich offenen Rahmen. Hier werden die in jeweils einen Rahmen eingeschobenen Kassetten gegen die Kraft einer Auswerffeder durch einen Riegel gehalten, der an der der Auswerffeder abgewandten Kante der Kassette angreift und manuell auslösbar ist. Es ist nicht erkennbar, wie bei einem solchen System Bandwickel-Sperrnocken vorgesehen

3s werden könnten, ohne die Anordnung wesentlich zu komplizieren. Solche Spermocken sind aber, wie oben erwähnt, jedenfalls dann unabdingbar, wenn die Kassetten Erschütterungen ausgesetzt werden, etwa bei Versand. Die Einzelrahmen dieses Baukastensystems

<u) eignen sich aber, wie man ohne weiteres erkennt, auch nicht als Einzelbehälter für die Kassetten, und schon gar nicht als - notwendigerweise preisgünstige - Verkaufspackung.
Aus dem DE-GM 72 15 173 schließlich ist eine Aufbewahrungsvorrichtung für Magnetbandkassetten bekannt, bei der in einem Rahmengestell gleitverschiebliche Schubladen, gegen Federkraft verriegelbar, vorgesehen sind. Nach Entriegeln werden die Schubladen ausgeschoben und laufen dabei mit einem Anschlag auf eine Gestellkante auf, wobei ein schwenkbewegliches Schubladenteil unter Mitnahme der Kassette hochklappt, die dabei auch von Wickelnaben-Sperrnocken freikommt. Diese Vorrichtung ist kompliziert aufgebaut, umfaßt mindestens vier Teile pro Kassettenschublade und benötigt viel Platz.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den gattungsgleichen Behälter derart weiterzubilden, daß er den Vorteil der einfachen Handhabung aufweist, das heißt. Einlegen und Entnehmen der Kassette in Flucht-

M) linie mit der Gehäuseöffnung ermöglicht und zugleich kostengünstig zu fertigen ist.

Die Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale erreicht. Die erfindungsgemäße Bauart ermöglicht eine sehr wirtschaftliche Fertigung, weil eine einzige Druckfeder - für die eine billige Schraubenfeder möglich ist - sowohl die Auswerfbewegung des Tninsportsehiebers ;ils auch die

Kippbewegung desselben zur Freigabe der Bandwickelnocken bewirkt. Der Transportschieber kann deshalb als einfaches, einstückiges Spritzteil gefertigt werden, so daß am Ende der Behälter auch wieder nur drei Teile, nämlich Gehäuse, Transport- und Kippschieber und Feder zu umfassen braucht.

Trotzdem erhält man ein Gehäuse mit zwei vollständig geschlossenen Breitseiten, was aus ästhetischen Gründen gegenüber einer Lösung vorzuziehen ist, wie sie in der zweitgenannten Druckschrift beschrieben ist, wo die Sperrnocken durch Öffnungen in den Breitseiten heraustreten. Der Behälter kann dann außerdem mit weiteren gleichartigen Behältern Breitseite an Breitseite gestapelt werden, ohne daß ein Zwischenraum für die durchtretenden Sperrnocken vorgesehen zu werden braucht.

Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt und wird nachstehend im einzelnen erläutert, wobei Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Behälter und Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie H-II der Fig. 1 darstellen.

Der Behälter besteht aus drei Teilen, nämlich dem einstöckigen Gehäuse 1, dem Transportschieber 2 und der Druckfeder 3. Das Gehäuse 1 umfaßt eins Bodenwandung 4, gegenüber der das Gehäuse 1 für den Einschub bzw. die Entnahme der Kassette 5 offen ist (Gehäuseöffnung), schmale Seitenwandungen 6 und 7 sowie Deckwandungen 8 und 9. Auf der Außenseite der Deckwandung 9 sind vorzugsweise Schwalbenschwanz-Querschnitt aufweisende Stege 10 angeordnet, während sich auf der Außenseite der Deckwandung 8 zu den Stegen 10 komplementäre Nuten 11 befinden. Mehrere gleichartige Behälter können mithin durch Aufschieben der ineinandergreifenden komplementären Elemente 10, 11 gestapelt und zu einer Einheit verbunden werden.

Die Seitenwandung 6 ist von der Gehäuseöffnung her parallel zu den Deckwandungen 8,9 auf einer Länge 12 mit zwei parallelen Einschnitten im Bereich zwischen der angrenzenden Rippe 19 und der Deckwandung 9 versehen. Ein Teil der Seitenwandung 6 läßt sich deshalb elastisch gegenüber dem übrigen Gehäuse 1 auslenken, so daß man eine Federzunge 13 erhält. Deren Nase 14 hält die Kassette 5 in eingeschobener Position verriegelt, während die Taste 15 die Auslenkung der Federzunge 13 erleichtert.

Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 2 ist die Dicke des Gehäuseinnenraums zwischen den beiden Deckwandungen 8 und 9 größer als die Dicke der Kassette 5 an deren dickster Stelle; von den Innenseiten der Seitenwandungen 6 und 7 springt daher je eine Rippe 19 nach innen vor, so daß die Kassette 5 beim einschieben und Entnehmen zwischen den Rippen 19 und der Deckwandung 9 im wesentlichen parallel zu den Deckwandungen geführt ist.

Die Seitenwandungen 6 und 7 weisen zueinander ausgefluchtete, parallel zu den Deckwandungen 8, 9 verlaufende Schlitze 16 auf, deren Länge die Auswerfbewegung des Transportschiebers 2 begrenzt. In den Schlitzen 16 ist je ein Stiftfortsatz 17 des Transportschiebers 2 geführt.

Der Transportschieber 2 besitzt etwa L-förmigen Querschnitt mit etwa dreieckigen Versteifungslappen 18. Zwischen seinem Querschenkel 20 und der Bodenwandung 4 des Gehäuses ist die Druckfeder 3 zur Deckwandung 9 hin versetzt eingespannt; der Querschenkel 20, auf den die Druckfeder 3 wirkt, arbeitet mithin als Hebelarm, der um die Achse der Stiftfortsätze 17 schwenkbar ist. Der andere Schenkel 21 des Transportschiebers 2 weist zwei einwärts gerichtete Vorsprünge 22 auf, die je einen Nocken 23 tragen. Bei eingeschobener Kassette 5 greifen diese Nocken in die Nabenöffnungen der Kassette ein und verriegeln diese fest. Zwischen den Vorsprüngen 22 befindet sich eine Zunge 24, die - wie Fig. 2 erkennen läßt - aus der Ebene des Schenkels 21 nach auswärts gebogen ist. Der Schenkel 21 insgesamt liegt auf der der Kassette 5 abgekehrten

&iacgr;&ogr; Seite der Rippen 19, so daß er die erwähnte Kippbewegung ausführen kann.

Um die Kassette aufzubewahren, wird sie nach seitlichem Wegdrücken der Federzunge 13 mit ihrer Längskante, wo das Band offenliegt und geschützt werden

is muß, in den Zwischenraum zwischen der Deckwandung 9 und den Rippen 19 eingeschoben; seitliche Stege 25 an den Seitenwandungsinnenseiten können als Seitenführung vorgesehen sein. Wenn die Kassette auf den Querschenkel 20 des Transportschiebers 2 aufstößt, wird die

ai Feder 3 komprimiert und der Transportschieber in die mit ausgezogenen Linien in Fig. 2 r^rgestetlte Position gekippt; dabei werden die Nocken 2j in die Nabenöffnungen eingeschwenkt. Sobald die Kassette in die in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellte Position geschoben worden ist, federt die Federzunge 13 zurück und hält die Kassette 5 mit ihrer Nase 14 fest. Die Feder 3 bleibt gespannt.

Wird die Federzunge 13 etwa mit dem Finger seitlich ausgelenkt, drückt die Feder 3 den Transportschieber 2 und damit auch die Kassette 5 auswärts. Sobald die Stiftfortsätze 17 an das Ende der Schlitze 16 gelangen, kann der Transportschieber nicht mehr weitergeschoben werden und kippt um die Achse der Stiftfortsätze, wobei die Nocken 23 aus den Nabenöffnungen der Kassette heraustreten. Die Kippbewegung wird begrenzt durch das Anschlagen der Zunge 24 gegen die Innenfläche der Deckwandung 8. Die Zunge 24 ist gerade so weit aus der Ebene des Schenkels 21 herausgebogen, daß bei Anlage der Zunge an der Deckwandung 8 die Nocken 23 zwar die Kassette 5 freigeben, jedoch noch reibungsschlüssig an dieser anliegen. Dar.jit wird verhindert, daß die Kassette herausgeschleudert wird; aufgrund dieser Reibungsbremse wird sie vielmehr in bequemer Griffposition leicht klemmend gehalten. Die Entnahme bereitet keine Schwierigkeiten, da die Zunge 24 federnd nachgeben kann, wenn die verdickte Stelle der Kassette über die Nocken Fig. 23 gezogen wird.
Sowohl das Gehäuse 1 wie auch der Transportschieber 2 bestehen aus einem warmverformbaren Kunststoff. Man erkennt, daß beide Elemente mittels Spritzgußformen fertigbar sind, die verhältnismäßig wenige Hinterschneidungen aufweisen, so daß die Werkzeuge entspr "thend preisgünstig sein können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Behälter für eine Magnetbandkassette, bestehend aus einem im wesentlichen quaderförmigen, an einer Schmalseite offenen Gehäuse, das so dimensioniert ist, daß es die eingeschobene Kassette gänzlich in sich aufnimmt sowie an seiner Innenseite als Kassettenführung dienende Rippen angeformt aufweist, die den Gehäuseinnenraum in einen Kassettenaufnahmeraum und einen Freiraum unterteilen, mit einem im Querschnitt L-förmig ausgebildeten Schieber, der als Transportorgan für die nur senkrecht zur Gehäuseöffnung verschiebbare Kassette in die Kassettenentnahmeposition dient, im Gehäuse in Kassettenbewegungsrichtung verschieblich ist, und auf seinem langen Längsschenkel zwei Sperrnocken für die in der Kassette drehbar gelagerten Bandwickelnaben trägt, die beim Einschieben der Kassette sperrend in die Bandwickelnaben eingreifen, mit einer beim Einschieben der Kassette sich spannenden Druckfeder, die auf den hinter der Kassette aufragenden kurzen Querschenkel des Schiebers wirkt, und mit einem manuell auslösbaren Verriegelungsorgan für die Einschubposition der Kassette, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Schieber (2) zumindest in der Kassettenentnahmeposition um eine Achse (17), die etwa in der Berührungskante der Schieberschenkel (20, 21) liegt, unter der Wirkung der auf den Querschenkel (20) wirkenden Druckfeder (3) derart kippbar ist, daß der die Sperrnocken (23) tilgende Längsschenkel (21, 22) in den Freiraum ragt, wodurch die Sperrnocken (23) aus den Bandwickelnaben der nicht kippbaren Kassette (5) herausgehoben werden.

2. Behälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen die Kippbewegung des Schiebers (2) durch Anlage an der Gehäuse wand (8), die dem Längsschenkel (21,22,24) zugekehrt ist, begrenzenden Schieberabschnitt (24).

3. Behälter nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß der die Kippbewegung begrenzende Schieberabschnitt (24) und die Sperrnocken (23) relativ zueinander in Kipprichtung federnd ausgebildet sind.