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Fahrzeug mit zumindest einer vor der Windschutzscheibe angeordneten
Ausströmklaape für erwärmte Motorkühlluft Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit
einem Frontmotor und mit zumindest einer vor der Windschutzscheibe angeordneten
oberen Ausströmklappe für erwärmte Notorkühlluft aus dem Motorraum. Um bei einem
in dieser Weise ausgerüsteten, aus der deutschen Patentanmeldung p 45 247 D>
63c, 58/20, bekannten Fahrzeug eine das Beschlagen und Vereisen der Windschutzscheibe
verhindernde Warmluftströmung zu-ersielen, sind in der Offenlegungssehrift 1 630
319, 63c, 58/20, innerhalb des Motorraums hinter dem Kühler des Motors besondere
Warmluftkanäle vorgesehen, die außerdem mit Gebläsen bestückt sein können. Derartige
zusätzliche Kanäle sind aber im Motorraum schwer unterzubringen.
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Ein weiteres Problem bei der eingangs genannten bekannten Anordnung
besteht darin, daß beispielsweise in der warmen Jahreszeit eine Warmluftströmung
vor der Windschutzscheibe unerwünscht ist und demgemäß dann die obere Ausströmklappe
geschlossen wird. Gerade in der warmen Jahreszeit
ist aber ein möglichst
großer Kühlluftdurchsatz durch den Motorraum erforderlich, um einer Überhitzung
des Motors vorzubeugen. Eine Reduzierung des Kuh..lluftdurchsatzes im Winter ist
dagegen ungefährlich, da das Kühlsystem für Sommer-Röchsttemperaturen ausgelegt
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß ohne zusätzliche Luftkanäle im Motorraum bei Bedarf
eine WarmluStströmung auf die Windschutzscheibe sichergestellt ist, die zumindest
die Windschutzscheibe, bei geeigneter Form der Karosserie aber auch die Seitenscheiben
und die Reckscheibe des Fahrzeugs beschlagfrei hält, ohne daß in der warmen Jahreszeit
Schwierigkeiten bezüglich der erforderlichen Kühlung des Motors auftreten. Die erfindungsgemäße
Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß in einer unteren Abschottung
des Motorraums hinter dem Motor zumindest eine im Gegentakt zu der oberen Ausströmklappe
betätigbare untere Ausströmklappe angeordnet ist.
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Ein erstes wesentliches Merkmal der Erfindung besteht also in dem
Vorsehen einer unteren Abschottung des Motorraums, die nicht nur hinsichtlich der
Vermeidung zusätzlicher Kanäle für die erwärmte Motorkühlluft Vorteile bietet,sondern
zugleich einen Schutz des Motorraums gegen Feuchtigkeits- und Schmutzzutritt sowie
eine Verstärkung des Vorderwagens darstellt. Insbesondere dann, wenn bereits im
Rohbau eine mittragende Abschottung des Motorraums vorgesehen ist, wird die Vorderwagenfestigkeit
erhöht oder können bei gleicher Festigkeit die Längsträger des Fahrzeugs entsprechend
schwächer dimensioniert werden.
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Bei der Erfindung ist also gleichsam ein ohne zusätzliche
Rohre
oder dergleichen gebildeter Kanal für die erwärmte Motorkühlluft vorhanden, nämlich
in Gestalt des gesamten Motorraums. Da ferner nicht nur die obere Ausströmklappe
vor der Windschutzscheibe, sondern auch zumindest eine un-.
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tere Ausströmklappe vorgesehen ist, können die Strömungsverhältnisse
im Bereich der oberen Ausströmklappe so gewählt sein, daß sich die in der kalten
Jahreszeit zum Beschlagfreihalten zumindest der Windschutzscheibe erforderliche
Warmiuftströmung ergibt. In der warmen Jahreszeit dagegen, in der kein Beschlagen
der Scheiben auftritt, wird die dann erforderliche Kühlluftströmung durch die dann
offene untere Ausströmklappe sichergestellt, zweckmäßigerweise in Eombination mit
weiteren Ausströmklappen, die unabhängig von der oberen und unteren Ausströmklappe
sind und nur im Sommer geöffnet werden. Diese weiteren Ausströmklappen, die beispielsweise
im Bereich der vorderen Radhäuser oder in der unteren Abschottung vor dem Motor
vorgesehen sein können, sind bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung
mit einer Betätigungsvorrichtung einer Heizeinrichtung derart gekoppelt, daß sie
nur bei abgeschalteter Heizeinrichtung, d.h. im Sommer, geöffnet sind.
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Die obere Ausströmklappe, die übrigens auch durch die Motorhaube selbst
gebildet sein kann, und die untere Ausströmklappe sind bei der bevorzugten Ausbildung
der Erfindung über gemeinsame Betätigungsmittel gekoppelt, die einen Schwenkhebel
und eine mit einem Ende desselben verbundene längsverschiebbare Stange enthalten
können, die im Bereich ihrer Enden mit den Ausströmklappen verbunden ist. Durch
diese Betätigungsmittel erfolgt also eine entgegengesetzte Betätigung der oberen
und der unteren Ausströmklappe.
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Die genannten Ausströmklappen können mit einer Betätigungsvorrichtung
für zumindest einen Warmluftausströmer einer Heizeinrichtung derart gekoppelt sein,
daß nur bei iZarmluftausströmung aus dem Ausströmer die obere Ausströmklappe geöffnet
ist. Es ist also möglich, die Einrichtungen zur Beschlagfreihaltungder Windschutzscheibe
mit Betätigungsvorrichtungen für eine Heizvorrichtung des Fahrzeuginnenraums so
zu koppeln, daß automatisch bei der Heizungsbetätigung die äußere Warmluftzuströmung
der Windschutzscheibe eingeschaltet bzw. abgeschaltet wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Figuren erläutert, von denen die Figuren 1 und 2 schematisch in einem Längsschnitt
den Vorderwagen eines Personenkraftwagens zeigen, während Figur 3 perspektivisch
die sich einstellende Warmluftströmungwiedergibt.
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Betrachtet man zunächst die Figuren 1 und 2, so zeigen sie die Einrichtung
zur 3eschlagentfernung im eingeschalteten und im abgeschalteten Zustand. Der Motor
im Motorraum 1 ist bei 2 angedeutet; ihm ist ein Flüssigkeitskühlsystem mit dem
Wärmetauscher 3 und dem Ventilator 4 zugeordnet, der die unter der Wirkung des beim
Fahren auftretenden Staudrucks durch das Kühlergrill 5 in den Motorraum 1 einströmende
Kühlluft beschleunigt. Die Strömung ist durch Pfeile angedeutet. Wie ersichtlich,
ist der Motorraum 1 durch das untere Schottblech 6 abgedichtet, so daß in dem Zustand
nach Figur 1 die erwärmte Motorluft durch die jetzt geöffnete obere Ausstro..mklappe
7 in Richtung auf die Windschutzscheibe 8 abströmt. Durch Kopplung mit der oberen
Ausströmklappe 7 ist die untere Ausströmklappe 9, wie Figur 1 zeigt, jetzt geschlossen.
Die Kopplung erfolgt über Betätigungsmittel, nämlich den Schwenkhebel 10, der vom
Fahrersitz aus um die
horizontale Achse 11 geschwenkt werden kann,
und die lãngsverschiebbare Stange 12, die gelenkig mit dem in Figur 1 linken Ende
des Schwenkhebels 10 verbunden ist und an ihren Enden bei 13 und 14 ebenfalls gelenkig
an die beiden Ausströmklappen 7 und 9 angelenkt ist.
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Während in Figur 1 die gesamte erwärmte Motorkühlluft durch die obere
Ausströmklappe-7 ausströmt, zeigt Figur 2 den Zustand, Ein dem die obere Ausströmklappe
7 geschlossen, dagegen die untere Ausströmklappe 9 geöffnet ist und die gesamte
Motorkühlluft unterhalb des Fahrzeugs abströmt. Die untere Ausströnklappe 9 ist
dabei größer dimensioniert als die obere Ausströmklappe 7, so daß sich ein größerer
Strömungsquerschnitt und demgemäß ein größerer Durchsatz an Kühlluft durch den Motorraum
1 ergibt. Dies ist wichtig, da dieser Zustand dem Sommerbetrieb entspricht und dengem«B
der Kühlluftdarchsatz durch den Motorraum 1 möglichst groß sein muß. Dieser Gesichtspunkt
wird dadurch unterstützt, daß in diesem Ausführungebeispiel sowohl in der Bodenabschottung
6 des Motorraums 1, und zwar vor dem Motor 2, als auch seitlich im Bereich der Radhäuser
weitere Klappen 15 und 16 vorgesehen sind, die gleichsam als Sommerklappen nur in
der warmen Jahreszeit von Hand geöffnet werden und eine zusätzliche Durchströmung
des Motorraums sicherstellen.
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Wie Figur 3 erkennen läßt, umströmt die aus der dort mit 20 bezeichneten
oberen Ausströmklappe austretende erwärmte Motorkuhlluft nicht nur die Windschutzscheibe
21 des Fahrzeugs 22, sondern auch die Seitenscheiben sowie die Heckscheibe, so daß
bei geeigneter Form der Karosserie sämtliche Scheiben beschlagfrei gehalten werden
können.
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Während in den figürlich dargestellten Ausführungsbeispielen
eine
einzige, sich praktisch über die gesamte Breite der Windschutzscheibe erstreckende
obere Ausströsklappe angenommen ist, schließt dies doch das Vorsehen mehrerer, entsprechend
kürzerer Klappen nicht aus. Auch kann die obere Ausströmklappe durch eine im Bereich
ihres vorderen Endes scharnierartig schwenkbar gehaltene Motorhaube gebildet sein,
die beispielsweise durch die in den Figuren 1 und 2 gezeigte, den Hebel 10 und die
Stange 12 enthaltende Betätigungseinrichtung einen Spalt breit geöffnet wird.