DE242501C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 242501 KLASSE 63 c. GRUPPE

JEAN JACQUES HEILMANN in PARIS.

Lenkvorrichtung für Motorfahrzeuge. Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juni 1910 ab.

Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für Motorfahrzeuge, die durch das Spiel der Wagenfedern nicht beeinflußt wird. Gegenüber den bekannten Lenkvorrichtungen dieser Art unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung dadurch, daß zwischen dem an dem abgefederten Wagengestell gelagerten, von der Steuerwelle aus einzustellenden Organ und dem die Lenkradträger verbindenden Gestänge keine Universalgelenke und Getriebe, sondern nur einfache, durch Bolzen miteinander verbundene Hebel und Glieder eingeschaltet sind. Diese Hebel und Glieder sind derart angeordnet, daß sie zusammen gewissermaßen als Universalgelenk wirken.

Auf der Zeichnung ist die Einrichtung durch Fig. ι in Seitenansicht, durch Fig. 2 in Vorderansicht und durch Fig. 3 in Oberansicht dargestellt, und zwar beispielsweise an einer Lenkvorrichtung, bei welcher die Lenkräder auf den Achsschenkeln um ihre senkrechte Mittelachse schwenkbar sind.

Die mit dem Handrade 1 versehene Steuerwelle 2 ist mit Schraubengewinde versehen, auf welchem sich beim Drehen des Handrades eine Mutter 3 aufwärts oder abwärts schraubt. Die Mutter 3 bewegt mittels eines seitlichen Zapfens und einer Gabel 4 einen Hebel 5 auf einer Achse 6, die am abgefederten Rahmen 7 des Wagens befestigt ist. Eine an beiden Enden gegabelte Gelenkstange 8 ist durch 35

Bolzen 9 und 10 mit dem Hebel 5 bzw. mit einem Gliede 11 verbunden, das sich entlang einer Führungsschiene 12 verschieben kann. Diese wird von am Wagenrahmen 7 festsitzenden Hängeträgern 13 getragen. Das Glied 11 enthält in einer inneren senkrechten Führung einen Stein 14, mit dem durch eine Gabel 15 eine Stange 16 gelenkig verbunden ist, die in einer Hülse 17 verschiebbar angeordnet ist. Die Hülse 17 sitzt an einem Träger 18, der mit dem schwenkbaren Träger des einen Lenkrades starr verbunden ist. Die beiden Teile 16, 17 bilden somit einen ausziehbaren Schwenkarm. Die beiden Lenkradträger sind in bekannter Weise miteinander gelenkig verbunden.

Die beschriebene Lenkvorrichtung kann auch bei Lenkrädern der gewöhnlichen Art, die unmittelbar auf schwenkbaren Achsschenkeln sitzen, angewendet werden. Es wird in diesem Falle einfach der Teil 17 des ausziehbaren Schwenkhebels mit dem schwenkbaren Achsschenkel starr verbunden. Es kann auch die Stange 16 mit der Hülse 17 vertauscht werden, so daß die Stange 16 mit dem schwenkbaren Achsschenkel starr verbunden ist, während die sich auf der Stange 16 verschiebende Hülse 17 mit dem Stein 14 gelenkig verbunden wird.

Da nun der aus den Teilen 16, 17, 18 gebildete Schwenkarm einerseits mit dem schwenkbaren Lenkradträger, andererseits mit dem

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Stein 14 verbunden ist, so muß auch das Lenkrad bei der Verschiebung des Gliedes 11 eine entsprechende Schwenkung machen. Die Winkelstellung des Lenkrades zur Längsachse des Wagenrahmens entspricht also immer genau der Stellung des Gliedes 11 auf der Führungsschiene 12, und je nachdem das Lenkrad mehr oder weniger schief gestellt wird, verlängert oder verkürzt sich der Schwenkarm durch Verschiebung der Stange 16 in der Hülse 17, so daß vorteilhaft die Stellung des Lenkrades durch einen um so längeren Hebel gesichert ist, je mehr das Lenkrad schiefgestellt wird. Da nun aber der Stein 14 in dem vom abgefederten Wagenrahmen mittels der Führung 12 getragenen Gliede 11 senkrecht frei gleiten kann, so kann auch das Lenkrad zusammen mit dem ganzen Schwenkarm alle durch die Unebenheiten der Fahrstraße verursachten senkrechten Bewegungen ungehindert

■ ausführen, ohne daß dadurch die Lenkstellung des Rades beeinflußt würde.

Die Art und Anordnung der Teile schließen Bruch oder schnelle Abnutzung aus. Wie uneben die Fahrstraße auch sei, immer wird ein sicheres Lenken möglich sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   . Lenkvorrichtung für Motorfahrzeuge, bei welcher ein an dem abgefederten Wagengestell gelagerter, in der Längsrichtung des Wagens schwenkbarer Hebel durch Vermittelung einer Gelenkstange die Einstellung der beiden miteinander gelenkig verbundenen schwenkbaren Lenkradträger bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende der Gelenkstange (8) an einem auf einer Führung (12) des Wagengestelles in dessen Längsrichtung verschiebbar angeordneten Gliede (11) angreift, an dem in senkrechter Richtung ein Stein (14) geführt ist, der mit einem ausziehbaren Arm (16, 17) des Lenkradträgers gelenkig verbunden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.