DE2424291C3 - Verfahren zur Herstellung von anorganisches Pigment enthaltenden hydrophilen Polyolefinfasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von anorganisches Pigment enthaltenden hydrophilen PolyolefinfasernInfo
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Description
Bereits seit längerer Zeit ist es bekannt, Pigment enthaltende Polyolefinfasern herzustellen. In der deutschen
Auslegeschrift 12 92 301 wird erwähnt, daß man Pigmente und andere unlösliche Verbindungen in
»geringen Mengen« einer überhitzten und unter Druck stehenden Polymerlösung zusetzen und daraus durch
Entspannungsverdampfung in eine Zone niedrigen Druckes hinein Fasern bilden kann. Wendet man jedoch
dieses Verfahren auf Polyolefine an, so sind die entstehenden Fasern hydrophob und nicht hydrophil.
was ihre technischen Einsat/möglichkeiten stark einschränkt. Außerdem werden keine Angaben gemacht,
ob und wie es möglich ist, die Fasern mit mehr als »geringen Mengen« Pigment auszurüsten. Es muß wohl
ΐ angenommen werden, daß »geringe Mengen« auf jeden Fall weniger als 20% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Faser bedeutet.
In der deutschen Offenlegungsschrift 22 52 759 wird praktisch das gleiche Verfahren beschrieben, wobei
K) berichtet wird, daß bis zu 50 Gewichtsprozent (bezogen auf das Fasergewicht) unlösliche Füllstoffe zugesetzt
werden. Auch nach diesem Verfahren entstehen hydrophobe Fasern. Auf die speziellen Schwierigkeiten
bei der Herstellung hydrophiler Polyolefinfasern mit
lö hohem Füllstoffgehalt, wie sie später erläutert werden,
wird in dieser Anmeldung jedoch nicht eingegangen.
In der deutschen Auslegeschrift 21 21 512 wird ein Verfahren zur Herstellung von Polymerfasern durch
Entspannungsverdampfung einer Emulsion aus einer Polymerlösung und einer wäßrigen Lösung eines
Netzmittels beschrieben, bei dem man auch Pigmente zusetzen könne. Auf die Speziellen Schwierigkeiten
dieser Maßnahme und deren Beherrschung wird aber auch in dieser Schrift nicht eingegangen. In keiner der
>> genannten Schriften werden hydrophile Polyäthylenfasern
beschrieben, die mehr als 20% Pigment enthalten und in keiner der genannten Schriften werden Fasern
beschrieben, die mehr als 50% Pigment enthalten.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von
w anorganisches Pigment enthaltenden hydrophilen Polyolefinfa^ern
durch Entspannungsverdampfung einer überhitzten und mindestens unter Eigendruck stehenden
Suspension aus einem anorganischen Pigment und einer Emulsion aus einer Lösung eines Polyolefins in
Γι einem leicht siedenden Lösungsmittel für dieses
Polymere und einer wäßrigen Lösung eines Hydrophilicrungsmiltcls durch eine Düse in eine Zone mit
niedrigem Druck gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Pigment ein hydrophobisiertes anorganisches
4i) Pigment verwendet wird.
Als Polyolefin eignet sich hoch- und niedermolekulares Polyäthylen mit einer reduzierten spezifischen
Viskosität zwischen 0,3 und 20 dl/g, vorzugsweise zwischen 0.7 und IO dl/g (bestimmt nach H. Wessla u,
4i Kunststoffe 49 [1959] 230). Dieses Polyäthylen kann gelinge Mengen Comonomere mit 3—6 C-Atomen in
dem Maße enthalten, daß die resultierende Dichte /wischen 0,93—0,97 g/cm1, vorzugsweise zwischen 0,94
und 0,965 liegt. Ferner eignen sich als Polyolefine
V) Homo- und Copolymere des Propylens, vorzugsweise
mit einem ataktischen Anteil zwischen 0—25%, wobei die besten Eigenschaften resultieren, wenn der ataktische
Anteil zwischen 0—6% liegt. Als Copolymere des Propylens werden statistische Copolymere mit 0,1—3
V) Gewichtsprozent Äthylen oder mit 0,1—2 Gewichtsprozent
Butylen bevorzugt. Es sind aber auch ßlockcopolymere mit Äthylen sowie statistische Copolymere
mit höherem Comonomergehalt geeignet.
Als Hydrophylierungsmittel eignen sich alle bekann-
Als Hydrophylierungsmittel eignen sich alle bekann-
W) ten Emulgatortypen, bevorzugt werden jedoch polymere
Hydrophilierungsmittel mit Amingruppen, Amidgruppen, Carboxylgruppen und/oder Hydroxylgruppen
eingesetzt. Sehr gute Ergebnisse werden insbesondere mit Polyvinylalkohol mit einer Lösungsviskosität (4%
hi bei 20"C in Wasser) zwischen 4 und 70 cp und einem
Verseifungsgrad von 80 — 99.5% erreicht.
Das Lösungsmittel des Polyolefins muß hinreichend niedrigsiedend sein, so daß eine Überhitzung und eine
Entspannungsverdampfung möglich ist, ferner muß es eine ausreichend hohe kritische Temperatur haben.
Daher eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren Kohlenwasserstoffe mit 5—7 C-Atomen, bevorzugt
cyclische oder acyclische gesättigte Kohlenwasserstoffe mit 5—6 C-Atomen. Sehr gut geeignet sind ferner
chlorierte Kohlenwasserstoffe mit 1 oder 2 C-Atomen, vorzugsweise Methylenchlorid.
Die Temperatur der Suspension kann in weitem
Bereich zwischen 110 und 2000C schwanken. Technisch
am interessantesten ist jedoch ein Temperaturbereich zwischen 120 und 1600C. Die Suspension steht dabei
unter dem Eigendruck des Wasser-Lösungsmittel-Gemisches, der mit einem Inertgas und/oder mit einer
Pumpe erhöht werden kann.
Die Suspension aus dem anorganischen Pigment und der Emulsion aus einer Lösung eines Polyolefins in
einem leicht siedenden Lösungsmittel für dieses Polymere und einer wäßrigen Lösung eines Hydrophilierungsmittels
sollte möglichst gleichförmig sein. Das ist sowohl bei diskontinuierlicher als auch bei kontinuierlicher
Fahrweise möglich, wenn diese Suspension in handelsüblichen Suspendier- und Emulgieraggregaten
mit guter Stoffumwälzung und möglichst hoher Schwerwirkung hergestellt wird. Die Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen sich sowohl bei Wasser-in-Öl-Emulsionen als auch bei Öl-in-Wasser-Emulsionen.
Zur Entspannungsverdampfung passiert die Suspension eine Düse, deren Form für den Erfindungsgedunken
ohne Bedeutung ist. Ihre Aufgabe ist primär die Aufrechterhaltung einer Druckdifferenz zwischen Suspension
und Entspannungsraum. Der Druck im Entspa;:- nungsraum wird so gewühlt, daß das Lösungsmittel für
das Polymere zu mehr als 90% verdampft. Dabei verdampft auch ein Teil des Wassers. Er kann somit
zwischen 10 und 1500 Torr, vorzugsweise aber zwischen 50 und 800 Torr liegen. Die pigmenthaltigen Fasern
werden im wesentlichen in wasserfeuchter Form erhalten und können in handelsüblichen Aggregaten
zerkleinert und entwässert werden.
Als Pigmentteilchcn sollen kleine Teilchen verstanden werden, die weder im Wasser noch im Lösungsmittel
für das Polyolefin bei Temperaturen bis zu 2000C zu mehr als 5% löslich sind. Die Korngröße der Pigmente
ist für das erfindungsgemäße Verfahren nicht entscheidend, so lange ausgeschlossen wird, daß zu große
Pigmentteilchen die Düse verstopfen. Besonders gleichmäßige Fasern werden jedoch erhalten, wenn 90% der
Pigmentteilchen kleiner sind als 50 μΐη, vorzugsweise
sogar kleiner sind als 10 μ in.
Als hydrophob bezeichnet man die wasserabweisende Eigenschaft von Stoffen. Ob ein Pigment hydrophob ist,
kann in folgender Weise getestet werden: In einem mit Wasser halbvoll gefüllten Reagenzglas werden einige
Milligramm Pigment auf die Wasseroberfläche gestreut. Das Pigment ist im Sinne dieser Beschreibung
hydrophob, wenn es auf der Oberfläche des Wassers schwimmt, und hydrophil, wenn es zu Boden sinkt. Für
das erfindungsgemäße Verfahren können Pigmente eingesetzt werden, die entweder von selbst hydrophob
oder die nachträglich nach bekannten Verfahren hydrophobisiert worden sind. Verfahren zur Hydrophobisierung
von Pigmenten sind seit längerer Zeit bekannt. Die Art der Hydrophobisierung ist für das erfindungsgemäße
Verfahren von untergeordneter Bedeutung. Geeignete Hydrophobisieriingsmittel für Pigmente sind
organische Verbindungen mit einem Alkyl- und/oder Aryirest mit mindestens b C-Atomen und einer polaren
funktionellen Gruppe, beispielsweise ein- oder mehrbasische organische Säuren mit 10—50 C-Atomen oder
organische Amine oder Ammoniumsalze mit b—20 ) C-Atomen. Jedoch sind genauso gut andere Hydrophobisierungen
möglich. Der Anteil des Hydrophobisierungsmitteis kann in weitem Bereich zwischen 0,2 und
5 Gew-% des Pigmentes schwanken. Bevorzugt wird ein Gehall zwischen 0,3 und 3%.
κι Die chemische Zusammensetzung der anorganischen
Pigmente spielt technisch gesehen nur eine untergeordnete Rolle. Die bevorzugte chemische Zusammensetzung
wird weitgehend durch die Verfügbarkeit des genügend feinteiligen Pigments zu einem niedrigen
1Ί Preis diktiert. Solche verfügbaren Pigmente stammen
meist aus der Klasse der schwerlöslichen Silikate, Aluminate, Carbonate oder Oxide vielfach in hydratisierter
Form. Chemische Einheitlichkeit des Pigmentes ist nicht erforderlich. Neben den Weißpigmenten
kommen ebensogut Farbpigmente für das erfindungsgemäße Verfahren in Frage, wie z. B. Ruß, Chrom(III)-oxid
und Eisen(IlI)-oxid.
Die einsetzbare Menge an hydrophobem Pigment ist in erstaunlich weitem Rahmen variabel. Pigmenthaltige
>> Fasern konnten erhalten werden mit 1 bis 95 Gew.-%
Pigment, bezogen auf Gesamtgewicht von Polyolefin und Pigment. Die Vorteile des Verfahrens /eigen sich
jedoch besonders deutlich bei einem Pigmenteinsatz von mehr als 30%. Zusätzliche Verfahrensvorteile
id bestehen für pigmenthaltige Fasern ab 50% Pigment.
Bnvorzugterweise wird über einen Pigmentgehalt von 90% nicht hinausgegangen, da die Fasern dann sehr
kurz werden.
In aller Regel sind anaorganische Pigmente hydrophil.
r> Da zur Herstellung hydrophiler pigmenthaliiger PoIyolefinfasern
die gleichmäßige inkorporierung eines llydrophilieriingsmittels über eine wäßrige Phase
notwendig ist. führt der Einsatz von hydrophilen Pigmenten zu erheblichen technischen Komplikationen.
κι Unsere Versuche haben gezeigt, daß nur ein Teil der hydrophilen Pigmente in die Fasern eingebaut wird also
von einer Polyolefinhaut umschlossen wird. Etwa 40—60% des hydrophilen Pigmentes liegen in der
ursprünglichen puderförmigen Form vor und werden
·»■> mit dem Wasser bei der mechanischen partiellen
Entwässerung der Fasern fortgespült. Um Verluste zu vermeiden sind daher recht aufwendige Abtrenn- und
Rückführungsvorrichtungen für das Pigment notwendig. Ein anderer Teil des hydrophilen Pigmentes haftet nur
■)0 lose an den Fasern un. Bei der Zerkleinerung der Fasern,
die in handelsüblichen Faserzerkleinerungsgeräten vor sich gehen kann, werden die anhaftenden Pigmente von
der Faser losgelöst und gehen wieder verloren oder müssen in größerem Umfang zurückgeführt werden.
>5 Außerdem ist die Verteilung von hydrophilen Pigment
in den Fasern recht ungleichmäßig, so daß es relativ viel kurze besonders pigmentreiche Fasern gibt, die bei der
Herstellung eines Papierblattes durch das Sieb gehen, wodurch sich auch bei der Papierherstellung Probleme
bo der Abwasserverunreinigung oder der zusätzlichen
Rückführung dieses Anteils ergeben.
Es war völlig unübersichtlich, wie sich hydrophobisierte Pigmente in Gegenwart von Hydrophilierungsmitteln
für die Polyolefinfasern verhalten würden, da die
hl Hydrophilierungsniittel nur das Polyolefin, nicht jedoch
die pigmenie hydrophilieren sollten. Daher ist es
überraschend festzustellen, daß bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die oben beschriebenen
Piohlenic praktisch mehl aultrctcn. I),is lmlropliohc
Pigment uii'tl gleit limaßig iiiul vollständig in the
Polvolclintascr mkorpouert. Dadurch siiul tile- Verluste
bei dem SiliiiH tier I.nisp,mining, d<
' I ascrzei kleine rung oder der Papici lici -stellung ·_' c 1111 jj . Diese Vorlcile
/eigen sub in /unehmeiulem MaKe mil steigeiulci
Pig men !konzentrat mn in tier I a scr. Oberhalb \mi JO" 11
Pigment mihI tlie I nlersehietle schon s<i drastisch. tlaH
die Verwendung \on ImIi ophilcm Pigment /ii unvcrlielbarem
Aufwand liilirl. Pignicnihaltigc huliophilc m
lasern aus Polvolclinen nut mehr als 50 (Jew.-""
Pigment, bezogen aiii I ascrgevuchl. lassen sich
praktiseli nur noch nach dein erfindungsgemäßen
Verfahren herstellen. Hydrophile lasern mit 50 —W''"
Pigmentgehalt sind also völlig neu. η
Tin weiterer Voriei! vies criinduügsgv.""ä!.!e!5 Verfall
rens ist es. dall bei Pigmentgehallen von 50% und mehr
(bezogen auf Gesamtgewicht Pigment und Polyolefin) die Casern bei der l'.ntspannungsverdainpfuiig in sehr
gleichmäßiger und kurzer Corni anlallcn. so dal! in ilen .1H
meisten C.iilen eine weitere Caserzerkleinemng oder
Homogenisierung der I aserliinge mehl erlorderhch ist.
Dieser Cllekt ix: ohne Pigment selbst bei sehr tliinneii
Polvmerk<>nzentraiionen nicht mit hekannien Mitlelti
erreichbai J>
lUdiophile Polvolelinfasern mit einem Pigmcnlgchalt
zwischen 50 — 90'S. können aK lasrige Cüllsiolle in
allen laseivliesen eingesetzt werden. viegcnübci
nichtfasngen Pigmenten haben sie den Vorteil der besseren Retention in diesen Vliesen, Gegenüber :"
hydrophilen Polvolelinlasern ohne Pigment oder nut
rcdu/ier;ei Pigment menge haben sie den Vorteil der
größeren Deckkrati. /um Heispiel ist kanadrier'^-s
Papier, das die criindüngsj-cmäßcn !asern eulha!:.
opaker aK kalandriertes Papier, das bekannte PoKoIc- ;'■
finfasern enthält. Der hvdrophile Charakter der pigmenili.iltigen hi^m ist notwendig, um die lasern
aus einei wäßrigen Suspension heraus — z. H lur die
Papierhe· ^'ellung — verarbeiten zu können.
Zur Demonstration der \orleilcdes ertindungsgemä- -·Ι:
Ben V er'ahrcns und der erfindungsgemäßcn I asern
seier :.>':;..·■■ Ie Bespiele gel tihπ:
Beispiel I
rn;: \ ergleii-hsheispielen
In CiIK:- Druckbehälter Λ (siehe Abb.). dei ein
Volumen ■■■"" 7dl hat und mit einem fünlhlallngeii
Mehrsiu!e:i Inipu,1 Gc-gcvstrom-Rührer ßveri-ehen ist.
werdet" ''-kg Po:vatrivlen rna einer Dichte von
O.UtiO g . i; . einer reduzierten spezifischen Viskosität ·:·
von i.-tii g · inci er'ef Molekuhu "gevv ichlsv erteilurig
\/ \1 -.on f.. sowie 2Oi Hexan. i3l \\asser. b(t g
PoIv ν i:n '.:lki ihol TT.n einer l.osungsv iskositat von 4 ep
(4"■'·■ ijj in Wasser bei 2(1 ( und einem Verseiftingsgnid
von 98"'»). sowie 1.6 kg h\dratisiertcs Aluminiumsilikat v>
mit der F'ormel
Al2O1 · 2SiO.<
- 2H:O
mit einer Panikelgröße von 90% kleiner als 10 um und
mit einer einprozentigen nach Beispiel 1 der deutschen wt
Patentschnfi 8 47 486 hergestellten Hydrophobisierung,
bei 140 C bei einer Rührerdrehzahl von 600 Upm
miteinander emulgiert und suspendiert. Der Gesamtdruck im Kessel wird mittels Stickstoff auf 16 kp/cmemgesteilt.
Nach Öffnung des Bodenventils C fließt die *5
emulsion durch eine rohrförmige Düse D mit einem
inneren Durchmesser von 4 mm und einer Unge von 1.20 in in ein Gefäß Γ. in dem die Vakuumpumpe Ffür
ein Vakuum von elv\;i 100 lon sorgt und wo tlie
enlsiaiulcneii I äscin gesammelt werden. In ilen I äscin
ν ei blieheiie I levani'csie v\ erden durch I Ibersteieheii mit
Danipl aus dei Damplleilung // unter Vakuum
abgetrieben. Die wasserhaltigen I asern werden durch die verschließbare Öllniing ('dein (iclaß /: 'entnommen.
Die entstandenen I äscin enthalten nach partieller
Inivv asserting durch mechanist lies Abpressen aiii ca.
30'ln I aMTgchall 7fi.3"/i. ties hvdiophobisicrtcu Aliimim
iimsilikales. ti h. die Keleiilion beim Schritt der
llnlspannungsvcrtltisung betrügt 95.5"/<i. Die erhaltenen
Casern sind h\diophil und lassen sich ohne Schwierig·
keilen in Wasser dispergieren. Werden in einem 1-1 -MeBzvJmdei 2g dieser lasern in K(KImI Wasser
gleichmaßig dispcrgierl iitul läßt man diese I asersiispeüsiüii
gen;!1.! 2 !uin ruhen, so sinken die I :isimm in
geringem Maße ab. so dall nach 2 min das überstehende
lasei'lreie Wasset ein Volumen von 40 ml einnimmt.
Werden die aus so erhaltenen 1 asern in einem Menibranklassiergerat nach 131 e e h I · H ο 11 für
10 nun Sieb nut 0.5 aiii Wasserdruck und maximalem
Hub klassiert, so bleiben bei 2 g Cinwaage 10% auf einem Sieb mit dei Maschenweile 0.40mm; 57% auf
einem Sieb mit 0.12 mm Maschenweite, wahrend 33% durch das letztere Sieb durchlaufen. Das bedeutet, daß
die CiiSLTii so gleichmäßig und kurz sind, daß sie ohne
weitere Zerkleinerung beispielsweise für die Papierherstellung verwendet werden können.
Stellt man mit den aus Heispiel I erhaltenen lasern auf einem Rapid-Kolhcn Ulallbililtmgsgeral ein HIaIl
von IbO g/m' her. so betragt der («ehalt an Pigment im
Hlatt 74.2"/(i. d h. die l'igmentreteiuion im Cascrvcrarbeitungsschritt
ist 47.31'/". Versucht man dagegen ein
pignienihiiliiges B!:iU aus 7"j% hydrophilem Pigment
und 2VSi vergleichbaren Polyathylcnfascrn. die kein
Pigment enthalten, zu machen, so findet man eine Pigmentreteniion von nur 19%. [Dagegen ist die
Pignientretention von tier I aserbildung aus Beispiel 1
his zur l'aserverarbeitiing in diesem Beispiel insgesamt
92.H"··...
Veiglcichsbeispiel zu Beispiel 1
Cs vvirtl in tier gleichen Weise verfahren wie in
Beispiel 1. wobei als Pigment 1.6 kg hydratisicrtes Muminmmsihkat nut einer I ormel
Al O, 2SK), · 2IU)
mn einer PartikelgröHe von 90% kleiner als ΙΟμηι
verwendet wird.das nicht hvdrophobisiert ist.
Die entstandenen I asern enthalten nach partieller Cntv\assLTunLT durch mechanisches Abpressen auf ca.
3(i'!'c 1 ascrgehalt 35.5% Pigment. Das heißt die
Pigrnentrclention beträgt nur 44.3%.
Werden diese lasern entsprechend Beispiel 2 klassiert, so bleiben 84°/» auf dem Sieb mit der
Maschenweitc 0.40 mm. 13% auf dem Sieb mit der Maschenweitc 0.12 mm und 3% der Faser passieren
dieses Sieb. Obwohl diese Fasern gut hydrophil sind, sind sie in verdünnter Suspension nicht frei dispergierbar.
sondern hängen noch untereinander zusammen.
Erst nach zweimaliger Zerkleinerung in einem ^"-Scheibenrcfiner der Firma Sprout-Waldron in
bekannter Weise erreichen die Fasern eine dem Beispiel 2 vergleichbare lunge. Die Klassierung ergibt dann 9%
auf dem 0.40-mm-Sieb. 64% auf dem 0.12-mm-Sieb und 27%. die das 0.12-mm-Sieb passieren. Nach partiellet
mechanischer Entwässerung wie oben beträgt det Pigmenigehall nur noch 26%.
Bildet man aus den so /erkleinericn Fasern aiii einem
Rapid-Kötheii-Hlattbildungsgeriit ein Blau von
IbO g/m-', so beiragt der Gehalt an Pigment im Ulan nur
noch 19"/(j. Das heißt die Pigmeniretention \on der
Faserhersicllung bis y.ur Faserverarbcitiing betrügt nur
24"/". F.s erscheint aussichtslos auf diesem Wege hydrophile Fasern mil mehr als 50% Pigment /ti
erhalten. Die nicht reiendierten Pigmentmengen müssen
in aiii wendiger Weise zurückgewonnen und wieder
eingespeist werden.
Beispiel 2
mit Vcrgleichsbeispicl
mit Vcrgleichsbeispicl
In gleicher Weise wie in Beispiel I werden 0,6 kg
eines Polyäthylens mit einer redigierten spezifischen Viskosität vnn 3,4 dl/g und MJM.. von b. dessen Dichte
durch statistische Copolymerisation mit Buten auf 0.945 g/cm' gestellt worden ist, sowie 201 Cyclohexan.
101 Wasser, 50 g Polyvinylalkohol und 0.4 kg Hydrophobisiertes
Pigment wie in Beispiel 1 beschrieben, emulgiert und suspendiert und durch Entspannungsver
düsung Fasern hergestellt, die in einem Scheibcnrcfiner
in 3 Zerkleinerungsoperationen zerkleinert werden.
Im Parallelversuch wird nicht hydrophobisiertes Pigment entsprechend Verpleichsbeispiel 1 anstelle von
hydrophobisiertem Pigment eingesetzt und die entstandenen Primärfasern unter gleichen Bedingungen in 4
Zerkleineriingsschritten zerkleinert. Die sich ergebende
Faserlängenverteilung, die wie in Beispiel 2 beschrieben durchgeführt wurde, sowie die Pigmentgehalte nach
Entspannungsverdüsung, nach Zerkleinerung und nach Blattbildung entsprechend Beispiel 3 geht aus Tabelle 1
hervor.
Pigment
Hydrophil Hydrophob
% Pigment-Einsatz1) | 40 | 40 |
% Pigment1) nach Entspan- | 18 | 36 |
nungsverdampfung | ||
% Pigment1) nach Zer | 14 | 31 |
kleinerung | ||
% Pigment1) im Blatt | 11 | 27 |
% auf 0,40-mm-Sieb | 20 | 21 |
Hydrophil Hydrophob
% auf 0.12-mm-Sieb
% durch 0.12-mm-Sieb
% durch 0.12-mm-Sieb
56
24
24
47
32
32
') % Pigment bezogen auf Gesamtgewicht Pigment um
Polyäthylen.
Beispiel 3
mit Verglcichsversuch
mit Verglcichsversuch
Durch Lmulgicrung und Suspcndicrung von 1,0 kg
Polypropylen mit einer reduzierten spezifischen Viskosität von 2.3 dl/g (0.1 %ig in Dekalin bei 140'C) und 3.3%
heptanlöslichen Anteilen (12 Std. Soxhlett), 20 1
Isopentan, 20 1 Wasser, b0 g Polyvinylalkohol mit einer
Lösungsviskosität von 6b cp (4 g/l in Wasser bei 200C]
und einem Verseifungsgrad von 99% sowie 1.0 kg hydrophobisiertes Pigment entsprechend Beispiel I und
anschließender Entspannungsdüsung entsprechend Beispiel I — allerdings bei 25 kp/cm2 Druck über der
Suspension und 250 Torr Druck im Entspannungsraum — werden Polypropylenfasern hergestellt, die anschließend
in einer Stufe im Scheibenrefiner zerkleinert werden. Im Vergleichsversuch mit nicht hydrophobisiertem
Pigment entsprechend Beispiel 2 werden die bei der Entspannungsverdüsung entstehenden Fasern in zwei
Zerkleinerungsstufen zerkleinert. Die Pigmentgehalte sowie die Klassicranalyse geht aus Tabelle 2 hervor.
Pigment | Hydrophil | Hydro phob |
% Pigment Einsatz | 50 | 50 |
% Pigment nach Ent | 24 | 47 |
spannungsverdampfung | ||
% Pigment nach Zerkleinerung | 19 | 42 |
% Pigment nach Blattbildung | 16 | 39 |
% auf 0,40-mm-Sieb | 13 | 16 |
% auf 0,12-mm-Sieb | 64 | 59 |
% durch 0,12-mm-Sieb | 23 | 25 |
(% Pigment bezogen auf Gesamtgewicht Pigment und Poly
äthylen).
Hierzu 1 Blatt Zeichnuneen
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von anorganisches Pigment enthaltenden hydrophilen Polyolefinfasern
durch Entspannungsverdampfung einer überhitzten und mindestens unter Eigendruck stehenden Suspension
aus einem anorganischen Pigment und einer Emulsion aus einer Lösung eines Polyolefins in
einem leicht siedenden Lösungsmittel für dieses Polymere und einer wäßrigen Lösung eines Hydrophilierungsmittel
durch eine Düse in eine Zone mit niedrigem Druck, dadurch gekennzeichnet,
daß ein von Natur hydrophobes oder ein hydrophobisiertes anorganisches Pigment, dessen
Teilchen weder im Wasser noch im Lösungsmittel für das Polyolefin bei Temperaturen bis zu 200° C zu
mehr als 5% löslich sind, in Mengen von 5—95Gew.-%, bezogen auf das Fasergesanagewicht
verwendet wird und der Druck im Entspannungsraum zwischen 10 und 1500 Torr liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Polyäthylen mit einer Dichte von 0,93
bis 0,97 g/cm- oder Polypropylen mit einem ataktischen Anteil von 0—25% als Polyolefin verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Polyvinylalkohol als Hydrophilierungsmittel
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß ein gesättigter C-,- oder
C1,-Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel für das
Polyolefin verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 —4, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Suspension
vor der Entspannungsverdampfung zwischen 110"C und 2000C liegt.
C. Verfahren nach Anspruch 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannungszone einen
Druck zwischen 50 und 800 Torr aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch I —6, dadurch gekennzeichnet, daß 90Gew.-% der Pigmentteilchen
kleiner sind als 50 μηι, und daß als Hydrophobisierungsmittel
eine ein- oder mehrbasische organische Säure mit 10-50 C-Atomen oder eine organische Säure mit 10—50 C-Atomen oder ein
organisches Amin mit 6—20 C-Atomen verwendet wird und dieses Mittel 0,2 — 5 Gew.-% des Pigmentgehaltes
ausmacht.
8. Verfahren nach Anspruch 1—7, dadurch gekennzeichnet, daß als anorganisches Pigment
schwer lösliche Silikate, Aluminate, Carbonate, Oxide oder bekannte Farbpigmente in hydratisierter
oder nicht hydratisierter Form eingesetzt werden.
Priority Applications (15)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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