DE2424248A1 - Mono-, bis- und tris-sulfenchloride - Google Patents
Mono-, bis- und tris-sulfenchlorideInfo
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Description
Mono-, Bis- und Tris-sulfenchloride
SuIfenchloride werden technisch durch Einwirkung von Chlor
oder Sulfurylchlorid auf Disulfide oder Merkaptane hergestellt. (Vergl.: "The Chemistry of the Sulfenic Acids, by
E. Kühle, Georg Thieme Publishers Stuttgart 1973* Seiten 5
bis 16).
Diese Verfahren sind jedoch nicht anwendbar zur Herstellung von Benzyl-sulfenchloriden aus Benzyldisulfiden oder Benzylmerkaptanen,
weil selbst bei niedrigen Temperaturen nur die entsprechenden Benzylchloride und Schwefelchloride entstehen
(vergl. loc. cit. Seite 6):
ζ. Β. /"VCH2-S-S-CH2
2 /~VcH2Cl +
Auch Aryl-benzylsulfide spalten zwischem dem Schwefelatom
und dem Benzylrest, wobei neben dem Aryl-sulfenchlorid wieder
das Benzylchlorid und nicht das Benzyl-sulfenchlorid entsteht (vergl. loc. cit. Seite 16):
z. B.
Ar-S-CH,-
Ar-S-Cl +
Die Reaktionen zeigen, daß Verbindungen mit der Gruppierung -CH2SCl am aromatischen Kern im allgemeinen nach den in der
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Technik üblichen Verfahren nicht herstellbar sind.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Mono-, Di- und Tri-(chlorsulfenylmethyl)-perchlorbenzolen
der Formel
[CH2SCl)x
χ = 1 - 3 Cly y = 6 - χ
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Mono-,, Di- oder Tri-(merkaptomethyl)-perchlorbenzole
der Formel
(CH2SH)x χ „ 1 _
11 O
oder die entsprechenden (Poly)Disulfide, gegebenenfalls in
einem inerten Lösungsmittel, chloriert.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Mono-, Di- und
Tri-(chlorsulfenylmethyl)-perchlorbenzole der Formel
|^(CH2SC1)x x = 1 - 3
y = 6 - χ
Als Ausgangsprodukte für das erfindungsgemäße Verfahren eignen
sich insbesondere im Kern vollständig chlorierte Mono-, Di- und Tr is-Merkaptane der Formeln Ha, Ub und Hc
P1 Cl
Cl J ^
ΓΪ dt 2HS-CH2
Cl 0X
Ha Hb Hc
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Diese- Merkaptane und ihre Herstellung sind bekannt. Man kann
beispielsweise im Kern vollständig chlorierte Benzyl-, Xylylen-
und Mesitylen-chloride mit Natrium-hydrogensulfid oder NaSH
umsetzen oder Isothiouroniumsalze mit der Gruppierung:
/NH-HCl
-CH0-S-C'
d NH2
-CH0-S-C'
d NH2
oder Buntesalze mit der Gruppierung:
-CH2-S-SO3Na
spalten.
Die isomeren Tetrachlor-(o-,m-,p)-xyIylen-bis-merkaptane erhält
man als Gemisch beispielsweise auf folgendem Reaktionsweg: technisches Xylol-Isomerengemisch wird
1. im Kern vollständig chloriert,
2. in den Seitenketten jeweils bis zur -CHgCl-Stufe chloriert,
3. mit Natriumthiosulfat zum doppelten Buntesalz: -CHpS'SO^Na
umgesetzt und mit Säure zum Bis-merkaptan-Isomerengemisch
gespalten.
Die als Ausgangsmaterial ebenfalls verwendbaren (Poly-)Disulfide
können z.B. durch Oxydation der entsprechenden Merkaptane mit Wasserstoffperoxid, Chlorlauge oder Chlor nach bekannten Verfahren
hergestellt werden.
Das Verfahren der Erfindung kann im allgemeinen durchgeführt
werden, indem ein im Kern vollständig chloriertes Mercaptan
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der Formel II, Ha, Hb oder Hc oder ein entsprechendes
(Poly)disulfid in einem inerten organischen Lösungsmittel bei Temperaturen von -2o bis +12O0C, bevorzugt +2o bis +loo°C
mit einem Chlorierungsmittel umgesetzt wird. Besonders geeignete Chlorierungsmittel sind Chlor und Sulfurylchlorid.
Geeignete inerte Lösungsmittel sind z.B.: chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe wie: Methylenchlorid, Chloroform,
Tetrachlorkohlenstoff, Dichloräthan, Trichloräthan, Tetrachloräthan,
Dichloräthylen, Trichloräthylen, Tetrachloräthylen; aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol;
chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol, Dichlorbenzol und Trichlorbenzol.
Das Chlorierungsmittel wird vorzugsweise in stöchiometrischen Mengen eingesetzt, jedoch kann es in einigen Fällen von Vorteil
sein einen geringen Überschuß oder Unterschuß zu verwenden.
Nach dem Verfahren der Erfindung können insbesondere folgende
neue Sulfenchloride erhalten werden: Chlorsulfenylmethyl-pentachlorbenzol,
p-Bis-(chlorsulfenylmethyl)-tetrachlorbenzol, m-Bis-(chlorsulfenylmethyl)-tetrachlorbenzol,
Isomerengemisch aus o-, m-, p-Bis-(chlorsulfenylmethyl)-tetrachlorbenzol, 1,3,5-Tris-(chlorsulfsnylmethyl)-2,4,6-trichlorbenzol.
Die neuen Sulfenchloride (I) stellen wertvolle Zwischenprodukte,
insbesondere zur Herstellung von Kautschukchemikalien dar.
Die Bis- und Tris-sulfenchloride können ferner zur Vernetzung
von Natur- und Synthsekautschuken bereits bei Normaltemperatur Verwendung finden.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die nachfolgenden Beispiele:
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1. Pentaohlor-benzylsulfenchlorid t
89 g (0.3 MoI) Pentachlor-benzylmerkaptan werden in 4oo ml
Chlorbenzol vorgelegt und bei 2o-4o°C mit 4l g (0.3 Mol)
Sulfurylchlorid versetzt, wobei SO2- und HCl-Entwicklung auftritt.
Das Gemisch wird 2 Stunden bei 800C gerührt, wobei
die Gasentwicklung zu Ende geht. Die entstandene Lösung wird im Vakuum bei 800C ausdestilliert, der Rückstand aus Leichtbenzin
umkristallisiert.
Ausbeute: 67 g = 68 % der Theorie gelbliche Kristalle,
PP. 95-97°C, C7H2Cl6S MG 331 MG massenspektroskop. gef.:328
(Chlorisotop 35)
ber.: C 25,38 H Ο,βο Cl 64,35 S 9,67
gef.: 26,0 0,8 63,9 9.1
Das gleiche Produkt wird erhalten, wenn man anstelle von SO2Cl2 Chlor verwendet, oder anstelle von Chlorbenzol Methylenchlorid
oder Chloroform verwendet.
Das gleiche Produkt wird mit einer Ausbeute von 82 % der Theorie
erhalten, wenn man anstelle von Pentachlor-benzylmerkaptan, Pentachlor-benzyldisulfid einsetzt.
2·-Tetrachlor-p-xylylen-bis-sulfenchloridt
In ein Gemisch aus 61,6 g (0.2 Mol) Tetrachlor-p-xylylenbis-merkaptan
und 300 ml Chlorbenzol wird bei 2o-4o°C Chlor
eingeleitet, bis unter HCl-Entwicklung eine Gewichtszunahme
von 1.6 g eingetreten ist. Das Gemisch wird 1 Stunde bei 25-4o°C gerührt und dann auf 950C erwärmt, wobei eine klare
gelbe Lösung entsteht. Diese wird auf 0 bis. lo°C abgekühlt, wobei sich gelbe Kristalle ausscheiden. Diese werden abgesaugt,
mit Methylenchlorid gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 67 g = 89 % der Theorie gelbliche Kristalle,
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pp. 169-1700C.
CoH2(CIgSp MG 377 MG massenspektroskop. gef.: 374
(Chlorisotop 35)
ber.: C 25,46 H I,o6 Cl 56,5o S l6,98 gef.: 26,1 1,1 56,1 16,6
Das gleiche Produkt wird erhalten bei Verwendung von SO2Cl2
anstelle von Chlor sowie bei Verwendung von Methylenchlorid, Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff anstelle von Chlorbenzol.
In ein Gemisch aus 61,6 g (0.2 Mol) Tetrachlor-m-xylylenbis-merkaptan
und 25o ml Chlorbenzol wird bei 2o-4o°C Chlor eingeleitet, bis eine Gewichtszunahme von 14 g eingetreten
ist. Die entstandene Lösung wird im Vakuum bei 800C ausdestilliert, wobei ein viskoses braunes öl zurückbleibt.
Ausbeute: 70 g = 93 % der Theorie zähflüssiges, rotbraunes öl,
verändert sich an feuchter Luft unter HC!-Entwicklung
C8H4C16 | S2 | MG | 377 | 1 | ,06 | Cl | 56, | 5o | S | 16, | 98 |
ber.: C | 25, | 46 | H | 1 | ,5 | 57, | 5 | 16, | 2 | ||
gef.: | 24, | 8 | |||||||||
Das gleiche Produkt erhält man bei Verwendung von SOpCl2 anstelle
von Chlor und von Methylenchlorid anstelle von Chlorbenzol.
4. Tetrachlor-(ο,m,p-)xylylen-bis-sulfenchlorid:
In ein Gemisch aus 61,6 g (0,2 Mol) Tetrachlor-(o,m,p)-xylylen-bis-merkaptan
in 300 ml Methylenchlorid werden bei 2o-3o°C 59 g (0,44 Mol) Sulfurylchlorid eingetropft. Das
Reaktionsgemisch wird unter Rückfluß gekocht, bis die Gasentwicklung
beendet ist. Nach Abdestillieren des Methylen-
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Chlorids im Vakuum bleibt eine zähflüssige, teilweise kristallisierte Paste zurück.
Ausbeute 67 g = 89 % der Theorie.
Ein Produkt mit gleichen Eigenschaften wird bei Verwendung von Chlor anstelle von SO2Cl2 und von Chlorbenzol anstelle
von Methylenchlorid erhalten.
Durch Umkristallisieren des Isomerengemisches aus Chlorbenzol erhält man gelbe Kristalle vom Pp. 159-l6l°C, welche nach
spektroskopischen Untersuchungen (IR-Spektren) mit dem nach Beispiel 2) hergestellten Produkt identisch sind.
Durch Eindampfen der Chlorbenzol-Mutterlauge im Vakuum erhält man ein braunes viskoses öl, welches dem nach Beispiel 3) erhaltenen
Produkt sehr ähnlich ist.
Pur viele Anwendungszwecke dürfte die Auftrennung des Gemisches
in die einzelnen Isomeren jedoch nicht erforderlich sein.
5. Trichlor-mesitylen-tris-sulfenchlorid;
In ein Gemisch aus 32 g (0.1 Mol) Trichlor-mesitylen-trismerkaptan
in 3oo ml Chlorbenzol wird bei 2o-3o°C Chlor eingeleitet, bis eine Gewichtszunahme von lo,4 g eingetreten
ist. Unter HCl-Entwicklung entsteht eine klare, rotbraune Lösung, welche das Trichlormesitylen-tris-sulfenchlorid der
Summenformel CgHgCIgS, (Molgewicht 423) enthält. Da sich diese
Verbindung nach Entfernen des Lösungsmittels an feuchter Luft unter HCl-Entwicklung zersetzt, führt man Umsetzungen zweckmäßig
in oder mit der erhaltenen Lösung des Tris-sulfenchlorids
durch.
Anstelle von Chlorbenzollösungen können auch Lösungen in
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Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und Tetrachloräthylen
hergestellt werden.
6. Anwendungsbeispiele;
Zur Erläuterung der Vernetzerwirkung der neuen Bis- und
Tris-sulfenchloride.
a) eine 2-prozentige Lösung von Naturkautschuk (NR) in Toluol wird bei 2o°C mit einer gesättigten Toluollösung von Tetrachlor-p-xylylen-bis-sulfenchlorid
(Beispiel 2) verrührt. Nach kurzer Rührzeit erstarrt die Naturkautschuklösung unter Vernetzung zu einem Gel.
Die gleiche Vernetzung tritt bei Verwendung von 2- bis 5-prozentigen
Lösungen von Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Polyisopren-Kautschuk (IR),
Polybutadien-Kautschuk (BR), Polychloropren-Kautschuk (CR),
Äthylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Butyl-Kautschuk
(IIR) sowie bei anderen, Doppelbindungen enthaltenden Kautschuken ein.
b) Die gleiche Vernetzungsreaktion erhält man ferner mit den unter 6a) genannten Lösungen von Natur- und Synthese-Kautschuken,
wenn man anstelle von Tetrachlor-p-xylylenbis-sulfenchlorid
die nach den Beispielen 3), 4) und 5) erhaltenen Lösungen von Tetrachlor-m-xylylen-bis-sulfenchlorid,
Tetrachlor-(o,m,p-)xylylen-bis-sulfenchlorid und Trichlormesitylen-tris-sulfenchlorid ohne vorherige Isolierung
der Sulfenchloride verwendet.
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Claims (1)
- Pat entansprüche:1. Mono-, Di- und Tri-(chlorsulfenylmethyl)perchlorbenzole der Formel I2. Pentachlor-benzylsulfenchlorid.5. Tetrachlor-p-xylylen-bis-sulfenchlorid.4. Tetrachlor-m-xylylen-bis-sulfenchlorid.5. Isomerengemisch aus Tetrachlor-(o,m,p)-xyIylen-bis-sulfenchlorid.6. Trichlor-mesitylen-tris-sulfenchlorid.7. Verfahren zur Herstellung von Mono-, Di- und Tri-(.chlorsulfenylmethyl)-perchlorbenzolen der Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man Mono-, Di- oder Tri-(merkaptomethyl)-perchlorbenzole der Formelχ = 1 - 3 y = β - χoder die entsprechenden (Poly)disulfide gegebenenfalls in einem inerten Lösungsmittel chloriert.Le A 15 760 - 9 -509848/11228. Verwendung der Mono-, Di- und Tri(chlorsulfeny!methyl)perchlorbenzole der Formel I zur Vernetzung von Natur- und Synthesekautschuken.Le A 15 760 - Io -509848/1122
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