DE2422500A1 - Verfahren zur veredlung von flaechengebilden, insbesondere zur veredlung von textilen flaechengebilden - Google Patents
Verfahren zur veredlung von flaechengebilden, insbesondere zur veredlung von textilen flaechengebildenInfo
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Description
Verfahren zur Veredlung von Plächengebilden, insbesondere zur
Veredlung von textlien Flächengebilden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veredlung von Plächengebilden,
insbesondere zur Veredlung von textlien Plächengebilden, die mittels ionisierender Strahlen bestrahlt und einer
Pfropfreaktion unterworfen werden, wobei vorzugsweise die Anfärbbarkeit,
das Feuchtesorptionsverhalten, die Antistatikeigenschaften,
das Antischmutzverhalten, die Verrottungsbeständigkeit und/oder die hydrophoben Eigenschaften positiv verändert und
gleichzeitig Struktur- und Farbmusterungseffekte erhalten werden.
Es ist bekannt, hochpolymere Werkstoffe in ihren Eigenschaften dadurch zu verändern, daß monomere Substanzen auf diese hochpolymeren
Werkstoffe aufgepfropft werden. Das Aufpfropfen monomerer Substanzen kann dabei auch strahlenchemisch erfolgen. Dazu
wird der hochpolymere Werkstoff entweder zuerst mittels ionisierender Strahlen bestrahlt, beispielsweise mit Elektronenstrahlen
aus einem Van-de-Graaff-Generator, und anschließend mit der
monomeren Substanz, die sich im flüssigen Zustand befinden kann, kontaktiert ("Vorbestrahlungsmethode11) oder der hochpolymere
Werkstoff wird zunächst mit der monomeren Substanz kontaktiert, wobei letztere in den hochpolymeren Werkstoff eindringt, und
anschließend wird der mit der monomeren Substanz "beladene" hochpolymere Werkstoff mit ionisierenden Strahlen bestrahlt
("Simultanmethode"). Bei letzterer Methode tritt neben der gewünschten
Pfropfreaktion vielfach auch eine unerwünschte Homopolymerisation
der monomeren Substanz auf. Je nach dem ausgewählten Monomeren erhält man verschiedene
Eigenschaftsmodifizierungen der hochpolymeren Substanz. Wird beispielsweise ein textiles Flächengebilde aus Polyamidfaserstoffen
mit einer Struktur
Γ 0 HHHHH
-C-N-C-C-C-C-C-L HHHHHH
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dem Einfluß einer ionisierenden Bestrahlung, vorzugsweise einer Elektronenstrahlung, ausgesetzt, so werden primär Makroradikale
gebildet, z. B.
0 .HHHH C-N-C-C-C-C-C-HHHHHH
die in der Lage sind, die Polymerisation einer monomeren Substanz,
beispielsweise von Akrylamid CH=CHCONHg' auszulösen. Auf die
hochpolymere Substanz -A-A-A-A- pfropft die monomere Substanz B also als Seitenkette auf, wie nachstehend schematisch gezeigt
wird:
- A - A - A - A - Bestrahlung } _ A _ A _ A _ A* _ A _
Hakroradikal
-A-A-A-A- + η · B » -A-A-A-A-A-
Makroradikal Monomeres gepfropftes Makromolekül
Wird als hochpolymerer Werkstoff Polyamidfaserstoffgewebe und als
Monomeres Akrylamid eingesetzt, dann erhält man ein Polyamidfaserst
off gewebe, das sich durch erhöhte Feuchtigkeitsaufnahme,
d. h. durch besseres bekleidungsphysiologisches Verhalten auszeichnet. Bei Einsatz eines textlien Flächengebildes aus Polyesterfaserstoffen
und Akrylsäure CHg=CHCOOH als monomere Substanz erhält man ein textiles Flächengebilde, welches mit basischen
Farbstoffen angefärbt werden kann.
Als Strahlenarten für die strahlenchemisch initiierte Pfropfreaktion
(Homogenmodifizierung) können alle ionisierenden Strahlen eingesetzt werden, insbesondere Elektronen-, Gamma- und
Röntgenstrahlen.
Nachteilig bei den bekannten Verfahren zum Aufpfropfen monomerer Substanzen auf hochpolymere Werkstoffe, insbesondere auf textile
Flächengebilde, ist, daß sich der textile Charakter, d. h. das Aussehen des Flächengebildes, dabei nicht verändert.
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Weiter ist ein Verfahren bekannt, bei dem der beim Pfropfprozeß
auftretende Schrumpf, d. h. eine Verkleinerung von Flächengebilden, dazu ausgenutzt wird, um Struktureffekte bei Flächengebilden,
also räumliche Verwerfungen, zu erreichen. Hierbei werden die zur Auslösung einer Pfropfpolymerisation erforderlichen freien
Radikale nicht homogen über die gesamte Fläche des Flächengebildes,
sondern lokalisiert erzeugt. Die Radikale können dabei
entweder mittels Abdeckschablonen, die sich zwischen der Strahlenquelle
und dem Flächengebilde befinden, lokal erzeugt werden, oder das Flächengebilde wird homogen mit ionisierenden Strahlen
bestrahlt, und anschließend werden die freien Radikale auf Teilflächen lokal zerstört, beispielsweise mittels beheizter profilierter
Walzen, um die das bestrahlte Flächengebilde geführt wird. Das räumliche Verwerfen des Flächengebildes führt zu Struktureffekten,
d. h. zu ornamentalen Musterungen, die mit Farbmusterungen
kombiniert werden können.
Auch das Feuchtesorptionsverhalten kann positiv verändert werden.
Nachteilig bei letzterem Verfahren ist, daß man bei der sogen. Partialmodifizierung solche Effekte nicht erreichen kann, die
ein homogenes Aufpfropfen monomerer Substanzen voraussetzen, beispielsweise
Antistatikverhalten oder hydrophobe Eigenschaften, wo ein geschlossener leitfähiger oder hydrophober "Film" vorhanden
sein muß.
Es ist Zweck der Erfindung, bei textlien Flächengebilden die Anfärbbarkeit,
das Feuchtesorptionsverhalten, die Verrottungsbeständigkeit, die hydrophoben Eigenschaften und die Antistatik-Eigenschaften
zu verbessern und gleichzeitig ornamentale Struktur- und Farbmusterungseffekte zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Veredeln
von Flächengebilden, vorzugsweise von textilen Flächengebilden zu schaffen, bei dem die Flächengebilde so modifiziert
werden, daß sowohl texti!physiologisch als auch musterungsmäßige
Verbesserungen auftreten.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Flächengebilde
homogen mittels ionisierender Strahlen bestrahlt und vor, während oder nach der homogenen Bestrahlung homogen mit monomeren
Substanzen kontaktiert, gegebenenfalls zwischengeepült und zwischengetrocknet und anschließend begrenzt mit ionisierenden
Strahlen bestrahlt und homogen mit monomeren Substanzen kontaktiert oder anschließend homogen mit ionisierenden Strahlen
bestrahlt und örtlich begrenzt mit Mitteln, die die gebildeten Radikale zerstören, in Berührung gebracht und homogen mit monomeren
Substanzen kontaktiert wird.
Die lokale Pfropfpolymerisation kann auch vor der homogenen Pfropfpolymerisation durchgeführt werden. Vorteilhaft ist es,
als,ionisierende Strahlen Elektronenstrahlen mit Energien von
40 keV bis 3 MeV einzusetzen. Als örtlich begrenzte ionisieren-· de Strahlung können eine durch Abdeckschablonen, wobei die
Dicke der Abdeckschablone größer oder kleiner als die Reichweite
der Elektronen sein kann, abgedeckte homogene Bestrahlung oder eine intensitäts- und/oder ortsgesteuerte Bestrahlung
eingesetzt werden. Als örtlich begrenzt radikalzerstörende Mittel können beheizte profilierte Walzen oder gesteuerte Laserstrahlen
eingesetzt werden. Zweckmäßig ist es, als Pfropflösung
monomere Substanzen, vorzugsweise Vinylverbindungen, insbesondere Akrylsäure, Akrylamid oder St^oI in flüssiger oder
gasförmiger Phase einzusetzen. Das Flächengebilde ist mit einer definierten Spannung zu spannen. Weiterhin ist es vorteilhaft,
das Flächengebilde mit Heißwasser, Heißluft oder Dampf zu behandeln.
Im Einzelnen ergeben sich folgende Lösungen:
1. Zum Zwecke der Homogenmodifizierung nach der Vorbestrahlungsmethode
wird das Flächengebilde zunächst mit ionisierenden Strahlen in einem homogenen Strahlenfeld.bestrahlt, wobei
reaktionsfähige Spezies erzeugt werden, die in einer Pfropflösung eine Pfropfpolymerisation initiieren. Anschließend,
gegebenenfalls nach einer Zwischenspülung und Zwischentrocknung, wird das Flächengebilde einem inhomogenen Strahlenfeld
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einer ionisierenden Strahlung, welches entweder mittels Abdeckschablonen
oder durch intensitäts- und/oder ortsgesteuerten Strahl erzeugt wird, ausgesetzt, wodurch lokal reaktionsfähige
Spezies erzeugt werden, die in einer nachgeschalteten Pfropflösung eine lokale Aufpfropfung der monomeren Substanz,
die mit einem lokalen Schrumpf und damit einer ornamentalen Strukturausbildung verbunden ist, hervorrufen.
Anschließend wird das Flächengebilde in einer Spülflotte gespült, in einer Trockenzone getrocknet und das veredelte
Flächengebilde aufgewickelt oder in geeigneter Weise abgelegt.
2. Zum Zwecke der Hpmogenmodifizierung wird wie unter 1. beschrieben
verfahren. Die nach dem homogenen Pfropfprozeß im Flächengebilde
noch vorhandenen freien Radikale werden lokal zerstört, insbesondere mit einer heißen profilierten Walze oder mittels
Laserstrahlen. Die verbleibenden lokalisierten Radikale initiieren in der nachfolgenden Pfropflösung eine lokalisierte Aufpfropfung
der monomeren Substanz, die mit einem lokalen Schrumpf und damit einer ornamentalen Strukturausbildung verbunden ist.
Dem Pfropfvorgang schließen sich Spülen, Trocknen und Ablegen des Flächengebildes an.
3. Es wird wie unter 2. beschrieben verfahren, jedoch erfolgt zwischen der homogenen Pfropfungjund der lokalen Radikalzerstörung
nochmals eine Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen in einem homogenen Strahlenfeld, um die partielle Aufpfropfung
zu verstärken.
4. Das Flächengebilde wird nach der Simultanraethode homogen modifiziert.
Dazu wird dieses in einer Pfropflösung mit der monomeren
Substanz getränkt und anschließend einem homogenen Strahlenfeld 2 ausgesetzt. Danach wird das Flächengebilde einem inhomogenen
Strahlenfeld einer ionisierenden Strahlung ausgesetzt und einer weiteren Pfropflösung, in der ein lokales Aufpfropfen
- erfolgt, zugeführt.
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Durch das lokale Aufpfropfen erfolgt ein lokaler Schrumpf, der zur Ausbildung einer ornamentalen Struktur des Flächengebildes
führt. Das Flächengebilde wird schließlich gespült, getrocknet und aufgewickelt bzw. in anderer geeigneter Weise abgelegt.
Das Flächengebilde wird wie unter 4· beschrieben zunächst
nach der Simultanmethode homogen modifiziert, und nach der Bestrahlung in einem homogenen Strahlenfeld einer ionisierenden
Strahlung werden die freien Radikale durch lokale Radikalzerstörung, insbesondere mittels erhitzter profilierter
Walzen oder mittels Laserstrahlen, auf Teilbereiche des Flächengebildes lokalisiert, wodurch es in der nachfolgenden
Pfropflösung zu einem lokalen Aufpfropfen der monomeren Substanz und damit zu einem lokalen Schrumpf und zur Ausbildung
ornamentaler Stuktur kommt. Anschließend wird das Flächengebilde gespült, getrocknet und abgelegt.
Das Flächengebilde wird zunächst einer partiellen Modifizierung unterworfen, in dem es in einem inhomogenen Strahlenfeld
einer ionisierenden Strahlung lokal, vorzugsweise unter Zuhilfenahme von Abdeckschablonen oder durch intensitäts- und/
oder ortsgesteuerten Strahl, bestrahlt und anschließend einer Pfropflösung zugeführt wird, wo ein lokales Aufpfropfen
der monomeren Substanz und damit ein lokaler Schrumpf und die Ausbildung einer ornamentalen Struktur auftritt. Anschließend
wird das Flächengebilde homogen nach der Vorbestrahlungsmethode modifiziert, indem es in einem homogenen Strahlenfeld einer
ionisierenden Strahlung bestrahlt und dann in der Pfropflösung behandelt wird. Schließlich wird das Flächengebilde gespült
bzw. gewaschen, getrocknet und abgelegt.
Es wird wie unter 6. beschrieben verfahren, jedoch entfällt nochmaliges Kontaktieren des Flächengebildes nach der Bestrahlung
in einem homogenen Strahlenfeld mit einer Pfropflösung.
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8. Die Partialraodifizierung des Flächengebildes wird wie unter
6. beschrieben durchgeführt. Anschließend erfolgt die Homogenmodifizierung nach der Simultanmethode, indem das Flächengebilde
zunächst in einer Pfropflösung behandelt und dann in einem homogenen Strahlenfeld einer ionisierenden Strahlung
bestrahlt wird. Schließlich wird gespült und/oder gewaschen, getrocknet und das Flächengebilde abgelegt.
9. Das Flächengebilde wird zunächst partial modifiziert, indem es in einem homogenen Strahlenfeld einer ionsierenden Strahlung
bestrahlt wird und die dabei gebildeten Radikale in einer Vorrichtung zur lokalen Radikalzerstörung auf Teilgebiete des
Flächengebildes lokalisiert werden. Bei der anschließenden Behandlung in einer Pfropflösung erfolgt ein lokales Aufpfropfen
der monomeren Substanz und damit die Ausbildung einer ornamentalen Struktur. Anschließend wird das Flächengebilde
einer Homogenmodifizierung nach der Vorbestrahlungsmethode unterworfen, indem es zunächst in einem homogenen Strahlenfeld
einer ionisierenden Strahlung bestrahlt und dann in einer weiteren Pfropflösung behandelt wird. Das Flächengebilde
wird dann gespült und/oder gewaschen, getrocknet und in geeigneter Weise abgelegt.
10. Es wird wie unter 9. beschrieben verfahren, jedoch entfällt die Behandlung des Flächengebildes in der Pfropflösung nach
der Bestrahlung in einem homogenen Strahlenfeld.
11. Die Partialmodifizierung erfolgt zunächst wie unter 9. beschrieben.
Anschließend erfolgt die Homogenmodifizierung nach der
Simultanmethode, indem das Flächengebilde zunächst in einer Pfropflösung behandelt und dann einem homogenen Strahlenfeld
einer ionsisierenden Strahlung ausgesetzt wird. Schließlich
wird das Flächengebilde gespült und/oder gewaschen, getrocknet und abgelegt.
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12. Die Bestrahlung des Flächengebildes kann zum Zwecke der Auslösung
sowohl der Homogenmodifizierung als auch der Partialmodifizierung an ein und derselben Bestrahlungsanlage, ζ. Β.
Elektronenbeschleuniger, erfolgen.
13. Das Flächengebilde wird homogen bestrahlt und mit einer Pfropflösung
kontaktiert. Mittels einer beheizten profilierten Walze werden örtlich begrenzt die noch vorhandenen Radikale zerstört.
Anschließend wird das Flächengebilde nochmals mit einer Pfropflösung kontaktiert und nochmals homogen bestrahlt.
Η. Das Flächengebilde wird zuerst homogen, dann sofort partiell
bestrahlt und anschließend mit einer Pfropflösung kontaktiert.
15. Das Flächengebilde wird homogen bestrahlt. Mittels einer beheizten
profilierten Walze werden lokal die entstandenen Radikale zerstört. Anschließend erfolgt erneut eine homogene
Bestrahlung. Das so behandelte Flächengebilde wird dann mit einer Pfropflösung kontaktiert.
Die monomere Substanz kann sich sowohl für die Homogenmodifizierung
als auch für die Partialmodifizierung entweder in der flüssigen
oder der gasförmigen Phase befinden. Den einzelnen Teilprozessen können bekannte Behandlungsprozesse,
wie Spülen, Waschen, Trocknen, in beliebiger Folge zwischengeschaltet
sein.
Die Pfropfung zum Zwecke der Partialmodifizierung kann entweder in spannungslosem Zustand des Flächengebildes oder unter definierter
Spannung erfolgen.
Schließlich kann erfindungsgemäß durch eine Behandlung des Flächengebildes
mit Heißwasser, Dampf oder Heißluft der Partialmodifizierungseffekt,
insbesondere die ornamentale Struktur des Flächengebildes verstärkt werden.
Die Erfindungsoll nachstehend mit mehreren Ausführungsbeispielen ausführlich erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 bis 15 schematisch Verfahren zur Veredlung von textilen
Flächengebilden.
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Ein Flachkettengewirke aus Polyamidseide mit einer Fläehenmasse von 100 g/m und einer Breite von 1,80 m wird unter dem Scanner
eines Elektronenbeschleunigers vom Typ eines Isolierkerntransformators mit Elektronen, deren Energie 300 keV beträgt, bestrahlt.
Die in das Flachkettengewirke eingestrahlte Dosis beträgt
4*10 rad. Nach der homogenen Bestrahlung wird das Flachkettengewirke
kontinuierlich in eine Pfropflösung zur Auslösung
einer homogenen Pfropfung geführt. Die Pfropflösung besteht aus
einer 20 %igen wäßrigen Akrylsäurelösung, die Temperatur der Pfropflösung
beträgt 38 0C. Das Flachkettengewirke verbleibt 10 Minuten
in dieser Pfropflösung. Nach der homogenen Pfropfung des PoIyamidseidenflachkettengewirkes
mit Akrylsäure, die in gespanntem Zustand des Polyamidseidenflachkettengewirkes erfolgt, wird dieses
gespült, gewaschen, zwischengetrocknet und dann nochmals unter dem Scanner eines Elektronenbeschleunigers bestrahlt, und
zwar wird ein Teil des Elektronenstrahlfeldes mittels durchbrochener
Scheiben aus 1 mm dickem Aluminium ausgeblendet, wodurch das Flachkettengewirke nur an definierten Stellen, die durch
das Muster der Aluminiumscheibe vorgegeben sind, bestrahlt wird. Die dabei gebildeten lokalisierten Radikale initiieren in einer
nachgeschalteten Pfropflösung, die aus einer 30 #igen wäßrigen
Akrylamidlösurig besteht und eine Temperatur von 45 0C aufweist,
eine lokale Pfropfung. Die Pfropfdauer beträgt 15 Minuten. Durch das lokale Pfropfen des Akrylamids entsteht im Flachkettengewirke
ein lokaler Schrumpf, der zu einer ornamentalen Struktur führt. Das Flachkettengewirke wird anschließend gespült und einer Behandlung
mit Na-Ionen unterworfen, um das Natriumsalz der homogenen aufgepfropften Akrylsäure herzustellen. Schließlich wird
nochmals gespült und getrocknet (vgl. hierzu Bild 1). Durch die beschriebene Behandlung erhält man ein hydrophiles, sehr
gut anfärbbares, antistatisches und mit ornamentalen Strukturen ausgestattetes Flachkettengewirke aus Polyamidseide, das sich
insbesondere als textiles Flächengebilde für Ober- und Unterwäsche mit sehr guten bekleidungsphysiologischen Verhalten eigejnjt.
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Eine Folie aus Polypropylen mit einer Dicke von 60/lm. und einer
Breite von 1,65 m wird unter dem Scanner eines Elektronenbeschleunigers
mit Elektronen bei einer Energie von 300 keV bestrahlt, wobei die absorbierte Dosis 8·10 rad beträgt. Die Folie wird nach
der Bestrahlung in einer Pfropflösung behandelt, die aus einer
wäßrigen Lösung von Akrylamid (8%) und Akrylsäure (10%) besteht.
Die Pfropftemperatur beträgt 35 0C, die Pfropfdauer 25 Minuten.
Nach der Pfropfung wird gespült, um Restmonomere zu entfernen, und
die in der Folie noch vorhandenen freien Radikale werden mittels einer profilierten Heizwalze lokal zerstört. Anschließend wird die
Folie in einer 20%igen wäßrigen Akrylsäurelösung, die auf Siedetemperatur
gebracht iat, 10 Minuten behandelt. Es erfolgt ein lokales
Aufpfropfen von Akrylsäure und ein lokaler Schrumpf, der zu einer ornamentalen Struktur der Folie führt (vgl. Bild 2).
Man erhält auf diese Weise eine antistatische, gut anfärbbare Folie mit plastischer Struktur und differenzierter Anfärbung, die für
Dekorationszwecke, z. B. für die Raumgestaltung, eingesetzt werden kann.
Es wird wie in Beispiel 2 verfahren, jedoch erfolgt nach der homogenen
Pfropfung in der Akrylamid-/Akrylsäurelösung nochmals eine Bestrahlung, wobei die Dosis 5·10 rad beträgt, um den Struktureffekt
zu verbessern (vgl. hierzu Bild 3).
Ein Gestrick, das zu 50 % aus Baumwollfasern und zu 50 % aus PoIyamidfaserstoffen
besteht, mit einer Flächenmasse von 250 g/m und einer Flächenbreite von 1,80 m wird in einem homogenen Elektronenstrahlfeld
eines Elektronenbeschleunigers an sich bekannter Bauart mit Elektronenstrahlen bis zu einer Energieabsorption von
2*10 rad bestrahlt. Die Elektronenenergie beträgt 450 keV. Anschließend
wird das Gestrick in eine alkoholische Styrollösung, die aus 50 % Methanol und 50 % Styrol besteht und auf 40 0C erwärmt ist,
geleitet und dort 15 Minuten belassen. Das mit Styrol gepfropfte
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Gestrick wird anschließend nochmals bestrahlt, wobei die absorbierte
Dosis 1,5*10 rad beträgt. Mittels gesteuerter Laserstrahlen
werden durch die Wärmeentwicklung im Gestrick die durch die zweite Bestrahlung gebildeten freien Radikale lokal zerstört, wodurch
in einem nachgeschalteten zweiten Pfropfprozeß das Gestrick nur lokal pfropft, dadurch lokal schrumpft und eine ornamentale Struktur
erhält (vgl. hierzu Bild 3).
Auf diese Weise wird ein Gestrick erhalten, das permanent hydrophob
ausgerüstet wurde und darüber hinaus einen voluminösen, gefälligen Charakter aufweist. Ein derartiges Gestrick ist insbesondere
für wetterfeste Oberbekleidungstextilien einsetzbar.
Ein Gewebe aus 50 % Polyamidfasern und 50 % Polyesterfasern mit
einer Flächenmasse von 220 g/m und einer Breite von 1,40 m wird
in einer 25%igen wäßrigen Akrylsäurelösung bei 20 0C 5 Minuten getränkt
und anschließend mit 450 keV-Elektronen unter dem Scanner eines Elektronenbeschleunigers bis zu einer Energieabsorption von
2·10 rad bestrahlt. Anschließend erfolgt eine nochmalige Bestrahlung,
und zwar mittels eines ortsgesteuerten Elektronenstrahles, der auf das Gewebe kreisförmige Muster mit einem Durchmesser der
Kreise von 5 mm und einem Rasterabstand von 12 mm beschreibt, so daß die freien Radikale auf diese Weise begrenzt sind. Danach
wird das Gewebe nochmals in einer 25%igen wäßrigen Akrylsäurelösung
bei 45 0C 15 Minuten behandelt, wodurch eine lokale Aufpfropfung
stattfindet, die bedingt durch den gleichzeitig auftretenden lokalen Schrumpf, zu einer ornamentalen Struktur des Gewebes führt
(vgl. Bild 4). Abschließend wird gespült und getrocknet. Man erhält auf diese Weise ein permanent veredeltes Gewebe aus
Polyamid-/Polyesterfaserstoffen mit verbesserter Anfärbbarkeit,
verbesserter Wasseraufnahmefähigkeit und mit voluminösem Charak ter. Derartige Gewebe können insbesondere für modische, gute bekleidungsphysiologische
Eigenschaften aufweisende Textilien eingesetzt werden.
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Ein Vlies (Nonwoven) aus 50 % Polyakrylnitril- und 50 % Polyamidfaserstoffen
mit einer Flächenmasse von 160 g/m wird mit monomerem Methylmethakrylat getränkt und auf # 80 % Massezunahme abgequetscht.
Anschließend wird im homogenen Strahlenfeld eines Elektronenbeschleunigers
mit 300 keV-Elektronen bis zu einer Energieabsorption von 3*10 rad bestrahlt, wodurch einerseits das monomere Methylmethakrylat
polyermisiert und zum anderen freie Radikale im Vlies entstehen. Ein Teil der freien Radikale wird mittels einer beheizten
profilierten Walze lokal zerstört. Nach dieser lokalen Radikalzerstörung wird das Vlies in einer alkoholischen Styrollösung,
die aus 60 % Styrol und 40 % Methanol besteht, bei 35 0C
15 Minuten behandelt. Dadurch erfolgt ein lokales Aufpfropfen von Styrol, und durch den lokalen Schrumpf erhält man ein flächentexturiertes
Vlies (vgl. Bild 5), das sich durch gute Verrottungsund Säurebeständigkeit auszeichnet und insbesondere als technisches
Textil Verwendung finden kann.
2 Ein Gewebe mit einer Flächenmasse von 140 g/m und einer Breite von
2,00 m aus 60 % Polyakrylnitrilfaserstoff und 40 % Polyesterfaserstoff
wird unter Zuhilfenahme einer Abdeckschablone unter dem Scanner eines Elektronenbeschleunigers lokal bestreit, wobei die
absorbierte Dosis 5*10 rad bei einer Elektronenenergie von 300
keV beträgt. Das derart lokal bestrahlte Gewebe wird 15 Minuten in Styroldampf behandelt, wobei ein lokales Aufpfropfen auftritt.
Durch das lokale Aufpfropfen tritt ein lokaler Schrumpf auf, der bei einer anschließenden Heißluftbehandlung bei 120 0C noch verstärkt
wird, und man erhält ein mit einer ornamentalen Struktur versehenes Gewebe. Dieses Gewebe wird anschließend nochmals, und
zwar in einem homogenen Strahlenfeld eines Elektronenbeschleunigers, bestrahlt und 15 Minuten in einer 50 jSigen alkoholischen
Styrollösung bei 40 0C behandelt (vgl. Bild 6). Nach Entfernen des
Restmonomeren erhält man ein extrem wetterbeständiges Gewebe.
509807/1 175
Ein Vlies aus 70 % Baumwollfasern und 30 % Polypropylenfasern mit
einer Flächenmasse von 180 g/m wird unter dem Scanner eines Elektronenbeschleunigers
unter Zuhilfenahme einer Abdeckschablone aus 1 mm dickem Aluminium, die mit mustermäßigen Durchlässen versehen
ist, lokal bestrahlt. Die Elektronenenergie beträgt 300 keV, die absorbierte Dosis 1,3·10 rad. Unmittelbar nach der lokalen
Bestrahlung erfolgt eine 10-minütige Behandlung in 25/Ö.ger wäßriger
Akrylsäurelösung bei Siedetemperatur. Dadurch erfolgt ein lokalesxAufpfropfen von Akrylsäure auf das Vlies. Nach dieser Behandlung
wird das Vlies nochmals, jedoch im homogenen Strahlenfeld des Elektronenbeschleunigers, bis zu einer Energieabsorption
von 1,8*10 rad bestrahlt und wiederum 10 Minuten in siedender 25 S&iger Akrylsäurelösung behandelt (vgl. Bild 7). Man erhält auf
diese Weise ein verfestigtes Vlies aus Baumwolle/Polypropylenfasern, das in einem Bad angefärbt werden kann und darüber hinaus
einen voluminösen Charakter aufweist.
Eine Folie aus Polyamid mit einer Dicke von 70 äbi wird in einem
inhomogenen Strahlenfeld eines Elektronenbeschleunigers, das mit Hilfe einer Abdeckschablone erhalten wird, mit Elektronen einer
Energie von 25 keV bis zu einer Energieabsorption von 6·10 rad bestrahlt und anschließend 10 Hinuten mit einer auf 60 0C erwärmten
30 /Sigen wäßrigen Akrylamidlösung kontaktiert. Anschließend
wird die Folie mit Wasser gespült und 3 Minuten in einer 15 SÖ.gen
wäßrigen Akrylsäurelösung bei 25 0C behandelt und danach mit Elektronenstrahlen
in einem homogenen Strahlenfeld bis zu einer Energieabsorption
von 3*10 rad bestrahlt (vgl. Bild 8). Man erhält auf diese Weise eine mit ornamentaler Musterung versehene, gut
anfärbbare Polyamidfolie für Dekorationszwecke·
Ein Fußbodenbelag aus Polyamidfasern wird im homogenen Strahlenfeld
eines Elektronenbeschleunigers mit 1 MeV-Elektronen bis zu einer Energieabsorption von 7·10^ rad bestrahlt und anschließend
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werden mittels einer beheizten profilierten Walze die Radikale lokal zerstört. Nach dieser lokalen Radialzerstörung wird der
Fußbodenbelag 10 Minuten mit einer 28 %igen wäßrigen Akrylsäurelösung,
die auf Siedetemperatur erhitzt wurde, kontaktiert. Anschließend wird der Fußbodenbelag mittels eines Quetschwalzenpaares
auf eine Massezunahme von 120 % abgequetscht und nochmals in einem homogenen Strahlenfeld eines Elektronenbeschleunigers bis
zu einer Energieabsorption von 2·10 rad bestrahlt (vgl. Fig. und 12). Danach wird der Fußbodenbelag bei 30 0C mit Wasser gespült,
und mit Na-Ionen wird das Natriumsalz hergestellt. Schließlich wird mit einem basischen Farbstoff gefärbt. Man erhält einen
partiell angefärbten, permanent schmutzabweisend und antistatisch
ausgerüsteten Fußbodenbelag mit voluminösem Charakter,
Ein Gewebe aus Polyesterfasern mit einer Flächenmasse von 160 g/m wird mit Elektronenstrahlen in einem homogenen Strahlenfeld eines
7 Elektronenbeschleunigers bis zu einer Energieabsorption von 10 rad
bestrahlt. Anschließend werden die gebildeten reaktionsfähigen Spezies (freie Radikale, Peroxide, Hydroperoxide) mittels lokal
einwirkender Hitze unter Anwendung profilierter Walzen zerstört und das Gewebe 15 Minuten mit einer 12 %igen wäßrigen Akrylsäurelösung
bei Siedetemperatur kontaktiert. Danach wird mit Wasser bei 25 0C intensiv gespült und das Gewebe 3 Minuten mit einer
20 Sägen wäßrigen Akrylamidlösung bei 38 0C kontaktiert, auf 100 %
Massezunahme abgequetscht und in einem homogenen Strahlenfeld eines Elektronenbeschleunigers bis zu einer Energieabsorption von
2*10 rad bestrahlt (vgl. Fig. 11). Man erhält ein partiell anfärbbares,
sehr gut wasseraufnahmefähiges, voluminöses, schmutzabweisendes Polyestergewebe für Bekleidungstextilien.
Ein Flächengebilde 1 aus Polyaraidseiden-Flachkettengewirke mit
einer Flächenmasse von 100 g/m wird im homogenen Strahlenfeld
eines Elektronenbeschleunigers mit 0,3 MeV-Elektronen bis zu
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einer Energieabsorption von 2·10 rad bestrahlt und anschließend
kontinuierlich durch eine 15 %ige Akrylsäurelösung geführt 3. Die Kontaktdauer beträgt 10 Minuten. Durch diese Behandlung erfolgt
ein homogenes Aufpfropfen von Akrylsäure. Danach wird das PAS-FIachketten-Gewirke
mit einer beheizten Profilwalze 8 kontaktiert, wodurch die im Flächengebilde noch vorhandenen freien Radikale
lokal zerstört werden. Anschließend erfolgt ein Kontaktieren mit einer 12 %igen Akrylamidlösung, wobei die Kontaktierungsdauer 10
Minuten beträgt. Da das Akrylamid nur an den Stellen aufpfropft, wo die freien Radikale durch die beheizte Profilwalze nicht zerstört
worden sind, erfolgt ein lokales Schrumpfen und damit die Ausbildung eines Struktureffektes. Dieser Struktureffekt wird durch
die anschließende Bestrahlung in einem homogenen Strahlenfeld 2 eines Elektronenbeschleunigers fixiert. Schließlich wird das Gewirke
in der Waschflotte 5 gewaschen, getrocknet und aufgewickelt. Man erhält ein hydrophiliertes, strukturiertes, antistatisches und
partiell anfärbbares Flächengebilde, welches sich insbesondere als Hemden-, Schürzen- und Blusenstoff eignet (Fig. 13).
Ein Flächengebilde 1 mit einer Flächenmasse von 250 g/m (Fig. 14),
das zu 50 % aus Polyamidfaser st off und zu 50 $S aus Polyesterfaserstoff
besteht, wird im homogenen Strahlenfeld 2 eines Elektronenbeschleunigers mit 0,5 MeV-Elektronen bis zu einer Dosis von 2·10
rad bestrahlt. Anschließend erfolgt eine zusätzliche lokale Bestrahlung unter Verwendung von 1 mm dicken Aluminiumschablonen,
die kreisrunde Durchbrüche mit einem Durchmesser von 8 mm und einem
Mittenabstand von 16 mm aufweisen, wobei die Dosis 5·10 rad beträgt.
Nach diesen beiden Bestrahlungen erfolgt ein Kontaktieren mit einer 20 %igen wäßrigen Akrylamidlösung, deren Temperatur 25 0C beträgt.
Die Kontaktierungsdauer beträgt 8 Min. Nach dem Waschen in der Waschflotte 5 erhält man ein hydrophiles, strukturiertes Flächengebilde
für Oberbekleidungstextilien.
509807/1175
Ein Flächengebilde 1 mit einer Flächenmasse von 250 g/m (Fig. 15),
das zu 50 % aus Polyamidfaseretoff und zu 50 % aus Polyesterfaserstoff
besteht, wird im homogenen Strahlenfeld 2 eines Elektronenbeschleunigers mit 0,5 MeT-Elektronen bis zu einer Dosis von
5·10 rad bestrahlt. Danach wird das Flächengebilde mit einer beheizten
Profilwalze 8 kontaktiert. Anschließend erfolgt eine zusätzliche Bestrahlung bis zu einer Dosis von 2·10 rad. Nach diesen
beiden Behandlungen erfolgt ein Kontaktieren mit einer 20 &igen
wäßrigen Akrylamidlösung, deren Temperatur 25 0C beträgt. Die Kontakt
ierungs dauer beträgt 8 Min. Nach dem Waschen in der Waschflotte 5 erhält man ein hydrophiles, strukturiertes Flächengebilde für
Oberbekleidungstextilien.
Die in den Beispielen mittels strahlenchemischer Methoden hervorgerufene
Pfropfcopolymerisation kann erfindungsgemäß auch mit allen bisher bekannten chemischen Verfahren zur Auslösung einer
Pfropfcopolymerisation erfolgen.
Ein Flächengebilde 1 mit einer Flächenmasse von 250 g/m , das zu 50 % aus Polyamidfaserstoff und zu 50 % aus Polyesterfaserstoff besteht,
wird im homogenen Strahlenfeld 2 eines Elektronenbeschleunigers mit 1 MeV-Elektronen unter Zuhilfenahme einer Abdeckschablone
aus Aluminium mit einer Dicke von 0,5 mm bestrahlt. Da die Dicke der verwendeten Abdeckschablone kleiner als die Reichweite der
verwendeten 1 MeV-Elektronen ist, wird das Flächengebilde 1 in einem einzigen Bestrahlungsgang sowohl homogen als auch partiell
bestrahlt. Nach dieser Bestrahlung wird das Flächengebilde mit einer 20 55igen Akrylamidlösung kontaktiert, deren Temperatur 20 0C
beträgt. Die Kontaktierungsdauer beträgt 8 mm. Nach dem Waschen
in der Waschflotte 5 erhält man ein hydrophiles, strukturiertes Flächengebilde für Oberbekleidungstextilien.
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Claims (16)
1. Verfahren zur Veredlung von Flächengebilden, insbesondere zur
Veredlung von textlien Flächengebilden, die mittels ionisierender Strahlen bestrahlt und einer Pfropfpolymerisationsreaktion
unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Flächengebilde homogen mittels ionisierender Strahlen bestrahlt und vor,
während oder nach der homogenen Bestrahlung homogen mit monomeren Substanzen kontaktiert, gegebenenfalls zwischengespült
und zwischengetrocknet und anschließend örtlich begrenzt mit ionisierenden Strahlen bestrahlt und homogen mit monomeren Substanzen
kontaktiert oder anschließend homogen mit ionisierenden
Strahlen bestrahlt und örtlich begrenzt mit Mitteln, die die gebildeten Radikale zerstören, in Berührung gebracht und homogen
mit monomeren Substanzen kontaktiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
lokale Pfropfpolymerisation vor der homogenen Pfropfpolymerisation durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurchgekennzeichnet, daß
als ionisierende Strahlen Elektronen eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Elektronenstrahlen
mit Energien von 40 keV bis 3 MeV eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als örtlich begrenzte ionisierende Strahlung eine durch Abdeckschablonen
abgedeckte homogene Strahlung eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als örtlich begrenzte ionisierende Strahlung eine intensitäts-
und/oder ortsgesteuerte Strahlung eingesetzt wird.
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7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4f dadurch gekennzeichnet, daß
als örtlich begrenzt radikalzerstörende Mittel beheizte profilierte Walzen verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als örtlich begrenzt radikalzerstörende Mittel gesteuerte Laserstrahlen
eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Pfropflösung monomere Substanzen in flüssiger oder gasförmiger
Phase eingesetzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß als monomere Substanzen Vinylverbindungen, insbesondere Akrylsäure,
Akrylamid oder Styrol eingesetzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Flächengebilde mit einer definierten Spannung gespannt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde mit Heißwasser, Heißluft oder Dampf behandelt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß durch Abdeckschablonen bestrahlt wird, deren Dicke größer als die maximale
Reichweite der Elektronen ist.
14. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß durch
Abdeckschablonen bestrahlt wird, deren Dicke kleiner als die maximale Reichweite der Elektronen ist.
15· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
lokale Pfropfpolymerisation gleichzeitig mit der homogenen Pfropfpolymerisation durdhgeführt wird.
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16. Verfahren nach Anspruch 7, dadurchg ekennzeichnet, daß profilierte
Walzen mit einer eine teilweise radikalzerstörende Wirkung hervorrufenden Beheizung verwendet werden.
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